Kritiken von "ahohmann"

R.I.F.

Ich werde dich finden!
Thriller, Krimi

R.I.F.

Ich werde dich finden!
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 13.09.2014
Der Regisseur Franck Mancuso hat selbst eine Polizistenkarriere im Bereich der Schwerbrechensverfolgung hinter sich. Dadurch ist der Realismus der Dialoge und Interaktionen gesichert. Polizisten und Gendarmen haben in Frankreich ja sehr unterschiedliche Funktionsweisen - allein schon weil letztere Militärs und meistens eher in ländlichen Gebieten tätig sind - sodass der gegenseitige Respekt, der sich nach und nach aufbaut, anfänglich keineswegs selbstverständlich ist.

Es ist eigentlich ein "kleiner" Film, jedoch mit überzeugenden Schauspielern, insbesondere auf Yvan Attal ist wie üblich Verlass. Zusätzlich zum ersten Spannungsbogen (das Verschwinden) gesellt sich ein zweiter (ein überraschender Verdacht) und baut, bei aller Entschleuning, eine gute erzählerische Dichte auf.

ungeprüfte Kritik

Saving Mr. Banks

Das Ende des Buches ist der Anfang ihrer Geschichte.
Drama

Saving Mr. Banks

Das Ende des Buches ist der Anfang ihrer Geschichte.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 16.07.2014
Emma Thompson, die traditionell in der Rolle der smarten, schnoddrig-ironischen Britin brilliert, ist hier die ideale Besetzung. Der Kontrast zwischen ihrem pädantischen Gehabe und der bauernschlau-großzügigen Schlichtheit von Walt Disney (Tom Hanks) hätte sicher ein bisschen feiner ausgedehnt und ein bisschen weniger karikiert werden können. Doch gibt die parallel erzählte, dramatische Kindheitsgeschichte der Hauptfigur der ganzen Geschichte eine gewisse Tiefe, die dann mit der Haupthandlung verschmilzt, wenn die Maske von P.L. Travers schließlich schmilzt und ihre Erlösung beginnt.

Zugegeben - das Umfeld wirkt ein bisschen wie Pappmaché, und sogar die im australischen Busch verlorene Kleinstadt erscheint übernatürlich staubarm. Aber der Film besitzt auch die Klugheit, eine gefühlte Minute vor dem typischen Ende aufzuhören und damit zumindest auf der emotionalen Ebene auf manch Pappmaché zu verzichten.

In einer Nebenrolle zu sehen: Ruth Wilson, die u.a. als Psychopathin in der erstaunlichen BBC-Serie "Luther" international bekannt wurde.

ungeprüfte Kritik

Now You See Me - Die Unfassbaren

Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 08.06.2014
Grandioses Spektakel! Hatte schon seit einiger Zeit nicht mehr so viel Spaß an einem Film.

Die Story ist zwar hanebüchen, aber sie funktioniert und ist, wenn man sich darauf einlässt, erfreulich kreativ und robust geschrieben. Man weiß nie, was als nächstes passiert, und es werden viele falsche Fährten gelegt.

Von der Erzählungsstruktur und der Verwendung der Musik her erinnert mich der Film an "Ocean's Eleven" und Fortsetzungen.

ungeprüfte Kritik

Michel Vaillant

Jeder Sieg hat seinen Preis.
Action

Michel Vaillant

Jeder Sieg hat seinen Preis.
Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 07.06.2014
Warum Luc Besson weiterhin seine überaus schlichten Drehbuchschreiberkünste in die Filmgeschichte drückt, statt einfach die Drehbücher anderer zu drehen, steht in den Sternen.

Für die Regie wurde L-P Couvelaire geholt, der, wie meistens bei Werbungs- oder Videoclipregisseuren, die sich an Spielfilme wagen, erst einmal auf Form vor Inhalt setzt und Spannung durch hektische Schnitte zu erzeugen sucht.

Die Filmfiguren werden auch nicht wirklich aufgebaut, bekommen keine Charakterdichte, durchlaufen auch keine Veränderung im Laufe der Story.

Man freut sich lediglich ab und zu ob der ruhigen Präsenz von Jeam-Pierre Cassel und langer Einblicke in das wunderschöne Augenblau einer noch ganz jungen Diane Krüger.

ungeprüfte Kritik

Inside Llewyn Davis

Drama, Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 14.05.2014
Grafisch ist der Film einwandfrei. Wie üblich für Filme, die in den amerikanischen Sechzigern spielen, ist irgendwie fast alles braunfarbig (auch das, was nicht braun ist), in diesem Fall scheinen die Bilder zusätzlich weichgezeichnet, die Schatten setzen wiederum scharfe Kontraste, in das Spiel mit dem Licht wurde offensichtlich viel Überlegung investiert. Die Schauspieler sind tadellos bis grandios. Es wirkt alles authentisch. Aus ästhetischer Sicht ist es keine große Frage, warum Cannes die Goldene Palme verlieh.

Doch irgendwie kommt der Film kaum von der Stelle. Es werden ein paar Episoden aus einer Künstler-Boheme gezeigt, man schaut den Leuten beim Wohnen, Essen und Autofahren zu, es wird ein bisschen darüber nachgedacht, wie der Verzicht auf künstlerische Kompromisse auch den Verzicht auf jeden Erfolg bedeuten kann. Aber es fehlen der Anfang und das Ende. Und die Zeit dazwischen vergeht recht langsam, und offenbart aus meiner Sicht die Schwäche, nämlich die Dialoge, bei denen jenseits der seichten Ironie noch mehr heraus zu holen und manch Leere und demonstrative Ziellosigkeit etwas intensiver zu befüllen oder zumindest zu kommentieren gewesen wäre.

ungeprüfte Kritik

Man of Steel

Fantasy, Science-Fiction

Man of Steel

Fantasy, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 14.03.2014
Der Film von Zack Snyder trägt eindeutige Produktionsmerkmale von Christopher Nolan: nichtlineare Erzählstruktur, opulente Optik und die Musik von Hans Zimmer bewegen sich in Richtung der Dark-Knight-Serie. Man merkt, dass hier das filmische Zusammenwachsen der Superman- und Batman-Serien (beides DC-Comics-Figuren) vorbereitet wird, so wie auf der Gegenseite (Marvel) die "Avengers" Film für Film als Team aufgebaut wurden. (Mal sehen, ob sich Celluloid-Fundamentalist C. Nolan doch noch verlocken lässt, digitale 3D-Technik auch als Regisseur zu nutzen...)

Opulente Bilder, die nach richtig viel Produktionskosten aussehen, überzeugende 3D, bedächtige Längen, dann wiederum Superheldenschlägereien in hysterischer Schnittfolge wenn die Außerirdischen Clark Kent zu seinem Superhelden-Coming-Out zwingen. Ein sehenswerter Science-Fiction-Action-Film, bei dem man aber irgendwie das Gefühl nicht los wird, dass er doch nur ein Prolog einer ganzen Serie ist, eine Art "Was bisher geschah", bevor es richtig los geht.

ungeprüfte Kritik

Lösegeld

Wie viel ist dein Leben wert?
Thriller, Krimi

Lösegeld

Wie viel ist dein Leben wert?
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 14.03.2014
Angelehnt an die Entführung des Baron Empain 1978 kommt hier ein eleganter französisch-belgischer Psycho-Thriller. Nachdem das normale Leben der Hauptfigur Stanislas Graff (Yvan Attal) in kurzen Strichen von der offiziellen und der privaten Seite beleuchtet wird (Vorstand eines Konzerns, Mätresse, kühle Beziehungen in der eigenen Familie, der Hund als einziger Freund), wird er entführt und in kürzester Zeit vom machtbewussten Konzernlenker zum ohnmächtigen menschlichen Wrack.

