Kritiken von "VideobusterRedaktion"

Death Race

Action, 18+ Spielfilm, Science-Fiction

Death Race

Action, 18+ Spielfilm, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 22.04.2009
Frankensteins Todesrennen im Death Race 2009: Jason Statham ist ein Siegertyp. Mit jeder neuen Runde beweist er, dass seine Filmkarriere keine Aussetzer zu kennen scheint. Ob sein Film DEATH RACE (USA 2008) für uns Zuschauer nun Grund zum Jubeln ist, oder ob dieses FSK18-Gefährt nach gut 100 Filmminuten doch nicht ganz unbeschadet über die Ziellinie kommt, das wollen wir Ihnen nach dem Renngeschehen vor dem dröhnenden Testbildschirm berichten.

Der sympathische Jensen Ames (Statham) ist von der ersten Minute an eine klassische Figur 'aus echtem Schrot und Korn'. Ein Mann mit Ecken und Kanten, aufrichtig und anpackend. Nur muss er schon nach einem kurzen Filmauftritt als Tagelöhner ein Schicksal erleiden, das schon so manchen Filmhelden traf: Seine heile Familienwelt wird zerstört und er wird als Hauptverdächtiger unschuldig in ein Hochsicherheitsgefängnis verfrachtet. Die Leiterin Hennessey - die dreifach Oscar(c)-nominierte Joan Allen einmal erfrischend anders - führt ein hartes Regiment und veranstaltet mit den Insassen die titelgebenden 'Death Races', die mit tödlichen Rennereignissen für ein regelmäßiges, schaulustiges Millionenpublikum sorgt. Sind wir noch im Filmgeschehen oder schon in der Filmauswertung?

Als Produzent ist der legendäre B-Film-Tycoon Roger Corman am Werk, der Vater des Trashfilms (und das ist liebevoll gemeint). Dass die enorm günstigen Filme seiner unabhängigen 'Corman-Factory' in den sechziger und siebziger Jahren so enorm erfolgreich waren, sei leicht zu erklären: "Weil wir uns nicht um die Grenzen zwischen Kunst und Trash kümmerten. Die jungen Leute, die für mich arbeiteten, durften sich selbst verwirklichen, solange genug Sex und Gewalt in den Filmen vorkam und die Titel möglichst reißerisch waren." (Corman am 31.12.08 in der ZEIT) So hieß denn auch der Vorgänger zu DEATH RACE im Jahre 1974 hierzulande FRANKENSTEINS TODESRENNEN (im US-Original: DEATH RACE 2000). Eine bemerkenswerte Mischung aus schlechtem Geschmack, unvergesslichen Charakteren und einer Besetzungsliste vom legendären David Carradine bis zum jungen Sylvester Stallone. Ein Filmcocktail, der psychedelisch und politisch zugleich wirkt, der - im Rahmen seines geringen Budgets - eine harte Medien- und Gesellschaftskritik ebenso trefflich serviert, wie anrüchige Nacktszenen und brutale Rennsequenzen.

All die Kritik an der damaligen amerikanischen Führung geht im Remake von Regisseur Paul W.S. Anderson (erwartungsgemäß?) völlig im Renngeschehen unter. So wie in MORTAL KOMBAT (1995) und seinem ALIEN VS. PREDATOR (2004) beweist Anderson erneut, wie gekonnt er einerseits Spielfilme in Szene setzen kann und wie leer diese nach dem Ausschlachten der Vorbilder am Ende zurückbleiben. Genug der Schelte, denn die in Cormans DEATH RACE 2000 satirisch überhöhte Schaulust eines abstumpfenden Fernsehpublikums ist auch hier erhalten. Zwar werden nicht wie bei Corman zum Sammeln der begehrten Rennpunkte unschuldige Passanten überfahren, denn die Rennstrecke führt nicht von der Ost- zur Westküste, sondern lediglich durch einen abgesperrten Gefängnisparcours. Allerdings gibt es auch im Remake manch blutige Karambolage. Außerdem erwartet den geneigten Zuschauer ein Action-Vehikel, das wirklich Männerträume zu verwirklichen scheint. Harte Jungs, schnelle Autos, Waffenarsenale und heiße Fahrtbegleiterinnen. Das sind Zutaten, für die sich auch Statham (siehe Making-Of) gerne privat im Filmsessel festnageln lässt. Hier werden wir akustisch und visuell mit Vollgas durchgeschüttelt und wenig gerührt.

Auch auf 'Computer Generated Images', auf CGI-Effekte, wurde laut Regisseur Anderson - wenn immer es möglich war - verzichtet. So wurden alle Autos à la 'Pimp My Ride' von Gebrauchtwagenhändlern angeschafft, ausgeschlachtet, aufgemotzt. Inklusive der Arbeitsstunden seien so pro Automobil Kosten in Höhe von 250.000 bis 300.000 Dollar entstanden, die sich immer wieder per Explosion in Rauch aufgelöst haben. Anderson wollte weg vom Image der B-Movies, der zweitklassigen Billigfilmchen, hat bewusst große Namen wie Jason Statham, Joan Allen und Ian McShane für sein DEATH RACE verpflichtet und wollte eine Hommage an Genreklassiker wie MAD MAX II drehen. Ist doch schön, wenn uns Zuschauern nicht nur Schauwerte, sondern auch handwerkliche und darstellerische Höchstleistungen geboten werden und die hohen Produktionskosten (geschätzte 45 Millionen Dollar) sinnvoll zum Zwecke eines hohen Unterhaltungswerts investiert wurden.

Altmeister Roger Corman fasst unverblümt zusammen, was damals wie heute gilt: "Aber man muss ehrlich sein: Es ging nicht nur um Kunst, sondern auch um Business. Ich hatte mit meinen eigenen Produktionen viel Geld verdient. Also investierte ich in die Filme der Nachwuchsregisseure, deren Talent ich bereits getestet hatte. Keiner von denen hat mein Geld je verschwendet."

ungeprüfte Kritik

Das Waisenhaus

Horror, Thriller

Das Waisenhaus

Horror, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 11.04.2009
El Orfanato, das Waisenhaus. Belén Rueda. "Warum glaubt mir niemand?" Das sind Eckpfeiler, aus denen Spaniens neue Regiehoffnung Juan Antonio Bayona einen stilsicheren Haunted-House-Genrebeitrag erschaffen hat. Eine Geisterhausgeschichte könnte allerdings schon im Vorfeld einen Schauer hervorrufen, wenn man an die vielen (filmischen) Klischees denkt, die dort "herumgeistern".

Um den Fehler zu vermeiden, den die Online-Enzyklopädie "Wikipedia" begeht, indem sie die Handlung vom Beginn bis zur Pointe nacherzählt, richten wir lieber den Blick darauf, wie DAS WAISENHAUS entstand. Den Grundstein für die breitenwirksame Aufmerksamkeit legte der Produzent, Guillermo del Toro, mit seinem langjährigen Vertrauen in den Kurzfilm- und Videoclipfilmer Bayona und mit der Zusage für dieses zunächst nicht gerade neuartig anmutende Filmkonzept. Der Mexikaner del Toro, der es nach einer grundlegenden Filmausbildung mit seinen zwei HELLBOY Verfilmungen und dem hochgelobten PAN'S LABYRINTH international "geschafft" hat, war von dem Projekt sofort überzeugt und konnte für eine Verdoppelung des Etats und der angesetzten Drehzeit sorgen. Del Toro sagte frei übersetzt, dass die gewählte Gattung nur mit großen Schauspielern ernsthaft und glaubhaft würde, wie es mit Nicole Kidman 2001 in THE OTHERS geschehen sei. Daher engagierte er etablierte Darsteller wie Fernando Cayo, Geraldine Chaplin und allen voran Belén Rueda, deren Talent seit Alejandro Amenábars DAS MEER IN MIR (Auslands-Oscar 2005) über jeden Zweifel erhaben war.

Altmeister Billy Wilder soll einmal auf die Frage nach den drei wichtigsten Bestandteilen für einen guten Film geantwortet haben: "Drehbuch, Drehbuch, Drehbuch". In diesem Fall überzeugte die Textfassung von Sergio G. Sánchez alle Beteiligten. Sánchez selbst verhielt sich im Vorfeld in Hinsicht auf filmische Vorbilder ganz offensiv: natürlich habe er Klassiker wie POLTERGEIST und DAS OMEN viele Male studiert und damit den elterlichen Videorekorder abgenutzt. Vertont wurde seine Geschichte mit der Originalmusik von Fernando Velázquez, der genau wie der Kameramann Óscar Faura verdientermaßen ausgezeichnet wurde, und Hauptdarstellerin Rueda sammelt ebenfalls einen Filmpreis nach dem anderen. EL ORFANATO hat im eigenen Land mehrere "Barcelona Film Awards" verliehen bekommen und sogar sieben noch gewichtigere "Goyas" (die spanischen Oscars). Nicht verwunderlich, dass THE ORPHANAGE – obwohl nicht englischsprachig gedreht – seinen weltweiten Siegeszug fortsetzt. Ein Durchmarsch bei den großen Preisverleihungen jedoch ist für ein solches Genre wohl eher ungewöhnlich, genau wie der deutliche finanzielle Erfolg, der DAS WAISENHAUS bereits jetzt zu einem der erfolgreichsten spanischen Filme aller Zeiten werden ließ.

Kinderhände reißen im Vorspann Fetzen von Tapete (von der Leinwand) ab und an den darunter liegenden Stellen aus der Vergangenheit werden die Titeleinblendungen sichtbar. Wieder entfernen die kleinen Hände gierig Papierstreifen und es bleibt ein schwarzes Bild zurück, auf dem die Filmhandlung beginnt. Ein Mädchen lehnt an einem Baum und ruft einen Abzählvers. Ihre Spielkameraden kommen immer näher auf sie zu. Dieses Spiel nimmt sich Regisseur Juan Antonio Bayona (geboren 1975) in seinem ersten langen Spielfilm zu Herzen und lässt die Elemente seiner Gruselgeschichte Schritt für Schritt auf den Zuschauer zukommen. Als Laura lässt sich Belén Rueda von ihrem Filmsohn Stichworte zuwerfen ("Leuchtturm!"), die sie zu einer spannenden Schilderung verarbeitet. So muss man DAS WAISENHAUS verstehen: Aus drei, vier Elementen, die man vielleicht schon mal gehört oder gesehen hat, wird dem gewillten Zuhörer/Zuschauer eine unheimliche Gute-Nacht-Geschichte vorgeführt. Die Personen im WAISENHAUS sind allesamt verunsichert und auf ihre Art isoliert, denn niemand will ihnen glauben. Der junge Sohn verbringt seinen Tag mit imaginären Freunden, das erwachsene Paar träumt von einem intakten Familienleben und dem Projekt eines eigenen Erziehungsheims, an das auch noch niemand vollends glauben mag. Das Grauen ist in uns, der Film spielt geschickt mit visuellen Motiven wie Türen, Klinken, Schlüsseln, Treppen. Immer mit der Grundstimmung um die Urängste Verlust, Krankheit, Behinderung, Tod. Nichts kann für Sicherheit sorgen, weder Ehe, eine neue Familie für die Waisen, noch ein vermeintlich schützendes neues Heim oder gar die Zukunft. Dabei führt uns der Film in wundervoll komponierten Bildern durch das raffinierte Drehbuch.

Kritikern sei angeraten, einfach mal im Nachhinein die schön gestaltete Webseite des Films im Internet anzuschauen. Dort kann man einige Fotos der Drehorte betrachten. Wie nett die versammelte Filmcrew dort lacht! Dann wird klar, welches Geschick und Können dahinter steckt, aus den Schauplätzen wie dem sonnigen Strand und den einladenden, großzügigen Räumen einer Villa mit Hilfe weniger Maskeneffekte und einer Handvoll Akteure eine solch anspannende Atmosphäre zu schaffen.

Jeder von uns hat sicherlich hier und da Schreckensbilder im filmischen Gedächtnis, die sich nicht verdrängen lassen wollen. Unbequem sind Erinnerungen, die klassische Filmmonster wie der Kiemenmann aus dem Amazonas oder Boris Karloffs Figuren lieferten. Doch weitaus fieser können Dinge sein, die in "realen" Räumen geschehen. Denken Sie an ein verlassenes Haus und einen langen Flur. Ein Kind steht dort mit einem Sack auf dem Kopf und kommt langsam und wortlos auf Sie zu. Gänsehaut, die beeindruckender als jede überhöhte und comichaft wirkende Splattereinlage jüngerer Horrorfilme wirkt. Wenn man sich denn – und das gilt letztlich für jede Filmgattung – darauf einlässt. Im Film spricht Geraldine Chaplin als Medium, die Kontakt zum "Reich der Toten" herstellen soll, mit der Hauptperson Laura und erklärt ihr, dass sie erst sehen könne, wenn sie auch daran glaubt. Da hat die Seelenwelt der Verstorbenen etwas mit dem Kino gemein: Sie können es nur sehen, wenn Sie sich nicht dagegen sperren. Löschen Sie also daheim alle Lichtquellen, starten Sie den Film mit guter Lautstärke und sagen Sie hinterher nicht, wir hätten Sie nicht gewarnt!

