Kritiken von "stuforcedyou"

Saw

Wessen Blut wird fließen?
Horror, 18+ Spielfilm

Saw

Wessen Blut wird fließen?
Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 02.07.2013
Harter, dreckiger und pessimistischer Horror-Thriller der gekonnt mit dem Schrecken der Gewalt und der Hilflosigkeit umgeht und dabei noch ein spannende Story zu bieten hat, die vom Beginn bis hin zum schockierenden Ende den Zuschauer in seinen Bann zieht. Einer der besten Horrorfilme der letzten Jahre, trotz einiger schwacher Darsteller.

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In China essen sie Hunde

Komödie, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 15.02.2012
Ohne moralische Komplexität oder Skrupel frönt der rabiate Film dem pechschwarzen Humor. Drehbuchautor Anders Thomas Jensen ("Adams Äpfel", "Dänische Delikatessen") und Regisseur Lasse Spang Olsen entwerfen eine so böse Geschichte und verpacken sie dabei so alltäglich dass man irgendwann alles hin nimmt was der Film einem an Bösartigkeiten auftischt. Für sensible Gemüter ist der Film daher weniger geeignet und Freunde der Gerechtigkeit wird wohl auch die Übelkeit, überkommen wenn sie diese Komödie aus Dänemark zusehen bekommen. Wer aber schwarzen Humor mag, für den ist "In China essen Sie Hunde" eine Offenbarung: Schräge Dialoge, Figuren die irgendwo zwischen Gangster- und Comicklischee einzuordnen sind und dazu einen Schwall voll Ironie und Zynismus. So erklärt sich der etwas seltsame Titel damit dass der gute aber vom Pech verfolgte Arvid seinen Gangsterbruder Harald fragt warum er ohne Reue zu zeigen Menschen umbringen kann. Die Antwort: "Na und, in China essen Sie Hunde."

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Avatar

Aufbruch nach Pandora
Science-Fiction

Avatar

Aufbruch nach Pandora
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 03.10.2011
3D. Es gab im Jahr 2009 wohl kein größeres Filmthema, denn nach etlichen Versuchen und unzähligen gescheiterten Formaten, ist es der Filmindustrie endlich gelungen Filme in ein lebendiges, modernes Format zu verpacken. Bis jetzt war 3D jedoch nur eine Spielerei. Filme wie „My Bloody Valentine“ oder „Ice Age 3“ besaßen zwar eine Fülle von netten, dimensionalen Effekten, aber es war oder besser gesagt es wird wohl James Cameron sein, der diese von der Filmindustrie so heiß beworbenen Technik in Richtung Zukunft führt. Mit „Avatar- Aufbruch nach Pandora“ erschuf Cameron einen 3D Film der sich nicht als bloße Technikdemonstration versteht, sondern die Technologie so gekonnt einsetzt, dass die märchenhafte Welt des Dschungelplaneten Pandora so plastisch und atemberaubend erscheint wie keine andere erdachte Welt zuvor.
„Avatar“, der mit einem Budget von über 400 Millionen Dollar nicht nur den 3D Film vorwärts treibt sondern auch den finanziellen Output der großen Majorstudios, ist ein Sci-Fi Film dessen Handlung stark an den Westernklassiker „Der mit dem Wolf tanzt“ erinnert. James Cameron erzählt die Geschichte des querschnittsgelähmten Marine Jack Sully, der mittels Hightech seinen Geist temporär in einen von Menschen geklonten Außerirdischen transferiert, ohne besondere Komplexität. Ein guter Zug, denn „Avatar“ ist in erster Linie ein Film zum Staunen und bewundern. Hier zählt die Schönheit der am Computer erstellen Welt mehr als der Inhalt, auch wenn sich „Avatar“ große Mühe gibt seine Geschichte größer aussehen zu lassen als sie wirklich ist. Der große Schwachpunkt zwischen den ganzen „Ohs“ und „Ahs“ sind die Figuren. Der vom Schicksal gebeutelte Held wirkt trotz vieler Anstrengungen einfallslos und die bösen Marines sowie ihre geldgeilen Auftraggeber halten sich sehr knapp an der Grenze zur Karikatur auf. Eine erfreuliche Ausnahme ist die Figur von Dr. Grace Augustine, gespielt von der immer wieder herausragenden Sigourney Weaver. Hier bewies Cameron den richtigen Riecher, den die Weaver verleiht der resoluten Wissenschaftlerin viel wohltuende Würde und Wärme, die bei den meisten anderen Figuren zu kurz kommt, weil sie zu konventionell skizziert sind. James Cameron benutzt eigentlich immer solche einfachen, formellen Profile, egal ob „Terminator“ oder „Titanic“. Diese Simplizität ist oft störend, doch sie bringt eine besonders hilfreiche Eigenschaft mit sich: Die verschiedenen Rollen werden so effektiv und unkompliziert verteilt. Bei „Avatar“ setzt dieses dramaturgische Konzept bzw. Kniff aber leider schnell, sehr viel Staub an. Die Figuren sind nicht das Einzige was recht einfach gehalten ist. Die Story nutzt altmodische Parabeln auf Umweltzerstörung, Gier und Vertrauen. Im Gegensatz zu den Charakteren passt die Schlichtheit hier aber gut zu „Avatar“, denn simpel wie sie auch sein mag, bei der Kultur der Na’vi gibt sich Cameron keinerlei Blöße. Alles wirkt, nicht nur Ästhetisch, unglaublich stimmig, auch wenn einige esoterische Szenen den Film unnötig in die Längen ziehen und gewiss der ein oder andere Zuschauer bei so mancher spirituellen Aktion die Hand vor den Kopf schlägt.
James Cameron ist mit „Avatar“ ein großer Film gelungen. Man muss aber klar sagen, dass es die 3D Technologie ist, die diese Mammutprojekt zu einem Filmereignis macht. Der Film büßt ohne diese „Zauberei“ viel, ja sogar sehr viel von seiner Faszination ein. Als normales, zweidimensionales Sci-Fi-Abenteuer kann James Camerons lang geplantes und gepflegtes Projekt die geschürten Erwartungen nicht ganz erfüllen, aber da der Film ja eh als reiner 3D Film konzipiert war, darf man den Machern keine allzu großen Vorwürfe machen. Schlussendlich hat „Avatar“ seinen Zweck erfüllt. Kurz vor Kinostart rüsteten viele Kinos auf 3D um und nach nur 2 Wochen hat Camerons Umweltfabel seine Kosten wieder eingespielt. So gesehen war „Avatar- Aufbruch nach Pandora“ ein mehr als erfolgreicher Startschuss für die Zukunft des 3D-Kinos.

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R.E.D.

Älter. Härter. Besser.
Action, Komödie

R.E.D.

Älter. Härter. Besser.
Action, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 05.11.2010
Harrison Ford hat es getan, Mel Gibson und Danny Glover sowieso und auch „RED“-Hauptdarsteller Bruce Willis ist auf dem Gebiet kein Unbekannter. Gemeint ist der ironische Umgang mit alternden Actionhelden. „RED“ fokussiert voll und ganz auf diese Grumpy-Old-Hero-Ironie und fügt noch einen großen Haufen Action hinzu, die in ihrer Comichaften Rasanz und Übertreibung teilweise recht rabiat und schwarzhumorig ausgefallen ist.

„RED“ ist ein simple gestrickter Unterhaltungsfilm. Dass ist an sich nichts schlechtes. Doch das humoristische Spiel mit den Klischees und Annahmen an die alte Actiongarde verliert nach einem sauberen Start gerade im letzten Drittel einiges an Drive. Vielleicht zur Kompensation, vielleicht auch aus reiner Ideenlosigkeit wird das Finale dann zum wahren Ballerfest. Viel Bang und Boom aber dem Showdown fehlt die witzige Dynamik der ersten Hälfte. Dazu ist die Auflösung warum der C.I.A. Ex-Agent Frank und seine Kollegen töten wollte, eher schlaff und steht in keinem würdigen Verhältnis zu den geschürten Erwartungen.

An sich gibt es viel was „RED“ falsch macht, aber mal ehrlich einem paranoiden John Malkovich der sein Schweinchen immer dabei hat schaut man einfach gerne zu. Es ist einfach unterhaltsam und außerdem ist die Action-Komödie wirklich exquisit besetzt, selbst in kleinen Nebenrollen.

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Drachenzähmen leicht gemacht

Animation, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 18.10.2010
„Drachenzähmen leicht gemacht“ erzählt seine Geschichte äußerst handelsüblich und ohne sonderliche Überraschungen. Dank des drolligen Charakterdesigns (Mensch wie Drache) und des angenehmen Humors, der nicht nur per Holzhammer eingesetzt wird, weiß dieser Animationsfilm aber zu gefallen. Ein simpler, aber netter und kurzweiliger Spaß aus den Dreamworks-Rechnern.

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Solomon Kane

Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 18.10.2010
„Solomon Kane“ ist ein deftiger Eintopf aus Fantasy-, Horror- und Actionelementen. Die einzelnen Zutaten mixt Regisseure Michael J. Bassett („Deathwatch“, „Wilderness“) zwar recht grobschlächtig zusammen, aber die Atmosphäre stimmt, James Purefroy (der neue Gott des grimmigen Gesichtsausdrucks) gibt einen guten Helden ab und die Kampfszenen sind zweifelsohne erstklassig. Zwar stören ein paar zweitklassige Effekte sowie einige eher lustlos eingefügte, bzw. konzipierte Flashbacks den Unterhaltungswert des B-Movies, für einen sehenswerten, abendlichen Zeitvertreib reicht „Solomon Kane“ aber allemal aus.

