Kritiken von "ahohmann"

Fell

Eine Liebesgeschichte - Ein imaginäres Portrait von Diane Arbus.
Drama, Lovestory

Fell

Eine Liebesgeschichte - Ein imaginäres Portrait von Diane Arbus.
Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 23.02.2010
Die Geschichte hat etwas von "Die Schöne und das Biest", das visuelle Ambiente jedoch viel mehr vom grandiosen "Frida". Hier wechselt Diane Arbus (Nicole Kidman) vom absoluten Angepasstsein zum wertungsfreien Zugehen auf die radikale Andersartigkeit. Die Kunst ist im Auge des Betrachters, aber nur dann, wenn der Betrachter alles Urteilen aufgibt.

Wie einst Tim Burton hat hier Steven Shainberg mit hoher Präzision eine ganz eigene Welt aufgebaut, in die die Sehnsüchte der Diane Arbus so natürlich hinein fließen wie Wasser. Nicole Kidman darf hier die zahlreichen Ausdrucksmöglichkeiten ihrer blauen Augen aus nächster Nähe zeigen - es ist fast so, als wollte Shainberg ihr ein Denkmal setzen. Eigentlich geht es im Wesen in dem ganzen Film fast nur um Augen und Blicke. Er besitzt einen ganz besondere Zauber, am Anfang störend und verstörend, nach und nach jedoch von sich entfaltender Magie.

Eine schöne Fabel über Akzeptanz und den heute überaus nötigen Ausbruch aus allzu einheitlichen Denk- und Anpassungsschemata. Ein echtes Unikat, das Gegenteil von Popcorn-Kino. Mein Vorschlag: Erst "Frida" sehen (http://www.videobuster.de/titledtl.php/frida-66224.html), dann "Fell".

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The Host

Horror, Fantasy

The Host

Horror, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 02.02.2010
Ein sehr schwer zu kategorisierender Film ! Er sieht erst mal aus wie ein Monster-Horror-Thriller, lässt sich aber keineswegs darauf reduzieren. Das Monster ist eher der vorgeschobene Spannungsbogen, um den sich letztendlich eine intime Familiengeschichte rankt. Mehr noch: Die Kombination aus überzogenen Figuren und überraschender Musikauswahl gibt einem manchmal das Gefühl, einen Zirkusfilm des französischen oder eher noch italienischen Kinos der Siebziger Jahre zu sehen. Wer den Clown spielt und wer den Zirkusdirektor, ist auch ohne Kostüm sofort erkennbar. Sogar einen (als Kiosk getarnten) Zirkuswagen gibt es.

Daraus ergibt sich insgesamt eine einzigartige Mischung, die weit über die Horrordimension hinaus geht (zumal sogar das Monster seinem menschlichen Proviant gegenüber mitunter Formen von Zärtlichkeit aufweist und dem oben erwähnten "Zirkuspersonal" noch eine Art ausgebrochener, mariner Raubkatze hinzufügt). Das eine oder andere charakterliche Element aus dem fernöstlichen Kulturkreis wie etwa die überzogenen Verhaltensweisen macht es einem noch schwieriger, zu entscheiden, ob der Film gefällt oder nervt - er tut ohnehin beides, und ist auf jeden Fall vielschichtiger als viele andere Filme des Genres, mit dem er sowieso genüßlich bricht und dabei zwischen Parodie und bitterem Ernst jongliert. Auf keinen Fall darf man diesen Film für bare Münze nehmen oder erwarten, dass er sich widerstandslos in die eine oder andere Schublade stecken lässt.

Joon-ho Bong scheint ein interessanter koreanischer Regisseur zu sein, den man weiter verfolgen sollte. Über seinen Film werden die Meinungen sehr weit auseinander gehen.

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Vexille

Anime

Vexille

Anime
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 02.02.2010
Spektakulärer Animationsfilm mit sehr hoher grafischer Qualität und Fülle. Trotz computergenerierter Figuren kann er so manchem teuren US-Action-Star-Spektakel das Wasser reichen. Das allgemeine Ambiente ist eine Endzeitstimmung mit hohem Militarisierungsgrad, die mancherorts z.B. an Terminator, Max Max und Aeon Flux erinnert.
Schade nur, dass einige der hier stehenden Rezensionen die eine oder andere überraschende Wendung preisgeben.

