Kritiken von "6697mn"

Ginger & Rosa

Wenn Liebe trennt, was Freundschaft verband.
Drama

Ginger & Rosa

Wenn Liebe trennt, was Freundschaft verband.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 11.09.2013
Für Leute, die Einschlafstörungen haben. Die dünne Handlung um die Freundschaft zweier Teenager, einen Vater, der eine Affäre anfängt, und die Konsequenzen, die sich für alle drei daraus ergeben, soll durch einen politischen Hintergrund zwischen Hiroshima und der Kuba-Krise aufgepeppt und aus dem Persönlichen herausgehoben werden, doch der gezeigte politische Aktionismus und das politische Engagement der Charaktere bleibt seltsam blass und scheint aufgesetzt. Zu oft wirkt es ziemlich unglaubwürdig oder sogar peinlich, wenn die kaum 16jährige Ginger über Sinn, Tod und Apokalypse philosophiert. Nichts ist allerdings so peinlich, wie das "Gedicht", dass sie am Ende zum Besten gibt... Die Schauspieler können die flache, unausgegorene Story weder überzeugend darstellen noch mit Leben füllen, große Themen (Frauenrolle, Moral, Rebellion der Beat Generation) werden oberflächlich thematisiert, ohne dass sich eine Entwicklung für die Handlung daraus ergibt. Stattdessen ist der Film mit immer wiederkehrenden Klischees aufgeplustert - braucht der Zuschauer z.B. wirklich eine halbe Stunde (mit Szenen angefangen auf dem Spielplatz bis zum Rauchen der ersten Zigarette, Jungs abschleppen, sich gegenseitig schminken usw., usw.), um zu kapieren, dass Ginger und Rosa beste Freundinnen sind?
Kann sein dass die Regisseurin des großartigen Films "Orlando" hier eigene Jugendtraumata aufgearbeitet hat, einen guten Film hat sie aber nicht daraus gemacht.

ungeprüfte Kritik

Holy Motors

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 22.08.2013
Eine Art verkopftes Vergnügen für Kinofans. Für mich war der Film eine Satire auf das Kino: Es werden Schlüsselszenen aus verschiedenen Filmgenres (Gangster-Movie Shoot-out, Aussprache der Liebenden in der romantischen Komödie, Aussöhnung am Totenbett in Hollywood-Dramen usw.) scheinbar sinnlos aneinandergereiht und von wenigen Akteuren, deren Auftraggeber keiner kennt, gespielt. Die Absicht dahinter bleibt unklar(obwohl die erste Einstellung des Films ein riesiges Schauspielhaus mit einem im Dunkel sitzenden Publikum zeigt...). Die Szenen sind verfremdet, gehen in die Irre, gleiten ins Unerwartete ab und spielen so genial mit den Erwartungen der Zuschauer. Realität und Film verschwimmen, der Zuschauer verliert den Überblick über das Reale und das Gespielte. Gleichzeitig werden Dialoge, Requisiten, Handlungsfetzen, Gesichter (mittels Maske) aus anderen Filmen zitiert, so daß der cineastisch interessierte Zuschauer noch lange nachdenken kann, wo er die Affen, die Kanalisation, die Humphrey-Bogart-Lingo, die schleimigen Monster usw. schon gesehen hat. Nur bedingt empfehlenswert und nichts für Leute, die auf lineare Handlung, Eindeutigkeit und klare Aussagen abonniert sind. Nur drei Sterne, da das Ganze sehr artifiziell und manchmal etwas langatmig geraten ist.

ungeprüfte Kritik

Das bessere Leben

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 19.08.2013
Ich finde diesen Film gelungen. Es geht nicht darum, voyeuristisch-erotische Szenen mit Prostituierten zu zeigen oder das Phänomen Prostitution und seine Attraktion für den Durchschnittsmann (und Frau?) zu erklären, sondern darum, aufzuzeigen, welche Folgen Prostitution im Alltag hat und zwar für alle Beteiligten - Männer, die Prostituierten selbst, Ehefrauen und Beziehungen. Das Interessante an dem Film ist, dass er keine allgemeinen Erklärungen abgibt, sondern das Problem aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Der Zuschauer muß sich seine eigenen Urteile bilden. Juliette Binoche spielt sehr überzeugend die im Alltag überforderte Journalistin/Mutter (von Söhnen!)/Ehefrau, die, hin- und hergerissen zwischen Abscheu, Faszination, Ekel und Interesse, eine Lebenskrise zu bewältigen versucht. Genial die Szene, wo sie sich bei einem Essen, das sie für die Kollegen ihres Mannes kocht, plötzlich an einem Tisch mit lauter Freiern wähnt. Das Ende soll hier nicht verraten werden, ist aber direkt dem Leben entnommen.

ungeprüfte Kritik

Jane Austen in Manhattan

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 05.08.2013
Völlig irreführender Titel. Der Film hat nur am äußersten Rand etwas mit Jane Austen zu tun und ist keineswegs eine nette Persiflage à la "Lost in Austen" oder dergl., sondern eine spannungslose, langwierige Auseinandersetzung mit den Höhen und Tiefen der Independent Theater Scene der achtziger Jahre in New York. Da diese in dieser Form längst nicht mehr existiert, ist der Film höchstens noch für Insider mit Interesse am Theater dieser Periode interessant.

ungeprüfte Kritik

Große Erwartungen

Basierend auf dem Klassiker von Charles Dickens.
Drama, Lovestory

Große Erwartungen

Basierend auf dem Klassiker von Charles Dickens.
Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 27.05.2013
Leider eine völlig auf die pure Handlung reduzierte Verfilmung, die Dickens´ Humor, Stil und der Komplexität seiner Charaktere keineswegs gerecht wird. Ralph Fiennes und Helena Bonham Carter sind für solch eine einfache Version ihrer Buchvorlagen schauspielerisch völlig unterfordert, Joe Gargery komplett fehlbesetzt - dem Schauspieler nimmt man den tumben, aber gutherzigen Schmied einfach nicht ab. Kennt man das Buch nicht, ist die Filmhandlung mancherorts einfach unverständlich und scheint beliebig, kennt man das Buch, vermißt man Tiefe, Entwicklung und den rabenschwarzen Humor, der Dickens´Geschichten erst interessant macht. Es war keine gute Idee, dieses Buch in einen Film von knapp zwei Stunden zwängen zu wollen ... bei mehr Zeit oder möglicherweise zwei Teile oder einer Miniserie hätte man dem Buch vielleicht gerechter werden können. So schaut man sich hier nur eine ungereimte, zum Teil langweilige Romanze an, die keinen bleibenden Eindruck hinterläßt.