Draußen in der Welt, von der er zunächst völlig abgeschnitten ist, zerfällt unterdessen sein Leben, die Klatschpresse kehrt sein Doppelleben nach außen, seine Familie zeigt das Maß ihrer großbürgerlichen Kleingeistigkeit und droht an ihren Egoismen zu zerbrechen während sich alle um die Wette als Opfer der Situation inszenieren. Erstaunlich schnell stellen sich die meisten darauf ein, dass der Entführte nicht lebend wiederkommt, während die Wochen vergehen und die Medien ihn vergessen.

Bei der Schauspielerführung hat sich der Regisseur vielleicht etwas zu sehr auf die Hauptrollen konzentriert und manche Nebenrollen vernachlässigt. Yvan Attal ist herausragend, die anderen Schauspieler in der französischen Originalfassung rangieren zwischen überzeugend (Polizisten, Entführer und der Anwalt) bis etwas gestelzt deklamierend (Aufsichtsräte).

Der Film ist nicht frei von oberschichtskritischen Klischees und von Längen. Die Kamera bleibt manchmal lange an einem Gesicht hängen, ohne dass darin viel passiert. Man fühlt sich machmal ein bisschen an... Derrick erinnert, wo die Luft in den oberen Schichten auch ziemlich kühl war. Doch genau damit erfüllt der Belgier Lucas Belvaux auch französische Kinotradition à la Claude Chabrol, fokussiert sich auf den rein psychologischen Spannungsbogen, ohne sich in Action oder andere regietechnische Artefakte zu verkünsteln, und wurde entsprechend von der internationalen Kritik gefeiert.

ungeprüfte Kritik

Drive

Thriller, Krimi, 18+ Spielfilm

Drive

Thriller, Krimi, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 05.03.2014
Ein dänischer Regisseur liefert einen Arthouse-Thriller mit Hauptdarstellern unter anderem aus England, Kanada und Guatemala. Der Film lebt zwar von seinem Drehbuch, vor allem jedoch von einem ästhetischen Konzept - ein europäischer Blick auf amerikanische Filmgeschichte. Es gibt da etwa eine Fahrstuhlszene, die ein Kunststück für sich ist, das sich ständig wandelnde Licht scheint das Innenleben der Figuren präzise visualisieren zu sollen und zieht wie das Gewitter auf, das sich gleich in diesem engen Raum entladen wird.

Die Action ist insofern absichtlich realistisch, als dass sie meistens kurz und irgendwie langweilig daher kommt. Der Titel wird jene enttäuschen, die Szene à la "Fast & Furious" erwarten. Kurz Augenblicke extremer Brutalität stoßen jedoch auf.

Man muss sich zugegebenermaßen am Anfang in den Film hinein verlangsamen, dann erschließt sich auch die Bedeutung der Längen - das echte Leben besteht letztendlich aus vielen Längen, kurz unterbrochen von sporadischen Beschleunigungen. Hier ist der Stil nicht unähnlich dem von Michael Mann - Thriller mit ausgedehnten Gesichtserforschungen.

Ryan Gosling transformiert beginnt in scheinbar unbeholfener Passivität, nach und nach schält sich ein sehr entschlossener und zu grenzenloser Brutalität bereiter Charakter heraus, der offensichtlich eine Vorgeschichte hat, die wir nur erahnen können.

Carey Mulligan ist mittlerweile eine verlässliche Größe des Filmgeschäfts. Albert Brooks sticht als phänomenaler Bösewicht heraus und sammelte etliche Preise für diese Rolle. Auch der Film wurde mehrfach prämiert, insbesondere den Regie-Preis in Cannes.

ungeprüfte Kritik

Pacific Rim

Science-Fiction, Action

Pacific Rim

Science-Fiction, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 21.02.2014
Sehr robuster Actionfilm, herausragend gemeisterte 3D, solch üppige visuelle Effekte dass man weiß dass man den Film ein zweites Mal sehen muss weil man so viele Details übersehen hat.

Zwischen den Actionszenen fast biblischen Ausmaßes entsteht zwischenmenschliches Füllmaterial, das ein bisschen weniger überzeugt, zumal der Hauptdarsteller hier eher unbeteiligt wirkt.

Das Ende kommt ein bisschen gehetzt und weniger schlüssig daher als der Rest und wirkt so, als hätte das Publikum bei den Test Viewings nach einigen schnellen Änderungen verlangt.

Aber allein die bombastischen visuellen Effekte machen das wett.

ungeprüfte Kritik

Doctor Who - Staffel 2

Die komplette zweite Staffel
Serie, Science-Fiction

Doctor Who - Staffel 2

Die komplette zweite Staffel
Serie, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 02.02.2014
Die älteste noch laufende Science-Fiction-Serie der Welt! Christopher Eccleston muss man hoch anrechnen, dass er als Hauptdarsteller in der 1. Staffel eine altehrwürdige Serie aus dem Stand ins 21. Jahrhundert spielte, getragen von einem brillianten Team an Autoren und Machern um Russell T. Davies. Doch Eccleston schien sich auch immer ein bisschen unwohl in der Rolle zu fühlen und konnte nie ganz aus seiner Ernsthaftigkeit entkommen und den verspielten Unterton gänzlich ausleben.

Er wird ab Staffel 2 für drei Staffeln vom Schotten David Tennant abgelöst, mittlerweile Mitglied der Royal Shakespeare Company (wo er übrigens auch mit Patrick Stewart alias Jean-Luc Picard auf der Bühne stand). Tennant hat es am Anfang ein bisschen schwer, wird jedoch über die drei Staffeln viel Charme entwickeln und das Leichte, das Verspielte und zugleich Emotionale besser treffen als sein Vorgänger, auch wenn seine Gesichtsaudrücke manchmal unerklärlich sind - manchmal sieht es aus, als hätte er gerade lebende Zutaten in seinem Sandwich entdeckt. Man merkt den Staffeln und den Spezialeffekten auch ihr wachsendes Budget an - mittlerweile etwas eine Million Pfund pro Episode. Heute ist Doctor Who zentraler Bestandteil der internationalen Strategie der BBC und wird von dem Team um Steven Moffat gemacht, das auch die herausragende Serie "Sherlock" verantwortet. Besondere Folgen werden teilweise weltweit in ausgewählten Kinosälen ausgestrahlt, auch in Deutschland.

Die Serie wird mit der Zeit immer besser. Von der 5. bis 7. Staffel übernimmt dann Matt Smith die Rolle - für mich durch seine geheimnisvolle, nachdenkliche Art der beste der drei "Doctors", vor allem wenn auch noch die hinreißende Jenna Coleman sich als Begleiterin hinzu gesellt. Vieles in dieser Serie sprudelt vor Intelligenz. Das sehr Britische an der Serie mag allerdings Deutschen mitunter befremdlich erscheinen, es sei denn, sie lassen sich mal vorbehaltlos darauf ein. Ich kenne keine andere Serie, in der so viel Fantasie steckt: Man weiß nie, was in der nächsten Minute passiert. I love that.

Hoffentlich wird auch Videobuster seinen Kunden die späteren Staffeln bereit stellen, die deutsche Fangemeinde ist diskret, aber es gibt sie.

ungeprüfte Kritik

Sleepless Night - Nacht der Vergeltung

Krimi, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 29.11.2013
Die Story ist - wie so oft in Actionfilmen - eher dünn und eine neue Variation auf das klassische Dreieck aus korrupten und ehrlichen Polizisten und Gangstern. Aber Regisseur Frédéric Jardin hält den Rhythmus durchgängig mit sicherer Hand aufrecht und schickt seine Hauptfigur und deren Widersacher in harter Konfrontation durch das Labyrinth eines weitläufigen Nachtclubs. Er erspart uns dabei die zehnmillionste orientalische Kampfkunstszene und gibt uns nebenbei Antwort auf die existenzielle Frage: Wie verprügelt man jemanden mit einer Küche?

