Kritiken von "ahohmann"

Attraction

Anziehung
Science-Fiction

Attraction

Anziehung
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 21.11.2017
Der Film fängt spektakulär an und liefert visuelle Effekte auf dem Stand der Zeit. Und es tut auch mal gut, statt der immer gleichen californesischen Landschaften oder neu-yorkesischen Häuserschluchten auch mal Wohnsilos aus Moskauer Vororten von außerirdischem Besuch befallen zu sehen. Allerdings sind die Entwicklungen mancher Figuren nicht ganz nachvollziehbar, und nach und nach dreht der Film eher zu einer Teenie-Schmonzette herunter. Und ausgerechnet die Menschen, die sich nicht nur in diesem Film immer wieder mal gerne kloppen, sollen irgendwie im Universum das Monopol der Entdeckung der Liebe inne haben.

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The Osiris Child

Science-Fiction

The Osiris Child

Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 14.11.2017
Anständiger "B-Movie" aus Australien, erfrischend anders, mit relativ zeitgemäßgen Bildeffekten und nicht rein linearer Erzählung. Den B-Movie-Charakter bemerkt man vor allem an den eher längeren Dialogszenen. Offenbar handelt es sich hier um den Teil 1 von etwas, dessen weitere Teile bislang nicht existieren.

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Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 5

Salazars Rache
Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 02.11.2017
Nette Unterhaltung, aber irgendwie doch immer wieder das Gleiche: Piraten, englische Rotröcke und Untote, die in verschiedener Reihenfolge hintereinander her segeln und immer wieder mit viel Rumms aufeinander stoßen, während Johnny Depp eine Imitation von Johnny Depp liefert, der Johny Depp beim Spielen von Jack Sparrow imitiert. Oje, diese Kritik bekommt bestimmt viele Daumen nach unten gezeigt.

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Die Verschwörung

Verrat auf höchster Ebene.
Thriller, Krimi

Die Verschwörung

Verrat auf höchster Ebene.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 07.09.2017
Die BBC hat schon einige gelungene Polit- und Geheimdienst-Miniserien geliefert, wie etwa die exzellenten "State of Play" oder "The Game", die auch ohne viel Action sehr spannend sein können. Hier beginnt eine neue Miniserie mit einer heraus ragenden Besetzung, wie man sie selten in einem Fernsehfilm sieht, allerdings auch wenig Nervenkitzel. Bill Nighy ist wieder einmal herausragend, Rachel Weisz scheint ein bisschen unbeteiligt und gedanklich eher schon in ihrem nächsten Filmprojekt, Ralph Fiennes darf die diesmalige Lord-Voldemort-Inkarnation in Person des Premier-Ministers liefern. Man schaue es also vielleicht eher als Charakterdrama denn als Geheimdienstthriller.

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The Next Generation: Patlabor - Tokyo War

Action, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 07.09.2017
Der Film ist gespickt mit Hinweisen auf eine Vergangenheit und ein Erbe, von denen man so gut wie nichts erfährt. Offenbar ist das Lesen der Patlabor-Mangas eine Voraussetzung, damit man diese Geheimcodes verstehen kann. Wer diese nicht kennt, empfindet den Film als verworren und gesprächig, auch wenn es zwischendrin ein paar bildlich gelungene Einstellungen gibt.

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Point Blank - Aus kurzer Distanz

Aus nächster Nähe
Thriller, Action

Point Blank - Aus kurzer Distanz

Aus nächster Nähe
Thriller, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 26.07.2017
Dass die Story irgendwie realistisch sein soll, tut hier nicht zur Sache. Der Thriller fängt ziemlich schnell an und beschleunigt dann noch weiter. Im letzten Teil erwischte ich mich dabei, mich am Sessel festzuhalten - passiert nicht oft. Die verhältnismäßig kurze Länge von knapp anderthalb Stunden lässt dann immer noch den Rest des Abends genießen.

Wem der Film gefallen hat, könnte es auch mit "Sleepless Night" von Frédéric Jardin versuchen.

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Space Pirate Captain Harlock

Anime
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 27.06.2017
Wer groß genug ist, um sich an die Toei-Zeichentrickserie vom Anfang der 1980er Jahre zu erinnern, hat hier Freude am Wiedersehen. Ohne diesen Bezug kann man ein bisschen Schwierigkeiten haben, Verbindung zum Film aufzunehmen.

Die Story ist dünn, aber offenbar auch nicht der Kern des Spektakels. Denn das Grandiose am Film liegt im Visuellen. Die Bilder, vor allem in BluRay-Detailschärfe, haben eine Größe und Weite, wie man sie sich vom Space-Opera-Genre wünscht.

Aus irgendeinem Grund verlocken die japanischen Anime-Filme die deutschen Synchronsprecher häufig, besonders unnatürlich und aufgesetzt zu sprechen. Nach einer Weile habe ich diesen Film auf die japanische Originalversion mit Untertiteln umgeschaltet, wo manches Pampige oder Wichtigtuerische einem deutlichen Mehr an Gefühl und Wärme wich.

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Easy Money

Spür die Angst - Nach dem schwedischen Bestseller von Jens Lapidus.
Thriller, Krimi

Easy Money

Spür die Angst - Nach dem schwedischen Bestseller von Jens Lapidus.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 19.06.2017
Den Aufstieg in der Gesellschaft probt der Student JW schon seit Längerem, über die Oberfläche: die richtige Kleidung, um in die richtigen Zirkel aufgenommen zu werden. Dann taucht eine Freundin auf, die es zu beeindrucken gilt, und kurz darauf winkt eine Abkürzung in Form des Rufes des leichten Geldes, das allerdings auch schmutzig ist. Was hat der JW am Anfang des Films noch mit dem JW am Ende zu tun? Diesen Weg beleuchtet der Film.

Überzeugende Schauspieler und ein gewisser skandinawischer Charme ohne Effekthascherei. Allerdings gerät dem Regisseur die Story manchmal ein bisschen außer Kontrolle und er muss sich durch eine Abkürzung wieder in den eigenen roten Faden einladen.

Vielleicht gibt es bei Videobuster bald die Fortsetzungen im Verleih?

