Kritiken von "TylerDurden79"

Mission Impossible 3

Thriller, Action

Mission Impossible 3

Thriller, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 19.01.2009
Bester Teil der Reihe, zumindest in diesem Jahrtausend.

SPOILER
Zu Beginn befindet sich unser bekannter IMF-Agent Even Hunt (Tom Cruise) bereits in einer Notsituation. Wehrlos muss er mit anschauen wie der Bösewicht (Phillip Seymour Hofmann) seine Frau (Michelle Monaghan) bedroht. Hierzu gleich mehr. Denn vorher gibt’s noch was auf die Ohren. Den bekannten, durchdringenden Mission Impossible Soundtrack.

Hiernach befinden wir uns auf Even Hunt’s Verlobungsfeier, den er hat in der Krankenschwester Julia die Frau fürs Leben gefunden. Die weiß natürlich nichts von seinem Job. Hier erinnert der Film ein wenig an „True Lies“. Allerdings geht bei Even mittlerweile Liebe und Familie vor Geschäft. Er ist nur noch als Ausbilder tätig.
Das ändert sich als die Befreiungsaktion einer seiner ehemaligen Schülerinnen ansteht. Diese Aktion schlägt wie es sich für die erste Aktion in einem Mission Impossible-Film gehört, natürlich fehl. Nun muss der Mörder der jungen Agentin entführt werden. Dies gelingt zwar, aber Oven Devian (Philip Seymour Hoffman) kann fliehen und schwört blutige Rache.
Er entführt Hunts Frau. Dieser hat diese nämlich kurz vor seiner Entführungsmission geheiratet. Ich habe mich hier gerne an Independence Day erinnert, als Will Smith kurz vor der Weltrettungsmission seine Freundin heiratet. So nach dem Motto: Bevor ich meinen Arsch riskiere muss ich noch dringend was erledigen. Diese Kurzfristigkeit wird hier noch direkter dargestellt als bei ID4.

Zurück zu unserem Lieblingsagent. Dies ist er nicht für seinen Chef (Lawrence Fishburne), der Hunt einsperren lässt. De hat allerdings keine Zeit eingesperrt zu sein und flieht. Denn immerhin hat er nur zwei Tage Zeit für den Entführer seiner Frau etwas zu besorgen. Eine chemische Waffe namens Hasenpfote. Vermutungen die zu diesem Zusammenhang führen erspare ich mir hier.
Jedenfalls besorgt sich Even Hunt die Hasenpfote, nach erfolgreicher Übergabe erfährt Even Hunt wer der Verräter in den eigenen Reihen ist, ja auch das gibt es hier wieder, und kann seine Frau befreien. Am Ende wird diese im Sarah Conner-Stil (ich meine nicht die „Sängerin“) vom Opfer zum Täter und rettet ihrem Mann das Leben. Ende gut, Alles gut.


SPOILER ENDE


Kritik:
Durch das Vorziehen einer Szene die storytechnisch kurz vor Ende spielt an den Anfang des Films ist man als Zuschauer von Anfang an in der Geschichte drin. Diese Szene ist unheimlich spannend und atmosphärisch dicht. Diese Spannung nimmt nur anfangs ein wenig ab bis die Geschichte in Gang kommt, was deutlich schneller passiert als beim zweiten Teil. Ich war auch nie geneigt dazu mir über die erste Szene weitere Gedanken zu machen, oder darauf zu warten bis es dazu kommt. Dazu bietet der Film viel zu viel Inhalt und Tempo.

Danach baut sich ein Spannungsbogen auf den ich gepaart mit dieser Dramatik schon lange nicht mehr erlebt habe. Die Bedrohung die der Bösewicht ausübt wird von Minute zu Minute größer. Dieser ist auch endlich wieder ein richtig diabolischer Fiesling, der nur durch seine Blicke schon bedrohlich wirkt, und verdammt cool ist.
Das ist ein Merkmal das für Even Hunt nicht mehr ganz so gilt wie früher. Man sieht ihn von einer viel emotionaleren Seite als sonst. Er ist verliebt und bereit für diese Liebe seinen Job aufzugeben und wenn nötig sein Leben zu riskieren. Okay, letzteres hat er in Teil2 auch getan, aber hier ist die Liebe viel spürbarer, weil es keine kurzweilige James-Bon-Beziehung ist.
Diese Entwicklung Hunts ist sehr nachvollziehbar und glaubhaft dargestellt. Man nimmt ihm seine Angst wirklich ab. Das liegt auch an der wirklich guten Darstellung von Tom Cruise, der mittlerweile zeigt dass ihm diese Rolle wirklich auf den Leib geschneidert ist. Er mag immer noch kein schauspielerisches Genie sein, aber den Actionmimen hat er mittlerweile sehr gut drauf und Even Hunt ist wirklich die Rolle seines Lebens.
Diese spielte Philip Seymour Hoffman zweifelsohne in Capote, für den er den Oscar erhielt. Hier zeigt er wiederum eine sehr überzeugende Leistung als herrlich böser Fiesling.

Die beiden ordentlichen schauspielerischen Leistungen der Hauptdarsteller führen zu einem wirklich unterhaltsamen, perfiden Katz-und Maus-Spiel. Natürlich kann dies nicht nur von den Darstellern leben, es ist die wirklich gute Geschichte die dieses Spiel vorantreibt. Okay, die Story ist nicht so großartig wie im ersten Teil, aber die Geschichte so gut inszeniert das die Dramatik mich richtig gefesselt hat.
Ein großes Lob an Mister Abrahams, der im Gegensatz zu John Woo es wirklich geschafft hat eine Dramaturgie in die Geschichte einzubauen, und nicht sie nur durch Action versucht hat voran zu treiben.

Natürlich ist Action reichlich vorhanden, immerhin ist es ein Action-Thriller, aber sie wirkt selten so aufgesetzt und übertrieben wie im Vorgänger.
Sie integriert sich in die Geschichte, wie auch die unmöglichen Missionen. Diese faszinieren durch tolle Aktionen, durch typische Maskeraden, nicht so sehr durch beeindruckende Bilder wie beim CIA-Einbruch im ersten Teil, aber sie sind einfach wieder in diesem typischen M:I Stil und spannend inszeniert. Sie sind nicht so actionlastig wie im zweiten Teil und haben auch einen gewissen Humor durch witzige Dialoge.
Für diese sorgt vor allem wieder einmal Luther Stickell (Ving Rhames). Er bietet die nötige Coolness und einen gewissen Schuss Humor die ein solcher Film einfach braucht wenn die eigentliche Thematik relativ bedrohlich ist.

