Kritiken von "TylerDurden79"

Flags of Our Fathers

Ein einziges Bild kann einen Krieg entscheiden.
Kriegsfilm

Flags of Our Fathers

Ein einziges Bild kann einen Krieg entscheiden.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Eigentlich stand ja Babel auf meinem To-See-Zettel, aber da der schon lief als ich im Kino ankam, war Flags of our Fathers die einzige vernünftige Alternative die in naher Zukunft anlief.
Meine Erwartungen an den Film waren nicht hoch. Nach dem Trailer erwartet ich einen Film bei dem der Patriotismus aus der Leinwand gekrochen kommt und das ganze Kino damit überzieht. Das ist der Film bei weitem nicht. Es gibt ein paar Sätze die die typische Hurra, wir sind die USA-Mentalität, unterstreichen, aber die gehen in der gesamten Thematik unter. Diese liegt eine ganze Weile im ungewissen, wenn die Szenerie permanent zwischen den Erinnerungen der Soldaten an den Krieg, und der Ausnutzung der Soldaten zu Geldbeschaffungszwecken, hin und her wechselt. Hierbei waren es besonders die Kriegsszenen die mir negativ auffielen. Einerseits weil man das alles schon hundert Mal gesehen hat. Okay, da ging es teilweise um andere Kriege, oder zumindest um andere Schlachten, aber wenn Soldaten beim Verlassen von Landungsboten von MG’s abgeschlachtet werden, drängt sich der Vergleich mit James Ryan einfach auf. Ähnlich wie dieser, stellt Flags of our Fathers das Kriegsgeschehen sehr realistisch dar, stellenweise fand die Darstellung allerdings ein wenig übertrieben eklig, und musste den Blick von der Leinwand abwenden.
Die drei Überlebenden der Soldaten die auf dem berühmten Foto zu sehen waren, können ihre Erinnerungen nicht von der Insel abwenden. Sie werden permanent mit diesen Ereignissen konfrontiert, da sie vom Militär als Zugpferde einer Propagandaaktion missbraucht werden, die Geld in die Kriegskasse schwemmen soll.

Flags of our Fathers ist gewissermaßen eine Kritik am amerikanischen Militär das das Volk aufruft den Krieg zu finanzieren um damit zum Sieg des Kriegs beizutragen. Erinnerungen an Sprüche „Kanonen anstatt Butter“ keimen vielleicht auf, Ähnlichkeiten sind natürlich bestimmt nicht beabsichtigt. Im Gegensatz zur Darstellung der Soldaten, die spürbar unter ihrer Rolle als Kriegsmaskottchen zu leiden hatten. Das macht den ganzen Film zu einem ordentlichen Drama, das einmal hinter die Seele von Menschen blickt die als Helden bezeichnet werden, ohne selbst der Meinung zu sein welche zu sein.

Eastwood inszeniert die Geschichte der drei Soldaten, die bewusst sehr unterschiedliche Charaktere sind, in einem Wechselspiel zwischen Erinnerungen und Gegenwart. Die eigentliche Hintergrundgeschichte, die Recherche des Sohnes eines der drei ‚Helden’ gerät dabei die meiste Zeit in den Hintergrund, und wird erst am Ende aufgeklärt, als die Spannung beim Zuschauer schon nachgelassen hat. Das emotionale Ende ist sehr bedrückend und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Ansonsten plätschert der Film ohne großen Negativmomente und Höhepunkte vor sich hin. Natürlich ist die Szene in dem die Fahne aufgestellt wird und das weltberühmte Bild entsteht einer der wichtigsten Momente des Films, aber er bringt keine besondere Rührung oder Begeisterung beim Zuschauer auf, nur Gedanken wie ‚So war es also’. Die Stärke des Film ist der Blick in die Seelen der Soldaten, der zeigt differenziert man mit der Rolle als Held klarkommen kann. Das Abschlachten der Soldaten von denen man weiß dass sie die Schlacht auf Iowa Jima nicht überlebt haben, geht sehr zügig, und wirkt am Ende gehetzt.

Fazit:
Solides Machwerk über die Geschichte eines Bildes, und die Wirkung, die dieses Bild hatte. Anfangs verwirrend, gegen Ende sehr emotional.
Eastwood kann’s besser , er muss aber nicht jedes Jahr einen Oscar gewinnen!

ungeprüfte Kritik

Wer früher stirbt, ist länger tot

Eine unsterbliche Komödie.
Komödie, Deutscher Film, Drama

Wer früher stirbt, ist länger tot

Eine unsterbliche Komödie.
Komödie, Deutscher Film, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Ons vornewech, zu nem bourische Film kert a Kritik of bourisch.
Wers net versteht ko den Film a net verstehe und dann ko ern er net ogugge.

Also der Film is suberwitzich, obwohl er eichendlich a ernstsch Dema hat. Drozdem is des ols ned lächerlich, sondern hat halt afach nur gude Poanden. A bissel vorhergugbar is manchs scho, aber dabei ofach zum ind-Hosen-scheiße-witzich. So viil hob is letzte Mol bei „The Big Lebowski“ glacht.
Mit dem Film ko mer „Wer früher stirbt ist länger tot“ scho a bissel vergleiche, den a dort überdecken die widziche Charakter mit ihrer skurille Art die eichendlich ernschte Gschicht.
Obwohls hier ja blos on skurille Charakter gibt, den kloine Sebastian. Der hod Ongschd vorm Fechfeier, weil ihm sei Bruder verzählt hot das er da nei komme wird, und nimmt nun jeden Bledsin ernst, von dem em eber verzählt dos des unsterblich mache dud.
Des is als mit ner garschdich große Portion Zynismus gmacht, das i selbst lache musst als der Bub Katze umibrochd hat. Und so zichen si die witzichen Pointen von eichentlich ernste Szenen durch den gonze Film und sorchen für ständiche Loochataken, zumindescht bei mir.
Die Ard Humor had bei mir a so gut passt, das selsbt die in deitsche Film obligatorisch Liebesgschicht net gstört hot, sondern für noch mehr Lacher und witziche Szene gsorgt hat. Die meiste davon wöre a net schnulzich, sondern ham zum Gsamtgfüch des Films bast.
Bei allem Humor dorf mer net vergesse das der Film a a moralische Bodschaft hot. Des macht ihn eben zu mehr als ner 08/fufzen-Komöd, sondern zu ner amüsanten Mischung aus Komöd und Drama.
Gut gmacht is er allemol, sehr passend zsammgschnide. Zwa eichendlich banale Szenen so z.B. nur desweche witzich weil’s so gschnide san, das mer zuerschd gar net was was da nu zomkehrt.
Schod des i den Film net belder gschehe hob, der hätt zu meine TopDen letszsch Jores köhrt.

ungeprüfte Kritik

Der letzte König von Schottland

In den Fängen der Macht.
Drama

Der letzte König von Schottland

In den Fängen der Macht.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Nach Blood Diamond mein zweiter Aufklärungsfilm über das wahre Leben in Afrika dieses Jahr. Eigentlich stand der Film gar nicht auf meiner To-See-Liste, aber die Preise für den Hauptdarsteller Forest Whitaker, sowie der äußert gute Trailer weckten mein Interesse, und das war berechtigt.

Der letzte König von Schottland erzählt die fiktive Geschichte des schottischen Arztes Nicholas Garrigan (James McAvoy), der zufällig zum Leibarzt des Ugandischen Präsidenten Idi Amin (Forest Whitaker) wird. Zu Beginn wirkt Amin wie ein guter Kumpel zu ihm und wie ein fürsorglicher Vater zu seinem Volk.
Als Garrigan die Schattenseiten Amins entdeckt und nach Hause zurück will, erweißt sich dieser Schritt als äußert schwierig, da Helfer von ihm eine Gegenleistung verlangen, den Tod Amins.

Auf geschichtliche Korrektheit legt der Film lediglich in den Grunddaten wert. Amin, gebürtiger Ugander, übernimmt durch einen Putsch Anfang der 70er-Jahre die Macht von seinem Vorgänger, Präsident Obote. Anfänglicher Euphorie des Volkes folgt Ernüchterung. Als Amin gestützt wird, jubelt das Volk wie bei seiner Amtseinführung. Dies erfährt man allerdings nur am Rande, den der Großteil der Geschichte spielt während Amins Regierungszeit und erzählt die erfundene Geschichte seines schottischen Leibarztes.

In der letzten halben Stunde ist der Film ein wahrer Sesselkraller. Als Amin sein wahres Gesicht offenbart ist die Gefahr der sich Garrigan ausgesetzt hat, geradezu spürbar. thumbup
Diese Phase beinhaltet auch zwei eklige Szenen, die die Skrupellosigkeit des Diktators gegenüber seinem Volk eindrucksvoll darstellen, allerdings etwas ungeeignet für sanfte Gemüter sind.
In der Anfangsphase überzeugte mich der Film durch sein Tempo. Es gibt keine lange Vorgeschichte, die abgearbeitet wird, nach rund 20 Minuten sind die Rollen bereits verteilt. thumbup
Was man danach erlebt kann man durchaus mit drei Buchstaben beschreiben: DiA (Für alle die Blood Diamond nicht gesehen haben: Das ist Afrika!). Vielleicht ist diese Erklärung zu einfach, aber ich glaube nicht das Amin der einzige afrikanische Diktator war, der mit seinem Volk so umging wie hier gezeigt.

Dem Unterhaltungswert und der Klasse von Der letzte König von Schottland tut dies keinen Abbruch, dessen beeindruckende Kameraführung ich an dieser Stelle lobend erwähnen muss. Oftmals war die Kamera einem Darsteller, vor allem Whitaker, so nah, das man die Schweißperlen hätte zählen können. thumbup

Dieser, Whitaker, spielt den unbarmherzigen, kumpelhaften Diktator wirklich großartig, über die Oscarreife dieser Darstellung lässt sich meiner Meinung nach streiten, aber eventuell lies die extreme Überschüttung mit Preisen meine Erwartungen auch ein wenig zu hoch steigen. thumbdown
Aber er trägt diesen Film nicht alleine, auch McAvoy spielt eindrucksvoll und mitfühlend den jungen, idealistischen Arzt. Als er am Ende im Flugzeug gen Hause sitzt, sieht man ihm Erleichterung und Bedauerniss gleichermaßen an. thumbup

Am großen Schwachpunkt des Filmes bin ich wohl selbst schuld, denn dieser beruht nur auf der Tatsache dass ich den Trailer gesehen habe. Zwar brachte mich dieser Trailer erst auf die Idee mir den Film anzuschauen, aber gleichzeitig verriet er die Grundstory, was dazu führte das ich wartete, wie die mir bekannten Wendungen der Geschichte abgearbeitet werden. thumbdown

Dies ändert allerdings nichts daran, dass mir Der letzte König von Schottland größtenteils sehr gut gefallen hat. Die Geschichte unterhält und beeindruckt gleichermaßen durch seine beiden Hauptdarsteller sowie die famosen Landschaften. Besonders Amins beinahe schizophren anmutender Charakter ist eine Quelle zahlreicher imposanter Auftritte. thumbup
Diese werden, wie der Großteil des Films, von passender, afrikanischer Musik untermalt. Sie vermittelt das unterschwellige Gefühl, das einem klar macht in welchem Teil der Erde man sich befindet. thumbup

Der letzte König von Schottland hat mit Blood Diamond nicht mehr gemeinsam als das sie auf dem selben Kontinent spielen. Gegenüber der skrupellosen Gewalt, die Amin anwendet ließ mich das erste Afrikaabenteuer nicht abstumpfen. Ebenso wenig wie die Darstellung des Militärstaates, der hier ein permanentes Symbol der Unterdrückung darstellt. Das erste Auftauchen eines Panzers ließ mich doch ein wenig überrascht der Dinge harren, die da kommen. thumbup
Was dann kommt sind allesamt tolle Bilder, die einen dieses Land, das viele wohl nur von der Landkarte kennen, wenn sie es finden würden, wirklich näher bringen. Die Geschichte des Films liefert einen kurzen Teil der Geschichte dieses Landes, von der man den Eindruck bekommt, das sie sich in ihr ein Diktator den anderen abgelöst hat. thumbup

Fazit:
Der letzte König von Schottland ist ein bewegendes, mitreisendes Drama um Macht und Korruption das von zwei großartigen Darstellern getragen wird.

ungeprüfte Kritik

Saw III

Hast du das Leben verdient?
Horror, 18+ Spielfilm

Saw III

Hast du das Leben verdient?
Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
"Das Leben ist ein Quiz und wir sind nur die Kandidaten", sang einst Hape Kerkeling. John Cramer alias Jigsaw ist wohl der Meinung das ganze Leben sei ein Spiel, denn nur weil man einmal bei seinem Tod-oder-Leben-Retten-Spiel Kandidat war bedeutet das nicht das er einen nicht ein weiteres Mal als Spielfigur benutzt.

SAW war zu seiner Zeit ein beeindruckender Thriller, der sich durch seine klaustrophobische Umgebung und das Psychospiel, von der Masse der Standardthriller abgehoben hat.
SAW 2 war eine unterhaltsame Mischung aus SAW und Cube, kam aber an Story und Charakterdarstellung des ersten Teils bei weitem nicht heran. Er hatte lediglich mehr Gewalt und Brutalität zu bieten.
SAW 3 tut nun das was für eine Fortsetzung typisch ist, er erhöht das Maß an Gewalt, Brutalität und Schockeffekten noch mehr, geht andererseits aber zu den Wurzeln der Reihe zurück.
Das Spiel von Jigsaw (Tobin Bell), ja er lebt doch noch, beinhaltet dieses Mal nur drei Mitspieler: Seine Gehilfin Amanda (Shawnee Smith), die Ärztin Dr. Lynn Denlon (Bahar Soomekha) die ihn am Leben halten muss um ihres zu retten, und Jeff (Angus Mcfadyen), den Jigsaw von seinen Rachegelüsten wegen dem Tod seines Sohnes befreien will.
Zuvor gibt es zwei abartige Fallen bei denen ich teilweise nicht hinschauen konnte, ebenso wie bei der Einführungsszene als das Schicksal von Erik Matthweus(Donnie Whalberg), dem Kommissar aus dem zweiten Teil weitererzählt wird.
Man kann es jetzt bereits erahnen, ohne die Vorgänger gesehen zu haben, wird man nicht viel von dem verstehen was ich hier schreibe, ergo, man versteht auch wenig von SAW 3 wenn man die Vorgänger nicht kennt.

Wie schon Teil 1 und 2 ist SAW 3 nichts für schwache Nerven. Wenn Menschen ihre Beine zertrümmern, oder sich Ketten aus der Haut reisen dann kann es so manchen Leuten schon übel werden. Ich konnte mir das auch nicht alles ansehen, ebenso wie die Operation an Jigsaw, die eine extrem blutige und eklige Mischung aus dem Reset in Terminator 2 und der Gehirnverspeisung in Hannibal darstellt. Dieser Schockszene geht allerdings der einzige witzige Dialog des Films voraus, als Amanda die Ärztin fragt was sie denn für eine Operation von Jigsaw bräuchte und diese lässig antwortet „Eine Bohrmaschine“. Ja, auch Horrorfilme haben Momente zum Schmunzeln.
Größtenteils bietet SAW 3 aber Momente zum Gruseln, Schaudern, oder Mitfühlen. Mitfühlen mit Dr. Denlon, mit Amanda, oder mit Jeff. Dieser muss sich bei mehreren Fallen entscheiden ob er die Menschen, die in diesen Fallen stecken überleben oder sterben lässt. Das er sich bei allen Fallen gleich verhält ist sehr ärgerlich, besonders der Ausgang der dritten Falle ist vorhersehbar. Auch das zwischen ihm und Dr. Denlon eine Verbindung besteht ist mehr als nur zu erahnen. Das ist wiederum etwas das Amanda nicht tut, sie ahnt nicht was John alias Jigsaw meinte als er ihr zu Beginn sagt: „Spielen wir ein letztes Spiel“. Ja, das letzte Spiel von John und Amanda! Gerne habe ich an den Satz gegen Ende von Teil 2 gedacht, als Amanda sagt sie würde John Werk weiterführen wenn er tot ist, und jeder glaubte er würde jetzt sterben, und Amanda rettet diversen Fortsetzungen bei denen sie in seine Fußstapfen tritt. Weit gefehlt, Amanda führt sein Werk nicht fort, John beendet es selbst. Denn er sieht es nicht als ewig fortsetzbares Spiel an. Da dann Amanda ebenfalls keinen Überlebensgrund hat, ist es wohl nur logisch das sie noch vor John stirbt.
Amanda, diese junge Frau, von der wir bisher nur wissen dass sie ein Opfer Johns war das sich als würdig erwies in seine Schülerin zu werden. Dass sie in SAW 2 freiwillig noch einmal an einem Spiel teilnimmt, um die Spieler zu beobachten, wussten wir bereits. Neu ist die Erkenntnis, dass sie auch schon an dem ersten Spiel beteiligt war, und auch wie sie es beendete. Durch Amanda erfahren wir auch das Schicksal von Erik Matthews, ebenso wie das seiner Kollegin, mit der Amanda ebenfalls ein teuflisches Spiel spielte.
Dabei machte sie Fehler, die ihr eigenes Schicksal besiegeln sollten, denn sie kopiert das Handeln ihres Lehrers, nicht aber seine Motivation. Amanda tut etwas das John nie tat, sie mordet. Sie legt selbst Hand an wenn die Fallen ihre Spieler / Opfer nicht töten, oder macht das Erledigen der Aufgabe unmöglich. Amanda erweißt sich somit als unwürdige Nachfolgerin Jigsaws und muss sich einem letzten Test unterziehen. Gleichzeitig blicken wir nicht nur in Amandas Seele, sondern auch in die von Jeff, der nie über den Tod seines Sohnes hinwegkam, und vor lauter Rachedurst auch nicht vor Morden zurückschreckt. Allerdings ist er der einzige dessen Ende offen ist, und der eine weitere Fortsetzung auch nur denkbar macht.

Allerdings möchte ich gar kein weiteren SAW-Film mehr, denn was soll das werden ohne John, ohne Amanda? Wird es lediglich die Suche eines Mannes nach seinem entführten Kind? Wir werden sehen. Aber ein weiterer Grund warum ich hoffe dass die Reihe nicht weiter fortgesetzt wird, ist die übertriebene Brutalität. Auch die Vorgänger hatten ihre deftigen Momente, aber die waren mehr spannungsgeladen, besonders im ersten Teil, und fielen nicht durch verdrehte Knochen, zertrümmerte Beine usw. auf. Das war des guten wirklich zu viel. Positiv muss ich anmerken das die Fallen allesamt innovativ waren, vor allem die Gefrieranlage hat mir sehr gut gefallen, die Szene war spannend und ließ das Blut in den Adern gefrieren.
Durch die Fallen schafft es SAW 3 einen guten Spannungsbogen zu spannen, der gegen Ende in einem Finale das dem ersten Teil würdig ist, seinen Höhepunkt findet. Ansonsten erzählt er Geschichten über seine Protagonisten, vor allem von Amandas Vergangenheit bekommt man viel zu sehen. Sie, die wohl ein wenig mehr sein wollte als Johns Schülerin. Dadurch konnte er in ihr so etwas wie Eifersucht verursachen, als er Mitleid gegenüber Dr. Denlon zeigt. In einer solchen Szene erfährt man auch von Johns Familie, ein kleiner Zusatz der nicht nötig gewesen wäre, und lediglich klischeehaft ist.

SAW 3 folgt mehr dem Stil von SAW als Teil2, ist zu einem großen Teil ein spannender Film, krankt aber an seiner Darstellung. Die unappetitlichsten Momente werden so groß wie nur möglich in Szene gesetzt, das es einfach zum wegschauen ist. Gerade diese Momente tragen größtenteils zur Geschichte kaum etwas bei. Sehr gut gefallen hat mir auch das Ende, das Amanda das eigentliche Opfer ist, daran habe ich nie gedacht. Schade dass es einen kleinen Cliffhänger gibt, denn ansonsten wirkt SAW 3 wie der Abschluss einer Reihe. Teilweise schleppt sich der Film von Falle zu Falle, oder von Erinnerung zu Erinnerung, Spannung liefert nur die Frage ob John das Ende des Films denn erlebt. Eine zweigeteilte Geschichte wie SAW 2 (Die Eingesperrten / John und Lt. Matthews) wird hier lediglich angedeutet mit Jeffs Fallenparquour und Johns Leidenskampf. Die Polizei wird schon in den ersten Minuten im wahrsten Sinne des Wortes ausgeschaltet. Schade, hier wurde Potential verschenkt, denn obwohl die Fokussierung auf die wenigen Protagonisten dem Film gut tut, schaffen diese es nicht über die volle Länge einen ordentlichen Unterhaltungspegel zu halten. Mit einer Laufzeit von Netto 105 Minuten ist SAW 3 für einen Horrorfilm auch relativ lang geraten, mir hätten 15 Minuten weniger gereicht. Wenn so manche übertriebene Gewaltszene nicht so bleibende Erinnerungen verursachen würde, wäre mein Gesamturteil wohl um einiges positiver, weil ansonsten bot er spannende Unterhaltung auf einem Psychofilm-typischen Level.

Fazit:
Zurück zu den Wurzeln der Reihe mit reichlich ekligen Momenten. Abgesehen von 15 Minuten wegschauen, ordentlich.

ungeprüfte Kritik

300

Ruhm erwartet euch! Noch heute speisen wir in der Hölle!
Abenteuer, Action

300

Ruhm erwartet euch! Noch heute speisen wir in der Hölle!
Abenteuer, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Es war einmal ein König, der war so mutig das er sich mit seiner 300 Mann starken Privatarmee gegen ein übermächtiges Heer von einem ganzen Haufen Perser in den Weg stellte. Warum machte der König das? Naja, er wollte sein Königreich nicht an den bösen Perserkönig, der da hieß Xerxes verlieren, und die Armee seines Volkes durfte er nicht opfern, weil ein Orakel sagte, das das nicht gut wäre.
So kam es dazu dass innerhalb von ca. 70 Minuten der König, 299 seiner 300 treuen Gefolgsleute und ca. 5000 Perser auf dem Schlachtfeld starben. Davor kämpften die Spartaner äußerst mutig, klug und listenreich.

Kritik:
Da weder die historische Gegebenheit, noch die Comicvorlage eine umfangreiche Geschichte beinhalten, wurden dem Film zur Grundstory noch ein paar Hollywood-typische Elemente hinzugefügt. Diese empfand ich zwar als störend, allerdings war ein wenig Abwechslung von den blutigen Schlachtszenen schon notwendig. Diese sind natürlich das Herzstück des Films, und zugleich der Höhepunkt, bzw. die Höhepunkte.
Per Slow-Motion sehe ich ganz genau in welchen Wirbel der Spartanische Held jedem der 20 Perser die er innerhalb von 30 Sekunden tötet, seinen Speer rammt. Sehr beeindruckend. Ein Pfeilhagel färbt kurzzeitig die Leinwand fast vollständig schwarz. Ansonsten spritzt digitales Blut in real anmutenden Bächen daher, auf übertriebene Spritzorgien wie in Kill Bill Vol.1 wird aber glücklicherweise verzichtet. Auf Leichhügeln stehen heldenhafte, Äpfel kauende Spartaner rund um ihren König Leonidas(Gerard Butler). Dieser gehört für mich zu den heroischsten Charakteren die ich seit langem im Kino gesehen habe. In einer spannenden Einführungssequenz erfährt man wie er zu seiner mentalen Stärke und seinem, im Nachhinein betrachtet, übertriebenen, Mut gekommen ist. Leider klärt der Film nicht wie er zu seinem Waschbrettbauch gekommen ist. Das ist für die Geschichte zwar nicht von Belang, aber das fast alle 300 Krieger muskelbepackte Adonisverschnitte sind, erschien mir dann doch übertrieben unrealistisch.
Ansonsten kamen mir die Spartaner ein wenig wie Klingonen rüber, denn wie diese haben sie die Einstellung dass im Kampf zu sterben das Beste ist was einem Mann passieren kann. Zumindest ist es besser als in ein Loch, das mitten in Sparta klafft hinein getreten zu werden. Dieser Höhepunkt der Vorgeschichte zeigt neben dem imposanten optischen Stil, die heldenhafte Einstellung von König Leonidas. Die bringt Butler richtig gut rüber, er ist für mich die absolute Entdeckung dieses Films. Denn er macht mehr als nur kämpfen, nein er übt sich auch in Diplomatie, auch wenn er darin offensichtlich nicht viel Interesse hat. Egal ob Diplomat oder Krieger, Butler spielt alle Facetten des Königs passend. Was dem Film fehlt ist eine durchgehende Dynamik. Zu Beginn fiebert der Zuschauer der Schlacht entgegen und nach einigem, größtenteils unterhaltsamen, Vorgeplänkel ist es dann auch so weit. Die Schlachtszenen bieten aber nur eine gewisse Zeit lang Abwechslung und Aha-Affekte. Zwar tauchen immer wieder neue kuriose Geschöpfe auf, aber im Laufe der Zeit wartet man doch nur noch auf das Ende.
Bis dahin gibt es allerdings die großartigsten Kampszenen dieses Jahrhunderts zu sehen. Schwerter fliegen, Menschen werden von computergenerierten Felsen gestoßen, Leichen als Mauern benutzt. Der Comic-Stil ist spürbar, aber nicht so aufdringlich wie bei Sin City, wo man Frank Millers Handschrift ein wenig mehr spürte.
Wie dieser krankt 300 ein wenig an der Story. Einerseits bieten die Kampfsequenzen nicht genug Abwechslung um gänzlich zu faszinieren. Die deswegen eingebauten Nebenschauplätze sind aber leider noch weniger interessant als die immer wieder kehrenden Kämpfe. Das klingt jetzt negativer als es ist. Zu großen Teilen ist 300 unterhaltsam und schafft es den Blick auf eine beeindruckende Optik zu bannen.
Eigentlich enden ja alle Märchen mit „und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute“, aber in diesem Märchen hatte der strahlende Held nie die Absicht nicht zu sterben, somit sollte man lieber sagen: „Die die nicht gestorben sind, leben vielleicht noch heute“

Fazit:
Bilder zum immer Wiedersehen führen zu einer etwas anderen Geschichtsstunde. Das Aufblähen der Story um uninteressante Nebenschauplätze ging leider etwas daneben.

ungeprüfte Kritik

Snow White

Sex, Drugs, Hip Hop und verlorene Träume! Eine rebellische Liebesgeschichte.
Drama, Lovestory

Snow White

Sex, Drugs, Hip Hop und verlorene Träume! Eine rebellische Liebesgeschichte.
Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Einleitung
Seit ich vor gut einem Jahr umgezogen bin, und gerade mal 30 Minuten Fußweg zu einem Kino mit regelmäßiger Sneak-Preview-Vorstellung habe, hatte ich mir fast jede Woche vorgenommen diese einmal zu besuchen.
Wahr gemacht habe ich dieses Vorhaben erst vergangene Woche als ich Besuch von zwei Freunden hatte. Da wir uns nicht auf einen bestimmten Film einigen konnten, entschieden wir uns für die Sneak. Nach Werbung und nerviger Verlosung ging dann endlich der Film los.


Story, Achtung SPOILER
Snow White erzählt die Geschichte einer jungen Frau, deren Leben aus Partys, Drogen und Geld des Vaters ausgeben besteht. Erst als sie sich in einen eigenwilligen Rapper verliebt, versucht sie ihr Leben zu ändern, was mit einigen Problemen behaftet ist, die schließlich in einem Selbstmordversuch enden.


Kritik
Nach einigen Minuten erzählte mir mein Sitznachbar „Bei ‚300’ wären jetzt schon 5000 Perser gestorben“. Er deutet damit an, dass ihm der Film ein wenig zu langweilig war. In der Tat hat Snow White einen ruhigen, fast melancholischen Erzählstil. Dem entgegen stehen die lauten Partyszenen zu denen man Nico(Julie Fournier) begleitet, ein junge Schweizerin aus reichem Haus. Sie steht im Mittelpunkt dieses Dramas, das von Drogen, Liebe und der Suche nach dem Selbst handelt.
Während zu Beginn alles wie ein fröhlicher Film über Partygirls anmutet, ist sich Regisseur Samir nicht zu schade im späteren Verlauf auch über Leichen zu gehen. Während auf der Leinwand lediglich Bauernopfer zu bedauern sind, stehen abseits der Leinwand die sozial starken im Vordergrund der Gesellschaftskritik, die dieser Film offen auslegt. Reiche Eltern sind so chronisch überarbeitet oder pseudokrank das deren Kinder Dritten gegenüber Eltern von Freunde als ihre eigenen präsentieren. Diese Kinder sind wiederum weltfremd erzogen und kennen nicht den Ernst des Lebens.
Hier stellt Samir der verwöhnten Göre Nico den französischen Rapper Paco (Carlos Leal) zur Seite, der gewissermaßen vom anderen Ende der Nahrungskette stammt und seinen eigenwilligen Weg gewissenhaft geht. Das hierbei aus erster Sympathie, Liebe und Ignoranz entsteht ist klar, diesen Regeln des Filmschaffens entzieht sich Samir nicht. Ebenso wenig wie den Mechanismen die dem weltfremden reichen Gör das reale Leben von seiner dunkelsten Seite zeigen.

Trotzdem verkommt Snow White nicht zu einem langweiligen, vorhersehbaren Kunstfilm. Dies liegt unter anderem auch an den sehr guten Darstellern. Julie Fournier als Nico ist äußerst einfühlsam und trifft die Herzen des Zuschauers. Carlos Leal als Rapper ist einfach ein symphatischer Typ, der Spaß macht. Stefan Gubser ist ein glaubhaftes, klassisches, fieses Arschloch.
Das Snow White die Gradwanderung zwischen ruhig und langweilig ebenso noch auf die Reihe bekommt ist auch dem Regisseur Samir zu verdanken, der er schafft einen sich permanent steigenden Spannungsbogen zu spannen, der mit einem überraschenden Finale seinen Höhepunkt bindet.


Fazit
Ein sehenswerter Kunstfilm der den Gesetzen des Filme Machens folgt und dabei permanent im niedrigen Gang unterwegs ist.
Hat mich persönlich in der Entscheidung bekräftigt, mir häufiger eine Sneak anzusehen.

ungeprüfte Kritik

TMNT - Teenage Mutant Ninja Turtles

Fantasy, Animation, Kids

TMNT - Teenage Mutant Ninja Turtles

Fantasy, Animation, Kids
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Comeback der glorreichen Vier!!!

Ich glaube, es ist mittlerweile fast 20 Jahre her, seit ich die vier genmanipulierten Schildkröten zum ersten Mal im Fernsehen sah. Vier kampfeslustige, witzige Schildkröten die gegen den ewig selben Bösewicht bestehen mussten.
Anfang der 90er kamen die kleinen Reptilien dann auf die Kinoleinwand. Die Filme waren witzige und unterhaltsame Hommagen an die Serie.
Den dritten Film, Ninja Turtels 3 von 1993, habe ich kaum in Erinnerung.