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Yaloms Anleitung zum Glücklichsein

Dokumentation, Ratgeber
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 23.05.2017
Der Film mutet zwischendurch wie ein "coffee table book" an, mit ein paar schönen Bildern, die einfach da sind und eine Weile stehen bleiben, ohne etwas mit dem Rest zu tun zu haben. Wir erfahren einiges über das Familienleben von Irvin Yalom, über seine Kinder. Doch einen tieferen Einblick in seine Lehren bekommen wir nicht. Und auch seine Patientenarbeit wird nur gestreift. Insgesamt ist der Film wahrscheinlich ein Fan-Artikel: Kenner von Yaloms Werk könnten den eher in Schnipseln organisierten Film genießen weil sie ein bisschen Intimes erfahren und einem geschätzten Autor als Mensch näher kommen. Nichtkenner hingegen könnten sich am Ende fragen, was das eigentlich gerade war.

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Now You See Me - Die Unfassbaren 2

Krimi, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 25.01.2017
Noch mehr Unmöglichkeiten, Logikfehler, hanebüchene Wendungen - all das gehört hier schon seit dem ersten Film einfach dazu, man muss es als eine Art Fantasyfilm anschauen und einfach mal die engen Schranken der uns bekannten Wirklichkeit loslassen. Auch der zweite Teil macht Spaß, auch wenn der Überraschungseffekt des ersten Films nun ein bisschen fehlt. Wo der erste Teil schon einige Harry-Potter-im-21.-Jahrhundert-Seiten gab, werden hier Nägel mit Köpfen gemacht und ausgerechnet Daniel Radcliffe darf den - ironischerweise eher antimagisch gesinnten - Bösewicht spielen - sicher einen der jüngsten und kleinsten der Filmgeschichte. Die schönsten Momente sind die, wo die Horsemen zum Auftritt vor jubelnder Menge aufbrechen und Komponist Brian Tyler zeitgleich seine Blechsektion hochfährt. Den besonderen Charme des zweiten wie des ersten Teils macht aus, dass man nie weiß, was als nächstes passiert.

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X-Men - Apocalypse

Nur die Stärksten überleben.
Action, Fantasy

X-Men - Apocalypse

Nur die Stärksten überleben.
Action, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 28.12.2016
Was die X-Men-Filme alles dem rauhen Charme von Wolverine zu verdanken haben. merkt man erst, wenn Hugh Jackman mal nicht (richtig) mitspielt.

Nach dem starken Vorgänger "Zukunft ist Vergangenheit" zeigt "Apocalypse" schon in den ersten Einstellungen die Effekte-Überladung. Die Story entfaltet sich linear, in relativ schlichten drei Akten: Prolog & Erwachen, Zusammenstellung der Teams, Schlacht. Hinter der fulminanten Effekthascherei scheint sich dann doch vor allem das Vorhaben zu verbergen, ein paar neue Charaktere für spätere Filme in Stellung zu bringen.

Selten war ein Marvel-Blockbuster erzählerisch so uninspiriert.

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Bulworth

Die verrückteste Polit-Satire des Jahres!
Komödie

Bulworth

Die verrückteste Polit-Satire des Jahres!
Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 28.12.2016
Köstliche Politfarce, die hinter dem Klamauk eine scharfe, wenn auch nicht ganz subtile Kritik am Washingtoner Treiben übt. Als 18 Jahre später Donald Trump zum Präsidenten gewählt wird, wird der Film fast zu einer Art unheimlicher Vorahnung.

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Batman v Superman

Dawn of Justice
Action, Fantasy

Batman v Superman

Dawn of Justice
Action, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 15.11.2016
Die "Ultimate Edition" ist ein ordentliches und ellenlanges Spektakel, dessen Schwäche das etwas verworrene Drehbuch ist. Zwar bastelte im Hintergrund auch immer noch Christopher Nolan mit, was meistens eine düstere Atmosphäre und Musik von Hans Zimmer bedeutet. Aber wo Nolan, nicht nur in der Dark-Knight-Serie, meisterhaft vielfältige Erzählungs- und Zeitstränge zusammen hält ohne sich zu verzetteln, haben sie sich in Zack Snyders Film tüchtig verknäuelt. Manche Wendungen sehen nach Kurzschlussreaktionen ziemlich übermüdeter und genervter Drehbuchautoren aus.

Nichtsdestotrotz ist es ein üppiges, abendfüllendes Happening, mit einigen starken visuellen Momenten. Es schwingt auch die nicht ganz uninteressante Frage mit, die sonst nie gestellt wird und hier zum Kern des Geschehens gehört, nämlich nach all den Kollateralschäden der Superschlachten. Wenn dabei ganze Reihen von Wolkenkratzern umfallen, wer kümmert sich um all die Leute, die darin und darunter standen? Sogar wir Zuschauer verschwenden meistens um des Spektakels willen keinen Gedanken an sie.

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Paul

Ein Alien auf der Flucht - An einer unheimlichen Begegnung interessiert?
Science-Fiction, Komödie

Paul

Ein Alien auf der Flucht - An einer unheimlichen Begegnung interessiert?
Science-Fiction, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 01.11.2016
Grundidee und Darstellerleistungen stimmen, doch wenn man die anderen Filme des Duos Pegg & Frost gesehen hat (Shaun of the Dead, Hot Fuzz, World's End...), hätte in diese anderthalb Stunden noch deutlich mehr gepasst. Aber gute Unterhaltung ist es allemal.

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Tucker & Dale vs. Evil

Tucker und Dale gegen das Böse.
Horror, Komödie

Tucker & Dale vs. Evil

Tucker und Dale gegen das Böse.
Horror, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 01.11.2016
Es ist nicht nur eine unterhaltsame Horrorfilm-Parodie mit reichhaltigem Galgenhumor und einer genialen Performance von Alan Tudyk. Es ist auch, auf eine ganz schräge Art, ein Plaidoyer für gewaltfreie Kommunikation und deren Aufforderung, einfach erst mal miteinander zu reden.

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Codename U.N.C.L.E.

Die Welt retten kommt nie außer Mode.
Krimi, Action

Codename U.N.C.L.E.