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Ronin

Jeder ist käuflich.
Action, Krimi

Ronin

Jeder ist käuflich.
Action, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 26.11.2009
Unklar ist, ob John Frankenheimer Frankreich so alt und schäbig aussehen lässt, um amerikanische Klischees vom alten Europa zu bedienen, oder vielmehr, um an den alten "Film Noir" anzulehnen. Letzteres scheint wahrscheinlicher, denn man könnte sich sehr wohl Alain Delon, Lino Ventura, Bernard Blier & Co. in der gleichen Handlung in alter Tradition der französischen Gangsterfilme vorstellen und findet hier ein ganz ähnliches visuelles Universum, Nachspann inklusive. Eine ordentliche Riege an Weltstars sorgt für einen robust gespielten Actionfilm mit insbesondere einer der aufwendigsten Verfolgungsjagden, die jemals durch Paris geschickt wurde.
Robert de Niro liegt der Film allerdings etwas auf dem Magen, denn nachdem er während der Dreharbeiten von der französischen Polizei wegen Nutzung der Dienste eines Callgirl-Rings in Gewahrsam genommen und verhört wurde, wollte er erst mal nie wieder nach Frankreich.

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Abbitte

Durch Liebe verbunden. Durch Angst getrennt. Durch Hoffnung erlöst.
Drama, Lovestory

Abbitte

Durch Liebe verbunden. Durch Angst getrennt. Durch Hoffnung erlöst.
Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 01.11.2009
Der Film beginnt nach einem allzu bekannten Schema der Beziehungskiste, die ein großes englisches Landhaus, ein paar reiche Töchter, gut aussehendes Dienstpersonal und ein dramatisches Schlüsselerlebnis umfasst. Seine zunehmende Dichte arbeitet sich aber auf ein unerwartetes und bewegendes Ende hin. Wer die Filme von beispielsweise James Ivory mochte, ist hier auf vertrautem Terrain. Die Schauspieler sind allesamt überzeugend, Keira Knightleys Augen können so gut dunkle Blitze werfen, die kleine Saoirse Ronan ist erstaunlich.

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Taxi

Action, Komödie

Taxi

Action, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 12.09.2009
Popcornactionkomödiue aus Südfrankreich mit sympathischen Figuren und schlagfertigen Dialogen. Leider geht bei der Synchronisierung nicht nur der Charme des Marseiller Akzents verloren. Sogar Deutschland hat ein paar Auftritte, in Form der in Frankreich üblichen Klischees (übel gelaunte Kerle, große eiskalte Blondine usw.).

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Gone Baby Gone

Kein Kinderspiel - Jeder sucht nach der Wahrheit... bis er sie kennt.
Drama, Krimi

Gone Baby Gone

Kein Kinderspiel - Jeder sucht nach der Wahrheit... bis er sie kennt.
Drama, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 25.06.2009
Ben Affleck fiel zwar bislang als Schauspieler eher wegen seiner dekorativen Eigenschaften als durch schauspielerisches Facettenreichtum auf, überrascht aber hier bei seinem Regiedebüt mit einem Thriller im "Independent-Cinema"-Stil. Seinem Bruder Casey liefert er eine Steilvorlage für eine überzeugende Hauptrolle. Dieser bekommt tatkräftige Unterstützung von den Zelluloid-Veteranen Morgan Freeman und Ed Harris. Aber am meisten überrascht Amy Ryan, die für ihre erstaunliche Darstellung als Helene McCready etliche Preise einsammelte und es bis in die Oscar-Vorauswahl schaffte. Die Story über zwei Detektive und ein paar Polizisten auf der Suche nach verschwundenen Kindern ist solide und schafft es auch ohne Verfolgungsjagden und ohrenbetäubende Musik, die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. In vielen Aspekten ist der Film untypisch, einschließlich des Endes. Man schaut danach ganz anders auf Ben Affleck.