Ein amerikanischer Kritiker nannte das mal "'Die Hard' in an night club".

3D: Wie bei der Largo-Winch-Serie, in der ebenfalls Tomer Sisley die Hauptrolle spielt, wurde die dritte Dimension nachträglich erzeugt und ist lausig und völlig verzichtbar. Habe nach der ersten Viertelstunde auf 2D zurück geschaltet.

ungeprüfte Kritik

FlashForward

Thriller, Serie, Science-Fiction

FlashForward

Thriller, Serie, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 03.11.2013
Wer die Pilotfolge sieht, den wird diese Serie wahrscheinlich nicht mehr loslassen. Die Prämisse ist originell, der Rhythmus ist rapide, die Geschichte komplex, die Serie hält in Atem wie "24" das einst tat und ermöglicht es trotzdem ihren Figuren, eine gewisse Vielschichtigkeit zu entfalten.

Die kleinen Schwächen teilt die Serie mit vielen anderen Serien: Ein Weltereignis wird erzählerisch auf einen kleinen Kreis an Personen verengt, als gäbe es keine millionenfachen parallelen Handlungen auf dem Planeten. Es gibt ein paar brüske Abkürzungen in der Handlung (was diese aber auch vorteilhaft verdichtet) und manch ein Erzählungsstrang wird irgendwann nicht weiter verfolgt obwohl er Potenzial besäße.

Ich verstehe nicht, warum das Interesse des US-Publikums nachließ und die Serie sehr bedauerlicherweise nicht fortgesetzt wurde. Vielleicht wegen der vielen britischen und sonstigen ausländischen Darsteller? ;-)

Dank Videobuster-Serienfunktion und -Wunschlistenpriorität hat auch der schnell aufeinander folgende Versand der mit Spannung erwarteten 6 DVD prima geklappt.

ungeprüfte Kritik

State of Play - Mord auf Seite eins

Krimi, Serie
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 27.10.2013
Herausragende, preisgekrönte Polit-Thriller-Miniserie der BBC. Mehrere Todesfälle weisen unerwartete Verbindungen auf, die nach und nach Verästelungen bis auf Regierungsebene entfalten. Die Geschichte entwickelt sich primär aus der Journalistenperspektive, doch immer wieder werden auch parallele Erzählstränge und polizeiliche Ermittlungen eingeblendet und miteinander verknüpft.

Glaubwürdige Schauspieler verdichten ihre komplexen und fehlbaren Charaktere unter gewandter Führung und tragen zu einer spannenden Erzählung bei, die ständige neue Wendungen nimmt, bis hin zum unerwarteten Ende, und dabei ohne Effekthascherei auskommt.

Großbritannien besitzt eine gegenüber anderen Ländern, einschließlich der USA, den Vorteil, nicht nur eine Riege gewiefter Drehbuchautoren zu haben, sondern diesen auch ganz andere erzählerische Freiräume einnehmen und zur Intelligenz des Zuschauers sprechen zu lassen. Auch bei State of Play weiß man nie, was als nächstes kommt.

ungeprüfte Kritik

Nichts als die Wahrheit

Im Fadenkreuz der Staatsmacht.
Krimi, Thriller

Nichts als die Wahrheit

Im Fadenkreuz der Staatsmacht.
Krimi, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 05.09.2013
So gerne ich Kate Beckinsale dabei zuschaue, wie sie in hautengen Latexanzügen durch dunkle Welten springt und verschiedene Kreaturen von dieser und anderen Welten mit Kugel und Klinge zerlegt, so sehr fragte ich mich denn doch, ob sie auch schauspielern kann.

Sie kann. Und alle um sie herum können es in diesem Film auch. Eine Seltenheit in Hollywood: Es gibt hier nicht nur eine, sondern gleich drei starke Frauen.

Doch der Film ist sehr auf das Gesicht von Kate Beckinsale zentriert und auf den Leidensweg, den eine aufstrebende Journalistin durchlebt, die soeben noch eine Story lieferte, die das System erschüttern konnte. Daraufhin erlebst sie nicht nur, wie das System mit Wucht zurück schlägt und sie per Rechtsweg zu vernichten versucht. Sondern sie findet auch heraus, das Skandale, die früher noch Präsidenten stürzen konnten, in der heutigen Zeit extrem kurz gewordener Aufmerksamkeitsspannen und extrem hoher Informationsflut einfach nicht mehr funktionieren. Es ist die Frage gestellt, ob der Macht heute noch der Gegenpol des Recherchejournalismus gegenüber steht, wenn ein Journalist so schnell ins Verlies geworfen werden und dann in Vergessenheit geraten kann und die öffentliche Aufmerksamkeit sich so schnell verflüchtigt. Wer will dieses Risiko noch auf sich nehmen? So könnte die Macht zur Allmacht werden.

Die Story ist ein bisschen von der Geschichte von der Journalistin Judith Miller inspiriert, die die Botschafterfrau Valerie Plame als CIA-Agentin enttarnte und ihre Quelle (wahrscheinlich aus den engsten Kreisen des Weißen Hauses) nicht preisgeben wollte.

Da der Film viel von Dialogen lebt, hat man wie meistens in der Originalfassung mehr von ihm.

ungeprüfte Kritik

The Legend of Goemon

Goemon: Die Legende des Ninja-Kriegers
Abenteuer, Action

The Legend of Goemon

Goemon: Die Legende des Ninja-Kriegers
Abenteuer, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 18.07.2013
Eine Fantasy-Geschichte, die auf sehr freie Weise einen japanischen "Robin Hood" namens Ishikawa Goemon, der wirklich gelebt hat, mit ebenfalls historischen Ereignissen vermengt, die das Ende der wirren Sengoku-Zeit und den Beginn der viel friedlicheren Zeit des Tokugawa-Shogunats einläuten. Der Film endet ebenso mit der Schlacht von Sekigahara wie 1980 die Miniserie "Shogun" mit Richard Chamberlain das tat. Dass Goemon zum Zeitpunnkt der Schlacht (21.10.1600) in Wirklichkeit schon seit über 6 Jahren tot war, sei nur am Rande erwähnt.

Hier handelt es sich um ein bildgewaltiges Epos, der allerdings oft die Züge eines Animationsfilms mit realen Darstellern hat, weil die computergenerierten Bilder so dominant sind. Wenn man sich auf die Mischung von Menschen und manchmal ein bisschen abstrakt wirkenden Hintergründen einlässt und auch die physikgesetzeswidrigen Bewegungsmuster der Kämpfer und die langen, so völlig unhistorischen Rockbandhaare der Hauptakteure hinnimmt, erlebt man einen abendfüllenden Abenteuerfilm, dessen Ästhetik durch einen betonten Hang zum Blutspritzer manchmal ein bisschen gestört wird.

ungeprüfte Kritik

Battle for Terra

Ihre Welt ist die letzte Hoffnung der Menschheit.
Science-Fiction, Animation

Battle for Terra

Ihre Welt ist die letzte Hoffnung der Menschheit.
Science-Fiction, Animation
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 04.06.2013
Es gibt Animationsfilme, die für jung und älter sind, doch dieser Film ist wirklich nur für jung. Die Geschichte ist schlicht, die Klischees sind zahlreich, und es fehlt der Witz, der all dies in anderen Animationsfilmen wieder wettmacht und durch den sich auch ein reiferes Publikum unterhalten fühlt. Dafür gibt es recht schöne 3D-Effekte.

ungeprüfte Kritik

Wer ist Hanna?