Über die eigentliche Bedrohung“ die Hasenpfote“ erfährt man zwar nicht sehr viel, aber wozu auch? Erklärungen wie diese Waffe kann die Welt vernichten oder nur alle im Umkreis von x Metern gab es in der Filmgeschichte doch schon genug. Es fehlt auch die übliche Dramaturgie das diese Waffe zu einer direkten Bedrohung wird. Der Film kommt ohne diese aus.
Die Gegenspieler sind Bedrohung genug. Über den Oberbösewicht Owen Davian habe ich schon genug erzählt, zu erwähnen ist allerdings noch sein Abgang, der in dieser Art wirklich etwas Besonderes war.
Der zweite Bösewicht hat einen nicht so spektakulären Abgang, er ist überhaupt einer der wenigen Schwachpunkte des Films. Denn das war einfach zu vorhersehbar, wer der Verräter ist. Zu offensichtlich wurde der Verdacht auf eine falsche Fährte gelockt. Das einzige was mir sonst noch negatives über den Film einfällt ist das übertrieben dramatische, emotionale Ende.
Schlechter Übergang: Von negativen negativen Eigenschaften eines Films auf Lawrence „Morpheus“ Fishburne. Da gibt es natürlich keinen Zusammenhang, aber er muss einfach erwähnt werden weil er wieder einmal großartig diesen unangreifbaren selbstsicheren Typen gibt, der sich nicht wirklich zum Lieblingscharakter des Zuschauers entwickelt, aber am Ende auch noch einen coolen Auftritt hat.


Fazit:
Sehr spannender Action-Thriller, der sehr solide Action bietet aber nicht nur von ihr lebt. Die Schauspieler können überzeugen, und vor allem die Dramartugie des Geschichte.
Die Handlung ist sehr gut, erreicht zwar nicht die Komplexität des Vorgängers, ist aber gut inszeniert. Durch den endlich richtig guten Bösewicht ist Handlung sehr dramatisch und unterhaltsam.
Der Film hat auch eine emotionale Ebene die für dieses Genre wirklich ungewöhnlich. realistisch ist. Nur gegen Ende wird sie ein wenig kitschig.

ungeprüfte Kritik

The Da Vinci Code - Sakrileg

Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 17.01.2009
Ein wenig Blabla zur Einleitung:
Endlich ist sie da, die lang ersehnte Verfilmung des Bestellers des meistverkauften Autors dieses Jahrtausends: Dan Brown.

Ich bin eigentlich ein Büchermuffel, aber da ich letzten Sommer sehr viel im Zug unterwegs war und ein wenig meine Englischkenntnisse aufbessern wollte, habe ich mir von einer Freundin „Iluminati“ oder wie es auf Englisch heißt „Angels and Deamons“ ausgeliehen.
Ich war wirklich begeistert, ein richtig spannend geschriebenes Buch mit sehr interessanter Geschichte. Für mich stand fest dass dies nicht mein letztes Buch von Dan Brown gewesen sein wird. Allerdings bin ich bis heute nicht dazu gekommen „Sakrileg“ zu lesen. Deswegen saß ich gestern ohne Vorkenntnisse über die Geschichte im Kino.


Achtung, heir komtm die Story:
In den ersten Minuten erschlug mich der Film mit zahlreichen Charakteren die ich erstmal verschiedenen Seiten zuordnen musste. Man wird mit zahlreichen Fakten konfrontiert, was bei mir für einige Verwirrung sorgte. Verschnaufen konnte ich anfangs kaum, genauso wenig wie Robert Langdon (Tom Hanks) der sich nur mit dem Direktor des Louvre treffen wollte, und nun als dessen Mörder gejagt wird.
Fast ein wenig klischehaft ist die Tatsache dass er bei seiner Flucht von einer weiblichen Verwandten des Opfers unterstützt wird. Die beiden jagen nun Hinweise auf den wahren Mörder. Dieser taucht immer wieder auf und treibt die spannende Geschichte voran.
Wie schon viele Mordopfer in der Filmgeschichte hat auch dieses ein Schließfach hinterlassen. Dessen Inhalt bringt die beiden Flüchtenden zu Sir Leigh Teabing (Sir Ian McKellen), einem alten reichen Kauz durch den der Zuschauer erfährt worum es in dem Film eigentlich geht.
Diese Erzählungen waren spannend, dauerten aber fast ein wenig zu lange. Aber wie es sich für einen guten Schatzsucher-Film gehört folgt auf die Erzählungen wieder Action. Also wird weiter geflohen. In London gibt es dann noch ein paar Rätsel zu lösen, die durch einige überraschende Storywendungen begleitet werden. Hier hat der Film zweifelsohne seine stärkste Phase, weil man merkt dass sich die Lage langsam zuspitzt. Aber ich möchte über die Story gar nicht mehr erzählen. Gegen Ende wurde es sowieso ein wenig zäh und langatmig.


Was ist an dem Film denn nun gut und was nicht?
Die Geschichte ist ein wenig verwirrend, vielleicht auch irritierend wenn man diesen Erzählungen mehr Glauben schenken will als beispielsweise der Bibel. Die Action wird sehr subtil eingesetzt, ist lediglich Mittel zum Zeck, und keineswegs übertrieben.
Das Rätselraten war unterhaltsam und spannend, immer wieder gibt es neue Hinweise zu entschlüsseln während mal als Zuschauer sich noch gebangt fragt, wer denn der mysteriöse Lehrer ist. Nicht so gut gefallen hat mir das Ende, das zog sich zu sehr. Trotz der ernsten Thematik bietet auch dieser Film einige witzige Dialoge.
Glücklicherweise verzichtet er auf eine aufgezwungene Liebesgeschichte zwischen Langdon und Neveu. In einem deutschen Film wäre das bestimmt eingebaut geworden.
Für Leute die das Buch kennen ist der Film meiner Meinung nach etwas seltsam, da er größtenteils von der Spannung lebt, und die fehlt natürlich wenn man die Geschichte schon kennt.


Besondere Eindrücke:
Mir als altem Indiana Jones – Fan ist da schon eher die Tatsache dass der Gral kein Gefäß sein soll ein wenig übel aufgestoßen. Weil irgendwie drängt sich durch diese „Wir jagen den Gral – Story“ der Vergleich mit Indy auf.
Teilweise ist der gar nicht so weit hergeholt, immerhin wechseln sich Action und Rätsel permanent ab, was ja auch zentrale Elemente in Indys Jagd nach dem Gral waren. Allerdings mit deutlichem anderem Schwerpunkt.
Deswegen finde ich es äußerst positiv dass Harrison Ford nicht die Rolle des Robert Langdon übernommen hat. Denn dann hätte man plötzlich gedacht man sieht hier Indy 4, ein Film an dessen Fertigstellung ich übrigens mittlerweile nicht mehr glaube.
Sir Leigh Teabing übernimmt auch gut die Vaterrolle die wie in Indy 3 für einige Lacher sorgt.
Im Übrigen empfand ich die Ähnlichkeit mit Indy während des Films nie als sehr auffällig, erst hinterher als ich das hier geschrieben habe..
Aber das nur am Rande.

