Nach der Graphic-Novel 'Schneekreuzer' von Jacques Lob, Jean-Marc Rochette & Benjamin Legrand.
Science-Fiction, Thriller
Nach der Graphic-Novel 'Schneekreuzer' von Jacques Lob, Jean-Marc Rochette & Benjamin Legrand.
Science-Fiction, Thriller
Bewertung und Kritik von
Filmfan "Fenolin" am 15.03.2019Bin mit geringer Erwartungshaltung an den Film rangegangen und wurde positiv überrascht. Wer eine Standard-Dystopie sucht, schaut besser woanders! "Snowpiercer" ist so derbe überzogen, daß es eigentlich klar ist, daß er das Genre parodiert(schon alleine Tilda Swintons Figur KANN man nicht Ernst nehmen!). Das fängt schon mal dem unrealistischen Handlungsort an, da offensichtlich weder Zug noch Gleise nach 17 Jahren Dauerbetrieb Wartung brauchen(davon täte die Deutsche Bahn sicher träumen, schmunzel), was ja eh gar nicht möglich wäre, weil keine Menschenseele mehr da draußen lebt. Dann überhaupt die Idee mit der Aufteilung in Klassen, von denen wir aber nur die Unterschicht vom Zugende und die da vorne wirklich zu Gesicht bekommen. Der Protagonist ist so übertrieben heldenhaft, daß es schon fast schmerzt, und natürlich auch die Ein-Mann-Armee. Und gerade WEIL der FIlm kein Happy End hat und insgesamt ein sehr düsteres Bild zeichnet, quasi eine moderne Variante von 1984, hat er mir gut gefallen. Weil das alles realistischer erscheint als die ständigen Endzeit-Filme, bei denen am Ende alles toll ist. Man muß den Film auch als Metapher verstehen, das war sicher auch die Intention. Abzüge in der B-Note gibt es für den nervigen Sidekick, eine Unsitte, die mit den 90ern eigentlich ausgestorben sein sollte, und ein paar klischeehafte Szenen sind dann doch etwas nervig. Nun ja. Fazit:
Wenn man eben mal NICHT Mainstream-Kost sehen möchte, eine klare Empfehlung.
80 %
ungeprüfte Kritik