Kritiken von "VideobusterRedaktion"

Sieben Leben

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 21.05.2009
Mutig. Das ist Will Smith in der Rolle des todtraurigen Ben Thomas, der sich auf den Weg begibt, einen positiven Einfluss auf die titelgebenden SIEBEN LEBEN (USA 2008) zu nehmen. Mutig ist auch Grant Nieporte, der sein erstes Spielfilm-Drehbuch auf Anhieb für eine Großproduktion abliefern konnte, obwohl er dort nichts aber auch gar nichts beschönigt. Mutig vom italienisch-stämmigen Regisseur Gabriele Muccino, die Vorlage so konsequent bis zum (bitteren?) Ende durchzuziehen. Und nicht zuletzt mutig sind diejenigen, die sich auf diesen bewegenden Film einlassen.

Wie es schon Video Buster Mitglied 'Dickens' in der zeitgleich zum Verleihstart veröffentlichten Kunden-Kritik zu SAKRILEG (USA 2008) schreibt, gilt auch hier zu beachten: "Zum Inhalt sage ich wie fast immer in meinen Rezensionen nichts, denn ich habe es schon als Kind gehasst, wenn einem durch zuviel erzählen die Spannung genommen wurde." Wohl wahr. Denn in SIEBEN LEBEN sitzt man erst einmal recht hilflos vor den Mosaikstücken der Geschichte, die in Nahaufnahmen und sprunghaften Ortswechseln erzählt wird. Wir erfahren nur, dass Ben (Will Smith) ein schicksalhaftes Trauma durchlebt. Selbstzweifel und Trauer zeichnen seine Gesichtszüge fast permanent. Wie er in diese Lage geraten konnte und was er daraus macht, legt der Film nach und nach offen, bis am Ende alles einen ans Herz gehenden Sinn macht.

Die erste Einstellung: Nahaufnahme seines Gesichts, die Augen mit einer Hand verschlossen, während er mit der Notrufzentrale spricht: "Es gab hier einen Selbstmord." Die Telefonistin: "Wer ist das Opfer?" Ben: "Ich." Der Einstieg ist drastisch und das nächste Bild vom Ozean lässt zwar hoffen, doch seine Stimme gibt nicht viel Hoffnung: "In sieben Tagen erschuf Gott die Welt und in sieben Tagen habe ich meine zertrümmert." ("In seven days god created the world and in seven seconds I shattered mine.")

Weiter verraten wir kein Sterbenswörtchen, denn der Film erklärt nach einer Weile das zunächst Verwirrung stiftende erste Filmdrittel von ganz allein und mit immer intensiveren Momenten. Das gute Bonusmaterial beinhaltet sieben Sichtweisen auf SIEBEN LEBEN ("Seven views on SEVEN POUNDS"), Interviews mit sieben Verantwortlichen. In einem Ausschnitt berichtet Regisseur Muccino, er habe die Struktur absichtlich nicht linear gehalten, um dem Zuschauer die Möglichkeit zu geben, selbst herauszufinden, wer Böses und wer Gutes im Schilde führt.

Der für den Schnitt zuständige Hughes Winborne erklärt, Muccino nähme sich wie in der vorangegangenen Zusammenarbeit mit Will Smith (DAS STREBEN NACH GLÜCK von 2006) die Zeit, Szenen lang auszuspielen, damit sich die Geschichte entwickeln kann. Das könnte bei manchem Video Buster Mitglieder eine Reaktion hervorrufen, wie bei einem unserer Mitarbeiter und dessen Freundin (Zitat): "Wir haben nach der Hälfte gelangweilt ausgemacht."

Wenn Sie jedoch gewillt sind, sich auf diesen ergreifenden und ein wenig unkonventionellen Film einzulassen, werden Sie sicher nicht enttäuscht werden. Sie müssen kein Drama eines modernen Shakespeare erwarten, so wie es manche Internet-Besprechungen sehen, dafür fehlt es ein bisschen an Tiefe und erst recht an Wortraffinesse, denn nach amüsanten oder ironischen Momenten sucht man in SIEBEN LEBEN vergebens. Aber das braucht es auch nicht, wenn er mit seinen Nebenrollen glänzen kann. Woody Harrelson als Ezra Turner kann überzeugen und Rosario Dawson spielt die Emily Posa so gekonnt, dass man in ihren Szenen tatsächlich das fiktive des Drehbuchs vergisst. Obwohl doch so einiges - wie Autor Nieporte im Interview verrät - auf eigenen Erlebnissen oder Begegnungen beruht.

Und schließlich könnten Sie erfahren, was es mit den SEVEN POUNDS, den "sieben Pfund" aus dem Originaltitel auf sich hat, was sich ähnlich wie in Alejandro González Iñárritus 21 GRAMM (2003) hinter diesem Rätsel verbirgt. Ein Blick auf (die) SIEBEN LEBEN lohnt sich also. In vielen Drehtagen erschuf das Drehteam in Kalifornien SIEBEN LEBEN und in 118 Filmminuten könnte es ein Stück weit Ihr eigenes beeinflussen.

ungeprüfte Kritik

Vicky Cristina Barcelona

Drama, Lovestory

Vicky Cristina Barcelona

Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 20.05.2009
Mit den Filmweisheiten von Woody Allen verhält es sich wie mit Oliven und Wein - oder: Die Magie der Scarlett-Johansson-Trilogie...

In VICKY CRISTINA BARCELONA (USA/Spanien 2008) spielt Scarlett Johansson eine amerikanische Touristin, die mit ihrer besten Freundin Vicky (Rebecca Hall) in der zweitgrößten spanischen Metropole ihren Sommerurlaub verbringt. Cristina will den Kopf frei kriegen und sich klar darüber werden, was sie im Leben eigentlich will. Ihre Reisebegleiterin scheint sich da schon sicherer zu sein, denn sie plant bereits ihre Hochzeit mit einem bodenständigen, treuen Anzugträger. In Katalonien, bei einem abendlichen Restaurantbesuch, tritt nun Juan Antonio (Javier Bardem) an ihren Tisch. Ein resoluter Künstler, der den Damen ein unmoralisches Angebot unterbreitet: "Ich lade Sie ein, mit mir nach Oviedo zu kommen. Wir bleiben übers Wochenende. Ich meine, ich werde Ihnen die Stadt zeigen und wir werden gut essen, trinken guten Wein, lieben uns." Vicky stellt eine nicht ganz unberechtigte und für den Verlauf des Films ebenso entscheidende Gegenfrage: "Ja und ... und wer genau soll sich da bitte schön lieben?"

Lieben ist ein gutes Stichwort, denn alle lieben offenbar Miss Johansson. Im Video Buster Starportrait berichteten wir über die 1984 in New York geborene Darstellerin, sie sei von den Lesern der Zeitschrift FHM in einem '100 Sexiest Women in the World 2006' Special zur 'Sexiest Woman Alive' gekrönt worden. Vom 'Playboy' wurde diese Ehre mit einer weiteren Auszeichnung 'Sexiest Celebrity of 2007' bestätigt. Sie selbst kokettierten mit einer Aussage, sie würde auf Herren des älteren Semesters stehen. Sie könne sich eine Beziehung mit einem unter 30-Jährigen nicht mehr vorstellen. Seit September 2008 ist Frau Johansson allerdings mit Schauspielkollege Ryan Reynolds (Jahrgang 1976) fest liiert und erfreut sich an 5 Millionen Dollar, die sie laut dem 'Forbes' Magazin jährlich verdienen soll. Ihren eigenen Worten zufolge ist sie sehr unabhängig, bräuchte jedoch eine Menge Zuneigung: "I am very independent. I can look after myself but I still need a lot of love and care."

Warum wir Ihnen das über Scarlett Johansson schreiben? Gleich dreimal in Folge hat Woody Allen sie in den vergangenen Jahren in einer Hauptrolle besetzt. Als Muse des Regisseurs beeindruckte sie in der BBC-Produktion MATCH POINT (2005) an der Seite von Jonathan 'The Tudors' Rhys Meyers, anschließend in SCOOP - DER KNÜLLER (2006) neben Hugh 'Wolverine' Jackman und nun in 'Vicky Cristina'. Diese Film-Menage-à-trois haben wir uns hintereinander zu Gemüte geführt und das sollten Sie auch tun! Denn es tritt das ein, was uns der Off-Erzähler in VICKY CRISTINA BARCELONA über Cristina berichtet: "Plötzlich hatten Gedanken Vorrang vor Gefühlen. Gedanken und Fragen über das Leben und die Liebe. Und so sehr sie auch versuchte, sich gegen sie zu stemmen, sie konnte sie nicht verdrängen."

Zu viele Wahrheiten über das Leben? Es ist schon schmerzlich, wie Woody Allen in manchen Szenen den Finger in die Wunde zu legen versteht, wie er Schreckensszenarien aus hinterfragten Partnerschaften und verhängnisvollen Affären vor uns ausbreitet. Gleichermaßen höchst unterhaltsam wie unterschwellig pessimistisch sind die Werke seiner Scarlett-Johansson-Trilogie. Mögen Sie Fantasy-Geschichten und Science-Fiction? Genießen Sie es, sich mit fesselnden Filmabenteuern aus dem Alltag heraustragen zu lassen, um für eine Weile in eine fremde Welt abzutauchen? Dann halten Sie sich um Himmels Willen von diesen Filmen hier fern! Nein, Sie müssen sie unbedingt sehen! Widersprüchlich wie diese Aussagen und faszinierend sind diese Filme, jeder für sich. So ist MATCH POINT eine Lovestory und dann doch ein Thriller, SCOOP ein klassischer Krimi und doch eine beinahe alberne Komödie und VICKY CRISTINA BARCELONA schließlich ist eine Romanze, eine Komödie, ein Drama zugleich. Filme mit Gedanken und Fragen über das Leben und die Liebe eben.

In MATCH POINT heißt es zu Beginn: "Der Mann, der gesagt hat 'Ich hätte lieber Glück als Talent' hat tiefe Lebensweisheit bewiesen. Man will nicht wahrhaben, wie viel im Leben vom Glück abhängt. Es ist erschreckend, wenn man daran denkt, wie viel außerhalb der eigenen Kontrolle liegt. Es gibt Augenblicke in einem Match, da trifft der Ball die Netzkante und kann für den Bruchteil einer Sekunde nach vorn oder nach hinten fallen. Mit ein bisschen Glück fällt er nach vorn und man gewinnt. Oder auch nicht und man verliert." Bei Woody Allens Spielfilmen weiß man nie, auf welche Seite der Ball springen wird, nicht einmal, welches Spiel überhaupt gespielt wird. Nur der Ausgang ist gewiss: Das Zusehen ist in jedem Fall ein Gewinn.

Juan Antonia (Bardem) berichtet über die Beziehung mit seiner Ex Maria Elena, gespielt von der dafür mit dem Oscar(c) ausgezeichneten Penélope Cruz: "Wir waren beide davon überzeugt, dass unsere Liebe perfekt wäre, aber irgendetwas fehlte." Sicher ist auch der vorliegende Film im Nachhinein betrachtet keineswegs perfekt. In der Synchronisation fehlt ihm dazu ein wichtiger Bestandteil, der Charme der spanisch-englischen Dialoge. Aber man kommt in Gedanken nur schwer von ihm los. Gedanken, noch ein gutes Stichwort: Die macht man sich über die Jugendzeit, als man Woody-Allen-Werke noch als Steckenpferd seiner Eltern abgetan hat, da sie scheinbar nur Erwachsenenprobleme wie Ehestreitigkeiten zum Thema hatten. Das verhielt sich so wie mit Oliven und Wein - Dinge, die man angeblich erst mit dem Alter richtig zu schätzen lernen weiß. Inzwischen hat man Woody Allen ins Herz geschlossen und genießt solche Filmabende mit leckeren Oliven und gutem Wein. Man wird alt! Da kann wieder einmal nur eine der genannten Filmweisheiten von Woody Allen retten: "Es ist erschreckend, wenn man daran denkt, wie viel außerhalb der eigenen Kontrolle liegt." Wir wünschen gute Unterhaltung mit Vicky, Cristina, Juan Antonia und Maria Elena in Barcelona.

ungeprüfte Kritik

The Da Vinci Code - Sakrileg

Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 14.05.2009
Mit seinem Roman "Sakrileg" sorgte Dan Brown weltweit für Aufsehen und löste wilde Spekulationen über den Wahrheitsgehalt seiner Thesen aus.
Die Kritik der Kirche an diesem Film ist verständlich und schwachsinnig wie immer.

Die filmische Umsetzung von Dan Browns Bestseller lässt sich wohl am besten als routiniert beschreiben. Man erkennt ganz klar die Handschrift und die Stilmittel von Regisseur Ron Howard, der den Stoff schnörkellos auf die Leinwand bringt. Der Film hat trotz seiner ca. 150 Minuten keine Längen und hält die Spannung auf konstantem Level.

Die Leistung des Darstellerensembles ist durchweg überzeugend, wobei sich keiner der Akteure in den Vordergrund drängt. Herausgehoben seien an dieser Stelle Hauptdarsteller Tom Hanks, der als integerer Gelehrter überzeugt, an der kniffligen aber gleichzeitig gefährlichen Schnitzjagd Gefallen findet und Audrey Tautou, die als Langdons Partnerin und als starke Frau gefällt.

ungeprüfte Kritik

Lakeview Terrace

Was könnte sicherer sein, als einen Polizisten zum Nachbarn zu haben?
Thriller

Lakeview Terrace

Was könnte sicherer sein, als einen Polizisten zum Nachbarn zu haben?
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 29.04.2009
Samuel L. Jackson glaubt, er sieht nicht richtig, als die neuen Nachbarn einziehen: Ein weißer Jungspund mit einer farbigen, bildschönen Lebensgefährtin. Das guckt sich der LAPD-Gesetzeshüter nicht lange tatenlos an. Als alleinerziehender Vater von zwei heranwachsenden Kindern muss er doch ein gutes Vorbild abgeben und für Ruhe und Ordnung sorgen. Wo leben wir denn?! Als sich das frisch eingezogene Paar auch noch im Pool nebenan bei einer abendlichen erotischen 'Schwimmgymnastik' vergnügt, brennt bei Moralapostel Abel Turner (Jackson) eine Sicherung nach der anderen durch. Zuerst einmal dreht er aber bei sich im Haus die Sicherung für die Sicherheitsflutlichter rein, woraufhin das Schlafzimmer der neuen Nachbarn auch in den Nachtstunden hell erstrahlt. Ausgereichnet jetzt hat bei Lisa und Chris (Kerry Washington und Patrick Wilson) auch noch jemand die Drähte der Klimaanlage gekappt. Nicht nur aus diesem Grund heizt sich die Stimmung merklich schnell auf.

Was nach einem klassisch erzählten, sich langsam steigernden Thriller klingt, entpuppt sich im Laufe der 105 Filmminuten - als klassisch erzählter, sich langsam steigernder Thriller, genau. So wie sich die Ausgangssituation der ganzen Geschichte liest, so entfaltet sich das Geschehen in LAKEVIEW TERRACE (USA 2008) unaufhörlich. Zwar hatte Regisseur Neil LaBute zuvor mit WICKER MAN (2006) zahlreiche Filmbegeisterte enttäuscht, auch BESESSEN aus dem Jahr 2002 kam nicht viel besser an, aber sein Regieeinstieg IN THE COMPANY OF MEN von 1997 bleibt weiter in guter Erinnerung. Schon damals verfolgte LaBute erfolgreich das Konzept, ein gerade in Amerika kontroverses Reizthema in einen intensiven Thriller zu verpacken.

Zurück zum auflodernden Nachbarschaftsstreit in Lakeview Terrace, dem stereotypen Suburb-Distrikt am Rande von Los Angeles. Der Konflikt am Gartenzaun, bei dem ein Wort das nächste gibt, ist keinesfalls nur geradlinig erzählt, wie man vermuten mag. Angenehm konventionell kommt die erste Stunde in die Gänge, schon der Vorspann ist sachlich schwarz-weiß (wie bezeichnend) gehalten, in klaren Buchstaben. Die Kameraeinstellungen zeigen die Personen und Schauplätze mit wenigen Nahaufnahmen und ohne störende Handkamera, die mit ihren wackeligen Bildern doch in letzter Zeit selbst in Großproduktionen allzu inflationär benutzt wurde. Die Verunsicherungen bei den Neuankömmlingen und beim Zuschauer setzt mit dem Aufeinandertreffen der Hauptakteure ein, als sich Samuel L. Jacksons Charakter mit zweideutig-eindeutigen Bemerkungen als verkappter Rassist entpuppt. Spannend ist nicht unbedankt was passiert, sondern wie es passiert.