ungeprüfte Kritik

Omamamia

Oma in Roma
Deutscher Film, Komödie

Omamamia

Oma in Roma
Deutscher Film, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 23.05.2013
Wenig unterhaltsame, völlig vorhersehbare und schauspielerisch dahinschwächelnde "Komödie", die einem zuweilen müde lächeln läßt und ansonsten auf ganzer Ebene langweilt. Auch Marianne Sägebrecht, Giancarlo Giannini und der Papst brauchen ein zumindest annehmbares Plot, um 90 Minuten auszufüllen und zu unterhalten! Zum Gähnen.

ungeprüfte Kritik

Alles wird gut

Drama, Deutscher Film

Alles wird gut

Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 03.04.2013
Dümmliche oder überflüssige Dialoge, schwächelnde Story und überzogene, platte Charaktere machen keinen Film interessant, auch wenn die dahintersteckende Absicht, afrodeutsche Schicksale, alltäglicher Rassismus und lesbische Liebe im Kino präsenter zu machen, durchaus lobenswert ist. Einige wenige Lacher gibt es, aber man wünscht der Regisseurin eine/n Dialogschreiber/in und Drehbuchautor/in, die dem Kindergartenniveau entwachsen sind.

ungeprüfte Kritik

Die Kunst, sich die Schuhe zu binden

Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 18.03.2013
Gelungener Film, der nah an der Realität bleibt und gut unterhält. Beziehungen zwischen Behinderten werden in differenzierter Problematik geschildert, Rückschläge, Mißverständnisse, Scheitern der Behinderten und ihrer Betreuer nicht ausgelassen. Der Film hat zwar ein positives Ende, die Gratwanderung Behinderter, ihrer Eltern und ihrer Betreuer in der Gesellschaft wird jedoch mehr als deutlich. Erfrischend ist, daß der Film nicht, wie unzählige "Behinderten"-Filme der letzten Jahre, den simplistischen Mythos "Behinderte sind die besseren Menschen und eigentlich ist die Gesellschaft behindert" bedient, sondern auch die Grenzen aufzeigt, die diese Menschen leider zweifellos haben, aber auch, was sie dem Hauptdarsteller - und der Gesellschaft - geben können. Regt zum Nachdenken an und wirkt lange nach.

ungeprüfte Kritik

Dicke Mädchen

Drama, Deutscher Film

Dicke Mädchen

Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 08.02.2013
Ganz witziger Film über zwei durchschnittliche, dickliche Männer am Scheideweg, die sich über den Tod einer demenzkranken Mutter näherkommen und über ihre sexuelle Orientierung klar werden - oder auch nicht. Gezeigt werden schonungslose Bilder vom Alltag nicht schöner Menschen, die trotzdem auf ihre Weise sympathisch sind und schlüssig agieren. Es nervt die extrem verwackelte Handkamera und kaum zu erkennende Gegenlichtaufnahmen, die dem Film eine gewisse Authenitzität und Dokumentarcharakter verleihen sollen, aber oft kontraproduktiv sind, weil man kaum etwas sieht. Hier wäre ein wenig mehr filmerische Professionalität besser gewesen - es muß ja nicht gleich Hochglanz und Studioaufnahme sein, wie schon die Dogma-Bewegung gezeigt hat.

ungeprüfte Kritik

Die Vermissten

Deutscher Film, Drama

Die Vermissten

Deutscher Film, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 08.01.2013
Ein Film, der interessant beginnt und anfänglich Spannung erzeugt, dann aber langsam versandet. Während die Handlungen des suchenden Vaters anfangs noch nachvollziehbar sind, werden diese mit der Zeit immer unerklärlicher, es tauchen zu viele unwahrscheinliche "Zufälle" auf (die Tochter im Auto), die Motivation der Kinder bleibt völlig im Dunkeln. Man könnte dies natürlich als Metapher nehmen, dass man Kinder ziehen lassen soll, besonders, wenn man selbst nicht mehr zu bieten hat als seine eigene, unbefriedigende, verbaute Existenz und Resignation, aber um dies zu verstehen, sollte man keine anderthalb Stunden brauchen. Falls die Reaktion und der mögliche Umbruch, den die Kinder im erwachsenen Vater hervorrufen, das Thema ist, bleibt dies viel zu vage. So bleibt man als Zuschauer etwas ratlos zurück und fragt sich, wozu man diesen Film angeschaut hat. Enttäuschend.

ungeprüfte Kritik

These Foolish Things

Verrückt vor Liebe
Lovestory, Drama

These Foolish Things

Verrückt vor Liebe
Lovestory, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 20.12.2012
Inhaltslose Kostümklamotte mit völlig voraussehbarem Plot, das vielleicht für zehn Minuten gut gewesen wäre. Der Rest ist Ausschmückung mit Oldtimer-Autos, Kostümen, Make-up, quälend langen Einstellungen, die Gesichter und sich darin angebliche widerspiegelnde Gefühlskonflikte zeigen. Stellenweise etwas Dialogwitz (der Butler!). Gähn!

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Blendende Weihnachten

... mein Nachbar ist nicht der Hellste
Komödie

Blendende Weihnachten

... mein Nachbar ist nicht der Hellste
Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 17.12.2012
Ärgerlicher, völlig überzogener Weihnachtsklamauk ohne Dialogwitz, der stellenweise eher peinlich als lustig ist. Am Ende winkt typisch amerikanisch Friede, Freude, Eierkuchen. Reine Zeitverschwendung.

ungeprüfte Kritik

Der Glaube an den Weihnachtsmann

Glaube, Vergebung und die Erfüllung aller Wünsche
Drama

Der Glaube an den Weihnachtsmann

Glaube, Vergebung und die Erfüllung aller Wünsche
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 17.12.2012
Nicht ein wirklicher Weihnachtsfilm - zwar ein paar aufgesetzte Weihnachtsattribute, aber die Handlung könnte ganzjährig spielen. Aufs Korn genommen werden Profitgier, religiöser Eifer, Generationskonflikte und Teenagergefühlskrisen, aber die Handlung kommt nicht wirklich in Fahrt. Es gibt zuviele langweilige Dialoge, die Entwicklung der Charaktere bleibt oberflächlich, zuviele überflüssige, schlecht entwickelte Nebendarsteller (die Schulzicken, der Priester) lenken vom Thema ab. Heraus kommt ein unbefriedigender Problemfilm, der grob zusammengeschustert wirkt.