Jung. Süß. Unschuldig. Tödlich.
Thriller, Action

Wer ist Hanna?

Jung. Süß. Unschuldig. Tödlich.
Thriller, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 19.04.2013
Man weiß irgendwie nie wirklich, worauf der Regisseur eigentlich hinaus will. Es fängt in etwa an wie "The Bourne Legacy", wird dann zu einer Art embryonalem X-Men, geht über zu einem Road-Movie, der irgendwann Kinderurlaubsfilmzüge annimmt, um dann vor der desolaten Kulisse Berliner Plattenbauten ein Ende zu nehmen, das erzählerisch etwas an den Haaren herbei geführt wird. Es gibt ziemlich lange Sequenzen, und dann plötzlich diese hektisch-zerhackt gefilmten Action-Szenen. Das eher beliebige Drehbuch und der freie Verzicht auf Realitätsbezug könnten von Jean-Luc Besson kommen und sich in eine Reihe mit "Nikita" und "Léon - der Profi" stellen. Doch inmitten von alldem gibt Joe Wright hier zum 2. Mal nach "Abbitte" der sehr talentierten Saoirse Ronan Steighilfe für eine verdient vielversprechende Schauspielerinnenkarriere.

ungeprüfte Kritik

Soul Kitchen

Leben ist, was passiert, während du dabei bist, andere Pläne zu machen.
Deutscher Film, Komödie

Soul Kitchen

Leben ist, was passiert, während du dabei bist, andere Pläne zu machen.
Deutscher Film, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 21.03.2013
Ich hatte von dem Film mehr erwartet, erst recht nach dem kurzen aber spektakulären Auftritt von Monica Bleibtreu am Anfang. Dass bei einer Komödie eine Story ziemlich hanebüchen sein darf, gehört zum Genre. Dass die Wendungen schon von weitem so vorhersehbar sind wie die Nacht nach dem Tage, ist schade. Aber die Story hätte auf jeden Fall feiner geschliffene Dialoge verdient. Am Dialogeschreiben wurde entweder zu viel Zeit oder zu viel (oder zu wenig) Wein gespart; es klingt nach einem erstem Drehbuch. Und irgendwann fand ich es nur noch anstrengend, dem Hauptdarsteller beim Stöhnen und Brüllen zuzuschauen und -hören. Lustig geht anders.

ungeprüfte Kritik

Warrior

Drama, Action

Warrior

Drama, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 12.02.2013
Für gewöhnlich stehe ich nicht auf solche Filme, die die Vorgeschichte eines Wettkampfs erzählen und auf diesen Kampf hin zuspitzen, sei es im Boxen, in den orientalischen Kampfkünsten oder in diesem Fall in den Mixed Martial Arts (MMA).

Doch dieser Film baut eine intensive Story über das aneinander Herantasten zwischen einem Vater und zwei entfremdeten Brüdern auf, die unter die Haut geht. Nick Nolte stellt mit so großer Überzeugungskraft und (im englischen Originalton) schwer beladener und oft gebrochener Stimme eine mit sich und der Einsamkeit ringende Vaterfigur dar, dass er für einen Oscar nominiert wurde. Und auch die beiden Brüder, die jeder bereits einen gewaltgeladenen Lebensweg hinter sich gebracht aber daraus ganz unterschiedliche Lebensentwürfe fortentwickelt haben, und die sich nun halbherzig nähern und es erst auf dem Ring zu einer wahrhaftigen Begegnung schaffen, sind sehr glaubwürdig.

Der Regisseur inszeniert teilweise recht brutale Kampfszenen, besitzt aber auch den guten Geschmack, dabei auf billige Effekte zu verzichten und den Zuschauer nicht unnötig mit entstellten Körpern odere deren herumfliegenden Bestandteilen anzuwidern.

Ohnehin verläuft der wahre Kampf hier nicht auf dem Ring, sondern in den Seelen und den verschütteten Sehnsüchten der Hauptfiguren. Vielleicht war auch deshalb der Film in den USA kein kommerzieller Erfolg, dafür erzielte bei seinen Zuschauern und der Kritik allerdings viel Zustimmung und Anerkennung.

ungeprüfte Kritik

Winter's Bone

Blut ist dicker als Wasser.
Drama

Winter's Bone

Blut ist dicker als Wasser.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 16.10.2012
Bin zu diesem Film etwas gespalten. Einerseits ist es ein kleiner Independent-Film, bildtechnisch recht anspruchslos, bei dem man erst mal ein paar kaputten Existenzen beim Alltag in den letzten Herbsttagen im tiefsten Missouri zuschaut und dessen Geschichte sich zunächst zäh entwickelt, und nach den ersten Minuten fragte ich mich, ob ich wirklich weiter schauen wollte. Doch dann bekam ich Respekt vor der enormen schauspielerischen Leistung, und zwar nicht nur von der hier äußerst vielversprechenden Jennifer Lawrence (die ein paar Filme später in "Die Tribute von Panem" ebenfalls im Wald überleben musste aber dieses Mal zumindest damit berühmt wurde - hoffen wir, dass sie noch eine Weile der hollywoodschen Standardisierungsmaschinerie entkommt). Die Darstellung aller Teilnehmer ist so überzeugend, dass man sich mitunter wie in einem realen Dokumentarfilm fühlt. Man sieht hier ein Amerika von ganz unten, wie man es selten im Film sieht: An diesen Menschen von hinterm Walde scheint das letzte Jahrhundert zivilisatorischer Entwicklungen fast spurlos vorbei gegangen zu sein. Hier ist der Mensch dem nächsten ein Wolf. Die Gefahr ist allgegenwärtig. Und wer dem anderen nicht ausreichend gefährlich werden kann, der ordnet sich einem gefährlicheren unter, so bilden sich kleine lose Clans, die ihre dunklen Geheimnisse hüten. Ein Leben ist hier nicht viel wert und schnell verloren. Und dennoch - es braucht zwar etwas Zeit, doch irgendwann ringt sich auch die gebrochenste Existenz dazu durch, der 17-jährigen Hauptfigur zu helfen, auch wenn diese Hilfe manch brutale Züge annimmt. Das hier ist kein Unterhaltungskino, es ist schonungslos und mitunter ziemlich anstrengend. Doch der Film lässt einen nicht so leicht los. Und es ist kein Wunder, dass er zahlreiche internationale Preise und Nominierungen mitnahm.

ungeprüfte Kritik

Hot Fuzz

Zwei abgewichste Profis - Sie sind Bad Boys. Sie sind stahlhart. Sie sterben langsam.
Komödie, Krimi

Hot Fuzz

Zwei abgewichste Profis - Sie sind Bad Boys. Sie sind stahlhart. Sie sterben langsam.
Komödie, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 13.10.2012
Herrliche Kriminalkomödie, smart, peppig getaktet, robust besetzt, mit viel britischem Witz, Galgenhumor, Satire und Absurdem. Hier und da tauchen ein paar berühmte Gesichter in kleinen oder mittleren Nebenrollen auf (Bill Nighy, Martin Freeman, Edward Woodward, Timothy Dalton...). Nicht vom "Londoner-Cop-wird-in-ein-ruhiges-Dort-versetzt"-Start in den Irrglauben an eine langweilige Dorfgeschichte verleiten lassen: Für Langeweile ist gar keine Zeit.
(Ach übrigens: Die Ex-Freundin des Hauptdarstellers, von der man am Anfang wegen des Forensikerkostüms nur die Augen sieht, ist Cate Blanchett.)

ungeprüfte Kritik

In Time

Deine Zeit läuft ab. Morgen ist ein Luxus, den du dir nicht leisten kannst.
Science-Fiction, Thriller