Die Welt retten kommt nie außer Mode.
Krimi, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 14.05.2016
Gut aussehende Leute in opulentem Dekor, man wird ein bisschen an die alten James-Bond-Filme erinnert. Allerdings ist alles ziemlich luftig, man bekommt erzählerisch nicht viel zum Kauen, die Szenen drehen sich manchmal irgendwie im Kreis wie etwa das Motorboot im Hafen. Irgendwann weiß man, dass Napoleon Solo extrem cool und selbstbewusst ist und benötigt keine achte Szene, um es erneut erzählt zu bekommen. Manchmal blüht der Film dann auf, an anderen Momenten wird es die Parodie einer Parodie - in der Summe ziemlich unbestätig, mitunter improvisiert. Man hat zwar etwas Schönes auf dem Teller, aber am Ende des Films immer noch Hunger.

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Das Märchen der Märchen

Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 30.04.2016
Opulente Bilder, tolle Kostüme, ein Kuriositätenkabinett an Figuren, die Musik von Alexandre Desplat - visuell und auditiv ist der Film sehr gelungen. Nur die Handlung scheint nie wirklich anfangen zu wollen, einen Spannungsbogen aufzubauen. Sehr geeignet für eine Meditationsgruppe von Cineasten.

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Die Kinder der Seidenstraße

Drama, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 30.04.2016
Schöne Landschaftsbilder, untermalt von der Musik von David Hirschfelder, mit Einblicken in die im Westen selten dargestellte Epoche der japanischen Besetzung Chinas. Darin entwickelt sich eine Handlung, teils auf den beschaulichen Kreis des Weisenhauses beschränkt, teils vom Wind der Geschichte umweht, die Epos und Pathos mit angenehmem Augenmaß nutzt und es nicht übertreibt.

Schade ist allerdings, dass hier Hogg als Hauptfigur dargestellt wird, obwohl er in der wirklichen Begebenheit "nur" der Helfer von Rewi Alley war, welcher aber wahrscheinlich als homosexueller Kommunist aus Neuseeland und als bis heute in China gefeierter Nationalheld die Erzählung deutlich komplizierter gemacht und vielleicht auch die Vertriebschancen in den USA geschmälert hätte. Vielleicht aus dem gleichen Grund wurde aus der in WIrklichkeit ebenfalls aus Neuseeland stammenden Krankenschwester hier eine Amerikanerin gemacht.

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Spooks

Verräter in den eigenen Reihen.
Thriller, Krimi

Spooks

Verräter in den eigenen Reihen.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 30.03.2016
Wer die Serie "24" mochte, sollte sich einmal nach der britischen Serie "Spooks" umschauen - die ersten Staffeln sind etwas veraltet, aber die Staffeln ab 5 oder 6 stehen "24" in Spannung in nichts nach. (Staffel 7 gilt als die beste, Staffel 10 ist die letzte.)

Der Film "Spooks" greift viele Elemente der Serie wieder auf. Wer die Serie nicht kennt, kann den Film zwar verstehen, jedoch die Handlung etwas hanebüchen finden. Wer die Serie kennt und mag, erkennt hier jedoch den erzählerischen Stil wieder, nur mit deutlich höherem Budget.

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RocknRolla

Action, Krimi

RocknRolla

Action, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 10.02.2016
Der Film hat seine köstlichen Seiten, steckt voll von britischem Galgenhumor, und allein schon Gerard Butler, Tom Hardy und Idris Elba (hier noch lange vor "Luther") am selben Tisch oder im selben Auto zu sehen, hat Kinoformat. Wer beispielsweise "Layer Cake" von Matthew Vaughn oder andere Filme von Guy Ritchie mochte, wird auch hier auf seine Kosten kommen. Der Film wurde aber offensichtlich für ein männliches Publikum gedreht.

Ich empfehle sehr die englische Originalversion - an Gerard Butlers schottischem Akzent etwa kann man Küchenmesser schleifen.

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San Andreas

Action, Thriller

San Andreas

Action, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 10.02.2016
Ordentlicher Katastrophenstreifen, genrekonform, mit zeitgemäßen Spezialeffekten.

Von den üblichen archetypischen Katastrophenfilmfiguren (das kaputte Paar, das langsam wieder zu einander findet, der egoistische Managertyp, der Held, das alte Ehepaar, das irgendwann in aller Ruhe dem Tod in die Augen schaut, der Sprüchelklopfer, der immer unter den ersten Opfern ist usw.) wurden hier nicht alle verwendet, was die Aufbauphase verkürzt. So steigt man relativ schnell in die Action ein.

Für diesen Film muss man nur Knabberzeug mitbringen, das Gehirn kann zuhause bleiben. Aber der Film macht Spaß.

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Aurelio Zen

Nach den Krimi-Bestsellern von Michael Dibdin.
Krimi, TV-Film

Aurelio Zen

Nach den Krimi-Bestsellern von Michael Dibdin.
Krimi, TV-Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 11.01.2016
Diese leider schon sehr früh abgesetzte Koproduktion unter Leitung der schottischen BBC wird weitgehend vom sprudelnden Charme seiner beiden Hauptdarsteller, Rufus Sewell und Caterina Murino, getragen. Aurelio Zen ist ein Kriminalpolizist, als Venezianer ein Außenseiter in Rom, der von seinem Ruf der Redlichkeit regelrecht verfolgt wird. Um diese kontrastierend hervor zu heben, wird die italienische Politik natürlich mal wieder als korrupt und intrigant dargestellt. Über diesen etwas geringschätzigen Blick auf Italien kann man aber einfach hinweg sehen und stattdessen ein paar schöne Bilder und viele sehr charmante Situationen genießen. Allein das Turteln der Hauptfiguren ist schon eine kleine lezione di seduzione.

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Sideways

Eine Geschichte über das Leben, die Liebe und Wein.
Komödie, Drama

Sideways

Eine Geschichte über das Leben, die Liebe und Wein.
Komödie, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 29.12.2015
Sideways war der internationale Überraschungserfolg im Jahre 2004 - mit wenigen Mitteln gefilmt, für seine berührende Menschlichkeit allerorts gelobt. Der Einstieg verheißt erst mal nichts wirklich Gutes, denn die gewollt nach 1970er-Jahre-Manier gestaltete Fotografie mit manchen relativ langen, statischen Einstellungen kommt optisch etwas sehr nüchtern daher. Doch dann öffnet sich der Film wie ein guter Wein nach der ersten halben Stunde und es entwickelt sich eine bittersüße Geschichte um die Masken der Menschen und die Verletzlichkeit und Einsamkeit, die sich hinter all dem Getöse verbirgt. Manche kommen direkt zur Sache, andere verstecken ihre eigene Geschichte zunächst hinter der, die der Wein erzählt. Es passiert letztlich nichts Spektakuläres, und dennoch fiebert man am Ende mit den Figuren dieses Vierergespanns mit. Es empfiehlt sich sehr, schon vor Beginn des Films eine Flasche Wein zu öffnen, denn die Lust darauf bekommt man im Film ohnehin. Am besten einen Spätburgunder, alias Pinot Noir. Warum? Die Antwort gibt es im Film. Weinliebhaber müssen zum Ende hin allerdings kurz die Augen zu machen, während einem Cheval Blanc von 1961 Schlimmes passiert.