ungeprüfte Kritik

Happy Happy

Komödie, Lovestory

Happy Happy

Komödie, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 22.11.2012
Was auf dem Cover fälschlich als lockere Komödie deklariert wird, ist eigentlich eine bitterernste Auseinandersetzung um zwei Beziehungen in der Krise mit traurigen, verzweifelten und einsamen Charakteren, die sich irgendwie mit Lebenslügen, unpassenden Partnern und Ängsten durchs Leben quälen. Sicher gibt es ab und an einen Hoffnungsschimmer und das Ende ist auch nicht ganz negativ (ohne zuviel verraten zu wollen), aber im und über den Film gibt es wenig zu lachen, man schwankt eher zwischen Mitleid (besonders mit den Kindern), Unverständnis und Abgestoßensein von dem, was sich Menschen hier antun. Die Charaktere können ihre inneren Widersprüche nicht lösen und das Ende bleibt unbefriedigend - wie das Leben halt. Kein schlechter Film aber beileibe nicht, was das Cover verspricht und wer hier eine Hollywood-ähnliche, romantische Komödie erwartet, liegt gänzlich falsch.

ungeprüfte Kritik

Lore

Drama

Lore

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 07.11.2012
Die geringe Gesamtbewertung ist mir völlig unverständlich. "Lore" ist ein spannender, vielschichtiger Film, der da ansetzt, wo die meisten Filme über die Nazizeit aufhören: Gezeigt wird der Zusammenbruch und die Folgen für Nazifunktionäre bez. deren Kinder, die sich allein auf eine Odyssee quer durchs neubesetzte Deutschland begeben müssen, um ihre Großmutter zu finden. Für die 15jährige Lore, die die Mutterrolle übernehmen muß, bricht ihre Jungmädelwelt zusammen - in der Folge lernt sie, dass nichts so ist, wie es scheint, dass Erwachsene lügen und weiterlügen, dass Menschen nicht eindimensional sind und vielerlei Motive haben können, dass vorgefasste Urteile nur behindern und dass sie sich sowohl im Bezug auf Menschen als auch Geschehnisse letztendlich nur auf ihr eigenes Urteil verlassen kann. Eben dies muß jeder Jugendliche zu jeder Zeit lernen - der Abschied von der Kindheit. Lores äußere Umstände beschleunigen und komplizieren diesen Prozeß, veranschaulichen ihn aber auch auf eindrucksvolle Weise. So vermittelt der Film nicht nur Wissen über die Zeit unmittelbar nach dem Krieg, sondern ist vom Thema her völlig aktuell. Lores gleichzeitiges sexuelles Erwachen gibt dem Film noch eine weitere, tiefer gehende Dimension. Eva-Maria Hagen als Protagonistin ist Glücksgriff - selten spiegelt die Mimik einer Schauspielerin die inneren Kämpfe der Rolle so gut wider. Meine beiden Töchter (12, 16) waren begeistert und der Film sorgte im Nachhinein immer noch für viele Diskussionen.

ungeprüfte Kritik

Leb wohl, meine Königin!

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 02.11.2012
Völlig flache Historien- und Kostümklamotte, die eigentlich weder etwas über ihre Charaktere zu sagen hat noch Erhellendes über die ersten Tage der französischen Revolution preisgibt. Die Geschichte dümpelt in wenig aussagekräftigen und z. T. schlecht geschauspielerten Dialogen vor sich hin, die Charaktere schaffen kein schlüssiges Plot, sondern agieren ziellos nebeneinander her. Ein paar Shots auf - der damaligen Mode gemäß - wogende Busen und nackte Frauenkörper und die Andeutung, dass Marie Antoinette Frauen liebte (soll das heutzutage etwa skandalös wirken?), machen noch lang keinen guten Film. Zeitverschwendung.

ungeprüfte Kritik

Die Summe meiner einzelnen Teile

Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 18.10.2012
Ausgezeichneter Film über einen psychisch labilen Mathematiker, der den Halt in seinem Leben verliert. Nach Behandlung und erneutem Absturz zieht er sich in den Wald zurück und läßt alles hinter sich, was ihn krankmacht. Dort gesundet er an der Natur und einem kleinen Jungen (oder nicht?) Spannend inszeniert, da der Zuschauer nicht genau weiß, was Realität und Wahn ist und sich erst allmählich ein Bild machen kann/soll. Das unterscheidet ihn von Martins Mitmenschen, u.a. auch der Psychiaterin, die ihn schon von Anfang an in eine Schublade steckt. Es geht um die fließenden Grenzen zwischen normal und verrückt und die Frage, wer eigentlich verrückt ist -- der einzelne oder die Gesellschaft, in der er lebt. Ausgezeichnete Kameraführung und Schnitt, die zur Spannung beitragen. Vom Ende soll nichts verraten werden, nur, daß es eine Wendung gibt, die so manches in anderem Licht erscheinen läßt und dem Zuschauerkreis noch jede Menge Gesprächsstoff liefert. Sehr gelungen!

ungeprüfte Kritik

Auf der Suche

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 13.08.2012
Ein besserer Titel für diesen Film wäre "Auf der Suche nach einer Geschichte". Ungereimtes und unausgegorenes Plot, dazu langweilige Umsetzung und ein Regisseur, der absolut nichts zu sagen hat, machen diesen Film zur Tortur. Schade um eine in Ansätzen gute Idee.

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Über uns das All

Deutscher Film, Drama

Über uns das All

Deutscher Film, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 13.08.2012
Hochinteressanter Film über eine Beziehung, in dem der eine Partner jahrelang ein Doppelleben führt. Ausgezeichnete schauspielerische Leistungen, allem voran Sandra Hüller, die in jedem Augenblick überzeugt und die Entwicklung ihres Charakters von entsetztem Unglauben, Verleugnung, Verdrängung und schließlich Akzeptanz mimisch und gestisch perfekt umsetzt. Nur drei Sterne, weil die Story im letzten Drittel etwas schwächelt (die "Suche" an der Uni etwa ist zu diesem Zeitpunkt im Film nicht mehr richtig nachvollziehbar, ebenso wenig ist der Charakter der Ex-Freundin des Uniprofessors und der "Zufall" mit dem Aushang etwas zu gekünstelt). Sieht man davon ab, erlebt man einen überaus spannenden psychologisch angehauchten Beziehungsthriller, und da das Ende versöhnlich ist, ist das Gruseln, das einen während des Films manchmal befällt, nicht von Dauer.