In Time

Deine Zeit läuft ab. Morgen ist ein Luxus, den du dir nicht leisten kannst.
Science-Fiction, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 28.09.2012
Das Konzept der restlichen eigenen Lebenszeit, die gleichzeitig als Geld dient, ist interessant. Man bekommt anfänglich eine Reihe von Anwendungen demonstriert, die nachdenklich machen. Hier ist viel Potenzial drin. Doch dann kam jemand zu den Drehbuchschreibern in den Raum und sagte, "Leute, vergesst nicht, der 15-jährige US-Teenie ist Euer Ziel".
Danach gibt es eine hanebüchene Story. Mit den logischen Unmöglichkeiten könnte man eine ellenlange Liste füllen. Überall scheinen die Standards der Drehbuchschreibkurse durch. Die Figuren bedienen fast nur Klischee auf Klischee. Der Böse ist natürlich superböse und macht auch die echt bösen Grimassen wie es in der Bösen-Gebrauchsanleitung steht bevor er wie erwartet die guten auf ganz böse Art umbringt. Und die Ordnungshüter haben, klar, lange schwarze Mäntel wie in Equilibrium und sonstwo. Und die Wendungen sind vorhersehrbar und geschehen exakt so wie erwartet oder, wenn sie mal nicht vorhersehbar sind, dann so an den Haaren herbei gezogen dass es weh tut. Und die tiefgründig gemeinten Dialogzeilen scheinen aus einem Handbuch "10.000 fertige Punchlines für den beginnenden Drehbuchautor" zu stammen. Und die Kapitalismuskritik, die dort versucht werden soll, ist einfach nur albern und kindisch. Alles ist oberflächlich.
Ein Film aus dem Baukasten. Habe mich schon lange nicht mehr so sehr über einen Film geärgert. Wer bloß einen langen Videoclip mit ein paar Teenie-Stars sehen will und wem der Rest egal ist, soll sich aber bitte gern bedienen.

ungeprüfte Kritik

The Guard

Ein Ire sieht schwarz.
Komödie, Krimi

The Guard

Ein Ire sieht schwarz.
Komödie, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 15.09.2012
Dieser Film ist strukturiert wie ein Western, nur ins 21. Jahrhundert und an die englische Küste versetzt. Ansonsten sind die meisten Elemente des Westerns vorhanden: der einsame Sheriff (der natürlich ein trinkender harter Knochen ist), die finsteren und gnadenlosen fremden Reiter, die für ihre dunklen Geschäfte kurzzeitig in der schwach besiedelten und etwas desolaten Gegend ihr Unwesen treiben, die Huren, der Whisky, die Saloonszenen, ein hoffnungslos-heroisches Finale und einiges mehr. Ab und zu wird auch geballert.

Trotz offensichtlich kleinem Budget hat sich der Film ein paar Weltstars geholt, die von den Dialogen angezogen waren. Der Film lebt weniger von Action als von starken Charakterdarstellern und Dialogzeilen. Wenn man sich auf diese Ebene einlässt und den Hunger nach boah-ey-geil-Action ruhen lässt, ist der Film ein echter Genuss.

ungeprüfte Kritik

John Carter

Zwischen zwei Welten
Fantasy, Science-Fiction

John Carter

Zwischen zwei Welten
Fantasy, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 26.07.2012
Kein schlechter Film, aber bei Disney hat das Risikomanagement so sehr auf Nummer Sicher gesetzt, dass er jenseits der unbestreitbaren technischen Qualitäten immer wieder in Hollywood-Normen abrutscht, jeden Tiefgang vermeidet, immer wieder an andere Filme erinnert (Avatar, Star Wars Episode 1...) und letztendlich wenig eigene Ideen mitbringt. Die Schauspielerführung und der Erzählrhythmus sind instabil. Den Dialogen merkt man immer wieder an, dass sie erst mal an 17 Drehbuch-Umschreibern vorbei mussten sodass sie schließlich baukastenmäßig zusammengesetzt scheinen, auch hier wurde kein Risiko eingegangen, die Zeilen wurden Zwölfjhrigen zum Nachsprechen auf dem Pausenhof am Tag nach dem Kinogang in den Mund gelegt. Es ist alles ein bisschen steril. Aber es ist durchaus ein mitunter grandioses visuelles Spektakel für einen gedankenfreien Unterhaltungsabend.

ungeprüfte Kritik

The Town

Stadt ohne Gnade.
Thriller, Krimi

The Town

Stadt ohne Gnade.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 14.04.2012
Ben Affleck war mir bislang nicht als großartiger Schauspieler aufgefallen (vielleicht haben ihm die Regisseure ja auch nicht viel Raum gelassen, mehr zu sein als die US-Antwort auf Hugh Grant), dafür jedoch seit "Gone Baby Gone" als bemerkenswerter Regisseur, der aus seinen Charakterdarstellern beachtliches heraus holt. (Man erinnere sich dort an die herausragende Darstellung von Amy Ryan, die zahlreiche Preise einsammelte.)
In diesem Film bestätigt Affleck sein Können als Filmemacher, aber auch sein schauspielerischer Auftritt hat deutlich mehr Reife, die allerdings auch viel über die Stimmlagen funktioniert und somit in der deutschen Fassung etwas verloren geht. Die Akteure sind allesamt überzeugend von ihrem Regisseur in die Glaubwürdigkeit geführt. Die Action ist sehr effizient und zitiert mitunter "Heat" von Michael Mann, auch wenn sie sich bei weitem nicht an die alte Joel-Silver-Regel hält, eine Action-Szene alle 10 Minuten auszurichten. Der Film kann als reiner Unterhaltungsfilm missverstanden werden, ist in dem Falle aber nicht ganz sättigend.
Notiz am Rande: Pete Postlethwaite, den Steven Spielberg übrigens einst als besten aller Schauspieler bezeichnete, hat hier einen seiner allerletzten Auftritte.

ungeprüfte Kritik

La Linea 2

Drogenkrieg in Mexiko
Krimi, Thriller

La Linea 2

Drogenkrieg in Mexiko
Krimi, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 06.01.2012
Für Zuschauer unter 40 ist dieser Film wahrscheinlich nichts. Die Hauptfiguren sind allesamt auf irgendeine Art gescheitert oder gestrandet, für alle geht es etwas zu Ende. Die Filmfiguren hatten viel, verlieren es gerade und versuchen mit mehr oder weniger Glück, zumindest dabei die Würde zu behalten. Damit diese immer wieder auftauchende Verletzlichkeit den Zuschauer anspricht, muss er vielleicht selbst bereits ein paar Mal im Leben gescheitert sein.

Auf eine rätselhafte Art hat mir der Film gefallen. Zwar gibt es ein paar Action-Szenen - übrigens deutlich weniger, als der zugleich reißerische und irreführende Nebentitel "Drogenkrieg in Mexiko" ankündigen will - aber es wird vor allem viel gemenschelt.

Die Schauspielerführung ist robust - allerdings nur in der englischen Originalfassung. Die deutsche Synchronisierung ist gewohnt eintönig und löst den durchaus vorhandenen Tiefgang in Beliebigkeit auf.

ungeprüfte Kritik

#9

Nach dem Ende unserer Welt fängt ihre Mission an.
Animation, Science-Fiction

#9

Nach dem Ende unserer Welt fängt ihre Mission an.
Animation, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 30.12.2011
Kurz gesagt: 1. viel Arbeit im visuellen Aufbau einer Welt frei von natürlichen Lebensformen, 2. dafür eine dünne Story.

