Fantasy, Lovestory
Bewertung und Kritik von
Filmfan "michaelsimon" am 20.09.2014Leider kann ich dem Film nur 3 Sterne geben. Die Optik ist toll und die Bilder sind sagenhaft. Die neuen Computeranimationen werden immer besser und opulenter, so dass dadurch völlig neue Geschichten erzählt werden können, die es so vorher noch nicht gab. Grafisch ist der Film an "Inception" angelehnt, verzichtet aber auf die Action. Damit hat sich aber die Neuerung auch schon. Der Rest ist altbekannt: Das Romeo und Julia-Motiv gemischt mit "Es waren zwei Königskinder" wird aufgegriffen und daraus eine 2-Klassen-Gesellschaft gebildet, die streng voneinander getrennt bleiben muss. Ähnlich dem Apartheid-System in Südafrika oder der Rassentrennung in den USA. Diese Motive werden auf eine märchenhafte Fantasywelt übertragen. Am Anfang leitet der Film mit pseudowissenschaftlichen Aussagen ein, die dem Ganzen etwas Authentisches einhauchen sollen. Dieser Versuch geht aber völlig daneben. Ich war mehr als skeptisch, wollte aber dem Film eine Chance geben. Danach entstehen alle 2 Minuten Logikfehler, die nach einer gewissen Zeit einfach nur noch annerven. Wenn die Filmemacher unbedingt eine "neue Welt" erschaffen wollen, um der altbekannten (und altbackenen) Liebesgeschichte neues Leben einzuhauchen, dann müssen sie ihre Welt auch konsequent kreieren und zu Ende denken. J.R.R. Tolkien, Stephen King oder Jules Vernes schaffen das. Sind ja auch die ganz Großen im Fantasygeschäft. Die Macher dieses Films bleiben aber weit dahinter zurück. Tolle Computergrafiken können über die mehr als dünne Story nicht hinwegtäuschen. Das ist mir schon bei den Tributen von Panem aufgefallen. Offensichtlich geht es in den aktuellen Hollywood-Filmen nicht mehr darum, das System zu ändern (wie das noch bei Filmen wie "Flucht aus L.A." der Fall war), sondern sich anzupassen und Grenzüberschreitungen auf ihre Machbarkeit hin zu überprüfen. Der Film deutet zwar am Ende einen Systemwechsel an, wie es aber dazu kommt, hat man sich für einen eventuellen zweiten Teil aufgehoben, der wahrscheinlich nie realisiert wird. Die Liebesgeschichte an sich ist zu billig und einfach gestrickt und gibt einfach nicht genug her. Das die Namen der Protagonisten, Adam und Eden, an die Bibel angelehnt sind, soll wohl andeuten, dass in dieser auf den Kopf gestellten Welt etwas Besonderes passiert, das ist aber leider nicht der Fall. Die Verfilmung bleibt naiv und profan.
ungeprüfte Kritik