Nun 2007, in einer Zeit in der viele Superhelden wie Superman, Batman, JohnMcClaine und Indiana Jones ins Kino zurückgekehrt sind bzw. zurückkehren werden, holen auch die vier etwas groß gewachsenen Schildkröten zu einem neuen Schlag aus.
Natürlich bietet es sich an hierzu neue Errungenschaften der Technik wie CGI einzusetzen, und so kommen Leonardo, Donatello, Michelangelo und Raphael voll computeranimiert auf die Leinwand gekrabbelt.

TMNT macht einen Zeitsprung gegenüber seinen Vorgängerfilmen und zeigt einige Veränderungen.
Die Turtles sind keine Heldentruppe mehr. Keine Kämpfer für Gerechtigkeit und gegen das Verbrechen. Seit einem Jahr ist Leonardo im Dschungel um ein „Führungskräftetraining“ zu absolvieren. Die anderen drei schlagen mehr schlecht als recht durchs Leben und tragen mehr Konflikte untereinander aus als sich um die Probleme anderer zu kümmern.
Natürlich kommt Leonardo zurück, aber ehe die Turtles wieder als Team kämpfen dauert es allerdings noch einige Minuten, lediglich den Schlusskampf bestreiten alle vier gemeinsam.

Bis dahin schwankt TMNT zwischen Komödie, Actionfilm und Beziehungsdrama hin und her. Innere Konflikte haben den Teamgeist der Turtles zerstört und den gilt es erst einmal wieder herzustellen. Dadurch kommt der Turtles -typische Humor zwar viel zu kurz, ein paar wenige flotte Sprüche dürfen die Schildkröten trotzdem zum Besten geben.
An actionreichen Kämpfen mangelt es TMNT eigentlich nicht, leider sind dafür nicht so sehr die Turtles verantwortlich als die Bösewichte. Diese sind gesichtslose, namenlose Gestalten die lediglich Mittel zum Zweck sind. Schade das Schredder weg ist. Dadurch ist TMNT zwar eine konsequente Fortsetzung der Story der alten Filme, aber Schredder gehört zu den Turtles wie Lex Luthor zu Superman. Man stelle sich mal Superman Returns ohne Lex Luthor vor.

Zurück zu TMNT. Der Film ist ein klarer Neubeginn. Erfreulicherweise nicht im Sinne eines Batman Begins. Der, und seine geplante Fortsetzung, verlangen ein Streichen der alten vier Filme aus dem Gedächtnis, um logisch zu wirken. Nein, er sieht sich als Fortsetzung, die gewissermaßen eine neue Turtles -Ära einleiten soll. Nach der letzten Szene ist zumindest davon auszugehen, dass weitere Filme folgen werden.
Es ist auch ein Neuanfang weil die Turtels sich verändert haben. Damit ist nicht die optische Änderung aufgrund der Computeranimation, sondern die deutlich spürbare, menschliche, entschuldigung, schildkrötenliche Entwicklung der Charaktere, gemeint. Sie wirken erwachsener und selbstständiger. Gerade die letzte Eigenschaft wird zum Problem und sorgt für innerturteliche Spannungen wie man sie in dieser Art nicht erwarten würde. Daraus zieht der Film einen besonderen Reiz, den hat TMNT aber auch schon durch das eigentlich Abenteuer. Die Story um einen unsterblichen ehemaligen König? Ist zwar einfach gestrickt, aber hält einen ordentlichen Spannungspegel.

Technisch ist der Film ordentliches Mittelmaß. Die Animationen sehen weder beeindruckend noch enttäuschend aus. Genauso ist auch der ganze Film. Mittelmaß.
Zum richtig guten Kinoerlebnis fehlten mir als Fan der Serie einfach zu viele Elemente. Das der Kampfspruch „Kawabunga“ lediglich in belanglosen Zusammenhängen auftaucht. Der Satz war Kult, den darf man doch nicht so zu einem Witz verkommen lassen. Das der zweite Kultspruch „Ich liebe es eine Schildkröte zu sein“ nicht vorkommt liegt lediglich an der schlampigen Synchronisation, die einfach mal vergessen hat Turtle mit Schildkröte zu übersetzen. Allerdings wurde auch dieser Satz nicht sinnvoll in die Geschichte integriert, sondern wird als finaler Satz dem Zuschauer hingeworfen, damit er mit einer kleinen Erinnerung an die Jugend nach Hause geht.

Vielleicht entwickeln sich die Turtles in einer eventuellen Fortsetzung zu TMNT zurück zu dem was sie früher mal waren. Hier war die Differenzierung zu den alten Filmen für meinen Geschmack einfach des guten zu viel. Vor allem die sehr ernste und gedrückte Grundstimmung hatte wenig mit dem alten Turtles-Stil zu tun, der doch in erster Linie durch zahlreiche lockere Sprüche und die ewige Coolness der Turtles geprägt war. Und wer kann mir erklären warum April o'Neil so jung aussah?

Nach Abnahmen der „Turtles-Fan-Brille“ habe ich einen unterhaltsamen Actionfilm mit brauchbarer Story, uninteressanten Bösewichten, eine kuriose Heldengruppe und ordentlichem Spannungsbogen gesehen.

ungeprüfte Kritik

Spider-Man 3

Der entscheidende Kampf ist der mit sich selbst.
Fantasy, Action

Spider-Man 3

Der entscheidende Kampf ist der mit sich selbst.
Fantasy, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Kurz gesagt ist Spider-Man 3 wie Pearl Harbor, abgesehen von den 90 Minuten Liebesfilm ganz okay. Der Unterschied ist lediglich, das Pearl Harbour ca. 45 Minuten länger ist als Spider-Man und somit der Action noch ausreichend Spielraum lässt.

Unter diesem mangelnden Spielraum leiden besonders die Bösewichte. Seit den ersten Batman und Superman-Filmen muss doch jedem Filmemacher klar sein, das Superheldenfilmen nur mit charismatischen, interessanten Bösewichten funktionieren. Davon gibt es bei Spider-Man 3 leider so gut wie keine. Das Motto war hier eindeutig Masse statt Klasse.
Der Sandmann(Thomas Haden Church) ist ein bemitleidenswerter Mann der lediglich auf die schiefe Bahn geraten ist um seiner Tochter das Leben zu retten. Somit hat man schon vor seiner Verwandlung zum Sandmann Mitleid mit ihm. Nur durch Zufall gerät er dann in ein Experiment hinein, das weiter zu erwähnen niemand für nötig hält, und verfolgt anschließend mit sandiger Macht seine heroischen Ziele weiter und erregt bei Spider-Man(Tobey Maguire) und beim Zuschauer mehr Mitleid als Abneigung.
Venom(Topher Grace) wirkt zwar durch und durch böse, seine Motivation besteht darin Spider-Man zu töten und er sieht auch Bösewicht-typisch hässlich aus. Leider hat er nur einen sehr kurzen Auftritt. Hoffnungen von ihm in diversen Fortsetzungen mehr zu sehen, werden am Ende auch zerschlagen.

Der dritte im Bunde, Harry Osborn(James Franco) ist der einzige Bösewicht der es schafft an Tiefgang und charakterlicher Größe in die Fußstapfen des grünen Kobolds, und damit seines eigenen Vaters zu treten. Er bietet Spider-Man ein paar actionreiche Kämpfe und ist ein interessanter Charakter. Nervig ist nur sein Hin- und Herwandern zwischen Peters bestem Freund und erbittertem Feind. Wozu wird ein Gedächtnisverlust konstruiert wenn er nur kurzfristig anhält?

Der gefährlichste Bösewicht ist Spider-Man selbst, wobei es versäumt wurde ihm in seinem schwarzen Anzug einen wirklich bösen Auftritt zu geben. Dies übernimmt sein Alter-Ego Peter Parker höchstpersönlich, denn die Charakterwandlung wirkt sich auch mit einem menschlichen Gewand über dem Black-Spidy-Kostüm aus.
Dies hat drei Schwächpunkte.
Zu einem gerät die Inszenierung hier ins Lächerliche. Peter Parker als Frauen nachschauenden, unschön frisierten Macho zu sehen ist stellenweise witzig, aber der Humor wirkt zu aufgesetzt, und es passt einfach nicht zu Magurie.
Zum anderen wird der Held dadurch zum Unsympath, was die Beziehung des Zuschauers zu ihm doch sehr auf die Probe stellt. Ich habe ihm am Ende nicht gegönnt das er das Mädchen wieder bekommen hat. Das fand ich auch unrealistisch, den Peter legt einen oberpeinlichen Macho-Auftritt in einer Kneipe hin nur um MJ(Kirsten Dunst) eifersüchtig zu machen, da würde wohl kaum eine Frau so schnell zu ihm zurückkommen.
Der dritte Schwachpunkt ist das Parkers „Arschloch-Phase“ nur die Spitze des Eisbergs ist, der einen Keil zwischen ihn und MJ treibt. Denn schon vorher erweißt er sich als egoistisch und wenig einfühlsam. Mary Jane entfernt sich schon vom „normalen“ Peter Parker vor seiner Machofizierung. Diese war somit unnötig um sie als Problemfaktor für die Beziehung zu missbrauchen.

Das Hauptaugenmerk der Geschichte liegt also auf Peter Parker / Spider-Man selbst, seinem Kampf mit sich und seiner Beziehung zu MJ. Wir erleben ein Paar zwischen Superheld und verzweifeltem Möchtegern-Star, zwischen Ikone und fallendem, frustriertem Starlet. Der Mann ist wie in jeder Beziehung natürlich der Böse, der in seiner eigenen Welt lebt und spürbar uninteressiert für die Gefühle seiner Freundin zeigt. Um dies dem Zuschauer klar zu machen, wechseln sich langatmige Schnulzenszenen mit gekünstelt komisch wirkend wollenden humoristischen Szenen ab.

Abwechslung ist hier sowieso ein zentrales Thema. Schnelle Schnitte zwischen den einzelnen Plots sorgen für ständige Abwechslung, schaffen es aber selten Zusammenhänge zwischen den einzelnen Geschichten zu schaffen. Wenn doch, dann meist unnötig, wie im Falle des Sandmann, der nun plötzlich Peters Onkel ermordet haben soll. Diesen Fall noch einmal aufzurollen ist ein klarer Beleg für den mangelnden Einfallsreichtum der Drehbuchschreiber.
Man musste irgendwie zeigen das Spider-Man nun böse ist, und pflanzt ihm Rachegelüste ein.
Vielleicht wurde der Mord auch nur eingebaut, um die Filmlänge mit Rückblenden künstlich zu verlängern, damit Tante May(Rosemary Harris) ein paar moralische Sprüche mehr auspacken kann, die moralische Keule wird wieder im Überfluss geschwungen. Dadurch distanziert sich der Film leider von dem was er ist, ein Unterhaltungsfilm, und nimmt sich selbst einfach zu ernst.

Diese ernsthafte Grundstimmung passt zur Melancholie der Liebe die den Film trägt. Nicht nur Inhalt, sondern auch Tempo des Films ist von der im Vordergrund stehenden Liebesgeschichte geprägt. Während dies zu Beginn noch ertragbar ist, fand ich es im weiteren Lauf schlichtweg langweilig. Viel Gerede über Liebe und Freundschaft, über Gefühle und Eheringe.
Währenddessen stehen die Bösewichte neben der Leinwand und versauern dort.
Schade dass bei Produktionsbeginn noch nicht klar war dass es eine Fortsetzung geben wird, dann hätte Spider-Mans Befreiung von seinem Parasiten ans Ende des Films stattfinden können, und man hätte Venom für den nächsten Teil aufsparen können. Aber Venom musste in diesem Teil schon einen schnellen Tod erleiden, damit wenigstens ein Bösewicht als solcher stirbt. Denn der Sandmann macht am Ende einen auf Mitleid, Peter verzeiht ihm den Mord an seinem Onkel und er darf sich verflüchtigen. Die Moral von der Geschichte: „Verzeiht einander und seit glücklich“. So verzeiht auch MJ ihrem Peter seine Arschloch-Viertelstunde und das rührselige Ende ist perfekt.
Da der ganze Film schon einen auf ernsthaften Herz-Schmerz-Film macht ist dieses Finale nicht weiter enttäuschend.

Für ein wenig Action sorgen die Bösewichte allerdings schon, leider ließ der Kameramann dabei wohl seinen Azubi ran. Einmal Wackelkamera bitte, kein Problem. Ansonsten probierte der Azubi ein wenig zu sehr den Zoom aus, den die Kamera springt von Nahaufnahme zu Nahaufnahme ohne dass der Zuschauer die Gesamtsituation des Kampfes erkennen kann.
Vielleicht wollten die Produzenten auch die Masken und Effekte leinwandfüllemd darstellen, um den Finanzierern des aktuell teuersten Films aller Zeiten zu zeigen wofür sie ihre 260 Mio. hier zum Fenster heraus geworfen haben. Traurig ist nur das er das locker einspielen wird, und ich habe auch noch dazu beigetragen.
Einen Großteil des Budgets verschluckte wohl die Mischung aus Mumie und KingKong, in die sich der Sandmann beim Endkampf verwandelt. Dies war ein weiterer Beleg für die Einfallslosigkeit der Drehbuchschreiber. Fällt denen nicht mal was anderes ein, außer das Spider-Man’s Freundin am Ende vom Bösewicht entführt und in Schwindel erregende Höhen gehängt wird, um ihn in eine Falle zu locken? Wenigstens ist dieser Endkampf ahnsehnlicher gefilmt als die übrigen Actionszenen. Positiv ist hierbei zu erwähnen, dass der vom außerirdischen Parasiten befallene Bösewicht mit draufgeht und nicht wie Dr. Octopus sich in sein alter Ego zurückverwandelt.
Dieser Bösewicht brauchte die Verkleidung kaum, macht er Peter Parker doch schon in seiner menschlichen Form als Eddie Brock gehörige Schwierigkeiten, als sich die beiden um denselben Job streiten. In diesem Plot hat der in den Vorgängern immer für Lacher sorgende Chefredakteur (J.K. Simmons) seine Auftritte. Bis auf den ersten, bei dem der Charakter ins Lächerliche abdriftet, sind diese auch wieder einigermaßen humorvoll geworden. Allerdings weniger als bei den Vorgänger, was zum ernsten Gesamtbild des ganzen Films passt.

Anscheinend wollte Sam Raimi einen physiologisch wertvollen Film produzieren, leider hat er vergessen dass er mit Spider-Man in einem dafür unpassenden Genre unterwegs ist. Die Mischung aus Liebesfilm, Psychospiel und Actionfilm geht einfach nicht auf, die einzelnen Storyelemente sind uninspiriert zusammengesetzt, und kein Part weiß zu überzeugen.
Die romantischen Szenen sind langweilig, die humoristischen lächerlich, die Actionszenen schlecht gefilmt, und die psychologischen Momente überspitzt dargestellt oder sinnlos eingeworfen wie bei dem Kurzauftritt von Stan Lee.

Hoffentlich heiraten Peter und Mary Jane im vierten Teil und Tante May geht zu ihrem Ben, damit sich Spider-Man wieder dem widmen kann, wem sich ein Superheld widmen soll, seinen Gegenspielern!

ungeprüfte Kritik

Little Children

Drama, Lovestory

Little Children

Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Erich Kästner hat einmal gesagt „Nur wer Erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch“.
Somit sind Erwachsene also große Kinder. Dazu fällt mir ein Satz ein, den meine Mutter früher häufig gesagt hat: „Kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, große Sorgen.“

Um die Verursacher großer Sorgen geht es in Little Children. Um Menschen, die gefangen sind in einem Leben, das für die anderen Bewohner dieser Kleinstadt glücklich wirkt. Eine Stimme aus dem Off stellt dem Zuschauer die wichtigsten Charaktere vor, und hilft an einigen Stellen dem Zuschauer die Zusammenhänge einzelner Szenen zu verdeutlichen.
Der Erzähler berichtet uns dabei von Dingen, die die Charaktere sich nicht laut sagen trauen, er ist sozusagen eine innere Stimme, die nur der Zuschauer, nicht aber die anderen Menschen auf der Leinwand hören können. Somit kann die Stimme Dinge aussprechen die kein anderer hören soll, von unerfüllten Träumen, Phantasien und den Gefühlen die die Charaktere bewegen.

Gefühle sind in Little Children ein wesentlicher Faktor, denn die Frage ob man diesen freien Lauf lässt, oder sie zur Wahrung eines Scheins unterdrückt, ist hier die zentrale Frage. Little Children erzählt nicht die typische „Goldener Käfig“-Geschichte, nein, es ist die Geschichte von lieblosen Ehen, die lediglich durch die gemeinsamen Kinder zusammengehalten werden, vom Druck den man sich auferlegt ohne ihn eigentlich erfüllen zu wollen, von Gefühlen die man nicht haben will, aber nicht unterdrücken kann.

Diese Gefühle werden mit einer Intensität auf die Leinwand geschleudert, dass man ein intensives Verhältnis zu den Charakteren aufbaut. Dies ist auch ein Verdienst der Darsteller. Kate Winslet hat die Oscarnominierung wirklich verdient, und auch ihr männlicher Gegenpart Patrick Wilson weiß zu überzeugen.
Ebenso überzeugt Jackie Earle Haley als phädophiler, exhibitionistisch veranlagter Ex-Knacki, der von seinen Nachbarn verachtet und verfolgt wird, den er fast ein wenig zu Mitleid erregend spielt. Man nimmt seine Entgleisungen als Zwang dar, und weiß das sein Kampf, obwohl er ihn annehmen will, hoffnungslos ist. Eine beispielhafte Figur für die gesamte Einwohnerschaft dieser Vorstadt ist Larry (Noah Emmerich). Seinem alten Job nachtrauernd hört er nicht auf den Bewacher zu spielen und macht dem unbeliebten Ex-Knacki Ronald das Leben schwer.
Little Children wäre kein moralischer Film, wenn Larry nicht geläutert werden würde, und am Ende
SPOLIER Ronald sogar das Leben rettet SPOILER ENDE.

Natürlich sind für solche Läuterungen Unfälle /Unglücke notwendig. Little Children beinhaltet nicht nur sämtliche klischeehaften Charaktere die eine typische Gesellschaftskritik ausmachen, er erfüllt auch die typischen Filmklischees.
Diese führen zwar zu einer streckenweise vorhersehbaren Geschichte, allerdings sind die einzelnen Storyepisoden größtenteils spannend inszeniert. Die Schicksale der Charaktere sind mitreisend und man fühlt mit ihnen. Der Zuschauer wird hin und her gerissen zwischen Mitleid und Ablehnung gegenüber dem Handel der Charaktere. So verschwimmen auch die Grenzen zwischen Gut und Böse, und zeigen dass es weder gute noch böse Menschen gibt.

SPOILER
Zu Beginn wirkt Little Children wie eine Folge Desperate Housewifes, es gibt die spießbürgerlichen Hausfrauen, die alternative Mutter, und den Hausmann, der die heile Welt der Frauen durcheinander bringt. Dazu kommt ein Exhibitionist der aus dem Gefängnis entlassen wurde, und nun bei seiner Mutter ein einsames Dasein fristet, während er vom übermotivierten Ex-Cop drangsaliert wird.
SPOILER ENDE

Die Story klingt zu typisch um überraschen zu können, ist sie aber nicht. Das Drehbuch weiß zu überzeugen, hat mitfühlende Momente, aber auch lockere Sprüche zu bieten. Spannend sind die Entwicklungen der Kleinstadtbewohner allemal.
Gegen Ende spitzt sich die Lage selbstverständlich zu, die einzelnen Handlungsstränge überschneiden sich, dies mag auf den einzelnen ein wenig konstruiert wirken, treibt aber auch den Spannungsbogen in zuvor unerreichte Höhen. Als der Spannungsbogen in sich zusammenfällt zerfallen auch die Träume der Protagonisten in dem sehr überraschenden Ende. Dies beinhaltet viel Diskussionspotential da es sehr Hollywood-untypisch ist.
Meiner Meinung nach macht gerade das den Film aber besonders gut, denn nun spielt er lediglich mit Klischees ohne wie bisher selbst eines auszufüllen. Wenn man eine Weile darüber nachdenkt, drängt sich die Erkenntnis auf, dass dieses Ende wohl realistischer ist als jedes Hollywood-typische Ende.

Fazit:
Little Children ist ein bewegendes Drama über Vorurteile, unterdrückte Gefühle und Verantwortungsbewusstsein. Ein klischeebehafteter Film, der selbst lange Zeit das Klischee der typischen Gesellschaftskritiken erfüllt.

ungeprüfte Kritik

Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 3

Am Ende der Welt
Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Eines vorweg, wer die beiden Vorgänger nicht gesehen hat, wird von diesem Film kaum etwas verstehen, den dazu ist die Story einfach zu komplex ist, oder sollte ich lieber konfus sagen?
Jedenfalls verbündet sich Protagonist A mit Protagonist B gegen die Protagonisten C, D und E. Gleichzeitig schließen aber A und E einen Pakt gegen C, während dieser mit B gegen D agiert. Klar soweit? Gut, dann kann ja A B und E hintergehen und sich mit D verbünden, der wiederum einen Pakt mit E gegen C und A schließt, und am Ende jeder gegen jeden kämpft aber irgendwie doch alle entweder für die gute oder die schlechte Seite.
Okay, ich übertreibe maßlos, naja, eigentlich nur ein wenig. Jedenfalls hat Pirates of the Caribeean – Am Ende der Welt eine unübersichtliche Story. Eben ein Film über echte Piraten, denn man weiß nie wem man trauen kann, weil jeder nur für seine eigene Sache kämpft.

Soviel zu den negativen Dingen, was gibt es positives zu berichten? Abgesehen von dem Partner-Wechsel-Dich-Spiel ist die Story angemessen und führt die in Teil 2 begonnenen Handlungsstränge konsequent weiter. Lediglich wenig davon etwas zügig, wie das Schicksal des im Vorgänger noch so gefürchteten Kraken. Für das überraschende Auftauchen von Cpt. Barbossa am Ende des zweiten Teils gibt es ebenso eine halbwegs sinnvolle Erklärung wie für die Rettung von Jack Sparrow. Dieser geht die einzige wirkliche ärgerliche Szene des Films voraus, als per Schizophrenie gezeigt werden soll dass er dabei ist verrückt zu werden.

Pirates of the Caribeean – Am Ende der Welt lebt aber nicht nur von seiner etwas zu umfangreich geratenen Story, nein er zeichnet sich auch durch einen Humor aus, der dem aus dem ersten Film der Fluch der Karibik-Reihe gerecht wird. Er driftet weniger in den Sumpf der Lächerlichkeit ab wie bei Teil 2 und beinhaltet mit dem Affen Jack einen Running-Gag der treffsicher eingesetzt wird.

Bei aller Story und Humor kommt die Action selbstverständlich nicht zu kurz. Besonders gegen Ende des Films begeistern die Piraten mit optisch beeindruckenden. noch nie da gewesenen Bildern. Ebenso neu ist das Davy Jones Gefühle zeigt, man sieht ihn kurzzeitig sogar in seiner ursprünglichen, menschlichen Gestalt. Die sollte wohl Mitleid mit dem Bösewicht erzeugen, allerdings ist das vollkommen unangebracht. Ebenfalls unangebracht, aber einmalig und äußerst witzig, war die Trauung während des Kampfes, auch ein dritter Teil kann also noch Innovationen beinhalten.

Was die schauspielerische Leistung angeht, muss man einige Abstriche in Kauf nehmen. Jonny Depp ist zwar äußerst souverän in seiner bislang größten Rolle, aber seine Leinwandpräsenz ist einfach zu gering als das man sagen könnte, dass er den Film trägt. Orlando Bloom ist damit ebenfalls überfordert, spielt aber routiniert seine Rolle wie im zweiten Teil herunter. Die Produzenten haben dem Briten wohl selbst nicht zugetraut das er einen glaubwürdigen Piraten abgibt, oder wie ist der plötzliche, klischeehafte Ohrring sonst zu erklären?
Keira Knightley ist weniger feminin als bei den Vorgängern, sie wird mehr ihren männlichen Kollegen gleichgestellt. Sie kann zwar die Kämpferin rüberbringen, aber ihre feminine Seite gänzlich zu unterdrücken beschneidet ihr Talent doch maßgeblich.

Gut, das die Hauptdarsteller den Film nicht alleine tragen müssen, die Nebenrollen werden intensiver eingesetzt, sorgen für Humor und Unterhaltung. Leider tragen manche Nebencharaktere aber auch ein wenig zur Konfusion der undurchsichtigen Story bei.
Fazit:
Guter Abschluss der Trilogie mit Humor und Action. Das Drehbuch ist nicht berauschend, aber die Umsetzung okay, der Unterhaltungswert ist sehr hoch, typisch Bruckheimer eben.

ungeprüfte Kritik

Das perfekte Verbrechen

Ein Mord. Ein Geständnis. Ein scheinbar klarer Fall.
Thriller, Krimi

Das perfekte Verbrechen

Ein Mord. Ein Geständnis. Ein scheinbar klarer Fall.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Hannibal Lektor wurde bei einer Online-Umfrage zum besten Film-Bösewicht gewählt. Nun tritt dessen alter Ego, Anthony Hopkins in die Fußstapfen seiner bekanntesten Rolle.
Wieder ein Mörder, wieder der Eingesperrte, wieder der vermeintlich in die Defensive gedrängte, der aber das Spiel bestimmt und den Gegenspieler in die Abwehr.

Hopkins ist die Rolle des Statiker Ted Crawford wirklich auf den Leib geschrieben worden. Er strahlt die gleiche Souveränität, Gelassenheit und Arroganz aus wie in der Rolle als Kannibale.
Wie beim „Schweigen der Lämmer“ hat er einen kon-genialen Gegenpart mit dem aufstrebenden Jungstaatsanwalt Willy Beachum. Ryan Gosling steht dem Altmeister in Mimikspiel und Gestik nur wenig nach.

Ich möchte hier gar nichts über die Story verraten, nur einen kurzen Vergleich anstellen. Das perfekte Verbrechen ist wie ein Tauziehen. Der offensichtliche Mörder bekommt nur das dicke braune Ende, der Rest des Taus wird dem Staatsanwalt in den Schoß geworfen. Doch dieser steht auf Beweisstücken, die ihm eines nach dem anderen verloren gehen, und je unsicherer sein Stand wird, desto mehr erhält Crawford von dem Tau, bevor er es Beachum schließlich ganz aus den Händen reisen kann.

Neben den großartigen Darstellern, erwähnen muss ich noch Billy Burke als Polizist und Geliebter des Opfers, ist es die spannende Geschichte, die den Film zu etwas besonderem werden lässt. Von Beginn an ist man im Banne des charismatischen Bösewichts gefangen, und schwankt zwischen Verachtung und Bewunderung mit diesem hin und her. Den Staatsanwalt beobachtet man dabei wie er sich in den Fall verbeißt und dabei seine steile Karriere aufs Spiel setzt. Faszinierend ist auch die Wandlung von Inspektor Nunally vom Täter zum Opfer.
Alle drei Männer werden gewissermaßen von diesem Fall verändert, und ihr Leben ändert sich auf teilweise drastische Art und Weise. Früh fokussieren sich die Bemühungen des Staatsanwalts auf ein bestimmtes Thema, das allerdings erst in quasi letzter Minute aufgeklärt wird. Dazwischen liegen gut 80 Minuten mitreisende Hochspannung.

Hopkins gehört mit Sicherheit zu den Schauspielern die einen Film alleine tragen können, auch hier zeigt er dass ihm das möglich wäre, aber es ist gar nicht notwendig, weil ihm Gosling kaum nachsteht.


Fazit:
Spannend, Mitreisend, Top-Schauspieler, macht einen hervorragender Film!

ungeprüfte Kritik

Ocean's 13

Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Manchmal ist es gut sich auf seine Wurzeln zu besinnen. Wenn sich z.B. eine Fortsetzung sehr von ihrem Vorgänger unterscheidet, so das er eine andere Zielgruppe anspricht und Fans des Originalfilms enttäuscht werden.
Die 13 ist näher an der 11 als an der 12. Dieser mathematische Unsinn macht im Bezug auf Ocena’s 13 sehr viel Sinn und tut dem Film auch sehr gut.

Ich will nicht behaupten das Ocean’s 12 schlecht wahr, er entfernte sich lediglich weit von seinem Vorgänger, er vernachlässigte seine Wurzeln. Daher machte sich relativ viel Enttäuschung unter den Fans von Ocean’s 11 breit, obwohl er diese nicht in dem Maße verdient hatte.
Diese Fans kommen nun wieder mehr auf ihre Kosten. Was Clonney, Pitt, Garcia und Co abliefern streift an Coolness, Humor, Verrücktheit und Spannung nahe an den ersten Teil heran. Der Plan ist komplex, ein wenig überdreht, gipfelt aber in einem finalen Höhepunkt wieder. Darüber hinaus existiert mit Al Pacino ein würdiger Gegenpart für das „dreckige“ Dutzend + 1.

Bei aller Ähnlichkeit zum Vorvorgänger kupfert er nicht ab, sondern bewahrt in allen Bereichen eine gewisse Einzigartigkeit, bietet permanent neues.
Natürlich ist er weit davon entfernt ein cineastisches Meisterwerk zu sein, er ist einfach Unterhaltung auf niedrigem Niveau, aber das dafür sehr unterhaltend. Die Sprüche, die Story, die spleenigen Charaktere, alles passt zusammen. Die Story hat auch Überraschungen parat, wie z.B. SPOILER die Hilfe von Terry Benedikt SPOILERENDE oder der Gastauftritt von Lines’(Matt Damon) Vater.

Wer einfach mal wieder gut unterhalten werden möchte kommt mit Ocean’s 13 voll auf seine Kosten. Ein wenig enttäuscht werden wohl die Fans des direkten Vorgängers sein.

ungeprüfte Kritik

Shrek 3 - Shrek der Dritte

Jetzt wird's königlich!
Komödie, Animation, Fantasy

Shrek 3 - Shrek der Dritte

Jetzt wird's königlich!
Komödie, Animation, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Ich fand bislang von der Shrek-Reihe lediglich die ersten 60 Minuten richtig gut, der Rest war für mich unterhaltstechnische Magerkost. Der dritte Shrek geht diesen Weg weiter.
Was den ersten Teil zu Beginn besonders auszeichnete war ja vor allem sein eigenwilliger Humor. Dieser ist im dritten Teil so gut wie nicht mehr vorhanden.
Dagegen gibt es moralische Platitüten am laufenden Band. Ich wollte mich entspannt zurücklehnen und nicht ständig der Moralkeule ausweichen müssen. Das Hauptproblem ist das der Film sich selbst zu ernst nimmt. Die Story ist sehr seriös inszeniert, es fehlt die Leichtigkeit eines Kinderfilmes. Die Geschichte um den Kampf eines Königthrons ist sehr ernsthaft aufgebaut, aber nicht wirklich spannend, hat nur wenige herausragende Momente.

Ebenso steht es um den Humor. Der beschränkt sich ausschließlich auf Situationskomik, und ist in den meisten Fällen eher lächerlich als komisch. Ich konnte nicht oft lachen. Die Charaktere sind die altbekannten, ohne eine wesentliche Entwicklung durchzumachen. Neue Charaktere beinhaltet der Filme wenige, und die bleiben blass, tragen kaum zum Humor bei, sondern werden wie der Zuschauer von der moralischen Keule erschlagen.