Kommen wir zu den Schauspielern:
Tom Hanks passt zu der Rolle des ruhigen Wissenschaftlers der wenn es darauf ankommt zum Actionheld mutieren kann. Die Rolle ist keineswegs zu actionlastig für ihn. Allerdings ist sie auch keine intensive Charakterrolle die nur von seiner Darstellerkunst lebt wie ein Forrest Gump. Die Rolle hat seinen eigenen Charakter, Hanks schaffte es dieser sehr glaubwürdig Leben einzuhauchen, mehr auch nicht, mehr war allerdings auch nicht nötig.
Auch Audrey Tautou als Sophie Neveu spielt ordentlich, ich fand sie aber teilweise ein wenig blass. Sie hat keine wirklich bedeutenden Auftritte.
Großartig war wie fast immer Jean Reno. Diese zwiespältige Rolle des Komissars passte wunderbar zu ihm. Seine Mimik reicht oft um seine Gedanken zu lesen. Auch ist seine Rolle mit die interessanteste.
Ein weiterer interessanter, weil zweidimensionaler Charakter wird von Ian McKellen verkörpert. Die Rolle des alten Kauzes bringt er, wie schon in Herr der Ringe, sehr gut rüber, den Bösewicht nimmt man dem alten freundlichen Herrn am Ende aber irgendwie dann doch nicht ganz ab. Sein Zusammenspiel mit Hanks war großartig in der langen Erzählungssequenz als die beiden sich immer wieder uneinig waren und wie zwei alte Besserwisser stritten..

Ein Charakter den ich noch erwähnen muss ist Silas. Dieser Sadomaso-Fetischist der zu geizig ist sich eine Domina zu engagieren hat mich wirklich einige Male zusammenzucken lassen. Da fragt man sich wirklich: Warum macht der so etwas? Diese Frage klärt der Film nur ein wenig unterschwellig, ansonsten bleibt der Charakter geheimnisvoll Paul Bettany setzt diesen schwierigen Part als böser Mönch wirklich eindrucksvoll um.


Während man von Silas sofort weiß das der nichts Gutes im Schilde führt, ist die Frage nach dem Chefbösewicht ein spannendes Geheimnis, später ein nettes Wechselspiel, mit einer allerdings ein wenig zu schnellen Auflösung.
Überhaupt sind schnelle Auflösungen ein Problem in diesem Film. Es gibt zwar einige Rätsel, aber in wenigen Momenten werden sie gelöst. Die einzige Ausnahme bildet hier das Kugelrätsel mit dem Grab des Ritters.
Ansonsten sind die Rätsel sehr kurz, wodurch aber der Film an sich wenig gehetzt wirkt. Hätte man die Rätsel besser ausgearbeitet wäre der Rest ein wenig zu kurz gekommen, bzw. hätte einen hektischeren Ablauf gehabt. Dieser Spagat ist nun mal schwer zu lösen, wenn man sowieso schon auf Überlängenkurs ist.

Kommen wir zum wichtigsten Element des Films: Dem Spannungsbogen.
Dieser geht von 0 auf 90 in wenigen Minuten, er steigert sich fast gleichermaßen wie zu Beginn die Verwirrung. Während letztere nach einiger Zeit nachlässt, bleibt die Spannung konstant hoch, steigert sich sogar noch ein wenig. Noch der ersten überraschenden Wendung geht der Spannungsbogen allerdings steil nach unten. Das restliche Rätselraten war zwar unterhaltsam, aber wenn kein Bösewicht mehr da ist, fehlt einfach eine gewisse Dramatik.

Auch hätten der letzten halben Stunde zehn Minuten weniger nicht geschadet. Es zieht sich irgendwie kaugummiartig. Das am Ende, als man schon denkt der Film ist aus, das Geheimnis doch noch gelüftet wird, fand ich sehr gelungen. Vor allem die Botschaft der Auflösung, die man interpretieren könnte mit „Wozu in die Ferne schweifen wenn das Gute liegt so nah“.

Aber spielt diese Auflösung am Ende noch eine Rolle? Nein! Denn der Film vermittelt auch die Botschaft dass manche Dinge auch wenn sie wahr sind nicht jeder erfahren muss. Die Menschheit glaubt das was sie glauben will. Die Wahrheit ist ihr egal. Die Wahrheit ändert nicht alles wenn sie von den Menschen nicht akzeptiert wird.
Außerdem ändert es nicht viel an der Auffassung der Menschen, einer Sache oder Person gegenüber. Jesus hatte ein Kind, na und? Würde das bedeuten dass er nicht von Gott gesand war, sondern ein „normaler Mensch“? Selbst wenn, ändert dies etwas an den Wundern die er vollbracht hat? Nein, egal ob Gott, Mensch oder Maschine, entscheidend sind die Taten, durch die die Menschheit Persönlichkeiten wie Jesus Christus in Erinnerung behält. Und diese Taten stellt der Film, stellt auch Dan Brown ja nicht in Frage. Er stellt lediglich in Frage ob die Bibel als Geschichtsbuch der damaligen Zeit zu lesen ist. Er behauptet das von den Büchern die über Jesus veröffentlicht wurden einige gewissermaßen zensiert wurden. Ich weiß nicht ob das stimmt, allerdings halte ich das für einigermaßen realistisch.

Entschuldigung, ich bin abgeschweift.


Etwas zur Machart:
Erwähnen muss ich noch den ungewöhnlichen Schritt dass der Film zweisprachig ist. Ron Howard hatte wohl Angst dass der Film etwas Authenzität verlieren würden, wenn die französischen Polizisten englisch reden. Oder einige der Polizisten konnten kein Englisch, kann auch sein. Die permanente Untertitelung ist nur zu Beginn ein wenig nervig, als fast alle Dialoge französisch waren. Später ist der Untertitel nur noch sporadisch zu sehen und macht den Film bei weitem nicht so anstrengend wie beispielsweise einen „Passion Christi“.

Cool fand ich die Überblendungen mit der Vergangenheit. Mal ein etwas anderer Stil um Rückblenden zu zeigen, vor allem ein wenig zeitaufwendiger. So werden die erzählten Geschichten fast spürbar.


Mein Fazit des Films:
Für Buch-Nichtkenner ein schwieriger weil komplexer Einstieg, dann spannende Unterhaltung mit Längen lediglich am Ende.
Ansonsten nur eine etwas gemächlichere Szene die einen mit Informationen erschlägt, aber sehr faszinierend ist. Überraschende Wendungen, spannende Rätsel, der Spannungsbogen hat seine Aussreiser nach unten, bleibt aber die meiste Zeit sehr hoch. Insgesamt solide Unterhaltung, nix überragendes, aber auch nicht so schlecht wie man nach den ersten Verissen in den Medien hätte meinen können.

