Sie war eine der Pionierinnen der Frauenbewegung und die erste Frau, die in Deutschland ein medizinisches Staatsexamen ablegte und als Ärztin praktizierte: Hope Bridges Adams (1855-1916). Als die junge Frau 1872 nach dem Tod ihres Vaters von London nach Deutschland, zum Ursprungsort ihrer Familie, zurückkehrt, kristallisieren sich die sozialen und politischen Spannungen im jungen Deutschen Reich in ihrem Kampf um ein selbstbestimmtes Leben als Ärztin. Sie lernt Otto Walther (Justus von Dohnányi) und Clara Zetkin (Inka Friedrich) kennen und beschließt, Medizin zu studieren. Gegen alle Widerstände, vor allem gegen die Intervention von Professor Ludwig von Arnstetten (August Zirner), erkämpft sich Hope als erste Frau das Recht, ein Examen abzulegen. Sie besteht mit Bravour, bemüht sich in Deutschland jedoch vergeblich um eine Approbation. Nicht einmal die Fürsprache der Kaiserin Augusta kann etwas bewirken. Sie ist gezwungen, ins Ausland auszuweichen, wo sie ihre Zulassung schließlich erhält. Hope heiratet Otto und praktiziert in der gemeinsamen Praxis in Frankfurt unter seinem Namen. Die Arbeit als Allgemeinmedizinerin konfrontiert sie schnell mit den tiefgreifenden sozialen Missständen ihrer Zeit: Hohe Kindersterblichkeit, mangelnde Hygiene, Unterernährung und häusliche Gewalt lassen sie zu einer Anwältin der Ärmsten, vor allem der Frauen werden. Als Hope im Revolutionär Carl Lehmann (Martin Feifel) die Liebe ihres Lebens findet, widmet sie sich gemeinsam mit ihm ganz dem Kampf für die Rechte der Frauen und für eine öffentliche Gesundheitsfürsorge. Es dauert über 20 Jahre und erfordert einen Bundesratsbeschluss in Berlin, bis ihr Leipziger Examen 1904 schließlich in Deutschland anerkannt wird und sie ihren Doktortitel tragen darf. Die Geschichte einer außergewöhnlichen Ärztin, deren Kampf um ein fortschrittliches Frauenbild dem Denken ihrer Zeit weit voraus war. Hauptdarstellerin Heike Makatsch: "Hope Bridges Adams hat ein Leben lang für ihre Überzeugung gekämpft. Durch ihr Schaffen wurden Weichen gestellt, die heute noch unsere Realität prägen."
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