Am Ende soll ein Video Buster Mitglied zu Wort kommen, das in seiner Kundenkritik zu Gaspar Noes IRREVERSIBEL eine auch für DAS WAISENHAUS gültige Aussage traf: "Somit bleibt dieser stets spannend, da der Zuschauer mitdenken muss. Ist bei dieser Story aber perfekt umgesetzt. Nochmal ansehen ?? Nein Danke !!!" Und die Überleitung zur WAISENHAUS-Vorspanngestaltung soll Hamburgs "Hansen Band" bilden, dem Zusammenschluss der Musiker Marcus Wiebusch (Kettcar) und Thees Uhlmann (Tomte) mit Schauspieler Jürgen Vogel. Mit einem Zitat aus ihrem Song "Alles teilen": "Ding dong und ich, wartend in den Räumen. Und hinter den Türen, die Chance die mehr verspricht. Zwischen Rauhfaser und Wand klebt die Hoffnung fremder Leben. Klebt die Sehnsucht nach was Neuem. Kleben Bahnen von Tapeten."

ungeprüfte Kritik

Napoleon Dynamite

Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 01.04.2009
In den USA und Großbritanien zum Kult gewordenes Regiedebüt von Jared Hess über einen kompromisslosen Verlierer aus dem amerikanischen Hinterland.
Zwischen anrührend und grotesk schwanken die Betrachtungen aus dem tristen Alltag des Titelhelden als eine Art Mischung aus „Royal Tennenbaums“ und „Willkommen im Tollhaus“. Geheimtipp mit Aussicht auf mehr.

ungeprüfte Kritik

Der Mann, der niemals lebte

Vertraue niemandem. Täusche jeden.
Thriller, Action

Der Mann, der niemals lebte

Vertraue niemandem. Täusche jeden.
Thriller, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 25.03.2009
Der Mann, der niemals enttäuschte: Ridley Scott. Zugegeben, so absolut kann man eine derartige Äußerung nicht schreiben. Vor allem nicht, wenn man auf dieser Seite beim Anklicken seines Namens das Gesamtwerk des meisterhaften Regisseurs in der Filmliste detailliert Revue passieren lässt. Ob er bei seiner Verfilmung des Romans BODY OF LIES von David Ignatius enttäuscht? Niemals.

Es wird viel geboten, das gilt in diesem Fall einmal nicht nur für die Schauwerte des Films. Das Thema 'Terrorismus' allein ist brisant, zumal in einem US-amerikanischen Mainstream-Film. Leonardo DiCaprio spielt den CIA-Agenten Roger Ferris, der 'vor Ort' verdeckt gegen mögliche Terrorzellen operiert. Aus dem Blickfeld der Satelliten heraus wird er dabei von seinem Kollegen Ed Hoffman alias Russell Crowe überwacht. Soviel und nicht mehr sollten Sie sich vor dem geplanten Filmabend durchlesen. Nicht mehr! Denn die Spannung bezieht DER MANN, DER NIEMALS LEBTE (USA 2008) vor allem daraus, unberechenbar zu sein. Wenn man sich im Sessel in einer ähnlichen Gefühlslage wie Agent Ferris befindet, wenn man nie abschätzen kann, auf welcher Seite wer steht, wer die Fäden in der Hand hält, ist die Anspannung groß. Das hat beim unvoreingenommenen Anschauen wunderbar funktioniert und es entsteht der Effekt, der durch allzu viel Filmkonsum ab und an verloren geglaubt scheint: Man taucht vollständig in die Geschichte ein und vergisst die Realität.

Wie real nun die Darstellung der politischen Lager ist, darüber lässt sich auch nach dem Film diskutieren. Anregende Unterhaltung in vielerlei Hinsicht. Für eine gewisse Authentizität der Handlung sorgte Autor David Ignatius, der zuvor gut dreißig Jahre für die Washington Post in Krisengebieten tätig war. Dass bei der Drehbuchumsetzung wenig von seinem Scharfsinn verloren ging, dafür sorgte William Monaghan, der mit seinem DEPARTED (2006) bereits ohne große Verluste die asiatische Vorlage INFERNAL AFFAIRS (2002) in Hollywood-Gefilde transportieren konnte.

Bei diesem Zusammenspiel einiger der fähigsten Filmschaffenden sollte nichts schiefgehen, sollte man meinen. Tut es auch nicht. DiCaprio kann seine BLOOD DIAMOND (2006) Präsenz noch ein wenig steigern und reift zusehends, Russell Crowe ist weiterhin über jeden darstellerischen Zweifel erhaben. Sogar die kurze dreiteilige Dokumentation 'Actionable Intelligence' ist eine runde und informative Sache. Hier bekommt man einen Einblick ins souveräne Handwerk von Ridley Scott und in so manch geschickte 'Behind-the-Scene' Finesse an den Drehorten in Marokkos Hauptstadt Rabat.

Einziger erkennbarer Haken: Lässt man das DVD-Menü eine Weile durchlaufen, so startet sich der Film erneut. Diese Funktion bewirkt, da man gleich wieder von der schnell vorangetriebenen Handlung gefesselt ist und nun der Versuchung widerstehen muss, den Film zur vorgerückten Stunde nicht gleich noch einmal anzuschauen... Da außerdem ein Mitglied zu einer langen Rezension einmal geschrieben hat: "da hat man ja fast keine Lust mehr, selber was zum Film zu sagen", beenden wir die Filmvorstellung an dieser Stelle und überlassen Ihnen reichlich Platz für eine eigene Besprechung!

Im Film stellt der einflussreiche Geheimdienstler Hani Salaam (Mark Strong aus dem verwandten SYRIANA von 2005) unserem 'Helden' Ferris (DiCaprio) eine Bedingung: "Wenn wir zusammenarbeiten wollen, habe ich eine Regel, mein Guter. Belügen Sie mich niemals." Würden wir auch nie tun: Falls Sie den MANN, DER NIEMALS LEBTE noch nicht erlebt haben, sollten Sie der Versuchung nachgeben und ihn sich nach Hause bestellen. Echt wahr.

ungeprüfte Kritik

Die Fremde in dir

Wie weit würdest du gehen, wenn du alles verlierst?
Thriller

Die Fremde in dir

Wie weit würdest du gehen, wenn du alles verlierst?
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 02.03.2009
Genrefilm mit Ecken und Kanten

Die Grund-Story ist bekannt, seit Charles Bronson in “Ein Mann sieht rot“ 1974 das Recht in die eigenen Hände genommen hat. Insofern sollte hier nicht allzu viel Neues erwartet werden. Neil Jordan versucht zwar aus dem Schema des Rache-Films immer wieder auszubrechen, scheitert aber letztlich an dem eigenen Anspruch. Dass der Film trotzdem funktioniert, ist vor allem dem feinfühligen Spiel von Jodie Foster zu verdanken, die der Hauptfigur sehr viel Tiefe verleiht und dabei immer glaubwürdig bleibt. In dieser Glaubwürdigkeit und Zerrissenheit des Charakters liegt denn auch der Hauptunterschied zu den üblichen Rache-Epen, deren Daseinszweck hauptsächlich in reichlich Action und Schadenfreude besteht.

Insgesamt ein wirklich spannender Thriller mit Top-Schauspielern.

Viel Spass beim Film wünscht
Eure Video Buster Redaktion

ungeprüfte Kritik

Happy-Go-Lucky

Komödie, Drama

Happy-Go-Lucky

Komödie, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 24.02.2009
HAPPY-GO-LUCKY - Selten hat ein Film im Kino so polarisiert. Da sitzt man in den engen Reihen eines kommunalen Kinos, staunt über die Alltagserlebnisse, lacht über die Schlagfertigkeit der Hauptfigur Poppy (Sally Hawkins), erfreut sich an der typisch englischen Situationskomik auf der Leinwand - während der Sitznachbarin alle fünf Minuten ein betont gereiztes "Furchtbar!" ein "Soll das witzig sein?!" oder ein "Ist DIE nervig!" entfährt. Sollte man einen solchen Spielfilm nun also völlig uneingeschränkt empfehlen? Ja, mit dieser Vorwarnung und Empfehlung zugleich!

Als 'Feel-Good-Movie' beworben, werden im bunten Trailer gleich folgende Worte eingeblendet: "Im Leben hat jeder seine Höhen und seine Tiefen - naja fast jeder...". Die Frage ist, ob Poppys Alltagserlebnisse und ihre Lebenseinstellung tatsächlich so unbeschwert-glücklich sind, wie es die Vorschau vorgibt. So eindimensional ist der Film nämlich gar nicht. Nicht umsonst sagt man schließlich: Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Außerdem haben wir hier eine britische Komödie vor uns, die ohne einen Spritzer Zynismus nicht auskommt. Noch dazu ist Poppy vom Ausnahmeregisseur Mike Leigh ins rechte Licht gesetzt worden, der u.a. für LÜGEN UND GEHEIMNISSE (1996) eine Oscar(c)-Nominierung und den Hauptpreis bei den Filmfestspielen in Cannes erhielt. Seine Handwerkskunst ist auch bei HAPPY-GO-LUCKY (2008) in jeder Szene zu spüren, denn so beiläufig die Situationen auch erscheinen mögen, so hintergründig-zwischenmenschlich sind sie bei genauerem Hinsehen. Ob man Poppy und ihre Art, mit Buchhändlern und Fahrschullehrern umzugehen, nun leiden kann, oder nicht: Treffen Sie sich mit ihr zu einem Filmabend und sagen Sie ihr die Meinung. Aber bitte nicht alle fünf Minuten!

Den DVD-Start von HAPPY-GO-LUCKY haben wir zum Anlass genommen, unsere Kolleginnen und Kollegen nach deren ganz speziellen Filmen zu fragen, die sie in jeder Lebenslage rundum 'happy' machen. Hier spontan einige beglückende Filmerlebnisse aus dem Team:

EIN KÖNIGREICH FÜR EIN LAMA (sagt Christoph)
KUNG-FU-PANDA (Katharina)
SHREK (Stefan)
CHUCK UND LARRY (Florian)
…UND DANN KAM POLLY (Julia)
OCEAN'S ELEVEN (Arwed)
DIE LEGENDE VON BAGGER VANCE (Christian)
DER KLANG DES HERZENS (Elaine)
RITTER AUS LEIDENSCHAFT (Melanie)
SEX AND THE CITY (Antje)
ZWEI AUSSER RAND UND BAND (Malte)
50 ERSTE DATES (Andre)
MAMMA MIA! (Anja)
DAS SINGENDE KLINGENDE BÄUMCHEN (Anni)
OVERBOARD - EIN GOLDFISCH FÄLLT INS WASSER (Gisela)
DER GLÜCKSBRINGER (Cristian)
BEAUTIFUL GIRLS (Phil)
HIGH FIDELITY (Phils Papa Rudi)
DER STERNWANDERER (Sven)
AMERICAN BEAUTY (Manuel)
KEIN PARDON (Jens)

Nachtrag im Februar 2009 => Selten hat ein Film so polarisiert? Das bestätigen auch andere Video Buster Mitglieder. Filmfan 'timotee' schreibt am 28.01.: "Ein sehr amüsanter Film über eine sehr eigensinnige Frau.(...) Ich persönlich kann den Film, mit seinem köstlichen Humor und sehr gutem Soundtrack empfehlen." Dagegen berichtet 'Morticia147' am 31.01.: "So ziemlich das miesestes was ich seit langem gesehen habe. Nach 10 min. ging mir total überdrehte, künstliche und hysterische Getue der Hauptdarstellerin schon enorm auf die Nerven."

Nun sind Sie also an der Reihe: Mit einem Klick auf 'Eigene Kritik schreiben' können Sie nach der Begegnung mit Polly ihre Meinung zu HAPPY-GO-LUCKY kundtun. Ob nun aus Solidarität mit der Hauptfigur oder mit der Kinositznachbarin ("Furchtbar!"). Und dazu können Sie allen Mitgliedern mitteilen, welcher Film SIE in jeder Phase ganz besonders 'happy' macht.

ungeprüfte Kritik

Charlie Bartlett

Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 19.02.2009
Mit Fühl-dich-gut-Musik des DVD-Menüs im Raum geben wir Ihnen entspannt und gut gelaunt einen kleinen Einblick in Charlie Bartletts Welt. Oder ist es die Welt von John Hughes? Wir werden sehen...

Der brüllende Löwe im 'Metro Goldwyn Mayer' Logo führt uns direkt in die schöne (heile?) Filmwelt: Charlie bereitet sich auf seinen großen Bühnenauftritt vor, richtet sich Jackett und Krawatte. Hinaus geht es in das Scheinwerferlicht und die Menge im Saal tobt. Geweckt aus diesen Tagträumen wird er von einem Mitarbeiter, der ihn zum Schulleiter ruft. Denn die Realität spendet Charlie keinen tobenden Applaus, sondern einen weiteren Schulverweis.
So beginnt die Geschichte um Charlie, der sich wie der Hochstapler in CATCH ME IF YOU CAN (Leonardo Di Caprio 2002) in schuleigene Psychologie-Wälzer einliest, als Patient diverse Rezepte und Pillen von Seelenklempnern einsammelt und sich nebenbei selbst von seiner ewigen Sorge um Popularität befreit und der Suche nach dem Platz im Leben ein Ende bereitet.

Die 'Special Features' auf der DVD geben neben einem Zusammenschnitt ('Restroom Confessional') und einem Musikvideo ('Spiral Beach - Voodoo') nicht allzu viel her. Also mal in den Audiokommentar mit Regisseur Jon Poll und seinem sympathischen Hauptdarstellerpaar Kat Dennings und Anton Yelchin hineingehört. Und man höre und staune, sie setzten sich mit CHARLIE BARTLETT auf dem Mauii-Filmfestival gegen ähnliche Filmkonkurrenten wie SUPERBAD (2007) durch und bekamen den Publikumspreis! Popularität also auch für die Filmcrew. Und der Regisseur fügt noch hinzu, dass gegenteilige Zuschauermeinungen vermuteten, dass diejenigen positiven Publikumsstimmen selbst unter einem gewissen Charlie-Bartlett-Medikamentenrausch gesteckt haben müssten. Wer weiß, vielleicht sagen Sie uns das nach dem Anschauen auch nach über die hier vergebenen vier Sterne. Oder aber Sie gründen mit uns und den bisherigen Userkritik-Schreibern in Gedanken einen Charlie Bartlett Fanclub und sehen sich ebenfalls noch einmal die besten 80er Jahre Filme des Regisseurs John Hughes wie BREAKFAST CLUB (1985) oder FERRIS MACHT BLAU (1986) an, schließlich hat der diese Filmgattung quasi erfunden.