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Sterben will gelernt sein

Lachen Sie sich tot.
Komödie

Sterben will gelernt sein

Lachen Sie sich tot.
Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 18.10.2010
Das U.S.-Remake der britischen Komödie von Frank Oz, „Sterben für Anfänger“, hält sich äußerst penibel ans Original. Nur ab und zu werden ein paar Querverweise auf den amerikanischen Stand gebracht. So ist „Sterben will gelernt sein“, wie auch das Original, eine wirklich sehenswerte Komödie, denn Regisseur Neil LaBute hat es wirklich geschafft Darsteller wie Martin Lawrence und Tracey Morgan, deren Rollentypus sonst auf nervige Quasselstrippen ausgelegt ist, zu zähmen.
Das Remake ist also gelungen, besitzt aber für Kenner des Originals einfach keinen Anreize, denn obwohl alle Darsteller hier mit sichtlicher Freude agieren (genau wie bei Frank Oz), gibt es nichts Neues zu entdecken. Wer „Sterben für Anfänger“ noch nicht kennt, der kann sich zumindest entscheiden, ob er lieber das Original mit britischem Flair oder das gelungene aber letztlich doch unnötige Remake sehen möchte.

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Hot Rod

Mit Vollgas durch die Hölle
Komödie

Hot Rod

Mit Vollgas durch die Hölle
Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 05.10.2010
Was auf den ersten Blick wie typischer Hollywood-Quatsch aus dem Reagenzglas aussieht, erwest sich als unorthodoxer Hollywood-Quatsch.

Dank des Drehbuches von Pam Grady, die u.a. auch für „South Park“ als Produzentin tätig ist, hat es sich der Film zur Aufgabe gemacht die Erwartungen eines jeden Zuschauers ordentlich in den Schwitzkasten zu nehmen. Immer wieder denkt man, der Film würde nach den bekannten Statuten der U.S.-Komödien funktionieren nur um wenig später überrascht festzustellen, das „Hot Rod“ sich auf diese Bahnen nicht festlegen lässt.

Das Spiel mit den Erwartungen ist zwar durch und durch vorhersehbar und so manche überraschender Kurswechsel ist nicht so lustig wie er sein sollte, aber dank der liebenswerten wie nerdigen Charakteren ist „Hot Rod“ eine wirklich gelungene Abwechslung.

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Cemetery Junction

Das Leben und andere Ereignisse
Drama, Komödie

Cemetery Junction

Das Leben und andere Ereignisse
Drama, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 05.10.2010
on Stephen Merchant und Ricky Gervais hätte man eigentlich etwas anderes erwartet, denn ihr „Cemeterey Junction“ besitzt zwar herausragenden, britischen Humor, er ist aber nicht der Motor des Films. Dies sind die Figuren, allen voran der junge Versicherungsvertreter Freddy, der mit seinen Kumpels Snork und Bruce die Titelgebende Kleinstadt unsicher macht.

Der Film ist ein waschechtes Comic-of-Age-Drama, mit tollen Darstellern und einem exzellenten Sinn für Humor. Ab und trägt der Film vielleicht etwas zu dick auf und nicht alle Figuren wirken authentisch, aber „Cemeterey Junction“ macht dennoch einfach Laune und außerdem ist es endlich mal wieder ein Film über junge Leute kurz vor der Schwelle des Erwachsenwerdens, die ohne dämliche Pups- und Gagawitzelein auskommt.

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Dawn of the Dead

Wenn in der Hölle kein Platz ist, kommen die Toten auf die Erde.
18+ Spielfilm, Horror

Dawn of the Dead

Wenn in der Hölle kein Platz ist, kommen die Toten auf die Erde.
18+ Spielfilm, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 01.10.2010
Regisseur Zack Ryder hatte es nicht einfach. Sein erster Spielfilm und dann sofort ein Remake eines der am kultisch, verehrtesten Horrorfilme aller Zeiten: „Dawn of the Dead“ von George A. Romero. Snyder hat es jedoch geschafft eines der wenigen gelungenen Remakes zu inszenieren. Er verzichtet darauf das Original 1:1 nachzuahmen und interessiert sich nicht sonderlich für Romeros Konsumkritik. Viel mehr möchte Snyder Spannung erzeugen und dies gelingt ihm einwandfrei. Seine Untoten sind keine langsam umherwankenden, bleichen Gestalten sondern rasende und höchst aggressive Ungeheuer ähnlich wie bei Danny Boyles „28 Days Later“ und somit nicht nur in größeren Mengen gefährlich.

Dem Remake gelingt es bei seiner offensiv auf pure, blutige Unterhaltung angelegte Mechanik dennoch sich kritisch zum Zeitgeist zu äußern, ähnlich wie Romero bei seinem Werk. Bei Synder geht um den Verlust der Individualität und die Stabilität sozialer Strukturen. Besonders elegant oder gar komplex geht Snyder damit nicht um. Man könnte sagen er übernimmt den Holzhammer mit dem Romero seine Botschaften den Zuschauern eingehämmert hat.

„Dawn of the Dead“ des Jahres 2004 ist unkomplizierte, brutale Unterhaltung. Nicht so dumm wie es auf den ersten Blick aussieht und dennoch im Kern ein reinrassiger Unterhaltungsfilm der härten Gangart, der im Gegensatz zum Original mit guten Darstellern und einer schicken Optik aufwarten kann.

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Roman Polanski - Wanted and Desired

Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 29.09.2010
Noch bevor Polanski in der Schweiz verhaftet wurde erschien diese interessante und aufschlussreiche Dokumentation. Ohne für eine Seite Partei zu ergreifen werden Fakten präsentiert, Vermutung durchleuchtet und Zeitzeugen befragt. Auch Polanskis tragische Vergangenheit ist ein Thema, der Film sieht aber davon ab diese als großes, entschuldigendes Mittel einzusetzen.
"Wanted and Desired" ist eine gelungene Dokumentation, die vieles was nach Polanski Verhaftung verschwiegen oder bloß angerissen wurde näher betrachtet. Auch die verschiedenen Reaktionen auf die Tat bringt Regisseurin Marina Zenovich unter, so kann man sich sein eigenes Bild von der ambivalenten Situation machen und sich ein freie Meinung bilden, abseits von fetten Schlagzeilen und vereinfachten Boulevard-Neuigkeiten.

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Suck

Vampires Rock! Rock 'n' Roll will never die!
Horror, Musik, Fantasy

Suck

Vampires Rock! Rock 'n' Roll will never die!
Horror, Musik, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 27.09.2010
„Suck“ versandet zwar immer mal wieder, doch dank wirklich netter Gastauftritte von Musikgrößen wie Henry Rollins, Iggy Pop oder Alice Cooper (genial: Musiker und Vorzeige-Veganer Moby als fleischliebender Punkrocker) gelingt es dem Film sich immer wieder auch durch Durststrecken zu retten. Gerne hätte Rob Stefaniuks Film noch etwas fieser, noch etwas schwarzhumoriger sein können, doch ein gutes Gegenprogramm zu den weichgespülten Mormonenvampiren ist „Suck“ allemal, auch wenn es unfair wäre den Film einzig und alleine darauf zu beschränken.

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Sauna

Wash Your Sins
18+ Spielfilm, Horror

Sauna

Wash Your Sins
18+ Spielfilm, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 20.09.2010
„Sauna“ ist durchaus bemerkenswert. Denn er besitzt eine unglaubliche Sogkraft, die mit meditativen Mitteln entsteht. Die triste und dennoch schöne Optik, die kurzen gewalttätigen Eruptionen, die schroffe aber klare Wirkung der skandinavischen Winterlandschaft. Alles greift ineinander und lässt vergessen, das „Sauna“ beim Versuch mysteriös zu erscheinen oftmals viel zu dick aufträgt.
Am Ende bleibt ein wirklich sehr spezieller Film. Für meinen Teil ist „Sauna“ eine filmische Meditation über Schuld und Sühne mit einigen teils verstörenden, teil wunderschönen Aufnahmen. Im heutigen Genrepool des Horrorfilms gewiss eine kleiner Schatz.

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Lila, Lila

Verliebt, berühmt... zu dritt.
Deutscher Film, Komödie

Lila, Lila

Verliebt, berühmt... zu dritt.
Deutscher Film, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 15.09.2010
Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Martin Suter ist eine grundsympathische Komödie. Dank netter Charaktere, denen man gerne Empathie entgegen bringt und einer Handlung die zwar nicht wirklich realistisch ist, aber dennoch wirkt als wäre sie überaus lebensnah, macht der Film Spaß. Zwar wirken einige Attribute des Films durch ihre strikte Befolgung von handelsüblichen Mechanismen recht abgewirtschaftet, doch „Lila, Lila“ bleibt dennoch qualitativ standhaft. So ist die Komödie mit Daniel Brühl, Hannah Herzsprung und dem grandiosen Henry Hübchen zwar kein wirkliches Highlight (außer man sieht „Zweiohrküken“ als Glanzpunkt des neuen deutschen Kinos an), dafür aber ein netter Zeitvertreib und weit davon entfernt ein Ärgernis zu sein.

