Der junge Franz Walter (Lars Eidinger) hat gerade an der Humboldt-Universität promoviert, als er ein attraktives Angebot vom Auslandsnachrichtendienst der DDR erhält. Geblendet von den vielen Vorzügen, die der neue Job mit sich bringt, nimmt Franz das Angebot an. Gemeinsam mit seiner Freundin Corina (Luise Heyer) genießt er zunächst das neue Leben. In seinem Vorgesetzten Dirk (Devid Striesow) findet Franz einen ihm wohlgesinnten Mentor, der ihm während der gemeinsamen Auslandseinsätze in der BRD mit Rat und Tat zur Seite steht. Zunächst scheinen Franz' Missionen lediglich dem Informationsbedarf der DDR zu dienen, doch dieser wird bald größer und monströser. Als Franz bei seinen Arbeitsaufträgen plötzlich zu Mitteln greifen muss, die er nicht länger mit seinem Gewissen vereinbaren kann, entschließt er sich auszusteigen, doch der Geheimdienst will ihn nicht gehen lassen. Bald ist Franz bereit alle Grenzen zu überschreiten - und alles zu riskieren. Franz' Überlebenskampf gegen ein erbarmungsloses System beginnt...
Mit 'Nahschuss' (2021) gelingt Filmemacherin und Fotokünstlerin Franziska Stünkel ('Vineta') ein eindringliches Spielfilmdrama über die Todesstrafe in der DDR. Angelehnt an das Leben des Dr. Werner Teske, der 1981 als letzter Mensch in der DDR zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde, erzählt sie in herausragenden Bildern die bestürzende Geschichte eines Mannes, der in die Mühlen eines Unrechtssystems gerät und daran zerbricht. Zu großen Teilen an Originalschauplätzen gedreht, inszeniert Stünkel mutig und radikal. Durch große Ruhe erzeugt sie eine Intensität und emotionale Dichte, die einem den Atem raubt. Dabei steht der Tiefe und Komplexität in dem starken Spiel von Lars Eidinger (siehe u.a. 'Alle Anderen' oder 'Persischstunden') die nuancierte und überzeugende Darstellung von Luise Heyer (aus 'Das schönste Paar') und Devid Striesow ('Ich bin dann mal weg') in nichts nach. Diesem Film gelingt es, Licht in ein wichtiges Stück deutscher Geschichte zu bringen, das national wie international kaum bekannt ist.
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The young Franz Walter (Lars Eidinger) has just completed his doctorate at Humboldt University when he receives an attractive offer from the GDR's foreign intelligence service. Blinded by the many advantages that the new job brings, Franz accepts the offer. Together with his girlfriend Corina (Luise Heyer), he initially enjoys the new life. In his superior Dirk (Devid Striesow), Franz finds a mentor who is well-disposed towards him, who helps him with words and deeds during their joint foreign assignments in West Germany. At first, Franz's missions seem to serve only the GDR's need for information, but this soon becomes larger and more monstrous. When Franz suddenly has to resort to means for his work assignments that he can no longer reconcile with his conscience, he decides to get out, but the secret service does not want to let him go. Soon Franz is ready to cross all boundaries - and risk everything. Franz's fight for survival against a merciless system begins...
With 'Nahschuss' (2021), filmmaker and photo artist Franziska Stünkel ('Vineta') succeeds in creating a haunting feature film drama about the death penalty in the GDR. Based on the life of Dr. Werner Teske, who in 1981 was the last person in the GDR to be sentenced to death and executed, it tells in outstanding images the disturbing story of a man who gets caught up in the mills of an injustice system and breaks down as a result. Largely shot at original locations, Stünkel directs courageously and radically. Through great calmness, it creates an intensity and emotional density that takes your breath away. The depth and complexity of Lars Eidinger's strong performance (see 'Alle Anderen' or 'Persian Lessons'), among others, is in no way inferior to the nuanced and convincing portrayal of Luise Heyer (from 'The Most Beautiful Couple') and Devid Striesow ('Ich bin dann mal weg'). This film succeeds in shedding light on an important piece of German history that is hardly known nationally or internationally.
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