Die letzten Zeilen im Abspann von CHARLIE BARTLETT (2007) lauten übrigens: 'No teenagers were harmed in the making of this movie'. Statt der obligatorischen Tierschutznennung werden hier also Teenager in Schutz genommen und kamen demnach nicht zu Schaden. Wir als Zuschauer auch nicht. Geheilt von Charlie Bartlett können wir Ihnen nun also einen entspannten Filmabend als Rezept gegen Trübsinn an die Hand geben.

ungeprüfte Kritik

Rescue Dawn

Inspiriert durch eine wahre Geschichte.
Kriegsfilm, Abenteuer

Rescue Dawn

Inspiriert durch eine wahre Geschichte.
Kriegsfilm, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 04.02.2009
Kriegsschauplätze und Werner-Herzog-Filme haben eins gemeinsam: Sie sind immer eine bleibende Erinnerung. Zumeist verbunden mit Bildern, die man nicht mehr vergisst. Was an Werner Herzog als Filmemacher wieder einmal imponiert, ist der Einsatz und die absolute Überzeugung, mit der er sein Ziel verfolgt. Ganz so, wie die Hauptfigur in RESCUE DAWN (USA 2006).

RESCUE DAWN ist kein Kriegsfilm, das sagt Herzog in einer mitgelieferten Dokumentation. Es ist ein Film, dessen Handlung im Jahr 1965 angesiedelt ist, als der Konflikt zwischen den USA und Vietnam zu den allerersten militärischen Kampfhandlungen führt. In Laos wird der Pilot Dieter Dengler, gespielt von Christian Bale, vierzig Minuten nach Beginn seines ersten Flugzeugeinsatzes über dem feindlichen Dschungel abgeschossen und gerät in Gefangenschaft. Im englischen als 'POW' ('Prisoner Of War') bezeichnet, als Kriegsgefangener, ist Dengler der einzige amerikanische Soldat, der aus vietnamesischer Gefangenschaft flieht und ... gerettet werden kann? Wir wollen nicht zu viel verraten.

Die Eröffnung ist brillant, mit Originalaufnahmen von Bombenabwürfen und den flammenden Explosionen inmitten der wunderschönen vietnamesischen Landschaft. Werner Herzog fand seine wunderschönen Spielfilmmotive übrigens in Thailand. Mit in der Tat vollem Körpereinsatz haben er und seine Darstellerriege viele dicht erzählte Passagen erschaffen. Um alles möglichst authentisch in Szene zu setzen, ernährten sich die Schauspieler zuvor unter ärztlicher Aufsicht mit minimalsten Wasserrationen und Früchten. Vor der Kamera aßen sie echte Maden, ließen sich Blutegel auf die Brust setzen und liefen die meiste Zeit barfuß.

Untermalt wird das Geschehen von der Musik des Deutschen Klaus Badelt, einem ehemaligen Azubi von Starkomponist Hans Zimmer, der bereits beim FLUCH DER KARIBIK (2003) für eine packende Klangkulisse sorgte. Einziger Wehrmutstropfen des Ganzen ist vielleicht, dass sich die unkritisch aufgenommenen Eindrücke des Gesehenen in RESCUE DAWN relativieren, wenn man beispielsweise den Namen der verantwortlichen Produktionsfirma 'Top Gun Productions' liest, wenn man den heroischen Filmbildern der amerikanischen Kriegsmaschinerie und den zelebrierten Männerbünden der Armee zu Beginn und am Ende des Films beiwohnt. Betrachtet man den Film als Einzelportrait über das Schicksal eines beeindruckenden Mannes mit großem Idealismus und noch größerem Überlebenswillen, ist er zweifelsohne beeindruckend. Werner Herzogs vor zehn Jahren gedrehter Dokumentarfilm "Little Dieter Needs to Fly - Flucht aus Laos" (1998) hätte möglicherweise als filmisches Denkmal ausgereicht. Auch ist Dieter Denglers eigene Einschätzung zu Herzogs Film nicht gerade von Bescheidenheit gekennzeichnet: "Werner, das ist ein Film, den du für deine Enkel und deine Urenkel machen wirst!" ("Werner, this is gonna be a film you will make for your grandchildren and great-grandchildren!") Auch Werner Herzogs Kommentar: "Das ist eine Geschichte für die Ewigkeit." ("This is a story, that will last for the ages.") hat ähnliche Tendenzen. Da sollte man ein wenig relativierend ein Zitat von Kritiker Ken Hanke im 'Mountain Express' vom August 2007 anfügen: "Ein Autor, dem es nichts ausmacht, seine Darsteller durch die Hölle zu schicken, um den Film zu erhalten, den er will. Und trotzdem ... irgendetwas stimmt nicht mit diesem Film." ("A director who doesn’t mind in the least putting his cast through hell to get the movie he wants. And yet ... something is wrong with this film.")

Gleichermaßen interessant wie beeindruckend sind die Bilder vom Drehort, die in mehreren dokumentarischen Clips in den DVD-Extras gezeigt werden. Wie sich die Darsteller in der Vorbereitung zum Film bis auf die Knochen herunter gehungert haben und warum dieser Umstand das Drehen der Filmszenen in chronologisch umgekehrter Reihenfolge zur Folge hatte, das sehen Sie im Bonusmaterial. Wünscht man bei diesem Filmgeschehen nun "gute Unterhaltung"? Schreiben Sie Ihr persönliches Erlebnis mit dem Film RESCUE DAWN in einer eigenen Video Buster Kritik, um zu berichten, was Sie möglicherweise enttäuscht und was am meisten beeindruckt hat!

ungeprüfte Kritik

All the Boys Love Mandy Lane

So süß. So sexy. Zum Sterben schön.
18+ Spielfilm, Horror, Thriller

All the Boys Love Mandy Lane

So süß. So sexy. Zum Sterben schön.
18+ Spielfilm, Horror, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 23.01.2009
"All the Boys Love Mandy Lane". All the boys? Werden auch alle Zuschauer Mandy Lane lieben? Und welche Schauspielerinnen und Schauspieler werden von allen geliebt? Wir klären auf, über den Film, seine Figuren, seine Zielgruppe und über wen wir ins Schwärmen geraten.

Alle lieben Mandy Lane, das gilt im Film nicht nur für die "Boys" sondern auch für die Schulkameradinnen. Wir jedenfalls haben uns zwar nicht unsterblich in den Film ALL THE BOYS LOVE MANDY LANE (2006) verliebt, von der gut gemachten 90-minütigen Verführung möchten wir Ihnen aber gerne berichten. Die ungeschnittene DVD-Neuerscheinung haben wir außerdem zum Anlass genommen, spontan kreuz und quer im Team von Video Buster nachzufragen, welche Filmstars von allen geliebt werden. All the boys/girls love...? (unten mehr)

Zum Film: Mit dem vergleichsweise lächerlich geringen Budget von 750.000 Dollar hat der Regieneuling Jonathan Levine das Kunststück vollbracht, aus einer Handvoll unbekannten Darstellern, vertrauten Teenie-Schablonen und abgedroschenen Horrorfilm-Situationen ein mal mehr, mal weniger beachtliches Werk zu erschaffen. "Die Bilder stimmen!", wie ein Bekannter nach ordentlichen Kinofilmen zu sagen pflegte. Schon der Einstieg von ALL THE BOYS LOVE MANDY LANE mit der Gruppe 'Bedroom Walls' und ihrem Song 'In Anticipation of Your Suicide' ist sympathisch. Klanglich wird man in eine schwüle Leichtigkeit hineingezogen und von den warmen Farben der Filmbilder eingelullt. Eine Schulklingel schrillt und leitet für die Schüler den Start in die Sommerferien und für uns den Beginn eines (sozialkritischen?) Teenager-Thriller-Splatter-Films ein.

Kritiker können MANDY LANE die unübersehbare Klischeehaftigkeit vorwerfen. Dabei scheint das Zitieren von Genreklassikern wie dem TEXAS CHAINSAW MASSAKER von 1974, dem 'Camp Crystal Lake' aus FREITAG DER 13. (1980 bis heute) oder den Werken jüngerer Filmemacher wie dem Franzosen Alexandre Aja (u.a. HIGH TENSION von 2003) inzwischen beinahe unumgänglich. Eine Grundregel dieser Filmgattung ist seit John Carpenters HALLOWEEN (1978) schließlich das Bestrafen von lasterhaften Heranwachsenden, die sich mit wildem Kiffen und Kopulieren eine Befreiung aus all den Zwängen erhofft. Zwingend gesehen haben muss man diesen Film nicht. Deutlich besser als der sehr ähnliche australische LOST SOULS - STRAND DER VERLORENEN SEELEN (2003) ist MANDY LANE aber allemal.

Was bleibt, ist ein FSK18-Titel, der Splatterfans zumindest in zwei, drei Szenen deftig bedient und unangenehm detailliert die Erwartung erfüllt. Solcherlei Bilder können zwar pädagogisch verurteilt werden, zeigen jedoch exakt die Aussage, die Regisseur Levine verfolgt: Ungeschminkt, wenn auch überzogen, die Auswirkungen zeigen, die aus Konflikten im Elternhaus und in der Schule erwachsen. Vorfälle wie das Schulmassaker von Littleton (siehe BOWLING FOR COLUMBINE) als Ausgangspunkt zu nehmen, um daraus eine weitweit vermarktbare Horrorgeschichte zu machen. Wer die High-School-Zeit mit seinen tyrannisierenden Klassenkameraden übersteht, der hat den wahren Horror erlebt. Wer da durchkommt, der hat das Schlimmste hinter sich. So könnte man den Antrieb der Geschichte deuten. Aber nur wenn man das Ziel verfolgt, den ab und an doch arg abflachenden Film zu retten. Die Figuren könnten streckenweise auch in einer High-School-Satire wie CLUELESS (1997) auftauchen, so als wären BUFFY (1997-2003) und ihre Schulgefährten zum Crystal Lake gefahren. Da können nur die schöne Kamera, die Musik, filmische Ideen wie ein 'Grindhouse'-mäßiger Abspann und allem voran der faszinierende Charakter der Mandy Lane retten.

Für einen vierten Stern in dieser Kritik sorgt nämlich Amber Heard, die Darstellerin der Mandy Lane. Nicht nur erschafft sie mit Mandy Lane eine ungewöhnliche Filmfigur, sie liefert uns auch noch ein wirklich gutes Interview in den DVD-Extras. Das sollte man sich aber auf jeden Fall erst NACH dem Hauptfilm anschauen! Wie Amber Heard (*1986) selbst im fast halbstündigen Gespräch sagt: "Wir sind ja am Ende der DVD, richtig?" ("This is the end of the DVD, right?") Dort berichtet sie ganz offen über die Dreharbeiten in ihrer Heimat Austin, Texas. Über ihre eigene Schulzeit, über Cliquen, das Angepasst-sein-müssen, über ihren Lieblingslehrer, das Wegziehen aus dem Elternhaus, das Verhältnis von Büchern zu Filmen, das Business und die künstlerische Botschaft. Sie gibt sogar eine eigene Interpretation ab und erklärt, wie sich das Drehbuch über die Gesellschaft lustig macht. Und Amber Heard berichtet von ihrem großen Vorbild: Charlize Theron.

All the boys/girls love... Wir haben unsere Kolleginnen und Kollegen gefragt, welche Darstellerinnen bzw. Darsteller sie lieben.
Hier das (nicht repräsentative) Ergebnis:

=> ALL THE BOYS LOVE: Jessica Alba (sagt Stefan), Milla Jovovich (Arwed) Sandra Bullock (Christoph), Meg Ryan (Phil), Charlize Theron (Sascha), Mandy Moore (Christian), Angelina Jolie (Sven), Susan Ward (Dennis), Kate Mulgrew (Pierre).

=> ALL THE GIRLS LOVE: Jason Statham (sagte Julia), Hugh Jackman (Kerstin), Johnny Depp (Marion+Kati), Mel Gibson (Gisela), Heath Ledger (Silke), George Clooney (Annelene), Douglas Barr (Michaela).

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ungeprüfte Kritik

Revolver

Thriller, Krimi

Revolver

Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 29.12.2008
Das königliche Spiel: Schach. Das Genre von Regisseur Guy Richie: der britische Gangsterfilm. Kann die Strategie aufgehen, beides mit einander zu verknüpfen? Ein mutiger Schachzug! Mit von der Partie sind diesmal der von Ritchie entdeckte (ehemaliger olympische Turmspringer) Jason Statham, der allzeit überzeugend spielende Ray Liotta, André Benjamin (Musiker "André 300" der Hip-Hop-Combo "OutKast"), der Vorzeige-Mafioso Vincent Pastore und Mark Strong in der schillernden Rolle eines bebrillten Killers. Apropos "Killer": An der Startaufstellung dieser illustren Figuren wirkte Franzose Luc Besson mit (Produktion und Drehbuchadaption), der bereits 1994 mit LEON – DER PROFI einen Meilenstein dieser Filmgattung ablegte.

Hier nun also knapp zwei Stunden durchdachte Bilder, die gerade noch davonkommen, allzu durchgestylt zu wirken. Absehbar feuert dieser REVOLVER Schnittsalven ab, ohne lange durchzuladen. Umhüllt werden Sie von Ritchie-typischem Elektro-Rock und epischen, wenn auch geläufigen Klängen von Mozart, Beethoven, Morricone. Wenn man durch die früheren Erfolge BUBE, DAME, KÖNIG, GRAS und SNATCH mit Guy Ritchies Handwerk vertraut ist, erlebt man auf der künstlerischen Ebene wieder viele Ideen und wenig Neuerfindungen. Müde wird man als Konsument allerdings von dem ewig herangezogenen Vergleich zum Regiekollegen Tarantino und von der breitgetretenen Privatsphäre um Ritchie und seine (noch) Ehefrau Madonna. Ob diese mit ihrer Kabbala-Tradition und der Tora auf das philosophische Filmende Einfluss gehabt haben könnte, wie in der Presse spekuliert wurde? Wohl kaum. Schließlich werden zu Beginn und im Verlauf von REVOLVER keine heiligen Schriften, sondern ganz weltliche Persönlichkeiten wie Cäsar und Machiavelli ziertiert. Im Gegenteil wird mit Religionslehren gebrochen, wenn der Kampf zwischen Himmel und Hölle ins eigene ICH (das EGO) verlegt wird. Eher noch könnte man sich vorstellen, dass das Eheleben Guy Ritchie dazu bewog, einen Film darüber zu drehen, dass man sich letztlich alleine durch die Welt schlägt.