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Carriers - Flucht vor der tödlichen Seuche

Die Regeln sind einfach. Wenn du sie befolgst, überlebst du... vielleicht.
Thriller, Horror

Carriers - Flucht vor der tödlichen Seuche

Die Regeln sind einfach. Wenn du sie befolgst, überlebst du... vielleicht.
Thriller, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 13.09.2010
„Carriers“ ist im Gegensatz zu ähnlichen Filmen nicht darauf fokussiert blanken Terror aus der Ausweglosigkeit seiner Protagonisten zu machen, sondern zeigt distanziert, aber niemals kühl wie sich eine Gruppe von Überlebenden versucht zur Küste durchzuschlagen.
Im Prinzip ist „Carriers“ ein Zombiefilm ohne Zombies und die auftauchenden Hindernisse sowie Wendungen die auf die Überlebenden während ihrer Reise warten dürften jedem Kenner des Genres bekannt vorkommen, so dass die Spannung leider niemals einen wirklichen Höhepunkt erreicht. Dennoch ist „Carriers“ durchaus ansehnlich, eben weil auf Untote, Gewaltexzesse und Terror verzichtet. Wären die Figuren etwas sorgfältiger skizziert und würden sich nicht so oft in bekannten, charakterlichen Genre-Mustern verheddern, „Carriers“ hätte das Zeug zum König der cineastischen Postapokalypse. So ist das Werk der Regiebrüder Álex und David Pastor ein durchaus netter Beitrag zum Thema Endzeit und Epidemie.

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Ein Prophet

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 07.09.2010
„Un Prophet“ ist für mich, trotz Schwächen, einer der Filme dieses Jahres. Regisseur Jacques Audiard und sein Hauptdarsteller Thar Rahim erzeugen mit diesem Gemisch aus nüchternen Gangsterfilm, zeitgemäßer Knastballade und fein beobachteter Charakterstudie eine großartige Sogwirkung. Es ist das unsymmetrische, was den Film so anregend macht. Gerade eben schwelgt der Film noch im harten Gefängnisalltag nur um wenig später Poesie zu präsentieren, die zum interpretieren einlädt und dennoch fügt sich alles in ein gelungenes Ganzes.
„Un Prophet“ ist nicht nur ein Genrefilm der auf Kunst macht, sondern ein kunstvoller Film der Genres. Ein wirklich bemerkenswerter Film.

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Whatever Works

Liebe sich wer kann.
Komödie, Drama

Whatever Works

Liebe sich wer kann.
Komödie, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 07.09.2010
Boris ist ein Besserwisser, ein Neurotiker, ein Pessimist, ein Zyniker, ein Misanthrop und die Hauptfigur bei „Whatever Works“. Boris ist aber nicht nur das sondern auch Fixpunkt der (eher vergessenswerten) Handlung und der Grund warum der Film trotz Längen und einigen Durchhängern in der zweiten Hälfte sehr amüsant geraten ist. So ist Woody Allens erster New York Film nach dem eher missglückten „Melinda & Melinda“ von 2004 ein wirklich nettes Spätwerk des Vielfilmers.

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It Might Get Loud

Drei Musiker, drei Generationen, jede Menge Gitarren.
Dokumentation, Musik

It Might Get Loud

Drei Musiker, drei Generationen, jede Menge Gitarren.
Dokumentation, Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 07.09.2010
Ich als musikalischer Unwissender, der selbst als Luftgitarrist elendig bei „Alle meine Entchen“ versagt hatte mit der Guitar-Doku „It might get loud“ durchaus angenehme 97 Minuten. Die musikalische Besessenheit der drei Rockstars ist spürbar, etwa wenn Jack White mit blutigen Fingern weiter sich und sein Instrument herausfordert und statt mal wieder zu erzählen welche Erfolge Jimmy Page, The Edge und Jack White hatten, konzentriert sich der Film lieber aufs wesentliche: Die Musik, bzw. die E-Gitarre. Das Treffen der drei Rockgrößen ist so ein angenehm leiser Film über die großen Töne.

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Ip Man

Der Kung-Fu-Meister von Bruce Lee.
Action, 18+ Spielfilm

Ip Man

Der Kung-Fu-Meister von Bruce Lee.
Action, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 26.08.2010
Donnie Yen bewies schon öfters seine kampfkünstlerisches Können. Doch in „Ip Man“ darf Yen nun der alleinige Star sein, auch wenn andere große Namen wie Simon Yam mitwirken.
„Ip Man“ ist ein gut gefilmter Martial-Arts Film mit wirklich herausragenden Kampfszene. Aber nicht nur die Actio überzeugt sondern auch Donnie Yen als Titelfigur. Er strahlt eine unbeschreibliche Würde, Ruhe und Eleganz aus und lässt den Flm so hochwertiger erscheinen als er ist. Doch „Ip Man“ hat ein Problem: Die Handlung. Ziellos sucht der Film nach einem roten Faden und greift viele Geschichten und Figuren auf, die allerdings meist einfach lieblos fallen gelassen werden. Da es sich aber nicht nur um einen Actionfilm sondern auch um ein Biopic handelt sind solche Schwächen durchaus verzeihbar, vor allem weil es dank Donnie Yens Präsenz einfach immer interessant bleibt „Ip Man“ zu folgen

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Blind Side - Die große Chance

Basierend auf einer wunderbaren wahren Geschichte.
Drama

Blind Side - Die große Chance

Basierend auf einer wunderbaren wahren Geschichte.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 24.08.2010
Arg konservatives, aber ebenso stark gespieltes Rührstück nach einer wahren Begebenheit. Eine ur-amerikanische Geschichte über Werte, Familie, Träume und die Bewältigung innerer Dämonen. Dass hätte schnell in die Hose gehen können, doch „The Blind Side“ umschifft all zu großen Kitsch und bietet nette Drama-Unterhaltung.

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Wolfman

Ein Mythos erwacht zum Leben.
Horror, Fantasy

Wolfman

Ein Mythos erwacht zum Leben.
Horror, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 09.08.2010
Der Nebel wabert durchs Geäst. Der flackernde Schein der Laterne enthüllt nur Bruchteile des Waldes und aus der Ferne vernimmt man Geräusche so mysteriös und bedrohlich, als wäre man in einem Horrorfilm. Ach ja, es ist ja ein Horrorfilm. Genauer gesagt „Wolfman“, das Remake des gleichnamigen Klassikers aus den 1940er Jahren. Natürlich hat sich in knapp 70 Jahren Film so einiges getan. Heutzutage verwandelt sich der Werwolf von Welt nicht via Kamera- und Montagetricks vom Mensch in die Bestie sondern mittels CGI. Doch warum daran rummeckern, die Verwandlungen sind durchaus gelungen und beim fertigen Werwolf kann Maskenmeister Rick Baker zeigen was er kann. Allerdings frage ich mich, ob ich der Einzige bin, der findet dass die Werwölfe ein wenig aussehen wie Mecki der Igel. Egal, „Wolfman“ ist weit davon entfernt dem Original oder anderen Werwolf-Klassikern wie „American Werwolf“ das Wasser zu reichen, aber für knapp zwei Stunden unkomplizierte Gruselunterhaltung mit einer wirklich gelungen Atmosphäre reicht es allemal aus. Ach ja und für Freunde des gepflegten Blutvergießens gibt es auch einiges zu sehen, denn für eine FSK 16 ist „Wolfman“ durchaus blutig.

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(500) Days of Summer

Es ist keine Liebesgeschichte. Es ist eine Geschichte über Liebe.
Lovestory, Komödie, Drama

(500) Days of Summer

Es ist keine Liebesgeschichte. Es ist eine Geschichte über Liebe.
Lovestory, Komödie, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 04.08.2010
Eigentlich kann ich mit Hollywood-Romanzen nicht viel anfangen, aber „(500) Days of Summer“ ist anders. Dass wird bereits zu Anfang ersichtlich, denn alleine der Hinweistext auf die Fiktionalität des Filmes besticht mit einer herrlichen Pointe. Was dann folgt ist eine zu Herzen gehender, aber niemals kitschiger oder schablonenhafter Film. Ein Loblied auf die Liebe, ohne deren Schattenseiten auszulassen. Ein Werk dass die Euphorie des Verliebt seins genau so stimmungsvoll und ausgeprägt einfängt wie die Melancholie des ganz großen Liebeskummers. Solche hochwertigen Romanzen könnte Hollywood gerne öfters abliefern.

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Overnight

Die unglaublichen Hintergründe der Entstehung des Kultfilms 'Der blutige Pfad Gottes'.
Dokumentation

Overnight

Die unglaublichen Hintergründe der Entstehung des Kultfilms 'Der blutige Pfad Gottes'.
Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 04.08.2010
Nach der Sichtung von „Overnight“ bleiben drei Dinge haften: 

1. In Hollywood können Träume wahr werden 

2. Erfolg kann einen Menschen verändern und zwar nicht nur zum Guten 3. Troy Duffy ist ein überheblicher Dummkopf 
Die Doku von Duffys ehemaligen Bekannten Tony Montana (!) und Mark Brian Smith, zeigt in rund 80 unterhaltsamen und informativen Minuten wie Troy Duffy vom Barkeeper zu Hollywoods neuem Wunderkind aufsteigt und dies mit seinem ersten Drehbuch. Doch Duffy zerstört seinen Ruf und seine Chancen mit seinem schlechten Benehmen sowie mit seinem egoistischen und Selbstüberschätzenden Größenwahnsinn. „Overnight“ zeigt diesen Fall weitestgehend kommentarlos. Nur ab und an konnten die zwei Regisseure es nicht lassen und dämonisieren Duffy etwas zu absichtlich. Dennoch ist „Overnight“ keine bloße Abrechnung. Die Macher zeigen mit ihrer Doku auch ein Sittenbild der Traumfabrik und Hinterfragen die Macht des großen Harvey Weinstein, der Troy Duffy entdeckt und wieder fallen gelassen hat. „Overnight“ ist eine wirklich lohnenswerte Dokumentation. Danach sieht man Duffys Film „Der blutige Pfad Gottes“ mit etwas anderen Augen, auch wenn mir persönlich bis heute schleierhaft ist was so toll an diesem Film sein soll. Na wenigstens entstand als Nebenprodukt diese empfehlenswerte Doku.