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Pachakútec

Zeit des Wandels - Der letzte Inka-Sonnenpriester auf dem Weg, das Herz der Erde zu heilen.
Dokumentation

Pachakútec

Zeit des Wandels - Der letzte Inka-Sonnenpriester auf dem Weg, das Herz der Erde zu heilen.
Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 31.05.2012
Es gibt ein paar schöne Bilder von Inkanachfahren, südamerikanischen Berglandschaften, Bräuchen und Zeremonien und der Film liefert vielleicht auch ein paar Denkanstösse über Fortschrittsglauben, Ausbeutung der Erde und die ungeheuerliche Geschichte der europäischen Eroberer, die ganze Kulturen vernichteten. Im Großen und Ganzen bleibt er aber zu sehr in vagen Andeutungen, hoffnungsvollen Äußerungen und mystischem Gehabe stecken, um wirklich aufschlußreich zu sein oder tiefere oder bleibende Erkenntnisse zu vermitteln. Das wir in einer Zeit des Wandels leben ist allemal klar, Inkanachfahre oder nicht, und unter der "Heilung des Herzens der Erde" kann man sich nach dem Film ebensowenig vorstellen wie vorher. Lieber ein gutes Buch über die Inkas oder Spiritualität lesen.

ungeprüfte Kritik

Faust

Nach der Tragödie von Johann Wolfgang von Goethe.
Drama

Faust

Nach der Tragödie von Johann Wolfgang von Goethe.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 03.05.2012
Dieser Film verwurschtet alles, was schon mal mit Faust assoziiert wurde, z. B. Sinnkrise, Lebensüberdruss, Schuld, Sex, Homosexualität, Alter, Religionszweifel, Gottähnlichkeit des Menschen. Daraus entsteht aber keineswegs etwas Neues oder Erhellendes oder gar eine Neuinterpretation, die auf den modernen Menschen anwendbar wäre, sondern nur ein künstliches, lose auf Goethes Handlung basierendes Konstrukt, indem Faust und der "Teufel" in gut zwei Stunden die von ihnen als bedeutend empfundenen Weltprobleme eins nach dem anderen thematisieren ohne je zu einem Schluss oder zu einer Handlung zu kommen. Das mag zwar als Metapher für die heutige Gesellschaft durchgehen, in der es durch Informationsflut und Schnellebigkeit immer schwieriger wird, einen Standpunkt zu finden und länger als einen Mausklick zu vertreten, ist aber schlichtweg langweilig und überflüssig. Hinderlich ist auch, dass das Setting dieser sogenannten Neuinterpretation das tiefste Mittelalter zu sein scheint, das mit hohem Ekelfaktor graphisch präsentiert wird (mißgebildete Gestalten, sezierte Leichen, Kot, Blut, Dreck, Finsternis, zerlumpte Kleidung...), was nicht so richtig zu den modernisierten und veränderten Faust-Dialogen passen will. Wenn dann eine Hannah Schygulla in einem mittelalterlichen Witwenkopfputz durchs Bild geistert, ohne dass ihre Rolle nur die geringste Bedeutung für die ewig monologisierenden Protagonisten hat, wirkt das schlichtweg lächerlich. Lieber den alten Film mit Gustav Gründgens ansehen. Der bringt einen wenigstens heute noch zum Nachdenken.

ungeprüfte Kritik

Cowboys & Aliens

Erster Kontakt. Letzter Widerstand.
Science-Fiction, Western

Cowboys & Aliens

Erster Kontakt. Letzter Widerstand.
Science-Fiction, Western
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 22.02.2012
Hanebüchenes Plot, langweilige Umsetzung, unterforderte Schauspieler. Was will man mehr zur völligen Zeitverschwendung?

ungeprüfte Kritik

Schlafkrankheit

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 21.02.2012
Ziemlich langweiliger und z. T. vorhersehbarer Film im Entwicklungshelfermilieu in Afrika. Angerissen werden u.a. Dinge wie Korruption, Arbeitsmoral Afrikaner vs. Europäer, Sinn von Entwicklungshilfegeldern, Entfremdung der Helfer vom eigenen Land und das daraus resultierende Gefühl der eigentlichen Heimatlosigkeit. Leider werden diese Themen mittels flacher Charaktere nur oberflächlich aneinandergereiht, so dass der Zuschauer weitgehend unberührt bleibt und die an sich interessanten Problemstellungen schnell wieder vergißt. Die Dialoge hätten die Probleme schärfer und präziser thematisieren müssen, stattdessen verläßt sich die Kamera auf schöne Dschungelbilder und kategorische Statements der nicht immer überzeugenden Schauspieler. Es entsteht der Eindruck, dass der Entwicklungshilfeproblemkatalog am Anfang der Filmidee stand und nicht etwa ein schlüssiges Plot.

ungeprüfte Kritik

Im Himmel, unter der Erde

Der jüdische Friedhof Weißensee
Dokumentation

Im Himmel, unter der Erde

Der jüdische Friedhof Weißensee
Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 21.02.2012
Interessanter und informativer Film über den jüdischen Friedhof in Weissensee und seine wechselvolle Geschichte durch die Wirren der Geschichte (Weltkriege, Nazizeit, DDR). Nachkommen dort Begrabener, Friedhofspersonal und Personen, deren Schicksal mit dem Friedhof in oft kurioser Weise verbunden ist, kommen zu Wort. Durch geschickte Montagetechniken wird der heutige Zustand der Gräber dem Originalzustand wie er in der Originalfootage existiert (in Fotos und Film) gegenübergestellt. Es ergibt sich nicht nur eine Geschichtslektion, sondern auch eine Meditation auf die Vergänglichkeit und die eigene Sterblichkeit, die zwangsweise zu der Frage führt: Was bleibt? Sehenswert.

ungeprüfte Kritik

Black Death

Und sie kämpften gegen die Hölle auf Erden.
Abenteuer

Black Death

Und sie kämpften gegen die Hölle auf Erden.
Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 27.01.2012
Pseudo-Mittelalterfilm mit flacher und ungereimter Handlung, der schon nach den ersten Szenen langweilt. Endlose Shots von mittelalterlich ungewaschenen Rittern, Mönchen, Pesttoten und -kranken und schönen Frauen ("Hexen"?) ersetzen eben nicht schlüssige, tiefgründige Charaktere, die ihre (Selbst)Zweifel für den Zuschauer glaubhaft in Szene setzen, geschweige denn eine Handlung, die zu fesseln vermag. Als die Inquisitionstruppe das pestfreie Dorf erreicht, wird die Handlung völlig sinnfrei. Der Regisseur scheint die Folterung auf den Zuschauer ausdehnen zu wollen und läßt die Schauspieler nur noch in ihrer Schönheit bez. Brutalität vorführen, während abgehobene Monologe und Off-Kommentare ihre beabsichtigte Charakterentwicklung liefern sollen. Allenfalls für Leute interessant, die sich unter dem Deckmantel Mittelalter gerne Folterwerkzeug und Folterszenen anschauen bez. sich Anfänge von solchen zu Ende vorstellen. Dass sich Sean Bean für so etwas hergibt, ist bedauerlich.