Für Buchkenner wohl ein wenig langweilig weil die Spannung von der der Film größtenteils lebt für die natürlich nur unwesentlich vorhaben ist. Diese werden dann wohl eher auf die Kürzungen achten. Diese sollen nicht sehr gravierend sein. Meine Begleitung sagte der Film wäre sehr nahe am Buch. Ich kann das erst beurteilen wenn ich das Buch endlich gelesen habe, was wohl noch gut vier Monate dauern kann.

Jedenfalls wurde ich gut unterhalten, und das knapp über 2 Stunden lang,

ungeprüfte Kritik

X-Men 3 - Der letzte Widerstand

Auf welcher Seite wirst Du stehen?
Action, Fantasy

X-Men 3 - Der letzte Widerstand

Auf welcher Seite wirst Du stehen?
Action, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 17.01.2009
Wir sind die Mutanten. Legen Sie ihre Waffen nieder und ergeben sie sich. Wir werden ihre biologischen Eigenschaften den unseren hinzufügen. Widerstand ist zwecklos.

Wenn ihr euch uns trotzdem widersetzt bewerfen wir euch mit euren eigenen Autos, klauen euch eure Brücken, und sorgen für schlechtes Wetter.
Wir sehen zwar aus wie überdimensionale Hunde aber wir sind euch überlegen, denn wir können durch Wände gehen, eure Gedanken lesen, uns selbst heilen und noch andere witzige Sachen machen.


Locutus alias Captain Jean-Luc Picard alias Patrick Steward alias Prof. Charles Xavier ist wieder zurück.
Und mit ihm die ganzen guten und bösen Mutanten die man aus den Vorgängern kennt: Logan van Wolverine, die Frau die weiß wie das Wetter wird: Storm, „alle lieben“ Jean, der Geordi La Forge-Imitator Zyklop, „fass mich nicht an“- Rogue, der coole Bobby, Metallfetischist Magneto alias Metallix, Jimmy, das Feuerzeug John und „ich bin nicht der für den du mich hälst“-Mystik.

Auch einige neue Mutanten mit interessanten Fähigkeiten tauchen auf oder haben eine größere Bedeutung als bisher: Wandwalkerin Kitty, das blaue diplomatische Zottelvieh Hank und „mit Kopf ohne Hirn durch die Wand-Renner“ Juggernaut

Wer in dieser Liste Jean gelesen hat wird evtl. überrascht sein. Da sie in der allerersten Szene als Kind zu sehen ist, ist ihre Auferstehung allerdings keine große Überraschung. Jedenfalls ist die tot geglaubte zurück, und hat die größte Rolle dieses Films. Eigentlich hat sie sogar zwei Rollen, denn ihre Fähigkeiten sind zu viel für einen Mutanten, was sie zu einer gespaltenen Persönlichkeit macht. .
Denn sie wechselt von der guten Seite der Macht äh des Mutanten-Kollektivs auf die dunkle Seite und schließt sich Metallix, dem Häuptling der dunklen Mutanten dessen einzige Sorge es ist das ihm der Plastikhimmel auf den Kopf fällt, und dessen feurigem Handlanger Pyro, an.

Metallix hat erfahren dass die Menschen alle Mutanten assimilieren wollen. Das nutzt er um den Krieg zu beginnen den er schon seit dem ersten Teil für unausweichlich hält. Deswegen kommt es zum Kampf mit den Menschen. Da die Menschen keinen Zaubertrank haben sind sie natürlich chancenlos, aber sie bekommen Unterstützung von den X-Men, da diese auf Diplomatie im Stile einer Senatorin Amidala setzen. Das ganze findet in einem Outdoor Fight Club auf „The Rock“ statt.
Am Ende dieses Kampfes ist die Fackel ausgelöscht, Metallix ist der Plastikhimmel auf den Kopf gefallen, und unser Schizomädchen mal wieder tot.
Damit sind wir auch schon am Ende der Geschichte.
Es gibt noch ein paar Nebenkriegsschauplätze:

Zu einem die Liebesgeschichte von „Fass mich nicht an“-Rogue und Bobby, einem der coolsten Typen der Filmgeschichte, die den Ansatz zu einer Dreiecksbeziehung bekommt.
Der diplomatische Part kommt auch nicht zu kurz. Zwar habe ich ein wenig „Menschlein wechsel dich“ als Kongressabgeordneten vermisst, aber die Story lies Mystik keine Chance ihre Rolle zu spielen. Jedenfalls wird dieser Part wieder von einem blauen Wesen übernommen. Er ist ein wenig behaarter als Mystik, egal in welche Haut sie je geschlüpft ist und so etwas wie der Mutantenminister.


Wie schon die Vorgänger lebt auch dieser Film von den Mutanten deren Fähigkeiten und ihrer Entwicklung.
Sith Lord Metallix sorgt für einige wirklich imposante Szenen. Dank im wird der Preis für den Film mit den meisten kaputten Autos diese Jahr vielleicht doch nicht an Fast and Furios – Tokyo Drift gehen.
Der ich renn mit meinem Kopf-ohne-Hirn-jede-Wand-ein Typ war auch eindrucksvoll und brachte einige witzige Elemente mit.
Die „Mein Schizo hat meinen Freund getötet“ Jean ist sehr beeindruckend weil sie Fähigkeiten an den Tag legt, bei denen selbst Yoda grün vor Neid werden würde.
Die kleine Wandwalkerin, kaum erwähnenswert in den Vorgänger wird erwachsen. Sie wird zu einem vollwertigen X-Man äh X-Woman und darf ihre Fähigkeiten richtig unter Beweis stellen. Sie tritt quasi die Nachfolge von „fass mich nicht an“-Rogue als junge Heldin an, auch bei Bobby? Bleibt die Frage ob bei zwei Verehrerinnen nicht sogar ein so cooler Typ zu schmelzen beginnt.
Storm wird vom Wetterfrosch zur Führungspersönlichkeit, Wolfsmensch Logan zum Teamspieler, Jean böse. Sie stand allgemein sehr im Vordergrund. Zuerst durch die Verarbeitung mit ihrem Tod, durch ihre Auferstehung und die folgende Entwicklung und am Ende mit „Ich brauch keinen Arzt“-Logans Umgang damit die Frau die er liebt, töten zu müssen.

Die Geschichte ist zwar nicht sehr umfangreich, schafft es aber zu unterhalten. Der Film legt ein gutes Tempo hin, wirkt aber nicht gehetzt. Viele kritisieren dass der Film zu wenig Spielraum für Trauer lässt. Das sehe ich nicht so. Bei „Ich hab Geordi’s Brille geklaut“-Cyclops stimmt das zwar, sein Tod wird aber auch nicht richtig gezeigt. Sein Ableben ist viel mehr ein kurzzeitiges dunkles Geheimnis von Jean-Phoenix-Jean-Phoenix-Jean-Phoenix.