Filmvergleiche zu REVOLVER kann man zahlreiche anstellen: Ray Liottas charismatische Darstellung und das Jonglieren mit Kokainbeuteln erinnert an seine Rolle in GOOD FELLAS (Martin Scorsese, USA 1990). Das komplette Setting ist dem des ebenfalls aus Großbritannien stammenden LAYER LAKE (2004) verdächtig ähnlich. Kein Zufall, denn diesen filmte der sonst als Produzent tätige Matthew Vaughn vor seinem jüngsten Erfolg DIE STERNWANDERER. Stellt man einmal REVOLVER und LAYER CAKE auf einem Spielfeld gegenüber, so ist es hypothetisch möglich, dass Vaughn seinen zuvor im Produktionsprozess begleiteten Regisseur Ritchie 2004 mit einem eigenen Spielzug "matt" setzen wollten und dieser könnte darauf 2005 mit REVOLVER gekontert und zumindest ein "remis" erreicht haben. LAYER CAKE Hauptdarsteller Daniel Craig jedenfalls wird sich nicht weiter mit Guy Ritchie anlegen, schließlich erscheint das 22. James-Bond-Abenteuer EIN QUANTUM TROST bereits im November ‘08, während Ritchies nächster Streich ROCKnROLLA mit Gerard Buttler erst im März ‘09 in unseren Kinos aufspielt.

Wie auch immer, das Gangster-Metier wurde ohnehin seit den 70ern totgeritten und wenn nun die Einflüsse der vergangenen zwei Jahrzehnte mit KILL BILL Erzählweisen vermischt werden (vgl. die integrierte Animationssequenz), an RESERVOIR DOGS angelehnte Rollennamen wie "Mr. Green" und "Mr. Gold" verwendet werden, wenn DIE ÜBLICHEN VERDÄCHTIGEN wörtlich zitiert werden, so muss das nicht schlecht für uns Zuschauer ausgehen. Ist es intelligent gemacht wie im Fall von REVOLVER, kann man eine gute Mixtur verschiedener Einflüsse erleben, die von einer überzeugenden Besetzung transportiert werden. Dass ein Filmabend mit der komplexen Handlung, mit vertrackten Situationen und schrägen Figuren natürlich nicht nebenbei geschaut werden kann und sicherlich nicht Massenkompatibel ist, das hat auch die Filmwirtschaft erkannt und hat REVOLVER einem deutschen Kinopublikum vorenthalten. Ein Schicksal übrigens, das ein ganz verwandter Film mit Namen LUCKY # SLEVIN (USA 2006) teilen musste. In diesen zwei Fällen gilt die hierzulande deutlich verzögerte "straight-to-DVD" Videopremiere allerdings als Auszeichnung. Folglich landen wir wieder beim Schachspiel: Konzentration ist erforderlich, der Verlauf ist streckenweise anstrengend, anspruchsvoll, aber anregend und obwohl man mit den (filmischen) Spielregeln vertraut ist, läuft jede Partie doch ganz anders ab. Im Film ist davon die Rede, dass man Stärke nur erreicht durch stärkere Kontrahenten und diese Formel gilt auch für REVOLVER und seine Filmeinflüsse.

Gewaltakte und eine kurze Folterungsszene sind wieder einmal Bestandteil einer Filmveröffentlichung, doch hält sich REVOLVER zurück und hat somit trotz der Thematik um Drogen und Verbrechen das FSK-Siegel ab 16 Jahren erhalten. In der auswählbaren englischen Originalfassung (Freigabe in England: BBFC 15) begeistern die Schimpfwort-Tiraden der grandiosen Stimmlagen von Jason Statham und Ray Liotta und erfahren einen Höhepunkt, als die Flüche dreier konkurrierender Gangs im Filmgeschehen parallel montiert werden. Das deutsche DVD-Menü hingegen ist weniger brillant, auch der angehängte Abspann mit den deutschen Sprecherrollen wirkt eher billig - dagegen ist die Nennung der Synchronsprecher generell löblich. Im Bonusmaterial ist außer dem Originaltrailer (der leider wieder zu viele Bilder vorab zeigt) nichts zu REVOLVER zu finden. Und doch gibt es einen Glanzpunkt: Sonst oftmals enttäuschende Trailershows sind schnell vergessen, wenn hier einige englische Kracher vor der Vergessenheit bewahrt werden, u.a. zwei Werke des Briten Shane Meadows, DEAD MAN‘S SHOES und der Skinhead-Film THIS IS ENGLAND, Julian Gilbeys FOOTSOLDIER sowie das erschütternde Drama LONDON TO BRIGHTON. Ein guter Schachzug des Verleihs Ascot Elite, der definitiv Lust auf mehr Filme von der Insel macht.

ungeprüfte Kritik

Meet Bill

Eine Komödie über jemanden wie dich.
Komödie, Drama

Meet Bill

Eine Komödie über jemanden wie dich.
Komödie, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 29.12.2008
"Sag 'Entschuldigung'!" Statt KILL BILL (2003) heißt es heute MEET BILL (2007) und nicht nur Bill, auch die Filmgattung lässt sich nicht mit Tarantinos Bill vergleichen: MEET BILL ist eine typisch amerikanische Komödie. Worauf bei dieser Kategorisierung die Betonung liegt? Typisch, denn der Humor kommt auf den ersten Blick reichlich vertraut vor. Amerikanisch, da die Figuren zunächst wie Hollywood-Abziehbilder wirken. Komödie, weil laufend witzige Stereotype und mehr oder weniger überdrehte Situationen auftauchen.

Bevor man "Bill trifft", hört sich die Grundidee eher nach einem schieren Drama an: Bill (Aaron Eckhart) ist ein durchschnittlicher Bankangestellter in einer leitenden, jedoch wenig einflussreichen Position. Seine eingefahrene Ehe wirkt sauber, geordnet, lustlos. Die Gattin Jess (Elizabeth Banks) hat sich bereits anderweitig orientiert und verheimlicht eine Liaison mit dem Fernsehmoderator eines mickrigen Lokalnachrichtensenders. Der gehörnte Ehemann Bill dreht kurzzeitig durch, flüchtet aus seinem bürgerlichen Korsett, sammelt sich wieder, bekommt Unterstützung von einem aufgeweckten Schüler und findet zu sich selbst. So landen wir wieder beim Vorurteil "typisch amerikanisch". Dass in dieser DVD-Veröffentlichung nicht alles nach Schema-F abläuft und stattdessen manchmal das anstößige englische F-Wort ausgepackt wird, macht diese abwechslungsreiche und kurzweilige Komödie mit ein wenig Tiefgang und vielen Wahrheiten letztlich sehr erfrischend.

MEET BILL schafft einen Spagat, ist einerseits ein sarkastischer Beitrag gegen das angepasst-spießige Leben (nicht nur amerikanischer) Vorortsiedlungen, ist ein kritischer Kommentar auf die Finanzwelt und die Geschäftskonzepte kurzlebige Franchise-Unternehmen. Auf der anderen Seite ist der Film genau das Gegenteil, nämlich ein stellenweise überdrehter Gag-Lieferant, der Slapstick-artige Konstellationen mit flockigen Popsongs beschert. Die Vermengung mutiert widererwartend nicht zu einem widersprüchlichen Gesamtwerk, sondern zu einer unbedenklichen wenn auch nicht uneingeschränkten Filmempfehlung. Abgesehen von vielen überzogenen Elementen, beweist das Regieteam Melisa Wallack und Bernie Goldmann Fingerspitzengefühl und leugnen das Comichafte ihrer Geschichte nicht, sondern kosten es aus. Denn würde man einerseits nur die humoristischen Elemente präsentieren, würde der Film durchschnittlicher als Bills Leben selbst wirken. Würde man die beinahe schon schmerzhaft realistischen Beobachtungen zur Verfettung des alternden Körpers (Eckhart hat sich hier offensichtlich nach klassischem 'Method Acting' einen ordentlichen Bauch antrainiert), oder die düstere Zeichnung der Institution Ehe völlig isoliert zeigen, wäre das wohl schwerlich vor dem Fernseher zu ertragen.

Kurz gesagt: MEET BILL liefert gute Unterhaltung, da der Film ein ernsthaftes Thema bunt verpackt, weil unangepasst Kraftausdrücke in die Dialoge eingestreut sind, hier und da gar nicht politisch korrekt eine Tüte geraucht wird oder ein Silikonbusen auf seine haptischen Qualitäten geprüft wird. Auch wenn diese DVD mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren angeboten wird, ist sie dementsprechend allerdings nur bedingt familientauglich! Ist Ihr Interesse an Bills filmgewordenen Leben geweckt worden, sollten Sie sich auf der Video Buster Filmseite den Trailer anschauen, denn genau diesen Humor der zweieinhalb-Minuten-Vorschau werden Sie auf Spielfilmlänge zu sehen bekommen. Das Grinsen jedenfalls ist über die schnell herumgehenden 90 Minuten MEET BILL selbst bei den tragischsten Momenten selten vom Gesicht zu bekommen. Als Unterwäsche-Verkäuferin Lucy ist Jessica Alba in einer Kaffeehaus-Szene nicht nur wie gewohnt optisch, sondern auch darstellerisch ein Genuss. Elizabeth Banks spielt die überzeichnete US-Ehefrau plausibler als es Annette Bening es in AMERICAN BEAUTY vermochte und macht gespannt auf ihre Hauptrolle in Kevin Smith' angekündigter Kinokomödie ZACK AND MIRI MAKE A PORNO (2008). Zu Bill, Jess und Lucy - von allen erfahren wir lediglich die Vornamen - gesellen sich der Stirb-Langsam-4.0-Bösewicht Timothy Olyphant in der Rolle des schleimigen TV-Reporters und Todd Louiso, der bereits im wunderbaren Film HIGH FIDELITY (2001) neben John Cusack einen Nebenpart unvergesslich machte.

Hauptdarsteller Aaron Eckhart, der am 12. März 1968 in Kalifornien geboren wurde, stand während der Produktion kurz vor seinem vierzigsten Geburtstag und scheint schon biografisch ideal besetzt. Dazu ist er ein wahrlich überzeugender Darsteller, der sich vor allem durch seine mutigen Rollenentscheidungen auszeichnet: Wenn man sich schon seinen frühen Auftritt in der Anfangsepisode von THURSDAY - EIN MÖRDERISCHER TAG (1998) anschaut ... großes Kino. Am bemerkenswertesten vielleicht seine Hauptrolle im kanadischen IN THE COMPANY OF MEN (1997) von Autorenregisseur Neil LaBute, dessen Werk in Deutschland bis zur DVD-Premiere im Juli 2008 allzu lange unterschlagen wurde. Dort steht Chad im Mittelpunkt, ein typischer Angestellter, der stark an Bill erinnert. Chad ist im direkten Vergleich noch ein Stück radikaler, geht mit einem Bürokollegen eine Wette ein, um sich an der Frauenwelt zu rächen. Die Männer buhlen um die Gunst einer gehörlosen Sekretärin und geraten in eine unmoralische Spirale aus Lug und Trug, die Eckhart gnadenlos konsequent verkörpert. So wirkt sein Bill im zehn Jahre späteren Film beinahe wie eine gealterte Version des Chad, die im Laufe der Ehe- und Berufsjahre den gesamten Antrieb verloren hat.

An Antrieb fehlt es MEET BILL zum Glück nicht, hier lernen wir Bill gleich in Großaufnahme vor einem Badezimmerspiegel kennen. In der Midlife-Krise betrachtet er seine Gesichtsfalten und zieht über seine kümmerliche Existenz und den unbefriedigenden Job her, wie es in konsequent selbstkritischen Monologen vielleicht noch ein Kevin Spacey in AMERICAN BEAUTY (1999) oder ein Edward Norton in 25 STUNDEN (2002) schafften. Zynismus ist die letzte Zuflucht eines von Mittelmäßigkeit geprägten Lebens. Das deutet schon das Startmenü der DVD an, wo sich Bill mit seinem blau-weiß gestreiften Oberhemd in der ebenso gemusterten Tapete verliert. Schließlich hatte dieses Bild schon Zach Braff in seinem Spielfilm-Regiedebüt GARDEN STATE (USA 2004) verwendet, als er in einem Anflug von Selbstaufgabe im Hintergrund zu verschwinden scheint.