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A Serious Man

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 04.08.2010
Ich mag die Coens. Ich mag ihre Unberechenbarkeit. Gerade noch drehen sie eine Sause mit einem Cast voller Topstars und dann präsentieren sie eine kleine, feine Tragikkomödie mit talentierten, aber absolut unbekannten Darstellern. 
„A Serious Man“ gehört zu den Coen-Filmen, die den Zuschauer ratlos zurücklassen. Was sollte dieser seltsame Prolog? Was passiert denn nun mit der Hauptfigur? Was hat es mit dem seltsamen Nachbarn auf sich? Ähnlich wie bei „Barton Fink“ oder „No Country for Old Men“ affizieren die Regie-Brüder die Erwartungen des Zuschauers. Man muss diese Art von Film schon wirklich sehr mögen, um mit „A Serious Man“ etwas anfangen zu können. Dann ist aber auch dieser Coen-Film sehenswert, vor allem weil Kamera-Ass Roger Deakins die suburbane Welt der 1967er perfekt einfängt und der unterschwellige, leise Humor der Coens immer wieder gut funktioniert.
Ein Tipp: Auf der DVD befindet sich ein Special, dass kurz und knapp alle jüdischen Begriffe erklärt, die im Film vorkommen. Es ist wirklich empfehlenswert sich dieses Special vorm Film anzusehen, ansonsten wird der Film stellenweise absolut unverständlich. Zumindest war es für mich als Atheist so.

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Black Dynamite

Er ist supercool, er ist unerreichbar, er ist... Black Dynamite.
Action, Komödie

Black Dynamite

Er ist supercool, er ist unerreichbar, er ist... Black Dynamite.
Action, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 27.06.2010
Fake-Werbung vor dem Hauptfilm? Klar, so was gab’s schon bei „Tropic Thunder“. Absichtlich flackernder Bilder, dilettantische Schnitte, vergilbtes Filmmaterial und überzogene Figuren und Dialoge? Ja, dass erinnert stark an „Grindhouse“ und tatsächlich kann man „Black Dynamite“ mit dem Tarantino/Rodriguez –Projekt vergleichen, denn „Black Dynamite“ ist wie seine Kollege der Versuch das pure Genrekino der Bahnhofkinos der 1970er Jahre einzufangen. Mit einemgroßem Unterschied: Der schwarze Sprengstoff gelingt es wesentlich leichter, mit einer spielerischen Lässigkeit den Look der damaligen Zeit wiederzugeben. Dazu versteht sich „Black Dynamite“ nicht nur als Hommage sondern auch als Parodie. Diese Dynamik, die dem „Grindhouse“ fehlte, weil seine Macher zu verbissen versucht haben auch wirklich alles stilvoll zu gestalten, macht aus dem Film von Scott Sanders eine augenzwinkernde Liebeserklärung als die alten Blaxploitation-Movies, die Klassiker wie „Shaft“ und Trashperlen wie „Blacula“ hervorbrachten. Gewiss wiederholt sich „Black Dynamite“ in seinen Späßen und so mancher gut gemeinte Gag wäre selbst in den 1970er Jahren schlecht aufgehoben gewesen, aber im Gesamtbild ist der Film einfach nur stimmig und sehr amüsant, vor allem wenn die netten, kleinen Details achtet und weiß welche Bedeutung Blaxploitation damals hatte.

ungeprüfte Kritik

Wenn Liebe so einfach wäre

Trennung... mit Nachspiel.
Komödie, Lovestory

Wenn Liebe so einfach wäre

Trennung... mit Nachspiel.
Komödie, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 25.06.2010
Mit gut aufgelegten Darstellern, der Reduzierung von all zu tranigem Kitsch sowie pointierten Dialogen und Situationskomik gelang Romantikexpertin Nancy Meyers ein humorvoller Zeitvertreib. Große Überraschungen sollte zwar nicht erwarten und das Tempo ist um einiges zu gemächlich, aber in der Masse von romantischen Komödien sticht „Wenn Liebe so einfach wäre“ klar hervor. Dies liegt u.a. daran, dass hier nicht 28-jährige Möchtegernschauspieler so tun als ob sie High School Schüler im Liebestaumel wären, sondern gestandene Persönlichkeiten, die ehrlich und gewitzt mit ihrem Alter umgehen ohne so zu tun als ob man mit 50 schon Scheintod wäre. Im Grunde ist die Aussage des Films simpel: Liebe ist der beste Jungbrunnen den es gibt. Autorin und Regisseurin Nancy Meyers hat diese Aussage zwar etwas zu renitent und mit den typischen Klischees angereichert, charmant ist es dennoch.

ungeprüfte Kritik

It's Always Sunny in Philadelphia - Staffel 1 & 2

Die komplette Season 1 & 2 - 17 Episoden auf 3 Discs
Komödie, Serie

It's Always Sunny in Philadelphia - Staffel 1 & 2

Die komplette Season 1 & 2 - 17 Episoden auf 3 Discs
Komödie, Serie
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 14.06.2010
Legere, mit bösem wie hintergründigen Humor ausgestattete Serie, deren ursprüngliche Pilotfolge nur 200$ gekostet haben soll. Die Macher verstehen es witzige wie unvorhersehbare Geschichten zu konstruieren und verzichten dabei auf moralische Keulen sowie auf handelübliche Problemlösungen. Bei „It’s always sunny in Philadelphia“ werden die Probleme, die serientraditionell auch immer die Thematiken einer Episode sind, niemals vollkommen gelöst. Dies unterstreicht den boshaften aber niemals unseriösen Ton dieser tollen Serie.

ungeprüfte Kritik

Adventureland

Es war der schlimmste Job... und die beste Zeit ihres Lebens.
Komödie, Drama

Adventureland

Es war der schlimmste Job... und die beste Zeit ihres Lebens.
Komödie, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 08.06.2010
Eigentlich hätte man von dem Regisseur von „Superbad“ einen anderen Film erwartet, aber obwohl „Adventureland“ über die Nöte eines Teenagers erzählt, lässt Regisseur Greg Mottola die Finger von derben Pubertätswitzchen und nicht enden wollenden Gesprächen über das erste Mal. Stattdessen interessiert sich der Film ernsthaft für seine Hauptfigur und findet dabei eine überaus charmante Balance aus leiser Komik, realistischer Tragik und glaubwürdigen Charakteren. Wer die großen Lacher sucht wird hier gewiss nicht fündig. Wer mal wieder einen vernünftiges Coming-of-Age Film sehen möchte ist aber goldrichtig.

ungeprüfte Kritik

Ex Drummer

This Is Hardcore...
Drama

Ex Drummer

This Is Hardcore...
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 27.05.2010
Mitleid funktioniert immer. Nicht erst seit dem Super-Pädagogen, Finanzexperten und Renovierungsarmeen medial dafür sorgen, dass auch jeder kleinste Blickwinkel eines Haushalts be- und durchleuchtet wird. Wird sind alle bereits Zeugen geworden von solchen Gutmensch-Aktionen, ja vielleicht haben wir selbst solche Aktionen bereits durchgeführt, vielleicht sogar mit einer Kamera. Fakt ist das Elend bietet zum einen eine große Projektionsfläche und zum anderen eine enorme Anziehungskraft. Kein Wunder dass sich neben dem Fast-Food Mitleid der Privatsender auch kulturelle Medien sich dem Thema annehmen.
Die Liste von Filmen, die dem Zuschauer eine arme Welt aufzeigen ist lang. Immer wieder versuchen Regisseure, Produzenten, Autoren, Darsteller und Kameraleute die Armseeligkeit in passende, bekannte Formen zu pressen. „Ex Drummer“ erfüllt diese Form im depressivsten Grau und doch ist der belgische Film von Koen Mortier mehr als nur ein weiterer Elendstourist. „Ex Drummer“ ist keine Reflexion über die untere Gesellschaft, es ist viel mehr eine gellende, finstere und bis ins Mark unangenehme Satire.
„Ex Drummer“ besitzt einen außergewöhnlichen, visuellen Stil. Die Macher verstehen es wirklich wie man Bilder entwirft, die im Hirn kleben bleiben. Dafür setzt der Film auch auf Ekeleffekte und drastische, unverhüllte Einsichten auf die Morbidität der Gesellschaft. Abschrecken aber gleichzeitig dennoch anziehend – eine seltsame Mixtur die hier gut funktioniert. Allerdings wiederholt sich „Ex Drummer“ in seinen Extremen und visuellen Spielerei recht häufig. Während die Extreme auch nach dem dritten Mal wirksam sind, verlieren die schrägen Perspektiven an Reiz und lassen den Film länger wirken als er nicht. Des Weiteren stellt sich so schnell das Gefühl ein, dass alles viel zu zwanghaft auf künstlerisch hochwertig getrimmt wurde. Wobei hochwertig ein Wort ist, dass einem beim rüden und dreckigen „Ex Drummer“ eher selten in den Sinn kommt.
„Ex Drummer“ ist ein Brocken von einem Film. Symbolisch, interpretativ, skandalös, grob, brutal und pervers. Aber seine hinter dieser ungehobelten und rauen Schale steckt eine wirklich gute Satire mit verspieltem Charakter, die allerdings aus dem grimmigen Zentrum erst einmal freigelegt werden muss. Dass ist nicht einfach und erfordert gewiss auch viel Sympathie gegenüber dem Film und seinen Stilmitteln, aber es lohnt sich. Denn „Ex Drummer“ erweist sich als tobender Angriff auf die gesellschaftliche Norm des Mitleids. Fast so als ob die Super-Nanny angekotzt würde.