Um Cpt. Picard, entschuldigung Prof. Xavier wird meiner Meinung nach lange genug getrauert. Er bekommt einen würdigen Abschied. Mal schauen ob er in Teil vier eine würdige Rückkehr bekommt.
Nur wird das ein wenig schwieriger als in Star Trek als Mr. Spocks seelenloser Körper neu gefüllt wurde, denn das ist in diesem Fall eine etwas kleinliche Schnitzeljagd und ein echt schweres Puzzle.
Naja, dann gibt’s halt einen alten Geist in einem neuen Körper. Auch wenn sich mein Magen umdreht wenn ich daran denke das ein andere Schauspieler als Patrick Steward Prof. Xavier spielen würde.

Allerdings halte ich trotz diesem Hintertürchen das die Macher für „Du denkst was ich will das du denkst“-Xavier lassen, eine Fortsetzung für unrealistisch. Die bösen Mutanten sind alle vernichtet, mit den Menschen scheinen die X-Men nun wirklich Frieden geschlossen zu haben, gegen wen sollen sie noch kämpfen?


Wenn ich in einer Kritik Spezial-Effekte erwähne dann entweder weil sie mit negativ aufgefallen sind, oder weil sie einen hohen Anteil am Film haben.
Hier ist letzteres der Fall. Zu einem Sciene-Fiction-Film gehören Effekte nun mal wie zu einer Komödie Witze gehören. Habe gestern festgestellt dass die Macher von Pink Panther das anders sehen, aber das gehört in eine andere Kritik.
Jedenfalls waren die Spezial-Effekte in X-Men III auf gutem Stand der Technik und sehr beeindruckend. Auch störten sie nicht, sie sind lediglich in dem actionreichen Schlussteil sehr präsent.


Fazit:
Effektspektakel mit interessanten Charakteren. Es ist fast seltsam das auch ein dritter Teil mit Dinge die eigentlich nur im ersten Teil neu sind, hier die Fähigkeiten der Mutanten, immer noch überraschen kann.
Die Geschichte um das Heilmittel, die Jagd der Menschen nach Magneto, die Kämpfe Mensch gegen Mutanten, die Geschichte um unser Steh-auf-Frauchen“, das passt alles gut zusammen und wird in einem ordentlichen Tempo erzählt. Zwar ist der Film relativ kurz geraten, aber dadurch gab es nie auch nur einen Moment bei dem ich das Gefühl hatte, „das ist mir jetzt egal“, oder „das wäre nicht nötig gewesen“ oder „wenn ich das nicht mitbekomme verpasse ich nichts“. Am Ende dachte ich nur: Wars das schon? Aber lieber 90 Minuten von 93 Minuten gut unterhalten als 100 Minuten von 120. Da Er wirklich die ganze Zeit unterhaltend und spannend war, reicht es für den Einsteig in den grünen Bereich.

ungeprüfte Kritik

Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2

Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 17.01.2009
Wenn man wie sich im Rahmen seiner Diplomarbeit viel mit Tourismus beschäftigen muss, dann liegt es nahe das man gegen Ende derselben einige Tage auf Reisen geht. Wenn einen diese Reise in eines der vielen Länder verschlägt, in denen ein Blockbuster in den Lichtspielhäusern läuft, der in unseren Breiten noch nicht die Kinos erblickt hat, kann sich der handelsüblcihe Filmfan natürlich nicht zurückhalten.
Somit verschlug es mich in ein englisches Kino zu „The Pirates of the Caribbean: Dead Man's Chest“ wie er im Original heißt.


VORSICHT, AUTOR HAT FILM AUF ENGLSICH GESEHEN. AUFGRUND SPRACHLICHER PROBLEME KANN ES ZU MISSVERSTÄNDNISSEN BEZÜGLICH DES INHALTS GEKOMMEN SEIN.

Nach Sichtung der deutschen Version werde ich den Film wenn nötig nachwerten.


Kleine Spoielrwarnung, wer die Trailer kennt wird wenig neues erfahren


Der zweite Streich von Captain. Jack Sparrow (in Topform: Johny Depp), beschäftigt sich mit einer der ältesten Thematiken der Piratenfilmgeschichte, einer Schatzsuche. Um den Schatz zu finden benötigt man einen verfluchten Kompass, Karten, einen Schlüssel und eine Hellseherin. Während Jack Sparrow sich an dieser Schatzsuche beteiligt um seine Seele vor der Verdammnis zu retten, will Will Turner (bleibt etwas blass: Orlando Bloom) damit sein Leben und das seiner Geliebten, Elisabeth Swann (spielt mit Waffen statt mit ihren Reizen: Keira Knightley), retten.
Selbstverständlich sind noch weitere Charaktere des Vorgängers mit von der Suchpartie: Sparrows Crew der Black Pearl und von Barbossas Crew die beiden Komiker von denen der eine immer sein Auge verloren hat, sind hiervon die wichtigsten.
Vor allem letztere beiden sorgen für einige Gags und tragen zur Story fast mehr bei als beim Vorgänger. thumbup


Die Story entwickelt sich diese mal ein wenig länger bis es zu den ersten Actionszenen kommt. Diese bekommen im weiteren Verlauf einen höheren Stellenwert, waren allesamt gut choreographiert, sind realistisch, und in ausreichendem Maß vorhanden Der Film ist bei weitem nicht so überladen an Action und Effekten wie man dies bei einem Bruckheimer-Film befürchten kann. thumbup

Anstatt eines Actionfeuerwerks feuert er hier ein Gagfeuerwerk ab. Diese fand ich, vor allem die optischen, teilweise ein wenig lächerlich, aber das ist reine Geschmackssache. Vor allem Jack Sparrows Tuntenhaftigkeit nervte mich teilweise. Ansonsten bietet der Film jeder Art von Humor spaßige Unterhaltung. thumbdown

Natürlich bietet er auch effektreiche Unterhaltung, Die Darstellung von Tentakeln und anderen Ekligkeiten war sehr realistisch. Die Effekte werden hier nicht eingesetzt um den Film voranzutreiben, sondern sie werden dann eingesetzt wenn die Geschichte sie notwendig macht. thumbup

Einen hohen Anteil an diesen Effekten bieten die neuen Charaktere, allen voran der Captain. des „fliegenden Holländers“, Davy Jones (super animiert: Bill Nighy). Er sieht aber nicht nur beeindruckend und furchteinflössend aus, sondern ist auch ein interessanter Charakter dessen Geheimnis erst gegen Ende gelöst wird. thumbup

Die bekannten Charaktere behalten größtenteils ihre Faszination, einzig Will Turner hat keine so bedeutende Rolle wie beim Vorgänger. Elisabeth Swann mausert sich von der verwöhnten Gouverneurstochter zur Piratenbraut. Ihre Art zu kämpfen ist beeindruckend und effektiv. Gegen Ende zeigt sie eine ungeahnte Durchtriebenheit, als sie für Jack zur FamFatal wird. thumbup