Risse bilden sich, in der Vorortsiedlung, im Job, in der Erziehung, in der Beziehung. Zwischenmenschliche, zwischenrassische (der englische Begriff 'interracial' ist griffiger) und geschlechtliche Machtkämpfe tun sich auf. Dem zuvor sicher geglaubten Vertrauen in die festen Werte des Lebens wie Arbeit, Partnerschaft und Familie wird der Boden unter den Füßen weggezogen. Das ist interessant zu beobachten und für einen Mainstreamfilm mutig thematisiert. Vielleicht war das einer der Gründe, warum Will Smith als Produzent in dieses Projekt einstieg. Seine Produktionskosten hat LAKEVIEW TERRACE jedenfalls längst eingespielt, stieg am Startwochenende in den USA sogar auf Platz 1 der Kinocharts ein. So werden Sie bestimmt auch demnächst bei uns einigen Gesprächspartnern begegnen, die sich nach dem Gesehenen gerne über Rassismusdarstellungen und Thrillerkonventionen im Film unterhalten wollen.

Trotzdem sollten Sie die Erwartungen an 'Lakeview' nicht zu hoch hängen, denn es folgt noch eine zweite Stunde, die zwar die Spannungsschraube weiter anzieht, sich jedoch ordentlich in Klischees verliert. Aus den Reihen des Video Buster Teams konnten schon einige gegensätzliche Meinungen aufgeschnappt werden. Niemand äußerte sich euphorisch über den Frühjahrsneustart auf DVD und Blu-ray, jedoch pendelten die Reaktionen zwischen durchschnittlichem Zuspruch und zufriedenen Gesichtern. Wer keinen 08/15-Thriller erwartet, sondern eine durchaus fesselnde Handlung mit guten Ansätzen von oftmals ausgeklammerten Themen des menschlichen Miteinanders, geht mit einem LAKEVIEW TERRACE Filmabend kein Risiko ein.

Haben Sie ihn bereits gesehen und sind Sie von der schauspielerischen Präsenz des Ausnahmedarstellers Samuel L. Jackson wieder einmal überzeugt worden? Dann sehen Sie sich Mr. Jackson doch gleich auch einmal 'auf der anderen Seite' in einer defensiven Rolle an, als Lehrer im packenden Drama 187 - EINE TÖDLICHE ZAHL. Der stammt ebenso wie LaButes Debüt aus dem Jahr 1997 und zeigt Jackson, wie er selbst von New York nach Los Angeles umzieht, um dort in L.A. ein Opfer der alltäglichen Gewalt zu werden. Und um den 'weißen' LAKEVIEW TERRACE Darsteller Patrick Wilson nicht zu diskriminieren, sei auch von ihm ein beeindruckender Filmauftritt genannt, im recht schockierenden Psychogramm HARD CANDY (2005). Genug der Filmempfehlungen für heute! Lassen Sie sich gut unterhalten und seien Sie lieb zu Ihren Nachbarn, sonst...

ungeprüfte Kritik

Death Race

Action, 18+ Spielfilm, Science-Fiction

Death Race

Action, 18+ Spielfilm, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 22.04.2009
Frankensteins Todesrennen im Death Race 2009: Jason Statham ist ein Siegertyp. Mit jeder neuen Runde beweist er, dass seine Filmkarriere keine Aussetzer zu kennen scheint. Ob sein Film DEATH RACE (USA 2008) für uns Zuschauer nun Grund zum Jubeln ist, oder ob dieses FSK18-Gefährt nach gut 100 Filmminuten doch nicht ganz unbeschadet über die Ziellinie kommt, das wollen wir Ihnen nach dem Renngeschehen vor dem dröhnenden Testbildschirm berichten.

Der sympathische Jensen Ames (Statham) ist von der ersten Minute an eine klassische Figur 'aus echtem Schrot und Korn'. Ein Mann mit Ecken und Kanten, aufrichtig und anpackend. Nur muss er schon nach einem kurzen Filmauftritt als Tagelöhner ein Schicksal erleiden, das schon so manchen Filmhelden traf: Seine heile Familienwelt wird zerstört und er wird als Hauptverdächtiger unschuldig in ein Hochsicherheitsgefängnis verfrachtet. Die Leiterin Hennessey - die dreifach Oscar(c)-nominierte Joan Allen einmal erfrischend anders - führt ein hartes Regiment und veranstaltet mit den Insassen die titelgebenden 'Death Races', die mit tödlichen Rennereignissen für ein regelmäßiges, schaulustiges Millionenpublikum sorgt. Sind wir noch im Filmgeschehen oder schon in der Filmauswertung?

Als Produzent ist der legendäre B-Film-Tycoon Roger Corman am Werk, der Vater des Trashfilms (und das ist liebevoll gemeint). Dass die enorm günstigen Filme seiner unabhängigen 'Corman-Factory' in den sechziger und siebziger Jahren so enorm erfolgreich waren, sei leicht zu erklären: "Weil wir uns nicht um die Grenzen zwischen Kunst und Trash kümmerten. Die jungen Leute, die für mich arbeiteten, durften sich selbst verwirklichen, solange genug Sex und Gewalt in den Filmen vorkam und die Titel möglichst reißerisch waren." (Corman am 31.12.08 in der ZEIT) So hieß denn auch der Vorgänger zu DEATH RACE im Jahre 1974 hierzulande FRANKENSTEINS TODESRENNEN (im US-Original: DEATH RACE 2000). Eine bemerkenswerte Mischung aus schlechtem Geschmack, unvergesslichen Charakteren und einer Besetzungsliste vom legendären David Carradine bis zum jungen Sylvester Stallone. Ein Filmcocktail, der psychedelisch und politisch zugleich wirkt, der - im Rahmen seines geringen Budgets - eine harte Medien- und Gesellschaftskritik ebenso trefflich serviert, wie anrüchige Nacktszenen und brutale Rennsequenzen.

All die Kritik an der damaligen amerikanischen Führung geht im Remake von Regisseur Paul W.S. Anderson (erwartungsgemäß?) völlig im Renngeschehen unter. So wie in MORTAL KOMBAT (1995) und seinem ALIEN VS. PREDATOR (2004) beweist Anderson erneut, wie gekonnt er einerseits Spielfilme in Szene setzen kann und wie leer diese nach dem Ausschlachten der Vorbilder am Ende zurückbleiben. Genug der Schelte, denn die in Cormans DEATH RACE 2000 satirisch überhöhte Schaulust eines abstumpfenden Fernsehpublikums ist auch hier erhalten. Zwar werden nicht wie bei Corman zum Sammeln der begehrten Rennpunkte unschuldige Passanten überfahren, denn die Rennstrecke führt nicht von der Ost- zur Westküste, sondern lediglich durch einen abgesperrten Gefängnisparcours. Allerdings gibt es auch im Remake manch blutige Karambolage. Außerdem erwartet den geneigten Zuschauer ein Action-Vehikel, das wirklich Männerträume zu verwirklichen scheint. Harte Jungs, schnelle Autos, Waffenarsenale und heiße Fahrtbegleiterinnen. Das sind Zutaten, für die sich auch Statham (siehe Making-Of) gerne privat im Filmsessel festnageln lässt. Hier werden wir akustisch und visuell mit Vollgas durchgeschüttelt und wenig gerührt.

Auch auf 'Computer Generated Images', auf CGI-Effekte, wurde laut Regisseur Anderson - wenn immer es möglich war - verzichtet. So wurden alle Autos à la 'Pimp My Ride' von Gebrauchtwagenhändlern angeschafft, ausgeschlachtet, aufgemotzt. Inklusive der Arbeitsstunden seien so pro Automobil Kosten in Höhe von 250.000 bis 300.000 Dollar entstanden, die sich immer wieder per Explosion in Rauch aufgelöst haben. Anderson wollte weg vom Image der B-Movies, der zweitklassigen Billigfilmchen, hat bewusst große Namen wie Jason Statham, Joan Allen und Ian McShane für sein DEATH RACE verpflichtet und wollte eine Hommage an Genreklassiker wie MAD MAX II drehen. Ist doch schön, wenn uns Zuschauern nicht nur Schauwerte, sondern auch handwerkliche und darstellerische Höchstleistungen geboten werden und die hohen Produktionskosten (geschätzte 45 Millionen Dollar) sinnvoll zum Zwecke eines hohen Unterhaltungswerts investiert wurden.

Altmeister Roger Corman fasst unverblümt zusammen, was damals wie heute gilt: "Aber man muss ehrlich sein: Es ging nicht nur um Kunst, sondern auch um Business. Ich hatte mit meinen eigenen Produktionen viel Geld verdient. Also investierte ich in die Filme der Nachwuchsregisseure, deren Talent ich bereits getestet hatte. Keiner von denen hat mein Geld je verschwendet."

ungeprüfte Kritik

Das Waisenhaus

Horror, Thriller

Das Waisenhaus

Horror, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 11.04.2009
El Orfanato, das Waisenhaus. Belén Rueda. "Warum glaubt mir niemand?" Das sind Eckpfeiler, aus denen Spaniens neue Regiehoffnung Juan Antonio Bayona einen stilsicheren Haunted-House-Genrebeitrag erschaffen hat. Eine Geisterhausgeschichte könnte allerdings schon im Vorfeld einen Schauer hervorrufen, wenn man an die vielen (filmischen) Klischees denkt, die dort "herumgeistern".

Um den Fehler zu vermeiden, den die Online-Enzyklopädie "Wikipedia" begeht, indem sie die Handlung vom Beginn bis zur Pointe nacherzählt, richten wir lieber den Blick darauf, wie DAS WAISENHAUS entstand. Den Grundstein für die breitenwirksame Aufmerksamkeit legte der Produzent, Guillermo del Toro, mit seinem langjährigen Vertrauen in den Kurzfilm- und Videoclipfilmer Bayona und mit der Zusage für dieses zunächst nicht gerade neuartig anmutende Filmkonzept. Der Mexikaner del Toro, der es nach einer grundlegenden Filmausbildung mit seinen zwei HELLBOY Verfilmungen und dem hochgelobten PAN'S LABYRINTH international "geschafft" hat, war von dem Projekt sofort überzeugt und konnte für eine Verdoppelung des Etats und der angesetzten Drehzeit sorgen. Del Toro sagte frei übersetzt, dass die gewählte Gattung nur mit großen Schauspielern ernsthaft und glaubhaft würde, wie es mit Nicole Kidman 2001 in THE OTHERS geschehen sei. Daher engagierte er etablierte Darsteller wie Fernando Cayo, Geraldine Chaplin und allen voran Belén Rueda, deren Talent seit Alejandro Amenábars DAS MEER IN MIR (Auslands-Oscar 2005) über jeden Zweifel erhaben war.

Altmeister Billy Wilder soll einmal auf die Frage nach den drei wichtigsten Bestandteilen für einen guten Film geantwortet haben: "Drehbuch, Drehbuch, Drehbuch". In diesem Fall überzeugte die Textfassung von Sergio G. Sánchez alle Beteiligten. Sánchez selbst verhielt sich im Vorfeld in Hinsicht auf filmische Vorbilder ganz offensiv: natürlich habe er Klassiker wie POLTERGEIST und DAS OMEN viele Male studiert und damit den elterlichen Videorekorder abgenutzt. Vertont wurde seine Geschichte mit der Originalmusik von Fernando Velázquez, der genau wie der Kameramann Óscar Faura verdientermaßen ausgezeichnet wurde, und Hauptdarstellerin Rueda sammelt ebenfalls einen Filmpreis nach dem anderen. EL ORFANATO hat im eigenen Land mehrere "Barcelona Film Awards" verliehen bekommen und sogar sieben noch gewichtigere "Goyas" (die spanischen Oscars). Nicht verwunderlich, dass THE ORPHANAGE – obwohl nicht englischsprachig gedreht – seinen weltweiten Siegeszug fortsetzt. Ein Durchmarsch bei den großen Preisverleihungen jedoch ist für ein solches Genre wohl eher ungewöhnlich, genau wie der deutliche finanzielle Erfolg, der DAS WAISENHAUS bereits jetzt zu einem der erfolgreichsten spanischen Filme aller Zeiten werden ließ.

Kinderhände reißen im Vorspann Fetzen von Tapete (von der Leinwand) ab und an den darunter liegenden Stellen aus der Vergangenheit werden die Titeleinblendungen sichtbar. Wieder entfernen die kleinen Hände gierig Papierstreifen und es bleibt ein schwarzes Bild zurück, auf dem die Filmhandlung beginnt. Ein Mädchen lehnt an einem Baum und ruft einen Abzählvers. Ihre Spielkameraden kommen immer näher auf sie zu. Dieses Spiel nimmt sich Regisseur Juan Antonio Bayona (geboren 1975) in seinem ersten langen Spielfilm zu Herzen und lässt die Elemente seiner Gruselgeschichte Schritt für Schritt auf den Zuschauer zukommen. Als Laura lässt sich Belén Rueda von ihrem Filmsohn Stichworte zuwerfen ("Leuchtturm!"), die sie zu einer spannenden Schilderung verarbeitet. So muss man DAS WAISENHAUS verstehen: Aus drei, vier Elementen, die man vielleicht schon mal gehört oder gesehen hat, wird dem gewillten Zuhörer/Zuschauer eine unheimliche Gute-Nacht-Geschichte vorgeführt. Die Personen im WAISENHAUS sind allesamt verunsichert und auf ihre Art isoliert, denn niemand will ihnen glauben. Der junge Sohn verbringt seinen Tag mit imaginären Freunden, das erwachsene Paar träumt von einem intakten Familienleben und dem Projekt eines eigenen Erziehungsheims, an das auch noch niemand vollends glauben mag. Das Grauen ist in uns, der Film spielt geschickt mit visuellen Motiven wie Türen, Klinken, Schlüsseln, Treppen. Immer mit der Grundstimmung um die Urängste Verlust, Krankheit, Behinderung, Tod. Nichts kann für Sicherheit sorgen, weder Ehe, eine neue Familie für die Waisen, noch ein vermeintlich schützendes neues Heim oder gar die Zukunft. Dabei führt uns der Film in wundervoll komponierten Bildern durch das raffinierte Drehbuch.

Kritikern sei angeraten, einfach mal im Nachhinein die schön gestaltete Webseite des Films im Internet anzuschauen. Dort kann man einige Fotos der Drehorte betrachten. Wie nett die versammelte Filmcrew dort lacht! Dann wird klar, welches Geschick und Können dahinter steckt, aus den Schauplätzen wie dem sonnigen Strand und den einladenden, großzügigen Räumen einer Villa mit Hilfe weniger Maskeneffekte und einer Handvoll Akteure eine solch anspannende Atmosphäre zu schaffen.

Jeder von uns hat sicherlich hier und da Schreckensbilder im filmischen Gedächtnis, die sich nicht verdrängen lassen wollen. Unbequem sind Erinnerungen, die klassische Filmmonster wie der Kiemenmann aus dem Amazonas oder Boris Karloffs Figuren lieferten. Doch weitaus fieser können Dinge sein, die in "realen" Räumen geschehen. Denken Sie an ein verlassenes Haus und einen langen Flur. Ein Kind steht dort mit einem Sack auf dem Kopf und kommt langsam und wortlos auf Sie zu. Gänsehaut, die beeindruckender als jede überhöhte und comichaft wirkende Splattereinlage jüngerer Horrorfilme wirkt. Wenn man sich denn – und das gilt letztlich für jede Filmgattung – darauf einlässt. Im Film spricht Geraldine Chaplin als Medium, die Kontakt zum "Reich der Toten" herstellen soll, mit der Hauptperson Laura und erklärt ihr, dass sie erst sehen könne, wenn sie auch daran glaubt. Da hat die Seelenwelt der Verstorbenen etwas mit dem Kino gemein: Sie können es nur sehen, wenn Sie sich nicht dagegen sperren. Löschen Sie also daheim alle Lichtquellen, starten Sie den Film mit guter Lautstärke und sagen Sie hinterher nicht, wir hätten Sie nicht gewarnt!