ungeprüfte Kritik

Mitternachtszirkus

Willkommen in der Welt der Vampire.
Fantasy

Mitternachtszirkus

Willkommen in der Welt der Vampire.
Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 10.05.2010
Vampire. Überall Vampire. Seit einiger Zeit mehren sich die Vampirfilme. Jedoch nicht die, in denen Graf Dracula hinter den Dorfschönheiten her ist, während Van Helsing in Draculas Spukschloss mit Kruzifix und Knoblauch den Sarg des Grafen sucht, sondern moderne Interpretationen des unsterblichen Mythos. Während die erfolgreiche "Twilight" Reihe vor allem auf eindimensionalen Kitsch setzt, hat "Mitternachtszirkus" seinen Fokus klar auf den mythischen Aspekt gelegt.

Der Film von Paul Weitz, erzählt seine Geschichte äußerst strukturiert, bietet aber genügend Geheimnisse und seltsame Charaktere, dass der Film seine Spannung halten kann. Dazu wirkt die Atmosphäre, eine Mischung aus Zirkus, Gruselfilm und augenzwinkernden Abenteuer recht einzigartig, auch wenn der Film bzw. die Geschichten auch als ein Best of aus dem Archiv des phantastischen Films angesehen werden kann.

"Mitternachtszirkus" ist ein sauber inszenierter und interessanter Film, der dem Vampirmythos nicht unbedingt grundlegend neue Akzente abgewinnt, ihn aber in eine gute Bahn lenkt.

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Tropa de Elite

Die Straßen von Rio haben ihre eigenen Gesetze.
Krimi, Thriller, 18+ Spielfilm

Tropa de Elite

Die Straßen von Rio haben ihre eigenen Gesetze.
Krimi, Thriller, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 04.05.2010
Vor einigen Jahren kam mit „City of God ein bewegendes wie radikales Meisterwerk in die Kinos, dass vom alltäglichen Kampf der Menschen in den Favelas von Rio de Janeiro erzählte. „Tropa De Elite“ dreht nun die Kamera und zeigt die Favelas nicht aus der Sicht ihrer Bewohner sondern aus der eines Polizisten, der in der Spezialeinheit B.O.P.E. immer dann gerufen wird, wenn die normale Polizei nicht weiter weiß und dass tut sie jeden Tag.

Der Film, der 2008 auf der Berlinale zum besten Film gekürt wurde, musste sich immer wieder anhören, er würde die Polizei glorifizieren und mit ihr die Gewalt, die sie anwendet um etwa an die Drogenbosse zu kommen. Ja, „Tropa De Ellite“ ist brutal, aber nicht zum Selbstzweck. Seine Brutalität, die in wackeligen Handkamerabildern äußerst authentisch wirkt, dient immer auch als charakter- und gesellschaftliche Reflexion der Favelas.

Regieseur José Padhila und sein Autor Bráulio Mantovani, der selbst jahrelang Mitglied der B.O.P.E. war, ist so ein schonungsloser aber gleichzeitig auch entlarvender Blick auf ein korruptes und kaputtes System gelungen. Dass der Film nach gut einer Stunde seinen fesselndes Realismus versucht gegen eine Rachestory einzutauschen ist sicherlich eine großes Ärgernis, aber auch mit diesem großen Makel ist „Tropa De Elite“ sehenswert.

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Kick-Ass

Keine Macht. Keine Verantwortung.
Action

Kick-Ass

Keine Macht. Keine Verantwortung.
Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 27.04.2010
Dave Lizewski, der gerade im Endstadium der Pubertät steht, ist wenig heldenhaft, mal abgesehen davon, dass er wegen seiner enormen Masturbationsquote der Kleenexindustrie super Umsätze beschert. Solche Figuren wie Dave sind an sich schwierig. Zu oft gab es den netten, etwas schusseligen und schlaksigen Teenager in amerikanischen Komödie zu bestaunen. Meist im Zusammenhang mit derb-infantilen Sexwitzchen oder als All American Loser des Independent Hollywood Kinos. Regisseur Matthew Vaughn gelingt es Dave zwischen diese zwei übermächtigen Pole zu stecken und gönnt ihm obendrein noch eine ordentliche Portion unbeholfenen Charme. Eine gute Entscheidung. Seit langem war keine Teenagerfigur mehr so sympathisch wie der gute Dave. Vor allem weil ein Großteil von „Kick-Ass“ als High School Comedy angelegt ist. So meistert „Kick-Ass“ auch etwas drögere Stellen, die sich im High School Segment versteckt halten.

Außerhalb des Schulbetriebs lässt „Kick-Ass“ aber uneingeschränkt seine Unterhaltungsmuskeln spielen. Ohne Respekt, durchaus mit Hintersinn und wunderbar temporeich nimmt sich der Film, nach dem Comics von Mark Millar und John Romita, die bekannten Klischees von Comic und deren Verfilmungen an und schustert sich daraus ein wildes Potpourri, dass so einige Überraschungen für Zuschauer parat hält, die glauben dass „Kick-Ass“ nur wieder bekannte Formen des Genres abspult, denn „Kick-Ass“ hat vor allem eins: Sich von Stagnation befreiende Exzentrik.

Das Epizentrum dieser Exzentrik ist gewiss Hit-Girl. Die 11-jährige Tochter des Batman Epigonen Big Daddy metzelt sich mit Schwert, Pistole und Messer durch Horden von Schwerbewaffneten Mafiahandlangern und erreicht dabei einen Coolness- und Wow-Faktor wie es ihn lange nicht mehr im Kino gab. Dass eine Elfjährige sich gnadenlos durch Ganoven und Gangster mordet, dazu ein Schimpfwort nach dem anderen raus haut und sich sogar on ihrem Vater anschießen lässt um die schusssichere Westen zu testen, wird einigen gewiss sauer aufstoßen. Schön. Denn nach all den zurechtgestutzten Helden und Geschichten die das Kino (nicht nur das Amerikanische) in den letzten Jahren hervor gebracht hat, bringt „Kick-Ass“ eine dynamische, schwarzhumorige Frische mit sich, die sich in eruptiven Gewaltexzessen und ethischen Niveaulosigkeiten, aber auch in zeitgeistlicher Satire entlädt. Trotz dieser Übertreibungen gelingt es dem Film Hit-Giri auch als verletzliches, kleines Mädchen zu präsentieren, dass man nach einem Schicksalsschlag gerne in den Arm nehmen würde, wenn es nur nicht diesen Granantengürtel um hätte.
So kommt der Film dem Medium Comic weit aus näher als so manch großes Fimepos. Dass der Film dabei noch eine Geschichte erzählt, die nicht komplett zweitklassig ist, ist ein weiterer großer Pluspunkt.

„Kick-Ass“ ist eine gelungener Zeig mit dem Mittelfinger gegen über Moralisten sowie den bekannten Superheldenmodellen, an den sich die Filmindustrie seit langem labt. Selbstverständlich gehört auch „Kick-Ass“ zu dieser Gattung Film, aber er fühlt sich ganz anders an: Frecher, brutaler, witziger, autonomer. Dafür lässt man gerne auch mal kleines Mädchen auf eine Horde bewaffnete Killer los.

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Paranormal Activity

Was passiert, wenn du schläfst?
Horror

Paranormal Activity

Was passiert, wenn du schläfst?
Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 20.04.2010
1999 lösten die angeblich echten Videoaufzeichnungen von ein paar, spurlos in den Wäldern von Maine verschwundenen, Filmstudenten eine Massenhysterie aus. Wer sich heute nicht mehr an "Blair Witch Project" erinnern kann, steht aber wohl nicht alleine da. Der Hype verblasste als immer mehr Zuschauer in die Kinos strömten und die Erwartungen in unbeschreibliche Höhen getrieben wurden. Als selbst in den Nachrichten über den Film berichteten, war der Hype längst nur noch eine Hülle aus Publicity. Natürlich wurde der Film jetzt erst recht immer wieder aufgegriffen und zitiert, doch dadurch verlor er seine autonome Wirkung, denn der Hype war ein Kind des World Wide Web und damals, 1999, besaß dieses noch etwas Autarkes, ganz im Gegensatz zu den News und bunten Meldungen im Kabelfernsehen.
"Paranormal Activity" ist stilistisch wie "Blair Witch Project". Ohne Musik, mit absichtlich dilettantischen Schnitte und wenigen, dafür aber mit extrem authentischen Figuren wird hier mit der menschlichen Angst vor dem Unerklärlichen gespielt. Das Regiedebüt von Oren Peli, dass angeblich selbst Steven Spielberg beeindruckte und ängstigte, erwies sich als neuer Hype, der genau wie 1999 eine Menge Geld in die Kassen spülte. Schätzungsweise kostete „Paranormal Activity“ 15.000 Dollar, spielte aber über das tausendfache ein. Der Traum eines jeden Produzenten.
Wird der Film seinen Hype überleben? Die Chancen stehen gut, denn während in den Staaten der Film wochenlang Thema Nummer eins war, blieben andere Länder davon verschont. So kann man hier in Deutschland fast ohne gigantische Vorschusslorbeeren den Film ansehen und Freunde des klassischen Horrors, ohne Schockeffekte, Blut und Folter, sollten damit durchaus zufrieden sein. „Paranormal Activity“ funktioniert nämlich nicht nur als angeblich wahres Filmdokument, sondern auch als inszenierter Low Budget Horror, da er gekonnt mit Vorahnungen spielt und alte Kamellen den Genres nicht unbedingt neu erfindet oder vollkommen entstaubt, sie dafür aber überaus effektiv und elementar versteht einzusetzen. Wer nicht zu hohe Erwartungen hat und mit dem realistischen Stil zu Recht kommt, wird „Paranormal Activity“ bestimmt mögen. Gutgläubige und schnell beeinflussbare Zuschauer, die einem Film glauben, wenn er behauptet er wäre wahr, erleben hier eine ganz spezielle Art des Horrors. Da könnte man glatt neidisch werden.