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Guru

Drama, Bollywood

Guru

Drama, Bollywood
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 28.11.2015
Die Unternehmergeschichte wirkt ziemlich ernsthaft, sodass die üblichen bunten Bollywood-Gesangs- und Tanzeinlagen mitunter unpassend wirken, Genre hin oder her. Hinter der Geschichte steckt aber auch ein wirtschaftsliberales Pamphlet, das Korruption als legitimes Mittel gegen Korporatismen und Marktregulierung darstellen will und am Ende in einer etwas langatmigen und eher selbstgerechten Diatribe der Hauptfigur mündet.

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Ein gutes Jahr

Liebe das Leben und lebe die Liebe.
Drama, Lovestory

Ein gutes Jahr

Liebe das Leben und lebe die Liebe.
Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 16.11.2015
R. Scott und R. Crowe waren damals entfernte Ferienhausnachbarn in der Provence und wollten offensichtlich mal etwas Ruhiges miteinander machen. Also entstand diese liebliche kleine Landschafts- und Liebeskomödie. Sie wird sicher mehr Spuren im Fremdenverkehr des Lubéron als in der Kinogeschichte hinterlassen. Aber man kann sie genießen wie einen schönen Urlaub, dessen erholsame Wirkung durch die Infragestellung keines einzigen Klischees gestört wird.

Der Wein "Coin Perdu" wird übrigens wirklich produziert, in winzigen Mengen, und zwar am Drehort, dem "Château la Canorgue" in Bonnieux.

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Das Fest

Jede Familie hat ein Geheimnis.
Drama

Das Fest

Jede Familie hat ein Geheimnis.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 03.11.2015
Die Anhänger des "Dogmas" verbieten sich jeden speziellen Effekt, gedreht wird nur mit 35-mm-Film in natürlichem Licht, der natürliche Dekor muss unverändert bleiben, der Name des Regisseurs darf nicht einmal im Vor- oder Nachspann erscheinen. Und so weiter. Im Ergebnis rauscht die Bildqualität hier manchmal auf Super-8-Niveau. Und dennoch ist es ein häufig zitierter Film, der Kinogeschichte schrieb, der mit minimalistischen Mitteln eine intensive psychologische Spannung aufbaut, während der älteste Sohn sich durchringt, endlich Stück für Stück das Familientabu vorzubringen, das schon ein Leben gekostet hat.

An dieser Stelle sei an auf einen anderen wichtigen Film von Thomas Vinterberg verwiesen: "Die Jagd", handwerklich deutlich reifer als "Das Fest". Das Thema des Kindesmissbrauchs scheint den Regisseur umzutreiben, und in beiden Fällen beleuchtet er es mit zwingender Kraft, jedoch aus unterschiedlichen Winkeln.

ungeprüfte Kritik

John Wick

Rache kennt keine Gnade.
Thriller, Action

John Wick

Rache kennt keine Gnade.
Thriller, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 03.11.2015
Der Film wurde viel gepriesen, und man muss ihm eine Ästhetik anerkennen, die etwa an John Woo erinnert. Allerdings erreicht ebendiese sinnfreie Ästhetisierung von Gewalt und massakerhafter Action hier ein Niveau der Blutrünstigkeit, das beizeiten kaum noch erträglich ist, obwohl ich da einiges aushalte. Irgendwann wurde die Story so hanebüchen, dass ich schon vermutet hatte, als Unwissender in eine Comic-Verfilmung geraten zu sein, doch das ist nicht der Fall. Hier haben die Stuntmen den Film übernommen, aber scheinbar hielt sich niemand für eine Story zuständig.

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Birdman

oder Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit.
Drama

Birdman

oder Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 21.09.2015
Bin auf ein großes Missverständnis herein gefallen: Inspiration für diesen Film lieferten keine Superheldenfilme, sondern Jean-Luc Godard! Das ist ein (relativ aufwendig produzierter) Arthouse-Film für Cineasten. Genial gespielt, grausam geschwätzig, ein bisschen surreal. Das sage ich alles anerkennend, obwohl ich den Film nicht mal zur Hälfte ausgehalten habe und es somit auch surreal ist, dass ich hier 4 Sterne vergebe.

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Strike Back - Staffel 2

Diplomatie wird überbewertet.
18+ Spielfilm, Serie, Action, Thriller

Strike Back - Staffel 2

Diplomatie wird überbewertet.
18+ Spielfilm, Serie, Action, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 10.06.2015
Nachdem Richard Armitage die erste Staffel im Alleingang bestritten hatte, wird er ab der 2. Staffel durch zwei Hauptfiguren ersetzt, die für die geheime und autonome "Section 20" im Namen der Regierung ihrer Majestät weltweit auf Terroristenjagd gehen. Sehr wirksame Action, viel Sex und Gewalt, ein paar schöne Landschaften, gute, spannende und gehirnfreie Unterhaltung, die qualitativ mit einer Serie wie "24" mithalten kann und es sicher verdient, bekannter zu werden.

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Noah

Das Ende der Welt... ist erst der Anfang.
Abenteuer

Noah

Das Ende der Welt... ist erst der Anfang.
Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 02.06.2015
Ein dunkler, intimistischer Film, mit vielen recht persönlichen Interpretationen biblischer Andeutungen. Manchmal zitiert er fast Fantasyfilme wie etwa den Angriff der Ents auf Isengart im Herrn der Ringe. Und doch will er auch einen Weltuntergang vermitteln, und zwar einen ohne Hoffnung, von biblischen Dimensionen, zugleich zugespitzt auf das Schicksal einer einzigen Familie - der letzten und somit ersten aller Familien.

