Science-Fiction
Bewertung und Kritik von
Filmfan "w47rhu" am 03.01.2010Als alter Trekker hatte ich mich sehr auf die Scheibe gefreut... statt Freude habe ich jetzt das Gefühl eine schallende Ohrfeige bekommen zu haben - das Wort Enttäuschung wird dem nicht mal annährend gerecht.
Die erste üble Überraschung erwartete mich bereits beim Versuch die DVD abzuspielen: 4 von 5 handelsüblichen Playern konnten mit der Disk nichts anfangen (ja, ich habe wirklich soviele ausprobiert), Paramount hielt offensichtlich die Kundenabschreckungspolitik (alias Kopierschutz) von Sony Entertainment für eine gute Idee und spickte die Scheibe voll mit ungültigen Kapitelmarken. Wäre ich nicht so neugierig auf den Film gewesen, wäre die DVD sofort wieder auf dem Rückweg zum Videobuster.
Als die Verdauungsstörungen der Player endlich überwunden waren, waren meine - durch dieses Meisterwerk verursachte - erst im Anmarsch, wovon ich allerdings noch nichts ahnen konnte. Obwohl, wenn ich ehrlich bin, ich hätte es ahnen müssen, hätte ich mir bloß vorher die Namen der Macher etwas genauer angesehen: J.J. Abrams (Spezialität: Bubblegum-Kulturgüter für Hirnamputierte a la "Lost"), R. Orci und A. Kurtzman (Federführend bei "Xena", TV-Abwasser für 4. Kanäle). Diese Truppe ist gerade gut Gruselkabinetts auf Jahrmärkten zu installieren, entsprechend niedrig sollten die Erwartungen eines jeden sein, der sich deren Filme anschaut.
Selbst nach ausgedehnter Hirnzellenabtötung mittels leichter Drogen war die Meinung im Zuschauerraum nach der Vorführung einhellig: der Film rangiert irgendwo zwischen einem schlechteren B-Movie und einem überteuerten TV-Flopp. Der Streifen glänzt durch unzusammenhängende, aus den Fingern gesaugte Geschichte, Abwesenheit einer richtigen Handlung (alles, was zwischen den Action-Szenen geschieht, läßt sich in 3 Sätzen zusammenfassen), spastische Figuren (vor allem dank grausiger sinn- und stilfreier Texte) und Besessenheit der Regie und Kameraleute von "natürlicher" Kameraführung und "dynamischen" Schnitten (im Bild geschieht genau genommen nichts, die Kamera wackelt aber gewaltig - so kaschiert man Ideenlosigkeit).
Und das noch gänzlich abstrahiert von der Trek-Problematik, für einen Star-Trek-Fan ist dieser Schinken eigentlich nur peinlich. Die Macher haben keine Ahnung von der Saga, sowohl visuell als auch inhaltlich hat das Ganze nichts mit Roddenberrys Idee zu tun. Einer der Kernpunkte der Geschichte führt sogar ALLE anderen Seriale und Filme der Reihe vollends ad absurdum: die Vernichtung des Planeten Vulkan und seiner Bevölkerung... Nicht einmal der verwirrte Meister der Rückwärtserzählung Lucas in seiner umnachtetesten Stunde hat sich solche Blackouts erlaubt.
ungeprüfte Kritik