Die Ausstattung der DVD übrigens wirkt etwas antiquiert, denn dort gibt es außer der lediglich deutschen und englischen Tonspur (zumindest beide in Dolby Digital 5.1.) zusammen mit einer einzigen Untertiteloption (deutsch) noch die "Biographien/Filmographien" der fünf Hauptdarsteller: als Texttafeln. Das besitzt schon fast Retro-Charme. Die "entfallenen Szenen" wiederum sind ein Musterbeispiel dafür, dass fähige Cutter im Filmprozess beteiligt waren. Mag sein, dass es an der fehlenden Abmischung und Musikuntermalung liegt, aber diese Ausschnitte funktionieren in der Tat überhaupt nicht. Sie machen deutlich, dass der Hauptfilm wirklich die Klasse besitzt, vermeidlich klischeebehaftete Situationen mit überzeugendem Timing zu präsentieren. MEET BILL erhält so gesehen eine zusätzliche Aufwertung. Ob der Sponsor der Polohemden mit dem aufgenähten Krokodil Regressansprüche gestellt hat, weil deren zwei Product-Placements in diesen geschnittenen Passagen gelandet sind, ist nicht überliefert. Erstaunlich ist auf jeden Fall die Auflistung der Markennamen, bei denen sich die Produzenten am Ende des Abspanns bedanken. Zu Aaron Eckhart ist im Bonusmaterial zu allem Überfluss zu lesen (Zitat): "1997 wirkte er in dem Kurzfilm IN THE COMPANY OF MEN mit". Kurzfilm? Da möchte man den Herstellern das anfangs zitierte MEET BILL Zitat aus der (um Längen besseren) englischen Originalfassung zurufen: "Apologize!"

ungeprüfte Kritik

Oxford Murders

Nach dem Bestseller 'Die Pythagorasmorde' von Guillermo Martínez.
Krimi

Oxford Murders

Nach dem Bestseller 'Die Pythagorasmorde' von Guillermo Martínez.
Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 04.12.2008
1, 1, 2, 3, 5, 8, 13 ... Mathematische Formeln plus Universität Oxford plus Alex de la Iglesia, das klingt wahrlich nicht nach der Definition einer allseits empfehlenswerten DVD-Erscheinung. Da muss man schon ausgeschlafen sein, wenn man den Ausführungen wie denen über die Fibonacci-Folge als einer unendlichen Folge von Zahlen, bei der sich die jeweils folgende Zahl durch Addition der beiden vorherigen Zahlen ergibt, auch wirklich folgen will. Warum man der Logik nicht folgen muss, warum nichts vorausberechnet werden kann und manches gegen Ende der OXFORD MURDERS und auch in Bezug auf die Vorurteile des Zuschauers anders verläuft als erwartet, dafür ist ein Mann verantwortlich: Regisseur Alex de la Iglesia. Der Spanier - geboren 1965 in Bilbao - blieb mir früh in Erinnerung mit seinem AKTION MUTANTE (1993). So etwas Skurriles ist selten im filmischen Bildgedächtnis hängen geblieben; lesen Sie sich die Inhaltsangabe zu diesem Titel bei Video Buster durch und Sie werden nachvollziehen können, was ich meine. Seine Nachfolgeprojekte wie EL DIA DE LA BESTIA (1995) und PERDITA DURANGO (1997) fügten sich nahtlos in dieses Kabinett von filmischen Abstrusitäten ein. Schon voraus zu ahnen, dass es 2004 mit EIN FERPEKTES VERBRECHEN (kein Schreibfehler) keinen Schritt weiter auf das Mainstream-Publikum zuging.

Ausgerechnet habe ich mir also unvoreingenommen einen spannenden Filmabend mit den OXFORD MURDERS (2008), die Rechnung ging trotz mehrerer Unbekannter tatsächlich auf. Die Besetzung provoziert vielerlei Kommentare, doch ist sie zumindest eines: überraschend. Nur bei der zentralen Figur des Professors Arthur Seldom wollte Regisseur de la Iglesia kein Risiko eingehen, und so konnte er Altstar John Hurt engagieren. Hört, hört: John Hurt. Der Mann, dem im Science-Fiction-Meilenstein ALIEN (1979, Regie: Ridley Scott) das titelgebende außerirdische Leben aus dem Bauch schlüpfte. In über einhundert Kinofilmen hat der gebürtige Engländer inzwischen sein schauspielerisches Können gezeigt und so hilft seine zuverlässige Darstellung auch den OXFORD MURDERS. Eine Unbekannte weniger in der Rechnung. Glaubhaftigkeit der Darsteller ist ein wichtiger Faktor zum erzielten filmischen Ergebnis, denn das Konstrukt der Story ist zugegebenermaßen hanebüchen. Es ist eine dieser Kriminalgeschichten, die an die (guten) alten Zeiten eines Sherlock Holmes oder zumindest einer Miss Marple anknüpfen wollen, ja der Protagonist wird im Verlauf von einer Geliebten sogar liebevoll "Sherlock" genannt.

Ausgerechnet haben sich die zahlreichen Produktions- und Verleihfirmen, ein Konglomerat mehrerer europäischer Geldgeber, dass eine Summe - berechnet aus Versatzstücken der Vergangenheit und einem logisch erschließbaren Muster - für eine Mordserie gleich ein filmisches Größeres ergibt. Weltkriegsbilder dienen als Eröffnung, Museumsstücke erscheinen im Bild, schwere Kunstbände aus der Unibibliothek oder der ortsansässigen Bücherei werden gewälzt. Mit angeblichen Fakten soll ein fiktiver Thriller mystifiziert werden. Dabei geht es nicht um DAS VERMÄCHTNIS DER TEMPELRITTER (2004) oder DES GEHEIMEN BUCHES (2007), auch soll nicht der DA VINCI CODE (2006) entschlüsselt werden. Hier sind die Zutaten überschaubarer und weniger auf Action-Sequenzen angelegt. Es wird stattdessen mehr Wert gelegt auf Großaufnahmen der Gesichter statt auf Großszenarien. Ob es an der guten Auflösung des präsentierten Bildmaterials oder der Präsenz der Schauspieler liegt: Die Figuren wirken sehr intensiv, obwohl ihre Reaktionen - vor allem auf das andere Geschlecht - nicht immer (logisch) nachvollziehbar bleiben.

Ausgerechnet Elijah Wood, das war ein Kritikpunkt im Vorfeld. Wood, der seine Hobbit-Verkörperung in Neuseeland nicht mehr los zu werden scheint. Dabei hatte er doch in ALLES IST ERLEUCHTET (2005) eine überzeugende Hauptrolle schultern können, war im gleichen Jahr in SIN CITY genial besetzt und zeigte sich in seiner Rollenwahl wie in HOOLIGANS (2005) außerordentlich mutig. In OXFORD MURDERS jedenfalls wirkt er solide, lässt mit seiner wenig trainierten Physis den Mathematikstudenten angenehm glaubhaft erscheinen. Ob es ebenso glaubhaft ist, dass seine Schauspielpartnerinnen Julie Cox (als musikalische Beth) und Leonor Watling (als sinnliche Lorna) ihre Lust kaum zügeln können? Die Lust, der Filmhandlung zu folgen jedenfalls, lässt beim Zuschauen nicht nach. Alex de la Inglesia zeigt sein Können mit sorgfältig nacheinander inszenierten Handlungsabschnitten. Manchmal springt die Chronologie, wie vor und nach dem Titelvorspann (die Vorlesung des Professors), und verleiht dem Gezeigten die nötige Tiefe. Beeindruckend ist eine Plansequenz nach etwa einem Drittel des Films, in der sich die Wege der Personen auf der Straße wie zufällig kreuzen. Trotz einiger digitaler Trickblenden gleiten die technischen Raffinessen niemals ab und werden im Gegensatz zu manch Hollywood-typischen Kameraspielereien sinnvoll eingesetzt. Lange Rede: Was sollte man an OXFORD MURDERS auszusetzen haben? Dass er ein wenig hölzern wirkt, in seiner traditionell angehauchten Umsetzung, dass einige Figuren leicht schablonenhaft wirken, das Drehbuch manchmal mehr will als die Grundidee hergibt? Diese Punkte sind in der Abschlussrechnung verzeihlich, denn der Film schafft einen merkwürdigen Spagat zwischen traditioneller Krimigeschichte und einzigartigen oder zumindest eigenartigen Elementen. Ob es an der vorgerückten Stunde lang? Die Laufzeit über 107 Minuten kam beim Anschauen gefühlt sogar länger vor. Selten ein gutes Zeichen, aber hier mag es der Ansammlung an Szeneneinfällen und Handlungswendungen zugute gehalten werden. Mit den Charakteren jedenfalls hat man sich fast zwei Stunden gut in das Oxford der 90er Jahre eingelebt und hat ihre anregenden Geschichten um mathematische Rätsel und historische Kriminalfälle auch recht gespannt miterlebt. Die Chemie zwischen dem Amerikaner Wood, der Britin Cox und der Spanierin Watling zumindest sollte ein gewisses Interesse wecken. Dass als Sport einmal Squash im Film präsentiert wird, ist bezeichnend: Zwar hat man schon des Öfteren gesehen, dass sich attraktive Filmfiguren im sportlichen Wettkampf näher kommen, aber im Squash-Court erzeugt das eine ungewohnte Sehgewohnheit. Nebensächlichkeiten zwar, die Alex de la Iglesias Werk jedoch über den Durchschnittsthriller heben und unterm Strich einen unberechenbaren Filmabend bescheren. Darauf können Sie zählen.

Zur Vertiefung des Erzählseitenstranges um die berühmte Chiffriermaschine sei aus dem Video Buster Filmarchiv der Michael Apted Film ENIGMA - DAS GEHEIMNIS (2001) mit Kate Winslet empfohlen. Sollte bei dem ein oder anderen im Anschluss an die OXFORD MURDERS der gedankliche Stein ins Rollen gebracht worden sein, dass sich eventuell doch die gesamte Welt um uns herum durch Zahlen berechnen lässt, der könnte sich zunächst mit Ron Howards Oscar-gekröntem A BEAUTIFUL MIND - GENIE UND WAHNSINN (2001) warmdenken, um dann mit Darren Aronofskys PI - SYSTEM IM CHAOS (1997) vollends den mathematischen Verstand zu verlieren.

ungeprüfte Kritik

Saw II

Das Spiel geht weiter...
Horror, 18+ Spielfilm

Saw II

Das Spiel geht weiter...
Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 21.11.2008
Wie im ersten Teil lebt die Spannung wieder davon, dass der Zuschauer miträtselt und versucht, die Handlung zu durchschauen. Es ist am Ende ein relativ einfacher Trick, mit dem der Film aufs Glatteis führt.

Das Besondere an diesem Film ist, wie im ersten Teil, die Konsequenz der Handlung. Es gibt keine Beschönigungen oder ausgesparte Kameraeinstellungen. Der Schwerpunkt liegt erneut auf dem kranken Horror.

Die tragenden Elemente sind bekannt und setzen den kranken Horror gekonnt fort, ohne das Drehbuch des ersten Teils einfach zu kopieren. Vorkenntnisse sind in diesem Film übrigens nicht von Nöten.

ungeprüfte Kritik

Saw II

Das Spiel geht weiter...
Horror, 18+ Spielfilm

Saw II

Das Spiel geht weiter...
Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 21.11.2008
Wie im ersten Teil lebt die Spannung wieder davon, dass der Zuschauer miträtselt und versucht, die Handlung zu durchschauen. Es ist am Ende ein relativ einfacher Trick, mit dem der Film aufs Glatteis führt.

Das Besondere an diesem Film ist, wie im ersten Teil, die Konsequenz der Handlung. Es gibt keine Beschönigungen oder ausgesparte Kameraeinstellungen. Der Schwerpunkt liegt erneut auf dem kranken Horror.

Die tragenden Elemente sind bekannt und setzen den kranken Horror gekonnt fort, ohne das Drehbuch des ersten Teils einfach zu kopieren. Vorkenntnisse sind in diesem Film übrigens nicht von Nöten.

ungeprüfte Kritik

Bank Job

Krimi, Thriller

Bank Job

Krimi, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 20.11.2008
Die Gentlemen bitten zur Kasse: Im Londoner East End ist Terry Leather (Jason Statham) mit einem schlecht laufenden Autohandel beschäftigt. Da kommt der Vorschlag einer alten Bekannten wie gerufen, in die Planung eines simpel klingenden Bankraubes einzusteigen. Bald wird ihm allerdings bewusst, dass nicht alles Zufallsbegegnungen waren und dass das Buddeln eines Tunnels im leerstehenden Ladenlokal "Le Sac" hin zum Tresorraum der benachbarten "Lloyd Bank" nur auf den Bauplänen geradlinig verläuft. Auch die Bankschließfächer beherbergen außer dem erhofften Bargeld noch so einige Überraschungen. Schluss mit der Verraten der weiteren Handlung! BANK JOB beginnt mit dem einheizenden Song "Get it on" von T-Rex, mit leicht bis gar nicht bekleideten Damen im Meer und in Nachtclubs, schicken 70er-Jahre-Schlitten, und einem gut aufspielenden Jason Statham. Da sollte das männliche Publikum doch im Sinne einer Renée Zellweger in JERRY MAGUIRE (USA 1996) ausrufen: "Du hattest mich schon beim ‚Hallo‘!"

Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Das gilt für das Leben unseres verheirateten Protagonisten ebenso wie für den vorliegenden Film. Nicht dass es Terry Leather (Statham) wirklich schlecht ginge; seine Geschäfte gehen einigermaßen schleppend voran und mit seiner treuen Frau und den zwei kleinen Töchtern hat er eine mehr oder weniger liebevolle Familie. Nicht dass BANK JOB wirklich schlecht unterhalten würde; seine Geschichte ist authentisch, sorgfältig ausgestattet und erzählt, bietet im Zentrum Personen, mit denen man sich identifizieren mag und um die man sich in heiklen Situationen sorgt. Aber manchmal fragt man sich, ob es da nicht noch mehr gibt. Ob es das schon gewesen ist. Hauptdarstellerin Saffron Burrows (gleicher Jahrgang wie Statham: 1972) kommt hier als Verführung daher und wickelt ihren Schauspielpartner und den Zuschauer gleichermaßen um den Finger. Burrows glänzt in ihrer Rolle der Martine Love und so wie ihre Wangenknochen hervorstechen, sticht sie insgesamt aus der Darstellerriege hervor und verleiht dem BANK JOB eine zusätzliche Klasse. Dabei ist es nicht leicht, sich in der Besetzungsliste hervorzutun, schließlich verpflichtete Regisseur Roger Donaldson ganze 70 Sprechrollen für seinen Film. Nach Donaldsons Vorstellungen sollten alle Schauspieler klar unterscheidbare Persönlichkeiten einbringen, damit sich der Zuschauer in der verstrickten Geschichte um Amateurganoven, lasterhafte Politiker und korrupte Poliziste zurechtfindet. Das hat wunderbar funktioniert und die Kameraarbeit (Michael Coulter) sowie der Schnitt sorgen nicht für unnötigen Wirbel, sondern für ein smartes Gesamtbild.