Es gibt Anspielungen auf ökologische Themen, auf religiösen Dogmatismus, der aus Frömmigkeit über Menschenleben richtet, und einiges mehr. Der Film ist vielschichtiger, als man auf den ersten Blick sieht, und kann daher Erwartungen enttäuschen, die ihm vor allem die Eigenschaft eines "Fantasy"-Spektakels abverlangen.

Die Spezialeffekte verschleiern manchmal, dass Aronofsky einer der wenigen Hollywood-Regisseure ist, die mit Stars und großen Budgets Autorenfilme herstellen... dürfen.

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Das Gesetz der Ehre

Wahrheit. Familie. Stolz. Was bist du bereit zu opfern?
Krimi, Thriller

Das Gesetz der Ehre

Wahrheit. Familie. Stolz. Was bist du bereit zu opfern?
Krimi, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 30.05.2015
Kein richtiger Krimi, eher ein Polizeifamilienfilm über mehrere miteinander verwandte Polizisten, die mehr oder minder im Sumpf stecken oder darüber ermitteln. Der Film wirkt authentisch, der Regisseur ist selbst Polizistensohn und war bemüht, die New Yorker Polizei so zu zeigen, wie sie ist, mit ihren Protokollen, ihrer Sprache, und dem, was sie umtreibt, aber auch die Gangmitglieder sind sehr echt - viele sind Laiendarsteller und tatsächlich Gangmitglieder in Washington Heights, am Nordrand von Manhattan.

Ich fand den Film ziemlich ungleich, mit schwer erklärbaren Rhythmenwechseln und manchen Fährten, die nicht wirklich verfolgt werden, während man sich bei anderen vielleicht zu lange aufhält. Verstanden habe ich das erst anhand der mitglieferten, einstündigen Dokumentation über seine Entstehung - endlich mal ein Making-Of, das so spannend ist wie der Film selbst. Kaum zu glauben, wie der Regisseur das durchgestanden hat (und was für eine Nervensäge Ed Norton sein kann).

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Drachenzähmen leicht gemacht 2

Fantasy, Animation, Kids

Drachenzähmen leicht gemacht 2

Fantasy, Animation, Kids
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 16.05.2015
Eine sehr gelungene Fortsetzung. Die Story entwickelt sich rasant, bunt und humorvoll und hält einige Moment ästhetischen Staunens bereit. Allein schon die Bewegungen und Gesichtsausdrücke der Figuren sind sehr gelungen in Vielfalt und Detailgrad. Zwar ist die Story eher auf den Teenager-Selbstfindungstrip gemünzt, stellt aber im Hintergrund auch die nicht uninteressante und gar politische Frage, woraus eigentlich jenseits althergebrachter Egonummern und Klischees das Zeug zur Führungskraft in Wirklichkeit besteht.

Schade, dass manche weiteren Bewertungen hier so viele "Spoiler" enthalten. Hätte ich sie vor dem Filmschauen gelesen, wären einige Überraschungen verloren gegangen.

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Godzilla

Fantasy, Action

Godzilla

Fantasy, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 26.04.2015
Ich verstehe nicht die hier überwiegend negativen Kritiken. Kann es sein, dass man etwas ganz bestimmtes von diesem Film erwartet hat und er etwas anderes liefert? Ich war positiv überrascht von einem Film, der deutlich größer ist, als die geringe Aufmerksamkeit in Deutschland suggerierte. Und ich fand ihn ziemlich... durchdacht. Godzilla erscheint hier in einer überraschenden Rolle, nicht mehr als primärer, antiker Erzfeind. Und der Film ist deutlich ernsthafter als die von tolpatschigen Helden geprägte 1998er Version von Roland Emmerich (der seiner amerikanischen Adoptivheimat aber auch einmal mehr in einer vom US-Publikum oft unbemerkt gebliebenen zweiten Schicht einen ironischen Spiegel hinhielt).

Dass man Godzilla erst nach einer längeren Aufbauphase zu sehen bekommt, gehört zum Kodex des Godzilla-Genres, aber vielleicht ist das Publikum heute einfach ungeduldiger, videospielgeprägter und will Action! jetzt! sofort!

Die Action kommt dann auch, in überaus epischer Art, die die Größe der Kreaturen gut in Szene setzt und in 3D gut zur Geltung kommt. Das die wichtigsten Schlachten in der Nacht stattfinden, mag den Film etwas düsterer machen, soll aber sicher die Dramaturgie hervorheben, und gehört irgendwie auch zum Genre (siehe andere Godzilla-Versionen, Pacific Rim usw.). Das Spiel mit den Schatten ermöglicht einfach mehr Spiel mit dem Licht, wie beim Caravaggio.

Und endlich wird auch mal eine andere Stadt als New York zerlegt.

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Transformers 4 - Ära des Untergangs

Die Regeln haben sich geändert. Das ist kein Krieg. Das ist der Untergang.
Action, Science-Fiction

Transformers 4 - Ära des Untergangs

Die Regeln haben sich geändert. Das ist kein Krieg. Das ist der Untergang.
Action, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 26.04.2015
Wer den dritten Teil mochte, wird auch den vierten Teil mögen - es sei denn, man ist da in der Zwischenzeit heraus gewachsen.

ungeprüfte Kritik

Jack Ryan - Shadow Recruit

Basierend auf den Charakteren von Tom Clancy.
Action, Thriller, Krimi

Jack Ryan - Shadow Recruit

Basierend auf den Charakteren von Tom Clancy.
Action, Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 18.04.2015
Die Mode des kompletten Neustarts bereits bekannter Figuren hat nun Tom Clancys Jack Ryan ergriffen. Chris Pine hat damit Erfahrung, hat er doch schon James T. Kirks filmische Neuauflage in unserer Galaxis verkörpert.

Ein Polit/Finanz-Thriller klassischer Faktur - der übrigens an keinen der Clancy-Romane anlehnt. Die Story lebt mehr vom Charisma der Darsteller als von inhaltlicher Innovationskraft oder irgendwelchen Überraschungen. Dafür ist der Film handwerklich völlig in Ordnung, Kenneth Brannagh versteht sein Fach. Möglicherweise sind Fortsetzungen geplant, immerhin endet Jack Ryan in den Romanen irgendwann mit einem der härtesten Jobs der Welt, nämlich als US-Präsident.

ungeprüfte Kritik

X-Men - Zukunft ist Vergangenheit

Fantasy, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 18.04.2015
Technisch super, für Krach, Farbe und spektakuläre Effekte ist gesorgt, der Film macht Spaß.