ungeprüfte Kritik

Joschka und Herr Fischer

Eine Zeitreise durch 60 Jahre Deutschland.
Dokumentation, Deutscher Film

Joschka und Herr Fischer

Eine Zeitreise durch 60 Jahre Deutschland.
Dokumentation, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 16.01.2012
Dies ist eigentlich keine Doku sondern die Verfilmung einer Art (von Fischer?)zensierter Biographie und ist insofern nicht nur einseitig, sondern auch zu lang. Viele der "Exkurse", d.h. Erzählungen von Zeitzeugen, sind reine Selbstdarstellungen und nicht erhellend. Auch das Format ist nicht gelungen. Allzuoft werden die faszinierenden Originalbilder vom Bild des älteren, rückblickenden Joschka Fischer verdrängt oder überlagert, wo ein Hintergrundkommentar besser gewesen wäre. Es ergibt sich dennoch ein interessantes Bild der Zeit von den frühen 60ern bis zu Fischers Abgang. Der Zuschauer sollte allerdings einiges Wissen um die Studentrevolution und die Grabenkämpfe in der frühen Geschichte der Grünen mitbringen, sonst bleibt einiges unverständlich.
Am interessantesten sind wohl die Passagen, wo es eine Diskrepanz zwischen Fischers Worten und der Originalfootage gibt, so dass der Zuschauer einen Blick hinter die mühsam aufgebaute Fassade des an seinem Image feilenden Fischer erhascht. Radikalere Schnitte und weniger Raum für Selbstbeweihräucherung hätten den Film zu einem interessanten Zeitdokument gemacht, zumal Fischer in seiner Integrität und Herangehensweise durchaus ein bemerkenswerter Politiker war.

ungeprüfte Kritik

Naokos Lächeln

Drama, Lovestory

Naokos Lächeln

Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 10.01.2012
Verfilmung eines Murakami-Romans durch den Regisseur des grandiosen Films "Der Duft der grünen Papaya" hin oder her - dieser Film langweilt. Murakamis pubertäre Charaktere, ihre Todessehnsucht, Unentschlossenheit, Selbstzweifel, Prüderie usw. mögen ja im Roman gut getroffen sein (ich habe ihn nicht gelesen), auf der Leinwand wirken sie hölzern, pathetisch oder schlichtweg uninteressant. Was Ende der 60er Jahre an japanischen Unis passiert ist, wird kaum angerissen und bleibt eigentlich völlig im Dunkeln, so daß sich auch keine interkulturellen Vergleiche anstellen lassen. Depressive, antriebslose Charaktere, die wie in Trance schöne Landschaften durchwandeln, füllen leider keine zwei Stunden... Plakative Gegenüberstellungen (z. B. der Aufreißer vs. der Sensible, ein Job im Schlachthaus vs. Vorlesungen über die griechische Tragödie) wirken aufgesetzt und albern. Das Ende ist völlig voraussehbar. Schon nach zwei Tagen erinnert man sich kaum mehr an etwas in diesem Film...

ungeprüfte Kritik

The Tree of Life

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 25.11.2011
Ganz interessantes Familiendrama, das Fragen nach dem Sinn des Lebens, dem Lauf der Zeit, dem Erwachsenwerden und Abschiednehmen, der Existenz Gottes und weiteren ähnlich elementaren menschlichen Erfahrungen aufwirft. Leider ist das Ganze in einen äußerst schwülstigen religiös-mystischen Rahmen gepackt, der die obengenannten Themen nicht erhellt, sondern in seiner ausgreifenden, langatmigen Art (Urknall/Am Anfang war das Licht/Evolution usw.) langweilt. Weniger wäre hier besser gewesen! Seit den Farbexplosionen und Zusammenhängen, die in "2001- Odyssee im Weltraum" hergestellt werden sollten, sind halt einige Jahrzehnte vergangen und was damals revolutionär war, genügt heute einfach nicht mehr. Wenn ich mir Vulkanausbrüche, Mondaufgänge, animierte Dinosaurier und Hammerhaie im Meer anschauen will, greife ich doch lieber zu einem Naturfilm, zumal hier nicht unbedingt deutlich wird, was die mit der Geschichte eines Jungen mit einem autoritären Vater zu tun haben, der dem amerikanischen Traum hinterherjagt. Der Vater ist zugegebenermaßen gut gespielt von Brad Pitt und man kann sich bei längerem Nachdenken auch einiges zusammenreimen, nur macht einem der Film nicht wirklich Lust darauf. Ebenso nervt das ständige Voice-over von flüsternden Stimmen, die Gedankenfetzen und Erinnerungen darstellen sollen, aber meistens nur aus rhetorischen Fragen bestehen, die keiner Lust hat zu beantworten, der Zuschauer am allerwenigsten. Sicher ist der Film "anders" und experimentell in seiner nicht linearen Erzählweise und der versuchten Breite, aber das allein macht ihn noch nicht gut. Ich rate ab, es sei denn, man fühlt sich von religiös-mystischem Geschwafel angezogen.

ungeprüfte Kritik

Mein Kampf

Deutscher Film, Drama

Mein Kampf

Deutscher Film, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 22.11.2011
Eigentlich ein Bühnenstück nach George Tabori und das ist deutlich spürbar. Es gibt nur ganz wenige, undeutlich unterscheidbare Sets und die Handlung fußt auf dem nicht immer gelungenen Dialog der Charaktere und nicht auf Action. Die Charaktere sind trotz Namen größtenteils typisiert (der Barmherzige, der Künstler, die Verführte, das unzufriedene Volk, der Tod), Ironie ergibt sich zuweilen aus der Diskrepanz zwischen der erlebten Zeit (Hitler an seinen Anfängen) und unserem Wissen über das, was daraus wurde. Ganz intelligent sind schon Manierismen, Gebärden und Zitate des späteren Hitler verwendet und z. T. ad absurdum geführt. Der tiefere Sinn des Stücks erschließt sich im Film allerdings kaum, möglicherweise bräuchte man dazu Bühnennähe zu den Schauspielern, die ein Film eben nicht bieten kann. Allerdings ist das Thema seit Tabori eben schon so oft filmisch behandelt worden, dass es auch sein könnte, dass sein Blickwinkel einfach nichts Neues bietet. Wer einen unterhaltsam persiflierenden Film á la "Inglorious Bastards" oder "Mein Bester Feind" erwartet, wird enttäuscht. Eher etwas für Leute mit Interesse an Bühnenverfilmungen oder Tabori.