Kleine Gauner, die auf Gewalt verzichten und nur mit Spitzhaken und Presslufthammer bewaffnet in ein Geldinstitut an der Baker Street eindringen wollen? Die Ausbeute ist jedenfalls ein ordentlicher Beitrag für das "Heist" (Diebstahlkrimi) Genre. Einiges im sonst schön rhythmisierten Verlauf hätte es vielleicht nicht gebraucht, wie den Handlungsnebenstrang um die "Black Power" Bewegung mit Michael X und Hakim Jamal. Im Bonusmaterial wird dazu berichtet, dass der Regisseur die beiden talentierten Drehbuchschreiber Dick Clement und Ian La Frenais zu dieser Nebenhandlung überreden musste. Schuster bleib bei deinen Leisten, drängt sich der Gedanke auf. Davon abgesehen ein interessanter Spiegel der Zeit, eine Panzerknacker-Geschichte mit cleveren Einfällen und souveräner Umsetzung. Nach einer wahren Begebenheit. Was den Coup natürlich noch sensationeller erscheinen lässt, denn immerhin dreht es sich um geschätzte 4 Millionen Pfund Diebesgut. Sollte der Bruch gelingen - sehen Sie selbst - wäre er einer der spektakulärsten Fälle der Kriminalgeschichte und ließe den bekannteren Fall um die zu Beginn zitierten "Gentlemen" des englischen Postzugraubs von 1963 alt aussehen. Ob nun ein Spielfilm auf einer wahren Begebenheit beruht oder frei erfunden ist, der Unterhaltungswert oder der Spannungsgehalt des filmischen Erlebnisses ist in beiden Fällen nicht gesichert. Steven Soderberghs MICHAEL CLAYTON (2007) mit George Clooney beispielsweise wirkt so öde, dass man glaubt, es müsse sich um einen Tatsachenbericht handeln. Soderbergh übrigens lieferte ja ebenfalls mit dem OCEANS 11 bis 13 Franchise eigene "Heist" Beiträge ab. Auf das dortige Schwanken zwischen Komödie und Thriller verzichtet BANK JOB wohltuend, ist zudem eher zu empfehlen als der ähnlich klingende aber belanglosere Gaunerfilm ITALIAN JOB (gemeint ist das Remake von 2003). Auch ist die Geschichte geradliniger und dennoch nicht weniger anspruchsvoll als der kurz zuvor veröffentlichte Statham-Film REVOLVER (2005) sowie souveräner und wesentlich cooler als der britische LAYER LAKE (2004) mit Daniel Craig.

BANK JOB ist in warme Erdfarben getaucht, die Filmbilder wirken so ein klein wenig vergilbt und steigern das Retrogefühl der 70er-Jahre Ausstattung. Die Aufnahmetechnik hingegen ist höchst modern, denn die Verantwortlichen einigten sich darauf, den kompletten Film in "High Definition" mit höchster Auflösung zu drehen. Das kommt nun auf den Verleihmedien DVD und Blu-ray toll zur Geltung. Der Ton ist darüber hinaus deutlich abgemischt und erleichtert so zumindest akustisch die vielen englischen Akzente der Originaltonspur. Regisseur Donaldson (siehe u.a. die soliden Werke THIRTEEN DAYS 2000, DER EINSATZ 2003, MIT HERZ UND HAND 2005) legte äußersten Wert auf die Einhaltung und Schlüssigkeit dieser Akzente, so erfährt man in der mitgelieferten Kurzdokumentation. Dort bezeichnet er sein Werk mit eigenen Worten als "contemorary". Die Gefahr bei solchen Filme läge darin, dass durch ein zu hohes Maß an authentischen Details häufig eine übersteigerte künstliche Atmosphäre geschaffen würde, die dann gar nicht mehr "zeitgenössisch" wirke. Allein die Kleidung in einer Filmhandlung um 1971 sollte nicht aus den 70ern stammen, sondern ein Sixties-Flair transportieren, schließlich würden die Menschen auf der Straße doch die Mode der zurückliegenden Jahre auftragen. Schöne kleine Einsichten in die Planungsphase und die Dreharbeiten des BANK JOB liefert das DVD-Extra "Inside the Bank Job". Das eigentliche "Making of" ist dagegen nur ein clipartiger Zusammenschnitt von Videobildern am Set, aber es gibt auch noch ein Interview mit Jason Statham zu entdecken, in dem er bereitwillig und selbstkritisch Auskunft gibt (man hört endlich mal, wie sein Nachname korrekt ausgesprochen wird). Statham berichtet, dass er nicht nur auf die Actionrollen aus CRANK (USA 2006) oder aus der TRANSPORTER Serie (Frankreich 2002/05/08) festgelegt sein will und sich freut, nun im BANK JOB schauspielerisch mehr zugetraut zu bekommen. Auf die Frage der Redakteurin, wie er zum Vergleich mit dem legendären Steve McQueen stehe, antwortet Statham: Meine Freunde nennen mich "Steve THE Queen". Guter Typ - guter Film - Video Buster wünscht gute Unterhaltung.

ungeprüfte Kritik

Lars und die Frauen

Die echt schräge Beziehungs-Kiste.
Drama, Lovestory

Lars und die Frauen

Die echt schräge Beziehungs-Kiste.
Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 06.11.2008
Lars ist verliebt in Bianca. Sie ist wie für ihn gemacht. Das Problem, das sein Umfeld damit hat: Sie wurde für ihn gemacht! In einer verschneiten Kleinstadt in Ontario spielt der zweite Spielfilm von Regisseur Craig Gillespie (*1967). Die kanadische Winterlandschaft strahlt eine kühle Klarheit und Offenheit aus, die ein ideales Setting für ihre zentrale Person ist: Lars (Ryan Gosling) ist ein zurückgezogener Büroangestellter, der in der ausgebauten Garage des ehemaligen elterlichen Anwesens untergebracht ist. Im Haupthaus wohnen sein Bruder Gus (Paul Schneider) und dessen schwangere Frau Karin (Emily Mortimer). Die Freude des Ehepaares bei der Ankündigung von Lars' neuer Freundin fällt ebenso deutlich aus, wie die anschließende Verblüffung beim ersten Kennenlernen.

Es soll nichts vorweggenommen werden, was nicht schon durch Plakate und Trailer angedeutet wird, nur soviel, dass Bianca in dem großen Holzpaket eines UPS-Fahrers in Lars' Leben gekommen ist. Dem Zuschauer geht es wie dem Bruder Gus: Man muss aufgeschlossen herangehen im Umgang mit der Puppe Bianca. Und man wird die Probleme, die Lars im Alltag beschäftigen, vermutlich (d.h. hoffentlich) nicht eins zu eins aus dem eigenen Leben wiedererkennen, jedoch lernt man sie zu respektieren. Zwar ist Bianca nicht real - die Schwierigkeiten im menschlichen Miteinander sind es umso mehr. Immer wieder tauchen im Filmverlauf Streitpunkte "echter" Paare auf. Es werden Reaktionen von jungen wie alten Mitbewohnern des Dorfes gezeigt, Toleranz wie Ignoranz. Alles geschieht dabei mit einer Gratwanderung im positivsten Sinne, denn LARS UND DIE FRAUEN findet in jedem Moment die richtige Balance und ist durchweg liebenswürdig. Die Geschichte und auch das hier Geschriebene lässt Melodramatisches befürchten, doch das Drehbuch und die Schauspielerleistungen liefern eine eindringliche Aufrichtigkeit, die filmisch ihresgleichen sucht. Irgendwo zwischen der Herzlichkeit eines LANG LEBE NED DEVINE (GB 1998) und einer bodenständigeren Verstiegenheit einer FABELHAFTEN WELT DER AMELIE (Frankreich 2001).

Viel (Zwischen-)Menschliches wird angesprochen und dennoch wirkt LARS UND DIE FRAUEN nie überfrachtet. Lars und der ganze Film sind wirklich liebenswert. Der Verfasser dieser Filmbesprechung war zugegebenermaßen "vorbelastet", denn er war bereits im Vorfeld von der Wahl der Darsteller überzeugt. Die zwei bekanntesten Darsteller spielten zuvor in den (subjektiv) romantischsten Filmen der zurückliegenden Jahre: Der jederzeit überzeugende Ryan Gosling aus WIE EIN EINZIGER TAG (THE NOTEBOOK, USA 2004, mit Rachel McAdams) und Emily Mortimer aus LIEBER FRANKIE (DEAR FRANKIE, GB 2004, mit Gerard Butler). Dazu gesellen sich die Talente Kelli Garner (will Lars mit ihrer Liebe heraushelfen) sowie Patricia Clarkson (will Lars mit ihrer Therapie heraushelfen).

Ein "Glückwunsch" an die deutsche Übersetzung, die einmal wieder den Originaltitel verdorben hat, der da lautet: LARS AND THE REAL GIRL. Das deutsche Pendant LARS UND DIE FRAUEN suggeriert, dass das Dilemma des Protagonisten nur gegenüber dem anderen Geschlecht auftritt. Es ist jedoch die generelle Scheu vor Menschen, vor Berührung und Nähe im Allgemeinen. Somit thematisiert der Film ein gesellschaftliches Problem und wird im Film mit Bianca lediglich überzeichnet dargestellt, um es herunter zu brechen. Das ist das Erfrischende gegenüber den ewig dargestellten filmischen Beziehungsproblemen, dem immer wieder durchexerzierten Verhalten von Paaren in den unmöglichsten Hollywood-Konstellationen, während des Anbandelns, beim Heiraten, im Eheleben. Nur noch schwer zu ertragen und so ist Lars ein Ausweg: Nochmal auf Null zeigt er die Geschichte eines jungen Mannes, der in einer überschaubaren Gemeinde aufwächst, beliebt ist, einen geregelten Job ausfüllt und trotzdem der einsamste Mensch ist.

In anderen Filmkritiken wurde teils bemängelt, dass er nicht witzig genug wäre, doch das wäre die drohende Gefahr: LARS UND DIE FRAUEN muss mit der Grundidee der Gummipuppe im Slalom um Anstößiges, um Zotiges und pubertäre Pointen navigieren. Ausnahmen leistet er sich nur mit vergnüglich-chauvinistischen Seitenhieben unsensibler Kleinstadtbewohner, die fragen, ob Bianca auch eine Schwester hat, oder kommentieren, dass sie auch gerne eine Partnerin hätten, die nicht sprechen kann. Die Gummipuppe wirkt für den Zuschauer zum Glück nie beschämend oder peinlich, da die ursprüngliche Funktion als Sexspielzeug völlig im Hintergrund verschwindet. Nicht umsonst wurde der Film um eine Gummipuppe hierzulande "freigegeben ohne Altersbeschränkung". Drehbuchautorin Nancy Oliver kam auf die Idee, als sie über eine amerikanische Internetseite stolperte, die genau solche Puppen anbietet. Bei "Real Doll" könnte man eine Bianca tatsächlich bestellen, die Standardausgabe gibt es ab 6500 Dollar. Die Startseite ist sogar im Film auf einem der Büromonitore zu sehen. Im privaten Umfeld von Lars hingegen findet sich keinerlei Technik. Er hat nichts mit immer häufiger auftretenden Computernutzern gemein, die unter dem modernen Symptom der totalen Kommunikation durch den PC und der gleichzeitigen totalen Vereinsamung leiden. Der Filmcharakter führt mit einer Gummipuppe als Gegenüber vor, wie man seinen Partner mit Respekt behandelt, wie man ihm Zeit widmet, gemeinsam Dinge unternimmt, und er entdeckt seine alten biographischen Orte neu. Lars und Bianca leben für eine gewisse Zeit vor, dass man sich mit einem idealen Partner nicht verändern muss, aber beide dank ihres Miteinanders über sich hinauswachsen. LARS UND DIE FRAUEN jedenfalls dient als idealer Partner für gute Filmunterhaltung.

Das DVD-Bonusmaterial ist bescheiden, aber recht skurril: Selten gab es wohl einen Bereich "deleted scenes" (nicht verwendete Szenen), der aus einer einzigen Szene besteht, von der sich Regisseur Gillespie den eingeblendeten Angaben nach auch noch schweren Herzens trennen musste. Die kurzen Set-Berichte lassen die Autorin, den Regisseur und die Darsteller gleichermaßen zu Wort kommen und zeigen eine weitere Hauptperson: Die Puppe - Verzeihung - Bianca wurde während des 31-tägigen Drehs wie ein vollwertiges Crewmitglied behandelt, wurde täglich zwei Stunden in der Maske geschminkt und im Rollstuhl zum Buffet geschoben. Wie sich Ryan Gosling zur Vorbereitung mit ihr angefreundet hat, erfährt man ebenfalls in den mitgelieferten Interviewausschnitten.

ungeprüfte Kritik

Verliebt in die Braut

Ein ehrenwertes Mädchen braucht einen echten Mann.
Komödie, Lovestory

Verliebt in die Braut

Ein ehrenwertes Mädchen braucht einen echten Mann.
Komödie, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 08.10.2008
Verkleidet mit einer Bill-Clinton-Gummimaske tapst Tom (Patrick Dempsey) auf einer Collegeparty herum und landet versehentlich im Bett der entrüsteten Hannah (Michelle Monaghan). Aus diesem Zusammentreffen entwickelt sich in den Folgejahren eine dicke Freundschaft, von der uns die Komödie Verliebt in die Braut mit zwei liebenswerten Hauptdarstellern erzählt. Mit dem Vorspann springen wir in die Jetztzeit des "Big Apple", zum Freundespaar, das sich in vielen Details des alltäglichen Lebens, wie bei der Wahl der Kuchenkreationen in einem Café, blendend versteht. Doch leider – hier kommt die Wendung – verliebt sich Hannah auf einer Schottland-Reise in eine Zufallsbekanntschaft und berichtet ihrem Kumpel Tom gerade in dem Moment von ihren spontanen Hochzeitsplänen, als er sich seiner Liebe zu ihr bewusst wird.