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Code of Conduct

Mörderisches Doppelspiel - Geldgier ist eine tödliche Droge.
Action, Thriller

Code of Conduct

Mörderisches Doppelspiel - Geldgier ist eine tödliche Droge.
Action, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 11.06.2009
Charlie Sheen: "Ach, bitte, Daddy, komm schon, wir wollten doch immer 'nen Film zusammen machen ! Bittööö ! Mach miiit !"
Martin Sheen : "Aber das Drehbuch ist doch bescheuert, das ist doch untere Fernsehfilmqualität ! So ein Schwachsinn... Deine Mutter wusste schon immer, dass man Dein Gehirn nicht überstrapazieren durfte."
Charlie Sheen : "Ach bittöööö !! Ich hab das Drehbuch zumindest verstanden, Deine Filme sind manchmal sooo kompliziert ! Alocapypse Nau hab' ich nie verstanden, sah wie Fastnacht mit Napalm aus. Oooch bitttöööö! Wir lassen auch so 'ne Bauruine am Ende in die Luft gehen, das gehört ja zum Schen... zum Schon... zum Schin..."
Martin Sheen: "Zum Genre. Na gut, Kind, weil Du's bist. Aber ich schäme mich da schon ein bisschen. Aber naja, es wird ja ohnehin keiner den Film gucken."

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American Gangster

Thriller, Krimi

American Gangster

Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 11.06.2009
Ridley Scott wildert mit einem New Yorker Gangsterfilm direkt in Martin Scorceses Revier. Nachdem aber die Maffia- und Triadengeschichten in dieser Stadt schon ausgedehnt erzählt worden sind, nimmt sich Scott des ersten afro-amerikanischen Gangsterbosses an, der sich dort zwar mit Brutalität, aber mehr noch über gut verstandene kapitalistische Regeln (bessere Ware billiger verkaufen, Mittelmänner durch direkte Beziehungen zum Hersteller überspringen, aktive Qualitätssicherung, das mühselige Endkundengeschäft anderen überlassen) in einer schon dicht besetzten Szene durchsetzt weil er schlauer als die anderen ist. Zwar hat man bei Denzel Washington immer irgendwie das Gefühl, dass er Denzel Washington spielt, aber in diesem Film darf er sich mal in ein anderes Register ausdehnen, das man eher nicht von ihm gewohnt ist. Mit Russel Crowe bekommt er einen angemessenen Widerpart, auch wenn Crowe das finsterere aus "L.A. Confidential" fehlt und nun er die leidende Redlichkeit darstellt, auf die seit einiger Zeit eher Denzel Washington spezialisiert war. Eine gewisse Langatmigkeit, wie schon in anderen Rezensionen angemerkt, kann man nicht leugnen, und wer einen packenden Actiongangsterspannungsthriller sehen will, sollte sich vielleicht doch anderswo umschauen (bei besagtem Scorcese, zum Beispiel). Ob das Ridley Scott so wollte oder ihn einfach nur die alterungsbedingte Verlangsamung ereilt, die die meisten Regisseure trifft, sei dahingestellt. Wer sich aber darauf einlässt, kann diesem Film durchaus originelle Züge und einen soliden Erzählungsstrang mit routiniert kompetenter Schauspielerführung abgewinnen, der auf realen Begebenheiten beruht und deren Protagonisten beide heute noch leben.

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Der Sternwanderer

Eine fantastische Reise in eine Welt voller Geheimnisse
Fantasy, Abenteuer

Der Sternwanderer

Eine fantastische Reise in eine Welt voller Geheimnisse
Fantasy, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 11.06.2009
Ein schöner Film mit einigen großen Namen des amerikanischen Kinos. Dem Witz des Buchautors Neil Gaiman wird er nur teilweise gerecht, wirkt ab und zu ein bisschen gestelzt in seinen Dialogen oder Wendungen und scheint sich nie wirklich zwischen Kinder- und Wenigerkinderfilm zu entscheiden. Vielleicht mag das daran liegen, dass Neil Gaiman, wie sein Landmann Terry Pratchett, eher Märchenbücher für Erwachsende schreibt. Aber der Film bietet wirksame und recht originelle Unterhaltung, die Klischees eher aufgreift, um sie dann geschickt zu zerpflücken. Und in seiner Nebenrolle ist Robert de Niro hier einfach nur köstlich, so hat man ihn noch nicht gesehen und allein das macht den Film schon sehenswert.