Shrek gehört eindeutig zu den Filmreihen denen man anmerkt das sie in die Jahre gekommen sind. Es fehlen die innovativen Ideen. Lediglich die Esel-Drachen-Kinder waren Charaktere mit Unterhaltungswert. Die zahlreichen Anspielungen auf die Sagen- und Märchenwelt konnten nicht überzeugen, auch wirkt es gekünstelt wenn Fiona mit Schneewittchen, Dornröschen und Cinderella eine Babysachen-Party gibt. Weitere Fabelwesen werden in den Film geworfen ohne dass ihr Auftritt einen wirklichen Sinn ergibt. Am Ende siegt das Gute dank klugen Sprüchen, nicht dank eines Actionhelden, der Shrek einmal war.
Im wäre es ja am liebsten wenn er wieder so leben könnten wie zu Beginn der Reihe, in Ruhe und Frieden in seinem Sumpf. Aber die Filmmacher hatten mit den grünen Oger andere Pläne. Ebenso wie Shrek mit der Entwicklung seiner Situation unzufrieden ist, ist Shrek der Dritte für mich ein unbefriedigendes Machwerk. Er entfernt sich zu sehr von seiner Basis, ist filmisch mit dem Erstlingswerk nicht mehr zu vergleichen. Es fehlt auch ein klassischer Bösewicht wie dieser Möchtegernkönig aus dem ersten Teil. Prinz Charming kann da bei weitem nicht mithalten, wurde er doch in den Vorgängern, und auch den ersten Minuten von Teil drei zu sehr als Witzfigur dargestellt.
Angeblich soll in drei Jahren Teil 4 folgen, bis dahin sollten sich die Macher aber mal überlegen in welche Richtung sich diese Filmreihe entwickeln soll, denn der in Teil 2 eingeschlagene und hier fortgesetzte Weg ist eine Sackgasse in die Belanglosigkeit.

ungeprüfte Kritik

Stirb langsam 3

Jetzt erst recht.
Action, Thriller

Stirb langsam 3

Jetzt erst recht.
Action, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
John McLaine macht hier sein Meisterstück. Während die Vorgänger einen gemütlichen Auftakt haben bei dem die Bösewichte versuchen im Verborgenen zu agieren, geht hier bereits in der ersten Minute die erste Bombe hoch und beendet damit abrupt die geniale Eingangsmusik.
Panik bricht aus, und dann erfährt man was bzw. wen der Bösewicht wirklich will: John McLane.
Der Held vergangener Tage ist ein Wrack und außer Dienst. Nachdem er zu einer selbstmörderischen Aktion gezwungen wird, erhält er unfreiwillig Hilfe eines Kioskbesitzers. Samuel L. Jackson erweißt sich hier als optimale Besetzung. Er hat nicht nur die nötige Hautfarbe, sondern auch Coolness und Kaltschnäuzigkeit um Willis Paroli bieten zu können.
Dieses kon-geniale Duo sorgt dafür dass das schauspielerische Niveau auf einem für Actionfilme ungewöhnlich hohen Level ist. Während die beiden durch die Stadt hetzen, und der Film wie eine riesige Schnitzeljagd wirkt, erfährt man die wahren Pläne des Bösewichtes. Es geht um einen Bankraub, und um Rache an McLane für einen toten Bruder. Jeremy Irons kann hier durchaus mit den Qualitäten eines Rickman im ersten Teil mithalten. Ebenso hervorragend spielt Larry Bryygam als Inspektor Coop, der in der Zwischenzeit ganz New York nach einer Bombe durchsuchen darf. Während die Polizei Nadel-im-Heuhaufen-Suche spielt, kommt McLane hinter die wahren Pläne der Terroristen. Nun heißt es nicht mehr sinnlos durch die Stadt hetzen, sondern ständig den Bösen hinterher, bis zum bombastischen Showdown.

Das Areal wurde gegenüber den Vorgängern erweitert, was zu einer deutlich höheren Schlagzahl führt. Stirb langsam – Jetzt erst Recht gönnt dem Zuschauer von der ersten bis zur letzen Minuten kaum Pause, und bietet Non-Stop Action auf hohem Niveau, die erfrischend altbacken ist. Der McLaine-typische Humor ist permanent präsent und wird durch coole Sprüche von Jackson perfekt ergänzt. Selbst im Moment des sicher geglaubten Todes schaffen es die beiden den Zuschauer zum Lachen zu bringen. Bis dahin ist Zeus (Jackson) vom unfreiwilligen Polizistenbegleiter zum Möchtegernhelden mutiert und hat sichtlich Spaß daran Polizist zu spielen.
Hier hat der Film noch ein paar Überraschungen zu bieten und endet mit einem lustigen Finish.
Bis dahin hat man eine Achterbahnfahrt mitgemacht die ihresgleichen sucht. Die wenigen ruhigen Momente dienen lediglich dazu Zusammenhänge zu erklären, wie den zwischen McLane und Simon(Irons).
Dieser ist ein kompromissloser, zielstrebiger, gut organisierter Bösewicht der auch nicht vor Opfern in den eigenen Reihen zurückschreckt. Trotzdem ist er lange Zeit ruhig und diszipliniert, und reagiert lediglich gegen Ende emotional.
Dagegen steht McLaine, der unverhofft wieder in Dienst muss und im Feinrippunterhemd die Pläne des Bösewichts vereiteln muss. Er ist diesem stets einen Schritt hinterher, und lässt sich zu Beginn von ihm herumschubsen, ehe er ganz zum Schluss das Ruder herumreisen kann.

Stirb langsam – Jetzt erst Recht entfernt sich zwar stark vom genialen klaustrophobischen Actionprinzip seiner Vorgänger, besitzt aber dank Bruce Willis einen hohen Wiedererkennungswert zur Stirb langsam – Reihe. Der legendäre Einzelkämpfer ist hier auch kein Einzelgänger mehr, es vor allem den schauspielerischen Leistungen von Jackson zu verdanken das diese Veränderung dem Film eher nützt als im schadet. Fraglich ob dies im vierten Teil ebenso positive Auswirkungen hat.

Erfreulicherweise hält sich Stirb langsam – Jetzt erst Recht nicht mit Nebenhandlungen auf. Manche Fans werden Holly wohl vermissen, war sie doch ein bedeutungsvoller Charakter in den Vorgängern, mir persönlich haben die Momente ihrer Erwähnung gereicht, um das McLane-Familienleben zu durchblicken.

Die Filmmusik ist ebenfalls ein Meisterstück, gerade Eingangs- und Ausgangsmusik passen zur jeweiligen Stimmung. Wenn ich im Radio „Summer in the City“ höre, muss ich immer noch jedes Mal an Stirb Langsam denken.

Obwohl er viele Grundsätze seiner Vorgänger ignoriert ist „Jetzt erst Recht“ eine sehr gute Fortsetzung, da er der Reihe ein neues Gesicht gibt. Er versucht kein Plagiat seiner Vorgänger zu sein, er vermischt zahlreiche Elemente der Stirb Langsam – Filme mit anderen typischen Actionfilm-Elementen, wie Autoverfolgungen und dem „Buddy-Element“, wie ich die Anwesenheit von Jackson mal bezeichnen will.
Natürlich kann man meckern, es ist mehr ein 08/15-Actionfilm als ein Stirb Langsam-Film, aber dieser Schritt war in diesem Fall kein Rückschritt. Den ewig lies sich das Prinzip aus Teil 1 eh nicht kopieren und dank Willis behält Teil 3 genug Ähnlichkeit mit den Vorgängern.
Hierfür sind besonders die markigen Dialoge zwischen Willis und Jackson verantwortlich, die sich mit McLane typischen Sprüchen abwechseln und das ganze Erlebnis zu einem wahren Vergnügen werden lassen.

100% Action gepaart mit gut aufgelegten Schauspielern und viel Humor. Fehlen tut dem Film nämlich eigentlich nix, selbst innovativ ist er für eine Fortsetzung.

ungeprüfte Kritik

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Fantasy, Kids
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
SPOILER? Eigentlich nicht. Verrät nichts über den Inahlt des Films, nur ein wenig über den Inhalt des Buches!

Ich lese gerade das neue HP-Buch, und dabei ist mir eingefallen das ich immer noch keine Kritik zu HP3 abgegeben habe. Aber besser spät als nie, hier ist sie:
Die einfache Gleichung Bestes Buch = Bester Film funktioniert in diesem Fall, obwohl es die bis dato schlechteste Buchumsetzung der Reihe ist. Ich möchte mich hier nicht über unwesentliche Kleinigkeiten die gegenüber dem Buch fehlen oder veränderte Locations aufregen, nein, das hat mich überhaupt nicht gestört. Es fehlt nichts wichtiges, und es sind auch alle wesentlichen Aspekte vorhanden, die in den nächsten Teilen relevant sind. Aber das Weglassen der Tatsache das Harry zum ersten Mal in seiner Hogwarts-Zeit den Quiditsch-Pokal gewinnt ist unverzeilich. Solch gravierende Einschnitte gab es in den Vorgängern nicht. Ansonsten setzt der Film hervorragend die Geschichte um Sirius Black um. Die überraschenden Storywechsel haben mich genauso fasziniert wie damals als ich das Buch gelesen habe.
Die Darsteller der neuen Charakatere sind allesamt überzeugend, vor allem Gary Oldmann als Sirius und Emma Thompson als durchgeknallte Prof. Trelawney.

Man merkt dem Film auch eine gewisse Reife an. Nicht nur die Darsteller sind logischerweise ein Jahr gealtert. Auch ist der Film viel erwachsener geworden als die Vorgänger. Der Film konzentriert sich auf die spannende Story um Sirius Black und verzichtet auf unwichtige, lustige Unterrichtsstunden, wie damals im ersten Jahr die „wir lassen Federn schweben“-Stunde. Wie auch die Buchreihe werden auch die Filme deutlich erwachsener und sind wirklich nichts mehr für Kinder.
Jeder der bislang glaubte Harry Potter seihen Kinderfilme wird mit diesem Film oder spätestens im November mit Teil4 eines Besseren belehrt!
Er war für mich von allem was ich letztes Jahr im Kino gesehen habe, abgesehen von Herr der Ringe 3, der beste Film des Jahres, und hätte die 5 Sterne eigentlich verdient. Aber wegen dem fehlenden Quidditsch-Pokal ziehe ich einen ab.

ungeprüfte Kritik

Harry Potter und der Feuerkelch

Dunkle und schwere Zeiten stehen bevor.
Fantasy, Kids

Harry Potter und der Feuerkelch

Dunkle und schwere Zeiten stehen bevor.
Fantasy, Kids
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Nun ist auch das vierte Abenteuer des Zauberschülers unter die Klappe gekommen.

Große Spoilerwarnung für den ersten Abschnitt.
Der Rest spoilert nur sehr wenig.

Story:
Nach einer mysteriösen Einführungssequenz, geht es mit Harry (Daniel Rattcliffe), Ron (Rupert Grint), Hermione (Emma Watson), und ein paar von Rons Familie zur Qudditsch-WM. Wie die ausging, nebensache, wichtiger ist der Angriff der Totesser, der Gefolgsleute von Lord Voldemorts, die das Zeltlager in ein Schlachtfeld verwandeln.
Danach geht’s in die Schule, hier erwartet uns etwas ganz besonderes: Das trimagische Turnier. Hier tritt Harrys Schule, Hogwarts gegen zwei andere Schulen an. Warum Harry daran teilnimmt, ist erstmal unklar, und sorgt für viel Verwirrung, es kommt auch zum Streit mit seinem besten Freund Ron.
Während die Stimmung im Film immer düsterer wird, beginnt der auflockernde Nebenplot, ein Tanzabend. Dieser Teil bietet einige lustiger, aber auch kitschige Szenen.
Nachdem das Turnier in die zweite Runde ging, geschieht ein Mord. Einige Szenen, die wie Puzzleteile wirken, folgen, ehe es zum Finale des Turniers kommt. Hier wird klar das Harry an dem Turnier nur teilnehmen musste, um zu Voldemort (Ralph Finnes) gelotst zu werden. Dieser schafft es nun wieder, in einen eigenen menschlichen Körper zu schlüpfen, und ruft seine Totesser. Unter denen trifft man auch ein bekanntes Gesicht. Harry kann entkommen, für einen anderen Schüler endet diese Szene allerdings tödlich. Zurück in Hogwarts kann Harry noch nicht verschnaufen, denn der in der Schule infiltrierte Gefolgsmann Voldemort outet sich. Dadurch fügen sich die vielen kleinen Puzzleteil-Szenen zu einem sinnigen Bild zusammen. Das Ende fällt nicht ganz so fröhlich aus, wie man das gewohnt ist, es hat mehr von einer Aufbruchsstimmung, die zeigt das sich mit diesem Schuljahr alles verändert hat.

Kritik:
Verändert hat sich auch das Wesen des Films. Schon das Erscheinen des WarnerBrothers-Symbol wirkt düsterer als bisher. Hogwarts ist sehr dunkel gestaltet. Ja, es sieht wieder anders aus in den vorherigen Filmen, aber wenn stört das? Häufig regnet es, Fenster weinen, Morde geschehen. Auch wenn es offiziell erlaubt ist: Eltern, die mit ihren 6 – 8- jährigen Kindern das anschauen, gehören nach Azkaban verbannt.
Der Film ist der bislang actionreichste, kein Wunder, es ist das inhaltsreichste Buch. Deshalb bietet er auch fast nie Verschnaufpausen, er wirkt aber nicht gehetzt. Einige Peinlichkeiten hat der Film schon, vor allem in der Nebenstory, um den Weihnachtsball, der zum einen für 20 Minuten Auflockerung sorgt, zum anderen die Entwicklung der Kinder zu Teenagern sehr schön, und nachvollziehbar zeigt. Vor allem Hermione ist hier sehr stark, die alle Facetten einer typischen 14-jährigen aufzeigt.
Ein sehr guter neuer Charakter ist der Lehrer Mad-Eye Moody (Brendan Gleeson), er zeigt in der einzigen Unterrichtsstunde, des gesamten Films, das er konsequent und knallhart ist, kein Vergleich zu der heiteren Irrwicht-im-Schrank-Stunde des dritten Teils. Auch sonst ist er sehr cool und hat etwas Furcht einflößendes an sich. Die Teilnehmer des trimagischen Turniers werden sehr schön eingeführt, zumindest die männlichen. Cedrig Digory lernt man sehr früh als agilen, starken jungen Mann kennen. Viktor Krum hat eine sehr pompöse Einführung, hierfür wurde die Qudditsch-WM effektiv genutzt. Fleur Delacure wird bei dem Auftritt der Schülerinnen ihrer Schule nicht speziell erwähnt. Dieser Auftritt ist übrigens etwas peinlich geraten. Dies gilt auch für die Szenen mit der Reporterin, die noch nerviger rüberkommt als man sie sich im Buch vorstellt.
Die Optik des Films ist sehr schick. Dunkle und helle Szenen wechseln sich schön ab. Die Darstellung des Drachen, und des Schiffes der bulgarischen Schule sind sehr beeindruckend. Beeindruckend ist auch die Szene auf dem Friedhof. Der wirkt passend düster. Voldemort sieht sensationell aus, man erkennt fast das Gesicht aus Teil1 wieder.

Die Darsteller:
Den drei Hauptdarsteller merkt man die Erfahrung an, die sie mittlerweile gesammelt haben. Sie wirken deutlich souveräner als im ersten Film. Die Pupertät bringen sie sehr gut rüber, was vor allem daran liegt, das sie selbst gerade darin sind. Ralph Finnes schafft es den dunklen Lord wirklich düster und umbarmherzig rüberkommen zu lassen. Sehr stark ist auch Brendan Gleeson, der dem Mad-Eye wirklich Charakter gibt.

Fazit:
Interessante, ungewöhnliche Story, die sowohl optisch beeindrucken, als auch schauspielerisch überzeugen kann. Er setzt konsequent das Älterwerden der Charaktere und die Mutation des Films zum ernsthaften Film fort. Macht Freude auf Teil5.
Mein einziger Kritikpunkt sind eigentlich die wenigen Szenen die etwas peinlich rüberkommen, Bsp. Baden mit Ei und Geist. Insgesamt hat er mich nicht ganz so begeistert wie Teil3, dem ich 90% gegeben habe, deswegen die 80%.

Ein paar Anmerkungen zur Buchumsetzung:
Der Regisseur hat die Schwerpunkte richtig gesetzt, und vertieft diese sinnvoll. er beschränkt sich, wie schon sein Vorgänger auf die wesentliche Story. Szenen, die für diese nicht wichtig sind, wurden konsequent rausgeschnitten. Ich höre schon das Jammern der Leute, die eine Abfilmung des Buches erhofft haben, und sehe schon ihre Listen, was den alles fehlt. Solche Leute wollen sich wohl 5 Stunden ins Kino setzen. Die Hälfte reicht auch, und in der Zeit hatte wurde ich sehr gut unterhalten.

ungeprüfte Kritik

Harry Potter und der Orden des Phönix

Die Rebellion beginnt.
Fantasy, Kids

Harry Potter und der Orden des Phönix

Die Rebellion beginnt.
Fantasy, Kids
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Starttag, 16:45 Uhr. Ich sitze im Kino und fühle … mich alt. Links neben mir: 2 Kinder mit erwachsener Begleitung. Ich blicke in die Reihen vor mir und versuche einen Menschen zu erblicken der ebenfalls der Bald 30-Genertion angehört. Fehlanzeige! Hinter mir: ca. ein Dutzend Jungs die knapp die Altersfreigabe erfüllen, wenn überhaupt. Schlimmer als das sie evtl. unberechtigt dort sitzen ist die Tatsachen dass die meisten von ihnen unter dem „Ich kann meinen Mund keine 140 Minuten halten – Syndrom“ litten. Neben dem chronischen Alleswisser war in dieser Gruppe auch der chronische Nichtswisser anwesend, der bei jeder neuen Person, die auf der Leinwand auftauchte, fragte wer das denn sei.
Lange Rede, kurzer Sinn: Schaut euch den Film nicht vor 20 Uhr an!

Wollte ich sonst noch was erzählen? Ja, da war ja noch eine Kleinigkeit, der Simpsons-Trailer!
Herrlich, habe den Kauf der Karte für den 25. noch nicht bereut.

So, nun bin ich aber fertig.

Halt, nicht wegklicken, nach dem Simpsons-Trailer kam ja noch ein Film, und damit endlich zum eigentlich Thema, das da heißt ‚Harry Phoenix und der Orden des Potter’ oder so ähnlich.

„Tatze? Kenn ich nicht.“ Wenn es euch ähnlich geht solltet ihr euch die letzten Vorgänger dieses Films noch einmal anschauen, denn die Story baut auf diesen auf.
Dementsprechend trifft man einige alte Bekannte aus dem „Gefangenen von Askaban“ und „Feuerkelch“ wieder: Lupin, Sirius, Moody.
Zum ersten Mal tauchen also Lehrer des Fachs „Verteidigung gegen die dunklen Künste“ ein zweites Mal in einem Harry Potter–Film auf. Allerdings ohne dabei eine Fuß in die Schule zu setzen, denn den Unterricht übernimmt dieses Mal eine Frau!

Ich weiß, das ist schwer zu verstehen, aber sie ist dort auch nicht um den Schülern etwas beizubringen, sondern HALT! Ich wollte gar nicht so viel über die Story verraten.

Jedenfalls geht es in „Orden des Phönix“ weniger darum das Harry und seine Schulfreunde den Umgang mit Magie lernen, als das sie sie anwenden. Denn aus den braven Schulfilmen
ist ein Politdrama um Intrigen und Machtspielchen geworden, das in einen handfesten Krieg ausartet.
Genug gespoilert. Weitere Spoiler werde ich jeweils vorher androhen.

Mut ist schon immer in zentrales Thema in der Welt von Harry Potter. Den bewies dieses Mal auch Warner Brothers, indem sie den fast ausschließlich durch TV-Filme bekannten Regisseur David Yates die Adaption von „Harry Potter und der Orden des Phönix“ überleisen. Der Mut wurde belohnt.
Yates versteht es die Stimmung ab der ersten Minute auf den Boden zu drücken, und sie dort zu halten. Somit macht er allen Zuschauern im einstelligen Alter klar: „Der Film ist nichts für euch“!
Für Harry geht es bereits nach wenigen Minuten um sein Leben und den Erhalt seiner Lebensmittelpunkte. Er muss kämpfen, und das den ganzen Film über. Gegen Lehrer, sich selbst, Gefühle und natürlich gegen ihr-wisst-schon-wen!
Für Daniel Ratcliffe war es mit Sicherheit die bis dahin schwierigste Aufgabe den Zauberschüler darzustellen. Auch wenn er immer noch die Gesichtsvielfalt von Matt Damon geerbt zu haben scheint, bekommt er dies ordentlich in den Griff.
Den Leistungssprung von Emma Watson (Hermine) fand ich aber, wie schon beim ‚Feuerkelch’ ein wenig größer. Sie gibt ihrer Rolle Facetten die Rowling selbst wohl gar nicht vorgesehen hat. Dies kann jeder interpretieren wie er will, ich finde es gut.
Rupert Grint (Ron Weasley) kann sich mit dieser Leistung lediglich als Komödiendarsteller bewerben, seine witzigen Dialoge mit Hermine waren dafür aber echte Highlights.

Kurz zu den neuen Charakteren:
Da wäre als erstes Ms. Figg, die Nachbarin von Harry, die seltsamerweise Dumbledore kennt (dass sie von Zauberern abstammt ohne selbst eine Hexe zu sein wird verschwiegen). Ihr Kurzauftritt ist zwar von Bedeutung, sie gerät aber schnell in Vergessenheit.
Die trifft auf den nächsten Neuling keineswegs zu: Tonks ist mit einem Wort u beschreiben: HAMMER! Allein wegen ihr freu ich mich schon auf den sechsten Film, indem sie wohl ein wenig mehr Einsätze bekommen wird, als die sporadischen Kurzauftritte hier.
Ein weiterer neuer Charakter ist, wie üblich, der neue Lehrer des Fachs ‚Verteidigung gegen die dunklen Künste’. Dolores Umbridge ist ein dermaßen unsympathischer Kotzbrocken das man ihr bereits nach ihrer zum Einschlafen aufrufenden Antrittsrede nur das Schlechteste wünscht. Imelda Staunton liefert hier die beste Leistung der gesamten Filmreihe ab. Wie rigoros und selbstherrlich sie agiert, immer mit einem falschen Lächeln auf den Lippen, ist ganz großes Kino. Für mich ein Kandidat für den Nebendarstellinen-ed.
Eine bisher unbekannte Schülerin bekommt man auch noch vorgesetzt: Luna Lovegood. Was sie eigentlich für einen Sinn hat wird nie ganz klar, jedenfalls redet sie seltsam daher und unterstützt Harry bei seinen Kämpfen gegen Umbridge und Voldemort.
Kommen wir nun zum bösesten der neuen Charaktere, die übrigens allesamt Frauen sind. Die Totesserin Bellatrix Lestrange(Helena Bonham Carter) wird als absolutes Sinnbild des durchgeknallten Voldemort-Anhängers dargestellt und sieht wirklich zum Fürchten aus.

Kommen wir nach diesem Girlsclub mal wieder zu einem Mann, zu dem im Regiestuhl. Nun stellen wir uns die Frage was wir mit 150 Millionen Dollar machen würden. Wer sich das überlegt hat, dem verrate ich was der gute Mr. Yates damit gemacht hat. Er hat damit ein Effektfeuerwerk geschaffen das zum einen eindrucksvolle Bilder liefert, zum anderen diese nicht in den Vordergrund stellt, sondern sie als Mittel zum Zweck einsetzt. Optische Elemente sorgen dafür dass man bei den teilweise schnell geschnittenen Kämpfen nicht den Überblick über die Protagonisten verliert. Sie erwecken Zaubersprüche zum Leben, sie sorgen für AHA-Effekte und sorgen für die stets passende Stimmung.
Die Gänge auf dem Weg zum finalen Endkampf sind tiefschwarz, Dolores Umbridge kitschig-pink. Das Spiel mit den Farben und Effekten beherrscht Yates wirklich sehr gut. Dabei passt er die Optik der Situation an und stellt nicht alles grau dar oder liefert permanent schlechtes Wetter wie Mikel Newell in Teil 4.
Aber er nutzt das Geld nicht nur für Effekte, er liefert Landschaftsaufnahmen vom Hogwartsgelände ebenso wie Stadtrundflüge inkl. britischem Parlament.

Da ihm WB zu wenig Zeit gibt die umfangreiche Geschichte auszuschmücken wird der Zuschauer über einige Ereignisse per Zeitungsbericht informiert. Jahreszeitwechsel werden mittels kurzem Überflug über das Hogwarts-Gelände vermittelt, ähnlich wie im 3. Teil.
Dessen dichte Athmosphäre ist es was dem ‚Orden des Phönix’ ein wenig fehlt. Es zieht sich ein wenig zwischen Phönixorden, Dumbleodres Armee, und damit Hogwarts und Grimaudplatz, der übrigens ‚Place’ genannt wird, hin und her. Das weitere Manko im Vergleich mit dem bisher besten Film der Reihe ist die verhältnismäßig einfache Story. Alles bewegt sich auf das große Finale zu, an dessen Ende es keine Wendung mehr gibt, nein, kurz darauf ist der Film vorbei.
Für Trauer ist dann keine Zeit, nein dem Zuschauer wird entgegengeschmettert das der begonnen Kampf im Mittelpunkt der restlichen Serie stehen wird. Auch wenn hier Emotionen wünschenswert gewesen wären, passt das offene Ende wirklich gut, weil jeder weiß das da noch was kommt.

Ein wenig kommt auch noch in meiner Kritik.
Denn was in einem Jugendfilm, ich vermeide bewusst den Begriff Kinderfilm, nicht fehlen darf ist trotz aller Bedrohung und Düsternis ist ein gewisser Humor. Den setzt Yates zielgerecht ein, lässt Rons humoristisch veranlagten Brüdern genug Freiraum um ihre farbenfroh inszenierten Scherze durchzuführen. Für weitere Gags sorgen Hermine und Ron die sich zahlreiche pointierte Wortgefechte liefern. Filch, der ja bereits in Teil 4 zur Witzfigur verkommen ist, sorgt hier wiederum für einige unterhaltsame Einlagen, die allerdings nicht ganz so lächerlich wirken wie beim ‚Feuerkelch’. Reden darf er dabei allerdings kaum. Man könnte ihn fast als Statist bezeichnen.
Allerdings passt es zum Konzept des Films, das offensichtlich von dem Prinzip ‚Ein Bild sagt mehr als tausend Worte’ abgekupfert wurde. In vielen Szenen wird nicht mehr geredet als nötig, klärende Worte dessen was man sieht sind oftmals einfach nicht nötig.
Ein gutes Beispiel hierfür sind die Traumsequenzen. Diese schaffen es ohne Worte die gute Laune zu zerstören und dem Zuschauer bewusst zu machen warum er da ist, also Harry, nicht der Zuschauer.

Er muss in den Krieg ziehen, er muss gegen Voldemort kämpfen. Eigentlich nichts Neues mehr für den kampferprobten Zauberschüler, aber dieses Mal ist der Kampf deutlich emotionaler als je zuvor. Diese Emotionen darf Ratcliffe voll ausleben, besonders wenn er gemeinsam mit Gary Oldman alias Sirius Black auf der Leinwand zu sehen ist. Ihr väterliches Verhältnis ist rührselig ohne zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken. Der Höhepunkt der Beziehung ist erreicht, als während eines Kampfes Sirius Harry plötzlich James nennt. Es wird wohl ein Versprecher gewesen sein, das vom Regisseur bewusst geplant war. Es ist gewissermaßen Harrys Ritterschlag, die Bestätigung dass er jetzt erwachsen ist.
Emotionen ein wenig anderer Art hat Harry gegenüber einer Mitschülerin. Allerdings wirkt dieser Plot ein wenig aufgesetzt. Man wollte Harrys ersten Kuss wohl auf jeden Fall in den Film einbauen, wusste aber um die Irrelevanz um die Geschichte drum herum, die deswegen richtigerweise gestrichen wurde. Aber er hat eine der witzigsten Szenen des ganzen Filmes zur Folge.
Ganz andere Emotionen erlebt Harry durch das Mittun seines Erzfeindes Voldemort. Zum ersten Mal erlebt man einen in sich zerrissenen Harry, der sich seiner Verbindung zu Voldemort bewusst ist, und sein eigens Wesen mit dessen gleichstellt.
Wie bereits angedeutet leistet Daniel Ratcliffe ordentliche Arbeit, dies schließt die Darstellung dieser sehr unterschiedlichen Emotionen auf jeden Fall ein. Ebenfalls stark fand ich seine Szenen als Lehrer.

Ein Problem in Romanverfilmungen ist ja häufig ein hohes Tempo, hierunter leiden Harry Potter – Filme umfangsbedingt auch das oder andere mal.
Hier fiel mir das Tempo lediglich am Ende negativ auf, als nach gefühlten 100 Minuten der Film bereits vorbei vor. Es hätte ruhig ein wenig mehr sein können. Denn diese realen 138 Minuten fühlte ich mich sehr gut unterhalten, hatte meinen Spaß, war abgetaucht in einer anderen Welt und erlebte in dieser eine spannende Geschichte.
Eine Geschichte die sich deutlich erwachsener präsentiert als bei den Vorgängern. Schulinterne Wettkämpfe? Fehlanzeige! Schulturniere zum Zuge der internationalen Verständigung? Unnötig. Kein Jagen nach irgendwelchen Pokalen oder guten Noten, wobei letztere eine rudimentäre Rolle spielen. Die Bibliothek, früher ein zentraler Ort der Handlung, wird kein einziges Mal erwähnt. Hauspunkte werden auch keine vergeben oder abgezogen. Dafür gibt es eine Jagd nach Glaubwürdigkeitspunkten, in deren Wertung der machtbesessene Zaubererminister Fudge Harry stets einen Schritt voraus ist. Aber nicht nur um Macht im Ministerium geht es, nein auch innerhalb Hogwarts entsteht ein Machtkampf wie man ihn vorher noch nie erlebt hatte.

Kurz noch ein paar Anmerkungen die Spoiler enthalten:

Percy Weasley, Rons Bruder den man aus den ersten drei Filmen kennt, ist in zwei Kurzauftritten zu sehen. Da seine im vierten Teil aufgebaute uneingeschränkte Loyalität gegenüber dem Ministerium dort nicht erwähnt wurde, ist seine Rolle in diesem Teil doch schwierig nachvollziehbar.
Eine kurze Erwähnung des Bruchs mit seiner Familie z.B. bei der Weihnachtsfeier wäre da hilfreich gewesen.

Warum hat ein Avada Kedavra von Bellatrix Lestrange andere Auswirkungen als bei Voldemort bzw. Wurmschwanz? Auch wenn die Regisseure wechseln, wäre ein wenig Kontunität wünschenswert, aber das ist wirklich nur ein sehr kleines Übel.

Spoilerende .


Wer sich über die geänderte deutsche Stimme von Dumbledore wundert, dem sei hiermit gesagt, das er diese evtl. kennt, da sie früher für einen anderen Schauspieler verwendet wurde, nämlich für Bud Spencer!