Im Laufe dieser verwirrenden Schatzsuche kreuzen sich immer wieder die Wege unserer Helden mit denen der bösen Crew des Fliegenden Holländers. Aber auch die Handelsmarine hat einen gewissen Anteil an dem Geschehen mitzureden. Sie dient nicht mehr nur wie beim Vorgänger als lächerliche Bösewichte.
Der Film lebt von der Mischung aus spannender Geschichte, imposanter Action und zahlreichen witzigen Gags bis es nach knapp zwei Stunden zum unerwarteten Ende kommt. thumbup

Dieses Ende ist für alle Charaktere sehr offen. Für kaum eine Hauptperson kann man weder von einem Happy-End, noch von einer anderen Art von Ende, sprechen, es bleibt die Frage im Kinosaal, was denn nun passieren wird? Das werden wir erst nächsten Mai erfahren, wenn Teil3 das Licht der Welt erblickt, der wohl die Ereignisse des Vorgängers zu Ende führt. Dadurch bleibt der Eindruck man hat hier keinen kompletten Film gesehen, sondern nur den ersten von zwei Teilen, ähnlich wie bei Matrix: Reloaded. thumbdown

Spoilerwarnung Ende


Bleibt noch etwas zu den schauspielerischen Leistungen zu sagen:
Jonny Depp spielt seine bislang größte Rolle in konsequenter Weise weiter, er spielt mit Humor, und Freude an der Arbeit. respekt
Orlando Bloom bleibt ein wenig hinter der Leitung aus dem ersten Teil zurück, zwar mutiert seine Rolle zur Führungspersönlichkeit, aber irgendwie nimmt man dem Bubi das nicht ab, außerdem wirkt sein Humor aufgesetzt. thumbdown
Keira Knightley hat eine kleinere Rolle als beim ersten Teil, aber in dieser spielt sie sich mehr in Szene. Man merkt dass sie die Rolle als schöne Kämpferin bereits in Domino geübt hat. thumbup


Fazit:
Die Geschichte weiß zu unterhalten, wer Innovationen erwartet, sollte daran erinnert werden das dies eine Fortsetzung ist. Die Charakterentwicklung ist sporadisch, Klisches und Gags vom Vorgänger werden übernommen.
Die Effekte sind allererster Güte, wirken nie aufgesetzt und übernehmen nicht die Hauptrolle. Der geneigte Actionfan wird ein wenig unbefriedigt sein, da hatte Teil1 ein wenig mehr zu bieten, genau wie in der Story. Was diesen Film von seinem Vorgänger unterscheidet ist die Verschiebung des Schwerpunktes von Action nach Fun. Die größten Actionszenen an Land sind nicht nur spannend sondern auch spaßig. Des Weiteren ist Jack Sparrow ein endloser Quell von humoristischen Einlagen, die allerdings nicht zwingend jedermans Sache sind.
Das offene Ende ist ein wenig ärgerlich, weil es einen zwingt den dritten Teil anzuschauen. Die ist allerdings kein Zwang den man ungern erfüllt, den Spaß auf mehr macht der Film, der kaum wesentliche Schwächen hat, und über zwei Stunden lang ordentliche Unterhaltung liefert, allemal.

ungeprüfte Kritik

Ab durch die Hecke

Kids, Animation, Komödie

Ab durch die Hecke

Kids, Animation, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 17.01.2009
Diese Frage drängt sich mir auf, da ich glaube dass mit „ab durch die Hecke“ das Genre nun erwachsen geworden ist.

„Animationsfilme sind etwas für Kinder.“ Diese Einstellung lässt mich solchen Filmen immer ein wenig skeptisch gegenüber stehen. Allerdings finde ich auch an Filmen gefallen, die ausschließlich durch Humor begeistern wie „Ice Age 2“, zumindest solange der Humor nicht die kindische Art von „Findet Nemo und „Himmel und Huhn“ annimmt.
Andere Animationsfilme bauten ihre eigene, in sich funktionierende Welt auf, und boten in dieser Welt eine interessante, witzige und unterhaltsame Geschichte, wie „Monster AG“, „Die Unglaublichen“ und teilweise „Shrek“.

Bei „ab durch die Hecke“ stehen niedlich animierte Wesen im Vordergrund, die einen Blick in unsere Welt wagen. Dieser Blick fällt äußerst kritisch aus, indem er zahlreiche Bereiche der menschlichen Gesellschaft wie Verschwendung, Zerstörung der Natur und Konsumverhalten anspricht. Auch andere Animationsfilme kritisieren menschliche Eigenheiten, allerdings weitaus subtiler, während uns hier die Gesellschaftskritik per Zaunpfahl vorgesetzt wird, und einen wesentlichen Teil der Geschichte bildet. thumbup

Die Story ist für einen Animationsfilm relativ ernst, allerdings nicht sehr innovativ.
thumbdown
Die Geschichten über den Einzelgänger, der das Vertrauen einer Gruppe ausnutzen will und am Ende zum Helden wird, ist nichts neues, die Umsetzung ist aber sehr unterhaltsam, glaubwürdig und lässt nie Langeweile aufkommen. thumbup

Trotz der ernsten Geschichte ist die Präsentation des Ganzen selbstverständlich kindgerecht, der Humor kommt bei aller Ernsthaftigkeit nicht zu kurz. Die Gags sind nie fehl am Platz, werden nicht übertrieben eingesetzt, und wirken auch nie kindisch oder lächerlich. Die Mischung aus Humor und Handlung passt optimal zusammen und bietet einfach gute Unterhaltung für jung und alt. thumbup

Die Figuren sind alle großartig animiert und gehören zu den liebenswertesten Charakteren die das Genre in den letzten Jahren zu bieten hatte. Da können nun wirklich keine Robots und Cars dieser Welt mithalten. Die Klischees der verschiedenen Tierarten werden für einige Gags verwendet, und sinnvoll in die Story eingebaut. thumbup

Die Charaktere sind sehr interessant, allen voran Verne, Richie, und Hemy. Letzteren empfand ich zu Beginn ein wenig nervig, glücklicherweise wird seine nervige Seite nicht stark in den Mittelpunkt gestellt. thumbup

Durch die Hinterhältigkeit von Richie liegt auf dem Hauptteil des Films ein bedrohlicher Schatten, der für eine gute Spannung sorgt. Diese steigert sich bei der großen finalen Nahrungsbeschaffungsaktion, sowie der anschließenden Rettungsaktion. thumbup


Fazit:

Gut animierte, interessante Charaktere kritisieren die menschliche Gesellschaft und machen ihresgleichen klar, worauf es im Leben ankommt. Vielleicht ist die Botschaft ein wenig engstirnig, der Unterhaltungswert ist jedenfalls sehr hoch, da eine interessante Geschichte mit sehr vielen, stets passenden Gags gespickt ist.
Der Film ahmt ein wenig das Erfolgsrezept der Simpsons nach. Lustige Charaktere im Comicstil für die Kinder, hoher gesellschaftskritischer Aspekt für die Erwachsenen.