Aber - die Geschichte nimmt erst zäh ihren Lauf, um dann relativ dünn zu bleiben. Längere Dialogszenen sollen den Zuschauer zur Annahme verleiten, man würde ein bisschen Charakterpsychologie betreiben und der Effekthascherei auch etwas dramatische Tiefe entgegen setzen. Und es stapeln sich Logikfehler und Anachronismen als erzählerische Abkürzungen.

Aber, wie gesagt: Rums und Freude bringt der Film frei Haus mit, nur das Popcorn muss man selbst besorgen. Ausgerechnet Wolverine ist in alldem der ruhende Pol.

ungeprüfte Kritik

5 Days of War

Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit.
Kriegsfilm

5 Days of War

Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 24.03.2015
Der Film ist als moderner Kriegsjournalismusfilm nicht schlecht, recht spannend gemacht, und eine sinnvolle Erinnerung daran, dass der Krieg und sein Leid immer wieder relativ nahe von uns stattfinden können, auch wenn wir in Westeuropa uns für auf alle Ewigkeiten dagegen immun wähnen.

Ich sehe allerdings zwei Schwächen:

1. Die Journalistendarsteller sind allesamt sehr überzeugend - bis auf, leider, ausgerechnet Rupert Friend in der Hauptrolle. Den Draufgänger kann man ihm noch abnehmen, aber das unsägliche Leid, das er erlebt und gesehen haben soll, das kann sein Blick einfach nicht ausdrücken, diese Abgebrühtheit muss sich der Zuschauer selbst dazu denken.

2. Die Darstellung des Kriegsgeschehens ist zu einseitig und propagandahaft: Arme aber tapfere Georgier gegen böse prorussische Killer. Der Präsident scheint bereit, jede Demütigung auf sich zu nehmen, wenn nur der Frieden wiederhergestellt wird. Der Film spart komplett aus, wie aggressiv er nur Tage und Stunden zuvor selbst in Ossetien gezündelt hatte. Gewalt- und Kriegsbereitschaft waren deutlich beidseitiger, als es der Film relativ plump glauben machen will. Ich will hier sicher nicht die Gegenseite verteidigen. Aber ein Blick in den entsprechenden Wikipedia-Artikel über den Krieg kann zur eigenen Bildung sinnvoll sein, um das Gefühl der Empörung, das einen bei diesem Film ergreift, gegen eine differenziertere Betrachtung zu tauschen.

ungeprüfte Kritik

Tyrannosaur

Eine Liebesgeschichte.
Drama

Tyrannosaur

Eine Liebesgeschichte.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 03.02.2015
Großartige Darsteller: Peter Mullan, im echten Leben auch mal Straßengangmitglied und Türsteher, nimmt man den harten Knochen mit dem bohrenden Blick gern ab, und Olivia Colman ist eine echte Entdeckung - sie warf sich hier schutzlos in die Rolle und bestätigte wenig später ihr Talent in der herausragenden TV-Miniserie "Broadchurch". In diesem vielfach prämierten Vorstadtdrama gibt es kaum Hoffnung, keinen guten Ausweg, es geht wohl eher um Erlösung vom Bösen, das aber ständig verfügbar lauert, oder zuminst von der eigenen Verrohung, die man einfängt und die doch immer wieder ausbricht. Der frühe Rentner steht ohne Ausblick im letzten Drittel eines von Gewaltbereitschaft geprägten Lebens, scheint zu einem späten Versuch eines friedlicheren Lebens bereit, und trifft auf das Lächeln einer etwas naiv erscheinenden, gottestreuen Kleinbürgerin, hinter deren gütiger Fassade sich wiederum ein ganz anderes Drama abspielt. Auf eine gewisse Art erlösen sich beide tatsächlich vom Bösen, doch ist es dann wirklich besser? Man urteile selbst. Ein sehr ernster, intensiver und schonungsloser Film.

ungeprüfte Kritik

R.I.F.

Ich werde dich finden!
Thriller, Krimi

R.I.F.

Ich werde dich finden!
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 13.09.2014
Der Regisseur Franck Mancuso hat selbst eine Polizistenkarriere im Bereich der Schwerbrechensverfolgung hinter sich. Dadurch ist der Realismus der Dialoge und Interaktionen gesichert. Polizisten und Gendarmen haben in Frankreich ja sehr unterschiedliche Funktionsweisen - allein schon weil letztere Militärs und meistens eher in ländlichen Gebieten tätig sind - sodass der gegenseitige Respekt, der sich nach und nach aufbaut, anfänglich keineswegs selbstverständlich ist.

Es ist eigentlich ein "kleiner" Film, jedoch mit überzeugenden Schauspielern, insbesondere auf Yvan Attal ist wie üblich Verlass. Zusätzlich zum ersten Spannungsbogen (das Verschwinden) gesellt sich ein zweiter (ein überraschender Verdacht) und baut, bei aller Entschleuning, eine gute erzählerische Dichte auf.

ungeprüfte Kritik

Saving Mr. Banks

Das Ende des Buches ist der Anfang ihrer Geschichte.
Drama

Saving Mr. Banks

Das Ende des Buches ist der Anfang ihrer Geschichte.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 16.07.2014
Emma Thompson, die traditionell in der Rolle der smarten, schnoddrig-ironischen Britin brilliert, ist hier die ideale Besetzung. Der Kontrast zwischen ihrem pädantischen Gehabe und der bauernschlau-großzügigen Schlichtheit von Walt Disney (Tom Hanks) hätte sicher ein bisschen feiner ausgedehnt und ein bisschen weniger karikiert werden können. Doch gibt die parallel erzählte, dramatische Kindheitsgeschichte der Hauptfigur der ganzen Geschichte eine gewisse Tiefe, die dann mit der Haupthandlung verschmilzt, wenn die Maske von P.L. Travers schließlich schmilzt und ihre Erlösung beginnt.

Zugegeben - das Umfeld wirkt ein bisschen wie Pappmaché, und sogar die im australischen Busch verlorene Kleinstadt erscheint übernatürlich staubarm. Aber der Film besitzt auch die Klugheit, eine gefühlte Minute vor dem typischen Ende aufzuhören und damit zumindest auf der emotionalen Ebene auf manch Pappmaché zu verzichten.