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Fearless

Action

Fearless

Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 11.06.2009
In den amerikanischen Produktionen hat Jet Li genau zwei unterschiedliche Gesichtsausdrücke, seltenst drei. In diesem Film sieht man ihn mal in einem viel breiteren schauspielerischen Ausdrucksspektrum, ja, er scheint richtig aufzugehen wenn er mal in seiner eigenen Muttersprache drehen darf. Der Film hat nationalpropagandistische Züge, aber das haben viele amerikanische Filme ja auch. Ich persönlich bin der Kung-Fu-Filme mit ihren Kirschblütengartenklischees ziemlich überdrüssing, aber dieser Film ist anders und sehenswert, weil auch nicht ganz ohne philosophische Betrachtungen über die Kampfkunst, die so manchem testosterongetränkten Gehirn vielleicht ein bisschen etwas darüber zum Grübeln geben werden, dass mehr dahinter steckt als nur zeitraffermäßiges gegenseitiges Aneinanderklopfen von Gliedmaßen.

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Kill Bill - Volume 2

Action, Thriller

Kill Bill - Volume 2

Action, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 21.05.2009
Nach dem ersten, comics-, 'tschuldigung, manga-angelehnten und zackigen Kill Bill 1 wirkt Teil 2 eher wie ein Western mit Schwertern und vielen Rhythmusbrüchen. Spätestens seit "Jackie Brown" scheint sich Tarantino nebst seines Filmemachersauftrags einem Zusatzauftrag der Star-Archäologie verschrieben zu haben: Er holt ein paar Altstars aus der Mottenkiste und spendiert ihnen überlange Monologe, in denen er die Kamera ganz, ganz nahe an sie heran fährt, wie als wollte er eine Landkarte ihrer Fältchen festhalten. In Kill Bill 2 gibt es gleich mehrere solcher Momente, die der Handlung keinen Beitrag leisten und mehr eine Art letzter Hommage vor die Rückgabe an die Mottenkiste zu sein scheinen. Ich persönlich fand den Teil 2 ziemlich zähe, respektiere aber, dass Tarantino-Puristen hier gabz in ihrem Element sein könnten - vielleicht.

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Verführung einer Fremden

Wie weit würden Sie gehen?
Thriller

Verführung einer Fremden

Wie weit würden Sie gehen?
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 21.04.2009
Das US-Kino versucht meistens, die Leere seiner auf 15-jährige amerikanische Teenager zugeschnittenen Drehbücher mit verschiedenen Formen optischer und akustischer Schrillheit hinweg zu dröhnen. Da sticht ein Film wie dieser deutlich heraus. Hier schafft die Story selbst für Spannung, streut immerfort neue Spuren, und liefert bis zuletzt Wendungen, die auch die blasierteren unter den Zuschauern (und davon bin ich einer) noch mal überraschen können. Die Ansprüche jugendlicher Action-Junkies wird der Film nicht erfüllen. Wer aber einen etwas langsameren Thriller, der dafür mit Weltklassemimen, schnittigen Dialogen und durchdachtem Handlungsfaden aufwartet, zu schätzen weiß, ist hier endlich mal wieder gut bedient.