Zum Schluss muss ich noch Nigel erwähnen. Im vierten Teil war dieser kleine Knirps nur kurz zu Sehen, hier darf er kämpfen und hat ein paar Dialoge mit Harry. Das Besondere an Nigel ist, das er nicht im Buch auftaucht.


Fazit:
Eigentlich habe ich genug geschrieben. Bleibt nur zu sagen dass der Film düster ist und daher meiner Meinung nach nichts ist für folgende Bevölkerungsschichten:

1. Kinder bis 10 Jahre wenn sie die Romanvorlage kennen.
2. Kinder bis 14 Jahre wenn sie die Romanvorlage nicht kennen.
3. Menschen die weder Buch noch vorhergehende Filme kennen.
4. Menschen mit schwachen Nerven


In meinem persönlichen Harry Potter – Ranking liegt der Film knapp hinter meinem Favoriten, dem „Gefangenen von Askaban“ auf Platz 2. Das Abenteuer präsentiert sich noch eine Spur erwachsener als das Vierte, bei dem es vordergründig ja um Ruhm und Ehre geht, während dieses Mal das Handeln des dunklen Lords nicht so lange im Verborgenen bleibt.

ungeprüfte Kritik

Die Simpsons - Der Film

Komödie, Animation

Die Simpsons - Der Film

Komödie, Animation
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Serienadaptionen gehören ja mitunter zu den schlechtesten Filmen diesseits der Milchstraße. Besonders Filme älterer Serien sind zwar meist sehenswert, erreichen aber nicht den Charme ihrer in die Jahre gekommenen Vorbilder.
Die Simpsons profitieren herbei von ihrem Vorteil den sie auch gegenüber anderen Serien haben, dass sie eben eine Zeichentrickserie sind. Die Charaktere altern nicht, und müssen somit in der Filmadaption nicht von anderen Darstellern gespielt werden als in der Serie.

Dies erhöht den Wiedererkennungswert und man fühlt sich nach wenigen Sekunden schon wohl wie auf dem heimischen Sofa.
Von da an erlebt man eigentlich nicht mehr als eine Simpsons-Folge mit Überlänge. Diese ist von der Grundstimmung deutlich ernster als die meisten der knapp 400 bisherigen Folgen. Trotzdem darf Homer seinem typischen Humor freien Lauf lassen. Besonders zu Beginn gibt es ein großartiges Gagfeuerwerk. Die meisten dieser Gags machen auch Sinn für die Geschichte, nur einige sind belangloses Beiwerk, wie das bei den Simpsons aber nun mal üblich ist. Ebenso wird das typische hohe Tempo mit dem sich die Story entwickelt aus der Serie übernommen. Das verringert sich zwar im Laufe der Zeit, aber Langweile kommt keine Sekunde auf. Irgendein Familienmitglied ist stets für einen Lacher gut.
Aber es wäre keine Simpsons-Folge wenn es ausschließlich etwas zu lachen gäbe, nein, die Lage ist ernst. So ernst das die Staatsgewalt über das Schicksal der Simpsons zu entscheiden hat. Natürlich wird hierbei mit Kritik und Parodien nicht gespart. „I wurd gwählt zum lenken, ned zum denken!“.
Alles was man aus der Serie kennt, erhält hier ausgiebig Spielraum: Vater-Sohn-Konflikt, Geschwisterkämpfe, schlüpfrige Dialoge zwischen Homer und Marge, die Senilität von Grandpa, usw.

Die Macher ließen es sich auch nicht nehmen den aberwitzigen Versuch zu starten sämtliche Charaktere der Reihe in den Film einzubauen. Es ist ihnen beinahe gelungen, der einzige Charakter der mir spontan einfällt der nicht zu sehen war, ist Stephen Hawkin.

Was sofort ins Auge fällt ist die Qualität der Zeichnungen. Da haben die Zeichner wohl die Sonntags-Stifte ausgepackt, alles schaut klarer aus, und präsentiert sich in leicht anderen Farben als auf dem Fernseher. Bei dieser Leistung kann man getrost die Rechner aus dem Fenster werfen, kein Mensch braucht 3D-Animationen, wenn man diese 2D-Qualität sieht.

Aufgebohrt wurde auch die Story um einige innovative Gags die ich hier nicht verraten möchte. Nur soviel, sie machen einfach Spaß.
Man kommt aus dem Lachen sowieso kaum heraus, die Gags überschlagen sich fast. Der Kinosaal hat getobt wie ich das selten erlebt habe.
Was bei allem Humor nicht zu kurz kommen darf ist die Story. Natürlich kann man sich fragen, on ein solcher Film eine gute Geschichte überhaupt nötig hat? Die Macher beantworteten diese Frage mit einem klaren Ja. Den ihnen ist es gelungen die zahlreichen Gags in eine unterhaltsame Geschichte zu verpacken. Diese schafft es die für Simpson-Verhältnisse ungewöhnliche Länge von knapp 90 Minuten bestens zu füllen. Trotzdem bekommen die zahlreichen Nebencharaktere meist nur Kurzauftritte, Schwerpunkt der Handlung ist die 5-köpfige Familie um ihr vertrotteltes Oberhaupt. Dessen Ignoranz sorgt sogar für einen echten Ehekrach, ehe er zum strahlenden Helden wird.

Natürlich muss sich der Film die Frage stellen wer seine Zielgruppe ist.
In erster Linie natürlich all die Simpson-Fans dieses Planeten, die die gelbe Familie lieben und schätzen. Leute, die mit der Serie nichts anfangen können, werden evtl. auch mit dem Film ihre Schwierigkeiten haben, da er eben als das beinhaltet was die Serie auch auszeichnet. Aber halt auch kaum mehr. Mehr musste es für mich als bekennender Simpsons-Fan auch gar nicht sein, diese längste Folge aller Zeiten ist jedenfalls eine der besten.

Fazit:
Konsequente Serienadaption die alle Stärken der Reihe ausspielt, und ihren Hauptcharakteren viel Spielraum lässt, um für ein selten gesehenes Humorfeuerwerk zu sorgen. Trotzdem hat der Film eine ernsthaftere Grundstimmung als die Serie, und erzählt eine amüsante und stets unterhaltsame Geschichte.

ungeprüfte Kritik

Fantastic Four 2 - Rise of the Silver Surfer

Science-Fiction, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Was benötigt man für einen guten Film? Meiner Meinung nach vor allem eine gute Story und gute Darsteller.
Es gibt allerdings auch Filme, vornehmlich aus den Genres Sciene-Fiction oder Fantasy, die benötigen diese Elemente nicht unbedingt, damit ein Film gut ist. Gute Special-Effekte kaschieren hier Mängel in Story und Darstellerkunst.
Leider gibt es immer wieder Produzenten die verwechseln kaschieren mit ersetzen, die lassen Story und Darstellerqualitäten weg und liefern nur gute Effekte. Zu einem guten Film reicht es dann aber meistens nicht.

Es tut mir leid die Fans des ersten Fantastic Four-Films enttäuschen zu müssen, aber Rise of the Silverurferist ein solcher Film.

Die Geschichte ist eine einzige Aneinanderreihung von Klischees.
SPOILER
Da hätten war das Pärchen das heiraten will. Natürlich wird die Hochzeit vom Bösewicht verhindert. Beim ersten direkten Kontakt mit diesem wird klar, dass er gar nicht böse ist.
Der Bösewicht des ersten Teils muss also wieder her, genauere Gründe für dessen Rückkehr bleibt man schuldig.
Am Ende ist der vermeintliche Böse der Gute, rettet einem der Helden des Leben, die vorher noch den wieder auferstandenen Bösewicht erledigen müssen. Dann kann die Hochzeit endlich stattfinden und das Ende schreit natürlich nach einer Fortsetzung. Dazwischen gibt es moralische Platitüten, Kompetenzgerangel, eine Heldenteam-Krise die man in der Art ebenfalls schon oft gesehen hat.
Alles irgendwie nichts Neues
SPOILER ENDE

Natürlich glänzt Fantastic Four mit optisch eindrucksvollen Effekten, die man ohne zu übertreiben als grandios bezeichnen kann. Der Silver Surfer schaut eindrucksvoll aus, seine Bewegungen wirken realistisch, er ist ohne Zweifel das Glanzstück des Films. Allerdings muss man anmerken das der T-1000 nur unwesentlich schlechter aussieht, und der ist mittlerweile 16 Jahre alt.
De Effekte der vier Helden sind auf dem gleichen Niveau wie beim Vorgänger, und Dr. Domm, naja, der wirft immer noch die gleichen Lichtblitze von sich wie im ersten Teil.

Ich will nicht alles schlecht reden, immerhin bietet ‚the Rise of the Silver Surfer’ über weite Strecken gute Unterhaltung. Jonny und Ben liefern sich witzige Rededuelle wie man es vom ersten Teil kennt. Susan und Red, naja, nach dem Heiratsantrag am Ende des Vorgängers ist ja klar was die in diesem Film machen. Ihr Schmieden von Zukunftsplänen ist teilweise unterhaltsam, aber auch viel zu typisch für solche Filme. Jessica Alba darf auch einmal nackte Haut zeigen was ebenfalls für ein paar Lacher sorgt.
Hervorragend ist der Auftritt von Stan Lee. Schau hin, Sam Reini, so macht man das, nicht so platt und künstlich wie in Spider-Man 3.

Natürlich sollte eine Fortsetzung auch eine Weiterentwicklung der Charaktere beinhalten. Die ist in diesem Fall lediglich ansatzweise vorhanden. Im Grunde haben sie die fantastischen Vier nicht verändert. Einzig ein Sinneswandel für de Job und gegen ein normales Leben fällen die beiden Verlobten im Laufe des Films, was ähnlich wie beim Vorgänger für ein Ende genutzt wird, das nach einer Fortsetzung nur so schreit.

Wer sich an den ersten Teil erinnert wird Dr. Doom kennen, der gegen Ende steif gefroren verschifft wurde. Anzeichen über eine mögliche Auferstehung oder Rückkehr gab es nicht. Ebenso wenig wird hier eine Erklärung für sein Auftauchen geliefert, lediglich Andeutungen bekommt man geliefert. Sorry, aber auch wenn wir uns im Genre der Fantasy-Geschichten bewegen, sollte ein wenig Logik nicht zu viel verlangt sein.
Damit meine ich gar nicht ernsthafte Logik, z.B. mache ich mir keine Gedanken ob Reds Plan den Silver Surfer zu fangen funktionieren könnte. Das ist irrelevant, hauptsache es wirkt realistisch, und dank modernen Technik ist das auch der Fall.
Doch warum wird dem Zuschauer kurz darauf eine Szene vorgesetzt in der das Militär den Silver Surfer untersucht und die Helden in Gewahrsam nimmt? Wozu werden solche B-Movie-Elemente verwendet? Alleine diese fünf Minuten zeigen was dem Film am meisten fehlt, Innovation.
Alles tauchte irgendwann in der Filmgeschichte schon einmal auf, die meisten Elemente sogar mehrmals.
Das macht den Film zwar vorhersehbar, aber nicht langweilig, zumindest größtenteils. Der Anfang ist noch spannend gestaltet, bis Identität und Motive des Silver Surfers geklärt sind. In dieser Phase hat er auch Einfluss auf das Fantastic Four - Team. Das diese Veränderungen die er bewirkt am Ende zu deren Sieg beitragen ist allerdings absehbar. Darüber das die Veränderungen am Ende andere Auswirkungen haben als zu Beginn rege ich mich schon gar nicht mal auf. Zu diesem Zeitpunkt hat mich schon die Bekehrung des Silver Surfers die Erde doch zu verschonen, und dessen gutes Verhältnis, das er plötzlich zu den fantastischen Vier hat, genug genervt.

Die Actionszenen sind ordentlich, aber rar gesät. Vor allem die Fantastic Four selbst dürfen selten ihre Fähigkeiten im Kampfe einsetzen. Stattdessen wird gezeigt wozu ihre Fähigkeiten im Hausgebrauch gut sind. Ein Buch liegt weit weg? Kein Problem mit Gummiarmen! Der Freund hört nicht zu? Da spannt man halt ein Kraftfeld um ihn. Witzig, aber unwichtig. Lediglich Jonny hat actionreiche Auftritte. Ansonsten sorgt für diese der Silver Surfer. Effektreich bohrt er Löcher in die Erde und verändert das Klima, und setzt unseren Helden richtig zu. Leider war sein Auftritt als Bösewicht nach knapp einer Stunde schon wider erledigt. Vor allem seine letzten Szenen sind an Kitsch und Klischee kaum zu überbieten.
Das böse Militär spielt ebenfalls eine Nebenrolle. Unendlich ist die Liste der Filme in denen Militärangehörige eine ähnliche Rolle spielten wie hier.

Fazit:
Tolle Effekte, maue Story ohne Innovation, wenig Action. Die ersten 20 Minuten und der Humor bringen das ganze Drama gerade noch so aus dem roten Bereich heraus.
38%

ungeprüfte Kritik

Transformers

Ihr Krieg. Unsere Welt.
Action, Science-Fiction

Transformers

Ihr Krieg. Unsere Welt.
Action, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Eigentlich ist Transformers ein Film ohne Zielgruppe. Die heutige Kindheit spielt nicht mehr mit den veränderbaren Figuren und diejenigen die es vor 20 Jahren getan haben, sind heute keine Kinder mehr. Das das Interesse der Junggebliebenen ehemaligen Transformers-Spieler wohl größer ist als das der aktuellen Jugend scheinen die Macher, unter ihnen immerhin Steven Spielberg, wohl außer Acht gelassen zu haben, und produzierten einen Film für die wenig anspruchsvolle Jugend von heute.
Transformers ist vor allem eines, eindrucksvoll, zumindest die ersten 30 Sekunden. Bereits der obligatorische Wassertropfen vor Erscheinen des Dreamworks-Logos klingt metallisch, das zieht sich hin bis zum Auftauchen des Paramount-Berges, das mit metallischem Sound untermalt ist.
Anschließend gibt es eine derbe Militärwerbesequenz ehe man den Held kennen lernt. Sam(Shia LaBeouf) ist ein typischer High-School-Randtyp. Der muskulöse, aber dämliche Footballspieler hänselt ihn und unterdrückt seine Freundin Mikaela(Megan Fox) auf die Sam natürlich abfährt. Klingt wie eine 0815-Tenniekomödie, ist es auch. Das einzige was einem die Ernsthaftigkeit des Themas in Erinnerung behält sind die gelegentlichen Einblendungen in denen der Verteidigungsminister(unter Wert verkauft: John Voight) bedeutungsschwer den Angriff der Aliens verbreiten darf. Wobei die Tatsache dass die Bedrohung durch Außerirdische erfolgt ist, bis dato noch unbekannt ist. Die klärt sich erst als die mysteriöse Sektion 7 bei Sam’s Eltern in der Tür steht. Die Eltern wurden danach nie wieder gesehen, während der fiese Sektionsleiter(John Turturo) sich mit Sam „anfreundet“ nachdem sich dessen Transformers-Auto und seine Kumpels seinen Dienstwagen zerlegt haben.
Im Sektion 7 – Hauptquartier befindet sich praktischerweise nicht nur der Transformers-Bösewicht Megatron, sondern auch der Würfel den er gesucht hat.
Leider haben Sam und seine Freundin unwissend Megatrons Spion mit in die hochgeheime Basis eingeschleust, weswegen der mächtige Würfel verlegt werden muss. Wie passend, das Sam’s Auto diesen verkleinern kann und auch gleich als Transportfahrzeug zur Verfügung steht. Somit verlagert sich der Showdown in die Stadt damit die Transformers noch eindrucksvoll durch Gebäude fliegen können.

Technisch ist Transformers natürlich perfekt, die Animationen wie sich die Roboter in Autos, LKW’s und Panzer verwandeln sind beeindruckend. Nur reicht dass nicht für einen Film der ausgiebig mit den prominenten Namen seines Regisseur(Actionprofi Michael Bay) und Produzenten(Regiegroßmeister Steven Spielberg) wirbt, um die gesetzten Ansprüche zu genügen.
Michael Bay schafft es ein paar Akzente zu setzen die dem Film seinen Stempel ansatzweise aufdrücken. Leider kam jemand auf die Idee einige Actionszenen im Dunkeln zu drehen, um dem Zuschauer die Chance zu nehmen den bösen Transformer zu erkennen. Bei den Schlachten bei Tag lässt man einfach die Roboter sich ganz nahe kommen, filmt das in Großaufnahme uns schon weiß niemand wer den hier ein guter, und wer ein böser Roboter ist. Obwohl diese bewusst farblich unterschiedlich gestaltet wurden. Während die Bösewichte in tristem Grau über die Leinwand stolzieren, sind die guten Roboter knallbunt. Nachdem die Actionszenen, egal ob Kämpfe zwischen Transformern und dem Militär oder Transformern untereinander leider etwas misslungen sind, muss es der zweite prominente Macher des Films richten, und das ist immerhin kein geringerer als der erfolgreichste Regisseur der letzten 30 Jahre, Steven Spielberg.
Leider ist dessen Handschrift nicht zu erkennen, lediglich einen Fingerabruck in Form einer Parallele zu seinem berühmtesten Alienfilm, E.T. kann man kurzzeitig erkennen, als das Militär Sam’s Auto Bumblebee angreift.
Das Militär kommt hier übrigens außergewöhnlich gut weg. Während es zu Beginn gegen einen Transformer hilflos ist, schaffen sie es eine Gegenstrategie zu entwickeln die zumindest halbwegs effektiv ist. Des Weiteren schlagen sie sich im Laufe der Zeit auf die Seite von Sam und dessen Auto gegen den fiesen Sektion7-Leiter.
Hier sind die Parallelen zu Independence Day unverkennbar. Es taucht eine Bedrohung auf, von der eine geheime Institution schon seit Jahrzehnten ein Exemplar besitzt. Während im genialen Emmerich-Streifen mit der Area 51 hierfür ein allseits bekanntes Mysterium genommen wird, dessen Nutzung als Lagerplatz für einen Alien noch nicht einmal so weit hergeholt ist, stampft Bay etwas gänzlich Unbekanntes aus dem Boden. Passenderweise lagert die geheime Sektion 7 nicht nur den bösen Roboter sondern auch gleich den Grund für den Konflikt zwischen den beiden Gruppen der Transformers. So weit so gut, aber dann soll dieser Roboter auch noch die Grundlage für sämtlichen Fortschritt des 20. Jahrhundert gebildet haben? Übertreibung ist der erste Schritt zu Unrealismus.

Okay, hier geht’s es nicht um Realismus, es ist ja ein Actionfilm, immerhin befolgt er seine eigene innere Logik. Was auch nicht schwer ist, nachdem sich die Komplexität der Story auf dem Niveau eines Kinderfilmes befindet. Sinnvollerweise findet sich dort auch der Humor wieder, der allerdings einige aufmunternde Momente parat hält. So ist z.B. der im Trailer ansatzweise zu sehende Autokauf herrlich witzig, was vor allem dem Auftritt von Bernie Mac als Autoverkäufer zu verdanken ist.
Anschließend trieftet der Film aber auf das Niveau einer Highschool-Komödie ab,
wenn Sam seine Flamme Mikaela den starken Armen ihres Liebhabers entreißt und mit ihr von dannen fährt bis sein Roboterauto praktischerweise den Motor abstellt und mit „Sexual Hiling“ auch noch die passende Musik parat hat. Der Jugend von heute mag es gefallen. Die eigentliche Zielgruppe, die Besitzer von Transformers-Figuren als die noch „In“ waren, ringt das wohl kaum ein Schmunzeln ab.
Die interessiert mehr die Transformers selbst. Neben Megan Fox sind diese ohne Zweifel das optische Highlight des Films. Die Verwandlungssequenzen sind perfekt gemacht und sehen unheimlich flüssig aus. Die ein oder andere hätte man allerdings gerne in Zeitlupe gesehen, aber die hob sich Bay leider für die Kampfsequenzen auf. In diesen agieren die klobigen Roboter ebenfalls sehr anmutend und agil. Hier sieht man wirklich wo das 150 Mio. $ Budget geblieben ist.
Trotzdem bilden die genial animierten Roboter einen kleinen Wermutstropfen, denn die Persönlichkeiten der Transformers wirkten fast ein wenig zu ausgeprägt, ihre Gefühle zu menschlich geprägt.
Da zeigte anfangs John Turturo als Sektion7-Agent Simmons weniger Gefühle. Er bringt neuen Schwung in die Geschichte als der Plot sowieso gerade an Rasanz zulegt. Dadurch überschlägt sich die Handlung geradezu im Vergleich zum vorherigen Teeniefilmtempo.

Neben Turturo’s Leistung muss auch Kevin Dunn erwähnt werden, der der nervigen Rolle als Sam’s penibler Vater eine passende Portion Humor einbringt. Aber die Hauptdarsteller sind sowieso keine Schauspieler, sondern im Computer entstanden.
Dort kamen auch die übrigen Effekte her, die selbst für Bay-Verhältnisse fast ein wenig deplaziert wirken.

Ein besonderes Gimnick für Fans ist die Bay’sche Selbstironie, indem er sich selbst parodiert, als er einen Mann mit seinem Handy filmend durch die halb zerstörte Stadt rennen lässt, der dabei ruft „das ist ja noch besser als bei Armageddon“. Und komischerweise heißt der Leiter des Stützpunkte der zu Beginn des Films zerlegt wird Colonel. Sharp, wie der Pilot des Space-Shuttles in ‚Armageddon’.

Trotz allem bietet Transformers annehmbare Unterhaltung ohne wirklich zu begeistern. Die ordentliche Handlung wandert zwischen witzigen Szenen, peinlichen Gags und überragenden Effekten.

ungeprüfte Kritik

Die Fremde in dir

Wie weit würdest du gehen, wenn du alles verlierst?
Thriller

Die Fremde in dir

Wie weit würdest du gehen, wenn du alles verlierst?
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Rache! Ein häufig gesehenes Thema in der cineastischen Vergangenheit. Während sie früher eher der männlichen Schauspielerzunft zugerechnet wurde, lassen in den letzten Jahren immer mehr Regisseure geschädigte Frauen in die Rolle namenloser Rächer schlüpfen. Herausragendes Beispiel hierbei: Uma Thurman in Kill Bill.
Obwohl diese Thematik nichts neues darstellt, ist dies Die Fremde in Dir durchaus, den hier gilt ganz deutlich der Grundsatz: Die Mischung macht’s.

Jodie Foster, seit Jahren ihrer Form früherer Jahre hinterherhetzend, spielt die Radiomoderatorin Erica Bain. Sie moderiert eine Sendung namens Streifzüge, bei einem solchem durch den Central Park wird ihr Verlobter getötet und Erica schwer verletzt.
Nach zwei Wochen Koma tut sie sich nicht nur körperlich schwer in ihren Alltag einsteigen zu können. Die seelischen Qualen, hervorgerufen von den Erinnerungen an den Überfall lassen sie zu einem von Angst erfüllten Persönchen werden. Hier folgt nun ein Schnitt, der geradezu typisch ist für eine Foster-Rolle. Sie zerfällt nicht an dem Schmerz, sondern sie rappelt sich auf und holt zum Gegenschlag aus. Sie besorgt sich eine Waffe. Fortan lebt jeder gefährlich der ihr Angst einjagt.
Natürlich bleiben ihre Taten nicht unbemerkt und alsbald ahnt die Polizei in Person von Detective Sean Mercer (Terrence Howard) das Erika der von breiten Teilen der Öffentlichkeit gleichermaßen geliebte Selbstjustiz ausübende Rächer ist. Das Zusammenspiel zwischen Foster und Howard ist einer der aufregendsten Teile dieses Films. Von Dialog zu Dialog verhärtet sich Mercer’s Verdacht und man kann nur erahnen ob Erika weiß dass der Detective ihr auf die Schliche kommt.
Neben der anfangs aus Notwehr Selbstjustiz ausübenden Erika, erleben wir aber noch die Rächerin. Von der Polizei im Stich gelassen fühlend, macht sie sich selbst auf die Suche nach den Mördern ihres Freundes. Allerdings steht der Rachefeldzug klar im Hintergrund gegenüber dem Kampf in Erikas Inneren.
Da ist die Radiomoderatorin die ihren Freund liebte, die ihre Stadt liebt, die heiraten will, die voller Hoffnung ist, und sich keinen besseren Ort für Leben wünscht als New York. Diese trifft auf die verängstigte Erika, die aufgrund böser Erinnerungen nicht schlafen kann, die sich nach Schutz sehnt, von dem vorher nie gedacht hätte dass sie ihn benötigen würde. In Ermangelung eines männlichen Beschützers muss sie sich selbst verteidigen, und tut dies mit aller Härte und Konsequenz.

Der Kampf dieser beiden Erikas wird häufig durch Beiträge aus dem Off mit Fosters Stimme dargestellt. Auf diese Momente muss der Zuschauer sich einlassen um das Drama hinter der Maske des Kriminalfilms zu erkennen. Leider beginnt dieser Spagat nicht gänzlich, die ruhige Erzählweise dämmt eher die Stimmung als das sie die Intensität des erlebten steigert. Dies tun im Verlauf der Geschichte die Wandlungen der Charaktere als die Grenze zwischen Gut und Böse undurchschaubar wird und Detective Mercer am Ende eine folgenschwere Entscheidung fällt.

Das Das Fremde in Dir durchweg spannende Unterhaltung bietet ist neben der durchaus gelungenen Performance von Jodie Foster auch dem Drehbuchautoren Roderick und Taylor zu verdanken. Ein zu Beginn scheinbar ohne Zusammenhang zusätzlich eingebauter Kriminalfall schafft eine Verwirrung beim Zuschauer, die durchaus in Spannung überzugehen vermag.
Als diese verflacht beginnt die psychologische Komponente zu greifen. So ist es wohl dem gelungen Timing mit dem Regisseur Neil Jordan die verschiedenen Geschichten verwebt, zu verdanken dass dieser Thriller ein gelungenes Gesamtwerk geworden ist. Er bringt auch Jodie Foster zu ihrer wohl besten Leistung seit Panic Room. Allerdings ist auch eine typische Foster-Rolle, sie kann hier ihre ganze Routine ausspielen, und davon hat die 45-jährige mittlerweile ja genug. Terrence Howard weiß ebenfalls zu überzeugen und schafft es in den gemeinsamen Szenen sich aus dem Schatten der zweifachen Oscar-Gewinnerin herauszuspielen.
Mercers Jagd nach dem Racheengel ist die wohl unterhaltsamste Facette dieses ungewöhnlichen Thrillers. Leider macht die Ermittlungsarbeit teilweise einen inkonsequenten Eindruck. Hier zeigt sich das Jordan in vielen Teichen fischen wollte und dabei die Angelstücke wohl ein wenig zu kurz waren, um an die wirklich großen Brocken heranreichen zu können. Sein Fang reicht trotzdem um den Bedarf eines Filmhungrigen zu stillen.

Auch wenn mancher Zuschauer am Ende geschockt ist über die Verharmlosung von Morden muss man diesem Film seine tiefen-psychologische Wirkung zu gute Schreiben. Denn die Grundaussage „Jeder kann zum Mörder werden“ mögen die meisten Menschen verneinen, allerdings wagt wohl niemand eine Aussage wie er an Erikas Stelle handeln würde. Dadurch geht dieses Erlebnis unter die Haut und kann dort Spuren hinterlassen wie der Kampf zwischen Erika und der Fremden in ihr!

ungeprüfte Kritik

Wintersonnenwende

Die Jagd nach den sechs Zeichen des Lichts.
Fantasy, Kids

Wintersonnenwende

Die Jagd nach den sechs Zeichen des Lichts.
Fantasy, Kids
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Wintersonnenwende ist ein Film, bei dem es mir leicht fällt, in mit einem Wort zu beschreiben: Schlecht!

Nun die längere Beschreibung:
Man nehme ein jugendlichen Helden der von seinem heldenhaften Schicksal natürlich nichts weiß, einen Geheimbund der unter den Menschen unerkannt lebt, und ein Familiengeheimnis. Dazu als Bösewicht etwas ganz innovatives, nennen wir es Finsternis, und schon sind die Rollen in diesem Stück verteilt. Natürlich geht es um nichts Geringeres als die Existenz der Menschheit, die von der Gefahr in der sie schwebt, natürlich keine Ahnung hat.
Um es dem Jungen nicht zu schwer zu machen, bedarf es der Rettung der Menschheit keines Kampfes, nein er muss sich lediglich von fünf Zeichen finden lassen. Klingt seltsam, ist auch so. Scott weiß kaum wie ihm geschieht, ehe er sich auf seine erste Reise durch die Zeit begibt um eines der Artefakte zu bergen die die Welt retten können. Denn eine solche macht er immer, wenn er die Anwesenheit eines solchen Zeichens spürt.

Natürlich hält Scott sich für einen ganz normalen Jungen als ihm die Uralten von seinem Schicksal als Sucher erzählen. Natürlich glaubt er ihnen nicht, ist die Geschichte die sie ihm auftischen doch zu abstrus. Aber als Scotts Mutter von seinem verschwundenen Zwillingsbruder erzählt und er somit doch wie prophezeit der siebte Sohn eines siebten Sohnes ist, ändert sich seltsamerweise seine Meinung abrupt, und er begibt sich auf die Suche.

Vorher hat er die typischen Probleme eines Teenager. Er steht auf ein Mädchen, und traut sich nicht sie anzusprechen. Sein Bruder ist da weniger schüchtern und kommt mit ihr zusammen. So trifft Scott sie an Weihnachten wieder, was die Macher nach rund 45 Minuten zum ersten Gag nutzen. Davor plätschert eine uninspirierte Story langweilig vor sich her. Zwar ist man bemüht den Charakteren Tiefe zu geben indem man vor allem über Scotts Familie viel erfährt, aber entweder ist dieser Plot mit unwichtigen Infos gespickt, oder ist es langweilig umgesetzt. Die Uralten, der Geheimbund der als einziges vom drohenden Ende der Menschheit weiß, bleiben allesamt blass, sie stellen sich in den Hintergrund um Scott ganz alleine die Hauptarbeit zu lassen. Der Drew Tyler Bell kommt mit der Aufgabe ganz gut zurecht, verlangt die Rolle auch keine schauspielerische Großleistung, diese sollte er sich für bessere Filme aufheben. Filme die weit weniger Klischees bedienen als Wintersonnenwende. Zum einen wartet der Bösewicht in Gestalt eines schwarzen Reiters auf, Ähnlichkeiten mit dem ersten Herr der Ringe – Teil sind wohl eher zufällig. Zum anderen ist die Antwort auf die Frage wer sich hinter der Rolle des Handlangers des Bösewichtes verbirgt ebenso vorhersehbar wie die Tatsache SPOILER das Scott selbst das letzte Zeichen ist SPOILERENDE

Okay, etwas Positives kann man dem Film schon abgewinnen, im Mittelteil, als Scott sein Abenteuer beginnt, wird etwas erzeugt das man annähernd als Spannung bezeichnen kann. Wenn das Ende nur nicht so vorhersehbar wäre. Aber als man denkt, es geht nicht schlimmer wird das Happy-End noch happyer gemacht als es nötig gewesen wäre.