ungeprüfte Kritik

Wundervolles Weihnachten

Drama, Fantasy, Lovestory

Wundervolles Weihnachten

Drama, Fantasy, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 11.11.2011
Wer hat nur diesen Schinken wieder ausgegraben und wozu? Absolut langweilige, vorhersehbare Geschichte eines geldlosen jungen Paares, das sich an Weihnachten aufgrund eines Spielchens alter Herren verliebt, Ruhm und eine blonde Komplikation kommen dazwischen, das Mädel ist aber ach-so-verständnisvoll und er besinnt sich natürlich am Ende. Dazwischen funken die nach einem Flugzeug-absturz als Geister agierenden alten Herren, die aber einer nach dem anderen von einer Art Gotteserscheinung selbst abgerufen werden, eine Art Apotheose und die Himmelsleiter begleiten die letzte Einstellung. Eigentlich klingt das ganze lustig und hätte durch die Geister vielleicht auch komisches Potential, nur ist der Film absolut trocken, vorhersehbar und mit verbosen Dialogen inszeniert, und die Gotteserscheinungen sind tatsächlich völlig ernst gemeint... Höchstens als Bild der Zeit geeignet, das ein bestimmtes Gesellschaftsspektrum (naiv-religiöse Republikaner?) bedienen soll, dafür aber definitv viel zu lang.

ungeprüfte Kritik

Eine flexible Frau

A Woman Under the Influence im 21. Jahrhundert.
Deutscher Film, Drama

Eine flexible Frau

A Woman Under the Influence im 21. Jahrhundert.
Deutscher Film, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 19.10.2011
Plötzliche Arbeitslosigkeit, Bewerbungsstress, Verlust von Identität und sozialem Status, Abrutschen in den Alkoholismus - all das sind brisante Themen, und wenn es sich dabei noch um eine Akademikerin handelt umso aktueller. Dieser Film handelt das Thema jedoch mit Einfallslosigkeit ab, dass nur gähnende Langeweile aufkommt. Abgegriffene bildliche Metaphern, Charaktere, die ab und zu mal "kluge" Sprüche abgeben, so dass auch deutlich wird, was eigentlich durch die Filmsprache hätte rüberkommen sollen, mittelmässige schauspielerische Leistungen und eine voraussehbare Handlung machen den Film zum Schlafmittel.

ungeprüfte Kritik

Mein Glück

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 29.09.2011
Aneinanderreihung von Gewalttaten (auch historisch) in einer bestimmten Gegend/Haus, etwa nach dem Motto "der Mensch ist des Menschen Wolf". Soll wohl als Spiegel der russischen Gesellschaft vom zweiten Weltkrieg bis heute dienen, wirkt aber wegen mangelnder Schlüssigkeit beliebig. Erzeugt Langeweile, da der tiefere Sinn oder eine kritische Perspektive fehlt.

ungeprüfte Kritik

Mondkalb

Drama, Deutscher Film

Mondkalb

Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 27.09.2011
Unspektakulärer, sich langsam entwickelnder Film über Alltag halb gescheiterter Existenzen im Osten. Alltägliche Sitationskomik und -Tragik, für Liebhaber realitätsnaher, die Wirklichkeit abbildender Filme. Ungeeignet für Action- und Hollywood-Fans, die auf schöne Gesichter und ein kathartisches Ende setzen. Regt zum Nachdenken über Gewalt an.

ungeprüfte Kritik

Nader und Simin

Eine Trennung
Drama

Nader und Simin

Eine Trennung
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 22.09.2011
Hervorragender Film, der Einsicht in die Welt des heutigen Iran gewährt. Schnell wird klar, dass die Menschen zwischen Tradition und Moderne, Religion und Weltlichkeit, ihre moralische Orientierung verloren haben und sich von Bürokratie, Umständen, Angst und Eigennutz leiten lassen. Alle Charaktere wirken glaubwürdig und sehr real, ihre Handlungsweisen verkörpern verschiedene Perspektiven des Gesamtproblems und sind weder einseitig gut noch böse. Läuterungen à la Hollywood am Ende bleiben dem Zuschauer erspart. Der Film ist gleichzeitig Familiendrama und Sozialkommentar. Es liegt viel Augenmerk darauf, was in Kindern vorgeht, wenn Ehen auseinanderbrechen. Die unterschiedliche gesellschaftliche und religiöse Position der beiden streitenden Familien ist eben so ein Thema wie das willkürlich anmutende Justizsystem. Lange habe ich keinen Film mehr gesehen, der soviel Einblick in ein fremdes Land verschafft und gleichzeitig so gut unterhält.

ungeprüfte Kritik

Jack in Love

Drama, Lovestory

Jack in Love

Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 05.09.2011
Ganz netter, aber etwas langatmiger und letztendlich vorhersehbarer Film über zwei nicht gerade vom Schicksal verwöhnte Menschen, die sich auf Betreiben ihrer anscheinend erfolgreicheren Freunde verlieben. Für die beiden problembeladenen und in sozialen Dingen nicht sehr bewanderten Einzelgänger beginnt eine zaghafte Liebesgeschichte, die dann aber auch einige Alltagskatastrophen bewältigt, während als Kontrastprogramm im Leben der Freunde plötzlich tiefe Risse sichtbar werden. Für Fans von Philipp Seymour Hoffmann und Leute, die gern Alltagsgeschichten ohne Helden oder größere tiefere Bedeutung anschauen. Einige Situationskomik, aber die Ereignisse im Film wirken beliebig und der Dialog ist des öfteren recht kopflastig.

