Ein rasanter Trip auf dem dreckigen Pfad der Vergeltung.
Kriegsfilm
Ein rasanter Trip auf dem dreckigen Pfad der Vergeltung.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von
Filmfan "Christmano" am 07.03.2010Inglourious Basterds ist ein Film, der spaltet: Entweder liebt man ihn oder man hasst ihn. Regisseur Quentin Tarantino versammelte für seinen Kriegsfilm aus 2009 viele Hochkaräter: Brad Pitt, Christoph Waltz, Diane Kruger, Daniel Brühl, Til Schweiger, Gedeon Burkhard und Mike Myers; wobei Tarantino bewusst einen Schwerpunkt auf deutschsprachige Schauspieler legte, da der Film teilweise als "Original mit Untertiteln" gezeigt wird. Im besetzten Frankreich spürt der SS-Standartenführer Hans Landa (Christoph Waltz), ein äußerst perfider Charakter, Juden auf. In der Einstiegsszene lässt er eine unter den Dielen eines Hauses versteckte Familie töten, einzig die Tochter Shosanna (Mélanie Laurent) kann nach Paris fliehen und führt dort unter falschem Namen ein Kino. In Großbritannien stellt derweil Lt. Aldo Raine (Brad Pitt) eine jüdische Spezialeinheit zusammen, die hinter den feindlichen Linien deutsche Soldaten töten soll. Sie wenden Guerillataktiken an, skalpieren ihre Opfer und brandmarken die wenigen Überlebenden. Dadurch gewinnen sie schnell an zweifelhaftem Ruhm und bekommen den Namen "Basterds". In Paris wird Shosanna durch den Scharfschützen Fredrick Zoller (Daniel Brühl) bedrängt, der isoliert in einem "Vogelnest" 250 gegnerische Soldaten in drei Tagen tötete. Er sorgt dafür, dass der Propagandafilm über seine Geschichte in Shosannas Kino uraufgeführt wird; Shosanna trifft deshalb auf Landa, den Mörder ihrer Familie. Sie beschliesst daher, am Tag der Vorführung ihr eigenes Kino abzubrennen und die Führungsebene der Nazis damit auszulöschen. Da auch der "Führer" an dieser Filmvorführung teilnehmen will, bekommen die Basterds den Auftrag, den Filmabend wortwörtlich zu sprengen - hier synchronisieren sich die Geschichten. Shosanna schneidet mitten in den Film eine Szene, in der nur ihr Kopf in Überlebensgröße vor den Nazi-Granden schwebt; sie offenbart darin ihre jüdische Herkunft und erklärt den Anwesenden ihren Tot. Das Kino brennt nieder, alle sterben - und dass, obwohl Landa den Plan aufgedeckt hat. Er lässt die Basterds aber gewähren und platziert noch eine Bombe unter Hitler - um ungestraft überlaufen zu können. Das gelingt ihm auch, allerdings wird er zuvor wie alle Überlebenden von den Bastards gebrandmarkt. Der Film wirft einige Fragen an einen selbst auf, weil man sich mit den zutiefst bösen Charakteren durchaus identifizieren kann und durch die Einbettung in die Geschichte des Films bestimmte Greultaten nicht als so negativ empfindet, wie sie eigentlich sind. Die Nazis werden hier Opfer ihrer eigenen Vorgehensweisen, werden diese dadurch moralisch akzeptabel? Inglourious Basterds ist ein großartiger Film und wenn man die übliche Tarantino-Brutalalität erträgt und das Ganze als Film und nicht als Geschichtsdokumentation mit unendlicher Geschichtsklitterung sieht, sorgt er für gute Unterhaltung.
ungeprüfte Kritik