Wintersonnenwende ist ein Film der ein totgetretenes Thema aufleben will und kläglich scheitert. Der gesamte Plot ist banal und die Umsetzung wirkt sehr uninspiriert und ungeplant. Scott hat bis zum Ende eigentlich keine Taktik wie er die Zeichen findet, sie fliegen ihm regelrecht zu. Dies macht den Helden austauschbar, bis eben auf die Tatsache des siebten Sohnes, aber warum dies die Voraussetzung dafür ist ein Sucher zu sein, bleibt ungeklärt.

ungeprüfte Kritik

Von Löwen und Lämmern

Wofür lebst du? Wofür stirbst du? Wofür kämpfst du? Wofür stehst du ein?
Drama, Kriegsfilm

Von Löwen und Lämmern

Wofür lebst du? Wofür stirbst du? Wofür kämpfst du? Wofür stehst du ein?
Drama, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
SPOILERANFANG
Die erfahrene Journalistin Janine Roth (Meryl Streep) wird zu einem Senator (Tom Cruise) gerufen, der ihr von einer neuen Taktik im Krieg in Afghanistan berichtet. Diese wird zu diesem Zeitpunkt bereits umgesetzt, während der Uni-Professor Dr. Malley (Robert Redord) eine Unterhaltung mit seinem Studenten Todd Hayes(Andrew Garfield) führt, und ihm von zwei ehemaligen Studenten erzählt, die in diesem Moment an dem Einsatz teilnehmen.
SPOILERENDE


Robert Redfords hat für sein Regiedebüt mit Meryl Streep und Tom Cruise zwei echte Hochkaräter gewinnen können, und der Film profitiert davon.
Der Schlagabtausch zwischen Cruise und Streep stellt an manchen Stellen sogar Tom Cruise legendäres Rededuell mit Jack Nicholson aus ‚Eine Frage der Ehre’ in den Schatten. Während Cruise kriegsfreundliche Parolen drischt fischt die Streep meist treffend die Quint-Essenz seiner Aussagen heraus, oder nagelt ihn auf die negativen Auswirkungen seiner Platitüten fest. Ihr Minenspiel mit dem sie zwischen überrascht, empört und verwirrt hin und her wechselt ist großartig. Tom Cruise kann da nicht ganz mithalten, überzeugt aber als Sprüche klopfender Senator der von der Überlegenheit der USA fest überzeugt ist. Bis kurz vor Ende verlässt dieser Plot nicht das Büro des Senators.

Von der amerikanischen Überlegenheit sind auch die Soldaten überzeugt, die zeitgleich die von Senator Irving groß propangierte neue Offensive eröffnen. Hier sind es weniger die Darsteller die zu überzeugen wiesen, als der Kameramann. Die nahezu totale Finsternis wird immer wird von kurzen Lichtzuckungen und Gesprächen unterbrochen. Dieser Handlungsstrang ist mitreisend, wenn auch klischeebehaftet. Der ami-typische Wechsel von lockerer Vorfreude auf panische Angst erinnert ein wenig an Filme wie Black Hawk Down.

Im dritten Handlungsstrang tritt Robert Redford selbst auf die Bühne und liefert sich als engagierter Professor ein Wortgefecht mit Andrew Garfield. Der Jungstar spielt dem Altmeister hier glatt an die Wand, und das obwohl Redford nicht schlecht spielt, aber Garfield stiehlt im echt die Show.
Aber das ist egal, es geht hier ja weniger um den Schauspieler Redford als um den Regisseur Redford. Und der baut in diesen Strang der Geschichte eine Diskussion über Verantwortungsbewusstsein, über Wehrpflicht, und über die sozialen Probleme der heutigen Welt ein, die zum Nachdenken anregt und einfach mitreisend ist.
Das Ende ist zwar vorhersehbar, trotzdem ist der Zusammenhang zwischen dieser und den anderen beiden Geschichten lange unklar.


Redford spielt mit dem Zuschauer und lässt ihn in langen Dialogen angestrengt versuchen dem Gehörten zu Folgen. Dadurch ist ‚Von Löwen und Lämmern’ stets spannend und lässt einen nachdenklich zurück. Denn während die Reporterin Janine mit ihrem Chef Ärger bekommt, hat sich das Weltbild für Todd wohl verändert, als er nach dem Gespräch zurück in seine WG kommt. Beim Zuschauer ist diese Reaktion wohl nicht so umfassend, aber man wird mit vielen kritischen Aussagen konfrontiert, die dieses Erlebnis ohne Zweifel mehr zu einem Denk-Film als zu einem Unterhaltungsfilm machen.

Klingt ein wenig trocken, aber dies bedeutet bei weitem nicht das ‚Von Löwen und Lämmern’ langweilig wäre. Im Gegenteil, die Dialoge sind mitreisend, die diskutierten Themen spannend, die Charaktere interessant, besonders die Studenten Arian und Erwin von denen Prof. Malley erzählt. Deren Geschichte ist das eigentlich zentrale Element der Geschichte, obwohl sie erst sehr spät bewusst zu sehen sind. Viel zu sehen sind Meryl Streep und Tom Cruise die beide großartige Leistungen abliefern. Zusammen mit Redford und Garfield bilden diese vier die Hauptprotagonisten deren Gespräche den Film prägen. Den Stempel aufdrücken tut allerdings am meisten die actionreichste Story, der Einsatz der Soldaten in Afghanistan. Hier fiebert man mit, und bangt im die Menschenleben von denen in den anderen Handlungssträngen nur erzählt wird.

Dieses Dreiteilen der Handlung macht ‚Von Löwen und Lämmern’ zu einem faszinierenden, spannenden und verwirrenden Erlebnis. Die Botschaft ist natürlich stark diskussionswürdig weil sehr breit gefächert, was die unterschiedlichen Meinungen der Filmcharaktere authentisch wiedergibt.

Erwähnenswert ist auch die Subtilität mit der Redford hier arbeitet. Wenige Charaktere, wenige Schauplätze. Man kann hier wohl von einem Low-Budget-Film reden, mal abgesehen von der Gage für Cruise und Streep. Aber das Geld hat sich gelohnt. Denn die Schauspieler tragen diesen Film, nicht die Effekte, nicht die Story, sondern die großartigen Charaktere und die Umsetzung der Materie. Die Schnitte zwischen den drei Handlungsorten sind stets passend, der harte Schwenk stört nie, alles fließt zusammen zu einem Filmerlebnis aus einem Guss.

Genug des Lobs, warum steht da oben keine 100, sondern eine 80?
Weil der Film hinterher schwer einzuordnen ist, weil ich da saß und mich fragte was ich nun denken solle. Das Ende kommt abrupt, man fühlt sich nicht komplett befriedigt obwohl eigentlich alles gesagt wurde.
Und wer mich kennt weiß, das ich selten zu höheren Wertungen als der 80 greife!
Und somit gibt es 81%.

ungeprüfte Kritik

Charmed - Staffel 7

Die komplette siebte Season
Serie, Fantasy

Charmed - Staffel 7

Die komplette siebte Season
Serie, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Sehr gute Staffel miot vielen Wendungen.
Vor allem das Finale war sehr spannend und das Ende einfach großartig.
Das wäre auch ein schönes Ende für die ganze Serie gewesen!

ungeprüfte Kritik

Death Proof

Todsicher
Thriller, Action

Death Proof

Todsicher
Thriller, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Ich kann wieder zu Recht behaupten, dass ich alle Filme von Tarantino gesehen habe!
Und dass obwohl meine Lust auf den Film gesunken war nachdem ich drei, unabhängig voneinander fast identische Meinungen gehört hatte: „Langweilig“!
Diesem Urteil kann ich mich nur bedingt anschließen. Zwar besitzt Death Proof – Todsicher ausschweifende Dialoge bei denen sich Tarantino selbst übertrifft, und es eine Spur übertreibt, aber das machen die grandiosen Actionszenen weg. Besonders in der 2. Hälfte kommt kaum Langeweile auf. Der dialoglastige Teil ist eine witzige Satire über Filmschaffende. Was danach kommt lässt die Kinnlade 15 Minuten am Boden kleben.
Beim manchen Filmen hat sich der ein oder andere bestimmt schon gedacht, man könnte doch auf Schauspieler verzichten und einfach deren Stuntdoubles die ganze Arbeit übertragen. Death Proof hat dieser Schritt nicht geschadet, Zoe Bell, die Stuntfrau von Uma Thurman in Kill Bill, ist echt der Hammer, und liefert eine grandiose Leistung. Die abschließende Jagd auf Stuntman Mike (großartiges Comeback: Kurt Russel) fetzt und geht ab wie ein Zäpfchen, ein Highlight für Action-Enthusiasten.
Die erste Hälfte besitzt nur einen kurzen, dafür aber umso heftigeren Action-Einschlag! Davor erleben wir Tarantino in Reinkultur. Einen Gastauftritt lässt sich der Meister natürlich nicht nehmen während er eine Gruppe junger Frauen sich in stumpfsinnigen Gesprächen verlieren lässt. Die waren teilweise witzig, aber einfach zu viel des guten. Lediglich Kurt Russels bedrohliche Art sorgt bereits sehr früh für Spannung.
Zum Abschluss der ersten Geschichte liefern ein Sheriff und sein Sohn Nr.1 noch eine amüsante Anekdote auf Tarantinos vorherigen Film Kill Bill.
Besonders interessant ist bei Death Proof die Machart. Eine Hommage auf die B-Movies und Grindhouse-Filmchen der 80er-Jahre sollte DeathProof zusammen mit Rodrigez’ Planet Terror ja werden. Als Normalo-Kinogänger entdeckt man die Anekdoten aber leider nicht, kennt man doch kaum diese Art von Film. Die bewusst eingebauten ‚Fehler’ erkennt man dagegen als solche, diese sind daher nicht störend. Eine komplett fehlende Szene, die durchaus auch dem Indez zum Opfer gefallen worden sein könnte wird einfach mal als verloren gegangen deklariert. Ungewöhnlich und witzig, und dadurch typisch Tarantino.
Ja, Death Proof ist ein typischer Tarantino. Wohl etwas zu typisch. Denn was die Kuriosität der Charaktere angeht kommt Death Proof beinahe an Tarantinos Erstlingswerk Reservoir Dogs heran.

Fazit:
Wirklich nur etwas für Fans. Die Actionszenen suchen ihresgleichen aber auch außerhalb der Tarantino-Werkstatt. Solide Unterhaltung.

ungeprüfte Kritik

Projekt Gold

Eine deutsche Handball-WM.
Dokumentation

Projekt Gold

Eine deutsche Handball-WM.
Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Fußball ist mir zu prollig
Wenn ein kleiner Junge so denkt, was wird dann aus ihm? Handballer. Was kann aus einem Handball spielenden Jungen werden? Handball-Profi. Was wurde aus einigen deutschen Handball-Profis Anfang des Jahres? Weltmeister. Und was wurden die Weltmeister nun? Filmhelden.
Der Vergleich zwischen Projekt Gold und Deutschland – Ein Sommermärchen ist natürlich sehr nahe liegend, allerdings muss man diesen verwerfen, wenn man berücksichtigt das bei der Verfilmung des Sommermärchens mit Sönke Wortmann ein anerkannter Fachmann für Filmemachen und Fußball hinter der Kamera stand, während hier mit Winfried Oelsner doch ein eher unbeschriebenes Blatt, allerdings mit Erfahrungen was Dokumentationen angeht, das Ruder in der Hand hatte.
Oelsner legt den Schwerpunkt auf die Spiele. Diese erlebt man fast als wenn man live dabei wäre. Das nervenaufreibende Halbfinale ist fast so spannend wie der WM selbst, die Stimmung in den Hallen kommt teilweise realistisch rüber. Und am Ende, beim kollektiven Jubel, ist man mittendrin statt nur dabei.
Davor liegt allerdings ein langer Weg, den man schon während der Vorbereitung begleiten darf. Hier kann sich so mancher Trainer ein paar Tipps abholen. Verblüffend, wenn auch etwas zu lang geraten ist eine Szene mit dem Motivationstrainer. Hier merkt man das Oelsner ein gewisses Fingerspitzengefühl für Timing fehlt. Allerdings ist bei Projekt Gold diese Vorbereitung eh nur Beiwerk, denn auch beim Handball trifft der Spruch von Alt-Fußball-Bundestrainer Sepp Herberger zu: Entscheidend ist auf dem Platz. Oder eben in der Halle.
Natürlich zeigt Projekt Gold mehr als nur die Spiele, sondern liefert wie sein fußballerisches Gegenstück einen Blick hinter die Kulissen. Dieser geht vom Salzstangen-futternden Christian Schwarzer über einen während der Massage Weißbier trinkenden Christian Kehrmann zu einem akupunktiertem Pascal Henz. Immer dabei: Humor und gute Laune. Man spürt richtig wie gut die Stimmung im Team war. Auch wenn sie mal durch eine nächtliche Pizzabestellung ins Stocken geriet. Ansonsten sorgen diese Szenen für reichlich Humor und schaffen es, einen großartig zu unterhalten.
Wer nach der WM mit dem Gedanken gespielt hat selbst eine Handball-Karierre zu starten sei gewarnt, denn hier lernt man einiges über die Härte dieses Sports. Mit der Auflistung der Verletzung aller Spieler hätte der Filme locker Überlänge bekommen, deswegen beschränkte man sich auf lediglich zwei Spieler.
Mit solchen interessanten und unterhaltsamen Details ist Projekt Gold gespickt, das Sommermärchen hatte da aber ein wenig mehr zu bieten. Darüber hinaus hatte das Klinsi, während Projekt Gold Heiner dagegen stellt. Den Unterschied spürt man am meisten bei den Kabinenansprachen, die des Fußballtrainers waren einfach unterhaltsamer als die des Handballlehrers. Aber auch Heiner Brand bietet Unterhaltungswert, das fand auch ein Spieler, der ihn beim Sudoku rätseln im Zug! filmte.
Ja, die Handball-Nationalmannschaft fährt Zug, und muss andere Fahrgäste sogar von ihren reservierten Plätzen verscheuchen. Das ist nur eines von zahlreichen Beispielen in denen einem die Profisportler als Normalbürger vorkommen, dies war bei den Fußballern nicht der Fall.
Eine Parallele zu den Balltretern waren auch die Fanversammlungen vor dem Hotel der Nationalmannschaft, die immer mehr wurden, aber bei weitem nicht die Euphorie der Fußball-WM erreichten. Nicht zu letzt deswegen ist es gut dass die Doku sich stets nahe an der Mannschaft und dem Spiel bewegt, den die Begeisterung geht hier von den Sportlern selbst aus. Diese Begeisterung bewegt sich im Laufe des Films parallel zur Leistung, etwas abgeschwächt zu beginn, steigert sie sich ins Unermessliche bis zum grandiosen Finale. Der Erfolg ist am Ende das was einen einfach begeistert aus dem Kino gehen lässt.
Die Spannung, Dramartugie und Begeisterung saugt man auf wie bei der WM selbst, mit dem feinen Unterschied das man weiß das alles ein gutes Ende nimmt. Somit kann man die Spiele zwar beruhigter genießen, Oelsner verstand es aber die Momente herauszufiltern die den Blick an den Bildschirm bzw. die Kinoleinwand bannen lassen. So mancher Latten- und Pfostenwurf lässt einen zusammenzucken als wäre man live dabei. Häufig sind die Spielübertragungen mit den Original-Fernsehkommentaern versehen und vermitteln dabei ein deutlich realistischeres Gefühl des Erlebens als die Spielfetzen die die Fußball-Doku lieferte. Wohl weil sie sich weniger als Doku sah, als dies bei Projekt Gold der Fall ist. Somit muss Oelsner den Vergleich mit Wortmann nicht scheuen, die Filme sind lediglich aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Ausrichtung nicht zu vergleichen.

Projekt Gold ist ein unterhaltsames und äußerst mitreisendes Stück Erinnerung an ein großartiges Kapitel deutscher Sportgeschichte. Die WM begeisterte auch die Menschen die sich ansonsten nicht für Handball interessieren, dieser Film hat es verdient dass es ihm ebenso geht. Wer diesen Erfolg nicht noch einmal nachempfinden will, hat wohl seinen letztes bisschen Patriotismus im Mutterleib vergessen. Diesen Film anzuschauen ist staatsmännische- und frauische Bürgerpflicht!

ungeprüfte Kritik

Stirb langsam 4.0

Action, Thriller

Stirb langsam 4.0

Action, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Helden sterben nie, sie werden höchstens alt, aber sie bleiben Helden. Der größte Actionheld war mit Sicherheit John McClane alias BBruce Willis. Dreimal Held wider Willen, wird er auch dieses Mal eher zufällig in einen Kriminalfall der besonderen Art hineingezogen. Einmal in den Fall verstrickt gibt McClane natürlich nicht auf bis alle Bösewichte getötet sind.
Dieses Mal wird nicht ein Gebäude, Gelände oder eine Stadt angegriffen sondern das ganze Land. Im geplanten fünften Teil wird McClane wohl die Welt retten müssen um diese Steigerung voranzutreiben zu können. Diese Distanzierung vom Grundprinzip der Reihe verringert zwar den Widererkennungswert als typischen Stirb Langsam – Film, macht aber mehr Sinn als eine billige Kopie. Besonders nachdem diesen Weg bereits ‚Jetzt erst recht’ sehr imposant begonnen hat, erscheint diese Weiterentwicklung der Reihe doch sehr nachvollziehbar.
Um der neuen Zeit, in die John McClane gerissen wurde, musste natürlich ein aktuelles Thema her. Computerterrorismus ist zwar fast schon wieder out, und die ersten Hacker mittlerweile gut bezahlte Sicherheitschefs, trotzdem ist die Abhängigkeit des Menschen von Computern stets ein aufrüttelndes und permanent existentes Thema. Dieser Abhängigkeit entzieht sich selbst John McClane nicht, hat er doch einen Partner zur Seite gestellt bekommen der mit technischer Raffinesse die Bösewichte überlisten kann.
Die modernste Technik die John selbst einsetzt ist seine Pistole. Aber John McClane ist auch ein Handwerker, und erledigt den ein oder anderen Gangster im Faustkampf. Währenddessen erschlägt er sie noch mit markigen Sprüchen die er jederzeit parat hat.
Diese Schlagfertigkeit mit dem Mund ist es was Stirb Langsam 4.0 als Stirb Langsam – Film erkennbar macht. Ansonsten werden zu viele typische Actionelemente verwendet. Kurzzeitig erinnert der Film an Willis’ letztjähriges Actionspektakelchen 16 Blocks als er Bodyguard spielen muss und einen Zeugen von A nach B bringen soll. Aber das größte Manko kommt erst gegen Ende.
ACHTUNG Spoiler
In jedem zweitklassigen Actionfilm kommt eine Entführung vor, nun auch zum ersten Mal in einem Stirb Langsam – Film. Schade dass dem Drehbuchautor nichts innovativeres eingefallen ist als McClane’s Tochter entführen zu lassen.
Spoiler Ende
Das bleibt nicht das einzige Klischee das die Grenze zwischen dem typischen Die Hard und dem Standard-Actionfilm fliesend werden lässt. Das sie nicht ganz verschwindet liegt lediglich an Bruce Willis, dem das John McClane – Kostüm nach 12 Jahren immer noch wie angegossen passt. Seine markigen Sprüche, seine Coolness, seine Art mit dem Bösen fertig zu werden ist einfach einzigartig und macht immer noch Spaß. Mit dem Computerspezialsten Matt Farrell hat er einen Gehilfen an seiner Seite der nach anfänglicher Angst zum mutigen Helden aufsteigt und in Sachen Schlagfertigkeit John McClane nur wenig nachsteht. Überraschender Weise schafft es der unbekannte Justin Long(Trennung mit Hindernissen) die Fußstapfen von Samuel L. Jackson weitestgehend auszufüllen.
Die Rolle des Bösewicht übernahm mit Timothy Olyphant(Scream2, Nur noch 60 Sekunden) kein unbeschriebenes Blatt, aber auch kein jedem bekanntes Gesicht. Souverän und skrupellos, wenn auch etwas überdreht stellt er den Sicherheitsfanatiker Thomas Gabriel dar, der zwar ein adäquater, aber auch klischeehafter Bösewicht ist.
Auch wenn der Held aus den 80ern ist, kommt ein Film aus dem 21. Jahrhundert nicht ohne Spezialeffekte aus. Diese fallen nur in einer, relativ langen, Szene negativ auf. Allerdings sind die Effekte hier dermaßen übertrieben unrealistisch das es beim Zuschauen fast weh tut.
Schade das so ein negativer Punkt einen bleibenderen Eindruck hinterlässt als die hand-made Action von Willis oder der geniale Kurzauftritt von Kevin Smith als Computerfreak.
Auch wenn es genug kurzweiligen Humor gab, besteht der Großteil des Films aus Action. Die Story weiß zu unterhalten und gewinnt an Spannung und Dramatik wenn die Bösewichte ihre Macht unter Beweis stellen, oder McCLane im Alleingang die gegnerische Armee erledigt.
Die Macht der Bösewichte ist fast erschreckt, man fühlt sich ihnen total ausgeliefert. Gut, das die Kontrolle sehr global ausfällt wodurch es zu unrealistisch wirkt um Angst in der Realität bewirken.
Der Kameramann leistet hier ebenfalls solide Arbeit und filmt die Actionszenen nicht wie der von Spider-Man 3 mit Nasenhaar-Zoom.
Fazit:
Wie zu erwarten der untypischste Stirb-Langsam-Film, der sich dem Actionfilmeinheitsbrei dieses Jahrtausends deutlich annähert.
Trotzdem wird John McClane seinem Ruf gerecht und bringt einen äußerst unterhaltsamen Actionfilm auf die Leinwand. Störend waren nur die Entführung und der Jet, ansonsten sehr spannend und unterhaltsam. Der Stirb Langsam-Stil ist zwar nur noch rudimentär vorhanden, aber BruceWillis macht im Muskelshirt einen genauso guten Eindruck wie im Feinripp-Unterhemd.

ungeprüfte Kritik

Prestige

Die Meister der Magie - Freunde, die zu Rivalen werden. Rivalen, die zu Feinden werden.
Thriller

Prestige

Die Meister der Magie - Freunde, die zu Rivalen werden. Rivalen, die zu Feinden werden.
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Schauspieler sind wie Magier. Beide wollen ihrem Publikum eine irreale Welt vorgaukeln, und je besser sie darin sind, dem Zuschauer etwas vorzumachen, desto bewundernswerter sind sie. Der Unterschied ist das Schauspieler eigentlich nur Marionetten sind, denen ein Regisseur sagt was sie wo wie wann zu tun haben.
Sie sind die Künstler hinter der Bühne, die gewissermaßen die Fäden ziehen, die die Ideen haben. Für Zauberer sind solche Strippenzieher die Erfinder, wie Cutter(Michael Caine), der die Illusionen die Archer(Hugh Jackman) vorführt, entwickelt.

Zauberer machen mit alltäglichen Gegenständen ungewöhnliche Dinge, der Zuschauer weiß nicht wie das gesehene von Statten geht. Ähnlich ist es bei Prestige. Der Zuschauer wird in eine Welt entführt die er nicht versteht und teilweise weiß man gar nicht was einem der Zauberer auf der Bühne bzw. der Schauspieler auf der Leinwand zeigen will. So undurchsichtig wie ein Zaubertrick so verwirrend ist auch dieser Film. Glücklicherweise unterscheidet er sich von einem Zauberstück darin, das dem Zuschauer am Ende die Auflösung verraten wird, und er nicht unwissend nach Hause gehen muss. Davor liegen 90 Minuten Faszination und Unterhaltung wie bei einer Zaubervorführung. Man taucht in eine Welt ohne sie wirklich zu verstehen, nur das offensichtliche zu erblicken, ohne zu wissen was die Vorgänge im Hintergrund sind.
Dazu konstruiert The Prestige eine spannende Geschichte zwischen zwei Magiern die durch den Tod einer Frau zu Feinden werden. Aus dem Drang die Shows des Anderen zu manipulieren wird am Ende ein Kampf auf Leben und Tod. Das vorläufige Ende dieses Kampfes bekommt man bereits zu Beginn vorgesetzt, ohne aber den Kampf zu kennen. So bleibt ein wesentlicher Teil der Thematik eine Weile im Dunkeln während die spannende Vorgeschichte erzählt wird. Diese Vorgeschichte ist kein Kampf Gut gegen Böse, diese Grenzen sind hier ähnlich undurchschaubar wie so mancher Zaubertrick.

Hugh Jackman und Christian Bale, die den meisten wohl ausschließlich aus Actionfilmen bekannt sind, liefern sich hier einen großartigen Schlagabtausch. Beide beweisen das sie mehr können als in engen Kostümen kräftig grobschlächterisch auszuteilen. Sie spielen ihre Rollen einfühlsam und glaubwürdig. Bei Christian Bale fiel mir lediglich die verblüffende Ähnlichkeit mit Tom Cruise negativ auf. In einer Nebenrolle taucht Scarlett Johansson auf, die hier wie üblich, gut ausschaut, aber ausnahmsweise auch nicht viel mehr tut. Altmeister Michael Caine fasziniert jedes mal wenn er nur den Mund oder die Augen aufmacht, er ist eine Idealbesetzung für die Rolle des Erfinder und Beraters.

Prestige ist ein herausragender Film der eine ungewöhnliche Geschichte auf eine sehr ungewöhnliche, teilweise verwirrende Art erzählt. Diese Verwirrung ist allerdings selten störend, im Gegenteil, sie trägt größtenteils zur Spannung bei.
Prestige ist wirklich wie ein Zauberkunststück: unterhaltsam, verwirrend, faszinierend, mitreisend. Nur mit Auflösung, die man durchaus als Geschmackssache bezeichnen kann. Der Untertitel Meister der Magie trifft auch auf Christopher Nolan zu, der die Faszination der Magie geradezu magisch auf die Leinwand gebracht haben.

ungeprüfte Kritik

Departed

Unter Feinden
Krimi, Thriller

Departed

Unter Feinden
Krimi, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Ich gehörte ja zu den Leuten die es für unwahrscheinlich hielten das Martin Scorsese jemals einen Oscar gewinnen wird, aber mit diesem Film hat es endlich geklappt.

Inhalt:
Departed – Unter Feinden erzählt die Geschichte von zwei jungen Männern die jeweils Undercover für die jeweils andere Seite für einen Mafiosi bzw. die Polizei von Boston arbeiten.
Nach einer gründlichen Einführung der Charaktere beginnen die beiden „Ratten“ sich gegenseitig in die Quere zu kommen, ehe sie gejagt und enttarnt werden.

Kritik:
Wem die Story bekannt vorkommt, hat wohl den Film „Internal Affairs“ gesehen, den Departed ist ein Remake des Thrillers aus Hong Kong aus dem Jahr 2002. Da ich das Original nicht kenne verzichte ich hier allerdings auf irgendwelche Vergleiche.
Departed ist ein herausragend spannender Thriller, der etwas schafft, was für dieses Genre in den letzten Jahren ungewöhnlich geworden ist. Er begeistert nicht durch Action, sondern durch seine tollen Darsteller und deren Zusammenspiel. Jack Nicholson erweißt sich als idealer Mafiosi, kann er hier doch die Art von Rolle spielen, die er am besten kann: selbstgerechtes Arschloch! Sogar Matt Damon zeigt eine ordentliche Leistung, was für den Mann der meistens mit einem Gesichtausdruck über die Leinwand stolziert, ein echtes Kompliment ist. Leonardo DiCaprio macht einen weiteren Schritt auf dem Weg vom Schönling zum harten Kerl, mittlerweile nehme ich ihm den fast ab. Besonders gut gefiel mir Mark Wahlberg als leicht reizbarer, ständig fluchender Cop. Alec Baldwin rundet das Zusammentreffen toller Schauspieler ab. Nicht vergessen darf man auch Martin Sheen, der den Boss von Caprio souverän und eindrukcsstark spielt. Zusammen schaffen es diese Herren eine der spannendsten Geschichten auf die Leinwand zu zaubern, die ich seit Jahren gesehen habe.
Als die beiden Verräter sich am Telefon anschweigen, stockt mir der Atem, ebenso wie bei einigen überraschen Storywendungen. Die waren zwar teilweise ein wenig brutal, aber die Darstellung der Gewalt ist bei einem Film der in der Unterwelt einer US-amerikanischen Großstadt spielt wohl äußerst realistisch. Außerdem ist der Film ab 16 freigegeben, da sollte man kein Ringelpitz mit Anfassen erwarten, sondern knallharte Action. Außerdem würden bei einer niedrigeren Altersfreigabe einige Dialoge zum Großteil aus PIEP bestehen. Den die stehen im Vordergrund, nicht die Action, oder irgendwelche Spezial-Effekte.
Hier wird ohne viel Effekthascherei eine spannende Geschichte erzählt, die dank Oscarpreisträger Howard Shore auch permanent mit der stets passenden Musik untermalt ist. Das Ende des Films ist schockierend realistisch, und bietet nach über zwei Stunden eine der zahlreichen Überraschungen, die den Film zum absoluten Sesselkraller machen. Das verdankt man neben den tollen Darstellern auch der guten Leistung des Regie-Altmeisters Scorsese. Denn er schafft in diesen spannungsgeladenen, gewalttätigen Film eine Brise Humor einzustreuen, die weder unpassend wirkt, noch den Film zu lächerlich werden lässt. Hierfür sorgt auch die Liebesgeschichte. Einige werden nun sagen: „muss die sein?" Ich sage: Muss sie nicht, aber sie stört auch nicht, sondern sorgt sowohl für einige der gut gestreuten Lacher, als auch für eine zusätzliche Spannung zwischen den beiden Undercover-Agenten.
Neben dem stets sehr hohen Spannungsbogen ist die sehr dichte Athmosphäre ein Pluspunkt des Films. Scorsese versetzt einen geradezu in die Rolle seiner verdeckten Ermittler, man leidet und bangt mit DiCaprio, man wünscht dem Bösewicht Damon nur das Schlechteste, und am Ende bangt man um etwas was zumindest ansatzweise eine Art Happy-End darstellt, was man zwar nicht bekommt, aber zumindest siegt die Gerechtigkeit.

ungeprüfte Kritik

Ratatouille

Rattenscharf serviert.
Kids, Animation

Ratatouille

Rattenscharf serviert.
Kids, Animation
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Angesichts der immensen Vorschusslorbeeren lehnte ich Ratatouille ursprünglich ab, weil ich nicht erkennen konnte, weswegen dieser Film so herausragend aus dem Groß der Animationsfilme sein soll. Die ersten Kritiken bestätigten dann allerdings die großen Erwartungen, und weckten mein Interesse. Deswegen konnte ich nicht widerstehen als ich Anfang des Jahres lass das der Film immer noch im Kino läuft.