Am Ende soll ein Video Buster Mitglied zu Wort kommen, das in seiner Kundenkritik zu Gaspar Noes IRREVERSIBEL eine auch für DAS WAISENHAUS gültige Aussage traf: "Somit bleibt dieser stets spannend, da der Zuschauer mitdenken muss. Ist bei dieser Story aber perfekt umgesetzt. Nochmal ansehen ?? Nein Danke !!!" Und die Überleitung zur WAISENHAUS-Vorspanngestaltung soll Hamburgs "Hansen Band" bilden, dem Zusammenschluss der Musiker Marcus Wiebusch (Kettcar) und Thees Uhlmann (Tomte) mit Schauspieler Jürgen Vogel. Mit einem Zitat aus ihrem Song "Alles teilen": "Ding dong und ich, wartend in den Räumen. Und hinter den Türen, die Chance die mehr verspricht. Zwischen Rauhfaser und Wand klebt die Hoffnung fremder Leben. Klebt die Sehnsucht nach was Neuem. Kleben Bahnen von Tapeten."

ungeprüfte Kritik

Babylon A.D.

Thriller, Science-Fiction

Babylon A.D.

Thriller, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 08.04.2009
"Save the Planet." Das ist die erste Botschaft, die uns Toorop mitgibt. Rettet den Planeten. Mit einem düsteren Grollen unterlegt, sehen wir aus dem All auf die Erde herab. Die Stimme des Sprechers Vin Diesel grollt aus dem Off noch mehr: "Das Leben ist hart und dann krepierst du. Autoaufkleber-Philosophie." Hinter allem steht der französische Regisseur Matthieu Kassovitz, der seit LA HAINE - HASS von 1995 immer noch genügend Filmfans hat, die an ihn glauben. Ob er diese Treue mit seinem neuen Film aufs Spiel setzt und ob er über die "Autoaufkleber-Philosophie" hinaus auch Tiefgründigeres mitzuteilen hat?

Tiefgründig ist der Titel: BABYLON A.D. (Frankreich/USA 2008). Babylon, Bilder an den Turmbau steigen auf, mit dem die Menschen sich im Alten Testament in den Himmel bauen wollten, um sich auf eine Stufe mit Gott zu stellen. Daher der erste filmische Blick aus göttlicher Perspektive auf unseren blauen Planeten, den es zu retten gilt? "A.D.", Anno Domini, als zeitliche Einordnung. Dabei wissen wir zunächst gar nicht, wann wir uns befinden. Nur wo: Im neuen Serbien, Osteuropa, in einem karg eingerichteten Zimmer zusammen mit Vin Diesel. Das einzige Mobiliar scheint aus an der Wand gelehnten Waffen zu bestehen. Wohnst du noch, oder kämpf du schon ums Überleben? Draußen herrscht Bürgerkriegsstimmung, ein Endzeitszenario à la CHILDREN OF MEN (2008) breitet sich vor uns aus.

Nur leider hält der Vergleich zu Alfonso Cuaróns Werk nicht allzu lange stand. Was sehr düster und atmosphärisch beginnt, mit stampfendem Rap unterlegt (stimmig: "Deuces" vom Projekt AcHoZeN), bröckelt nach und nach. Das Drehbuch als solches erinnert an den Mythos des Turmbaus: Hoch hinaus wollen während einer zum Scheitern verurteilten Mission. Doch was geht hier schief? Die Darstellerriege ist bestens: Diesel mit seiner erwähnten Originalstimme lässt ein großes Science-Fiction-Endzeit-Heimkino-Gefühl aufkommen. Wahre Weltstars wurden ihm zur Seite gestellt, mit Gérard Depardieu, Charlotte Rampling und einer souveränen Michelle Yeoh. Auch die jüngste im Team, Mélanie Thierry, hat als rätselhafte Aurora ein gewisses Etwas. Vielleicht nicht ganz die Klasse einer Leeloo (Milla Jovovich) aus dem FÜNFTEN ELEMENT. Das wurde 1997 ebenfalls französisch produziert und der Autor/Regisseur Luc Besson erhielt damals ein Budget über rund 90 Millionen Dollar für seine Zukunftsvisionen.

Kassovitz hat hier 'nur' 60 Millionen zur Verfügung gestellt bekommen und wählte visuell reizvolle Schauplätze wie Kasachstan, die Antarktis und New York. Gerüchten zufolge soll der Filmemacher gesagt haben, das nun vorliegende Endresultat seines Filmprojektes sei "stupid", blöde. Was sagt dann erst Romanautor Maurice Georges Dantec dazu, der die Vorlage "Babylon Babies" (so auch der Filmarbeitstitel) bereits 1999 veröffentlichte? Laut eines Interviews mit AMC-TV hätte sich Kassovitz konkret über das Zusammenschneiden seines Filmmaterials auf knapp über anderthalb Stunden geärgert. Das könnte so manche Handlungssprünge in der zweiten Hälfte des Films erklären. Video Buster bietet nun die offiziell "ungeschnittene Fassung" von Concorde/EuroVideo an, die eine FSK16-Freigabe erhielt. Sollte uns ein längeres, in sich geschlosseneres Filmerlebnis vorenthalten worden sein - von 70 herausgenommenen Minuten ist die Rede - müsste man den verantwortlichen Produzenten demzufolge statt eines "A.D." für Ihren Vermarktungstitel ein "a.D." als Zusatz für "außer Dienst" verleihen. Und man müsste noch einmal Vin Diesel aus dem Prolog zitieren: "Gott hat uns so viel gegeben, um zu sehen, was wir daraus machen. Selbst beschissene Laborratten hätten sich besser angestellt." (Zitat Ende)

Zahllose Unkenrufe zu BABYLON A.D. im Ohr, funktioniert der Film beim ersten Anschauen allerdings erstaunlich gut und kann durchaus als richtig schöner Genre-Beitrag gelten, der den naiv-sympathischen Charme der Actionfilme aus der Zeit vor der Jahrtausendwende versprüht. Wenn man die Erwartungen ganz niedrig hängt, wird man positiv überrascht und verbringt einen unterhaltsamen Filmabend. Das gesagt, erzeugt das Ganze allerdings ein Dilemma: Ihre Erwartungen könnten jetzt vielleicht gestiegen sein und Sie werden vor dem eigenen Bildschirm enttäuscht sein. Trotzdem: Flachbildschirm, flache Story, flache Erwartungshaltung - diese Rechnung geht auf!

Sagen Sie nach diesem Eindruck eher "Babylon Ade" oder lassen Sie sich doch von den Stärken des auf DVD und Blu-ray erschienen Verleihtitels BABYLON A.D. mitnehmen auf eine kurzweilige Filmreise? Film rein, Alltag raus! Autoaufkleber-Philosophie.

ungeprüfte Kritik

James Bond 007 - Ein Quantum Trost

Action, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 02.04.2009
Ein Quantum Bourne: Craig, Daniel Craig ist in eine wilde Autoverfolgungsjagd verwickelt, bei der es nicht nur der Person im Kofferraum schlecht wird. Auch als Zuschauer wird man in der Eingangssequenz von EIN QUANTUM TROST (GB/USA 2008) ordentlich herumgeschleudert. Von einem MTV-Schnittstakkato war im Internet zu lesen, in das man nach dem Ende des Vorgängerfilms fast nahtlos gestoßen wird. Wobei heutzutage der MTV-Stil doch zumeist gar nicht mehr als Aufwertung für kunstvolle Cutter-Leistungen verwendet wird, sondern eher als Herabsetzung des Sehvergnügens. Warum eine Arbeitskollegin trotz dieses Bildfeuerwerks bereits kurz nach Filmbeginn einschlief? Folgen wir unvoreingenommen Bonds Wegen durch Italien, nach England, Österreich und Bolivien, ja sogar zu den Bregenzer Festspielen...

Attraktive Schauplätze erwarten uns, erwartungsgemäß. Der Brite Craig darf ein zweites Mal seine Fähigkeiten als Geheimagent Ihrer Majestät unter Beweis stellen, dabei waren schon bei seinem Einstand viele Pressestimmen reichlich boshaft. So sagte 'Die Zeit' ihm den (Zitat) "Charme eines russischen Dorfdiscobesitzers" nach. Doch wer hört schon auf Kritiker? Hier berichten wir Ihnen zumindest, dass Craig in diesem neuen, offiziell 22.James-Bond-Film gegen solche Unkenrufe mit vollem Körpereinsatz ankämpft. Noch schwieriger hat es der deutsche Regisseur Marc Forster, der in die Fußstapfen von Martin Campbell treten muss, dessen CASINO ROYALE (2007) doch einiges Lob von Seiten des Filmpublikums gefunden hat.

Viele von Forsters früheren Filmen, wie MONSTER'S BALL 2001 oder STAY 2005, sind beeindruckende Werke - die jedoch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Dazu steckt hinter all den Wendungen und den wenig schlagfertigen Dialogen von QUANTUM TROST auch noch wie beim Bond zuvor der durch Werke wie L.A. CRASH oder MILLION DOLLAR BABY Oscar(c)-gekrönte Drehbuchautor Paul Haggis. Da möchte man schon meinen, dass Haggis klar hinter seinen Möglichkeiten bleibt.

Hat nun der Bösewicht Dominc Greene, gespielt vom Franzosen Mathieu Amalric, eine fesselnde Ausstrahlung, etwas Diabolisches? Na ja. Geht es Bonds Gegenspieler einfach nur um Macht, hat er Ölvorkommen im Visier oder doch andere natürliche Ressourcen? Alles funktioniert wie bei dem von Hitchcock geprägten Begriff des 'McGuffin', einem Gegenstand, hinter dem alle her sind, der die Handlung voran treibt und der im Grunde austauschbar ist.

Sind Sie nun hinter diesem Verleihtitel her, oder halten Sie die neueren Varianten für einen unnötigen Aufguss der klassischen Bond-Themen? EIN QUANTUM TROST zeigt zumindest, dass das Franchise doch noch einige Schauwerte bieten kann, hier und dort einige moderne Aspekte einbringt wie etwa häufige Handy-Kommunikation und virtuelle Multi-Touch Dashboards. Eine Technologie, die der Riese unter den Softwareherstellern sicher gern in Szene gesetzt sieht. Auch der weltweit viertgrößte PKW-Hersteller baut seine mal scheinbar lautlos, mal kernig ins Bild gleitenden Karosserien gern ein. Aber was wäre Bond schon ohne die zeitgemäßen Produktplatzierungen. Oder ohne die Bond-Girls? Eine von ihnen findet gar ihr Ende (bis auf den Anstrich) in einem historischen Bond-Girl-Tod. Trotzdem: Das wahre 007-Gefühl brandet leider erst so richtig in den letzten Minuten auf, das einen gespannter als vor dem Film zurücklässt, mit dem Versprechen: "Bond will return". Das zumindest ist doch ein Minimum an Trost!

Genug der Filmverweise. Hinein ins eigene Heimkino! Und für den Fall, dass Ihnen dieser neue Bond so gar nicht zusagt, haben wir noch eine kurze (nicht repräsentative) Umfrage innerhalb des Video Buster Teams für Sie gestartet. Wer ist nun der Lieblings-Bond und warum? Gibt es einen besonderen Favoriten unter den 22 (23 wenn man "niemals nie" sagt) Filmen?

=> Jan: "Mein Favorit unter den Darstellern ist Sean Connery, vermutlich wegen seines Humors und der hochgezogenen Augenbraue. DIAMANTENFIEBER gefällt mir am besten. Sind Bond-Filme nicht ohnehin seit dem Ende des Kalten Krieges zu Werbespots verkommen? Zumindest geht's seit CASINO ROYALE wieder zurück zu den Ian-Fleming-Wurzeln."
=> Jens: "Daniel Craig! Finde mit ihm ist die Filmreihe frischer, moderner und cooler geworden. Die alten Klassiker finde ich natürlich auch super. Der markanteste und beste Darsteller hier ist sicher Sean Connery. Aber Daniel Craig finde ich persönlich besser. Bester Bond Film ist klar CASINO ROYALE, bei den alten Filmen finde ich eigentlich alle gleich gut. TOMORROW NEVER DIES will ich nicht vergessen, da gefiel mir mit Teri Hatcher das Bondgirl sehr gut."
=> Lidia: "Also ich fand den Connery am besten. Der hat was Gentleman-haftes gehabt. Welcher der vielen 007 mir am besten gefällt? Kann ich gar nicht sagen. Was ich sagen kann: Für damalige Verhältnisse fand ich GOLDFINGER und LIEBESGRÜSSE AUS MOSKAU gut. Für heutige Verhältnisse STIRB AN EINEM ANDEREN TAG."
=> Sonja: "Ganz klar: Sir Sean Connery. Film(-Charakter) und Schauspieler passten einfach zusammen, spiegelt vor allem den Charme der 'alten' Bond-Filme besonders gut wieder. Der beste Bond ist für mich GOLDFINGER."
=> Julia: "Der beste Bond-Darsteller für mich ist Daniel Craig. Warum? Weil ich die anderen Bond Filme und Darsteller nicht richtig kenne. Ist einfach eine spannender Film und Bond ist einfach super, und die 'Auggeeeen' so schön blau. Mein Lieblingstitel ist also CASINO ROYALE."
=> Sascha: "Mein Bond ist Roger Moore. Warum, das sollte dir eine Frau beantworten. Die schönste Erinnerung hab ich an LEBEN UND STERBEN LASSEN."
=> Gisela: "Sean Connery, das ist ein zeitloser Mann - der ist heute noch attraktiv! Ich mag LIEBESGRÜSSE AUS MOSKAU sehr gern."
=> Dennis: "Mein Lieblings-Bond-Darsteller ist Pierce Brosnan, weil er Brite ist und somit den typisch smarten britischen Flair versprüht, den Daniel Craig nicht hat. Und er hat einfach die besseren Filme bekommen, sprich mehr Action – im Vergleich zu den alten Filmen, die heutzutage zwar gut, aber lahm sind. Außerdem fehlt mir persönlich der Bezug zu den alten Bonds, welche keine schlechten Schauspieler sind, nur eben nicht mehr zeitgemäß. Dazu gefiel mir EIN QUANTUM TROST überhaupt nicht und CASINO ROYALE ging nur so. Der beste Film? STIRB AN EINEM ANDEREN TAG, einer der Gründe ist sicher Halle Berry."

Welches ist Ihr liebster Bond und warum? Schreiben Sie jetzt Ihre eigene Kritik!

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Napoleon Dynamite

Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 01.04.2009
In den USA und Großbritanien zum Kult gewordenes Regiedebüt von Jared Hess über einen kompromisslosen Verlierer aus dem amerikanischen Hinterland.
Zwischen anrührend und grotesk schwanken die Betrachtungen aus dem tristen Alltag des Titelhelden als eine Art Mischung aus „Royal Tennenbaums“ und „Willkommen im Tollhaus“. Geheimtipp mit Aussicht auf mehr.

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Der Mann, der niemals lebte

Vertraue niemandem. Täusche jeden.
Thriller, Action

Der Mann, der niemals lebte

Vertraue niemandem. Täusche jeden.
Thriller, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 25.03.2009
Der Mann, der niemals enttäuschte: Ridley Scott. Zugegeben, so absolut kann man eine derartige Äußerung nicht schreiben. Vor allem nicht, wenn man auf dieser Seite beim Anklicken seines Namens das Gesamtwerk des meisterhaften Regisseurs in der Filmliste detailliert Revue passieren lässt. Ob er bei seiner Verfilmung des Romans BODY OF LIES von David Ignatius enttäuscht? Niemals.