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L.A. Crash

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 11.02.2009
Verschiedene Lebenslinien laufen und fahren durch Los Angeles und treffen sich nur stoßartig, nur in Form verbaler oder physischer "Crashs", daher der Titel. Die diffuse Wut des Großstädters entlädt sich dann viel zu schnell, als dass Zeit bliebe, den anderen als fühlendes Wesen wahrzunehmen, der vielleicht wie Du gerade mal einen schlechten Tag hatte und ansonsten kein schlechter Kerl ist. Stattdessen wird der andere in eine stereotype Rolle (Weiß, schwarz, hispano...) gesteckt - und spielt das Rollenspiel fast zwangsläufig mit. Alle Teilnehmer dieses Instant-Rollenspiels können sich dessen Absurdität bewusst sein und dennoch nicht heraus finden, weil es viel zu schnell knallt. Manchmal folgt der Tod, manchmal jedoch geschieht ein kleines Wunder und es folgen Läuterung und Anerkennung des Menschlichen im Anderen. In seinen Abkürzungen und symbolischen Verquickungen zwischen diesen sehr unterschiedlichen Charakteren aus vielen Schichten der Gesellschaft hat der Film den etwas abstrakten Zug einer Großstadtfabel. Aber er baut schnell und ohne jede Effekthascherei bei sehr zurückhaltender Musik eine Spannung und Intensität auf, die einen nach der letzten Einstellung eine Weile lang nicht los lässt.
Die Botschaft könnte sein : Der Andere ist auch nur Mensch, vielleicht fühlt er wie Du, vielleicht findet er nur nicht die richtigen Worte oder Du lässt ihm gar nicht die Zeit. Soziale Interaktionen als ständiges Missverständnis. Wut als schleichender Stauungsprozess, der immer mehr Wut erzeugt weil sie nie vom Verständnis abgelöst wird. Hör ein bisschen zu bevor Du die Schublade über den anderen zu machst oder ihn über den Haufen schießt. Unabhängiges US-Kino in Hochform. Ein sehr guter Film.

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Von Löwen und Lämmern

Wofür lebst du? Wofür stirbst du? Wofür kämpfst du? Wofür stehst du ein?
Drama, Kriegsfilm

Von Löwen und Lämmern

Wofür lebst du? Wofür stirbst du? Wofür kämpfst du? Wofür stehst du ein?
Drama, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 11.02.2009
Von Robert Redford ist man seit Jahrzehnten politisch engagiertes Kino für Erwachsene gewöhnt, für das er einst das Alternativfilmfestspiel "Sundance" erschuf. Dieser Berufung bleibt er hier treu. Eigentlich ist der dramaturgische Aufbau eher der des Theaters, als würden hier vier Kammerspiele rotierend ablaufen: im Büro eines Hochschulprofessors, im Büro eines republikanischen Senators, im Hauptquartier einer Militäreinheit und auf einer afghanischen Bergkante. Die Schauspielerführung ist gewohnt virtuos und Redfords eigenes Charisma als politischer Debattenprofi bestätigt sich ebenfalls. Das Spannungsmoment entsteht nicht aus dröhnender Action sondern aus lebhaftem verbalen Schlagabtausch. Die Argumentationen sind allerdings sehr auf ein amerikanisches Publikum gemünzt, das sich derzeit noch die Augen reibt, nachdem es sich daran erschreckt hat, wie weit der eigene Patriotismuswahn bei Politik, Presse und Volk das kritische Denken ausgeschaltet hatte. Wir Europäer hatten jüngst kein böses Erwachen aus diesem Patriotismuswahn, den wir schon lange hinter uns haben und dessen amerikanische Version wir von Anfang nur ungläubig aus atlantischer Ferne bestaunen konnten. Daher werden die Dialoge viel weniger an unseren Grundfesten rütteln als es auf amerikanischer eingeschlagen haben mag. Dort hingegen wurde der Film wahrscheinlich als zu belehrend empfunden und "floppte". Aber der Film spiegelt eine wichtige Momentaufnahme des Reifungsprozesses amerikanischer Politik wider, indem er den Stand der aktuell dort tobenden Debatten recht umfassend dokumentiert. Die Botschaft: Wer nichts tut, verhindert nicht, dass es wieder passiert.

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Hotel Ruanda

Die Welt wandte sich ab. Doch er breitete seine Arme aus.
Drama

Hotel Ruanda

Die Welt wandte sich ab. Doch er breitete seine Arme aus.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 09.01.2009
Eine Art "Schindlers Liste", übertragen auf den Völkermord in Ruanda. Der Film basiert auf einem wahren Leben. Aber wie die Flüchtlinge im Hotel des Mille Collines vom Helden geschützt werden, so bewahrt der Regisseur auch den Zuschauer wissentlich vor der ruandeischen Blutorgie. Wie Schindler rutscht auch Paul Rusesabagina eher unbeabsichtigt ins Heldentum. Was ihn und viele andere retten wird, ist seine Demut.
Nach dem Film hat man eine bessere Idee davon, was auch heute noch in der dortigen Region, besonders im vergessen Krieg im Konto geschieht, der fast unbemerkt jedes Jahr mindestens eine halbe Million Menschen das Leben kostet. Der Film ist ein Plaidoyer für die Einmischung.