Story: Achtung Spoiler
Remy, ein Ratte mit besonderen Geschmacksnerven ist ein wahrer Gourmet und lehnt die Lebens- und besonderes Essensweise seiner Familie ab. Durch einen Unfall verschläft es ihn nach Paris wo er mit Unterstützung eines Geistes in eine Feinschmeckerküche hineinschnuppern darf. Der Küchengehilfe Linguini entdeckt Remys Talent und wird mit dessen Hilfe zum gefeierten Starkoch. Sehr zum Missfallen des eigentlichen Küchenchefs Skinner, der das Restaurant des verstorbenen Meisterkochs Gusteaus an sich reisen will. Auch hierbei steht im Linguini im Weg, da er Gusteaus unbekannter Sohn ist. Als dies herauskommt übernimmt er das Restaurant seines Vaters. Mittlerweile trifft Remy seine Familie wieder und muss sich zwischen ihr und seiner Karriere als Starkoch entscheiden. Kurz darauf zerbricht seine Freundschaft zu Linguini. Als schließlich ein renommierter Kritiker das Restaurant besucht muss Linguini Farbe bekennen und präsentiert seine Kollegen seinen kleinen Helfer. Als diese deswegen Reißaus nehmen muss Remys Familie einspringen.

Kritik:
Seit Animationen immer realistischer werden, nähern sich Animationsfilme immer mehr an normalen Filmen an. Ratatouille treibt diese Entwicklung auf die Spitze. Dies betrifft zu einem die großartigen Animationen, zum anderen die Story, die so gar nicht Trickfilmtypisch ist. Bei Ratatouille sieht alles echt aus, und das soll es auch. Es scheint als wollten die Produzenten einen Film kreieren der zwar mit Animationen erstellt wird, aber als normaler Spielfilm wahrgenommen wird. Deswegen ließen sich größtenteils auch eines der klassischen Elemente des Animations-/Trickfilm leider außen vor, den Humor. Slapstick-Einlagen verkommen zu humorfreien Versuchen etwas Humor aufzubauen, und die beiden Running-Gags sind ebenfalls eher als albern einzuordnen. Während sich dies zu Beginn des Films noch störend auswirkt, wird es in der zweiten Stunde von der immer besser werdenden Story klar überschattet.
Als man schon fast mit dem Film abgeschlossen hat, und die aktuelle Situation als nettes, passendes Happy-End ansieht packen die Macher noch einige Ideen drauf, und schaffen es den Zuschauer mit einem positiven Gesamteindruck auf die Heimreise zu schicken.
Doch leider haben sie hier ein wenig über das Ziel hinausgeschossen. Denn die Idee dass eine Ratte einen Menschen fernsteuern kann indem sie an seinen Haaren zieht ist doch schon sehr an den Haaren herbeigezogen. Einen gewissen Realismus erwarte ich da schon, wenn ein Film sich selbst so ernst nimmt, und viele moralische Aspekte liefert. Hierbei hat Ratatoille seine großen Momente die teilweise echt bewegen. Mit dieser kleinen, süßen Ratte fiebert man wirklich mit. Eine andere kleine Ratte erfüllt leider ein typisches Klischee, denn der böse Chefkoch ist ein unfreundlicher arroganten Kleinwüchsichger. Das bleibt aber neben der Liebesgeschichte auch das einzige Klischee das erfüllt wird, den Ratatouille grenzt sich durch seinen Spagat ein richtiger Film sein zu wollen, sowohl vom typischen Animationsfilm als auch vom klassischen, klischeebehafteten Realfilm ab.
In diesem Anspruch schießt der Film aber auch ein wenig über das Ziel hinaus, als z.B. Remy und Linguini in Streit geraten wirkt der kleine Nager doch allzu menschlich. Solche Beziehungskrisen verlieren dann einfach ihre Glaubwürdigkeit, wenn man bedenkt wer da mit wem redet. Da waren die Beziehungsstränge im Dreamworks-Streifen „Ab durch die Hecke“ doch nachvollziehbarer, da sie innerhalb des Tierreichs blieben. Irgendjemand hätte die Produzenten doch mal darauf hinweisen sollen, das Remy kein Mensch, sondern eine Ratte ist, wie dies dessen Vater immer wieder mal tut. Dieser ist eine typische Vaterrolle der seinen Nachwuchs im heimischen Nest haben will und ihn aus Gefahren rettet.

Aufgrund der Zweischneidigkeit dieses Werkes muss man sich die Frage stellen wer hier eigentlich die Zielgruppe ist. Kinder erfreuen sich an den netten Animationen und können evtl. auch den ein oder anderen Witz erkennen und verstehen. Leider ist der größte Pluspunkt, die sehr gute Geschichte wohl für Kinder etwas unverständlich. Nicht nur für Kinder, sondern auch für die meisten anderen Menschen unverständlich, ist wohl die pseudo-französische Aussprache einiger Charaktere, die zudem noch sehr schnell sprachen.

Aber trotz dieser Punkte bleibt am Ende festzuhalten das sich meine negative Einstellung gegenüber diesem Film nur in der ersten halben Stunde teilweise bestätigt hat, am Ende kann eine famose Geschichte das Erlebnis sogar noch in den grünen Bereich retten

Fazit:
Für einen Animationsfilm orientiert sich Ratatouille sehr stark an einem Realfilm. Dies tut dem Filmerlebnis größtenteils gut, aber die tricktechnischen Wurzeln werden streckenweise sehr vernachlässigt.

ungeprüfte Kritik

Das Leben der Anderen

In einem System der Macht ist nichts privat.
Drama, Deutscher Film

Das Leben der Anderen

In einem System der Macht ist nichts privat.
Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Bald wieder Oscr-Verleihung. Reumütig denkt man zurück, an die gute alte Zeit, als es hieß: And the OScar goes to : Germany! Und wenn einem dann einfällt das man zu diesem Film noch keine Kritik verfasst hat, kommt sowas bei raus:

Story, Vorsicht SPOILER
Das Leben der Anderen erzählt die Geschichte eines Stasi-Offiziers der von dem Leben eines anderen ein wenig mehr fasziniert wird als dies für seine Berufsehre gut ist.
„Warum wurde ich nie überwacht?“ wundert sich der Schriftsteller Georg Dreymann (Sebastian Koch) gegenüber dem ehemaligen DDR-Minister Hempf (Thomas Thieme) im Jahr 1991, und erfährt dabei, das er intensiv von der STASI ausspioniert wurde.
Der STASI-Ausbilders Wiesler (Ulrich Mühe) ist von dem System für das er arbeitet überzeugt und ein vorbildlicher Staatsbürger der DDR. Die Überwachung von Dreymann lässt ihn so intensiv an dessen Leben teilhaben, das er Mitleid bekommt und seinen Vorgesetzen belastendes Material verschweigt. Diese wiederum sind besonders daran interessiert Dreymann als Landesverräter zu entlarven, damit Minister Hempf bei Dreymanns Freundin Christa (Martina Gedeck) freie Hand hat. Als deren Schauspielerkarriere auf dem Spiel steht verrät sie ihren Freund. Aber als die STASI-Beamten in Dreymanns Wohnung eintreffen, sind die Beweise verschwunden, weswegen Wiesler Probleme mit seinem Vorgesetzen (Ulrich Tukur) bekommt. Nach der Wende widmet Dreymann seinem ehemaligen Beobachter ein Buch, das offensichtlich ein Kassenschlager ist.

Kritik:
Mit einem Tempo das passend zwischen langweilig und hektisch liegt zeichnet das Leben der Anderen ein erschreckend realistisches Bild vom Überwachungsstaat der DDR. Die Selbstverständlichkeit mit der die STASI die Menschenrechte mit Füßen tritt, ist wirklich schockierend. Bereits die Eingangssequenz zeichnet ein brutales Bild von der Behandlung so genannter „Landesverräter“. Der Erschaffer dieses Bild ist zu einem großen Teil Ulrich Mühe. Der Allround-Schauspieler (Rennschwein Rudi Rüssel, Schtonk) zeigt hier eine fantastische Leistung. Die Wandlung vom zu Beginn konsequent idealistischen Stasispitzel zu einem gefühlsbestimmten alternden Mann stellt er glaubwürdig dar, seine innere Zerrissenheit sieht man im mehrmals an. Allein für die allerletzte Szene, in der mit einem kaum erkennbaren Lächeln ein Buch kauft, und den doppeldeutigen Satz sagt „Es ist für mich“, hatte der den deutschen Filmpreis verdient.
Lediglich seine Motive, woher das Mitleid mit Dreymann kommt, wurden mir nicht ganz klar. Dafür kann natürlich der Schauspieler nichts, diesen Vorwurf muss sich der Drehbuchautor und Regisseur Florian Henkel von Donnersmarck gefallen lassen. Aber bei einem Regiedebüt sind solche Kleinigkeiten verzeihbar.
Was dagegen Donnersmark sehr zu beherrschen scheint ist die Leistungsgrenze seiner Schauspieler aus diesen herauszukitzeln. Sebastian Koch, den man mehr aus TV-Filmen wie ‚Die Manns’ kennt, spielt den ahnungslosen Schriftsteller den die Freundschaft zu einem vom Staat ungeliebten Theaterregisseur, dazu bringt DDR-unfreundliche Artikel im Westen zu veröffentlichen, sehr mitreisend. Das Katz-und Maus mit Mühe, von dem er selbst aber gar nichts weiß ist an Spannung zwar noch zu überbieten, die permanente Unsicherheit von Dreymann hält , trotz teilweise schleppendem Tempos, den Film stets weit von der Gefahr der Langeweile entfernt.
Donnersmarck schafft es sogar ein wenig Humor in den Film einzubauen, als z.B. plötzlich mit Volker Michalowski, bekannt aus der Comedy-Reihe Zack, in einer Kurzrolle als Schreibmaschinenexperte zu sehen ist. Trotzdem vermittelt diese Szene ein bedrückendes Gefühl, da es die Ausmaße des Überwachungsstaates eindrucksvoll verstärkt.
Die für deutsche Filme typische Liebesgeschichte macht hier keinen störenden Eindruck, sie ist mehr ein Element des Films das sich nahtlos passend in das Gesamtwerk einfügt.

Oscar hin oder her, die Thematik des Films ist sehr interessant, handwerklich ist er allererste Sahne, lediglich die Motive für den Gesinnungswandel fehlten mir. Für meinen persönlichen Geschmack ist der Film fast zu ruhig, aber das macht er durch Spannung und seine interessanten Charaktere nahezu weg.
Ein wirklich empfehlenswertes Erlebnis, vor allem da es auch ein wenig Vergangenheitsbewältigung ist, das ein wohl weitaus realistischeres Bild von der DDR zeichnet als der Gute-Laune-Film Sonnenalle.

ungeprüfte Kritik

7 Zwerge - Der Wald ist nicht genug

Deutscher Film, Komödie, Fantasy

7 Zwerge - Der Wald ist nicht genug

Deutscher Film, Komödie, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Ich bin ja selbst schuld. Wenn mir der erste Teil eines Filmes nicht gefällt, und die meisten Kritiken meine minimalen Erwartungen bestätigen, sollte ich mir einen Film einfach mal nicht ansehen. Aber nachdem mir eine Arbeitskollegin freudig von einem tollen Kinoerlebnis das sie mit der Fortsetzung von 7 Zwerge – Männer allein im Wald gehabt hatte, berichtet hat, war mein Interesse an Der Wald ist nicht genug doch geweckt. So musste meine Videothek daran glauben, und die DVD meinen Player belästigen.

Das Positive vorweg. 7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug ist eine solide Fortsetzung. Er setzt eine Story die der des Vorgängers selbstverständlich unterlegen ist, mit Humor im Stile des ersten Zwergenabenteuers in Szene. Für Fans des Vorgänger ist der Film also mit Sicherheit ein tolles Vergnügen. Mir stieß diesmal weniger der größtenteils stumpfsinnige Humor auf, den hatte ich ja erwartet, als die Tatsache dass das gesamte Zwergenabenteuer eigentlich unnötig ist. Das weiß der Zuschauer und das weiß sogar einer der Zwerge, nämlich Bubi (Otto Waalkes).

Story:
Spliss (Hans Werner Olm), der Diener der König Schneewittchen (Cosma Shiva Hagen) hat einem mysteriösen Wesen (Axel Neumann), das sich selbst das Böse nennt, das Kind der Königin versprochen. Die Aushändigung des Kindes kann nur verhindert werden indem sie den Namen des mysteriösen Wesens herausfinden. Schneewittchen beauftragt mit dieser schweren Aufgabe die Zwerge, die sich, nachdem Bubi sie alle aufgesucht hat, auf die Suche machen, die sie unter anderem auch in die reale Menschenwelt führt.
Leider ist diese Reise sinnlos, und das weiß man auch, den der Zuschauer weiß dass die Suche erfolglos bleiben wird, da Bubi den Namen des mysteriösen Wesens kennt, der natürlich Rumpelstilzchen ist. Aber da ihm seine Zwergenkollegen nicht zuhören, wird der mit wenigen witzigen Gags gespickte Trip ins Ungewisse notwendig.

Kritik:
Wenn man nicht wüsste das der Großteil des Films sinnlos ist, da die Lösung des Rätsels von Anfang an fest steht, wäre die Story noch einigermaßen okay. Es stinkt aber wirklich zum Himmel das Bubi den gesuchten Namen nicht nur weiß, sondern sich dessen Bedeutung auch bewusst ist. Das nimmt dem Film natürlich jegliche Spannung. Im zweiten Drittel des Films keimt davon allerdings ein wenig auf, als die Zwerge mit ihrer alten Feindin, der ehemaligen Königin (Nina Hagen) konfrontiert werden. Die ist aber eienr der wenigen Höhepunkte von Der Wald sit nicht genug. Meistens bewegt sich die Geschichte auf sehr niedrigem Niveau.
Dort trifft sie auf den Humor, der sich in seiner selten amüsanten, dafür häufig schwachsinnigen Art stark am Vorgänger orientiert. Wie auch dort ist Rüdiger Hofmann als Spiegel wieder eines der Highlights des Zwergenstreiches. Sein Anblick ließ mich schon schmunzeln, und wenn er den Mund aufmacht musste ich einfach lachen. Leider stellt er damit eine Ausnahme da, die übrigen Comedians blödeln rum, wie sie es auch im ersten Teil schon getan haben.
Lediglich die wiedermal eindringliche Musik ist positiv zu erwähnen.


Fazit:
Ein Sequel das seinem Vorgänger gerecht wird, wenn auch mit Abstrichen bei der Geschichte. Für Fans des ersten Teils sehenswert, alle anderen sollten die Finger weglassen.

ungeprüfte Kritik

Das Vermächtnis des geheimen Buches

Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Die schlimmste Nachricht vorneweg: Diane Kruger hat eine andere Synchronstimme als beim Vorgänger. Die sexy Aussprache mit deutlichem deutschen Akzent wurde durch eine stereotypische Mädchenstimme ersetzt. :thumpdown:
Somit bleiben die ersten zehn Minuten als gelungen und witzig in Erinnerung, bis zum ersehnten Auftritt der Frau, und der bitteren Enttäuschung als sie den Mund aufmacht. Der Rest wird von dieser Tragödie überschattet.

Naja, ganz so ist es nun auch wieder nicht. Trotz dem fehlenden Ohrenschmaus liefert unser schönsten Exportschlager immerhin noch einen Augenschmaus. Genau anders herum ist es bei einem weiblichen Neuzugang zum Cast. Helen Mirren ist am besten wenn sie den Mund aufmacht, und besonders mit Jon Voight. Sie spielen das streitende Ex-Ehepaar mitreisend und humorvoll. Ihre Versöhnung gegen Ende ist zwar vorhersehbar, aber die Alten kriegen das etwas unkitschiger hin als Case und Kruger.
Wieder mit von der Party ist natürlich Justin Bartha als Computerexperte Riley. Dieser arme Kerl fristet ein Dasein im Schatten von Benjamin Gates, der durch den Fund des Tempelritterschatzes nun berühmt und anerkannt ist. Ähnlich galt bislang auch für seinen Vorfahren Thomas Gates, ehe behauptet wird dass er an der Verschwörung zur Ermordung von Abraham Lincoln beteiligt gewesen sein soll.

Unter dem Vorwand die Ehre seines Ururgroßvaters wieder herstellen zu wollen, begibt sich Benjamin Gates also wieder auf Schatzsuche. Schon praktisch, das dieser die Unschuld des Vorfahren beweisen kann. Dieses Mal muss er dazu ein wenig weiter reisen, als nach Washington und New York. Paris, London und der Mount Rushmore sind u.a. die Reisepunkte der Jagd nach einer goldenen Stadt.
Das Titel gebende Buch spielt nur eine sehr geringe Rolle, versteckt allerdings einen Hinweis, auf den Verbleib des Schatzes. Die weiteren Geheimnisse, die das mysteriöse „Buch des Präsidenten“ enthält, sollen nicht enthüllt werden. Sie sind deswegen nie Gegenstand der Handlung, sondern lediglich Beiwerk zu humorvollen Anekdoten. Nicolas Cage kennt sich ja damit aus die Staatsgeheimnisse der USA zu finden, wie er das am Ende von „The Rock“ bereits tat ohne dieses Wissen mit dem Zuschauer zu teilen.
Wenn ich gerade bei Gemeinsamkeiten mit „The Rock“ bin, muss der Bösewicht erwähnt werden, der dieses Mal von Ed Harris verkörpert wird. Er arbeitet mal mit, mal gegen den Gates-Clan, meist jagt er ihnen hinterher, seine Beweggründe sind ebenfalls die Rettung der Ehre eines Ahnen, und nicht der schnöde Mammon, wie dies bei Sean Bean im „Vermächtnis der Tempelritter“ der Fall war.

Das Staraufgebot um die drei Oscarpreisträger Cage, Voight und Mirren (welcher Film kann das schon von sich behaupten?), wird von Harvey Keitel ergänzt, der wie im Vorgänger den FBI-Direktor gibt. Leider bekam er etwas weniger Leinwandzeit, weitaus weniger gute Dialoge, und ist daher kein so prägender Charakter wie im ersten Teil.

Hinzu kommt Bruce Greenwood als Präsident der USA. Die in Trailern angekündigte Entführung ist eigentlich keine solche, aber sie reicht aus um Ben Gates einerseits die Möglichkeit zu geben das geheime Buch zu finden, andererseits um ihm die Polizei aufzuhetzen, was zu einer Tempoverschärfung führt. Dieses stockt zwar zwischendrin, aber wirkliche Verschnaufpausen erlaubt die Story nicht.
Diese ist eine verwirrende Geschichte über Baumeister, Schreibtische und goldene Städte. Ein Ausflug in die Vergangenheit der USA fehlt hier natürlich ebenso wenig wie zahlreiche humorvolle Akzente. Diese setzen zu einem Mirren und Voight, sowie Bartha, dessen Gags leider teilweise zu Slapstick-Einlagen verkommen.

Die Mischung aus Action, Humor, einer mitreisenden Geschichte und einem amüsanten Zusammenspiel der Charaktere passt und sollte Fans des Vorgängers zufrieden stellen. Wem dieser zu wenig Anspruch, historische Korrektheit oder Tiefe der Charaktere hatte, der sollte hier Abstand halten. Bruckheimer ist nun mal kein Fellini, und egal ob der Regisseur Bay, Scott oder Turteltaub heißt, Bruckheiemr steht für Popcornkino, und das bekommt man hier in seiner Reinform geboten. Mag manches auch unlogisch wirken, so ist die Geschichte in sich ein geschlossenes logisches Gesamtkunstwerk. Und wer vermag schon zu behaupten ob es ein Buch mit den Staatsgeheimnissen der USA nicht wirklich gibt? Bei all den Verschwörungstheorien die sich um die letzten 50 Jahre der US-Geschichte (Mondlandung, Area51, Kennedy usw.) ranken, ist wohl nichts als unvorstellbar zu bezeichnen.

Zurück zum Film, der natürlich davon lebt, dass der Zuschauer geheime Botschaften auf Statuen, Geheimfächer in Präsidentenschreibtischen und goldene Stätde nicht als absurd abtut. Man muss sich nur zurücklehnen und genießen. Einfach nur verfolgen wie Ben Gates Hinweise sucht, Rätsel entschlüsselt und wieder zu scheinbar unmöglichen Aktionen ausholen muss. So führt in seine Reise u.a. in das Büro des Präsidenten. Dieses wird leider für eine etwas peinliche Szene missbraucht, die allerdings mit einem netten Seitenhieb auf einen Ex-Präsidenten versehen ist.
Diese Mischung ist es die quasi im Gegenzug sofort für jeden Fehlgriff, von denen es nicht viele gibt, entschädigt. Und man bekommt auch nicht viel Zeit einzelne Szenen sacken zu lassen, schon sind die Protagonisten an einem anderen Ort unterwegs, und suchen neue Hinweise. Diese sind allerortens versteckt, sogar in Büchern, wie dem das Riley geschrieben hat, und das ein äußerst witziger Running-Gag ist. Ebenso wie das permanente Gezancke zwischen Jon Voight und Helen Mirren. Die beiden wirken wirklich wie ein altes Ehepaar, oder eben Ex-Ehepaar. Ihr erster Dialog macht den Eindruck als würden sie den Streit in dem sie sich vor 32 Jahren getrennt haben, an selber Stelle fortsetzen.

Fortsetzungen haben ja meistens gegenüber ihren Vorgänger weniger Substanz und mehr Unterhaltung. Von Substanzverlust ist in diesem Fall kaum etwas zu spüren, die Story ist sogar abwechselungsreicher als beim Vermächtnis der Tempelritter. Mehr Unterhaltung wird durch mehr Tempo, mehr Humor und mehr Action erreicht. Rasante Autofahrten und wackelige Hängepartien lassen den Adrealinpegel des Zuschauers ebenso ansteigen wie die knisternden Dialoge zwischen Cage und Kruger, trotz der miesen Stimme.

Fazit: Der Film präsentiert sich im selben Stil wie Teil1, und packt von den meisten Elementen noch eine Schippe drauf. Sehr gutes Popcornkino, ich freue mich auf Teil 3, vor allem wenn Frau Kruger sich dann wieder selbst synchronisiert

ungeprüfte Kritik

Das Parfum

Die Geschichte eines Mörders.
Drama, Abenteuer

Das Parfum

Die Geschichte eines Mörders.
Drama, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Jean-Baptiste Grenouille würde man heutzutage wohl als Psychopath bezeichnen. Der Mann tötet Frauen weil er ihren Geruch konservieren will. Einen Drang den er nicht besiegen kann, und den er auch gar nicht erst zu unterdrücken versucht. Er sieht dies als seine Bestimmung an, und sieht nichts schlimmes daran deswegen zum Mörder zu werden.
Um die Geschichte eines Mörders, so der Untertitel des Films, geht es hier. Tom Tykwer, von dessen Filmen wohl Lola Rennt der bekannteste sein dürfte zeichnet hier ein Psychogramm das fast in den Hintergrund gerät bei den beeindruckenden Bildern die den Zuschauer in eine Zeit zurückversetzt, die man als Mitteleuropäer des 21. Jahrhunderts ein wenig anders kennt als sie hier dargestellt wird: Stinkend und Dreckig.
In dieser stinkenden Welt wird Jean-Baptiste Grenouille (Ben Whishaw) geboren und sorgt schon in den ersten Minuten seines Lebens ohne es zu ahnen für den Tod einer Frau, seiner eigenen Mutter. Die Tatsache das er bis zu seinem 5. Lebensjahr stumm gewesen sei, wird hier dadurch symbolisiert, das Jean-Baptiste erst nach knapp einer Viertelstunde seine ersten Worte spricht. Man erlebt wie er im Dreck aufwächst, und wie ein Sklave oder ein Stück Vieh von A nach B verkauft wird, ehe er durch Zufall dem Parfümör Guiseppe Baldini (Dustin Hofmann) seine besondere Gabe präsentieren darf, und diesem somit zu neuem Reichtum verhilft.
Zu dieser Zeit verfällt er auch seinem Drang alle Gerüche die er findet konservieren zu wollen, und entdeckt das die wohlriechensten Wesen Frauen sind. Somit reift sein Plan aus Düften verschiedener Frauen ein perfektes Parfüm herzustellen. Das einzige Problem daran ist das die Frauen den Konservierungsprozess nicht ohne Gegenwehr über sich ergehen lassen wollen.
Die Geschichte der Morde, die Jagd nach dem Serienmörder wird lediglich rudimentär dargestellt, bringt allerdings zum passenden Zeitpunkt neuen Schwung in die ansonsten ruhig erzählte Geschichte. Diese handelt von einem besonderen Menschen, der mitsamt seiner Umgebung in beeindruckenden Bildern den Zuschauer einfach betört, wie es Grenouille am Ende mit den Menschen macht. Den im gelingt es ein Parfüm herzustellen, das ihm im wahrsten Sinne das Leben rettet.
Da Ende ist der große Negativpunkt des Films, das wirkte einfach zu verspielt, zu unrealistisch und zu kitschig. Ich will allerdings nicht zu viel verraten.
Ein Film der eine starke Fixierung auf eine Persönlichkeit hat, steht und fällt meist mit der Darstellung dieser Persönlichkeit. Tykler entschied sich mit Ben Whishaw für einen wenig bekannten Darsteller, und unerfahrenen Schausspieler, den höchstens Fans von Keith Richards kennen, den er in dem Film Stoned verkörperte. Er spielt die Rolle des gewissenlosen Duftfanatikers sehr einfühlsam, vermittelt eine gewisses Mitleid mit seiner Rolle, und lässt keinesfalls so etwas wie Reue für seine Taten aufblitzen, eher ein gewisses Unverständnis dafür das sein Handeln als unnormal angesehen wird.
Mit bekannten Namen besetzt sind dagegen die Nebenrollen. Dustin Hofmann als alter Parfümör der dank Baptist zu neuem Ruhm kommt, spielt diese Rolle in seiner typischen, eigenwilligen Art. Des Weiteren ist Alan Rickmann in seiner kleinen Rolle als Jäger des Serienmörders zu erwähnen. Der unerbittliche Gesetzhüter der sich gegen all seine Kollegen stellt, ist ihm einfach auf den Leib geschneidert. Die Entschlossenheit blitzt ihm geradezu aus den Augen, mit seiner bedrohlichen Stimme dominiert er wieder einmal das Geschehen.
Die Visualisierung der Düfte fand ich sehr passend gemacht, sie sind ein angenehmer Kontrast zu der ansonsten schmutzigen Umgebung. Die beeindruckende Optik ist das große Plus des Films. Hinzu kommt eine spannende Geschichte um eine interessanten Persönlichkeit. Wie erwähnt, drückt das zu verspielte Finale den sehr guten Gesamteindruck.

ungeprüfte Kritik

(T)Raumschiff Surprise - Periode 1

Deutscher Film, Komödie, Science-Fiction

(T)Raumschiff Surprise - Periode 1

Deutscher Film, Komödie, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Bullys Erstlingswerk Der Schuh des Manitu hat ihm, neben viel Geld und deutschlandweiter Bekanntheit auch viele zusätzlichen Fans eingebracht. Natürlich wollten diese eine Fortsetzung des 11 Millionen-Zuschauerhits. Grundlage zum zweiten Kinostreifen waren die Abenteuer der aus der Bully-Parade bekannten schwulen Crew rum um Cpt. Kork.
Somit konnte man eine amüsante Weltraumoper erwarten die von Star Trek bis Star Wars alles durch den Kakao zieht was im Weltraum spielt.
Leider war die Truppe um Michael Herbig nicht kreativ genug um ein abendfüllendes Weltraumabenteuer zu erschaffen. Daher wurden mittelalterliche Rituale wie Ritterwettkämpfe eingebaut, was in eine Weltraumsaga so gut passt wie ein Otto-Motor auf die Enterprise.
Jedenfalls wechseln die Protagonisten fröhlich in der Zeit und schicken sich an den ersten Kontakt zwischen Menschen und Mars-Bewohnern zu verhindern, weil diese in der Zukunft bzw. der Gegenwart die Erde angreifen. Leider greift man hier nicht zu Sciene-Fiction-typischen Elementen und ringt den Bösewicht mit Raumschiffen nieder, für die es genug kreativen Raum gegeben hätte. Das dieser nicht genutzt wurde, spiegelt sich vor allem im Space-Taxi nieder in dem die drei Helden einen Han Solo – Verschnitt (Til Schweiger) treffen, und dessen äußeres Erscheinungsbild offensichtlich aus dem ersten Prequel der Star Wars – Saga abgekupfert war.
Schade, die Thematik lässt einen nahezu unbegrenzten Spielraum für allerlei Kuriositäten, aber Bully kopiert nur und erschafft nichts Neues. Offenkundige Parodien sorgen nicht unumstößlich für schlechte Filme, gerade der Schuh des Manitu ist ein gelungenes Beispiel dafür wie man gekonnt parodiert und unterhaltsam mit eigenen Ideen mixt.
Aber (T)raumschiff Suprise gelingt dies nur in Ansätzen. Er fällt der Überfrachtung seiner Themen zum Opfer, ähnlich wie Hollywood-Parodien neuer Zeit wie Fantastic Movie und Scary Movie 4, die anstatt eine eigene Geschichte zu erzählen die Geschichten zu vieler Filme kombinierten, und somit zur undurchschaubaren, zusammenhanglosen Farsen wurden.

Im Gegensatz zu diesen Filmen findet man bei (T)raumschiff Surprise –Periode 1 zwar ein paar eigene Ideen, aber die liegen meist in anderen Themen als der eigentlichen Science-Ficton-Geschichte. Eine sehr geringe Rolle spielt das Titel gebende Raumschiff. Nach der Einführung der Crew und deren Transport vom Schiff ist dieses bis zum Ende des Films nicht mehr zu sehen. Bis dahin liefert die Besatzung einige Gags, aber diese bewegen sich stets auf einem Niveau das nicht jedem ein Lächeln abringen kann. Weiterhin sind es diese wenigen Pointen und Anspielungen die den Film am Leben erhalten. Längere Gags sind meist zu vorhersehbar als das wirklich zur Erheiterung beitragen könnten.
Der große Nachteil gegenüber dem Schuh des Manitu ist aber die Story. Bei Bullys erstem Film erlebte man nicht nur eine Parodie auf Karl May –Western, sondern einen Film der auch alles dies beinhaltet was diese Film unterhaltsam machte. Dazu kamen noch ein paar skurrile Elemente die einem die Tränen in die Augen treiben konnten und die Mischung war eine äußerst unterhaltsame Westernkomödie.
Wer hier ähnliches erwartet wird bitter enttäuscht. Offenbar wollte sich Bully nicht mit Mel Brooks messen, der mit Spaceballs schon vor einiger Zeit eine großartige Parodie auf Star Wars abgeliefert hat. Aber von einem zweiten Spaceballs ist (T)raumschiff Surprise meilenweit entfernt. Okay, das will er wohl auch gar nicht sein, ist das Star Wars –Universum hier doch nur eine Randerscheinung. Allerdings der Film macht den Eindruck als wisse Bully nicht was er wirklich wolle. Die Geschichte streift viele Zeitalter und kann in keinem wirklich unterhalten. Das Gesamtwerk wirkt dann wie eine chaotische Geschichte die in sich bei weitem nicht die Durchgängigkeit und Dichte eines „Schuh des Manitu“ erreicht.
Wozu wird z.B. ein dunkler Jedi eingeführt, wenn dieser nicht einmal ein Laserschwert ziehen darf? Nach kurzen Ansätzen wird der StarWars-Parodie-Plot verworfen und man findet sich im Mittelalter wieder. Der angesprochene Jedi ist unseren Helden ab sofort immer einen Schritt hinterher und verkommt zur Comedy-Figur. Natürlich muss man dem Film zu gute halten das er ja eine Komödie sein soll, aber wenn man deswegen auf eine gute Story verzichtet, wird trotzdem ein Schuh draus, der dem Kinogänger von heute bei weitem nicht so gut passt wir der Schuh des Manitu. Es klingt fast wie eine Herabwürdigung, aber Michael Herbig sollte sich mal Tipps von Oliver Welke und Oliver Kalkofe holen, die haben nach Der Wixxer auch eine zweite gelungene Parodie geschaffen. Das Erfolgsrezept liegt wohl daran das sie ihrem Genre treu geblieben sind und viel Selbstironie gestreut haben.
Vielleicht sollte Bully diesen Schritt ebenfalls machen und nach Lissi und der wilde Kaiser eine Fortsetzung zum Schuh des Manitu produzieren. Auf (T)raumschiff Surprise – Periode 2 kann ich jedenfalls verzichten, und nicht wenige der immerhin 9 Millionen Kinozuschauer werden ähnliches denken.