Es wird viel geboten, das gilt in diesem Fall einmal nicht nur für die Schauwerte des Films. Das Thema 'Terrorismus' allein ist brisant, zumal in einem US-amerikanischen Mainstream-Film. Leonardo DiCaprio spielt den CIA-Agenten Roger Ferris, der 'vor Ort' verdeckt gegen mögliche Terrorzellen operiert. Aus dem Blickfeld der Satelliten heraus wird er dabei von seinem Kollegen Ed Hoffman alias Russell Crowe überwacht. Soviel und nicht mehr sollten Sie sich vor dem geplanten Filmabend durchlesen. Nicht mehr! Denn die Spannung bezieht DER MANN, DER NIEMALS LEBTE (USA 2008) vor allem daraus, unberechenbar zu sein. Wenn man sich im Sessel in einer ähnlichen Gefühlslage wie Agent Ferris befindet, wenn man nie abschätzen kann, auf welcher Seite wer steht, wer die Fäden in der Hand hält, ist die Anspannung groß. Das hat beim unvoreingenommenen Anschauen wunderbar funktioniert und es entsteht der Effekt, der durch allzu viel Filmkonsum ab und an verloren geglaubt scheint: Man taucht vollständig in die Geschichte ein und vergisst die Realität.

Wie real nun die Darstellung der politischen Lager ist, darüber lässt sich auch nach dem Film diskutieren. Anregende Unterhaltung in vielerlei Hinsicht. Für eine gewisse Authentizität der Handlung sorgte Autor David Ignatius, der zuvor gut dreißig Jahre für die Washington Post in Krisengebieten tätig war. Dass bei der Drehbuchumsetzung wenig von seinem Scharfsinn verloren ging, dafür sorgte William Monaghan, der mit seinem DEPARTED (2006) bereits ohne große Verluste die asiatische Vorlage INFERNAL AFFAIRS (2002) in Hollywood-Gefilde transportieren konnte.

Bei diesem Zusammenspiel einiger der fähigsten Filmschaffenden sollte nichts schiefgehen, sollte man meinen. Tut es auch nicht. DiCaprio kann seine BLOOD DIAMOND (2006) Präsenz noch ein wenig steigern und reift zusehends, Russell Crowe ist weiterhin über jeden darstellerischen Zweifel erhaben. Sogar die kurze dreiteilige Dokumentation 'Actionable Intelligence' ist eine runde und informative Sache. Hier bekommt man einen Einblick ins souveräne Handwerk von Ridley Scott und in so manch geschickte 'Behind-the-Scene' Finesse an den Drehorten in Marokkos Hauptstadt Rabat.

Einziger erkennbarer Haken: Lässt man das DVD-Menü eine Weile durchlaufen, so startet sich der Film erneut. Diese Funktion bewirkt, da man gleich wieder von der schnell vorangetriebenen Handlung gefesselt ist und nun der Versuchung widerstehen muss, den Film zur vorgerückten Stunde nicht gleich noch einmal anzuschauen... Da außerdem ein Mitglied zu einer langen Rezension einmal geschrieben hat: "da hat man ja fast keine Lust mehr, selber was zum Film zu sagen", beenden wir die Filmvorstellung an dieser Stelle und überlassen Ihnen reichlich Platz für eine eigene Besprechung!

Im Film stellt der einflussreiche Geheimdienstler Hani Salaam (Mark Strong aus dem verwandten SYRIANA von 2005) unserem 'Helden' Ferris (DiCaprio) eine Bedingung: "Wenn wir zusammenarbeiten wollen, habe ich eine Regel, mein Guter. Belügen Sie mich niemals." Würden wir auch nie tun: Falls Sie den MANN, DER NIEMALS LEBTE noch nicht erlebt haben, sollten Sie der Versuchung nachgeben und ihn sich nach Hause bestellen. Echt wahr.

ungeprüfte Kritik

Mirrors

18+ Spielfilm, Thriller, Horror

Mirrors

18+ Spielfilm, Thriller, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 20.03.2009
Redrum ... Candyman ... Esseker! Der Franzose Alexandre Aja hat mit seinem neuesten Werk MIRRORS einen langen Weg zurückgelegt. Nicht nur bezogen auf die filmischen Vorbilder, auch beim Grübeln über den Drehbuchentwürfen. Daran haben er und sein Co-Autor Grégory Levasseur monatelang gesessen. Ob sich die Mühe gelohnt hat? Wir reflektieren für Sie das Filmerlebnis der vergangenen Nacht.

Vergangenes, das scheint in MIRRORS (USA/Rumänien 2008) allgegenwärtig: Ben Carson, der seinen ehemaligen Alkoholkonsum und seine Stimmungsschwankungen nicht in den Griff bekam, musste den Polizeidienst quittieren und lässt sich auf einen Job als Nachtwächter in einem Kaufhaus ein. Das ehemals prunkvolle Gemäuer ist bei einem Großbrand fast vollständig zerstört worden, hat einen unter Wasser stehenden Keller, riesige sauber-polierte Spiegel und gibt nach und nach so manch unliebsames Geheimnis preis. Für ein gruseliges Ambiente ist also gesorgt, schließlich haben Nachtwächter wie in NIGHTWATCH - NACHTWACHE (1994) selten ereignislose Arbeitszeiten.

Wenn dann auch noch der Vorgänger tot aufgefunden wird und die Spiegel kommunizieren wollen, stehen alsbald die Haare zu Berge. Hin und wieder auch die Nackenhaare des Zuschauers, zumindest wenn man sich in einem abgedunkelten Zimmer und einem effektvollen Raumklang ganz und gar auf das Filmerlebnis und die zugegebenermaßen hanebüchene Erzählstruktur einlässt. Denn natürlich versteht der vielgelobte Aja (Jahrgang '78) sein Regiehandwerk. Als junger Wilder unter den europäischen Filmemachern hat er sich mit nur einem radikalen Film - 'Haute Tension' von 2003 - eine Fangemeinde geschaffen, der sich sogar Altmeister Wes Craven anschloss. Gemeinsam haben die beiden 2006 Cravens Remake THE HILLS HAVE EYES akkurat und blutig auf uns losgelassen. Mit Erfolg.

Die Besetzung und die darstellerischen Leistungen in MIRRORS sind tadellos. Kiefer Sutherland dominiert das Geschehen, sowohl als zentrale Figur wie mit seiner Präsenz. Fans der TV-Serie '24' könnte sein Jack-Bauer-Charakter noch allzu vertraut sein, obwohl selbst dieser sich in das Schicksal des Ben Carson (hypothetisch gedacht) nahtlos einfügen könnte. Sutherlands Flüche wie "Dammit!" und "God dammit!" verstärken diesen Bezug noch, schließlich gab es zur damaligen '24' US-Fernsehausstrahlung sogar ein "Dammit"-Spiel, bei dem Studenten bei jedem seiner Ausrufe ein Glas 'auf ex' trinken mussten.

Schade nun, dass sich die Nackenhaare in der ersten Hälfte von MIRRORS aufgrund so mancher Filmklischees sträuben. Wenn die wieder einmal unter ihren Möglichkeiten agierende Amy Smart den Bezug zur Hauptperson so auflösen muss, dass sie im Film sagt: "Ich bin deine Schwester!" Wenn der erste Schreck durch das Hochfliegen einer verirrten Taube erreicht wird, später mit einer hervorspringenden Katze oder einem Hund. Wenn jemand beim Zuklappen des Badezimmerspiegels ins Bild kommt. Das löst viel zu oft ein filmisches DEJA-VU (2006 ebenfalls mit Hauptdarstellerin Paula Patton) aus.

Die Bilder und Sets sind stimmig, die Darsteller überzeugen, die Atmosphäre ist meist dicht. Einzig das Drehbuch schwächelt mal wieder enorm, das bestätigen die Schreiber Aja und Levasseur im Audiokommentar der entfallenden Szenen sogar. Erst nach Testvorführungen vor Publikum konnte man sich für eines der Filmenden entscheiden, so manche bereits gefilmte Situation fiel der Schere des fähigen Cutters 'Baxter' zum Opfer. Das zur Sprache gebrachte Vorbild, Stanley Kubricks SHINING von 1980, wird qualitativ nie erreicht. Es sollte eine Hommage werden. Es wurde ein Remake des südkoreanischen INTO THE MIRROR (1993) und zählt bestimmt nicht zu den misslungenen asiatischen Filmidee-Importen. Der kulturhistorische Ansatz im mitgelieferten Making-of allerdings ist gänzlich haarsträubend. Falls tatsächlich viele Mythen um die Bedeutung des Spiegels ins Script einflossen, hätte eines mehr Beachtung verdient gehabt: Der Film an sich, als ein wirkungsvoller Spiegel menschlicher Ängste, der seine Magie hier nicht recht entfalten konnte.

Es erwartet den gewillten Heimkino-Zuschauer also eine gut inszenierte Geisterbahnfahrt, mit so manch vertrautem Effekt, auf einer etwas holperigen Schienenführung. Und wenn das Ende der Geisterbahn nach gut 100 (ungeschnittenen) Minuten erreicht ist, so landet man wieder dort, wo man zuvor war. Dann, wenn man nach dem Filmende zum 'Austreten' unweigerlich am Badezimmerspiegel vorbei kommen wird, muss man feststellen - einen nachhaltigen Schauer hat MIRRORS nicht hinterlassen. Trauen Sie sich und riskieren Sie selbst einen Blick: in Alexandre Ajas Spiegel.

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Eagle Eye

Außer Kontrolle
Thriller, Krimi

Eagle Eye

Außer Kontrolle
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 12.03.2009
Big Brother ... Außer Kontrolle: Was passiert, wenn sich der Hightech-Überwachungsapparat und unsere modernen Kommunikationswege plötzlich gegen uns wenden? Und was passiert, wenn uns Steven Spielberg als ausführender Produzent in einem ebenso technisierten 80-Millionen-Dollar-Pojekt die filmgewordene Prophezeiung der wüstesten Verschwörungstheoretiker zwei Stunden lang in einem blinkenden und krachenden Actionmarathon vorsetzt?

Eine große Gefahr, so heißt es von Systemkritikern, läge darin, dass sich Privatpersonen im Angesicht von Kameras an öffentlichen Orten und mehr oder weniger legalen Abhörmaßnahmen abwiegelnd dazu äußern würden, sie hätten ja nichts zu verheimlichen. Von Filmkritikern ist häufig eine andere Art von Abwiegelung zu hören, die ebenso blind machen könnte: Ein Actionfilm könne genossen werden, wenn man "das Gehirn einfach ausschaltet", "das Ganze nicht so ernst nimmt", wenn es "ein regnerischer Sonntag" ist oder man schlicht "nicht zu viel erwartet". Beide Fälle haben natürlich eine Daseinsberechtigung und auch kann man die reale Bedrohung durch hochtechnische Überwachung nicht verharmlosen durch einen Vergleich mit Filmkonsum, doch sollte man in der Realität ein gewisses Misstrauen nicht verlieren und im Heimkino nicht ein Mindestmaß an Erwartung.

Dass die Hollywood-Maschinerie uns inzwischen perfekt durchgestylte Spielfilme präsentiert und in High-Definition ins Wohnzimmer transportiert, das stößt auf ungeteilte Begeisterung. Was großartige von mäßigen Filmen ("...aber die Effekte!") unterscheidet, ist ein ordentliches Drehbuch mit einer schönen Geschichte und guten Dialogen. Das funktioniert bei Independent-Arthouse-Nischenfilmen genauso wie bei bombastischsten Sommerblockbustern. Wenn man nun zunächst die Namen der an EAGLE EYE (2008) Beteiligten überfliegt, fällt die Verbindung Spielberg/LaBeouf auf. Denkt man in Richtung TRANSFORMERS (2005) und INDIANA JONES 4 (2008), ist man dem Ganzen auf der Spur: Fantastische Bilder und, und...

In Filmbesprechungen sollte - da sind sich viele einig - von Inhaltsbeschreibungen Abstand gehalten werden. Schließlich liest man eine Rezension entweder, weil man sich den Film noch ansehen möchte (dann sollte nichts verraten werden), oder man hat ihn bereits gesehen und möchte eine andere Meinung hören (dann kennt man die Handlung). Im Fall von D.J. Carusos Regiearbeit EAGLE EYE möchte man gar nicht erst mit dem Nacherzählen des roten Fadens anfangen, denn das kann nur verworren klingen. Dabei hat Caruso eine sehr sympathische Darstellerriege zusammengestellt: Im Mittelpunkt steht Shia LaBeouf, der in wenigen Jahren eine in seiner Alterssparte konkurrenzlose Kassenschlager-Beteiligung hingelegt hat und schon einmal 2007 von Caruso als Sympathieträger für DISTURBIA verpflichtet wurde.

In EAGLE EYE spielt LaBeouf einen Kopiergeschäft-Angestellten, der nach dem Tod seines Bruders schlagartig in ein Netz aus Computerüberwachung und Verfolgungsjagden gerät. Seine Mitstreiterin wider Willen ist die charmante Michelle Monaghan, der Video Buster kürzlich ein Starportrait widmete. Das Portrait wurde seinerzeit unter das Motto "Kiss Kiss, Bang Bang" gestellt, eine Bezeichnung, die aus den Spionagefilmen der 60er Jahre James-Bond-Ära stammt (und dazu titelgebend ist für ihren Film von 2005). Auf "Kiss Kiss" wurde in ihrem neuesten Filmauftritt lobenswerterweise verzichtet, als Actionfilm ist er konsequent. Allerdings auch enttäuschend, wenn man zuvor von der BOURNE-Trilogie (2002-07) und seiner handfesten Machart elektrisiert war.

So richtig 'elektrisiert' wird hier nur eine Nebenfigur, obwohl doch eine wahre Flut an "Bang Bang" geliefert wird. Auch einige schöne Filmzitate wie das unverkennbare rote 'Auge' des Computers HAL aus Stanley Kubricks 2001 (1968) oder die Schlusssequenz, die als Hommage an Alfred Hitchcocks DER MANN, DER ZUVIEL WUSSTE (1956) gesehen werden kann. Ob allerdings der andernorts unzählige Male verwendete Slogan zur Filmbewerbung - "Daran hätte Hitchcock seine helle Freude gehabt!" - auf EAGLE EYE zutreffen könnte, das darf stark bezweifelt werden. Schon gar nicht mit der letzten Szene, die Spielberg wie im MINORITY REPORT (2002) inzwischen offensichtlich immer weichspülend nachreichen muss. Manchmal ist weniger mehr, daher schnell zum Abschluss ein Kommentar von LaBeouf über das Date eines Freundes: "Was habt denn ihr heute vor? Filmfilet essen, dazu 'ne Cola, in die Videothek 'ne Liebesschnulze besorgen und danach zu Mami nach Hause auf die Couch?" Dann doch lieber EAGLE EYE bei Video Buster ausleihen, für einen gemütlichen Filmabend in den eigenen vier Wänden, mit Spiegelei und EAGLE EYE. An einem regnerischen Sonntag, wenn man denn "das Ganze nicht so ernst nimmt".

ungeprüfte Kritik

Die Fremde in dir

Wie weit würdest du gehen, wenn du alles verlierst?
Thriller, Krimi

Die Fremde in dir

Wie weit würdest du gehen, wenn du alles verlierst?
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 02.03.2009
Genrefilm mit Ecken und Kanten

Die Grund-Story ist bekannt, seit Charles Bronson in “Ein Mann sieht rot“ 1974 das Recht in die eigenen Hände genommen hat. Insofern sollte hier nicht allzu viel Neues erwartet werden. Neil Jordan versucht zwar aus dem Schema des Rache-Films immer wieder auszubrechen, scheitert aber letztlich an dem eigenen Anspruch. Dass der Film trotzdem funktioniert, ist vor allem dem feinfühligen Spiel von Jodie Foster zu verdanken, die der Hauptfigur sehr viel Tiefe verleiht und dabei immer glaubwürdig bleibt. In dieser Glaubwürdigkeit und Zerrissenheit des Charakters liegt denn auch der Hauptunterschied zu den üblichen Rache-Epen, deren Daseinszweck hauptsächlich in reichlich Action und Schadenfreude besteht.

Insgesamt ein wirklich spannender Thriller mit Top-Schauspielern.

Viel Spass beim Film wünscht
Eure Video Buster Redaktion

ungeprüfte Kritik

Die Stadt der Blinden

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 25.02.2009
Erblinden?! Für Filmliebhaber ein Alptraum. Ist das neue Werk von Fernando Meirelles ein ebensolcher? Wir werden sehen. Weiß ist der Bildschirm zu Beginn und weiß eingetaucht wird er noch häufiger in den folgenden zwei Spielfilmstunden. Denn die an einem mysteriösen Virus erkrankten Menschen finden sich nicht in schlagartiger Dunkelheit wieder, sondern in gleißender Helligkeit. Statt nichts mehr zu sehen, sehen sie zu viel, so die Aussage eines Augenarztes (Mark Ruffalo). Damit Sie nicht schon zu viel 'zu sehen' bekommen, soll es bei diesem Einblick in die Handlung bleiben.