Das nach frühem 20. Jahrhundert anmutende Design entnimmt jedoch auch viele Elemente aus anderen barocken Endzeitfilmen wie Babylon A.D., Mutant Chronicles usw. Da merkt man auch, wie abhängig der Erfolg von Animationsfilmen vom Faktor Humor ist, der üblicherweise intensivst ausgeschöpft wird und hier praktisch gänzlich abwesend ist. Interessant, könnte aber mehr Dichte haben.

ungeprüfte Kritik

Super 8

Es beginnt.
Science-Fiction

Super 8

Es beginnt.
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 30.12.2011
Eine Art "E.T." für die Generation, die damals noch nicht geboren war. J.J.Abrams zitiert sein Vorbild Spielberg (der auch sein Produzent ist) so konstant, vom Weißen Hai bis zum Krieg der Welten, dass man vor lauter Zitierwut das Gefühl nicht los wird, das alles schon mal anderswo gesehen zu haben. Die Story mit dem Außerirdischen und der militärischen Vertuschung gab es doch auch schon so oft. Das Zielpublikum der mittlerweile etwas verrohten amerikanischen Vorstandkinder wird hier zwar ganz gut bedient, aber ich hatte nach Abrams' glänzender Neuauflage von Star Trek etwas komplexeres und wendigeres erwartet und bis zur letzten Einstellung auf eine Überraschung gehofft. Sie kam nicht. Am Handwerk hingegen ist nichts auszusetzen, bis auf ein paar Längen in der Aufarbeitung von Teenagerproblemen.

ungeprüfte Kritik

Carlos - Der Schakal

Playboy. Revolutionär. Terrorist.
Drama

Carlos - Der Schakal

Playboy. Revolutionär. Terrorist.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 20.12.2011
Die Amerikaner hätten aus der Thematik eine rasante Folge Tausender, sekundenschneller Einstellungen gemacht. Die europäische Methode kommt da durchaus gelassener daher und das ist auch mal völlig in Ordnung. Leider hat das Hollywood'sche, auf fünfzehnjährige Kinogänger ausgerichtete Handwerk unsere Erwartungshaltung an Filme aus dem Terror-und-Geheimdienst-Bereich einseitig formal geprägt und wir erwarten, auch ohne eigene geistige Beteiligung wach gehalten zu werden.

Ich fand den Film glaubwürdig, auch durch eine tadellose Schauspielerführung. Bei vielen europäischen Produktionen wirken Schauspieler von gestelztem tierischen Ernst und folglich künstlich. Nicht so hier.

Achtung, das hier ist ein politischer Geschichts- und kein Actionfilm. "München" von Spielberg ist in dieser Domäne spannender konzipiert, aber erwachsene Europäer können auch unabhängig vom "Spann-mich-oder-ich-schalte-dich-aus"-Imperativ einen Film genießen.

Es liegen für den politisch Interessierten auch einige Provokationen darin verstreut, die durchaus Bezug zur jüngsten Gegenwart haben, da manch ein Zeitgenosse hier in ein übles Licht gestellt wird. Es werden auch so manche Schicki-Micki-, bedeutungssuchtgetriebene "ich-will-was-erleben"-Aspekte politischen Terrors dargestellt, die sich in eine "wir-können-nicht-immer-nur-reden-wir-müssen-auch-handeln"-Rhetorik hinein schönredet, die immer mit dem Terror mitschwimmen, wie auch jüngst in Deutschland - und ein paar Leichen weiter dann doch unausweichlich der eigenen Bedeutungslosigkeit bewusst wird.

ungeprüfte Kritik

Skyline

Science-Fiction

Skyline

Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 20.09.2011
Man nehme "Krieg der Welten", "Cloverfield" und "Godzilla" (die allesamt mehrfach "zitiert" werden).
Man gieße das alles in einen Cocktailmixer.
Man gieße noch relativ wenig Geld hinein, keine teuren Schauspieler, aber auch keine schlechten.
Man miete eine Wohnung in Los Angeles an und hole sich die Erlaubnis vom Besitzer, auch auf dem Dach und in der Tiefgarage filmen zu dürfen.
Man heuere noch ein Computergrafikteam an, damit der Film ein bisschen teurer aussieht.
Man schüttele das ganze eine Weile.
Heraus kommt Skyline. Man trinke. Es fließt recht nicht unangehm darnieder.

ungeprüfte Kritik

An Education

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 31.08.2011
Die britisch-irischen Inseln haben in den letzten Jahren einige verblüffende junge Schauspielerinnen hervor gebracht, etwa Saoirse Ronan (umwerfend mit ihren 13 Jahren in "Abbitte"), und hier Carey Mulligan, die den Film mit enorm viel Charme und Intelligenz trägt und dabei von vielen erfahrenen Schauspielern unterstützt wird. Kein Popcorn- sondern erfrischendes, kultiviertes Erwachsenenkino.
Dazu sei noch ans Herz gelegt, den Film nach Möglichkeit auf englisch zu sehen, weil der britische Sprachwitz und seine subtilen Intonationen erhalten bleiben sollten.

ungeprüfte Kritik

The Killer Inside Me

Der Mörder in mir - Keiner sah es kommen...
18+ Spielfilm, Thriller, Krimi

The Killer Inside Me

Der Mörder in mir - Keiner sah es kommen...
18+ Spielfilm, Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 08.08.2011
Die Antwort der Filmindustrie auf "Dexter"? Die Hauptfigur baut sich erst im Laufe des Films auf. Am Anfang erscheint noch alles im regulären Bereich der Bedrängnis einer Kleinstadt in der Wüste zu sein, dann entpuppen sich die tiefen Abgründe der Hauptfigur - und auch die manch begleitender Gestalt.

Warum jedoch solch exzessive, rohe Brutalität? Muss man wirklich so detailliert zeigen, wie ein Mann einer Frau das Gesicht zerschlägt? Das ist ein harter Wermutstropfen für eine eigentlich robuste, sich relativ langsam entfaltende Story.

ungeprüfte Kritik

Burn After Reading

Wer verbrennt sich hier die Finger?
Krimi, Komödie

Burn After Reading

Wer verbrennt sich hier die Finger?
Krimi, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 08.08.2011
Eheprobleme mit Geheimdienstaffären im Hintergrund. Die Coen-Brüder liefern eine ironiereiche Story mit Starbesetzung. Hollywood-Beaus George Clooney und Brad Pitt in völlig ausgefallenen Rollen! Vor allem Clooney weist hier Gesichtsausdrücke auf, die man bisher nicht bei ihm kannte. Achtung, wer einen CIA-Actionfilm erwartet, ist hier falsch, es handelt sich eher um eine Beziehungskiste mit sehr erfahrenen Schauspielern, voller Galgenhumor und mit ein paar Leichen zum Dessert.

ungeprüfte Kritik

The Expendables

Die Hunde des Krieges
Action, 18+ Spielfilm

The Expendables

Die Hunde des Krieges
Action, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 02.06.2011
"B-Movie", Söldner gegen einen mittelamerikanischen Tyrann - davon gab es schon Tausende, und dieser hier wäre ohne die Starbesetzung bedeutungslos gewesen. Sogar die unvermeidliche, von Stallone eingestreute Selbstironie (Stallone sollte mal öfter lesen, Jet Li ist klein, usw.) wirken irgendwie gekünstelt.

ungeprüfte Kritik

Gamer

Science-Fiction, Action, 18+ Spielfilm

Gamer

Science-Fiction, Action, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 13.05.2011
Mir ist unklar, ob die eigene gesamte Kulturspeisung der Regisseure nur aus Ballerspielen und virtuellen Internetwelten bestanden hat oder ob sie meinen, dass ihre Mitmenschen sich nur noch für ebendiese Themen interessieren, oder ob hier einfach ein vermeintliches Zielpublikum krude angesprochen werden soll. Aber auf einen so üblen Umgang mit den üblichen Tricksereien, um über die Dürftigkeit der Story hinweg zu täuschen (30 Einstellungen pro Sekunde, viel Krach, absurd schnelle Kamerabewegungen, Blutspritzer ohne Ende), dürften wirklich nur die egoshooterzugedröhntesten Zuschauer herein fallen - und dann auch nur in einstelligem Alter. Fast hätte ich zum ersten Mal einen richtig rasanten Actionfilm mittendrin abgebrochen - vor Langeweile. Die Simulation des Internet in der Wirklichkeit statt anders herum hätte eine interessante Idee sein können, aber hier funktioniert sie einfach nicht.

