Lebe den Augenblick.
In der Tat eine ziemlich grandiose Lovestory, auch wenn der Film sich oft eher als ruhiges gefühlsbetontes Drama verkauft, überzeugt schon alleine der komplette Cast. Pierce Brosnan als gefühlskalter Vater brillant, Robert Pattinson in seiner Rolle als eher ruhiger, schüchterner, sensibeler, nachdenklicher und poetisch angehauchter junger Mann sehr überzeugend und das nicht nur schauspielerisch gesehen, sondern auch optisch ist er wie gewohnt ziemlich nett anzusehen! Er weiß wie er Frauenherzen zum schneller schlagen animieren kann, und spielt mit seiner Mimik so seine verführerischen Reize aus.
Tate Ellington sorgt für den ein oder anderen humorvollen Moment im Film, und lockert die Mischung aus verzwickter Liebesstory auf, die zwischen Wutausbrüchen, einer guten Charakterzeichnung, das verhältnis einer emotional engen und guten Verbindung zwischen zwei Geschwistern wiederspiegelt, und uns nebenbei noch einen Vater & Sohn Konflikt präsentiert, der uns aufzeigt das Kinder eher darunter leiden wenn sie gefühlskalte Eltern haben! Die Botschaft ist ganz klar, man kann mit Geld nicht alles vertuschen, Gefühle und das produzieren von Emotionen und Liebe auf seine Kinder, spielen eine viel größere Rolle. Auch der restliche Cast kann überzeugen, vor allem Chris Cooper als Polizist und besorgter Vater von Ally sticht noch besonders hervor.
Aber auch Emilie de Ravin macht ihre Sache als "zweite Hälfte" von Pattinson gut! Was die Liebesstory an sich betrifft, muss ich sagen das ich filmisch gesehen schon schönere erlebte, da diese nie so wirklich auf dem Höhepunkt kommt, wegen der Krise und dem ganzen drum herum! So wirklich springt der Funke nicht über, beide lieben sich wohl, so richtig nimmt man den beiden das jedoch nicht ab. Eher eine authentische natürliche Teenie Liebelei, wo man zwischendurch einfach daran zweifelt das die beiden sich so stark lieben, dafür ist Pattinson oft zu ernst und Emilie de Ravin zu schnell im Liebesrausch, obwohl sie am anfang noch so abwartend und neugierig reagiert, geht sie relativ schnell drauf ein. Trotzdem verbindet die beiden etwas, die eine verlor ihre Mutter durch Mord, und der eine verlor seinen Bruder durch Selbstmord, gute voraussetzung für eine vielleicht enge Bindung, wer weiß?!
Besonders gut gefiel mir die Kameraführung, schöne Perspektiven aus jeglichen Positionen ohne geruckel und gewackel, tolle Nahaufnahmen! Und als sich das ständige Gefühls-auf-und-ab mal gelegt hat, wird es dann auch noch traurig und mit einem heftigen dramatischen Ende abgerundet! Ist zwar etwas unnötig inszeniert, überraschend und kein typisches Happy End wie erhofft, gibt dem ganzen aber noch eine intensivere Note und macht das vorher abgelaufene noch atmosphärischer als es so schon war, zumindest emotional gesehen. Trotzdem muss man sagen lebt der Film durch seine interessanten Charaktere, über lange Strecken verhielt sich der Film zu ruhig, und plätscherte ein bisschen vor sich hin. Aber Pattinson zeigt das er nicht nur als Vampir eine gute Figur macht, sondern auch weg vom Twilight Image ein fähiger Schauspieler ist.
Im Großen und ganzen ein überraschend gutes Drama mit Liebesstory und einigen traurigen Schicksalen behaftet die "Remember Me" zwar zu keiner typischen Liebesstory machen, aber als Drama funktioniert der Film einwandfrei, und ist durchaus zu empfehlen!
Fazit : Tolle Schauspieler, tolle Kameraführung, gefühlvoll, fesselnd, und doch irgendwo auch traurig zu betrachten. Hier wird direkt vieles auf einmal verarbeitet, nicht nur eine etwas zweifelhafte und verzwickte Liebesstory, sondern auch die unterschiedlichen Charaktere, der gefühlskalte Vater, der humorvolle Kumpel, der sensibele, ruhige, nachdenkliche und oft von Wutausbrüchen geplagte Tyler, der zu seiner Schwester aber ein gutes Verhältnis pflegt. Und so könnte ich immer weitermachen, den die Charakterzeichnung ist in diesem Film wunderbar! Fesselnd, spannend, zwischendurch etwas ruhig und unspektakulär, aber doch unterhaltsam. Über das Ende lässt sich streiten, ich fand es ganz passend, weil es den Film noch intensiver, bedrückender, dramatischer und atmosphärischer dastehen lässt. Im großen und ganzen ein überraschend gut gelungenes Drama, mit Liebesgeschichte im Vordergrund die nicht immer unbedingt glaubhaft erscheint aber doch so ihre klischeehaften Momente aufweist! Ein Gang ins Kino muss nicht unbedingt sein, aber bei einem ruhigen, gefühlsbetonten DVD Abend, absolut zu empfehlen. Daumen hoch!
ungeprüfte Kritik