ungeprüfte Kritik

Black Swan

Drama, Thriller

Black Swan

Drama, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 11.07.2011
Ich stimme der Kritik von BLASPHEMIE voll und ganz zu. Dies ist ein Film, der nur durch den damit verbundenen Hype interessant wurde. Weder sind die Ballettszenen besonders herausragend noch die Charaktere glaubwürdig entwickelt. Die filmischen Effekte, die die gespaltene Persönlichkeit ausdrücken sollen, hat man vor Jahrzehnten in Polanskis "Repulsion" (Das Ekel) besser gesehen und vielleicht auch dort abgeguckt. Die wohl angestrebte Verbindung zwischen Thriller und ernsthaftem Drama gelingt nicht, da keine Empathie mit der Hauptperson aufkommt. Deren Mutterbindung erscheint beispielsweise eher absurd als glaubwürdig, das Ende ist - für einen Thriller tödlich - völlig voraussehbar. So kommt Langeweile auf.
Warum ist der Titel nicht im Verleih verfügbar, wenn ihn sogar die Stadtbibliothek führt???

ungeprüfte Kritik

Bedways

Drama, Deutscher Film

Bedways

Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 18.05.2011
Langweiliger, artifizieller Debütfilm, dessen Plot, sofern es existiert, an den Haaren herbeigezogen ist. Die Idee einer Vermischung zwischen beabsichtigter Intention des zu drehenden Films und den Wünschen, Begierden und Neurosen des Regisseurs hat man vielerorts besser gesehen. Die Schauspieler agieren lustlos und nicht sehr professionell, es findet keine Charakter- oder Handlungsentwicklung statt. Entgegen der Aussage des Covers, das den Film fast als Softpornoware deklariert, nicht mal besonders sexy, da die Sexszenen völlig unglaubhaft wirken. Mag allenfalls als Abschlußarbeit an einer zweitklassigen Filmhochschule durchgehen. Zum Vergessen.

ungeprüfte Kritik

Cindy liebt mich nicht

Deutscher Film, Drama, Lovestory

Cindy liebt mich nicht

Deutscher Film, Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 11.02.2011
Ausgezeichneter Film, der das Thema Liebe aus einer innovativen Perspektive behandelt. Zwei äußerst gegensätzliche und Männer lernen sich kennen, da die Frau, die sie glaubten zu lieben, plötzlich verschwunden ist. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche und lernen mehr über sich selbst und einander als letztendlich darüber, wer die Frau war und ist. Die Wendungen des Films sind immer wieder überraschend und die beiden Protagonisten verkörpern ihre Männertypen so glaubhaft in Wort und Bild, dass man keinen Augenblick daran zweifelt, dass die Geschichte wahr sein könnte. Dank der nicht linearen Filmstruktur bleibt es bis zum Schluß spannend. Lediglich die Szenen in der Klinik wirken etwas zu dick aufgetragen. Der Zuschauer kommt ins Grübeln darüber, was Liebe für den einzelnen bedeuten kann, muß, soll.

ungeprüfte Kritik

Der Junge und der Wolf

Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 28.01.2011
Wunderschöne Bilder, gewiß, aber ungereimte, langatmige Story ohne schlüssigen Spannungsbogen. Den meisten Kindern um die zehn gefällt´s dennoch.

ungeprüfte Kritik

Parkour

Drama, Deutscher Film

Parkour

Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 25.01.2011
Ausgezeichneter, überaus spannender Film über einen Mittzwanziger, in dessen Leben plötzlich alles schiefgeht. Krankhafte Eifersucht verschlimmert eine Lage, die sonst vielleicht noch in den Griff zu kriegen wäre. Ausgezeichnete Darstellerriege, allen voran Christoph Letkowski, spielt fein gezeichnete Charaktere, die in jedem Moment überzeugend agieren. Selten habe ich so eine spannende Abwärtsspirale in Beziehungsgeschichten gesehen. Die Auflösung birgt eine Überraschung, die einem die Handlung noch einmal neu bedenken läßt und Lust macht, den Film nochmals anzuschauen. Der Filmtitel ist aber vielleicht unglücklich gewählt und weckt falsche Erwartungen (Daher die niedrige Gesamtbewertung?). Man sieht zwar ein bißchen Parkourlauf, dies ist aber nicht Filmthema und eher als Metapher auf Richies Existenz zu verstehen. Dostojewskis Schuld und Sühne läßt grüßen. Absolut sehenswert.

ungeprüfte Kritik

Winter in Wartime

Mein Kriegswinter
Kriegsfilm

Winter in Wartime

Mein Kriegswinter
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 13.01.2011
Interessanter Film für Familie mit Teenagern. Es geht darum, dass in Ausnahmesituationen (Krieg) jeder seine eigenen Entscheidungen über Gut und Böse treffen und danach handeln muß, selbst wenn es gegen die "herrschende" Ideologie sein sollte. Der Junge, der unter Einsatz seines Lebens einen britischen abgestürzten Flieger zu retten versucht, handelt nach dem Gebot der Menschlichkeit - dabei muß er lernen, dass nicht alle Menschen das sind, was sie vorgeben und dass sein Handeln irreversible Konsequenzen hat, auch für seine Familie. Das ist eine ganz angemessene Lektion für einen Vierzehnjährigen und sorgt für viel Gesprächsstoff, da es auf modernere Szenarien übertragbar ist... Nur drei Sterne, da die Charakterentwicklung der Nebenpersonen oft plakativ und voraussehbar ist und z. B. auch schauspielerisch nicht sehr gelungen (der Onkel, die Schwester). Die Hauptrolle ist gut besetzt und ich würde ihn unter der Rubrik "Verantwortung tragen lernen für Jugendliche" weiterempfehlen.

ungeprüfte Kritik

Ken Folletts Die Säulen der Erde

Abenteuer, TV-Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 07.01.2011
Langatmiger Kostümschinken mit noch langweiligeren Schlachtszenen, die so schnell geschnitten sind, dass sie fast wie ein Persiflage wirken. Das ginge ja einmal, aber nicht alle 15 Minuten... Auch andere Themen (Selbstgeißelung des Bischofs, inzestuöse Verstrickung des "bösen" Hamlee, das Hexenthema) wiederholen sich in nur leicht abgewandelter Form ständig, so als wäre der Zuschauer zu doof, um seine Bedeutung für das Plot gleich beim ersten Mal mitzubekommen. Aber man mußte ja auch 4 DVDs vollkriegen! Dazu kommt, dass die Filme jedes gängige populäre Mittelalterklischee bedienen, ob es nun in der Geschichte eine Bedeutung hat oder nicht (z. B. Kreuzzug)... Die Charaktere (vielleicht mit Ausnahme des Priors) machen keine Entwicklung durch, sondern sind von Anfang an gut oder böse, und böser geht´s dann auch nicht mehr... Lange habe ich keine solche Schwarzweißmalerei gesehen! Die "Auflösung" des Geheimnisses des Bischofs und des Rings von Jack, auf der die ganze Geschichte fußt, ist so banal, dass man sie spätestens im zweiten Film errät und das Ende keine wirkliche Überraschung bietet, zumal durch mehrmals wiederholte (sic!) Weissagungsszenen der "Hexe" auch schon klar ist, was passieren wird. Gähn! Wer Mittelalterepen mag, schaue sich lieber "Der Name der Rose" oder Bergmanns "Das siebte Siegel" an.