Der Einäugige ist unter Blinden bekanntermaßen König - als einziger Sehender jedoch ist man das Opfer. Das zeigt uns die zentrale Filmfigur, die sich das ganze Elend im wahrsten Sinne des Wortes 'ansehen' muss. Dies bitte nicht auf den Film beziehen! Sicherlich waren die Erwartungen viel zu hoch an DIE STADT DER BLINDEN (2008). Wenn ein international gefeierter Filmemacher wie Fernando Meirelles nach jahrelangem Drängen die allerersten Filmrechte vom Nobelpreisträger für Literatur - dem Portugiesen José Saramago - übertragen bekommt, kommt das einer kulturellen Heiligsprechung nahe. Zum Glück ist die hier und jetzt präsentierte DVD- und Blu-ray-Veröffentlichung nicht ganz so konsequent wie Derek Jarmans damaliger Experimentalfilm BLUE (1993) mit seinen durchweg blauen Filmbildern...

Meirelles BLINDNESS, das ist der vielseitigere Originaltitel, ist sehenswert. Nicht von der Genialität seines CITY OF GOD (2002), eher ein anspruchsvoller Problemfilm wie DER EWIGER GÄRTNER (2005). Als Eröffnungsfilm durfte der brasilianische Regisseur aus Sao Paulo sein pessimistisches Drama am Abend des 14. Mai 2008 bei den Filmfestspielen in Cannes zeigen und erhielt dort sogar eine Nominierung als Anwärter auf die 'Goldene Palme'. Verrisse hagelte es dennoch von zahllosen Kritikern und Zuschauern. Differenzierter sah es ein englischer Rezensent, der jedem diesen Film ans Herz legen möchte, der ihn sich allein zu Gemüte führt. Um der Gefährdung einer guten Freundschaft oder dem Scheitern eines Dates vorzubeugen. So pessimistisch ist das Thema, so schmutzig sind die Schauplätze.

Den zu Beginn erwähnten Filmliebhabern könnten trotzdem die Augen aufgehen, denn es gibt einiges zu entdecken. Im Kleinen, wenn ein Tisch mit einem Mal im Bildzentrum erscheint, als ein Blinder dagegen läuft. Im Großen, wenn man sich an der Fülle von Allegorien erfreuen kann. Auch wenn diese natürlich primär aus der Erzählung Saramagos stammen - als misslungen darf man die filmische Umsetzung dennoch nicht bezeichnen. Dafür ist sie zu mutig-sozialkritisch, verzichtet auf die übliche Effekthascherei. (Wieso muss man jetzt an Danny Boyles 28 DAYS LATER von 2002 denken?) Weit weg vom Eindruck eines B-Movies wollte der Regisseur seine Bilder nach eigener Aussage bringen und er wollte jegliche Verbindung zum Zombie-Genre vermeiden. Die Klassiker von George A. Romero drängen sich trotzdem unweigerlich auf, gerade im starken letzten Drittel des Films.

Nun wirkt die Rollenbesetzung (u.a. Julianne Moore, Danny Glover, Gael García Bernal) zugegebenermaßen ein wenig sperrig, ebenso die eigenwillige Filmmusik. Letztere allerdings wirkt zumindest dem in US-Produktionen so häufig auftretenden 'Mickey-Mousing' - dem musikalischen Nachahmen eines jeglichen Bildgeschehens - angenehm entgegen. Die Kameraarbeit ist ebenso eigenwillig wie schlicht-überzeugend und steigert die Urangst, von einem auf den anderen Augenblick zu erblinden. Wenn schwer erträgliche Unmenschlichkeiten geschehen, geht sie ins Detail. Gut so, denn der wahre Alptraum spielt sich schließlich in unseren Köpfen ab. Und bald auch auf Ihrem heimischen Fernseher? Sehen Sie sich die STADT DER BLINDEN an und machen Sie sich selbst ein Bild.

ungeprüfte Kritik

Happy-Go-Lucky

Komödie, Drama

Happy-Go-Lucky

Komödie, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 24.02.2009
HAPPY-GO-LUCKY - Selten hat ein Film im Kino so polarisiert. Da sitzt man in den engen Reihen eines kommunalen Kinos, staunt über die Alltagserlebnisse, lacht über die Schlagfertigkeit der Hauptfigur Poppy (Sally Hawkins), erfreut sich an der typisch englischen Situationskomik auf der Leinwand - während der Sitznachbarin alle fünf Minuten ein betont gereiztes "Furchtbar!" ein "Soll das witzig sein?!" oder ein "Ist DIE nervig!" entfährt. Sollte man einen solchen Spielfilm nun also völlig uneingeschränkt empfehlen? Ja, mit dieser Vorwarnung und Empfehlung zugleich!

Als 'Feel-Good-Movie' beworben, werden im bunten Trailer gleich folgende Worte eingeblendet: "Im Leben hat jeder seine Höhen und seine Tiefen - naja fast jeder...". Die Frage ist, ob Poppys Alltagserlebnisse und ihre Lebenseinstellung tatsächlich so unbeschwert-glücklich sind, wie es die Vorschau vorgibt. So eindimensional ist der Film nämlich gar nicht. Nicht umsonst sagt man schließlich: Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Außerdem haben wir hier eine britische Komödie vor uns, die ohne einen Spritzer Zynismus nicht auskommt. Noch dazu ist Poppy vom Ausnahmeregisseur Mike Leigh ins rechte Licht gesetzt worden, der u.a. für LÜGEN UND GEHEIMNISSE (1996) eine Oscar(c)-Nominierung und den Hauptpreis bei den Filmfestspielen in Cannes erhielt. Seine Handwerkskunst ist auch bei HAPPY-GO-LUCKY (2008) in jeder Szene zu spüren, denn so beiläufig die Situationen auch erscheinen mögen, so hintergründig-zwischenmenschlich sind sie bei genauerem Hinsehen. Ob man Poppy und ihre Art, mit Buchhändlern und Fahrschullehrern umzugehen, nun leiden kann, oder nicht: Treffen Sie sich mit ihr zu einem Filmabend und sagen Sie ihr die Meinung. Aber bitte nicht alle fünf Minuten!

Den DVD-Start von HAPPY-GO-LUCKY haben wir zum Anlass genommen, unsere Kolleginnen und Kollegen nach deren ganz speziellen Filmen zu fragen, die sie in jeder Lebenslage rundum 'happy' machen. Hier spontan einige beglückende Filmerlebnisse aus dem Team:

EIN KÖNIGREICH FÜR EIN LAMA (sagt Christoph)
KUNG-FU-PANDA (Katharina)
SHREK (Stefan)
CHUCK UND LARRY (Florian)
…UND DANN KAM POLLY (Julia)
OCEAN'S ELEVEN (Arwed)
DIE LEGENDE VON BAGGER VANCE (Christian)
DER KLANG DES HERZENS (Elaine)
RITTER AUS LEIDENSCHAFT (Melanie)
SEX AND THE CITY (Antje)
ZWEI AUSSER RAND UND BAND (Malte)
50 ERSTE DATES (Andre)
MAMMA MIA! (Anja)
DAS SINGENDE KLINGENDE BÄUMCHEN (Anni)
OVERBOARD - EIN GOLDFISCH FÄLLT INS WASSER (Gisela)
DER GLÜCKSBRINGER (Cristian)
BEAUTIFUL GIRLS (Phil)
HIGH FIDELITY (Phils Papa Rudi)
DER STERNWANDERER (Sven)
AMERICAN BEAUTY (Manuel)
KEIN PARDON (Jens)

Nachtrag im Februar 2009 => Selten hat ein Film so polarisiert? Das bestätigen auch andere Video Buster Mitglieder. Filmfan 'timotee' schreibt am 28.01.: "Ein sehr amüsanter Film über eine sehr eigensinnige Frau.(...) Ich persönlich kann den Film, mit seinem köstlichen Humor und sehr gutem Soundtrack empfehlen." Dagegen berichtet 'Morticia147' am 31.01.: "So ziemlich das miesestes was ich seit langem gesehen habe. Nach 10 min. ging mir total überdrehte, künstliche und hysterische Getue der Hauptdarstellerin schon enorm auf die Nerven."

Nun sind Sie also an der Reihe: Mit einem Klick auf 'Eigene Kritik schreiben' können Sie nach der Begegnung mit Polly ihre Meinung zu HAPPY-GO-LUCKY kundtun. Ob nun aus Solidarität mit der Hauptfigur oder mit der Kinositznachbarin ("Furchtbar!"). Und dazu können Sie allen Mitgliedern mitteilen, welcher Film SIE in jeder Phase ganz besonders 'happy' macht.

ungeprüfte Kritik

Charlie Bartlett

Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 19.02.2009
Mit Fühl-dich-gut-Musik des DVD-Menüs im Raum geben wir Ihnen entspannt und gut gelaunt einen kleinen Einblick in Charlie Bartletts Welt. Oder ist es die Welt von John Hughes? Wir werden sehen...

Der brüllende Löwe im 'Metro Goldwyn Mayer' Logo führt uns direkt in die schöne (heile?) Filmwelt: Charlie bereitet sich auf seinen großen Bühnenauftritt vor, richtet sich Jackett und Krawatte. Hinaus geht es in das Scheinwerferlicht und die Menge im Saal tobt. Geweckt aus diesen Tagträumen wird er von einem Mitarbeiter, der ihn zum Schulleiter ruft. Denn die Realität spendet Charlie keinen tobenden Applaus, sondern einen weiteren Schulverweis.
So beginnt die Geschichte um Charlie, der sich wie der Hochstapler in CATCH ME IF YOU CAN (Leonardo Di Caprio 2002) in schuleigene Psychologie-Wälzer einliest, als Patient diverse Rezepte und Pillen von Seelenklempnern einsammelt und sich nebenbei selbst von seiner ewigen Sorge um Popularität befreit und der Suche nach dem Platz im Leben ein Ende bereitet.

Die 'Special Features' auf der DVD geben neben einem Zusammenschnitt ('Restroom Confessional') und einem Musikvideo ('Spiral Beach - Voodoo') nicht allzu viel her. Also mal in den Audiokommentar mit Regisseur Jon Poll und seinem sympathischen Hauptdarstellerpaar Kat Dennings und Anton Yelchin hineingehört. Und man höre und staune, sie setzten sich mit CHARLIE BARTLETT auf dem Mauii-Filmfestival gegen ähnliche Filmkonkurrenten wie SUPERBAD (2007) durch und bekamen den Publikumspreis! Popularität also auch für die Filmcrew. Und der Regisseur fügt noch hinzu, dass gegenteilige Zuschauermeinungen vermuteten, dass diejenigen positiven Publikumsstimmen selbst unter einem gewissen Charlie-Bartlett-Medikamentenrausch gesteckt haben müssten. Wer weiß, vielleicht sagen Sie uns das nach dem Anschauen auch nach über die hier vergebenen vier Sterne. Oder aber Sie gründen mit uns und den bisherigen Userkritik-Schreibern in Gedanken einen Charlie Bartlett Fanclub und sehen sich ebenfalls noch einmal die besten 80er Jahre Filme des Regisseurs John Hughes wie BREAKFAST CLUB (1985) oder FERRIS MACHT BLAU (1986) an, schließlich hat der diese Filmgattung quasi erfunden.

Die letzten Zeilen im Abspann von CHARLIE BARTLETT (2007) lauten übrigens: 'No teenagers were harmed in the making of this movie'. Statt der obligatorischen Tierschutznennung werden hier also Teenager in Schutz genommen und kamen demnach nicht zu Schaden. Wir als Zuschauer auch nicht. Geheilt von Charlie Bartlett können wir Ihnen nun also einen entspannten Filmabend als Rezept gegen Trübsinn an die Hand geben.

ungeprüfte Kritik

Zurück im Sommer

Manchmal muss man sich verlieren, um zueinander zu finden.
Drama

Zurück im Sommer

Manchmal muss man sich verlieren, um zueinander zu finden.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 11.02.2009
11:11 Uhr ... Es ist ein Drama, das kann man wohl sagen! Ob "Zurück im Sommer" (USA 2008) auch dramatisch ist? In manchen Momenten. Nicht zu harsch will man im Nachhinein mit dem Gesehenen ins Gericht gehen. Es könnte womöglich autobiographisch sein! Und tatsächlich: Dennis Lee, der Drehbuchautor und Regisseur, arbeitet mit diesem Spielfilm Abschnitte seiner Vergangenheit auf und teilt familiäre Konflikte mit uns. Das ist zunächst einmal sehr freigiebig und mutig. Das dachten sich anscheinend auch die namhaften Schauspieler, die sich trotz geringen Budgets für dieses Projekt verpflichten ließen: Julia Roberts und Willem Dafoe, Emily Watson, Carrie-Anne Moss und Ryan Reynolds.

Dazu hübsche Filmbilder: Endlos wirkende Felder in sommerlich-warmen Licht (und Regen) erinnern an Philip Ridleys "Schrei in der Stille" (1990), einem kleinen Drama über einen Jungen, der ohne die Zuwendung seines Vaters erwachsen werden muss. Da fühlt man sich beim Anschauen des Dennis Lee Films tatsächlich "Zurück im Sommer". Ein Vergleich scheint ohnehin ungleich, wenn man zuvor ein Wochenende mit der TV-Serie "Six Feet Under" (2001-05) verbracht hat. Der Gegenüberstellung mit den dort geschehenen Zerwürfnissen, Todesfällen, der Leidenschaft und der Trauer, den Generations-Reibereien und elterlichen Machtkämpfen hält "Fireflies in the Garden" (so der Originaltitel) einfach nicht stand. Völlig richtig: "Schade", wie es bereits zwei Video Buster Mitglieder in ihren Kritiken fanden. Der Film will einem einfach nicht nahe gehen, so sehr solch unbequeme Familiendramen - wie die großartig inszenierte Vergangenheitsbewältigung in "Als das Meer verschwand" (2004) - ganz persönlich am Herzen liegen.

Dabei hat sein Film ohne Zweifel ein Potpourri aus wunderbaren Darstellern zu bieten, so wie man sie sich einzeln zusammenstellen wollen würde. Dafoe wirkte in Rollen selten unsympathischer, nicht einmal als Anführer einer Straßengang in Walter Hills "Straßen in Flammen" (1984). Ryan Reynolds streicht nach reifer werdenden Rollen wie in "Vielleicht, vielleicht auch nicht" (2007) ein weiteres Mal seine Qualitäten als ernsthafter Charakterdarsteller heraus. Gemeinsam jedoch werden die prominenten Köpfe einfach nicht zu einer Familie. Wenn diese Tatsache die porträtierte Zerrissenheit innerhalb der Verwandtschaft wiederspiegeln soll, so muss man sich selbst oberflächlich betrachtet ernsthaft fragen, ob Julia Roberts als Mutter eines vollbärtigen Reynolds durchgeht und ob wir Zuschauer einem Dennis Lee seine Schwächen im Drehbuch durchgehen lassen.

Zum Navigieren durch die DVD-Menüpunkte hält übrigens ein Schmetterling her, statt einem Glühwürmchen (siehe "Fireflies in the Garden"). Alles passt ins Gesamtbild: Liebevoll, schön, bedacht - eins daneben. In einem Interview-Ausschnitt gibt Dennis Lee dann noch an, dass laut seiner Schwester bestimmt 60 Prozent seines Drehbuches autobiographisch gefärbt seien. Vielleicht 30 Prozent stamme von Selbsterlebtem, verringert Lee diesen Anteil. Das könnte genau das Drittel ausmachen, welches im Film wirklich berührt, hängenbleibt, echt wirkt. Die kleinen Szenen auf dem Hausdach, am See, mit den Glühwürmchen im Garten. Der Rest: ein Drama.

ungeprüfte Kritik

Rescue Dawn

Inspiriert durch eine wahre Geschichte.
Kriegsfilm, Abenteuer

Rescue Dawn

Inspiriert durch eine wahre Geschichte.
Kriegsfilm, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 04.02.2009
Kriegsschauplätze und Werner-Herzog-Filme haben eins gemeinsam: Sie sind immer eine bleibende Erinnerung. Zumeist verbunden mit Bildern, die man nicht mehr vergisst. Was an Werner Herzog als Filmemacher wieder einmal imponiert, ist der Einsatz und die absolute Überzeugung, mit der er sein Ziel verfolgt. Ganz so, wie die Hauptfigur in RESCUE DAWN (USA 2006).