ungeprüfte Kritik

Klang der Stille

Stille ist der Schlüssel... Die Stille zwischen den Tönen... Wenn dich diese Stille umgibt...
Musik

Klang der Stille

Stille ist der Schlüssel... Die Stille zwischen den Tönen... Wenn dich diese Stille umgibt...
Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 03.05.2011
Ed Harris mit Haaren! Und was für eine Mähne! Agnieszka Holland hat ihm und Diane Kruger hier zwei sehr schöne Rollen geschenkt. Die Handlung ist sehr auf die beiden Figuren zentriert und beschränkt auch die räumliche Komponente weitgehend. Es ist fast schon gefilmtes Theater und sollte mehr als ein Stück als ein Film erwartet werden. Die Dialoge liefern ein paar intensive, nachklingende Tiraden über Leben, Kunst und Inspiration. Diane Kruger darf sich hier in einer mehrschichtigen, wenngleich völlig erfundenen Rolle verausgaben, die deutlich über das hinaus geht, zu dem Hollywood sie üblicherweise, nämlich als hübsche Begleiterscheinung männlicher Hauptdarsteller, reduziert. Um einen Anhaltspunkt zu geben, was hier zu erwarten ist: Wem "Das Mädchen mit dem Perlenohrring" gefiel, dem könnte auch dieser Film gefällig werden.

ungeprüfte Kritik

Firefly

Der Aufbruch der Serenity - Die komplette Serie
Serie, Science-Fiction

Firefly

Der Aufbruch der Serenity - Die komplette Serie
Serie, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 30.03.2011
Erstaunlich: Es wurden nur 14 Episoden gedreht, nur 11 im Jahre 2002 ausgestrahlt, dann muss irgendein Finanzcontroller geunkt haben, dass die Serie nicht genügend TV-Werbung anzieht. Seitdem ist sie Kult, führt als einzigartige Mischung aus Science-Fiction und Western ihr Eigenleben in der Popkultur, ihre Fangemeinde wächst, in Percy Jackson 2 durfte Ex-Serenity-Kapitän Nathan Fillion ein Jahrzehnt mal wieder später eine Anspielung auf eine zu früh eingestellte machen.

Ich fand die Serie ungeheuer sympathisch, die Figuren wachsen einem mit jeder Episode mehr ans Herz. Das abrupte Ende der ersten (halben) Staffel ist äußerst schade. Wer wissen will, wohin diese Serie unterwegs war, kann den Film "Serenity" sehen - lieber hinterher als vorher.

Die Anziehungskraft der Serie kommt vielleicht daher, dass hier eine Truppe von Vaterlandslosen Abenteuer für Abenteuer zu einem Zuhause, einem Art Stamm zusammen wächst. Es gibt nicht wirklich eine Hauptfigur, nicht einmal den Captain. Stattdessen sind es 9 Crew-Mitglieder und ein Raumschiff.

Die visuellen Effekte sind ein bisschen veraltet, aber wenn manche sich an die Serie Battlestar Galactica erinnert fühlen: die Effekte kommen aus derselben Werkstatt.

ungeprüfte Kritik

Inglourious Basterds

Ein rasanter Trip auf dem dreckigen Pfad der Vergeltung.
Kriegsfilm

Inglourious Basterds

Ein rasanter Trip auf dem dreckigen Pfad der Vergeltung.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 08.02.2011
Tarantino hat mal Actionfilme gedreht. Heute bestehen seine Filme aus überlangen, statischen Dialog- oder Monologszenen, eher kleinen Theaterstücken als Filmszenen, in denen bekannte Schauspieler viel, viel Text sagen dürfen. Zwischendurch bricht dann plötzlich mal eine sehr kurze, kaum erträgliche Gewaltorgie ein, gefolgt vom nächsten langen Dialog/Monolog. Und so weiter. Sicher wird Tarantino bald sein Coming-Out haben und vom Film zum Theater wechseln.

ungeprüfte Kritik

Across the Universe

All You Need Is Love
Lovestory, Drama, Musik

Across the Universe

All You Need Is Love
Lovestory, Drama, Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 03.02.2011
Der Werdegang von Regisseurin Julie Taymor hat viel mit Broadway-Musicaln, Shakespeare, Opernaufführungen, Bildkunst und asiatischem Puppentheater zu tun. Deswegen lässt sie sich auch in keine konventionelle Erzählstruktur weisen - man mag dies als Verrat an den Gewohnheiten des Zuschauers empfinden, oder als Intelligenz für Neues, das sich durch Sich-Einlassen am besten genießen lässt. Die Story selbst steht nicht so sehr im Mittelpunkt und lässt sich in wenigen Sätzen zusammen fassen - wie bei jeder Oper und jedem Musical. Vielmehr ist es ein ganz außerordentliches visuell-musikalisches Spektakel, ausgesprochen kreativ und fantasievoll und, wie einst schon "Frida", von großer Farbenpracht, mit intelligenten und talentierten jungen Schauspielern und schönen Stimmen. Trotz meines Alters deutlich über dem des Zielpublikums bin ich dem Charme dieses Films verfallen - obschon weder ein Beatles- noch ein Musical-Fan.

ungeprüfte Kritik

State of Play - Stand der Dinge

Wie weit würdest du für die Wahrheit gehen?
Krimi, Thriller

State of Play - Stand der Dinge

Wie weit würdest du für die Wahrheit gehen?
Krimi, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 16.12.2010
Hollywood versucht seinen amerikanischen Zuschauern klar zu machen, dass Söldnerfirmen eine Gefahr für das Land sind. Wir wussten das schon ein bisschen und die siebte Staffel von "24" hat diese Pädagogik etwas stringenter geschafft. Aber ich habe Russell Crowe in einer untypischen, ganz coolen, Späthippie-Rolle genossen. Man fühlt sich ansonsten an ältere Presseredaktionsfilme und -Serien wie etwa "Die Unbestechlichen" oder "Lou Grant" erinnert, letztere war anscheinend sogar ein bisschen Inspirationsquelle. Es gibt spannende Momente, der Film ist überzeugend gespielt, Ben Affleck darf mal aus seiner dekorativen Idealerschwiegersohnrolle heraus, aber es wäre ohne Russell Crowe (und Helen Mirren) möglicherweise ein handwerklich gut gemachter aber ansonsten etwas unauffälliger Polit-Thriller geworden. Drei Sterne für die Handlung, vier für diese Schauspieler.

ungeprüfte Kritik

Anthony Zimmer

Fluchtpunkt Nizza
Thriller, Krimi

Anthony Zimmer

Fluchtpunkt Nizza
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 26.10.2010
Vom Rhythmus her gefühlt ungefähr halb so hektisch wie eine US-Produktion, Intrige nach üblicher Jungregisseurmanier etwas gekünstelt, versierte Thrillergucker sehen das Ende irgendwie auch auf sie zu kommen, aber dem französischen Charme ist schwer zu entkommen, sowohl dem von Altstar Sami Frey, der in den Siebzigern eine ganze Generation verkörperte, als dem von Sophie Marceau, die als Signularität dem Lauf der Zeit endültig entkommen zu sein scheint und bis zu ihrem letzten Atemzug das französische Kino prägen dürfte.