Wie eingangs der Kritik erwähnt stehe ich Animationsfilmen äußerst kritisch gegenüber. Dieser Film schlägt all meine Vorurteile gegenüber diesem Genre in den Wind. Hier wird eine ernsthafte Story kindergerecht erzählt, die eine passende Portion kinder- und erwachsenentauglichen Humor beinhaltet. Er schlägt knapp die Monster AG als meinen bisherigen Lieblingsanimationsfilm dieses Jahrtausends.

ungeprüfte Kritik

James Bond 007 - Casino Royale

Action, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 17.01.2009
Connery, Lazenby, Moore, Dalton, Brosnan, Craig.
Dieses sechs Männer verbindet ein Name: Bond, James Bond.
Ich habe bisher lediglich vier dieser sechs Herren in der Rolle als Bond erleben dürfen, und muss sagen, Nr. 4 ist wirklich ganz anders als seine Vorgänger.
Mit dem Namen Bond verbindet man einige Klisches, die der berühmteste Spion der Welt in seinen mittlerweile über 40 Jahren Dienstzeit stets ausgefüllt hat. Der neue Bond füllt diese Klisches kaum aus, er spielt vielmehr mit ihnen. Ein Beispiel, das für einige Lacher im Kino sorgte: „Martini“ „geschüttelt oder gerührt?“ „Sehe ich aus als ob mir das wichtig wäre?“.
Dieser Bond wird verletzt, blutet, er verliebt sich sogar, er ist einfach anders. Aber ist anders auch besser? Der Film ist ein untypischer Bond, aber er ist trotzdem ein guter Film.

Kritik:

Die schwarz-weiße Eröffnungssequenz sorgt bereits für eine spannende Atmosphäre, und zeigt dass man es hier mit einem Killer zu tun hat. Ein Killer, der bei seiner Chefin (Judi Dench) nicht sehr beliebt ist, aber auch der Brosnan-Bond war das nicht. Was M angeht war ich ja ein wenig skeptisch, denn zu einem so totalen Neuanfang gehörte meiner Meinung nach auch ein neuer M. Allerdings stellt das Festhalten an der alten M kein Problem dar, da der Film, obwohl er eine Art Bond Begins ist, keinen bewussten Zeitsprung in die Vergangenheit vornimmt. Ganz im Gegenteil, M darf sogar, zur Erheiterung der Zuschauer diesen klar machen, das wir uns im heute befinden. Außerdem spielt Judi Dench ihre Rolle sehr souverän und überzeugend, das kann sie gerne noch öfter tun. thumbup
Noch öfter in einem Bond-Film auftauchen könnte auch John Cleese, der als Q in DAD einen tollen Einstand hatte. Man vermisst ihn zwar nicht direkt, aber die Szenen mit Q gehören doch zu den Elementen die einen Bond-Film von einem anderen Actionthriller unterscheiden. thumbdown
Ebenso wie die Martini-Bestellung, die Bettszenen und die Vorstellung „Bond, James Bond“. Um diesen legendären Satz zu hören muss man bis zum Ende des Films warten, das dadurch wie eine Art Cliffhanger wirkt. Es ist allerdings nicht so offen wie z.B. bei Fluch der Karibik 2, die Geschichte hat ein gutes Ende. Trotzdem ist klar dass es nicht der letzte Bond ist, was auch der letzte Satz des Abspanns verrät.

Davor wechselt der Film von actionlastig, über spannend bis schnulzig und brutal.
In der ersten halben Stunde jagt Bond einen Bombenleger, bricht bei seiner Chefin ein und verhindert einen Terroranschlag. Diese Brachialaction ist fast ein wenig lange, aber wirklich beeindruckend, sehr temporeich und bodenständig. Es gibt keine Verfolgungsjagden zwischen unsichtbaren Autos und Lasterstrahlen aus dem All, stattdessen Rennen durch Ghettos zwischen einem unheimlich beweglichen Bösewicht, und einem Helden der auch mal mit dem Kopf durch die Wand geht. Zwar dachte ich nach dieser ersten Phase, es ist halt nur ein typischer Actionfilm und kein typischer Bond, aber es ist immerhin ein sehr guter Actionfilm. thumbup

Mittelpunkt des Films ist natürlich das groß angekündigte Pokerspiel. Ich gehöre zu den Leuten die beim Zappen auch mal über den Pokerberichterstattungen im D:SF für einige Minuten hängen bleiben, und diese mit Spannung verfolgen. Dadurch waren mir auch die gezeigte Variante des Pokerspiels und die speziellen Begriffe vertraut. Ohne dieses Wissen kann es evtl. etwas schwierig sein der Partie zu folgen, und man empfindet diese wohl als nicht so spannend, wie das bei mir der Fall war. Für mich war auch das Minenspiel, das LeChiffre(Mads Mikkelsen) und Bond hinlegen sehr faszinierend. Ich habe jeder einzelnen Karte nachgefiebert, und mich teilweise über den Ausgang doch gewundert. thumbup
Natürlich hat das Pokerspiel auch für Leute die mit dem Spiel nichts anfangen können ihre Reize. Dies liegt zu einem daran das Eva Green alias Vesper hier ihre Reize voll ausspielen darf. Zum anderen daran, das Bond seinen Humor auspacken darf. In den Pokerpausen gibt es noch ein wenig Action- und Bettszenen.
Letztere müssen natürlich sein, wirken hier aber ganz anders als in anderen Bondfilm. Wieso klärt sich im späteren Verlauf des Filmes, als Bond sich und seiner Angebeteten eingestehen muss, dass er wirklich verliebt ist. Ja, dieser Bond kann lieben, er zeigt Gefühle wie sie kein anderer vorher offenbart hat. Dieser Teil ist der schlechteste des Films, was aber weniger an Craig als an Eva Green liegt, den ihren Teil der Dialoge haben die Autoren wohl aus George Lucas Papierkorb gefischt. thumbdown
Allerdings sorgen diese durch Bonds grandiose Reaktionen für ein wenig Auflockerung, was das ganze schon wieder witzig werden lässt, bevor es zum Showdown kommt. thumbup
Obwohl der Begriff Showdon ein wenig übertrieben ist, denn der eigentliche Bösewicht ist zu diesem Zeitpunkt schon längst tot. Ausnahmsweise stirbt ein Bösewicht mal nicht durch die Hand Bonds, sondern durch die seiner Gläubiger. Das ist in diesem Fall zwar nachvollziehbar, trotzdem wirkt der Abgang etwas eigenartig, er ist doch sehr unspektakulär. Ansonsten ist LeChiffre ein wirklich guter Bösewicht. thumbup
Sieht verwegen aus, ist sein eigener Chef, strebt aber nicht nach größeren Zielen oder Macht, sondern muss seine eigene Haut retten, was ihn wieder rum zu einer armen Sau werden lässt. Trotzdem schafft er es nicht beim Publikum Mitleid für seine Person zu erzeugen. Das war aber bestimmt auch nie von den Autoren beabsichtigt, denn immerhin sind seine sonstigen Geschäfte alles andere als Genteleman-like.