ungeprüfte Kritik

Easy Virtue - Eine unmoralische Ehefrau

In einer Familie, deren ganzer Stolz ihr Ansehen ist, wird Laster zu einer Tugend.
Lovestory, Komödie

Easy Virtue - Eine unmoralische Ehefrau

In einer Familie, deren ganzer Stolz ihr Ansehen ist, wird Laster zu einer Tugend.
Lovestory, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 22.11.2010
Kostüm- und Make-upklamotte. An den Haaren herbeigezogenes Plot, im zweiten Teil dazu weitgehend voraussehbar, schlechte schauspielerische Leistungen (allen voran Colin Firth, der es doch eigentlich besser kann!) und unterentwickelte Charaktere lassen Langeweile aufkommen. Klischees und Versatzstücke der wilden Zwanziger (Rennwagen, Can-can, französischer Puff) werden vorgeführt und dann schnell wieder ad acta gelegt, ohne groß Bedeutung für die Geschichte zu entwickeln. Perfekt geschminkte Gesichter und ein paar bissige Seitenhiebe auf die britische Gesellschaft zwischen den Kriegen machen eben noch lang keine gute Unterhaltung. Zeitverschwendung.

ungeprüfte Kritik

Prince of Persia

Der Sand der Zeit - Bestimme die Zukunft.
Abenteuer, Fantasy

Prince of Persia

Der Sand der Zeit - Bestimme die Zukunft.
Abenteuer, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 08.11.2010
Nette Action-Szenen und aufwendige Special Effects aber leider schwächelt die Storyline grausamst vor sich hin und zwischen zwei Granitklötzen könnte es mehr funken als zwischen den beiden Hauptdarstellern, die ein Liebespaar werden sollen (müssen?). Wer Jake Gyllenhal in Brokeback Mountain spielen sah, dem kommt der Verdacht, dass er bei den Liebesszenen wohl eher an seine Gage dachte als an sein Gegenüber. Der (wie hiess sie noch?) mag man übrigens die Tempelpriesterin mangels mimischer Ausdrucksmöglichkeiten gar nicht abnehmen. Sehr enttäuschend.

ungeprüfte Kritik

Offside

Frauen im Abseits
Drama

Offside

Frauen im Abseits
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 05.11.2010
Eigentlich interessantes Thema über die Diskriminierung von Frauen und Mädchen im öffentlichen Leben des heutigen Iran. Das Ganze ist jedoch etwas spannungslos umgesetzt, die Dialoge zuweilen hölzern und die Handlungen bez. Charaktere der einzelnen Personen nicht überzeugend. Einzig und allein der wachhabende Soldat macht eine Entwicklung durch, die Charaktere der Frauen, die eigentlich im Fokus des Films stehen sollten, bleiben unterentwickelt und blass. Als Anklage der Ungerechtigkeit vielleicht geeignet, aber für einen Spielfilm für westliche Geschmäcker zu wenig.

ungeprüfte Kritik

Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen

Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 26.10.2010
Interessanter Film über einen Ort, über den der Durchschnittsdeutsche wahrscheinlich wenig weiß. Überaus gelungene Bilder des Inneren, Äußeren und der Befindlichkeiten der dort "amtierenden" Christengemeinden. Die Interviews bringen manche Absurdität zur Sprache und regen zum Nachdenken über Glauben, Toleranz und Menschlichkeit in der heutigen Welt an. Einzig und allein der Audiokommentar des Regisseurs ist überflüssig, da er kaum etwas zum Verständnis hinzufügt, sondern nur selbstgefällig Offensichtliches von sich gibt. Ich empfehle, ihn von vorneherein auszuschalten. Der Film macht Lust darauf, Jerusalem und die Grabeskirche zu besuchen.

ungeprüfte Kritik

Lourdes

Drama

Lourdes

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 25.10.2010
Einfühlsamer Film über das Phänomen Lourdes, der weder Skeptiker noch Gläubige so richtig befriedigend wird, da er vieles offen läßt. Damit leistet er einen Beitrag und Einstieg in eine Reihe von Diskussionen (Glaube vs. Wissenschaft, unerklärte und unerklärliche Heilungen, Wunder, die Rolle des Willens und der Psyche in Krankheiten usw.). Gleichzeitig sind die Darstellungen der Charaktere sehr fein gezeichnet, ihre Schwächen, Stärken, uneingestandenen Gefühle und Ziele so transparent und überzeugend dargestellt, dass der Zuschauer im Wechselbad der Zuneigung und Abscheu bald selbst nicht mehr weiß, was er glauben soll und darf. Sehr gelungen und trotz des eher obskuren Themas fesselnd.

ungeprüfte Kritik

Menachem und Fred

Wiedersehen in Hoffenheim.
Dokumentation

Menachem und Fred

Wiedersehen in Hoffenheim.
Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 14.09.2010
Ich stimme mit der Gesamtwertung überhaupt nicht überein und fand den Film überaus gelungen. Der Film ist eine Dokumentation (und keine fiktionalisierte Geschichte) und geht unter die Haut, da die Kamera ganz dicht an den Brüdern, die sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, dran ist. Die Brüder kämpfen immer noch mit ihrer Vergangenheit als vertriebene Juden, deren Familie ermordet und Kindheit zerstört wurde, und haben dies zum Teil auf ihre Kinder übertragen. Auch die schreckliche Ironie, die in Israels heutigem Verhalten gegenüber den Palästinensern zum Ausdruck kommt, wird in dem Film deutlich. Die Lebenslügen und Schuldgefühle der beiden Brüder anläßlich ihrer Trennung werden ihnen selbst wohl erst während des Films klar und wirken tragisch. Die Gegenüberstellung ihrer Geschichte mit andauerndem deutschen Unverständnis angesichts der Schwere der Verbrechen und dem wohl nicht ganz so uneigennützigen Prestige-Calcül der Söhne des SA-Mannes erhellt die Frage, ob Sühne überhaupt möglich ist. Der Film wäre gutes Schulmaterial, aber auch für Zeitinteressierte zu empfehlen.

ungeprüfte Kritik