Übrigens: Dieser Film war die Vorlage für das Remake "The Tourist" von Florian Henckel von Donnersmarck.

ungeprüfte Kritik

Coco Chanel

Der Beginn einer Leidenschaft.
Drama

Coco Chanel

Der Beginn einer Leidenschaft.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 08.10.2010
Audrey Tautou versprüht hier die ganze Breite ihres beträchtlichen Charmes. (Im Bonusmaterial sagt Regisseurin Anne Fontaine, dass sie den Film ohne sie nie gemacht hätte.) Der Film erlangt aber recht viel Struktur durch das Spiel des Belgiers Benoît Poelvoorde, der Witz und Drama ständig miteinander verknäuelt. Wenn es irgend geht, sollte man die französische Originalfassung genießen, da die Synchronisierung gerade ihn allzu sehr banalisiert. Ansonsten muss man sagen, dass alles ziemlich ruhig zu geht, dafür in schönem Rahmen (mit manchmal gemäldehaften Einstellungen). Ansonsten stimme ich völlig der Rezension von Webby vom 1.3.2010 zu.

ungeprüfte Kritik

District 9

Ihr seid hier nicht willkommen.
Science-Fiction

District 9

Ihr seid hier nicht willkommen.
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 28.08.2010
Diesen Film, scheint es mir, darf man nicht für bare Münze nehmen. In Wirklichkeit steckt er voller Ironie. Achtung, es gibt recht ekelerregende Momente, wenn die außerirdischen Handwaffen Lebewesen abrupt in Blutspritzerwolken verwandeln. Aber die Computergrafik-Maestria ist beachtlich, was wahrscheinlich nicht erstaunt, wenn man weiß, dass Herr-der-Ringe-Regisseur Peter Jackson hier als Produzent mit seiner Infrastruktur unterstützte. An manchen Stellen scheint der Film in ein recht dunkles Lebensgefühl aus Südafrika einen Einblick zu gewähren, das uns in Deutschland recht exotisch erscheinen mag und das wir nicht ohne weiteres nachvollziehen können. Ich möchte c9n5xu3z zustimmen, dass man diesen Film in der Original-Fassung sehen sollte.

ungeprüfte Kritik

Große Haie - Kleine Fische

Unter Wasser gelten andere Regeln.
Komödie, Animation, Kids

Große Haie - Kleine Fische

Unter Wasser gelten andere Regeln.
Komödie, Animation, Kids
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 19.06.2010
Hochkommerzielles Produkt, auf den zehn(?)jährigen amerikanischen Verbraucher maßgeschneidert, natürlich mit vielen der Stars, deren Produkte derselbe Verbraucher auch kauft. Der sprudelnden Intelligenz, die man z.B. bei den 3D-Trickfilmen von Pixar findet, hat dieser werbespot-ähnliche Streifen mit seinen angestrengten Humorversuchen außer guter und detailreicher Grafik und ein bisschen namhafter Tanzmusik kaum etwas entgegen zu setzen.

ungeprüfte Kritik

Home of the Brave

Der wahre Kampf beginnt Zuhause!
Drama, Kriegsfilm

Home of the Brave

Der wahre Kampf beginnt Zuhause!
Drama, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 20.04.2010
Hollywood erzieht mal wieder US-Mitbürger. In diesem Fall sollen sie anhand von vier Schicksalen wahrnehmen, dass der Irak-Krieg traumatisierte Veteranen hinterlässt, die nicht einfach verschwinden sondern mit ihren Problemen in die Gesellschaft zurück kehren. Da es ein Erziehungsversuch ist, fällt er sowohl etwas schematisch als etwas ausdrücklich-didaktisch aus. Andererseits wird er vom Charisma seiner Darsteller getragen und ist dadurch sehenswert.

ungeprüfte Kritik

Philadelphia

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 01.04.2010
Mittlerweile ist AIDS fester Bestandteil unseres gesellschaftlichen Selbstverständnisses geworden. Um die Wirkung des Films zu verstehen, muss man sich jedoch in eine Zeit zurück versetzen, als es um AIDS noch viele irrationale Ängste gab und immer noch zahlreiche Menschen glaubten, dass sich die Krankheit wie eine Grippe überträgt, und andere behaupteten, AIDS sei Gottes Strafe für Schwule. In dem Zusammenhang war der Film mutiger als aus heutiger Sicht erkennbar ist. Er gehört zu diesen zahlreichen Versuchen Hollywoods, der amerikanischen Gesellschaft (und anderen) ihre Vorurteile auszutreiben und sie durch sehr menschliche Beispiele zu mehr Toleranz umzuerziehen.

Tom Hanks' Darstellung ist intelligent und ungemein facettenreich, mehr als das meiste, was er danach gespielt hat. Und Latino-Macho Antonio Banderas als sein sanfter Liebhaber ist im Rückblick eine amüsante Besetzung. Wie Denzel Washington nach und nach seine Aversionen abbaut, ist nicht immer nachvollziehbar. Aber es passt ein Jahr nach "Malcolm X" zu ihm, dass er sich filmisch an kontroversen Debatten beteiligt, bevor er sich dann ins Thriller-/Action-Register verabschiedet.

Der Film ist etwas gealtert, aber hier kann man mehreren künftigen Superstars bei einer sehr überzeugenden Darstellung in einem untypischen Drama beiwohnen.

ungeprüfte Kritik

Transformers 2 - Die Rache

Science-Fiction, Action

Transformers 2 - Die Rache

Science-Fiction, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 22.03.2010
Reines Popcorkino. Handlung und Dialoge sind exakt auf die zugeschnitten, die mit Transformers spielen, soz. fertig zum Nachsprechen. Schrille Action mit gefühlten 100 Einstellungen pro Sekunde, Topfpflanze Megan Fox darf ihre schöne Bräunung ins Objektiv halten, auch sonstige Klischees werden bedient (mal wieder ist es ein einzelnes Objekt, das über das Schicksal der Welt bestimmt). Wer G.I. Joe, wird auch das hier mögen. Wer nicht, der nicht.

ungeprüfte Kritik

Terry Pratchetts The Color of Magic - Die Reise des Zauberers

Nach den Scheibenwelten-Romanen 'Die Farben der Magie' & 'Das Licht der Phantasie'.
Komödie, Fantasy

Terry Pratchetts The Color of Magic - Die Reise des Zauberers

Nach den Scheibenwelten-Romanen 'Die Farben der Magie' & 'Das Licht der Phantasie'.
Komödie, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 22.03.2010
Am Anfang erwartete ich von einer britischen TV-Produktion nicht viel. Doch hier waren ein paar Weltstars sowie britische TV-Veteranen dabei, und so freute ich mich nach dem Ende des ersten Teils auf der DVD auch schon auf den ebenfalls enthaltenen 2. Teil, hatte ich mich doch an die sympathischen Helden und insbesondere den knuffigen Rincewind gewöhnt. Handlung und Effekte toben nicht so ohren- und sichtbetäubend durch den Bildschirm wie bei einer Hollywood-Fantasy-Produktion, aber das tut auch mal gut. Man darf hier nicht die Messlatte eines Kinoblockbusters anlegen.

Ein Wort noch zur Adaption. Der Humor von Terry Pratchett (der Autor erscheint kurz in der allerletzten Einstellung des 2. Teils und hat auch laut Nachspann auch am Drehbuch "mitgepfuscht") liegt in den Büchern natürlich ebenso außerhalb wie innerhalb der Dialoge, nur kann ein Film verständlicherweise nicht beides gleichermaßen einfangen. Man sollte ihn auf englisch sehen, wenn es geht. Außer dem zahnlosen Cohen sind die meisten Figuren ganz gut verständlich, es wird nicht aufgeregt genuschelt wie in Hollywood.

Übrigens eignet sich der Film auch für Kinder.

ungeprüfte Kritik