In einer Nebenrolle zu sehen: Ruth Wilson, die u.a. als Psychopathin in der erstaunlichen BBC-Serie "Luther" international bekannt wurde.

ungeprüfte Kritik

Now You See Me - Die Unfassbaren

Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 08.06.2014
Grandioses Spektakel! Hatte schon seit einiger Zeit nicht mehr so viel Spaß an einem Film.

Die Story ist zwar hanebüchen, aber sie funktioniert und ist, wenn man sich darauf einlässt, erfreulich kreativ und robust geschrieben. Man weiß nie, was als nächstes passiert, und es werden viele falsche Fährten gelegt.

Von der Erzählungsstruktur und der Verwendung der Musik her erinnert mich der Film an "Ocean's Eleven" und Fortsetzungen.

ungeprüfte Kritik

Michel Vaillant

Jeder Sieg hat seinen Preis.
Action

Michel Vaillant

Jeder Sieg hat seinen Preis.
Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 07.06.2014
Warum Luc Besson weiterhin seine überaus schlichten Drehbuchschreiberkünste in die Filmgeschichte drückt, statt einfach die Drehbücher anderer zu drehen, steht in den Sternen.

Für die Regie wurde L-P Couvelaire geholt, der, wie meistens bei Werbungs- oder Videoclipregisseuren, die sich an Spielfilme wagen, erst einmal auf Form vor Inhalt setzt und Spannung durch hektische Schnitte zu erzeugen sucht.

Die Filmfiguren werden auch nicht wirklich aufgebaut, bekommen keine Charakterdichte, durchlaufen auch keine Veränderung im Laufe der Story.

Man freut sich lediglich ab und zu ob der ruhigen Präsenz von Jeam-Pierre Cassel und langer Einblicke in das wunderschöne Augenblau einer noch ganz jungen Diane Krüger.

ungeprüfte Kritik

Inside Llewyn Davis

Drama, Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 14.05.2014
Grafisch ist der Film einwandfrei. Wie üblich für Filme, die in den amerikanischen Sechzigern spielen, ist irgendwie fast alles braunfarbig (auch das, was nicht braun ist), in diesem Fall scheinen die Bilder zusätzlich weichgezeichnet, die Schatten setzen wiederum scharfe Kontraste, in das Spiel mit dem Licht wurde offensichtlich viel Überlegung investiert. Die Schauspieler sind tadellos bis grandios. Es wirkt alles authentisch. Aus ästhetischer Sicht ist es keine große Frage, warum Cannes die Goldene Palme verlieh.

Doch irgendwie kommt der Film kaum von der Stelle. Es werden ein paar Episoden aus einer Künstler-Boheme gezeigt, man schaut den Leuten beim Wohnen, Essen und Autofahren zu, es wird ein bisschen darüber nachgedacht, wie der Verzicht auf künstlerische Kompromisse auch den Verzicht auf jeden Erfolg bedeuten kann. Aber es fehlen der Anfang und das Ende. Und die Zeit dazwischen vergeht recht langsam, und offenbart aus meiner Sicht die Schwäche, nämlich die Dialoge, bei denen jenseits der seichten Ironie noch mehr heraus zu holen und manch Leere und demonstrative Ziellosigkeit etwas intensiver zu befüllen oder zumindest zu kommentieren gewesen wäre.

ungeprüfte Kritik

Man of Steel

Fantasy, Science-Fiction

Man of Steel

Fantasy, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 14.03.2014
Der Film von Zack Snyder trägt eindeutige Produktionsmerkmale von Christopher Nolan: nichtlineare Erzählstruktur, opulente Optik und die Musik von Hans Zimmer bewegen sich in Richtung der Dark-Knight-Serie. Man merkt, dass hier das filmische Zusammenwachsen der Superman- und Batman-Serien (beides DC-Comics-Figuren) vorbereitet wird, so wie auf der Gegenseite (Marvel) die "Avengers" Film für Film als Team aufgebaut wurden. (Mal sehen, ob sich Celluloid-Fundamentalist C. Nolan doch noch verlocken lässt, digitale 3D-Technik auch als Regisseur zu nutzen...)

Opulente Bilder, die nach richtig viel Produktionskosten aussehen, überzeugende 3D, bedächtige Längen, dann wiederum Superheldenschlägereien in hysterischer Schnittfolge wenn die Außerirdischen Clark Kent zu seinem Superhelden-Coming-Out zwingen. Ein sehenswerter Science-Fiction-Action-Film, bei dem man aber irgendwie das Gefühl nicht los wird, dass er doch nur ein Prolog einer ganzen Serie ist, eine Art "Was bisher geschah", bevor es richtig los geht.

ungeprüfte Kritik

Lösegeld

Wie viel ist dein Leben wert?
Thriller, Krimi

Lösegeld

Wie viel ist dein Leben wert?
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 14.03.2014
Angelehnt an die Entführung des Baron Empain 1978 kommt hier ein eleganter französisch-belgischer Psycho-Thriller. Nachdem das normale Leben der Hauptfigur Stanislas Graff (Yvan Attal) in kurzen Strichen von der offiziellen und der privaten Seite beleuchtet wird (Vorstand eines Konzerns, Mätresse, kühle Beziehungen in der eigenen Familie, der Hund als einziger Freund), wird er entführt und in kürzester Zeit vom machtbewussten Konzernlenker zum ohnmächtigen menschlichen Wrack.

Draußen in der Welt, von der er zunächst völlig abgeschnitten ist, zerfällt unterdessen sein Leben, die Klatschpresse kehrt sein Doppelleben nach außen, seine Familie zeigt das Maß ihrer großbürgerlichen Kleingeistigkeit und droht an ihren Egoismen zu zerbrechen während sich alle um die Wette als Opfer der Situation inszenieren. Erstaunlich schnell stellen sich die meisten darauf ein, dass der Entführte nicht lebend wiederkommt, während die Wochen vergehen und die Medien ihn vergessen.

Bei der Schauspielerführung hat sich der Regisseur vielleicht etwas zu sehr auf die Hauptrollen konzentriert und manche Nebenrollen vernachlässigt. Yvan Attal ist herausragend, die anderen Schauspieler in der französischen Originalfassung rangieren zwischen überzeugend (Polizisten, Entführer und der Anwalt) bis etwas gestelzt deklamierend (Aufsichtsräte).