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Pandorum

Die Welt stirbt. Die Angst überlebt.
Science-Fiction, Horror

Pandorum

Die Welt stirbt. Die Angst überlebt.
Science-Fiction, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 20.04.2010
Genre-Kennern wird "Pandorum" bekannt vorkommen. Filme wie "Aliens", "Event Horizon" oder "The Descent" standen eindeutig Pate für Christian Alverts Sci-Fi Film. Doch statt nur plump abzukupfern gelingt es Alvert die Fragmente von Brachialhorror und klaustrophobischem Weltall-Thriller unterhaltsam und spannend zu formieren und auch eigene Ideen einzubringen. Das Gesamtergebnis ist ein sehr stimmiger, vielleicht beim auswerfen falscher Fährten etwas zu bemühter Genrefilm, bei dem sich neben der Atmosphäre und dem Produktionsdesign auch die Darsteller keine größere Blöße geben. Wer endlich mal wieder einen spannenden Film im düsteren Sci-Fi Stil sehen möchte, macht mit "Pandorum" absolut nichts falsch.

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Wo die wilden Kerle wohnen

In jedem von uns steckt einer.
Fantasy, Abenteuer, Kids

Wo die wilden Kerle wohnen

In jedem von uns steckt einer.
Fantasy, Abenteuer, Kids
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 20.04.2010
Der Bilderbuchklassiker von Maurice Sendak gilt als wahre Größe unter den Kinderbüchern. Mit seiner liebevollen, aber zeitgleich auch (für Kinder) rauen Geschichte vom kleinen Max, begeisterte Sendak Generationen von kleinen und großen Lesern. Spike Jonze, bekannt durch Musikvideo von Weezer und den Beastie Boys sowie den Filmen "Being John Malkovich" und "Adapation" verfilmte nun Sendaks bekanntestes Werk und erschuf eine herrlich phantasievolle Nacherzählung des Buches. Dank dem herausragenden Jungdarsteller Max Records, der seinen Namensvetter grandios glaubwürdig darstellt und die Figur perfekt zwischen kindlichem Trotz, Übermut und Hilflosigkeit balanciert. Genau so sicher bei den Gratwanderungen zwischen den einzelnen Polen der Dispositionen erweist sich auch Jonzes Inszenierung. Seine wilden Kerle sind liebenswerte, große, tapsige, kuschelige aber auch unheimliche Riesen die mit kindlichem Gemüt auf den Zuschauer losgelassen werden und trotz ihrem Kuscheltieraussehen immer noch eine gewisse Fratzenhaftigkeit besitzen. Dass ist bei weitem nichts für Zuschauer die den schnellen Kick suchen, eher etwas für genussvolle Träumer die das Buch kennen und lieben. Die bekommen mit „Wo die wilden Kerle wohnen“ einen der herzlichsten und knuffigsten Filme der letzten Jahre. Zu schade, dass der Film in Deutschland zeitgleich mit „Avatar“ startete und so im Kino nie die Aufmerksamkeit erhielt die er verdient hätte.

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Family Guy - Irgendwo, irgendwie, irgendwann auf der dunklen Seite

Komödie, Serie, Animation, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 20.04.2010
Das zweite Family Guy Star Wars Special parodiert den Kult-Klassiker "Das Imperium schlägt zurück" und kümmert sich weder um political correctness noch um dramaturgische Zusammenhänge zwischen Humor und Handlung. Aber so lieben Fans nun mal ihren "Family Guy" und die Macher verpacken so einige wirklich große Lacher, wenn auch in den 53 Minuten weit aus mehr Rohrkrepierer drin sind als noch beim Vorgänger. Für Fans von "Star Wars" und "Family Guy" ist aber auch der zweite Teil, mit dem ziemlich entbehrlichen Titel, wieder ein großer Spaß.

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Whiteout

Thriller, Abenteuer

Whiteout

Thriller, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 20.04.2010
Diese Comicverfilmung mit Kate Beckinsale in der Hauptrolle schaffte es nicht in die deutschen Kinos. Meist ist dies ein Indiz dafür, dass ein Film eher mit bescheidener Qualität ausgestattet ist, doch "Whiteout" ist ein solider Thriller, der zwar ohne größere Besonderheiten daherkommt, seine Handlung aber routiniert und interessant erzählt und mit der Antarktis eine etwas andere Location zu bieten hat, die allerdings nicht immer konsequent genutzt wird. Regisseur Dominic Sena ("Kalifornia", "Passwort: Swordfish") liefert mit "Whiteout" gewiss kein herausragendes Spannungskino ab, aber für einen unterhaltsames Filmabend auf der heimischen Couch reicht es allemal, auch wenn die Charakterzeichnung der Heldin recht plump und klischeehaft ausgefallen ist und das Finale etwas zu zahm daher kommt.

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Die Bucht

Geliebt und gejagt - Das tragische Schicksal der Delfine.
Dokumentation

Die Bucht

Geliebt und gejagt - Das tragische Schicksal der Delfine.
Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 31.03.2010
Ric O'Barry, einst Tiertrainer bei der legendären Serie "Flipper", hat sich die Rettung von gefangnen Delfinen zum Lebensinhalt gemacht. Mit klaren Fakten und einer gehörigen Portion Mut und Wut im Bauch geht er seinen Weg und macht sich damit durchaus große Feinde.
"Die Bucht" begleitet O'Barry und sein mehrköpfiges Team bei dem Versuch das Massaker in der so genannten Todesbucht zu filmen, dabei kommt teils Ausrüstung zum Einsatz, das große Filmstudios oder das Militär einsetzen. In ihrer Zusammensetzung und in der sauberen wie perfekt durchgeplanten Durchführung erinnert der Einsatz der Delfinfreunde durchaus an "Ocean’s' Eleven", wenn sich in der Dokumentation die Überzeichnung freilich auf ein gesundes, realistisches Minimum begrenzen.
"Die Bucht" ist ein engagierter Film, der noch engagierte Leute zeigt, die für etwas Gutes und gegen ein großes Unrecht kämpfen, an der Speerspitze Ric O'Barry. Dass ist eben dieser O'Barry ist, der früher Delfine zu Flipper gemacht hat, der nun in teils riskantern Guerilla-Aktionen gefangen Delfine befreit, ist einer schöner Beweis dafür, dass Menschen sich ändern können.
Die preisgekrönte Doku, die u.a. dieses Jahr einen Oscar bekam, ist ein spannender wie interessanter Film, der mit harten Fakten, sachlichen Erklärungen aber auch persönlichen Statements deutlich macht dass Ric O'Barry und sein Team keine einfache Aufgabe zu bewältigen haben, aber dass sie das richtige tun.

ungeprüfte Kritik

Away We Go

Auf nach Irgendwo.
Drama, Lovestory

Away We Go

Auf nach Irgendwo.
Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 31.03.2010
Unaufgeregt erzählt "American Beauty"- Regisseur Sam Mendes von einem Pärchen auf einer Sinnessuche. Die einzelnen Stationen dieser Suche bzw. Reise sind mal traurig, mal grüblerisch und oft genug verbindet sich beide Eigenschaften zu höchst anspruchsvoller, aber nie langweiliger Unterhaltsamkeit.
Mendes, der normalerweise dafür bekannt ist, dass der große Filmbilder komponiert, ließ hier den Hochglanz einmal weg und erzeugte auch auf diese natürliche, autonome Art des Filmens dennoch große, schöne Bilder voller Authentizität. Der Kern des Films sind aber die Figuren und die sind so herrlich lebensnah, dass man sie schnell ins Herz schließt, genau wie die Nebenfiguren, die hier und da vielleicht etwas überzeichnet daher kommen, dafür bringen diese Figuren aber auch eine gute Portion Witz mit, die die teilweise Schwere des Films wunderbar ausgleicht und den Film eine wunderbare Balance beschert.
"Away we go" ist ein kleiner Film mit großem Herz und viel Wärme. Einfach ein schöner Film.

ungeprüfte Kritik

Kapitalismus - Eine Liebesgeschichte

Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 31.03.2010
Der große Samariter der amerikanischen Mittelschicht ist zurück: Michael Moore, Dokumentarfilmer, Meinungsmacher, Entfant Terrible und Feind Nr. 1 der Konservativen Amerikas. Sein neuster Streich, eine zweistündige Predigt gegen den Kapitalismus bzw. gegen die Form die er angenommen hat. Moore bleibt sich dabei treu: Wie immer nutzt er Interviews, gestellte Bilder und große Gesten um die Zuschauer auf seine Seite zu ziehen, dabei hätte er es diesmal gar nicht nötig gehabt. Die Beispiele der für seine These präsentiert sowie die Schlagzeilen und Untergänge teils gigantischer Firmen wie z.B. Quelle in Deutschland, dürften ausreichen um Moore zuzustimmen dass etwas gehörig schief läuft. Vielleicht hätte es "Kapitalismus: eine Liebesgeschichte" ganz gut getan, wenn Moore seine satirischen Spitzen und populistischen Netze diesmal etwas zaghafter eingesetzt hätte, aber dennoch ist auch diese polemische Doku wieder sehenswert und höchst unterhaltsam, was leider auch daran liegt dass Fassungslosigkeit und aufgezeigtes Elend genau so kurzweilig sein können wie Explosionen und Verfolgungsjagden.