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" schrieb über den parallel im Kino veröffentlichten Science-Fiction-Film Babylon A.D. mit Vin Diesel, er würde sich zu offensichtlich aus bekannten Genrevorgängern bedienen und dadurch (Zitat) "wirkt der ganze Film wie aus zweiter Hand". Die Frage stellt sich nun, ob die Hochzeitsromanze Verliebt in die Braut die gleiche Schwäche zeigt. In erster Linie reiht sie sich ein in allerhand Hochzeitskomödien, die bereits 2005 ihren Höhepunkt erlebten: Hier konnte Frau als Chaosstifterin dienen (Wedding Bells mit Heather Graham), ebenso wie der Mann (Die Hochzeits-Crasher mit Owen Wilson und Vince Vaughn) und Dermot Mulroney sorgte in Wedding Date als Dienstleister einer Begleitagentur für Irrungen und Wirrungen während einer Hochzeitsveranstaltung, so wie sich Piper Perabo 2005 in Eine Hochzeit zu dritt auf dem Weg zum Traualtar ausgerechnet in eine Floristin verguckt.

Wie heißt der neue Spielfilm von Regisseur Paul Weiland doch gleich wieder, der diese Reihe nun fortsetzt? Verliebt in die Braut ist der austauschbar wirkende Titel, der im Original Made of Honor lautet, also Trauzeugin oder Brautjungfer. Der Eindruck "aus zweiter Hand" stellt sich auch hier beim Sehen ein und wenn man die Bausteine aus den Vorläufern zusammensetzt, wird deutlich, woher dieser Beigeschmack stammt. Das Rezept: Man nehme zwei Freunde, von denen einer Liebesgefühle entdeckt, dazu eine dritte Person, die nach einem Kurztrip die Beziehung stört, vermengt mit turbulentem Zeitdruck bis zum drohenden Trauungstermin. Im Jahr 1998, in dem die Handlung von Verliebt in die Braut beginnt, lief einer dieser Trauungsfilme in deutschen Kinos: Die Hochzeit meines besten Freundes. Dieser Film mit Julia Roberts wurde damals von der Firma Sony (TriStar Pictures) produziert, die heute auch Michelle Monaghan in Szene setzt (Columbia Pictures). Damals spielten Dermot Mulroney (s.o.) und der attraktive, offen homosexuelle Darsteller Rupert Everett mit (nun wählte man Patrick Dempsey). Vor zehn Jahren verliebt sich eine Frau in Chicago in ihren besten Freund, erfährt über ihr Handy von den Hochzeitsplänen und soll der Neuen als Brautjunger zur Seite stehen. 2008 ist es der Mann, der sich mit den nervigen Trauzeuginnen tapfer durch die Hochzeitsvorbereitungen kämpfen muss und auf einen guten Zeitpunkt hofft, die wahren Gefühle zu offenbaren.

Ein altes Rezept also und … trotzdem schmeckt das Ergebnis. Von Regisseur Paul Weiland selbst wird Verliebt in die Braut im DVD-Bonusmaterial als "romantische Komödie" beschrieben und wohlwissentlich in diese Schublade gepackt. Natürlich kann auch Weiland nichts sonderlich Frisches aus den alten Zutaten zaubern, dennoch serviert er souverän eine sympathische Darstellerriege, eine geradlinige Handlung, vergleichsweise glaubhafte Charaktere, die selbstverständlich hier und da überzeichnet sind. Ende der 90er Jahre waren in Die Hochzeit meines besten Freundes nicht nur die Handys noch deutlich größer, auch die dargestellte Stutenbissigkeit zwischen Julia Roberts und Cameron Diaz lieferte ein größeres Drama ab. So machte eine impulsive Roberts dort wortwörtlich Jagd auf den Bräutigam. Dempsey hält sich da vergleichsweise zurück und ringt eher innerlich mit sich selbst. Bei sportlichen Auseinandersetzungen im amerikanischen Basketballspiel und in den schottischen "Highland Games" treten die Männer (als Schotte: Kevin McKidd) zwar gegeneinander an, jedoch lässt die Braut eher durch Selbsterkenntnis und durch das Feststellen von unüberwindbaren kulturellen Unterschieden ihr Herz entscheiden.

Beim Weg vor den Traualtar sind in der Filmgeschichte wie erwähnt schon alle möglichen Konstellationen durchgespielt worden, ob sich im Klassiker Die Nacht vor der Hochzeit von 1940 James Stewart und Cary Grant um die Braut Katharine Hepburn streiten müssen, ob sich 1998 ein Hochzeitsmusiker in Eine Hochzeit zum Verlieben (mit Adam Sandler und Drew Barrymore) in seine beste Freundin verliebt, sich eine Hochzeitsplanerin 2001 in Wedding Planner (Jennifer Lopez und Matthew McConaughey) in einen Bräutigam verliebt, sich Katherine Heigl 2007 als Hochzeitsgehilfin in 27 Dresses für die Liebe entscheiden muss. Dennoch: Die vorliegende Neuauflage ist sehr kurzweilig im positiven Sinne, vergleichbar mit dem Charme einer Bridget Jones, inklusive einigen flacheren aber gut funktionierenden Gags z.B. auf Kosten einer uralten Verwandten. Mit vertrauter Komödienmusikuntermalung macht Verliebt in die Braut einfach Spaß und hat auch aus männlicher Sicht eine 4-Sterne-Bewertung in der Sparte "einfache Unterhaltung" verdient. Gerade mit dem Handicap, das Thema noch einmal wiederzubeleben. Auch der DVD-Vergleich mit Julia Roberts als Trauzeugin lohnt einen erneuten Blick, zumal im Vergleich mit Verliebt in die Braut. Da letztere Geschichte hauptsächlich vom Standpunkt des Mannes (Dempsey) erzählt wird, muss man nicht um einen stereotypen Frauenfilm ("Chick flick") fürchten und er ist mit seiner einfach nett erzählten Geschichte jedem zu empfehlen, der an diesem Filmgenre seinen Spaß hat. Gewidmet ist der Film am Schluss einem seiner Nebendarsteller, dem großartigen Regisseur und Schauspieler Sydney Pollack (1934-2008). Über Casablanca sagt er hier in seiner allerletzten Rolle: "Bogart ist ein Schlappschwanz." (engl.: "Bogart is a pussy.")

ungeprüfte Kritik

Iron Man

Superhelden werden nicht geboren, sie werden gemacht!
Action, Fantasy

Iron Man

Superhelden werden nicht geboren, sie werden gemacht!
Action, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 01.10.2008
Stark! Dieser Ausruf erinnert an das Zitat eines SciFi-Genrevertreters: "Warum ist in der Zukunft alles stark? Hängt das mit irgendwie mit Veränderungen in der Erde zusammen?" Stark, das wird das Fazit dieser Besprechung sein und Stark ist auch der Familienname des Alter Egos Iron Man. Tony Stark ist einflussreicher Waffenhändler und folglich Multimillionär, der wie der Lord of War (vgl. Film von 2005 mit Nicolas Cage) seine Vernichtungswaffen moralfrei in aller Herren Länder verschachert. Nach einer imposanten Demonstration seines neu erbauten Geschosses inmitten der Afghanischen Wüste wird sein Konvoi von den selbst erbauten Raketen angegriffen und Stark wacht mit einem Jutesack über dem Kopf schwerverletzt in den Händen gewalttätiger Muslime auf.

Nach diesem ersten Akt erscheint die Titeleinblendung "Iron Man" in goldenen Lettern und die Handlung, die von dort mit einem Schnitt nach Las Vegas springt, soll hier auch nicht weiter vorweg genommen werden, denn sie hält manch überraschende Wendung bereit. Zügige Filmminuten schildern das Drama der Hauptfigur und geben gleich den Rhythmus vor, nicht nur mit Schauwerten, sondern auch musikalisch mit dem stampfenden "Back In Black" von AC/DC.

Im Gegensatz zu seinen mutierten Superheld-Kollegen Kal-El/Clark Kent (Superman), Peter Parker (Spider-Man) oder dem laufend im Kino reanimierten Bruce Banner (Hulk) ist Tony Stark ein finanziell unabhängiger Lebemann, der an seinem Ruf als Playboy noch ausschweifender feilt als der vergleichsweise bescheidene Bruce Wayne alias Batman. Das mag daran liegen, dass Stark seine Läuterung erst am Gipfel seiner Karriere und seiner Libido erfährt. Auch wenn er ansonsten durch den Verlust seiner Eltern, als Erbe eines Imperiums und von Rachegelüsten getrieben das Schicksal des "Dark Knight" teilt. Eröffnungsschauplatz von Iron Man ist also Afghanistan - in der Vorlage hingegen war es noch Vietnam. Im Film wird statt auf eine allzu exakte Adaption des Comics auf Zeitgemäßheit gesetzt und die entstehenden Bemerkungen z.B. auf die zahlreichen im Vielvölkerstaat herrschenden Landessprachen (weit über 50 Sprachen) sind originell. Aufstoßen kann einem der unverhohlene Patriotismus, mit dem zwar kokett gespielt wird, der zeitgleich jedoch großflächig zelebriert wird. Man nehme den Abspannhinweis "Made in the United States of America” und drücke dem gesamten Projekt diesen Stempel auf. Reicht es, wenn der Held ein bekehrter Einzelkämpfer ist, wenn die Militärfunktionäre steif und engstirnig wirken? Ist damit die Faszination industrieller Aufrüstung innerhalb eines militärischen Technologiewettstreits gebannt, obwohl die Filmbilder eben diese Sprache sprechen? Das liegt im Auge des Betrachters. So wie das Gesamtkunstwerk, für das man sich sicherlich nicht interessieren wird, wenn man Comicverfilmungen generell vermeidet, zu dem man hingegen völlig bedenkenlos greifen kann, wenn einem mit der heimischen Anlage Hochglanzunterhaltung um die Ohren fliegen soll.

Man sagt, dass ein Film und dessen Held erst durch einen charismatischen Gegenspieler grandios werden kann. Der Bösewicht im Zentrum ist klasse besetzt, das Klischee der primitiven Extremisten dagegen (vgl. Jack Bauers Widersacher in 24) ist nur ertragbar, wenn man es als Karikatur begreift, ähnlich der Militarismus-Überzeichnung eines Paul Verhoeven in Starship Troopers. Verhoevens hierzulande leider immer noch indiziertem Meisterwerk Robocop jedenfalls wird ausgiebig mit Zitaten gehuldigt. Wer wen zitiert mag strittig sein: Ist die Kampfszene gegen einen mächtigeren Koloss an Robocop 2 angelehnt, der 1990 produziert wurde, bestritt "Iron Man" seine Kämpfe bereits ab 1968 in eigenständigen Comicheftausgaben. Die Gewaltdarstellung jedenfalls ist im Iron Man deutlich gezügelt, auch wenn die vorliegende ungeschnittene Verleihversion auf DVD und für Blu-ray Puristen trotz eingefügter Folterszene und Operationssequenz immer noch ab 12 Jahren freigegeben wurde. Die Vielschichtigkeit der Identitätskrise wird glücklicherweise auch in dieser Marvel-Comicverfilmung gut behandelt und ist hingegen vorauseilender Unkenrufe mit Robert Downey Jr. ideal besetzt. Auch Rambo, dessen dritter Leinwandauftritt ebenfalls in Afghanistan stattfand, findet Erwähnung und so kann der Zuschauer das heitere "mediale-Anspielungen-Raten" ausgiebig fortsetzen. Das ist auch eine Stärke von "Iron Man". Er funktioniert als durchgestylter, gut getimter Popcorn-Film (Fünfer ins Phrasenschwein), der in jeder Szene eine Menge visueller Ideen umsetzt und dadurch bestimmt auch bei mehrmaligem Sehen Neues zu bieten hat. Übrigens unbedingt den Nachschlag nach dem Abspann abwarten, der einen Ausblick auf das für 2010 anvisierte Sequel Iron Man 2 gibt.

Regisseur Jon Favreau hatte geschätzte 140 Millionen US-Dollar Budget zur Verfügung und musste seinen Stars keine astronomischen Summen zahlen - kein Vergleich jedenfalls zu Tobey Maguires spekulierten Löhnen für Spider-Man Nummer 4 und 5. Die Produzenten sollten folglich wirklich nicht darauf angewiesen sein, dass Tony Stark mit seinen hochtechnischen Eigenbauten (man denke nur an die Sprachfunktion des Schutzanzuges, die es mit K.I.T.T. aus Knight Rider aufnehmen kann) tatsächlich mit einem einfachen ** Handy kommuniziert, dazu auf dem Büroschreibtisch von "Stark Industries" ein **** Monitor verwendet wird und der **** Automobilkonzern aus Ingolstadt die Fahrzeuge sowohl des Retters (Sportflitzer) wie der Geretteten (sicheres Gefährt für vierköpfige Familien) in Szene setzt. Da möchte man gar nicht wissen, wie viel der Sieger der amerikanischen Burgerbratereinen für die Produktplatzierung seines Cheeseburgers "geblecht" hat. So oder so konnte Favreau mit reichlich Kapital im Rücken nicht nur dem Superheldenkostüm sondern gleich dem ganzen Franchise einen Hochglanzanstrich verpassen. Dazu hat sich Favreau – vorbei seine Independent-Schauspielzeit mit "Swingers" - in einer Nebenrolle selbst besetzt und darf seinem Filmpaar Robert Downey Jr. und Gwyneth Paltrow (als Virginia ‚Pepper‘ Potts) die Limousinentür aufhalten. Ein buchstäblicher Zaungast-Auftritt von Comicerfinder Stan Lee ist einer der netten Drehbuchstreiche. Die Originalmusik von Ramin Djawadi und Hits wie "Iron Man" von Black Sabbath sitzen. Die Effekte von "Industrial Light & Magic" und die Geräuschkulisse von "Lucasfilm Sound" sind auf der Höhe der Zeit. Das Iron-Man-Kostüm stammt aus der Kultschmiede des im Juni 2008 zu früh verstorbenen Make-Up-Gurus Stan Winston (Aliens, Predator, Jurassic Park, Terminator). Was will man mehr? Stark.

ungeprüfte Kritik

Keinohrhasen

Komödie, Deutscher Film, Lovestory

Keinohrhasen

Komödie, Deutscher Film, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 03.09.2008
„Ja, Herr Schweiger – das ist Ihr Ding!“

Endlich hat Til Schweiger wieder ein Niveau gefunden, das seinen Fähigkeiten entspricht. Das soll selbstverständlich nicht negativ gemeint sein, denn mit seinem Projekt „Keinohrhasen“ hat Schweiger einen Volltreffer gelandet.

