Was tun, wenn das Verbotene sich so gut anfühlt?
Thriller
Was tun, wenn das Verbotene sich so gut anfühlt?
Thriller
So schön die Bildersprache in diesem Film auch ist, wirklich Thrill kommt hier leider nie auf. Bedingungslos ordnet sich eher ins Noir-Thriller Genre ein, und beeindruckt den Zuschauer mit einer brillanten Kameraarbeit, Sequenzen die effektreich dargestellt werden und mit Traumsequenzen aber auch Rückblicken verständlich gemacht werden. So wird die Story einem näher gebracht, und der etwas skurrile und nicht immer logisch erscheinende Ablauf weiss zu gefallen. Mit sehr viel Liebe zum Detail wurde hier gearbeitet, man kann die Mühe förmlich spüren. Trotzdem zieht sich das ganze Spektakel in die Länge, das Ende ist durchaus absehbar und irgendwann im Laufe des Filmes auch durchschaubar aber auch konsequent, geradlinig und für alle Seiten mehr oder weniger zufriedenstellend inszeniert. Ole Bornedal zeigt uns wie es sein kann wenn man seine wahre Identität leugnet, um mit einer falschen Identität sein Liebesleben aufzufrischen. Um da durch ein neues Leben zu leben, und um von seinem alt eingefahrenen Leben Abstand zu gewinnen. Nicht wirklich nachvollziehbar ist dann eher wie ein Kriminalfotograf bzw. Polizeifotograf sich plötzlich in ein Unfallopfer verliebt und nicht die Courage hat seine wahre Identität zu offenbaren, nur um seine Gefühle die plötzlich ernst für diese Person sind nicht zu gefährden. Da er sich mitschuldig fühlt an den Unfall und von der Familie als wahrer Freund der Tochter angesehen wird, lässt er alle im Glauben er sei der wahre Freund des Unfallopfers und lässt sich auf das falsche Spiel ein! Und wie es das Schicksal so will, kann dies dauerhaft auch nicht gut gehen. Von den Freunden schon kritisiert und als verrückt dargestellt, lebt er an seinen wahren Kindern und Frau geistlich abwesend vorbei und ist nur noch gedanklich und physisch bei seiner "neuen Liebe aber auch Identität" die er im Endeffekt von Anfang an belügt und sie im glauben lässt er sei ihr wirklicher Freund Sebastian der aber auch noch so seine Schauspielzeit bekommt und von Nikolaj Lie Kaas ideal verkörpert wird, lässt sich dieser gut auf den Rollentausch ein. Aufgrund ihres Gedächtnisverlustes und fast Blindheit lebt Julia mit dieser Erkenntnis! Die Regie möchte uns näher bringen das man sich von jetzt auf gleich neu verlieben kann, nichts für immer hält, und Menschen nicht dauerhaft monogam leben können aber auch das Lügen für den eigenen Zweck am Ende bestraft wird, den von Gefühlen getäuscht und von seiner wahren Identität Abseits stehend durchlebt Jonas sein persönliches Schicksal und Kampf gegen das von gewohnheit bestimmte Familienleben. Das man dann ab und an neben den ganzen Emotionen und Geschehnissen über die ein oder andere Szene sogar lachen kann, haucht den Film etwas Leben ein, lässt aber die ernste Thematik an sich so nicht mehr glaubwürdig erscheinen. Die Schauspieler sind mir alle vorher unbekannt gewesen, wirklich grosse Künstler ihres Faches sind sie nicht aber immerhin spielen sie ihre Rollen glaubwürdig und nachvollziehbar ab und laufen nicht Amateur mässig durch den Film, sondern machen ihre Sache recht gut! Spannung kommt schon auf, jedoch nicht unbedingt spektakulär und auch nicht aussergewöhnlich. Einzig und alleine die brillante Optik bzw. Kameraarbeit überzeugen hier auf ganzer Linie, der Rest plätschert eher so vor sich hin und tut es sich am Ende unnötig schwer. Da merkt man schon das der Regie die Ideen ausgingen, da sich das ganze dann so einordnet wie erwartet. Und das nenne ich dann mal nicht unbedingt kreativ! Der visuelle Aspekt, und die verspielte Videoästhetik werten den Film jedoch auf, Bornedal möchte somit über die inhaltlichen kleinen Fehler hinwegtäuschen. Erzählerisch ganz nett, dafür aber zu wenige nennenswerte Momente. Kaum Action, keine nervenkitzeleien durch starke Thriller Phasen, eher dramaturgisch und langatmig wie Kaugummi, zeigt uns der Film eine Story die zwar authentisch und natürlich daherkommt aber zu wenig hergibt und mit visuellen Spielereien überladen wirkt. Ein Film der nicht jeden gefallen wird, trotzdem zeigt uns der Film das man für ein bisschen Tiefgründigkeit nicht unbedingt eine amerikanische Produktion im DVD Player liegen haben muss. Sondern die Dänen beweisen hier das sie ein Auge für Bildersprache haben, den jeden Moment den die Kamera einfängt spricht für sich.
Kein ganz grosser Film und auch eher ein Drama mit leichten Thriller Momenten aber dafür recht anschaubar und aushaltbar, gibt definitiv schlechteres!
Fazit : Optisch gelungen, inhaltlich mit einigen Fehlern bestückt.
Die Luft ist raus, Ehe Eintönigkeit bestimmt die Situation, man bekommt
Flügel über die Jahre mit denen man wieder fliegen möchte. Die Sache das sich Jonas in das Unfallopfer verliebt erschien mir etwas zu surreal, den dieses "Liebe auf den ersten Blick" gemache und alle hinters Licht führen war nicht unbedingt glaubhaft. Vor allem wenn man sieht das am Ende nicht wirklich Gefühle übrig bleiben! Manches hätte man sich ersparen können, manches wirkt auch nicht unbedingt logisch aber dafür bestimmt das Geschehen die Ästhetik. Grosse Momente bleiben aus, das vorhersehbare und so erwartete Ende ist dann nochmal etwas spannend aber sonst ist "Bedingungslos" eher unspektakulär und Eintönig. Manchmal wirkte der Streifen auf mich zu konstruiert und lässt zu wenig Freiheiten zu! Trotzdem ist es Ole Bornedal gelungen den Zuschauer bis zum Abspann zu fesseln, ein Film für zwischendurch mit optischer Überlegenheit und inhaltlichen Schwächen aber durchaus noch annehmbar und unterhaltsam!
ungeprüfte Kritik