Es ist der 14. Januar 1996. Zwei Jugendliche schließen eine verhängnisvolle Wette ab. Der Einsatz: ein Menschenleben. Ein trister Wintertag in der bleigrauen Plattenbauwüste einer Siedlung am Rande der Stadt, ein Tag wie jeder andere für Adam (Ludwig Trepte) und Tommek (Martin Kiefer). Eigentlich ein ganz gewöhnlicher Sonntag. Wie immer treffen sie sich mit ihrer Clique. Wie immer betrinken sie sich, ziehen um die Häuser und lassen sich ziellos treiben. Nachdem hier sowieso jeder Jugendliche die Schule vorzeitig abbricht, so erzählt Adam, sei die Woche eben voller Sonntage. Entsetzlich langweilig ist das Leben der Jugendlichen, chancenlos und ohne jede Perspektive. Die Clique ist Familienersatz, man zieht um die Häuser, trinkt, ödet sich an. Es muss etwas passieren, finden die Freunde. Da stiftet Tommek Adam zu einer Wette an: Kannst du einen Menschen töten?
Basierend auf einer wahren Begebenheit zeichnet 'Sieben Tage Sonntag' (2007) das beklemmende Bild einer emotional verwahrlosten Generation. Regisseur Niels Laupert über seinen Film: "Im August des Jahres 2000 fiel mir im Freitagsmagazin der 'Süddeutschen Zeitung' ein Artikel auf. Er handelte von zwei Jugendlichen, die um ein Menschenleben wetteten. Der Artikel war sehr nüchtern geschrieben und versuchte nicht, eine Erklärung oder Motivation für die Tat darzulegen. Ich war schockiert von der archaischen Brutalität der zwei jungen Täter. Die Frage nach dem 'Warum' ließ mich nicht mehr los. Ein Jahr später, im Oktober 2001 kam es endlich zum Treffen mit der Jounrnalistin, die den Artikel geschrieben hatte. Ich erhielt Abschriften der Interviews mit den Tätern, Familienangehörigen, Staatsanwalt, Psychologen und weiteres Material. Nach zahlreichen Versuchen gelang es mir im Jahr 2006 endlich auch mit den echten Tätern in Kontakt zu treten. Ich besuchte sie in den Gefängnissen in Polen, um ausführliche Interviews mit ihnen zu führen. Momentan arbeite ich auch an einem Dokumentarfilm über die Täter."
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