Eine deutsche Komödie mit Pep, keckem Humor und gefühlvoller Inszenierung. Anfangs noch etwas überspitzt, gewinnt der Film mit der Zeit an Wert und hält immer mehr Lacher bereit. So, dass der Zuschauer stets bestens unterhalten wird und selbst zum Ende des Films mit einem Schmunzeln die Einleitung des Nachspanns erleben wird.

Zwar ist die Story ist weitestgehend vorhersehbar, was den Unterhaltungsfaktor jedoch keineswegs trübt – denn das Gesamtkonzept dieses Films geht einfach auf.

Wunderbar werden verschiedenste Klischees ausgeschöpft und durch die Wahl der Schauspieler nur noch perfektioniert. So kann man getrost behaupten, dass Til Schweiger wohl die optimale Besetzung für den männlichen Part ist. Besonders seine abgeklärte Haltung zum Thema Frauen und One-Night-Stand kauft man ihm ohne weiteres ab. Aber auch sein weiblicher Gegenpart Nora Tschirner erfüllt alle Erwartungen. Es ist einfach nur genial und „niedlich-amüsant“, wenn Anna sich ihren Wutausbrüchen hingibt. Im Großen und Ganzen macht es einfach nur Spaß das Zusammenspiel zu beobachten.

Fazit: Eine deutsche Liebeskomödie mit Charme und dem Prädikat: Empfehlenswert!

ungeprüfte Kritik

Die Geheimnisse der Spiderwicks

Ihre Welt ist näher als du glaubst.
Fantasy, Kids

Die Geheimnisse der Spiderwicks

Ihre Welt ist näher als du glaubst.
Fantasy, Kids
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 13.08.2008
Endlich mal wieder ein gelungenes Fantasy-Abenteuer für die ganze Familie.

Man muss eindeutig sagen, dass dieser Film sehr viel Potential mit sich bringt - dieses wird zwar leider nicht vollständig ausgeschöpft, was dem entstandenen „Endprodukt“ jedoch nicht schadet. Denn letztlich ist ein spannendes Fantasy-Abenteuer entstanden, das vor allem dem jüngeren Publikum weitestgehend altersgerechte Unterhaltung bietet. Einige Filmabschnitte rechtfertigen allerdings das Beisein eines Erwachsenen, da hier und da doch etwas zu derb und gruselig inszeniert wurde.

Die fantasievollen Gestalten aus der Paralleldimension bieten dem Publikum immer wieder überraschende Momente und wissen gut zu unterhalten. Die Figuren sind perfekt in das Gesamtbild eingefügt und bilden mit den jugendlichen Hauptdarstellern eine perfekte Einheit. Allerdings wurden nur wenige der Fantasy-Gestalten mit einem eigenen Charakter ausgestattet, was aber aufgrund der zeitlichen Einschränkungen völlig genügt. Trotz alledem bekommt man über den gesamten Filmverlauf hinweg originelle Fantasy-Wesen aus sämtlichen Sparten zu sehen. Die Guten und die Bösen, die Märchenhaften und die Schaurigen – für jeden Geschmack ist etwas dabei.

Fazit: Die Geheimnisse der Spiderwicks können zwar mit Genreklassikern, wie zum Beispiel den Harry Potter-Verfilmungen, nicht konkurrieren, bieten aber dennoch solide Fantasy-Unterhaltung.

ungeprüfte Kritik

Jumper

Anywhere is possible.
Science-Fiction, Action

Jumper

Anywhere is possible.
Science-Fiction, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 06.08.2008
Die Handlung ist schnell erzählt: David Rice (Hayden Christiansen) scheint bis zu seinem 15. Lebensjahr ein ganz normaler Teenager zu sein, der sich mit den üblichen Problemen und Konflikten dieser Lebensphase herumschlagen muss. Bei einem Sturz in einen zugefrorenen See entdeckt er eher unfreiwillig seine ganz besondere Gabe: Allein durch die Kraft seiner Gedanken kann er sich an jeden erdenklichen Ort der Welt befördern.

Ein verlockendes Talent, das David natürlich zunächst ausnutzt, um der Enge seines Elternhauses zu entkommen und absolute Freiheit zu genießen.

Ein Kurztrip nach Rom, zum Surfen auf die Fidschi-Inseln, Frühstück auf dem Kopf der Sphinx und Abstecher in das Nachtleben von London oder Tokyo – für David alles kein Problem. Finanziert wird das Ganze durch Bankraub, der ja als „Jumper“ nun ein Kinderspiel ist.

Doch dieses neue Leben in Saus und Braus hat natürlich – man ahnt es schon – seinen Preis und seine Konsequenzen. David muss erkennen, dass er nicht alleine auf der Welt ist und sich auf Dauer selber schadet, wenn er nur auf Kosten anderer lebt: Durch die Begegnung mit Griffin (Jamie Bell) – seines Zeichens ebenfalls erfahrener Jumper – erfährt David, dass es offenbar eine ganze Reihe weiterer Jumper gibt, die von einem obskuren Geheimbund, der so genannten Paladine gejagt werden. Oberpaladin Cox (Samuel L. Jackson) verfolgt die Beiden auf Schritt und Tritt und ist bereit, jeden zu beseitigen, der sich seinem Ziel in den Weg stellt. Dabei scheint Cox, wie so viele seiner Filmbösewichtkollegen, eine Vorliebe für die Freundin des Hauptdarstellers (verkörpert durch Rachel Bilson) zu haben, die er dann – wer hätte es gedacht – entführt und der Story damit die nötige Spannungswürze verleiht.

Wird unser Held überleben, seinen Widersacher besiegen und seine große Liebe unbeschadet befreien können? Wir wollen an dieser Stelle nicht zu viel verraten.

So viel ist aber sicher: Regisseur Doug Liman (The Bourne Identity, Mr. and Mrs. Smith, Go) hat mit Jumper einen Film geschaffen, der mit atemberaubenden Effekten und beeindruckenden Panorama-Einstellungen eine Sightseeing-Tour um die Welt ermöglicht und dem Zuschauer innerhalb von 90 Minuten an die wichtigsten Orte aus dem Reiseführer “1000 Places To See Before You Die” führt.

So kann man sich für künftige Urlaubsreisen oder wahlweise zu Gedankenspielen und Tagträumereien à la wohin-würde-ich-mich-selbst-teleportieren-wenn-ich-nur- könnte inspirieren lassen.

Drehbuch und Handlung mögen an mancher Stelle etwas dünn und lückenhaft sein, der Film macht auf jeden Fall seinen Job: Er unterhält. Zwar nicht oscarverdächtig, aber für einen unterhaltsamen Videoabend in den eigenen vier Wänden reicht es alle mal. Und am Ende finden Sie sogar heraus, ob es dem Helden gelingt, seinen Widersacher zu besiegen und seine Freundin zu befreien…

Viel Spaß beim Film!

Euer Nettie

P.S. Der Story-Ansatz erinnert entfernt an Highlander, oder?

ungeprüfte Kritik

Der Krieg des Charlie Wilson

Basierend auf einer unglaublichen, aber wahren Geschichte.
Drama

Der Krieg des Charlie Wilson

Basierend auf einer unglaublichen, aber wahren Geschichte.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 02.07.2008
Es lebe die Freiheit! J

Charlie Wilson - um es vorsichtig auszudrücken – ist ein selbstgerechter Drecksack. Abgeordneter aus einem texanischen Landstrich dessen großer (politischer) Vorteil es ist, dass seine Bewohner eigentlich nichts wollen. Dadurch kann Charlie ziemlich befreit aufspielen und hat im Verteidigungsausschuss einiges an Einfluss aufgebaut. Genial verkörpert von Tom Hanks kokst und säuft Charlie sich durch die Weltgeschichte. Herrlich die Szene in der er – zu Besuch beim pakistanischen Präsidenten – um Whiskey bittet und dann auf seinen Fauxpas hingewiesen meint fragen zu müssen „das passiert bestimmt vielen Leuten“.

Inhaltlich ist der Film so angelegt, dass auch dem Letzten klar wird, dass die Taliban stellvertretend für die USA Krieg gegen die Sowjets geführt haben. Initialzündung für die „richtige“ Versorgung mit Material ist der Besuch des Ausschussvorsitzenden an dessen Ende dieser in einem Flüchtlingslager die Arme in die Höhe reckt und Allah preist – großartig.

Der große Verdienst des Films ist trotz des ernsten Themas gut zu unterhalten – auch wenn einem manchmal das Lachen im Halse stecken bleibt – spätestens, wenn einem nach der beigefügten Doku klar wird, dass es sich wirklich um eine wahre Geschichte handelt. Jenseits aller politischen Bedeutung macht der Film einfach Spaß, eben weil Charlie keiner dieser moralinsauren Typen ist, sondern säuft, kokst und vögelt dass eine wahre Freude ist. Philip Seymour Hoffman spielt seinen Partner, einen derartig unangenehmen CIA-Agenten, dass einem echt ganz anders wird, mit großer Glaubwürdigkeit – Hoffman ist unbestritten einer der besten Schauspieler unserer Zeit. Komplettiert wird das Trio-Infernale von Julia Roberts als rechtsextreme Texas-Witwe mit Hang zur Weltpolitik. Pointierte Dialoge mit unglaublich viel Witz und stets mehreren Bedeutungsebenen machen den Film zu einem echten Genuss Für mich definitiv ein Highlight der letzten Monate – auch wenn ich mich schwer tue, den Film in ein Genre einzuordnen.

Fazit: Systemkritik und gute Unterhaltung in einem Film – was will man mehr.

Viel Spaß beim Film!

ungeprüfte Kritik

Verwünscht

Es war einmal... war einmal. Denn in diesem Märchen ist nichts, wie es einmal war...
Fantasy

Verwünscht

Es war einmal... war einmal. Denn in diesem Märchen ist nichts, wie es einmal war...
Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 28.05.2008
Ein frischer Wind fegt durch die „Disney-Hallen“. Mit „Verwünscht“ ist es den Filmemachern gelungen, eine neue Art Disneyfilm auf die Beine zu stellen, der jedoch mit alt bewährtem Charme zu begeistern weiß.

In den ersten Filmminuten wird die rundum heile und traumhafte Märchenwelt ordentlich auf die Schippe genommen. So weit so gut.

Wer diesen hyper-märchenhaften Einstand überstanden hat, den erwartet ein lustiges Spektakel vor den Kulissen des „realen“ New Yorks. Zeichentrick „meets“ Realität – ein Projekt, das gut durchdacht und umgesetzt sein will! Aber dieser Streich ist den Filmemachern erstklassig gelungen. Die Zusammenführung der zwei von Grund auf verschiedenen Welten hätte nicht besser umgesetzt werden können.

Kurz gesagt: In der Märchenwelt zauberhaft inszeniert und in der realen Welt perfekt animiert.

Zu den Highlights des Films gehört eindeutig das stumme Streifenhörnchen, dessen pantomimische Auftritte einfach spitze sind. Aber nicht nur die animierten Helden wissen zu überzeugen, sondern auch die schauspielerische Besetzung der „realen“ Figuren ist „herzallerliebst“. Amy Adams in der Rolle der Prinzessin und James Marsden in der Rolle des leicht dümmlichen Prinzen sind einfach genial besetzt.

Im Großen und Ganzen fehlen dem Film vielleicht noch ein wenig mehr Wortwitz und ein Hauch satirisches Geplänkel, doch auch ohne diese Beigaben kann der Film im Gesamtbild als Familien-Musical-Komödie überzeugen.

Ein sehenswertes Märchen für die ganze Familie!

Viel Spaß beim Film!

ungeprüfte Kritik

Todeszug nach Yuma

Die Zeit läuft gegen einen Mann.
Western

Todeszug nach Yuma

Die Zeit läuft gegen einen Mann.
Western
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 07.05.2008
Ein Western mit psychologischen Tiefen….

Hinter dem recht oberflächlichen deutschen Titel „Todeszug nach Yuma“ verbirgt sich ein inhaltlich reichhaltiger Western.

Wer hier lediglich hirnlose „Ballerei“ im Kampf zwischen „Gut gegen Böse“ vermutet, liegt falsch, denn „Todeszug nach Yuma“ hat bei weitem mehr zu bieten als das.

Ein Western der „Moderne“, der sich auf das Wesentliche konzentriert und auch ohne „super-hyper-animierte“ Actionsequenzen auskommt. Nicht zuletzt aufgrund der großartigen schauspielerischen Leistungen ist eine vielschichtige Story entstanden. Dreh- und Angelpunkt der Story bildet die Thematik „Recht oder Unrecht“, die zwischen den Charakterköpfen zu intensiven moralischen Auseinandersetzungen führt.

Die Entwicklung der einzelnen Charaktere bleibt im Verlauf des Films stets unvorhersehbar. Es werden permanent neue Wege offen gehalten, die die jeweilige Person einschlagen könnte, um sich auf die Seite von „Gut oder Böse“ zu stellen. Hierdurch wird eine Spannung erzeugt, die getrost auf großes Action-Klimbim verzichten kann.

Zur Abrundung des Gesamtwerkes wurde „in guter alter Westernmanier“ die eine oder andere Actionsequenz stimmig in Szene gesetzt, wobei die Kulissen und Drehorte nicht besser hätten gewählt werden können.

Ein sehenswerter Western, der sich nicht im Schatten seiner „Ahnen“ verbergen muss.

Viel Spaß beim Film!

ungeprüfte Kritik