Der Film ist nicht frei von oberschichtskritischen Klischees und von Längen. Die Kamera bleibt manchmal lange an einem Gesicht hängen, ohne dass darin viel passiert. Man fühlt sich machmal ein bisschen an... Derrick erinnert, wo die Luft in den oberen Schichten auch ziemlich kühl war. Doch genau damit erfüllt der Belgier Lucas Belvaux auch französische Kinotradition à la Claude Chabrol, fokussiert sich auf den rein psychologischen Spannungsbogen, ohne sich in Action oder andere regietechnische Artefakte zu verkünsteln, und wurde entsprechend von der internationalen Kritik gefeiert.

ungeprüfte Kritik

Drive

Thriller, Krimi, 18+ Spielfilm

Drive

Thriller, Krimi, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 05.03.2014
Ein dänischer Regisseur liefert einen Arthouse-Thriller mit Hauptdarstellern unter anderem aus England, Kanada und Guatemala. Der Film lebt zwar von seinem Drehbuch, vor allem jedoch von einem ästhetischen Konzept - ein europäischer Blick auf amerikanische Filmgeschichte. Es gibt da etwa eine Fahrstuhlszene, die ein Kunststück für sich ist, das sich ständig wandelnde Licht scheint das Innenleben der Figuren präzise visualisieren zu sollen und zieht wie das Gewitter auf, das sich gleich in diesem engen Raum entladen wird.

Die Action ist insofern absichtlich realistisch, als dass sie meistens kurz und irgendwie langweilig daher kommt. Der Titel wird jene enttäuschen, die Szene à la "Fast & Furious" erwarten. Kurz Augenblicke extremer Brutalität stoßen jedoch auf.

Man muss sich zugegebenermaßen am Anfang in den Film hinein verlangsamen, dann erschließt sich auch die Bedeutung der Längen - das echte Leben besteht letztendlich aus vielen Längen, kurz unterbrochen von sporadischen Beschleunigungen. Hier ist der Stil nicht unähnlich dem von Michael Mann - Thriller mit ausgedehnten Gesichtserforschungen.

Ryan Gosling transformiert beginnt in scheinbar unbeholfener Passivität, nach und nach schält sich ein sehr entschlossener und zu grenzenloser Brutalität bereiter Charakter heraus, der offensichtlich eine Vorgeschichte hat, die wir nur erahnen können.

Carey Mulligan ist mittlerweile eine verlässliche Größe des Filmgeschäfts. Albert Brooks sticht als phänomenaler Bösewicht heraus und sammelte etliche Preise für diese Rolle. Auch der Film wurde mehrfach prämiert, insbesondere den Regie-Preis in Cannes.

ungeprüfte Kritik

Pacific Rim

Science-Fiction, Action

Pacific Rim

Science-Fiction, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 21.02.2014
Sehr robuster Actionfilm, herausragend gemeisterte 3D, solch üppige visuelle Effekte dass man weiß dass man den Film ein zweites Mal sehen muss weil man so viele Details übersehen hat.

Zwischen den Actionszenen fast biblischen Ausmaßes entsteht zwischenmenschliches Füllmaterial, das ein bisschen weniger überzeugt, zumal der Hauptdarsteller hier eher unbeteiligt wirkt.

Das Ende kommt ein bisschen gehetzt und weniger schlüssig daher als der Rest und wirkt so, als hätte das Publikum bei den Test Viewings nach einigen schnellen Änderungen verlangt.

Aber allein die bombastischen visuellen Effekte machen das wett.

ungeprüfte Kritik

Doctor Who - Staffel 2

Die komplette zweite Staffel
Serie, Science-Fiction

Doctor Who - Staffel 2

Die komplette zweite Staffel
Serie, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 02.02.2014
Die älteste noch laufende Science-Fiction-Serie der Welt! Christopher Eccleston muss man hoch anrechnen, dass er als Hauptdarsteller in der 1. Staffel eine altehrwürdige Serie aus dem Stand ins 21. Jahrhundert spielte, getragen von einem brillianten Team an Autoren und Machern um Russell T. Davies. Doch Eccleston schien sich auch immer ein bisschen unwohl in der Rolle zu fühlen und konnte nie ganz aus seiner Ernsthaftigkeit entkommen und den verspielten Unterton gänzlich ausleben.

Er wird ab Staffel 2 für drei Staffeln vom Schotten David Tennant abgelöst, mittlerweile Mitglied der Royal Shakespeare Company (wo er übrigens auch mit Patrick Stewart alias Jean-Luc Picard auf der Bühne stand). Tennant hat es am Anfang ein bisschen schwer, wird jedoch über die drei Staffeln viel Charme entwickeln und das Leichte, das Verspielte und zugleich Emotionale besser treffen als sein Vorgänger, auch wenn seine Gesichtsaudrücke manchmal unerklärlich sind - manchmal sieht es aus, als hätte er gerade lebende Zutaten in seinem Sandwich entdeckt. Man merkt den Staffeln und den Spezialeffekten auch ihr wachsendes Budget an - mittlerweile etwas eine Million Pfund pro Episode. Heute ist Doctor Who zentraler Bestandteil der internationalen Strategie der BBC und wird von dem Team um Steven Moffat gemacht, das auch die herausragende Serie "Sherlock" verantwortet. Besondere Folgen werden teilweise weltweit in ausgewählten Kinosälen ausgestrahlt, auch in Deutschland.

Die Serie wird mit der Zeit immer besser. Von der 5. bis 7. Staffel übernimmt dann Matt Smith die Rolle - für mich durch seine geheimnisvolle, nachdenkliche Art der beste der drei "Doctors", vor allem wenn auch noch die hinreißende Jenna Coleman sich als Begleiterin hinzu gesellt. Vieles in dieser Serie sprudelt vor Intelligenz. Das sehr Britische an der Serie mag allerdings Deutschen mitunter befremdlich erscheinen, es sei denn, sie lassen sich mal vorbehaltlos darauf ein. Ich kenne keine andere Serie, in der so viel Fantasie steckt: Man weiß nie, was in der nächsten Minute passiert. I love that.

Hoffentlich wird auch Videobuster seinen Kunden die späteren Staffeln bereit stellen, die deutsche Fangemeinde ist diskret, aber es gibt sie.

ungeprüfte Kritik