Fazit:
Eine zerfahrene Geschichte als belangloses Beiwerk zu albernen Gags. Mäßig spaßig, nicht spannend und von niederem Unterhaltungswert.
12%

ungeprüfte Kritik

Tagebuch eines Skandals

Der Fehler einer Frau ist die Gelegenheit für eine andere.
Drama

Tagebuch eines Skandals

Der Fehler einer Frau ist die Gelegenheit für eine andere.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Judi Dench gehört wohl zu einer der größten Darstellerinnen unserer Zeit. Dies beweißt sie in diesem Drama wieder eindrucksvoll. Die Rolle der einsamen Lehrerin die sich an Freundschaften klammert wie andere an ihre Familien füllt sie beherzt und eindrucksstark aus. Eine der besten Schauspielleistungen die ich in diesem Jahrzehnt gesehen habe.

Cate Blanchet, die ihre junge Kollegin spielt, schafft es nicht, aus diesem Schatten herauszutreten, gleichwohl ist ihre Leistung ebenfalls sehr gelungen. Den Familienmensch und Lehrkörper, der ein kleiner Fehltritt und eine Freundschaft zum Verhängnis wird, bringt sie realistisch und emotional rüber.


Zwar lebt Tagebuch eines Skandals von seinen beiden großartigen Darstellerinnen, aber er hat auch eine interessante Geschichte zu erzählen. Zwar ist die Beziehung zwischen Schüler und Lehrerin kein ungewöhnlicher Aufhänger in einem Hollywood-Film, aber was daraus entsteht ist ganz großes Kino.
Den als Barbara Covett (Dench) von der Beziehung erfährt zeigt sich die Tiefe die sie in die Freundschaft legt, aber auch der Druck den sie dadurch auf Sheba Hart (Blanchet) ausübt, der soweit geht das sie gezwungen ist ihre Familie zu vernachlässigen.

Die „alte Dame“ Judi Dench trägt mit etwas Beihilfe von Cate Blanchet diesen Film nahezu alleine. Ihre Gestik, Mimik, ihre Wortwahl und Körpersprache offenbaren die Entwicklung ihres Charakters eindrucksvoll. Sie spielt die alte Jungfer deren einziger Ansprechpartner eine Katze ist so realistisch, das man Mitleid und Furcht gleichermaßen vor ihr hat.
Das Prädikat „oscarreif“ ist für ihre Leistung noch fast untertrieben.

Cate Blanchet kann als engagierte Junglehrerin und aufopfernder Familienmensch ebenfalls überzeugen. Auch ihr ist die Freundschaft wichtig, aber die Familie geht vor, für diese Devise steht ihre Rolle, und sie ist eine glaubwürdige Vertreterin dieser Lebensweise.

Somit treffen hier zwei Lebensweisen aufeinander die sich zuerst scheinbar vereinbaren lassen, bis durch den Titel gebenden Skandal die Differenzen offenkundig gemacht werden und sich die Probleme bis zum dramatischen Ende zuspitzen.
An diesem Ende sitzt man alleine da in seiner Wohnung, einsam und erkennt sich wieder in der Rolle die durch Judi Dench vorgelegt wurde. Oder man erkennt in sich Cate Blanchet wieder, die Frau mit Familie und Freundin, die diesen Spagat auf eine schwere Probe stellt. Oder man sieht in sich den dritten Protagonisten, dem einzigen der es neben den beiden Damen überhaupt wert ist erwähnt zu werden. Bill Nighly als Sheba’s Mann.
Er, der Betrogenen, ist es der einen wunderbaren Kontrast zu den beiden Akademikerinnen bietet. Die gesamte Familie ist nicht das was man sich unter einer Lehrerfamilie vorstellt, und dadurch wird der Graben zwischen den Leben von Sheba und Barbara noch größer.

Nighly liefert übrigens ebenfalls eine großartige Leistung ab, er ist eine Art heimlicher Star des Films und wirkt herrlich verschroben, was in sehr sympathisch macht.

Sympathie und Asympathie sind zwei wesentliche Faktoren in diesem Drama. Die Dench kann man hier in nahezu jeder Einstellung hassen und lieben, am Ende erschüttert ihr Verhalten einem Mark und Bein. Denn sie ist ein Paradebeispiel wie schnell aus inniger Freundschaft, einerseits Abhänigkeit, anererseits tiefgründige Abneigung werden kann. Und so endet der Film damit dass sich Barabara eine neue Freundin sucht, und man hat mit dieser fast Mitleid. Zumidnest mehr als mirt Sheba, über die man durchaus sagen kann: selbst schuld! Auch wenn sie im Laufe der Zeit immer mehr unter Barbaras Druck zu leiden hat.
Auch mit dieser kann man Mitleid empfinden, denn sie ist ein Opfer ihrer Einsamkeit. Sie ist niemand der bewusst Familien zerstört, sie zeigt anderen Menschen wie wichtig Freundschaften sind, übertreibt es dabei aber und kommt damit nur zu Kurzzeit-Beziehungen.

Viel passisert nicht in dem mit gerade mal 92 Minuten relativ kurzem Film, der von der dichten Athmosphäre, der Dramartugie und den hervorragenden Darstellerinnen lebt. Im Mittelteil fehlt ein enig Entwicklung, ein kurzer Streit wegen einer kurzen Katze, schon wird die Freundin verraten. Geht dann doch irgendwiie zu schnell.

Fazit:
Ein aufwühlendes Erlebnis mit hervorragenden Schauspielerinnen und einer bitteren Botschaft.

ungeprüfte Kritik

Snakes on a Plane

Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Flug.
Thriller, Action

Snakes on a Plane

Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Flug.
Thriller, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Snakes on a Plane wäre gar kein schlechter Film wenn er sich selbst Ernst nehmen würde.
Aber die erste Stunde wirkt wie „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“, nur mit dem Unterscheid, das Snakes on a Plane nicht witzig ist. Alles wird überspitzt dargestellt und übertrieben, ist dabei aber kaum zum Lachen. Dadurch baut man auch zu kaum einem Charakter eine Beziehung auf und leidet kaum mit ihm wenn er von den Schlangen dahingerafft wird.
Die Story ist banal und linear. Ein Mordzeuge soll per Flugzeug überstellt werden, der Gangster schmuggelt Schlangen in dieses Flugzeug und als diese beginnen sich im Flugzeug auszubreiten bricht das Chaos aus.

Ab diesem Zeitpunkt gerät die Action in den Vordergrund und Samuel L. Jackson kann zu voller Klasse aufspielen. Das macht Spaß, das reißt nicht mit vor Hochspannung, aber langweilt auch nicht. Zwar regiert am Ende der Surrealismus, aber da der Film sich die ersten 60 Minuten kaum ernst nahm, sollte man das auch nicht so ernst sehen.
Diese ersten 60 Minuten allerdings, sind eine Qual und einfach nur als absurd zu bezeichnen. Jeder witzige Moment wird zu einem stumpfsinnigen Gag ausgeweitet, und der eigentliche Hauptplot wird irrelevant. Die Mischung aus ernster Story und überdreht komischer Parodie passt einfach nicht, er ist weder spannend, noch lustig. Die Lage ist zu ernst, als das man die übertrieben dargestellten Schlangenangriffe als witzig bezeichnen könnte. Nein, die erste halbe Stunde im Flugzeug ist wirklich Mist.
Die Einführung in die Geschichte ist solide, es wird zielstrebig auf das was kommen muss hingearbeitet. Aber schon zu diesem Zeitpunkt wird klar, das hier mehr gealbert als geschossen wird, als allerlei skurrile Gestalten wie z.B. eine Paris-Hilton-Parodie das Flugzeug betreten. Auf dem entsprechenden Niveau bewegt sich das Geschehen dann auch und man wartet nur bis ein Gast nach dem anderen von den Schlangen gebissen wird. Auch wenn unter den Opfern Kinder sind, Mitleid können diese Charaktere nicht erzeugen, sind die Charakterzeichnungen doch Abziehbilder. Unwitzige Abziehbilder kurioser Vorlagen.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Nur bedingt empfehlenswert für Fans von Samuel L. Jackson und Leute mit einem etwas skurillen Humor.

ungeprüfte Kritik

Der Krieg des Charlie Wilson

Basierend auf einer unglaublichen, aber wahren Geschichte.
Drama

Der Krieg des Charlie Wilson

Basierend auf einer unglaublichen, aber wahren Geschichte.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Das erschreckende an diesem Film ist, das er wahr ist. Zwar mögen nicht alle Einzelheiten geschichtlich korrekt sein, aber die Hauptereignisse beruhen auf wahren Gegebenheiten. Und auch wenn es nicht so wäre, würde man dem Film seinen historischen Hintergrund abnehmen, da er äußert glaubwürdig wirkt.

Der Afghanistan-Krieg in den 80er-Jahren mag für die meisten Menschen meiner Generation ein unbekanntes Kapitel der Geschichte sein. War man zu jung, um die Ereignisse live wirklich mit Interesse zu verfolgen, hat man sie später ignoriert, da im Geschichtsunterricht das Thema aufgrund spannenderer Ereignisse in Deutschland vernachlässigt wurde.

„Welche Strategie verfolgen die USA in Afghanistan? “ „Keine, aber wir arbeiten daran!“
Hört man nur diesen Satz denkt man zuallererst der Film handle vom aktuellen Afghanistan-Krieg. Ansonsten ruft dieser Dialog Erinnerungen an eben jenen Krieg hervor, und man erkennt das geschichtliche Paradoxon. Der Krieg bei dem die USA den Afghanen halfen brachte die Taliban-Regierung hervor, die knapp 15 Jahre später zum erbitternsten Feind der USA werden. Das wirft die Frage auf, ob es gut war das die USA damals einschritten? Man wird sehn!
Dieser im Film beiläufig erzählte Satz bekommt aufgrund der aktuellen Situation eine immense Bedeutung. Denn die Auswirkungen des Afghanistan-Krieges waren nicht absehbar, ebenso wie die Folgen des talibanischen Terrorregimes.

Aber mehr Bögen zur aktuellen Situation spannt ‘Der Krieg des Charlie Wilson‘ nicht, das ist auch gar nicht notwendig, die damalige Thematik ist interessant genug.
Durch eine alte Freundin(faszinierend: Julia Roberts) gerät der Abgeordnete Charlie Wilson (Paraderolle für Tom Hanks) in diplomatischen Kontakt mit dem Präsidenten von Pakistan, die unter den afghanischen Flüchtlingen zu leiden haben. Charlie Wilson verspricht ihnen Geld, das er zwar nicht hat, aber er kennt genug Abgeordnete die ihm einen Gefallen schulden und diesen so zurückzahlen können.
Seine Motivation den Afghanen zu helfen schöpft er aus dem Besuch einen Flüchtlingslagers, wo er Not und Elend hautnah miterlebt.
Von da an setzt er alle Hebel in Bewegung um diesen Leuen zu helfen, aber einzig vom CIA-Agenten Gust (Großartig: Philip Seymour Hoffman) erhält er Unterstützung. Die beiden bereisen die Nachbarländer Afghanistans um russische Waffen zu besorgen, und während Charlie Wilson dem Kongress immer mehr Geld für diese Aktion entlocken kann, können die Afghanen sich wehren, bis der Krieg schließlich zu Ende ist.
Ob das nun gut oder schlecht für die Amis war? Man wird sehen!


Eine Genreeinordnung ist hier deutlich schwerer als bei normalen Hollywood-Filmen. Zu Beginn sprüht der Film vor Witz und Sarkasmus, später wird die Thematik deutlich ernster, der Humor suptiler, lediglich die vorzüglich pointierten Dialoge bleiben erhalten.
Es mag wohl dieser Spagat sein, der den Krieg des Charlie Wilson zu einem sehr empfehlenswerten Unterhaltungsfilm mit ernsthaftem Einschlag macht, der seinen Zuschauer zwar unterhält aber doch zum Nachdenken und Mitdenken anregt. Der Humor zieht die ernste Thematik nie ins Lächerliche, er zeigt vielmehr wie wenig ernst die USA das Thema Afghanistan damals nahmen, bzw. wie unwichtig ihnen die Menschen die unter dem Krieg zu leiden hatten, waren. Doch Charlie Wilson, der das Leid gesehen hat, kämpft für diese Menschen.
Charlie Wilson, ein Mann, den man nicht gerade als den Standard-Abgeordneter bezeichnen kann. Ein Lebemann, ein Playboy, der mit Drogen experimentiert und mit Amüsierdamen rumhängt. Der bei der Auswahl seiner Sekretärinnen mehr auf Äußeres wert legt als auf die Fähigkeit im Bezug auf den Job.
Aber auch wenn er gerne feiert, nimmt er seinen Job ernst, und kämpft, verbündet sich mit einem zynischen CIA-Agenten um zielsichere Hilfe für die Afghanen zu beschaffen. Dieser trägt dazu bei, dass der Humor erhalten bleibt, auch wenn die Stimmung durch kurze, beeindruckende Kampfeinlagen immer wieder auf den Boden gedrückt wird. Wenn man den Krieg des Charlie Wilson deswegen als Kriegsfilm betiteln kann, dann muss man ihn wohl als den witzigsten Kriegsfilm aller Zeiten bezeichnen, sieht man mal von Parodien wie Hot Shots ab.

Einfacher einzuordnen ist er hinsichtig seiner Schauspieler, den von diesen lebt der Krieg des Charlie Wilson. Bei meiner Rezession über „Das Vermächtnis des Geheimen Buches“ habe ich vor kurzem die Frage gestellt welche Filme denn sonst mit drei Oscar-Preisträgern aufwarten können. Eine Antwort lautet: „Der Krieg des Charlie Wilson“. Mit Tom Hanks, Julia Roberts und Phillip Seymor Hoffman sind hier die Besitzer von sogar vier Hauptdarsteller-Oscars zu bewundern. Und sie machen ihre Arbeit sehr gut.

Tom Hanks kann man durchaus als Idealbesetzung bezeichnen. Die Rolle des gar untypischen Abgeordneten der einen Kampf gegen einen übermächtigen Gegner ausficht, ist eine Paraderolle für ihn. Den stets präsenten Humor könnte kaum einer treffender und trockener präsentieren als der zweifache Oscar-Preisträger. Er ist unverzichtbar für diesen Film.
Dieses Prädikat hat sich Julia Roberts nicht ganz verdient. Austauschbar wirkt sie, wenn gleich sie eine solide Leistung bringt. Sie ist weit davon entfernt eine Fehlbesetzung zu sein, harmoniert sehr gut mit Tom Hanks, und spielt die reiche politinteressierte Texanerin sehr glaubwürdig. Aber die große Vielfalt an guten Schauspielerinnen lässt einen wohl spontan mehrere Alternativen in den Sinn kommen, die diese Rolle wohl mit einer ähnlichen Präsenz spielen hätten können. Daran hat wohl weniger die Roberts schuld als das Drehbuch, das diese Rolle so stereotypisch vorgibt.
Trotz ihren guten bzw. großartigen Leistungen werden die beiden hier gnadenlos an die Wand gespielt von Philip Seymour Hoffman. Der Bösewicht aus Mission: Impossible III hatte die Oscar-Nominierung wirklich verdient! Er brilliert als zynischer CIA-Mann der das Büro seines Chefs zertrümmert, Charlie Wilson aushorcht und sich besser in den ägyptischen Waffenkammern auskennt als die Ägypter. Er liefert sich mit Tom Hanks pointenreiche Dialoge bei denen man sich schwer tut alle humoristischen Einlagen und US-kritischen Untertöne zu verstehen, so MG-artig vollziehen die beiden ihre Rededuelle. Hofmann spielt diesen Film in eine andere Liga. Denn der Cia-Agent Gust amüsiert nicht nur, er provoziert, er polarisiert, er ist der Mittler zwischen dem Politiker Wilson und den Waffenhändlern, den Waffenexperten, und vor allem ist er wie Charlie Wilson, ein Ungewöhnlicher seiner Art. Er schafft es aus jedem Dialog ein Meisterwerk an präziser Situationskomik- oder Tragik zu machen, je nach Bedarf.

Wenn die Leinwand schwarz wird, dann steht das Zitat von Charlie Wilson auf der Leinwand das Titel gebend für diese Kritik war.
Dadurch schwillt auch in diesem letzten Moment noch Kritik am aktuellen Regime der Amis und Zynismus aus der Leinwand und davon lebt der Krieg des Charlie Wilson und lässt ihn zu einem im Grunde doch lustigen Erlebnis werden. Ein Film für jedermann- und Frau, der großartige Unterhaltung bietet ohne dabei in Stumpfsinn zu verfallen!

ungeprüfte Kritik

21 Gramm

Wieviel wiegt Liebe? Wieviel wiegt Schuld? Wieviel wiegt Rache?
Drama

21 Gramm

Wieviel wiegt Liebe? Wieviel wiegt Schuld? Wieviel wiegt Rache?
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Dieser Film wiegt schwerer auf dem Gemüt als nur 21 Gramm. Das Titel gebende Gewicht ist angeblich der Gewichtsverlust, den man hat, wenn man stirbt. Mit dem Tod muss sich der Professor Paul (Sean Penn) auseinandersetzten als ihm sein Arzt offenbart das sein Herz zu schwach ist um ihn am Leben zu erhalten. Während er auf eine Spenderherz wartet versucht der tief religiöse Jack (Benicio Del Toro) einen Job zu finden um seine Familie zu ernähren. Durch ihre Familie von der Drogensucht losgekommen ist Christina (Naomi Watts), die ihr Leben mit Mann und Töchtern geniest bevor es jäh zerstört wird.

Ein Unfall wirft das Leben aller drei Protagonisten durcheinander und verknüpft es miteinander.

21 Gramm ist ein Episodenfilm aufgebautes Drama das man vom Gefühl her in zwei Abschnitte teilen kann. Im ersten Abschnitt lernt man die Charaktere kennen, und versucht den drei bis dato noch zusammenhanglosen Geschichten zu folgen. Dies ist gar nicht so einfach aufgrund der Tatsache dass die Szenen nicht in chronologischer Reihenfolge sondern in scheinbar wahlloser Abfolge gezeigt werden. So ist z.B. teilweise schwer zu erkennen ob die Ereignisse vor oder nach der Transplantation von Paul stattfinden. Diese Verwirrung macht die Geschehnisse immens spannend.

Der Wechsel zwischen den Abschnitten lässt sie hier nicht an einem bestimmten Punkt festmachen, er findet wohl bei jedem Zuschauer an einem anderen Zeitpunkt statt, nämlich sobald man die Zusammenhänge versteht und sich am fragt wie es zu den Situationen kommt, die man aufgrund des unchronologischen Ablaufs bereits gesehen hat.
Hier liegt auch die kleine Schwäche von 21 Gramm, den auf Ereignisse zu warten und zuschauen wie es zu ihnen kommt, ist nicht gerade des Filmsehers größte Freude. Allerdings gestaltet sich dieser Teil hier größtenteils sehr mitreisend und die Langeweile verschwindet schnell wieder. Nicht gespart wird hier auch mit Emotionen. Auch wenn 21 Gramm dadurch kurzzeitig droht in Kitsch auszuarten sind diese großen Emotionen passend, und rufen bei Zuseher ebenfalls emotionale Reaktionen auf die einen mit den Protagonisten mitfühlen und mittrauern lässt.

Um das Verständnis zu steigern wird gegen Ende das Prinzip des Ablaufs ein wenig verändert, und mehr auf den Zusammenhang zwischen den Szenen gesetzt. Ob diese Inkonsequenz nötig ist damit der Zuschauer am Ende mit der Geschichte klarkommt, seit an dieser Stelle offen gelassen. Ebenso wie das Ende, das hier nicht verraten werden soll.

21 Gramm ist ein Film der klar von seinen Darstellern lebt. Für Sean Penn ist die Rolle des tot Kranken passend zugeschnitten worden, er kann diese Rolle mit seiner typischen Art darstellen und begeistert dabei durch eine Sicherheit und Überzeugung wie man sie von ihm aus Mystic River kennt. Gleichzeitig kommt aber auch die emotionale Komponente nicht zu kurz, sein Verhalten mit der schwierigen Situation wirkt realistisch und glaubhaft.

Naomi Watts hat hier auch einige starke Momente, in denen man das ihr hier auferlegte Übel spürt, fast als würden diese auf einen selbst drücken. Allerdings wechselt ihre Rolle stark ihre Gefühlslage was ob der ungewohnten Ablaufart des Films doch etwas verwirrend wirkt, wenn auch unter Berücksichtigung der Story durchaus nachvollziehbar.

Ähnlich großartig wie Sean Penn mach seine Sache Benicio Del Toro. Dem Mexikaner wurde die Rolle des Familienvaters, der im Knast zu Gott gefunden hat und dies mit einer schockierenden Intensität auslebt, auf den Leib geschrieben. Er zeigt, dass er die Idealbesetzung für diese Rolle ist.

Fazit:
Drei großartig agierende Schauspieler, eine ungewöhnliche Erzählweise einer guten Story, viel Gefühl macht gute Unterhaltung die sehr tief unter die Haut geht. Der Film bewegt und rührt den Zuschauer ohne ihn merklich zu langweilen.

ungeprüfte Kritik

Asterix bei den Olympischen Spielen

Komödie, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Nach den acht Zeichentrickfilmen nun die dritte Realverfilmung um den wohl bekanntesten Franzosen in der Größenklasse bis 1,50m.
Nach dem Erstling „Asterix und Obelix gegen Ceasar“, der eine amüsante Mischung von Ideen aus mehreren Comics war, folgte mit „Asterix und Obelix: Mission Kleopatra“ eine ehre mäßige Adaption eines einzelnen Comics, der besonders im Vergleich mit dem gleichnamigen Zeichentrickfilm deutlich uninspiriert wirkte.

Nun also der dritte Teil, und dieses Mal nimmt sich xxx zwar wieder dem Thema eines einzelnen Comics an, geht aber dem Vergleich mit einer Zeichentrickverfilmung aus dem Weg, und wählt mit „Asterix bei den Olympischen Spielen“ ein filmtechnisch jungfräuliches Thema aus. Für mich war dieser Film deswegen ein Must-See-Film weil die Vorlage als Kind zu meinen absoluten Lieblingsfolgen der Asterix-Abenteuer gehörte.

Die Story ist natürlich keine detailgetreue Abfilmung des Comics, aber das schadet dem Film kaum. Der Film handelt von einem bislang unbekannten Bewohner, Romantix und damit ist eigentlich klar um was es geht. Da seine Angebetene aber eine griechische Prinzessin ist, und mit Brutus, dem Sohn von Cäsar, einen weiteren Verehrer hat, sollen die olympischen Spiele entscheiden wer sie zur Frau nehmen darf. Für die Gallier um Asterix sollte ein solcher Sieg natürlich kein Problem sein, wären da nicht die Dopingkontrollen. Da aber auch Brutus nicht gerade ein geborener Sportsmann ist greift dieser ebenfalls zu unlauteren Methoden, wenngleich auch schwerer nachweisbareren.
Am Ende entscheidet ein einzelner Wettkampf über Sieg und Niederlage, ein Wagenrennen.

Dieses Wagenrennen rettet den Film. Es ist spannend, hat Witz, und richtige gute Action. Auch wenn der Vergleich mit Ben Hur weit hergeholt wirkt, was die Bedeutung für den Film angeht, sind die beiden Rennen durchaus vergleichbar. Und ebenso wie beim Wyler-Klassiker stellt es auch hier den Höhepunkt des Filmes dar. Besonders sehenswert ist der germanische Wagen, der von einem sehr bekannten deutschen ehemaligen Rennfahrer gelenkt wird.

Asterix bei den Olympischen Spielen ist ein reiner Unterhaltungsfilm, und als solcher funktioniert er zum großen Teil ganz passabel. Er spart nicht mit Seitenhieben auf die aktuelle Sportwelt und gerade diese Phasen machen richtig Spaß. Ansonsten gibt es die typischen Asterix-Obelix-Streitereien die von den Darstellern wieder solide rübergebracht werden. Bei den Darstellern gab es zwar einen Wechsel, Asterix-Darsteller Fabian Clavier gab die Rolle an Clovis Cornillac ab, aber das stört kaum, rein optisch fällt der Unterschied zwar auf, aber nicht weiter ins Gewicht. Mehr ins Gewicht fällt nämlich Obelix, der weiterhin von Gerard Departeu verkörpert wird. Jemand anderen als ihn kann man sich nach seinen nun drei Obelix-Darstellungen in dieser Rolle gar nicht vorstellen. Bitte ihn nie austauschen, er gibt dem Film Charakter und Klasse.
Die sucht man ansonsten vergebens. Die Rolle des Brutus ist wohl am treffendsten mit lächerlich zu beschreiben, die Szenen mit ihm sind nur teilweise unterhaltsam.

Die olympischen Wettkämpfe machen Spaß, allerdings plätschert die Story doch etwas unmotiviert vor sich, bis es zum bereits erwähnten Höhepunkt kommt. Ärgerlich ist das die letzte Szene, in der Numerobis einen peinlichen Gastauftritt hat.

ungeprüfte Kritik

8 Blickwinkel

8 Fremde. 8 Sichtweisen. 1 Wahrheit.
Thriller, Krimi

8 Blickwinkel

8 Fremde. 8 Sichtweisen. 1 Wahrheit.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Ein Attentat, beobachtet von vielen verschiedenen Menschen. Menschen die alle eine andere Geschichte zu erzählen haben. Ein paar davon kommen hier zu Wort. Das interessante Konzept: Man nehme eine Szene und zeige sie mehrmals, jeweils aus der Perspektive einer anderen Person. Dazu strickt man um jede beobachtende Person eine andere Geschichte, schafft Schnittstellen zwischen den Blickwinkeln und fertig ist 8 Blickwinkel.

Das Konzept erzeugt Spannung und das Drehbuch gibt genug Geschichten her, um zu vermeiden dass durch die Wiederholungen Langeweile aufkommt. Jeder Blickwinkel liefert neue Infos über die Geschehnisse, und das Puzzle setzt sich Stück für Stück zusammen. Am Ende wird das Konzept vernachlässigt, und ein actionreiches Ende präsentiert. Genretypisch passend und nicht störend. Hierzu passt auch das plötzlich nahezu alle Protagonisten am Ende noch einmal zusammen kommen und aller Schicksal voneinander abhängt. Zuvor treffen diese Personen nur zufällig, und meist sehr kurz aufeinander, bevor sich ihre Wege wieder trennen.

Nüchtern betrachtet ist „8 Blickwinkel“ nicht mehr als ein typischer Actionfilm, das ungewöhnliche Konzept macht ihn zu einem besonderen Erlebnis, es rettet den Film, vor allem in dem es die dünne Story übertüncht. Dazu ist gar nicht viel notwendig, es sind wenige, subtil eingesetzte Mittel, die aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet verschiedene Aufgaben ausüben.

Schauspielerisch ist “8 Blickwinkel“ zwar gut besetzt, lässt seine Darsteller aber nicht zu Hochform auflaufen. Sowohl Forest Whitaker als auch Sigourney Weaver bleiben unter ihren Möglichkeiten, sind offensichtlich unterfordert. Lediglich Dennis Quaid als alternder Secret Service-Agent kann sein volles Können ausspielen, er ist der Fixpunkt, an den sich der Zuschauer bei fast allen Wiederholungen klammern kann.

Der zweite Hauptdarsteller ist der Kameramann. Akribisch genau sind die einzelnen Bildausschnitte derselben Szenerie je nach Blickwinkel unterschiedlich um sicherzustellen dass der Zuschauer die Geheimnisse nicht zu früh durchschaut. Dies ist trotzdem möglich, da sich „8 Blickwinkel“ den Regeln des typischen Hollywood-Actionfilms beugt.

Es lebe das Konzept, damit steht und fällt „8 Blickwinkel“, und er gerät nur ein wenig ins Schwanken. Leider vergisst Regisseur Pete Travis das Konzept komplett auszunutzen aus der Angst er würde den Zuschauer zu sehr verwirren. So verwirren die Wiederholungen nicht, sie bauen die Geschichte immer anders auf, und geben sie Schritt für Schritt frei. Während man in der ersten Perspektive lediglich aus der Ferne beobachtet, sind die anderen Perspektiven näher dran, und werfen dem Zuschauer happenweise die Hintergründe hinter dem Geschehenen vor, ehe man am Ende aus der Sicht der Terroristen alle Hintergründe erfährt, und alle Rätsel aufgeklärt werden.

Fazit:
„8 Blickwinkel“ bietet gutes Unterhaltungskino, nicht mehr, aber auch nicht weniger, trotz und wegen des ungewöhnlichen Aufbaus!

ungeprüfte Kritik

Die Welle

Deutscher Film, Drama

Die Welle

Deutscher Film, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Lass dich treiben und denk nicht nach!


Dieser Satz aus dem Lied „Die perfekte Welle“ von „Juli“ passt gut auf die faschistische Bewegung die in „Die Welle“ losgetreten wird. Mach einfach mit ohne dir Gedanken zu machen.