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Darksiders - Wrath Of War

Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 12.03.2010
Ein wirklich gutes Spiel.
Mir gefällt die gute Balance aus Action und Rätsel und das Design der Figuren.
Zum absoluten Tophit finde ich reicht es letzlich nicht ganz, aber "Darksiders" hat es geschafft mich in meine kindheit zurückzuversetzen, als ich mit meinem geliebten SNES "Zelda" zockte, denn "Darksiders" erinnert mich mit seinen Dungeons, Rätseln und Suchaktionen schon ein wenig an den guten Link aus meiner Kindheit, mit dem enormen Unterschied hat "Darksiders" grafisch natürlich erheblich besser ist (obwohl da gewiss auch noch Platz nach oben da wäre) und der gute Krieg um einiges rabiater und erwachsener zur Sache geht.

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Bayonetta

Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 12.03.2010
Die passenden Wörter für "Bayonetta"? Wie wär's mit durchgeknallt, wild, exzentrisch, schnell und spaßig.
"Bayonetta" ist ein herrlich irrwitziges Spiel. Wer innerhalb von vier Sekunden drei Gegner erledigt, die Zeit eingegfrohren, das halbe Level verwüstet und eine 20er Combo gerissen und sich in einen meterhohen Drachen verwandelt hat, kann sich ein vergnügtes Zockerlächeln bestimmt nicht verkneifen. Okay, der Stil des Spiels ist bestimmt nichts jedermanns Sache und ich muss auch zugeben, dass ich gerade die vielen Zwischensequenzen in den ersten Spielstunden sehr störend fand, weil sie mich komplett aus meinem verrückten Verwüstungsrausch rausgebracht haben. Dass ist alles aber nörgeln auf hohem Niveau. Dass einzige was wirklich nach einiger Zeit nervt ist die Musik. Irgendwann geht einem dieses ewige "...in other words - I love you" schön mächtig auf den Zeiger.

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Drag Me to Hell

Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 10.03.2010
Es gibt einige Regisseure mit sehr interessanten Karrieren. Sam Raimi ist so einer. Angefangen mit billigen aber effektiven Horrorfilmen, die nicht nur in Deutschland die Zensurbehörden lange (wenn nicht sogar bis heute) beschäftigen, gilt er mittlerweile als Garant für volle Kasse. Mit seinen drei „Spiderman“ Filmen spülte er Unmengen an Zaster in die Kassen der großen Studios und erkaufte sich somit eine gewisse Narrenfreiheit. Zur Freude seiner alten Fans aus den Tagen als Raimis Filme noch unter dem Tisch verkauft oder verliehen wurden, kehrte er nach „Spiderman 3“ zurück ins Horrorgenre. Zwar ist „Drag me to Hell“ in keiner Form zensiert oder verboten (freigegeben ab 16 Jahren), aber der Stil erinnert ohne Zweifel an Raimis alte „Tanz der Teufel“ Filme.
Horrorfilme an sich haben ja eigentlich immer ein zentrales Thema: Kontrollverlust. Ob man jetzt nachts durch den Wald gejagt oder wie in „Drag me to Hell“ von einem Dämon drangsaliert wird, ist ziemlich irrelevant. Fakt bleibt, dass der Verlust der Kontrolle in keinem anderen Genre so manifestiert ist wie in dem des Horrors. Das weiß auch Sam Raimi und es scheint ihm Spaß zu machen seine Heldin drei Tage durch die Hölle zu schicken. Natürlich braucht der Film eine funktionelle Geschichte um dies zu tun, wobei funktionell in diesem Falle auch bescheiden bedeutet. Dass eine Bankangestellte von einer alten Zigeunerin verflucht wird und ihr dann ein hartnäckiger wie gefährlicher Dämon im Nacken sitzt, ist nicht gerade die hohe Kunst des Erzählens. Aber es passt zumindest, denn wenn es neben dem roten Faden des Kontrollverlusts noch einen stilistischen Faden gibt, dann ist es der Faden der Simplizität. „Drag me to Hell“ ist in allen Belangen konsequent einfach gehalten. Dass gleich ein Schockeffekt kommt meldet der Film mit klassischen Mitteln an. Es liegt an der rabiaten und überzeichneten Wucht dieser Schock- und Ekeleffekte, dass dieser bullige Mechanismus nicht langweilig wird und auch nach der vierten Wiederholung gut unterhält.
Wo „Drag me to Hell“ jedoch enorm schwächelt ist bei der Identifikationsfigur. Heldin Christine erwest sich als typisches Horror-Phrasenpüppchen. Hier hätte Sam Raimi durchaus mehr Anstrengungen rein stecken können, denn richtig mitfiebern tut man mit Christine nicht. Man will zwar wissen wie ihr Kampf mit dem Dämon ausgeht, aber ob sie oder der Dämon gewinnt ist ziemlich uninteressant. Manchmal besitzt der Dämon sogar mehr wahrhaftige Persönlichkeit als die verzweifelte Heldin aus dem Katalog.
Trotz einiger Schwächen kehrt Autor und Regisseur Sam Raimi mit „Drag me to Hell“ erfolgreich zu seinen Wurzeln zurück. Ja, der Film ist im Gegensatz zu seinen früheren Werken braver, doch er besitzt immer noch diese gewisse, rotznäsige und abschreckende Autonomie des Grauens, die damals die „Tanz der Teufel“ Filme auszeichnete. So gesehen hat Sam Raimi sich selbst eine Hommage gebastelt. Wie heißt es so schön, die schönsten Geschenke schenkt man sich immer selbst.

ungeprüfte Kritik

Killshot

Zum Abschuss freigegeben
Thriller, Krimi

Killshot

Zum Abschuss freigegeben
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 03.03.2010
"Shakespear in Love"- Regisseur John Madden verfilmte den Roman von Krimilegende Elmore Leonard als geradlinigen Hard Boiled Thriller.
"Killshot" ist ein einfacher aber durchaus ansehnlicher Film geworden. Mickey Rourke spielt den indianischen Auftragskiller Blackbird mit passender, mimischer Regungslosigkeit, während Joseph Gordon-Levitt Blackbirds Partner Richie den unberechenbaren wie gewalttätigen Schwätzer darstellt. Ein interessantes Duo, das wenn der Film sich nicht der schwarzen Melancholie hin gäbe sogar teilweise als Buddy Movie durchgehen würde. Aber (zum Glück) fokussiert sich "Killshot" lieber auf seine simple aber durchaus dramatische Handlung, die zwar etwas zu sehr an inszenierte Routine erinnert, aber sich im Laufe ihrer 92 Minuten keine größere Blöße gibt. Lediglich die Eheprobleme von Wayne und Carmen, die im Fadenkreuz der zwei Killer stehen, wirken recht aufgesetzt.
"Killshot" ist ein grundsolider, sehenswerter Thriller im amerikanischen Hard Boiled Gewand, der eigentlich nichts richtig schlecht macht, auch wenn der Film gewiss etwas spärlich mit wahren Höhenpunkten umgeht.