RESCUE DAWN ist kein Kriegsfilm, das sagt Herzog in einer mitgelieferten Dokumentation. Es ist ein Film, dessen Handlung im Jahr 1965 angesiedelt ist, als der Konflikt zwischen den USA und Vietnam zu den allerersten militärischen Kampfhandlungen führt. In Laos wird der Pilot Dieter Dengler, gespielt von Christian Bale, vierzig Minuten nach Beginn seines ersten Flugzeugeinsatzes über dem feindlichen Dschungel abgeschossen und gerät in Gefangenschaft. Im englischen als 'POW' ('Prisoner Of War') bezeichnet, als Kriegsgefangener, ist Dengler der einzige amerikanische Soldat, der aus vietnamesischer Gefangenschaft flieht und ... gerettet werden kann? Wir wollen nicht zu viel verraten.

Die Eröffnung ist brillant, mit Originalaufnahmen von Bombenabwürfen und den flammenden Explosionen inmitten der wunderschönen vietnamesischen Landschaft. Werner Herzog fand seine wunderschönen Spielfilmmotive übrigens in Thailand. Mit in der Tat vollem Körpereinsatz haben er und seine Darstellerriege viele dicht erzählte Passagen erschaffen. Um alles möglichst authentisch in Szene zu setzen, ernährten sich die Schauspieler zuvor unter ärztlicher Aufsicht mit minimalsten Wasserrationen und Früchten. Vor der Kamera aßen sie echte Maden, ließen sich Blutegel auf die Brust setzen und liefen die meiste Zeit barfuß.

Untermalt wird das Geschehen von der Musik des Deutschen Klaus Badelt, einem ehemaligen Azubi von Starkomponist Hans Zimmer, der bereits beim FLUCH DER KARIBIK (2003) für eine packende Klangkulisse sorgte. Einziger Wehrmutstropfen des Ganzen ist vielleicht, dass sich die unkritisch aufgenommenen Eindrücke des Gesehenen in RESCUE DAWN relativieren, wenn man beispielsweise den Namen der verantwortlichen Produktionsfirma 'Top Gun Productions' liest, wenn man den heroischen Filmbildern der amerikanischen Kriegsmaschinerie und den zelebrierten Männerbünden der Armee zu Beginn und am Ende des Films beiwohnt. Betrachtet man den Film als Einzelportrait über das Schicksal eines beeindruckenden Mannes mit großem Idealismus und noch größerem Überlebenswillen, ist er zweifelsohne beeindruckend. Werner Herzogs vor zehn Jahren gedrehter Dokumentarfilm "Little Dieter Needs to Fly - Flucht aus Laos" (1998) hätte möglicherweise als filmisches Denkmal ausgereicht. Auch ist Dieter Denglers eigene Einschätzung zu Herzogs Film nicht gerade von Bescheidenheit gekennzeichnet: "Werner, das ist ein Film, den du für deine Enkel und deine Urenkel machen wirst!" ("Werner, this is gonna be a film you will make for your grandchildren and great-grandchildren!") Auch Werner Herzogs Kommentar: "Das ist eine Geschichte für die Ewigkeit." ("This is a story, that will last for the ages.") hat ähnliche Tendenzen. Da sollte man ein wenig relativierend ein Zitat von Kritiker Ken Hanke im 'Mountain Express' vom August 2007 anfügen: "Ein Autor, dem es nichts ausmacht, seine Darsteller durch die Hölle zu schicken, um den Film zu erhalten, den er will. Und trotzdem ... irgendetwas stimmt nicht mit diesem Film." ("A director who doesn’t mind in the least putting his cast through hell to get the movie he wants. And yet ... something is wrong with this film.")

Gleichermaßen interessant wie beeindruckend sind die Bilder vom Drehort, die in mehreren dokumentarischen Clips in den DVD-Extras gezeigt werden. Wie sich die Darsteller in der Vorbereitung zum Film bis auf die Knochen herunter gehungert haben und warum dieser Umstand das Drehen der Filmszenen in chronologisch umgekehrter Reihenfolge zur Folge hatte, das sehen Sie im Bonusmaterial. Wünscht man bei diesem Filmgeschehen nun "gute Unterhaltung"? Schreiben Sie Ihr persönliches Erlebnis mit dem Film RESCUE DAWN in einer eigenen Video Buster Kritik, um zu berichten, was Sie möglicherweise enttäuscht und was am meisten beeindruckt hat!

ungeprüfte Kritik

All the Boys Love Mandy Lane

So süß. So sexy. Zum Sterben schön.
18+ Spielfilm, Horror, Thriller

All the Boys Love Mandy Lane

So süß. So sexy. Zum Sterben schön.
18+ Spielfilm, Horror, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 23.01.2009
"All the Boys Love Mandy Lane". All the boys? Werden auch alle Zuschauer Mandy Lane lieben? Und welche Schauspielerinnen und Schauspieler werden von allen geliebt? Wir klären auf, über den Film, seine Figuren, seine Zielgruppe und über wen wir ins Schwärmen geraten.

Alle lieben Mandy Lane, das gilt im Film nicht nur für die "Boys" sondern auch für die Schulkameradinnen. Wir jedenfalls haben uns zwar nicht unsterblich in den Film ALL THE BOYS LOVE MANDY LANE (2006) verliebt, von der gut gemachten 90-minütigen Verführung möchten wir Ihnen aber gerne berichten. Die ungeschnittene DVD-Neuerscheinung haben wir außerdem zum Anlass genommen, spontan kreuz und quer im Team von Video Buster nachzufragen, welche Filmstars von allen geliebt werden. All the boys/girls love...? (unten mehr)

Zum Film: Mit dem vergleichsweise lächerlich geringen Budget von 750.000 Dollar hat der Regieneuling Jonathan Levine das Kunststück vollbracht, aus einer Handvoll unbekannten Darstellern, vertrauten Teenie-Schablonen und abgedroschenen Horrorfilm-Situationen ein mal mehr, mal weniger beachtliches Werk zu erschaffen. "Die Bilder stimmen!", wie ein Bekannter nach ordentlichen Kinofilmen zu sagen pflegte. Schon der Einstieg von ALL THE BOYS LOVE MANDY LANE mit der Gruppe 'Bedroom Walls' und ihrem Song 'In Anticipation of Your Suicide' ist sympathisch. Klanglich wird man in eine schwüle Leichtigkeit hineingezogen und von den warmen Farben der Filmbilder eingelullt. Eine Schulklingel schrillt und leitet für die Schüler den Start in die Sommerferien und für uns den Beginn eines (sozialkritischen?) Teenager-Thriller-Splatter-Films ein.

Kritiker können MANDY LANE die unübersehbare Klischeehaftigkeit vorwerfen. Dabei scheint das Zitieren von Genreklassikern wie dem TEXAS CHAINSAW MASSAKER von 1974, dem 'Camp Crystal Lake' aus FREITAG DER 13. (1980 bis heute) oder den Werken jüngerer Filmemacher wie dem Franzosen Alexandre Aja (u.a. HIGH TENSION von 2003) inzwischen beinahe unumgänglich. Eine Grundregel dieser Filmgattung ist seit John Carpenters HALLOWEEN (1978) schließlich das Bestrafen von lasterhaften Heranwachsenden, die sich mit wildem Kiffen und Kopulieren eine Befreiung aus all den Zwängen erhofft. Zwingend gesehen haben muss man diesen Film nicht. Deutlich besser als der sehr ähnliche australische LOST SOULS - STRAND DER VERLORENEN SEELEN (2003) ist MANDY LANE aber allemal.

Was bleibt, ist ein FSK18-Titel, der Splatterfans zumindest in zwei, drei Szenen deftig bedient und unangenehm detailliert die Erwartung erfüllt. Solcherlei Bilder können zwar pädagogisch verurteilt werden, zeigen jedoch exakt die Aussage, die Regisseur Levine verfolgt: Ungeschminkt, wenn auch überzogen, die Auswirkungen zeigen, die aus Konflikten im Elternhaus und in der Schule erwachsen. Vorfälle wie das Schulmassaker von Littleton (siehe BOWLING FOR COLUMBINE) als Ausgangspunkt zu nehmen, um daraus eine weitweit vermarktbare Horrorgeschichte zu machen. Wer die High-School-Zeit mit seinen tyrannisierenden Klassenkameraden übersteht, der hat den wahren Horror erlebt. Wer da durchkommt, der hat das Schlimmste hinter sich. So könnte man den Antrieb der Geschichte deuten. Aber nur wenn man das Ziel verfolgt, den ab und an doch arg abflachenden Film zu retten. Die Figuren könnten streckenweise auch in einer High-School-Satire wie CLUELESS (1997) auftauchen, so als wären BUFFY (1997-2003) und ihre Schulgefährten zum Crystal Lake gefahren. Da können nur die schöne Kamera, die Musik, filmische Ideen wie ein 'Grindhouse'-mäßiger Abspann und allem voran der faszinierende Charakter der Mandy Lane retten.

Für einen vierten Stern in dieser Kritik sorgt nämlich Amber Heard, die Darstellerin der Mandy Lane. Nicht nur erschafft sie mit Mandy Lane eine ungewöhnliche Filmfigur, sie liefert uns auch noch ein wirklich gutes Interview in den DVD-Extras. Das sollte man sich aber auf jeden Fall erst NACH dem Hauptfilm anschauen! Wie Amber Heard (*1986) selbst im fast halbstündigen Gespräch sagt: "Wir sind ja am Ende der DVD, richtig?" ("This is the end of the DVD, right?") Dort berichtet sie ganz offen über die Dreharbeiten in ihrer Heimat Austin, Texas. Über ihre eigene Schulzeit, über Cliquen, das Angepasst-sein-müssen, über ihren Lieblingslehrer, das Wegziehen aus dem Elternhaus, das Verhältnis von Büchern zu Filmen, das Business und die künstlerische Botschaft. Sie gibt sogar eine eigene Interpretation ab und erklärt, wie sich das Drehbuch über die Gesellschaft lustig macht. Und Amber Heard berichtet von ihrem großen Vorbild: Charlize Theron.

All the boys/girls love... Wir haben unsere Kolleginnen und Kollegen gefragt, welche Darstellerinnen bzw. Darsteller sie lieben.
Hier das (nicht repräsentative) Ergebnis:

=> ALL THE BOYS LOVE: Jessica Alba (sagt Stefan), Milla Jovovich (Arwed) Sandra Bullock (Christoph), Meg Ryan (Phil), Charlize Theron (Sascha), Mandy Moore (Christian), Angelina Jolie (Sven), Susan Ward (Dennis), Kate Mulgrew (Pierre).

=> ALL THE GIRLS LOVE: Jason Statham (sagte Julia), Hugh Jackman (Kerstin), Johnny Depp (Marion+Kati), Mel Gibson (Gisela), Heath Ledger (Silke), George Clooney (Annelene), Douglas Barr (Michaela).

Jetzt Sie: Schreiben Sie doch nach dem Anschauen von MANDY LANE eine eigene Kritik auf dieser Seite und teilen Sie allen Mitgliedern mit, wen SIE persönlich lieben!

ungeprüfte Kritik

Das Lazarus Projekt

Den Tod zu täuschen, ist erst der Anfang!
Thriller

Das Lazarus Projekt

Den Tod zu täuschen, ist erst der Anfang!
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 14.01.2009
Nicht weiterlesen! Es gibt diese Sorte von Filmen, da wünscht man sich, man hätte zuvor nichts darüber gelesen oder gehört. THE SIXTH SENSE war Anfang 2000 so ein Fall, bei dem man im Kinosessel überlegen musste, ob jetzt alles vorhersehbar war, oder ob die Pointe zuvor schon durch irgendwelche Medien gegeistert ist. Das LAZARUS PROJEKT (2008) trifft nicht das gleiche Schicksal, dafür ist es von den Medien ohnehin zu wenig beachtet worden. Ob es von Ihnen beachtet werden sollte? Erwarten können Sie einen Thriller im wahrsten Sinne, eine (an-)spannende Schauergeschichte.

Von eben jener Geschichte soll auch hier nichts verraten werden. Nur, um Ihre Film-Neugierde zu wecken, ein ganz kurzer Einblick in die Ausgangssituation: Ben Garvey (Paul Walker) wünscht sich nichts sehnlicher, als seine Kleinkriminellen-Vergangenheit hinter sich zu lassen und endlich mit seiner hübschen Frau Lisa (Piper Perabo) und seiner süßen Tochter Katie (Brooklynn Proulx) glücklich zu werden. Seine Bewährungszeit ist vorbei, der Chef der ortsansässigen Firma scheint ihm wohlgesonnen. Man ahnt, dass diese Idylle trügerisch ist. Schon taucht noch ein Garvey-Familienmitglied auf: Bruder Ricky (Shawn Hatosy). Der plant ein angeblich todsicheres Ding. Dass der nächtliche Bruch allerdings in der Tat 'todsicher' sein wird, ahnt niemand. Fragt sich nur, für wen...

Das mysteriös klingende LAZARUS PROJEKT bezieht seine Spannung aus den wohl wichtigsten filmischen Zutaten: einem unberechenbaren Drehbuch und einer guten Darstellerriege. Was völlig durchschnittlich beginnt, nimmt schnell Fahrt auf und steigert sich in manchen Szenen zu verstörenden Bildern, die im Gedächtnis bleiben. Vieles wirkt allerdings im Laufe reichlich konstruiert. Die deutsche Werbezeile lautet: "Den Tod zu täuschen, ist erst der Anfang!" Täuschung ist tatsächlich ein großes Thema, manchmal fühlt man sich als Zuschauer jedoch noch getäuschter als die Hauptfigur Ben selbst. Manche Einfälle sind scheinbar umgesetzt worden, um Atmosphäre zu erzeugen. Bis zum Schluss bleiben jedoch manche Motive offen. Wenn man sich auf besagte Täuschungen einlässt, kann man sich recht spannend unterhalten lassen. Wie häufig bei aktuelleren Produktionen sollte man jedoch nicht allzu viel hinterfragen. Womöglich ist der Film auch deshalb eine 'Videopremiere'. Zu Zeiten der VHS-Kassetten wurden solcherlei Starts häufig mit einem Coveraufkleber angepriesen, als sei die Premiere auf dem Heimkinomarkt eine Auszeichnung. Das liegt wie immer im Auge des Betrachters. Auf der anderen Seite ist hier vielleicht - auch dank des ausgebliebenen Medienhypes - wirklich einmal ein Film zu entdecken, der einfach angenehm unberechenbar daherkommt. Wenn auch wahrlich nicht unvorhersehbar.

Gedreht wurde das 'Projekt' übrigens ausschließlich in Kanada, im April 2007, an der Grenze zu den USA in der Provinz Manitoba. Der Name 'Manitoba' stammt vom Indianerstamm der Cree und heißt laut Überlieferung „Der Engpass des Großen Geistes". Ganz so spirituell, wie der übersetzte Drehort klingen mag, ist die Filmhandlung dann zum Glück nicht. Obwohl der Titel doch bereits einen religiösen Bezug herstellt: Lazarus, die biblische Figur, die durch Jesus von den Toten auferweckt wurde. Aber wir wollen ja nicht vorgreifen! Dann kann (möglichst vom Filminhalt abschweifend) nur noch erwähnt werden, dass sich im Internet auch der 'Lazarus-Effekt' findet, der das Wiederauffinden von als ausgestorben geltenden Tierarten bezeichnet. Das 'Lazarus-Phänomen' taucht in der Medizin auf als Begrifflichkeit für eine scheinbare Auferstehung. Was nun das LAZARUS PROJEKT bedeutet, das entdecken Sie am besten selbst. Das Schlusswort hat 'Vater Ezra' (Bob Gunton) mit einem Zitat aus dem Film: "Wir alle erfinden Dinge, um mit unserem Schmerz umzugehen." ("We all create fiction, to hide our pain.") ... Amen.

ungeprüfte Kritik

Revolver

Thriller, Krimi

Revolver

Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 29.12.2008
Das königliche Spiel: Schach. Das Genre von Regisseur Guy Richie: der britische Gangsterfilm. Kann die Strategie aufgehen, beides mit einander zu verknüpfen? Ein mutiger Schachzug! Mit von der Partie sind diesmal der von Ritchie entdeckte (ehemaliger olympische Turmspringer) Jason Statham, der allzeit überzeugend spielende Ray Liotta, André Benjamin (Musiker "André 300" der Hip-Hop-Combo "OutKast"), der Vorzeige-Mafioso Vincent Pastore und Mark Strong in der schillernden Rolle eines bebrillten Killers. Apropos "Killer": An der Startaufstellung dieser illustren Figuren wirkte Franzose Luc Besson mit (Produktion und Drehbuchadaption), der bereits 1994 mit LEON – DER PROFI einen Meilenstein dieser Filmgattung ablegte.