VORSICHT SPOILER
Inhalt:
In einer Projektwoche muss der Junglehrer und Trainer der Wasserballmannschaft Rainer(Jürgen Vogel) mit seinen Schülern das Thema Autokratie vornehmen. Als der Großteils der Schüler der Meinung ist das eine Diktatur in Deutschland nicht mehr möglich ist, beginnt er einen Versuch: Eine von ihm angeführte Autokratie. Einigen Schülern missfällt die fatalistische Ausprägung, sie steigen aus dem Projekt aus, andere identifizieren sich sehr stark mit dem Konzept, und wieder andere kommen im weiteren Verlauf hinzu, da die Welle sich zu einer Bewegung entwickelt die aus dem Klassenzimmer heraustritt. Wer „In“ sein will, gehört zur „Welle“. Dadurch macht die Welle aus Feinden Freunden, und aus Paaren Gegner.
Die Welle nimmt beunruhigende Formen an, als die Schüler selbstständig das Logo der Bewegung überall in der Stadt verbreiten. Bei einem Wasserballspiel das einerseits zur Propagandaveranstaltung der Welle, gleichzeitig aber auch für eine Protestveranstaltung genutzt wird, kommt es zum Eklat. Auf einer Abschlussversammlung erkennt Rainer welche Ausmaße sein Projekt angenommen hat. Daraufhin will er „die Welle“ beenden, als plötzlich ein Schüler zur Waffe greift.
SPOILER ENDE


Kritik:
Die Leinwand wird schwarz, und ich sitze da und hab Magenschmerzen. Denn die Welle ist ein emotionales Feuerwerk, ein Angriff auf mein Nervenkostüm, das unter die Haut geht. Auch ein Angriff auf das Gehirn, ein Werk das mich zum Nachdenken anregt. Plötzlich schwirren Wortfetzen die der Lehrer gesagt hat in meinem Kopf umher, wie „viele tragen eine Art Uniform“, und denke mir „elitäre Gruppen wie die Welle gibt es überall“. Cliquen die sich für was Besseres halten und denken sie sind die Herrscher über ein bestimmtes Gebiet, gibt es überall. Während Ami-Tennie-Komödien solche elitären Gruppen als Cliquen von verwöhnten Gören oder High-Society-Football-Spielern mit lächerlichen Klischees ins humoristische Ziehen, stellt „die Welle“ sowohl die Faszination als auch die Gefahr einer solchen Gruppierung dar.
Bei der Entstehung der Bewegung werden die Parallelen zum dritten Reiche angesprochen, aber erfreulicherweise nicht weiter vertieft. Man stellt lediglich die Abneigung der Schüler gegenüber diesem Thema dar. Überhaupt ist die Darstellung der Schüler sehr realistisch. Ein guter Querschnitt der Gesellschaft, der einige Klischees erfüllt, was aber nicht weiter negativ auffällt. Sehr realistisch wirken die Diskussionen der Schüler, wenngleich sie sich vielleicht ein wenig schnell mit dem Versuch anfreunden. Natürlich gibt es Ausreißer und Gegner, die im Laufe der Zeit die Gefahren die von der Welle ausgehen, erkennen, und sie stoppen wollen. Und der Außenseiter, der in der Bewegung aufblüht, darf natürlich auch nicht fehlen. Es gibt Regeln des deutschen Films, denen sich auch die Welle nicht entziehen kann.

Jürgen Vogel trägt diesen Film. Er passt auf die Rolle wie die Faust aufs Auge. Er ist glaubwürdig in der Rolle des unkonventionellen Lehrers, der Punkrock hört, auf einem Hausboot lebt, und sich von seinen Schülern duzen lässt. Er zeigt hier deutlich, dass er mehr spielen kann als komödiantische Sidekicks. Als er am Ende die erschreckende Abschlussrede hält wirkt er glaubwürdig, und bringt eine Intensität in diese propangistische Rede, das man meinen könnte, Goebbels wäre wiederauferstanden.
Der Vergleich bezieht sich nur darauf wie gut beide Massen bewegen können/konnten, also Goebbels und Vogels Rolle, Rainer. Die Schüler wollen ihm folgen, egal wohin, sie glauben an die Bewegung die sie mit ihm zusammen geschaffen haben, die für die sie zum Lebensinhalt wurde, für die sie bereit sind nahezu alles zu tun. Hier zeigt sich ein kleines Problem das dieser Film hat, denn die Schüler handeln ab einem gewissen Punkt ohne das Wissen und die Einwilligung ihres Anführers. Also eigentlich gegen das autokratische Prinzip.

Somit wechselt zu diesem Zeitpunkt die Autokratie ihren Stellenwert.
Zu Beginn definieren Lehrer und Schüler Autokratie als Führung eines Volkes durch einen einzelnen oder eine Gruppe.
Am Anfang ist das Volk die Klasse, die vom einzelnen, dem Lehrer angeführt wird. Ab dem Zeitpunkt wo die Schüler ohne dessen Wissen handeln, ist es die Gruppe die das Volk anführt, und dieses ist die ganze Schule.
Hier zeigen sich dann deutlich und fast erschreckend die Parallelen mit der heutigen Gesellschaft: Gruppen, Cliquen, Gangs oder wie es auch immer nennen mag wollen sich hervorheben aus der Gesellschaft und gegenüber anderen Gangs. Tagesordnung in den USA, und auch hier sieht man solche Denkweisen in Großstädten. Ebenso wie den Kleidungszwang. Wer „In“ sein will trägt Marke „sowieso“, wer zur Gruppe xy gehören will muss das sich entsprechend kleiden. Man muss nach außen präsentieren was man ist, und auch was man hat. Zwänge allerorten, wir nehmen sie nur nicht als solche war, weil wir uns an sie gewöhnt haben. „Die Welle“ legt diese offen, und wird so zu einem erschreckend aktuell gesellschaftskritischen Drama.


ich verzichte an dieser Stelle an die üblichen Meinungsäußerungen über Optik, Kameraführung, Schnitttechnik oder Qualität des Score. Al das gerät in den Hintergrund bei einem Film, bei dem das Thema, die schauspielerische Leistung und der spiralförmige nach oben laufende Spannungsbogen schon mitreisend genug sind.


Fazit:
Gut das der Film ab 16 ist, für leicht beeinflussbare jugendliche Gemüter ist das nichts. Aber etwas für Leute die mal einen Spiegel vorgehalten bekommen wollen, die mit unterschwelliger Kritik leben wollen, und die sehen wollen wie leicht viele Leute beeinflussbar und manipulierbar sind. Ich fand es jedenfalls packend und interessant.

ungeprüfte Kritik

10.000 B.C.

Eine Legende. Eine Schlacht. Der erste Held.
Abenteuer

10.000 B.C.

Eine Legende. Eine Schlacht. Der erste Held.
Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Roland Emmerich ist ja ein Regisseur der für wahre Größe bekannt ist. Er erweckt riesige Echsen zum Leben, lässt gigantische Alien-Armeen die Erde angreifen, und friert mal schnell die Welt ein. Nun wagt er eine Reise in die Vergangenheit. Wieder schafft er etwas optisch beeindruckendes, aber wie üblich bleibt die Story auf der Strecke, und das mehr als sonst!

Die meiste Zeit über wirkt 10.000 BC wie ein Abklatsch von Mel Gibsons Maya-Pose ‚Apocalypto’. Ein Volk wird von einem überlegenen Volk verschleppt und es wird eine Rettungsaktion versucht. Die Verfolgung bringt sie in die Heimat des feindlichen Volkes zw. Stammes und am Ende gewinnt die Liebe. Die Handlung ist unwichtig, uninspiriert und teilweise hanebüchen.
Die Schauwerte sind aller Ehren wert, die Mammutherde wirkt realistisch und beeindruckend, die Pyramiden, wenn auch zeitlich unpassend, sind optische Blickfänge. Dort gibt es noch einmal Mammuts zu sehen, was die Schauwerte nochmals erhöht. Aber leider bietet 10.000 BC nicht mehr.
Die Jagd eines Jägers hinter den Entführern seiner Geliebten ist nur teilweise spannend, und wenn immer mehr verschiedene Nomadenstämmen in die Geschichte integriert werden, wird es auch unübersichtlich. Wie bei "Apocalypto" steht auch hier am Ende die Botschaft des Fortschritts, der Veränderung, die unaufhaltsam ist, wenn auch von den Einwohnern nicht gewollt. Leider wird das Finale aber von einer Story-technischen Bankrott-Erklärung begleitet. Gut, damals haben die Völker an Schamanen und Götter geglaubt, aber der Einfluss der hier von einer Schamanin ausgeübt wird, geht doch über jeden guten Verstand hinaus. Nein, das war der K.O. für einen Film der bis dahin schon nicht mit toller Handlung, aber zumindest mit ansehnlichen und teilweise unterhaltsamen Kampfszenen und guten Landschaftsaufnahmen glänzen konnte.

Leider kommt der Glanz ähnlich stark zum Vorschein wie die Sonne bei einer Sonnenfinsternis. Alles wirkt abgekupfert und die Story ist Klischee behaftet. Der Stamm hat einen Anführer, der durch ein Symbol, hier ein weißer Speer, sich von den anderen abhebt. Den muss er sich aber erst bei der Mammutjagd verdienen. Und zum Speer gibt’s die Frau gleich noch dazu. Es mag damals vielleicht wirklich so gewesen sein, und das hat noch keiner verfilmt, aber als etwas Neues nimmt man es hier trotzdem nicht war.
Daran sind vor allem die zahlreichen Parallelen mit Apocalypto schuld. Emmerich vergisst etwas wirklich neues, Besonderes aus der Geschichte zu holen. Es ist eine 08/15-Story zu einer anderen Zeit, die von ihren ungewöhnlichen Kreaturen (Mammuts, Säbelzahntiger) leben soll. Aber wenn Ärzte so selten bei einem Patienten auftauchen dann siecht dieser nur vor sich hin, und strotzt nicht wirklich vor Elan und ohne Überdosis Arztbesuch liegt er mal schnell im Koma. So wie 10.000 BC auch am Ende der Todesstoß versetzt wird, das Ende ist wirklich unerträglich, und zeigt dass man es hier in erster Linie mit einem Liebesfilm zu tun hat. Schade, denn ein klassischer Frauenfilm ist er deswegen trotzdem nicht.
Emmerich geht durch die Filmküche, schöpft aus mehren Genretöpfen und erwischt eine Mischung, die wohl nur absoluten Liebhabern schmeckt. Dem guten Herrn Emmerich sollte mal jemand erzählen, dass ein Film zwar aus unzähligen Einzelbildern besteht, aber trotzdem nicht das einzelne Bild nicht der Erfolgsfaktor eines Filmes ist.

Fazit: Schade, die Idee klang viel versprechend und mit Roland Emmerich saß auch jemand im Regiestuhl der durchaus das Zeug hat etwas Unterhaltsames aus dem Konzept zu machen. Aber ohne Story mit echten eigenen Werten und klischeehaften Inhalten war nicht mehr drin.

ungeprüfte Kritik

Jumper

Anywhere is possible.
Science-Fiction, Action

Jumper

Anywhere is possible.
Science-Fiction, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Knapp drei Jahre ist es her, das die Menschheit erfahren hat wie aus Anakin Skywalker Darth Vader wurde. Darstellen durfte diesen Wandel ein Mann namens Hayden Christiansen. Als schauspielerisches Riesentalent entpuppte sich der damals 24-jährige dabei nicht, und es ist wohl nicht verwegen zu behaupten, dass seine Karriere eher der After-StarWars-Karriere von Mark Hamill als der von Harrison Ford ähnelt bzw. ähneln wird.

Es wurde nach Die Rache der Sith auch sehr ruhig um den Kanadier der nun zum ersten Mal wieder in einer Großproduktion auf der Kinoleinwand zu bewundern ist. Damit er sich nicht so alleine fühlt, stellte ihm Regisseur Doug Liman mit Samuel L. Jackson einen alten Bekannten aus den beiden StarWars-Filmen zur Seite, und dieser ist ein echter Gewinn für „Jumper“.

Wenn man über „Jumper“ redet, kommt man nicht daran vorbei auch ein paar Worte über ihn zu verlieren. Er spielt den Paladin Roland mit seiner typischen Routine, Härte, Coolness und Abgeklärtheit, das man sich gar nicht vorstellen mag, wie schlecht „Jumper“ ohne ihn wäre.
Denn an schauspielerischer Qualität findet man ansonsten nichts, Hayden Christiansen hat offenbar immer noch keine Schauspielschule besucht, und Rachel Bilson, die aussieht wie die kleine Schwester von Reese Witherspoon, ist ein optisches Highlight, agiert ansonsten aber sehr uninspiriert.

Natürlich muss man so fair sein, und Jumper eingestehen, dass er kein Film ist, der von schauspielerischen Leistungen oder seinen Charakteren lebt. Er lebt von den Effekten und von der Sciene-Fiction-Welt, in die er den Zuschauer entführt. David (Christiansen) ist ein Jumper, ein Mensch, der sich an jeden beliebigen Ort beamen kann, wenn er diesen Ort oder ein Bild davon nur schon mal gesehen hat. Natürlich ist er nicht der einzige, und da es Jumper gibt, die diese Fähigkeit für Verbrechen ausnutzen, gibt es die Paladine, spezielle Polizisten, die Jumper jagen und töten. Nachdem ein solcher Paladin namens Roland (Jackson) David aufspürt, weil er Jahre zuvor eine Bank überfallen hat, kehrt er in seine Heimat zurück, und kommt mit seinem Jugendschwarm Millie (Rachel Bilson) zusammen. Bei einem Urlaub trifft er einen anderen Jumper, und weitere Paladine. Nun beginnen Davids Probleme erst richtig, denn er muss sich Roland vom Leib halten, und versuchen seine Fähigkeiten vor Millie geheim zu halten.

Die effektreichen Sprünge sehen wirklich gut aus, die Bewegungen wirken flüssig, und die Landschaftsaufnahmen sind ebenfalls sehenswert. Aber was Jumper fehlt ist das gewisse Etwas. Das durchaus interessante Konzept wurde nicht genug ausgereizt, das hebt sich Doug Liman vielleicht für den zweiten Teil auf. In diesem ersten Kontakt mit einer durchaus interessanten Sciene-Fiction-Welt, beschränkt er sich auf genretypische Elemente und Storywendungen, ohne Überraschungen zu bieten. Man merkt immer das bald etwas passiert, kurz bevor dem dann so ist.

Für die Einführung des Hauptcharakters lässt sich Doug Liman einige Zeit, trotzdem schafft es die Rolle des David nur wenige Sympathie zu entwickeln, was wohl an dessen Darsteller liegen mag. Hayden Christiansen füllt die Rolle nicht mit Seele, er sorgt fast dafür dass man ihm den Erfolg gar nicht gönnt, im Gegensatz zu den Schwierigkeiten, in die er durch Roland kommt. Ab diesem Moment steht man als Zuschauer irgendwie zwischen den Fronten, ist man für den unsympathischen Helden, oder den Cop, der zwar brutal aber nicht böse zu sein scheint. Jackson füllt die Rolle mit soviel Substanz das man ihn fast mögen kann. Er wird zu der Integrationsfigur, die man die ersten zwanzig Minuten sucht, da Christansen diesen Job nicht ausreichend ausfüllen kann. Dadurch sieht man sich als Zuschauer mit der ungewöhnlichen Situation konfrontiert zwischen den Fronten zu stehen, und nicht mit dem Helden mitzufiebern. Dies könnte man als gekonnten Schachzug interpretieren, wüsste man nicht dass es nicht gewollt ist.
Gegen Ende darf Jackson dann aber Actionfilm-typisch böse sein, um die Fronten klar zu regeln. Hier bietet „Jumper“ ein durchaus ansehnliches Actionfeuerwerk, wenn es auch durchschaubar ist wie ein gut geputztes Fenster.

Jumper ist Unterhaltung der einfachen, kurzweiligen Art. Langweilig wird es kaum, aber eine wirkliche Begeisterung kann die Effekthascherei nun auch nur bei wenigen Menschen hervorrufen. Die ungewöhnliche Thematik macht zumindest die Anfangsphase spannend, den Rest rettet ein überzeugender Samuel L. Jackson.

ungeprüfte Kritik

Iron Man

Superhelden werden nicht geboren, sie werden gemacht!
Action, Fantasy

Iron Man

Superhelden werden nicht geboren, sie werden gemacht!
Action, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Schon wieder ein Superheld mag man denken, und sich gelangweilt abwenden. Nach Spider-Man, Superman, Batman, dem Hulk und den fantastischen Vier mag man hoffen, das nun langsam alle Superhelden durch wären. Weit gefehlt, den auch der Ironman stammt aus einem Marvel-Comic, und nicht aus einer Sportzeitschrift. Ähnlichkeiten mit der Triathlonvariante sind rein zufällig. Wer einen Sportlerfilm erwartet sollte in “Lauf um dein Leben” gehen.

Bei Ironman gibt es lediglich Sportwagen zu betrachten, und zwar die von Tony Stark (Robert Downey Jr.), dem schwer reichen Erben einer Firma die Waffen fürs amerikanische Militär entwickelt. Als weiteres sehenswertes Fahrgestell ist das von Gwyneth Paltrow zu bewundern, die Stark's Assistentin spielt.
In einem 186-Millionen-Dollar teuren Science-Fiction-Film sind natürlich auch die Spezial-Effekte äußerst sehenswert, das Geld wurde hier wirklich gut investiert. Der Anzug des Ironman sieht beeindruckend aus, und der Kampf zwischen den beiden Anzügen wirkt beinahe so echt wie in Transformers, ist allerdings wesentlich besser gefilmt. Im Gegensatz zum Bay-Streifen hält hier der Kameramann den nötigen Abstand zu den Protagonisten.
Überhaupt muss man fast die gesamte Crew loben. Stellvertretend dafür steht zum einem Regisseur Jon Favreau. Der New Yorker, der bislang mehr vor als hinter der Kamera zu sehen war, zeigt das der Wechsel auf den Regiestuhl ein richtiger Schritt war. Er mixt die Elemente Action, Sciene-Fiction und Humor zu einem wirklich sehr unterhaltsamen Erlebnissen, das über weite Strecken sehr spannend ist, und auch ein paar Überraschungen zu bieten hat.. Als Beispiel ist nur die Beziehungzwichen Stark und Assistentin Pepper zu nennen, die Ähnlichkeiten mit Bond-Moneypenny aufweist. Zumindest über die Superhelden-Einheitsstory hebt sich Ironman dankenswerterweise ab

Das gleiche gilt für die Darstellerleistungen, hier ist stellvertretend für den hochkarätig besetzten Cast Robert Downing Jr. Zu nennen. Er trägt diesen Film und gibt der Rolle des geläuterten Waffenhändlers eine für Comicverfilmungen ungewohnte Tiefe. Diesen Wandel stellt er glaubhaft und sehr authentisch dar, er ist auf jeden Fall ein Gewinn für diesen Film

Besonders hebt sich Iron Man gegenüber anderen Comicverfilmungen im Mittelteil ab die extrem humorvoll gestaltet sind. Da brennt Favreau ein Gagfeuerwerk ab, das fast nicht zum Thema passt, aber trotzdem mehr unterhält als stört. Es rettet den Film über die storyarme Passage, ehe sich die Ereignisse überschlagen und es zum finalen Endkampf kommt. Da domineirt dann wieder das Geld, sprich die Effekte. Ja, die Mischung macht's, und sie macht Ironman zu einem echt besonderen Film. Bislang der beste Actionfilm des Jahres, und außer Indy und Bond wird ihm diesen Titel wohl kaum jemand streitig machen.

Fazit: Action, Humor,Spannung, gute Effekte, der Film hat einfach alles was der Action-Fan begehrt. Was folgt ist das Warten auf die Fortsetzung!

ungeprüfte Kritik

Speed Racer

Ein rasantes Abenteuer für die ganze Familie!
Action, Fantasy

Speed Racer

Ein rasantes Abenteuer für die ganze Familie!
Action, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Endlich mal eine Kritik an der Rennfahrindustrie. Ein Film der aufdeckt worum es im Rennsport wirklich geht, nicht um Punkte und Titel, sondern um Geld. Es gewinnt der, der allen beteiligten den meisten Umsatz bringt, und die machen vorher aus wer das den sein wird. Auch die Fahrer wollen nur Erfolg um ihren Sponsoren Geld zu bringen. Schön das dies mal ein Film offenlegt, und dem naiven Rennsportschauer die Augen öffnet.
Aber leider kann man den Film aufgrund seiner Optik nicht ernst nehmen. Als ich diese grell-bunte Comic-Optik das erste Mal sah tat sie meinen Augen schon weh, und sie brauchten eine Weile um sich daran zu gewöhnen. In diese Optik sind dann reale Schauspieler eingesetzt, und diese Mischung wirkt einfach unrealistisch.
Aber den totalen Overkill für die Augen liefern die Rennen. Effekthascherei ist hier nackte Untertreibung, vor lauter bunten Streifen und ebenso bunten, sich ständig drehenden oder hüpfenden Wagen erkennt man kaum was auf der Strecke überhaupt los ist. Und das was man erkennt ist dann einfach langweilig weil ständige absurden Manöver die Rennen zu einer unrealistischen Farce verkommen lassen.
Natürlich hat Speed Racer andere Qualitäten, nämlich seinen Humor. An einer knapp Hand voll Stellen rang er mir ein Schmunzeln ab, ansonsten war das aber auch nichts für mich. Den kleinen Bruder und den Affen fand ich auch mehr nervig als lustig. Die Actionszenen abseits der Strecke, sind teilweise auch mit unnötigen Effekten untersetzt die diese einfach uninteressant machen.

Und in diesem witzlosen, effektüberladenen Stückchen Film drängt sich nun diese Story, die weitem nicht so banal ist wie man sie in einem solchen Film erwarten würde. Fast ist sie zu komplex und verwirrend für die effektverrückte Zielgruppe. Sie bringt Ernsthaftigkeit in den Film, die dort aber leider unangebracht ist. Man kann natürlich auch sagen sie sei so übertrieben das man sie eben nicht ernst nehmen sollte. Aber so weit ging sie meiner Meinung nicht, ich nahm den Film nicht als Rennfahrerparodie wahr, sondern finde das der Film sich viel zu ernst nimmt.
Diverse Klischees fehlen trotzdem nicht. So ist die Identität des ominösen Rennfahrers X doch offensichtlich, auch wenn hier damit etwas besser umgegangen wurde als in vergleichbaren Filmen. Ebenso ist natürlich das Ende vorhersehbar.

Zur angesprochenen Verwirrung tragen zum einen anfängliche Zeitsprünge, zum anderen viele kurze Ortswechsel bei. Positiv ist lediglich der Auftritt von John Goodman zu vermerken, der eine typische Leistung bringt. Mit Benno Führman ist auch ein deutscher Schauspieler vertreten. Er zeigt spielerisch eine ordentliche Leistung, aber gerade seine Rolle ist er ein Katalysator für die ernste Story und die damit verbundenen Probleme.

Fazit
Unrealistisch wirkende Optik, Augenkrebs verursachende Effekte, schlechter Humor, unpassende Story.

ungeprüfte Kritik

21

Drama

21

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
21, eine sehr wichtige Zahl. Für US-Bürger heißt es endlich Alkohol trinken ohne zu befürchten das einen die Polizei nach Hause begleitet, und sie ist Bestandteil eines der beliebtesten Kartenspiel der Welt.

17&4, BlackJack, viele Namen für ein einfaches Spiel, in der vor allem Risikobereitschaft gefragt ist. In diesem Film von Robert Luketic behauptet ein Mathematik-Professor (Kevin Spacey) das man den Erfolg bei deisem Spiel berechnen könnte. Er scharrt eine Gruppe hochbegabter Studenten um sich, und macht mit diesen an Wochenenden die Casinos von Las Vegas unsicher.
21 erzählt die Geschichte aus der Sicht von Ben (Jim Sturgess), der Geld für sein Studium verdienen möchte. Aber er bekommt mehr, er rutscht durch die Trips nach Las Vegas in eine andere Welt, in ein neues Leben, neue Liebe und neue Freunde. Die alten, wahren Freunde vernachlässigt er dadurch, und als die Sucht zu groß wird, geht er zu hohe Risiken ein, und fällt einem Sicherheitsinspektor (Laurence Fishburne) in die Hände.

Die Story ist nicht besonders prickelnd erzählt und hat kaum Spannungsmomente. Auch ist das System mit dem die Spieler die Casinos ausnehmen nicht durchschaubar erklärt, vielleicht aus gutem Grund. grin Aber das sorgt dafür das man einfach nicht durchsteigt und die Geschichte nur belanglos verfolgt ohne von ihr gefangen zu sein.
Der zweite Negativpunkt von 21 sind die Charaktere. Auch wenn Ben anfangs als Normalo-Student gezeigt wir, entwickelt er sich zum arroganten Kapitalisten. Zu diesem Zeitpunkt hat es auch der Mathematik-Professor mit dem Publikum verscherzt, und man sieht vor Lauter Arschlöcher keinen Sympathieträger mehr. So ist einem die Handlung fast egal, bevor der Film noch eine wirklich gelungen Wendung nimmt, und richtig mitreisend wird. Vor allem Fisburne und Spacey zeigen hier ihre ganze Klasse. Sie prägen den Film sowieso mehr als es Jungspunt Jim Sturgess fähig ist zu tun. Auch die anderen Jungstars um Kate Bosworth agieren eher unauffällig.

Somit fühlte ich mich in 21 zwar meistens gut unterhalten, aber einige Elemente waren doch zu vorhersehbar, und es fehlten die Reizpunkte, die einen aufhorchen lassen. Nein, da plätschert ein ansehnliches Filmchen 70 Minuten vor sich hin, ehe aus zum großen Schlag ausholt. Auch macht es die Art wie die Spiele inszeniert sind etwas schwer die Thematik dem Zuschauer zu vermitteln. Es wird einfach als gegeben hingenommen das sie immer gewinnen, und mehr von den Partys als von den Spielen gezeigt. Zwischenmenschlichkeit gut und schön, aber die wahr klischeehaft und vorhersehbar. So ist das an höhepunkten arme Drama typischer See-and-Forget-Film. Macht Spaß, aber motiviert einen nicht ihn sich mehrmals anzuschauen.
Lieber selber Karten spelen!

ungeprüfte Kritik

Indiana Jones und der letzte Kreuzzug

Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
„Einmal ausgeht und dann keiner gern nach Haus geht. Dann erleben die zwei sehr viele Sachen, mal zum Weinen, mal zum Lachen.“

So oder so ähnliches lautet ein Lied aus dem gleichnamigen Film mit Heinz Rühmann, und so ähnliches ist es in diesem Film. Obwohl man für Henry Jones senior und junior. den Text in „mal zum fliehen, mal zum schießen“ umändern müsste. Zum Lachen haben die beiden nämlich wenig. Dafür der Zuschauer umso mehr. Die Dialoge zwischen Vater (Sean Connery) und Sohn(Harrison Ford) machen Indiana Jones und der letzte Kreuzzug nämlich zum humorvollsten Teil der Reihe.

Besonders begeistert hat mich bei der letzten Sichtung die Eingangsszene. Die sieht man den Mann mit Hut, und entdeckt als er sich umdreht das dies gar nicht der bekannte Archäologe ist. Mit dem Namen Indy wird ein Junge angesprochen, und dann erscheint zur Aufklärung der Schriftzug mit der Jahreszahl 1912. In den ersten Minuten bekommt man es hier also mit dem jungen Pendant von Indy zu tun. Spielberg nutzt diese Sequenz um einige Rätsel um Indiana Jones zu lüften. Man sieht wie Indy zu Peitsche, Hut und Schlangenphobie kommt. Der mittlerweile leider verstorbene River Phoenix spielt diesen Part sehr überzeugend. Auch einen kurzen Blick auf den namens gebenden Hund bekommt man hier geboten. Die anschließende Actionszene mit Harrison Ford fällt dadurch deutlich kürzer auf als die Auftakte der Vorgänger, was nicht stört, wird dieser Part doch von der sehr unterhaltsamen Sequenz mit Jung Indy übernommen. Wie üblich hat diese Eingangssequenz mit dem Rest des Film natürlich nichts zu tun.


Im Gegensatz zum Tempel des Todes ist der letzte Kreuzzug eine klassische Fortsetzung. Also für Jäger des verlorenen Schatzes.Er spielt ein Jahr hinter dem ersten Teil, bedient sich gnadenlos mit dessen Elementen und treibt diese fast alle noch einen Schritt weiter. Es gibt wieder Nazis, einen charismatischen Gegenspieler, und ein religiöses Artefakt, das dieses Mal wieder dem Christentum entspringt, nämlich den heiligen Gral.
Die Mystik um diesen Kelch des letzten Abendmals Jesu wird fast noch stärker dargestellt als die der Lade, die gleiche Faszination konnte sie bei mir nicht entwickeln. Wenngleich die Sequenz in der Indy seinen Auftrag erhält, ähnlich mitreisend ist wie beim „Jäger“.

Auch ist die Suche wieder mehrstufig, und führt Indy tatsächlich in eine Bibliothek. Hatte er mit seiner Aussage das ein Großteil der Archäologenarbeit in Bibliotheken stattfindet also doch Recht, zumindest wenn man die Katakomben einer solchen mitrechnet. Allerdings wird dort neben Rätseln auch wieder Action vom Feinsten geboten, und Indy darf seiner Abenteuerlust nachgehen. Die bringt in dieses Mal nicht nur mit Nazis mehr in in Kontakt als beim Vorgänger, er muss sich gar in die Höhle des Löwen begeben, wo es zum Zusammentreffen mit Adolf Hitler kommt.

An Indys Seite stehen dieses mal die aus dem ersten Teil bekannten Marcus Brody (Denholm Elliot) und Sallah (John Rhys-Davies) sowie sein Vater, Henry Jones.
Dieser sorgt für Lacher ohne Ende und eine besondere Brisanz in nahezu jeder Szene mit Ford und Connery. Dadurch geht es hier um mehr als nur die Jagd nach einem altertümlichen Artefakt, es geht auch um einem jahrelang schwellenden Vater-und-Sohn-Konflikt und nicht zuletzt um die Entstehung eines Namens, wird hier doch die wahre Identität von „Indiana“ Jones geklärt.

Die Suche nach dem Gral endet mit gefährlichen Fallen, denen natürlich nur unser Held gewachsen ist. Diese sind so mitreisend, actionreich, mystisch und witzig gemacht wie der ganze Rest des Films.
Rasante Actionszenen gibt es es zu Hauf, und hier schaffen es Spielberg und Lucas tatsächlich neues zu bieten. Per Motorrad, Flugzeug und Panzer liefern sich die Jones-Herren Kämpfe mit den Nazis. Auch diese wirken sehr authentisch, und nicht als plumpe Kopie der Nazis aus dem Jäger, sie sorgen wieder für das Feindbild des Zuschauers und für einige Rasanz. Zusätzlich gibt es noch eine dritte Partei, diese will allerdings verhindern das der Gral gefunden wird.

Obwohl der letzte Kreuzzug somit fast alle Elemente des Jägers beinhaltet und verbessert ohne als plumpe Kopie rüber zu kommen, schaffte er es nicht bei mir die Faszination erzeugen wie die Jagd nach der Lade. Ein sehr guter Film ist er allemal, bietet er doch nahezu perfekte Unterhaltung über zwei Stunden hinweg. Und dank Sean Connery hat er seinen ganz eigenen Reiz. Liefert der Altmeister hier doch ständig Überraschungen und Konfliktpotential abseits des eigentlichen Abenteuers. Seine Verpflichtung war ein echter Glücksgriff für diesen Film!

Viele Leute bezeichnen diesen ja als den besten Film der Reihe, bei mir schafft er es nicht ganz den ersten Teil zu verdrängen. Vielleicht fehlt ihm dazu einfach der Mythos des ersten Mals, der Film gewesen zu sein der den Kult Indy entstehen hat lassen. Hier hat man genau das bekommen was man erwartet, was man von den Vorgängern gewohnt war, beim Jäger wusste man nicht was einen erwartet, er betrat Neuland das die Fortsetzung abgrast. Aber das mit nahezu perfekter Unterhaltung. Ein Stück Kult ist der letzte Kreuzzug damit schon, führt er die Trilogie doch zu einem fulminanten Abschluss.

ungeprüfte Kritik