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Die Verurteilten

Entscheide Dich, ob Du leben oder sterben willst... nur darum geht es.
Drama

Die Verurteilten

Entscheide Dich, ob Du leben oder sterben willst... nur darum geht es.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 04.12.2008
Vor ein paar Jahren las ich, dass auf den Listen der Lieblingsfilme der Amerikaner einerseits immer irgendwelche Filme aus den gerade vergangenen wochen, andererseits aber seit Jahren konstant "The Shawshank Redemption", auf deutsch "Die Verurteilten", erschienen. Die virtuose Schauspielerführung gepaart mit einer geschickten Geschichte ergeben hier großes Kino.

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Ratatouille

Rattenscharf serviert.
Kids, Animation

Ratatouille

Rattenscharf serviert.
Kids, Animation
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 04.12.2008
Die anderen Rezensionen haben schon alles gesagt, daher sei von meiner Seite nur angemekrt, dass ich bislang nur einen einzigen Film mit Bestnote versehen hatte, "Ratatouille" ist nun der zweite. Nachdem ich die DVD gesehen hatte, schaute ich mir am folgenden Abend die meisten Szenen gleich noch mal an. Un film formidable !

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Die Queen

Königin von England, Königin der Herzen.
Drama

Die Queen

Königin von England, Königin der Herzen.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 16.10.2008
Genießt sich Wie ein Darjeeling aus bester Lage
Der Alltag der Queen während der Krise, die durch den Tod von Diana Spencer entstand. Helen Mirren spielt mit subtilst ironischen Akzenten die Queen höchstpersönlich und dies mit großer Glaubwürdigkeit. Der Film genießt sich am besten auf englisch (mit Untertiteln), da die typisch englischen Stimmlagen und somit ein Teil des Humors bei der Synchronisierung üblicherweise verloren gehen. Hervorragende Schauspielerführung von Seiten Stephen Frears'.

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8 Blickwinkel

8 Fremde. 8 Sichtweisen. 1 Wahrheit.
Thriller, Krimi

8 Blickwinkel

8 Fremde. 8 Sichtweisen. 1 Wahrheit.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 16.10.2008
Smarter Thriller
Ein Attentat auf den US-Präsidenten, aus verschiedenen Blickwinkeln immer wieder von vorne erzählt. Irgendwann fragt man sich, ob das nicht jedes Mal langweiliger wird. Das Gegenteil ist der Fall: Die Spannung baut sich immer schneller auf, der Film inszeniert mit steigendem Tempo ein erzählungstechnisch akrobatisches Drehbuch, das fernab der üblichen Hollywood'schen Linearität den Zuschauer in seinen Bann zieht. Die Geschichte wird immer mehr zum Puzzle, bevor sich dann alles wieder zusammen fügt. Habe schon seit längerem keinen so guten US-Thriller mehr gesehen.

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Dragon Tiger Gate

Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 29.08.2008
Schöne Bilder
Die Geschichte überfordert sicher niemanden, und es gelten auch hier die Regeln der Kung-Fu-Filme, wie es sie zu Tausenden gibt. Sehr positiv überrascht war ich jedoch darüber, mit welcher Sorgfalt, ja fast schon künstlerischem Anspruch viele Kameraeinstellungen und Bildkompositionen aufgebaut wurden. Mit dem Fortschritt der Story mutiert der Film von einem eher klassischen Hong-Kong-Gangsterfilm in Richtung »Mortal Kombat« und verzichtet auch nicht auf die genre-übliche Melodramatik, und/aber so manches Szene ist fast schon auf ästhetischer Ebene eine Augenweide. womit sich der Film von der Massenproduktion abhebt.