Hier nun also knapp zwei Stunden durchdachte Bilder, die gerade noch davonkommen, allzu durchgestylt zu wirken. Absehbar feuert dieser REVOLVER Schnittsalven ab, ohne lange durchzuladen. Umhüllt werden Sie von Ritchie-typischem Elektro-Rock und epischen, wenn auch geläufigen Klängen von Mozart, Beethoven, Morricone. Wenn man durch die früheren Erfolge BUBE, DAME, KÖNIG, GRAS und SNATCH mit Guy Ritchies Handwerk vertraut ist, erlebt man auf der künstlerischen Ebene wieder viele Ideen und wenig Neuerfindungen. Müde wird man als Konsument allerdings von dem ewig herangezogenen Vergleich zum Regiekollegen Tarantino und von der breitgetretenen Privatsphäre um Ritchie und seine (noch) Ehefrau Madonna. Ob diese mit ihrer Kabbala-Tradition und der Tora auf das philosophische Filmende Einfluss gehabt haben könnte, wie in der Presse spekuliert wurde? Wohl kaum. Schließlich werden zu Beginn und im Verlauf von REVOLVER keine heiligen Schriften, sondern ganz weltliche Persönlichkeiten wie Cäsar und Machiavelli ziertiert. Im Gegenteil wird mit Religionslehren gebrochen, wenn der Kampf zwischen Himmel und Hölle ins eigene ICH (das EGO) verlegt wird. Eher noch könnte man sich vorstellen, dass das Eheleben Guy Ritchie dazu bewog, einen Film darüber zu drehen, dass man sich letztlich alleine durch die Welt schlägt.

Filmvergleiche zu REVOLVER kann man zahlreiche anstellen: Ray Liottas charismatische Darstellung und das Jonglieren mit Kokainbeuteln erinnert an seine Rolle in GOOD FELLAS (Martin Scorsese, USA 1990). Das komplette Setting ist dem des ebenfalls aus Großbritannien stammenden LAYER LAKE (2004) verdächtig ähnlich. Kein Zufall, denn diesen filmte der sonst als Produzent tätige Matthew Vaughn vor seinem jüngsten Erfolg DIE STERNWANDERER. Stellt man einmal REVOLVER und LAYER CAKE auf einem Spielfeld gegenüber, so ist es hypothetisch möglich, dass Vaughn seinen zuvor im Produktionsprozess begleiteten Regisseur Ritchie 2004 mit einem eigenen Spielzug "matt" setzen wollten und dieser könnte darauf 2005 mit REVOLVER gekontert und zumindest ein "remis" erreicht haben. LAYER CAKE Hauptdarsteller Daniel Craig jedenfalls wird sich nicht weiter mit Guy Ritchie anlegen, schließlich erscheint das 22. James-Bond-Abenteuer EIN QUANTUM TROST bereits im November ‘08, während Ritchies nächster Streich ROCKnROLLA mit Gerard Buttler erst im März ‘09 in unseren Kinos aufspielt.

Wie auch immer, das Gangster-Metier wurde ohnehin seit den 70ern totgeritten und wenn nun die Einflüsse der vergangenen zwei Jahrzehnte mit KILL BILL Erzählweisen vermischt werden (vgl. die integrierte Animationssequenz), an RESERVOIR DOGS angelehnte Rollennamen wie "Mr. Green" und "Mr. Gold" verwendet werden, wenn DIE ÜBLICHEN VERDÄCHTIGEN wörtlich zitiert werden, so muss das nicht schlecht für uns Zuschauer ausgehen. Ist es intelligent gemacht wie im Fall von REVOLVER, kann man eine gute Mixtur verschiedener Einflüsse erleben, die von einer überzeugenden Besetzung transportiert werden. Dass ein Filmabend mit der komplexen Handlung, mit vertrackten Situationen und schrägen Figuren natürlich nicht nebenbei geschaut werden kann und sicherlich nicht Massenkompatibel ist, das hat auch die Filmwirtschaft erkannt und hat REVOLVER einem deutschen Kinopublikum vorenthalten. Ein Schicksal übrigens, das ein ganz verwandter Film mit Namen LUCKY # SLEVIN (USA 2006) teilen musste. In diesen zwei Fällen gilt die hierzulande deutlich verzögerte "straight-to-DVD" Videopremiere allerdings als Auszeichnung. Folglich landen wir wieder beim Schachspiel: Konzentration ist erforderlich, der Verlauf ist streckenweise anstrengend, anspruchsvoll, aber anregend und obwohl man mit den (filmischen) Spielregeln vertraut ist, läuft jede Partie doch ganz anders ab. Im Film ist davon die Rede, dass man Stärke nur erreicht durch stärkere Kontrahenten und diese Formel gilt auch für REVOLVER und seine Filmeinflüsse.

Gewaltakte und eine kurze Folterungsszene sind wieder einmal Bestandteil einer Filmveröffentlichung, doch hält sich REVOLVER zurück und hat somit trotz der Thematik um Drogen und Verbrechen das FSK-Siegel ab 16 Jahren erhalten. In der auswählbaren englischen Originalfassung (Freigabe in England: BBFC 15) begeistern die Schimpfwort-Tiraden der grandiosen Stimmlagen von Jason Statham und Ray Liotta und erfahren einen Höhepunkt, als die Flüche dreier konkurrierender Gangs im Filmgeschehen parallel montiert werden. Das deutsche DVD-Menü hingegen ist weniger brillant, auch der angehängte Abspann mit den deutschen Sprecherrollen wirkt eher billig - dagegen ist die Nennung der Synchronsprecher generell löblich. Im Bonusmaterial ist außer dem Originaltrailer (der leider wieder zu viele Bilder vorab zeigt) nichts zu REVOLVER zu finden. Und doch gibt es einen Glanzpunkt: Sonst oftmals enttäuschende Trailershows sind schnell vergessen, wenn hier einige englische Kracher vor der Vergessenheit bewahrt werden, u.a. zwei Werke des Briten Shane Meadows, DEAD MAN‘S SHOES und der Skinhead-Film THIS IS ENGLAND, Julian Gilbeys FOOTSOLDIER sowie das erschütternde Drama LONDON TO BRIGHTON. Ein guter Schachzug des Verleihs Ascot Elite, der definitiv Lust auf mehr Filme von der Insel macht.

ungeprüfte Kritik

Meet Bill

Eine Komödie über jemanden wie dich.
Komödie, Drama

Meet Bill

Eine Komödie über jemanden wie dich.
Komödie, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 29.12.2008
"Sag 'Entschuldigung'!" Statt KILL BILL (2003) heißt es heute MEET BILL (2007) und nicht nur Bill, auch die Filmgattung lässt sich nicht mit Tarantinos Bill vergleichen: MEET BILL ist eine typisch amerikanische Komödie. Worauf bei dieser Kategorisierung die Betonung liegt? Typisch, denn der Humor kommt auf den ersten Blick reichlich vertraut vor. Amerikanisch, da die Figuren zunächst wie Hollywood-Abziehbilder wirken. Komödie, weil laufend witzige Stereotype und mehr oder weniger überdrehte Situationen auftauchen.

Bevor man "Bill trifft", hört sich die Grundidee eher nach einem schieren Drama an: Bill (Aaron Eckhart) ist ein durchschnittlicher Bankangestellter in einer leitenden, jedoch wenig einflussreichen Position. Seine eingefahrene Ehe wirkt sauber, geordnet, lustlos. Die Gattin Jess (Elizabeth Banks) hat sich bereits anderweitig orientiert und verheimlicht eine Liaison mit dem Fernsehmoderator eines mickrigen Lokalnachrichtensenders. Der gehörnte Ehemann Bill dreht kurzzeitig durch, flüchtet aus seinem bürgerlichen Korsett, sammelt sich wieder, bekommt Unterstützung von einem aufgeweckten Schüler und findet zu sich selbst. So landen wir wieder beim Vorurteil "typisch amerikanisch". Dass in dieser DVD-Veröffentlichung nicht alles nach Schema-F abläuft und stattdessen manchmal das anstößige englische F-Wort ausgepackt wird, macht diese abwechslungsreiche und kurzweilige Komödie mit ein wenig Tiefgang und vielen Wahrheiten letztlich sehr erfrischend.

MEET BILL schafft einen Spagat, ist einerseits ein sarkastischer Beitrag gegen das angepasst-spießige Leben (nicht nur amerikanischer) Vorortsiedlungen, ist ein kritischer Kommentar auf die Finanzwelt und die Geschäftskonzepte kurzlebige Franchise-Unternehmen. Auf der anderen Seite ist der Film genau das Gegenteil, nämlich ein stellenweise überdrehter Gag-Lieferant, der Slapstick-artige Konstellationen mit flockigen Popsongs beschert. Die Vermengung mutiert widererwartend nicht zu einem widersprüchlichen Gesamtwerk, sondern zu einer unbedenklichen wenn auch nicht uneingeschränkten Filmempfehlung. Abgesehen von vielen überzogenen Elementen, beweist das Regieteam Melisa Wallack und Bernie Goldmann Fingerspitzengefühl und leugnen das Comichafte ihrer Geschichte nicht, sondern kosten es aus. Denn würde man einerseits nur die humoristischen Elemente präsentieren, würde der Film durchschnittlicher als Bills Leben selbst wirken. Würde man die beinahe schon schmerzhaft realistischen Beobachtungen zur Verfettung des alternden Körpers (Eckhart hat sich hier offensichtlich nach klassischem 'Method Acting' einen ordentlichen Bauch antrainiert), oder die düstere Zeichnung der Institution Ehe völlig isoliert zeigen, wäre das wohl schwerlich vor dem Fernseher zu ertragen.

Kurz gesagt: MEET BILL liefert gute Unterhaltung, da der Film ein ernsthaftes Thema bunt verpackt, weil unangepasst Kraftausdrücke in die Dialoge eingestreut sind, hier und da gar nicht politisch korrekt eine Tüte geraucht wird oder ein Silikonbusen auf seine haptischen Qualitäten geprüft wird. Auch wenn diese DVD mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren angeboten wird, ist sie dementsprechend allerdings nur bedingt familientauglich! Ist Ihr Interesse an Bills filmgewordenen Leben geweckt worden, sollten Sie sich auf der Video Buster Filmseite den Trailer anschauen, denn genau diesen Humor der zweieinhalb-Minuten-Vorschau werden Sie auf Spielfilmlänge zu sehen bekommen. Das Grinsen jedenfalls ist über die schnell herumgehenden 90 Minuten MEET BILL selbst bei den tragischsten Momenten selten vom Gesicht zu bekommen. Als Unterwäsche-Verkäuferin Lucy ist Jessica Alba in einer Kaffeehaus-Szene nicht nur wie gewohnt optisch, sondern auch darstellerisch ein Genuss. Elizabeth Banks spielt die überzeichnete US-Ehefrau plausibler als es Annette Bening es in AMERICAN BEAUTY vermochte und macht gespannt auf ihre Hauptrolle in Kevin Smith' angekündigter Kinokomödie ZACK AND MIRI MAKE A PORNO (2008). Zu Bill, Jess und Lucy - von allen erfahren wir lediglich die Vornamen - gesellen sich der Stirb-Langsam-4.0-Bösewicht Timothy Olyphant in der Rolle des schleimigen TV-Reporters und Todd Louiso, der bereits im wunderbaren Film HIGH FIDELITY (2001) neben John Cusack einen Nebenpart unvergesslich machte.

Hauptdarsteller Aaron Eckhart, der am 12. März 1968 in Kalifornien geboren wurde, stand während der Produktion kurz vor seinem vierzigsten Geburtstag und scheint schon biografisch ideal besetzt. Dazu ist er ein wahrlich überzeugender Darsteller, der sich vor allem durch seine mutigen Rollenentscheidungen auszeichnet: Wenn man sich schon seinen frühen Auftritt in der Anfangsepisode von THURSDAY - EIN MÖRDERISCHER TAG (1998) anschaut ... großes Kino. Am bemerkenswertesten vielleicht seine Hauptrolle im kanadischen IN THE COMPANY OF MEN (1997) von Autorenregisseur Neil LaBute, dessen Werk in Deutschland bis zur DVD-Premiere im Juli 2008 allzu lange unterschlagen wurde. Dort steht Chad im Mittelpunkt, ein typischer Angestellter, der stark an Bill erinnert. Chad ist im direkten Vergleich noch ein Stück radikaler, geht mit einem Bürokollegen eine Wette ein, um sich an der Frauenwelt zu rächen. Die Männer buhlen um die Gunst einer gehörlosen Sekretärin und geraten in eine unmoralische Spirale aus Lug und Trug, die Eckhart gnadenlos konsequent verkörpert. So wirkt sein Bill im zehn Jahre späteren Film beinahe wie eine gealterte Version des Chad, die im Laufe der Ehe- und Berufsjahre den gesamten Antrieb verloren hat.

An Antrieb fehlt es MEET BILL zum Glück nicht, hier lernen wir Bill gleich in Großaufnahme vor einem Badezimmerspiegel kennen. In der Midlife-Krise betrachtet er seine Gesichtsfalten und zieht über seine kümmerliche Existenz und den unbefriedigenden Job her, wie es in konsequent selbstkritischen Monologen vielleicht noch ein Kevin Spacey in AMERICAN BEAUTY (1999) oder ein Edward Norton in 25 STUNDEN (2002) schafften. Zynismus ist die letzte Zuflucht eines von Mittelmäßigkeit geprägten Lebens. Das deutet schon das Startmenü der DVD an, wo sich Bill mit seinem blau-weiß gestreiften Oberhemd in der ebenso gemusterten Tapete verliert. Schließlich hatte dieses Bild schon Zach Braff in seinem Spielfilm-Regiedebüt GARDEN STATE (USA 2004) verwendet, als er in einem Anflug von Selbstaufgabe im Hintergrund zu verschwinden scheint.