ungeprüfte Kritik

Durst

Horror, Fantasy

Durst

Horror, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 02.03.2010
Mit Werken wie seiner Rache-Trilogie hat sich der Süd-Koreaner Park-Chan Wook seit längerem eine treue Fangemeinde aufgebaut. Seine Filme werden regelmäßig mit Preisen ausgezeichnet und mittlerweile will auch Hollywood vom Können des Regisseurs etwas ab haben, so dass „Durst“ der erste koreanische Film war, der von einem amerikanischen Studio mitproduziert wurde.
„Durst“, ist ein Projekt, dass Wook bereits vor zehn Jahren realisieren wollte. Nun hat er es endlich geschafft und das Ergebnis kann man durchaus als gelungen bezeichnen. Bereits zum vierten Mal arbeitet Wook mit dem Darsteller Song Kang-Ho zusammen, den der geneigte Fan auch aus Filmen wie „The Host“ oder „The Good, the Bad, the Weird“ kennt. Kang-Ho spielt den Priester, der nur gutes tun wollte und nach einer Bluttransfusion zum Vampir wird, wirklich überzeugend. Bei Filmen von Park-Chan Wook haben aber bisher die Darsteller immer brilliert, so auch hier.
Ebenfalls brillant ist (mal wieder) die Bildersprache des Films. Ohne sichtbare Mühen gelingen dem Film wunderschöne, grauenvolle, zärtliche, ekelhafte sowie bittere Bilder, die dabei auch die Handlung voran treiben. Bilder zum bloßen Selbstzweck gibt es hier nicht und dennoch muss man sagen dass sich der Film leider sehr zieht und gerade Zuschauer die mit dem asiatischen Kino nicht vertraut sind, oder es einfach nicht mögen, werden einige harte Brocken in den Weg gelegt. So wirken die Szenen der Ehe zwischen der zweiten Hauptfigur Tae-Joo und ihrem kranken Ehemann doch sehr überzeichnet und hätten durchaus in westlichen Filmen als Parodie herhalten müssen. Man kann diese teils bizarren Überzeichnungen aber durchaus als Schlüssel für die Groteske sehen.
Park Chan-Wook interessiert sich aber nicht nur für die Bilder sondern auch für die Entwicklung seiner Figuren. Dass der gläubige Pater Sang-Hyeong immer mehr der Lust verfällt, ist zwar nicht sonderlich einfallsreich aber dafür gut erzählt. Der innere Konflikt von Sang-Hyeong sowie seine leibe zu Tae-Joo, die ihr Dasein als Vampir in allen Bereichen genießt, bildet dabei die treibende Kraft des Films.
„Durst“ ist ein toller Vampirfilm geworden, weil er das Genre mit neuen Ideen füttert, die den Filmvampiren in letzter Zeit gefehlt haben. Neben dem schwedischen Meisterwerk „So finster die Nacht“ ist „Durst“ ganz klar ein Highlight des modernen Vampirfilms. Dabei sind die beiden Filme sich durchaus ähnlich. Man könnte „Durst“ durchaus als unkeuschen Bruder von „So finster die Nacht“ bezeichnen. Vielleicht wäre es zuviel des Guten, aber die zwei Filme haben dass geschafft, was das aktuelle „Twilight“ Franchise nicht geschafft hat: Ein gelungene wie spürbare (kleine) Evolution des Vampirfilms.

ungeprüfte Kritik

Das weiße Band

Eine deutsche Kindergeschichte
Drama

Das weiße Band

Eine deutsche Kindergeschichte
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 02.03.2010
Michael Haneke gilt seit langem nicht nur als großer Regisseur sondern auch als intelligenter Hinterfrager. In Filmen wie „Funny Games“, „Caché“ oder „Wolfszeit“ hinterfragte Haneke Menschlichkeit, Gewalt und Ideologien. Bei „Das Weiße Band“ konzentriert sich Haneke auf die Frage nach der Ideologie.
„Das Weiße Band“ ist ein schwerer Film, ein richtiger Brocken, aber auch eine überragend geistvolle Erzählung, die in strengen wie klaren, asketischen schwarzweiß Bildern eingefangen wurde. Die Ruhe dieser Bilder ist dabei nur augenscheinlich. Überall brodelt es. Ein böser Schatten liegt über dem Dorf und seinen Bürgern und als Zuschauer spürt man dies zu jeder Sekunde. Ja, es hat fast schon Thrillerqualitäten, man sollte aber nicht erwarten dass Haneke einen Genrefilm mit „Das Weiße Band“ geschaffen hat. Wer glaubt hier wirklich einen Thriller zu sehen, wird enttäuscht, genau so wie der Zuschauer der hofft dass es bei der Erzählung in irgendeiner Form größere Ausbrüche gibt. „Das Weiße Band“ bleibt immer nüchtern und erhöht so seine innere, unsichtbare Spannung auf ein Maximum.
Regisseur Michael Haneke, der zu Recht mit Filmpreisen für „Das Weiße Band“ überhäuft wurde, erzählt die Geschichte sehr gekonnt. Zwar gibt es klare Hauptfiguren wie etwa den Lehrer oder der Pastor, aber im Zentrum stehen klar die seltsamen wie erschreckenden Ereignisse, die wegen der sachlichen und unterkühlten Atmosphäre noch mehr an Kraft gewinnen.
Die Ereignisse sind dabei weniger der Schlüssel als viel mehr der Motor. Selbst die scheinbar unwichtigsten Ereignisse wurden von Haneke in fast schon sachliche Bilder verwandelt. Es ist diese brutale, emotionslose, Sachlichkeit, die hier die größte Wirkung hat. Mit „größte Wirkung“ ist der Nachhall dieser Szenen gemeint. Haneke ist einfach ein Großmeister, wenn es darum geht Drastik, expressives Unrecht wie menschliche Kälte in suggestive, intelligente Szenen einzubauen. Allein dies würde aus „Das Weiße Band“ einen anspruchsvollen, cineastischen Hochgenuss machen.
„Das Weiße Band“ ist ein Meisterwerk. Kein einfacher Film für den schnellen Filmgenuss, obwohl das Werk ganz klar ein Genuss ist, aber nun mal keines was man schnell über seine Sehnerven gleiten lässt. Der Film setzt sich im Gedächtnis fest. Er stellt Fragen und verweigert die Antworten, denn die muss jeder Zuschauer selber geben. Ob der Film nun also eine Kritik an den Faschismus, an den Protestantismus oder „nur“ eine Parabel über die Schattenseiten der Menschlichkeit ist, soll jeder für sich entscheiden. Eines ist aber schon auffällig. Die Kinder, die im Dorf kurz vorm Ausbruch des ersten Weltkrieges leben, wurden seit ihrer Geburt auf Gehorsamkeit und Demut getrimmt. Sie werden diese Erziehung ihr Leben land beibehalten und gut zwanzig Jahre nach den Ereignissen in ihrem Heimatdorf den Nationalsoziallisten treu ihre Dienste anbieten. Ob dies eine Universalerklärung für den späteren Faschismus sein soll, sei dahin gestellt, aber diese Aussage macht auf alle Fälle Sinn.

ungeprüfte Kritik

Die Entführung der U-Bahn Pelham 123

Action, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 22.02.2010
Das Remake des Thriller „Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123“ mit Walter Matthau wurde von Regie-Routinier Tony Scott in seine typische, schnelllebige Bildersprache gepackt. Neben dieser audiovisuellen Modernisierung wurde auch bei den Figuren etwas geändert. War es im Original von 1974 noch ein Polizist der sich mit den Geiselnehmern auseinandersetzen musste, so ist es hier ein einfacher Angestellter, der wie so oft im Film, nach und nach über sich hinauswächst. Dass ist alles zwar nicht sonderlich originell, aber durchaus ansprechend. Die wenigen und dazu recht kurzen Actionszenen lockern das Geschehen immer wieder dann auf, wenn sich der Dialog zwischen dem Helden Garber und Ryder, dem gnadenlosen Kopf der Geiselnehmer, etwas zu sehr in Nichtigkeiten verrennt.
Der Film versprüht in seiner Machart etwas zu viel Routine, dass machen die adrenalinhaltigen Gespräche zwischen Garber und Ryder und der grobe Verzicht auf blanke Actionplattitüden aber wieder wett. Ein gelungenes und vor allem plausibles Remake, weil die Macher es wirklich verstanden haben die Originalstory der heutigen Zeit anzupassen.

ungeprüfte Kritik

Taking Woodstock

Die Legende begann auf einer Kuhwiese.
Komödie, Musik

Taking Woodstock

Die Legende begann auf einer Kuhwiese.
Komödie, Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 19.02.2010
Auch nach über 40 Jahren gilt das legendäre Woodstock-Festival von 1969 noch als das Konzertereignis überhaupt. Oscarpreisträger Ang Lee inszenierte mit „Taking Woodstock“ nun wie es zum Festival kam, erzählt aus der sicht des jungen Elliot Teichberg, der mit trockenem Witz vom Newcomer Demetri Martin gespielt wird.
„Taking Woodstock“ versteht sich nicht als Konzert- oder Musikfilm. Ang Lee interessiert sich nicht für die Musik. Der Zuschauer bekommt von den Künstlern auf der Bühne nicht mehr mit wie ein vom Wind weggetragenes Flüstern, störend ist dies nicht, denn der Fixpunkt liegt klar bei Elliot Teichberg, dem es gelingt seinen kleinen Heimatort Bethel für drei Tage zum „Zentrum des Universums“ zu verwandeln. Dies präsentiert „Taking Woodstock“ mit einer guten Prise Humor, gut aufgelegten Darstellern und viel Respekt gegenüber der damaligen, unschuldigen Hippie-Kultur. Leider hakt es bei der Dramaturgie. So interessant und für die damalige Zeit bedeutsam der Vietnamkrieg auch war, die Rolle des Vietnamveteranen Billy rutscht zunehmend die dramaturgische Belanglosigkeit ab. Ärgerlich vor allem weil die Figur des Billy recht reizvoll geraten ist, aber Ang Lee konzentriert sich einfach komplett auf Elliot Teichberg und so fühlt es sich leider manchmal so an, als ob ihm die anderen Figuren nicht sonderlich interessieren.
„Taking Woodstock“ kann man als personenbezogenes Biopic verstehen, oder als Reflexion des damaligen Zeitgeists. Beide Varianten bieten anspruchsvolle wie unterhaltsame 110 Minuten. Man sollte nur nicht erwarten das der Film den Mythos definiert, denn dafür steht er dem Konzertereignis viel zu ehrfürchtig gegenüber und dass ist auch gut so.

ungeprüfte Kritik