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Der Soldat James Ryan

Der Auftrag ist ein Mensch.
Kriegsfilm

Der Soldat James Ryan

Der Auftrag ist ein Mensch.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 06.07.2008
Hohe Präzision
Es mag klischeehaft klingen, zu sagen, dass ein Kriegsfilm die um sich keifende, rücksichtslose Kriegsgewalt dergestalt inszeniert, um dem Zuschauer jegliche Versuchung der Kriegsverherrlichung oder -Verharmlosung auszutreiben. Aber Steven Spielberg stellt den Schauplatz Frankreich 1944 mit einer solchen technischen Präzision dar, dass man sich dem Gefühl kaum entziehen kann, mittendrin zu sein. Und das ist keineswegs ein angenehmes Gefühl. Selbst beim abgebrühteren Zuschauer wird sich hier das eine oder andere Mal alles zusammen ziehen. Das große Schlachten, das jeden wahllos und plötzlich trifft, wird hier dargestellt, ohne dass einem ein Detail erspart bleibt. Empfindsamere Zuschauer seien vor dem Film gewarnt, alle anderen sehen hier ein Meisterwerk, das keinen Zweifel daran lässt, dass das einzelne Menschenleben, wenn der Krieg erst mal seine Schneise durch das Weltgeschehen mäht, keine, überhaupt keine Bedeutung mehr hat.

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Letters from Iwo Jima

Briefe aus Iwo Jima
Kriegsfilm

Letters from Iwo Jima

Briefe aus Iwo Jima
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 01.06.2008
Die andere Seite
Über die (faire) Idee, zusammen mit »Flag of our Fathers« beide Seiten der berühmten Schlacht von Iwo Jima und damit des Krieges zu zeigen, wurde beim Erscheinen des Films schon viel positives berichtet, dem ich nur beipflichten kann. Auch in »Letters from Iwo Jima« wird die Absurdität des Krieges doppelt unterstrichen. Auf der japanischen Seite gibt es viel Ehrgefühl, und die, die ihr Ehrgefühl über das eigene Leben stellen, sterben - meist sinnlos. Die, für die das Überleben wichtiger ist, überleben. Jedem seine Prioritäten. Der Film ist, wie bereits in anderen Rezensionen angemerkt, etwas langatmig, aber das sind alle Autorenfilme von Clint Eastwood seit »Bird«. Die Schnellebigkeit duldet auch ein paar Ausnahmen. Eastwood, so scheint es, möchte durch seine beiden Beleuchtungen des Krieges zeigen, wie unbedeutend der einzelne Soldat ist, und wie sehr er sich über Ehrgefühl und Patriotismus manipulieren lässt, um für ganz andere Interessen zu sterben (und gar sterben zu wollen!), denen er egal ist. Noch bevor auf Iwo Jima der erste Schuss fiel, hatten die japanischen Generäle die Insel schon längst abgehakt.
Als Altersfreigabe hätte ich wegen viel Blutes und Sterbens 18 Jahre angesetzt, aber wir sind ja mittlerweile schon in frühem Alter viel Blut gewohnt.

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Was wäre, wenn du eine universelle Fernbedienung hättest mit der du dein Leben in den Griff bekommst
Komödie, Fantasy

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Was wäre, wenn du eine universelle Fernbedienung hättest mit der du dein Leben in den Griff bekommst
Komödie, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "ahohmann" am 19.03.2008
Anspruchslose Comedy für die ganze Familie
Hollywood versucht mal wieder die Menschheit über die Lach-Heul-Schiene dahin gehend zu erziehen, was im Leben wichtiger ist (Frau, Kinder und Hund) als die Anerkennung des Arbeitgebers. Dabei ist eine nette Komödie raus gekommen, basierend auf einer unterhaltsamen Idee. Kate Beckinsale (bin ein Fan) hat hier immer noch nicht die Rolle ihres Lebens bekommen, nachdem sie uns zuvor mit einer ganzen Reihe Actionfilmen in engen Latexanzügen versehen hatte. Adam Sandler kehrt einen langsam auftauenden Macho raus, kann es aber bis zum Schluss nicht lassen, Mittelpunkt der (seiner) ganzen Welt sein zu wollen. Hinter der recht simplen Moral der Geschichte profiliert sich unterschwellig eine Werbung für die traditionell-christliche Familie. Christopher Walken darf mal wieder eine dubiose Nebenrolle spielen und hat sichtlich viel Spaß dabei.

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