Die Ausstattung der DVD übrigens wirkt etwas antiquiert, denn dort gibt es außer der lediglich deutschen und englischen Tonspur (zumindest beide in Dolby Digital 5.1.) zusammen mit einer einzigen Untertiteloption (deutsch) noch die "Biographien/Filmographien" der fünf Hauptdarsteller: als Texttafeln. Das besitzt schon fast Retro-Charme. Die "entfallenen Szenen" wiederum sind ein Musterbeispiel dafür, dass fähige Cutter im Filmprozess beteiligt waren. Mag sein, dass es an der fehlenden Abmischung und Musikuntermalung liegt, aber diese Ausschnitte funktionieren in der Tat überhaupt nicht. Sie machen deutlich, dass der Hauptfilm wirklich die Klasse besitzt, vermeidlich klischeebehaftete Situationen mit überzeugendem Timing zu präsentieren. MEET BILL erhält so gesehen eine zusätzliche Aufwertung. Ob der Sponsor der Polohemden mit dem aufgenähten Krokodil Regressansprüche gestellt hat, weil deren zwei Product-Placements in diesen geschnittenen Passagen gelandet sind, ist nicht überliefert. Erstaunlich ist auf jeden Fall die Auflistung der Markennamen, bei denen sich die Produzenten am Ende des Abspanns bedanken. Zu Aaron Eckhart ist im Bonusmaterial zu allem Überfluss zu lesen (Zitat): "1997 wirkte er in dem Kurzfilm IN THE COMPANY OF MEN mit". Kurzfilm? Da möchte man den Herstellern das anfangs zitierte MEET BILL Zitat aus der (um Längen besseren) englischen Originalfassung zurufen: "Apologize!"

ungeprüfte Kritik

Oxford Murders

Nach dem Bestseller 'Die Pythagorasmorde' von Guillermo Martínez.
Krimi

Oxford Murders

Nach dem Bestseller 'Die Pythagorasmorde' von Guillermo Martínez.
Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 04.12.2008
1, 1, 2, 3, 5, 8, 13 ... Mathematische Formeln plus Universität Oxford plus Alex de la Iglesia, das klingt wahrlich nicht nach der Definition einer allseits empfehlenswerten DVD-Erscheinung. Da muss man schon ausgeschlafen sein, wenn man den Ausführungen wie denen über die Fibonacci-Folge als einer unendlichen Folge von Zahlen, bei der sich die jeweils folgende Zahl durch Addition der beiden vorherigen Zahlen ergibt, auch wirklich folgen will. Warum man der Logik nicht folgen muss, warum nichts vorausberechnet werden kann und manches gegen Ende der OXFORD MURDERS und auch in Bezug auf die Vorurteile des Zuschauers anders verläuft als erwartet, dafür ist ein Mann verantwortlich: Regisseur Alex de la Iglesia. Der Spanier - geboren 1965 in Bilbao - blieb mir früh in Erinnerung mit seinem AKTION MUTANTE (1993). So etwas Skurriles ist selten im filmischen Bildgedächtnis hängen geblieben; lesen Sie sich die Inhaltsangabe zu diesem Titel bei Video Buster durch und Sie werden nachvollziehen können, was ich meine. Seine Nachfolgeprojekte wie EL DIA DE LA BESTIA (1995) und PERDITA DURANGO (1997) fügten sich nahtlos in dieses Kabinett von filmischen Abstrusitäten ein. Schon voraus zu ahnen, dass es 2004 mit EIN FERPEKTES VERBRECHEN (kein Schreibfehler) keinen Schritt weiter auf das Mainstream-Publikum zuging.

Ausgerechnet habe ich mir also unvoreingenommen einen spannenden Filmabend mit den OXFORD MURDERS (2008), die Rechnung ging trotz mehrerer Unbekannter tatsächlich auf. Die Besetzung provoziert vielerlei Kommentare, doch ist sie zumindest eines: überraschend. Nur bei der zentralen Figur des Professors Arthur Seldom wollte Regisseur de la Iglesia kein Risiko eingehen, und so konnte er Altstar John Hurt engagieren. Hört, hört: John Hurt. Der Mann, dem im Science-Fiction-Meilenstein ALIEN (1979, Regie: Ridley Scott) das titelgebende außerirdische Leben aus dem Bauch schlüpfte. In über einhundert Kinofilmen hat der gebürtige Engländer inzwischen sein schauspielerisches Können gezeigt und so hilft seine zuverlässige Darstellung auch den OXFORD MURDERS. Eine Unbekannte weniger in der Rechnung. Glaubhaftigkeit der Darsteller ist ein wichtiger Faktor zum erzielten filmischen Ergebnis, denn das Konstrukt der Story ist zugegebenermaßen hanebüchen. Es ist eine dieser Kriminalgeschichten, die an die (guten) alten Zeiten eines Sherlock Holmes oder zumindest einer Miss Marple anknüpfen wollen, ja der Protagonist wird im Verlauf von einer Geliebten sogar liebevoll "Sherlock" genannt.

Ausgerechnet haben sich die zahlreichen Produktions- und Verleihfirmen, ein Konglomerat mehrerer europäischer Geldgeber, dass eine Summe - berechnet aus Versatzstücken der Vergangenheit und einem logisch erschließbaren Muster - für eine Mordserie gleich ein filmisches Größeres ergibt. Weltkriegsbilder dienen als Eröffnung, Museumsstücke erscheinen im Bild, schwere Kunstbände aus der Unibibliothek oder der ortsansässigen Bücherei werden gewälzt. Mit angeblichen Fakten soll ein fiktiver Thriller mystifiziert werden. Dabei geht es nicht um DAS VERMÄCHTNIS DER TEMPELRITTER (2004) oder DES GEHEIMEN BUCHES (2007), auch soll nicht der DA VINCI CODE (2006) entschlüsselt werden. Hier sind die Zutaten überschaubarer und weniger auf Action-Sequenzen angelegt. Es wird stattdessen mehr Wert gelegt auf Großaufnahmen der Gesichter statt auf Großszenarien. Ob es an der guten Auflösung des präsentierten Bildmaterials oder der Präsenz der Schauspieler liegt: Die Figuren wirken sehr intensiv, obwohl ihre Reaktionen - vor allem auf das andere Geschlecht - nicht immer (logisch) nachvollziehbar bleiben.

Ausgerechnet Elijah Wood, das war ein Kritikpunkt im Vorfeld. Wood, der seine Hobbit-Verkörperung in Neuseeland nicht mehr los zu werden scheint. Dabei hatte er doch in ALLES IST ERLEUCHTET (2005) eine überzeugende Hauptrolle schultern können, war im gleichen Jahr in SIN CITY genial besetzt und zeigte sich in seiner Rollenwahl wie in HOOLIGANS (2005) außerordentlich mutig. In OXFORD MURDERS jedenfalls wirkt er solide, lässt mit seiner wenig trainierten Physis den Mathematikstudenten angenehm glaubhaft erscheinen. Ob es ebenso glaubhaft ist, dass seine Schauspielpartnerinnen Julie Cox (als musikalische Beth) und Leonor Watling (als sinnliche Lorna) ihre Lust kaum zügeln können? Die Lust, der Filmhandlung zu folgen jedenfalls, lässt beim Zuschauen nicht nach. Alex de la Inglesia zeigt sein Können mit sorgfältig nacheinander inszenierten Handlungsabschnitten. Manchmal springt die Chronologie, wie vor und nach dem Titelvorspann (die Vorlesung des Professors), und verleiht dem Gezeigten die nötige Tiefe. Beeindruckend ist eine Plansequenz nach etwa einem Drittel des Films, in der sich die Wege der Personen auf der Straße wie zufällig kreuzen. Trotz einiger digitaler Trickblenden gleiten die technischen Raffinessen niemals ab und werden im Gegensatz zu manch Hollywood-typischen Kameraspielereien sinnvoll eingesetzt. Lange Rede: Was sollte man an OXFORD MURDERS auszusetzen haben? Dass er ein wenig hölzern wirkt, in seiner traditionell angehauchten Umsetzung, dass einige Figuren leicht schablonenhaft wirken, das Drehbuch manchmal mehr will als die Grundidee hergibt? Diese Punkte sind in der Abschlussrechnung verzeihlich, denn der Film schafft einen merkwürdigen Spagat zwischen traditioneller Krimigeschichte und einzigartigen oder zumindest eigenartigen Elementen. Ob es an der vorgerückten Stunde lang? Die Laufzeit über 107 Minuten kam beim Anschauen gefühlt sogar länger vor. Selten ein gutes Zeichen, aber hier mag es der Ansammlung an Szeneneinfällen und Handlungswendungen zugute gehalten werden. Mit den Charakteren jedenfalls hat man sich fast zwei Stunden gut in das Oxford der 90er Jahre eingelebt und hat ihre anregenden Geschichten um mathematische Rätsel und historische Kriminalfälle auch recht gespannt miterlebt. Die Chemie zwischen dem Amerikaner Wood, der Britin Cox und der Spanierin Watling zumindest sollte ein gewisses Interesse wecken. Dass als Sport einmal Squash im Film präsentiert wird, ist bezeichnend: Zwar hat man schon des Öfteren gesehen, dass sich attraktive Filmfiguren im sportlichen Wettkampf näher kommen, aber im Squash-Court erzeugt das eine ungewohnte Sehgewohnheit. Nebensächlichkeiten zwar, die Alex de la Iglesias Werk jedoch über den Durchschnittsthriller heben und unterm Strich einen unberechenbaren Filmabend bescheren. Darauf können Sie zählen.

Zur Vertiefung des Erzählseitenstranges um die berühmte Chiffriermaschine sei aus dem Video Buster Filmarchiv der Michael Apted Film ENIGMA - DAS GEHEIMNIS (2001) mit Kate Winslet empfohlen. Sollte bei dem ein oder anderen im Anschluss an die OXFORD MURDERS der gedankliche Stein ins Rollen gebracht worden sein, dass sich eventuell doch die gesamte Welt um uns herum durch Zahlen berechnen lässt, der könnte sich zunächst mit Ron Howards Oscar-gekröntem A BEAUTIFUL MIND - GENIE UND WAHNSINN (2001) warmdenken, um dann mit Darren Aronofskys PI - SYSTEM IM CHAOS (1997) vollends den mathematischen Verstand zu verlieren.

ungeprüfte Kritik

Akte X 2 - Jenseits der Wahrheit

Um die Wahrheit zu finden, musst du glauben.
Thriller, Science-Fiction

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Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 28.11.2008
Gezittert habe ich beim Einlegen der DVD, nicht nur wegen der rapide sinkenden Außentemperaturen zum Heimkinostart des zweiten AKTE X Kinofilms Ende November 2008, sondern auch, weil ich einem Wiedersehen mit meinen Lieblingen Mulder und Scully sorgenvoll entgegen sah. Die eisige Kälte setzt sich für die nächsten 100 Minuten fort, umhüllt das Geschehen von AXTE X – JENSEITS DER WAHRHEIT in stetiges Schneegestöber, denn gedreht wurde wie "damals" zu Serienzeiten an kanadischen Schauplätzen wie der Provinz British Columbia.

Vieles wird in der zweiten AXTE X Leinwandadaption hier und da aus dem ursprünglichen Konzept aufgegriffen, ein Blick auf die Bleistifte beispielsweise, die immer noch oder besser gesagt schon wieder über Fox Mulders Schreibtisch in der Decke stecken. Dieser beige Kamelhaarmantel, den Scully trägt, erinnert an die frühen Staffeln, in denen sie stets korrekt aber zugleich sehr puritanisch gekleidet war. Mulder hingegen kann erst mal den Rebellen raushängen lassen, mediale Querverweise geben ("What’s up, Doc.") und leicht zotige Kommentare in die Runde werfen. Unrasiert und im Bundeswehrparka, versteht sich. Immer noch ein Schelm wie eh und je. Immer noch im Stillen auf der Suche nach seiner Schwester Samantha, auch wenn er das gegenüber Scully nicht zugeben will. Sie aber spürt, dass er immer noch in den dunklen Geheimnissen ungeklärter Fälle schwelgt, während sie sich auf die medizinische Arbeit in einem Krankenhaus stürzt und Krankheiten statt mysteriöse Vorkommnisse bekämpfen will. Dieses bemühte Streben nach weltlichen Dingen will sie im Beruflichen erreichen, im Privaten und – hier kommt die mögliche Achillesferse dieses abendfüllenden Spielfilms – auch in Glaubensfragen.

Was waren das für (Fernseh-)Zeiten, als die Mutter aller Mystery-Serien THE X-FILES von 1993 bis 2002 über die weltweiten Bildschirme flimmerte! So viele unerklärliche Fälle hatte seit dem TV-Klassiker THE TWILIGHT ZONE (1959-64) nicht mehr gegeben. Immerhin über neun Staffeln d.h. neun ganze Jahre hat das Konzept um die beiden FBI-Agenten Dana Scully (Gillian Anderson) und Fox Mulder (David Duchovny) funktioniert. Nun setzt sich das Franchise also fort: Mit einem Krimifall konstruiert aus Serienkiller-Motiven, Stammzellenforschung und Organhandel, das sich um Pädophile dreht, um Ex-Priester und Hellseher. Keine Sorge, hier wird nicht zu viel verraten, denn es sollen noch einige Handlungszutaten folgen. Das angenehme am TV-Format war doch, dass sich manche Folgen mit einem einzelnen Schwerpunkt befassten, wir erinnern uns an das Werwolf-Thema, die Zirkus-Freaks, die Hinterwäldler-Familie. Andere Folgen wiederum hatten religiöse Inhalte, gerade in der Vorweihnachtszeit oder nach schweren Schicksalsschlägen und brachten tiefere Einblicke in die Charaktere. Dazwischen wurde immer der rote Faden weitergesponnen, der sich durch das Gesamtkonzept zog, die große Verschwörungstheorie oder die mögliche Existenz von außerirdischem Leben. Da den Fans ziemlich viele Kuriositäten über die Jahre präsentiert wurden, kann heute zumindest keine hervorgezauberte Wendung mehr schockieren (anders als beim Auftreten solcher Phänomene in INDIANA JONES UND DAS KÖNIGREICH DES KRISTALLSCHÄDELS). Es stellt sich das Gefühl beim Betrachter ein, dass sich die ans Herz gewachsenen Protagonisten, dazu die sauber aber ein wenig zu bedeutungsschwanger inszenierten Bilder, der modernisierte Musikteppich von Mark Snow, die Hetzjagden gegen die Uhr (als ginge es wie bei einem Jack Bauer um ein 24 Stunden Limit) zu einem einzigen filmgewordenen Fiebertraum vermischt haben. Auch wenn es abgedroschen klingen mag, hier passt der Spruch: Weniger ist manchmal mehr.

X-FILES Erfinder, Drehbuchautor und Produzent ist der Kalifornier Chris Carter, der mit Hilfe des Studios 20th Century Fox eine der erfolgreichsten TV-Serien von gestern (und heute) erschaffen hat. Seit der Premierenfolge wurden alle Episoden rund um Vancouver/Kanada gedreht, ab der sechsten Staffel auch in Los Angeles. Als Nebenparts in der Serie, genauer gesagt in den Staffeln 8 und 9, konnten Annabeth Gish und Robert Patrick (der T-1000 aus TERMINATOR 2) gewonnen werden. Vergleichsweise unbekanntere Namen, die jedoch schauspielerisch dem ursprünglichen Ermittlungspaar Anderson und Duchovny ohne weiteres das Wasser reichen konnten. Für das vorliegende zweite AKTE X Leinwandabenteuer konnte man ebenfalls ein Zweierteam zur Seite stellen: Amanda Peet und Xzibit. Richtig, das Mädel neben Ashton Kutcher in SO WAS WIE LIEBE (2005) und der Rapper aus der MTV Tuning-Sendung. "Pimp my X-Files" sozusagen. Kann sein, dass es an diesen hippen Filmpartnern liegt, aber irgendwie wirken Mulder und Scully wie Abziehbilder ihrer selbst. Fast schon wie in ihrem Auftritt als Zeichentrick-Figuren in DIE DUNKLEN GEHEIMNISSE DER SPIMSONS (1997, ebenfalls bei Video Buster entleihbar). Aus dem Originaltitel "The X-Files: I Want to Believe" wird im deutschen Vertrieb ein spektakuläres "Akte X - Jenseits der Wahrheit". Dabei ist doch "I Want to Believe" einer der Leitsätze aus Fox Mulders Leben, der immer auf einem UFO-Poster in seinem Büro zu lesen war. Na zumindest hängt das Poster im Jahr 2008 noch in seinem Arbeitszimmer. Ein Hoffnungsschimmer, aber ein Schimmer ist eben kein Leuchten und so bleibt das verworrene Drehbuch selbst das größte Mysterium. Ein wenig Freude bereiten die kleinen Dinge: Achten Sie beim Anschauen darauf, ob der Buchstabe X tatsächlich als letztes im 20th Century Fox Vorspann ausgeblendet wird, auf das Ertönen der berühmten Akte-X-Melodie beim Anblick eines US-Präsidenten-Fotos und auf die (vorerst aber sicherlich nicht) letzte Einstellung von Mulder und Scully NACH dem Filmabspann. Arbeiten Sie sich noch einmal durch die "unheimlichen Fälle des FBI" ab 1992, durch die drei Staffeln der ebenfalls von Chris Carter geschriebenen, sehr düsteren TV-Serie MILLENNIUM mit Lance Henriksen, durch AKTE X – DER FILM von 1998. Video Buster wünscht allen Akte-X-Ermittlern viel Vergnügen und vergessen Sie nie: Die Wahrheit ist irgendwo da draußen...

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