Dieses Prädikat trifft auf Bond schon eher zu, wenn auch nicht so sehr wie auf den Brosnan-Bond. Dieser Bond ist nicht der unangreifbare Gentleman, sondern der verletzliche Raubein. Emotionen zeigt dieses Mal das Bond-Girl Vesper. Nach ihrer ersten Begegnung mit finsteren Gestalten ist sie total verstört. Hier zeigt auch Bond eine selten gekannte emotionale Seite. Ansonsten ist die attraktive Finanzamtsmitarbeiterin kaum auf den Mund gefallen, schafft sie es doch bereits beim ersten Zusammentreffen mit Bond, diesem einen ordentlichen Schlagabtausch zu liefern. thumbup
Ansonsten lies der Bond ein wenig die coolen Dialoge vermissen, die man von Connery und Brosnan kannte.
Ich will den Film gar nicht so sehr mit den gleichnamigen Vorgängern vergleichen, ich glaube das ist einer der größten Fehler den man beim Anschauen dieses Films machen kann, dazu ist er zu unterschiedlich, und man erkennt seine eigentliche Qualität nicht.

Der Film erzählt eine nette Geschichte über die Probleme eines Terroristen-Bankiers und die Entwicklung eines Geheimagenten. In diese Geschichte ist sehr unterhaltsame und spannende Action verpackt. Außerdem hat der Film Humor und Witz. Man kann ihm nur ankreiden die Liebesgeschichte ein wenig zu umfangreich und zu schnulzig präsentieren. thumbdown
Diese soll ja Bonds Einstellung zu Frauen grundlegend geprägt haben. Naja, wenn jeder Mann der einmal von einer Frau hinters Licht geführt wurde, keine mehr an sich ranlässt, werden Szenarien wie in „Children of Men“ bald kein Science-Fiction mehr sein.
Ansonsten gibt es kaum etwas was man an der Machart des Films auszusetzen kann. Die Handlungsorte sind alle sehr nett gestaltet und sehr unterschiedlich. Craig wird ein paar Mal eindrucksvoll in Szene gesetzt, die Kamera macht bei den Actionszenen keine großen Fahrten, sondern gestattet dem Zuschauer einen konstanten Blick auf das Geschehen. Die Darstellerbewegungen werden nicht durch Wakler künstlich beschleunigt, alles ist gut im Bild. thumbup


Natürlich gebühren dem Hauptprotagonisten noch ein paar Zeilen:
Daniel Craig passt auf die Rolle dieser Interpretation des Bonds wunderbar. Er ist kein Weichei wie zu Beginn der Produktion gelästert wurde, sondern er hat sich einfach in die Rolle toll reingehängt. Er blutet, er stirbt, er kämpft, und das alles sehr glaubwürdig und realistisch. Er ist ein Bond der keine technischen Gimnicks braucht, er hat seine Fäuste und seinen Mund, das reicht. Vor allem in der Folterszene ist er sehr eindrucksvoll, seine Schmerzensschreie sind zum Wehtun (zumindest für einen Mann) realistisch. thumbup

Diese Szene ist übrigens die härteste der ein Bond je ausgesetzt war, und eine die das Publikum spalten wird: Die Männer werden die Szene hassen, weil es ihnen dabei nur vom Hinschauen schon wehtut, die Frauen werden sie lieben weil man den Hauptdarsteller im Adamskostüm sieht, und das es da viel zu sehen gibt, hat seine Chefin Judi Dench ja vor einiger Zeit berichtet. Aber keine Angst, man sieht nicht so viel dass es unanständig wäre.
Das schafft der Film nie, auch wenn Eva Green mit sehr, sehr tiefem Dekoltee an den Pokertisch tritt. Mit Nacktszenen hält sich der Film ebenfalls zurück, in guter alter Bond-Tradition sieht man vom Beischlaf direkt nichts. DAD bleibt hier also die große Ausnahme.

DAD bleibt auch die Ausnahme wenn es darum geht das ich während des Introsongs am liebsten das Kino verlassen hätte. Das fand ich elendig schrecklich. Dagegen dröhnen einem rockige Klänge entgegen während ein Intro aufläuft das richtig innovativ ist. Das hat mir sehr gut gefallen, und musste deswegen noch kurz erwähnt werden.

Fazit:
thumbup thumbup thumbup thumbup thumbup thumbup thumbup thumbup


Bond is back, und das ist auch gut so!
Der Bond ist anders, aber er hat eines mit seinen Vorgängern gemeinsam, er bietet sehr gute Unterhaltung. Er ist ein Actionkracher mit viel Gefühl, einem spannungsgeladenen Kartenspiel und tollen Darstellern.
Fast zwei Stunden lang vermag es der Film mich nicht in einen Bann zu ziehen, aber toll zu unterhalten, dann kommt ein Tief, bevor er zum überraschenden Showdown übergeht. Fraglich ist für mich die Wirkung auf Pokerhasser, den durch dieses Spiel bezieht der Film einiges seiner Spannung. Hinzu kommt die Spannung, die er durch die Personen bezieht, Bond und Bond-Girl haben selten so gut zueinander gepasst.

Eine höhere Wertung versaut er sich nur durch den Beinaheabrutsch in den Kitsch, und das unspektakuläre Ableben des Bösewichts.
Ich freu mich jedenfalls auf Casino Royale 2

ungeprüfte Kritik

Wer früher stirbt, ist länger tot

Eine unsterbliche Komödie.
Komödie, Deutscher Film, Drama

Wer früher stirbt, ist länger tot

Eine unsterbliche Komödie.
Komödie, Deutscher Film, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Ons vornewech, zu nem bourische Film kert a Kritik of bourisch.
Wers net versteht ko den Film a net verstehe und dann ko ern er net ogugge.

Also der Film is suberwitzich, obwohl er eichendlich a ernstsch Dema hat. Drozdem is des ols ned lächerlich, sondern hat halt afach nur gude Poanden. A bissel vorhergugbar is manchs scho, aber dabei ofach zum ind-Hosen-scheiße-witzich. So viil hob is letzte Mol bei „The Big Lebowski“ glacht.
Mit dem Film ko mer „Wer früher stirbt ist länger tot“ scho a bissel vergleiche, den a dort überdecken die widziche Charakter mit ihrer skurille Art die eichendlich ernschte Gschicht.
Obwohls hier ja blos on skurille Charakter gibt, den kloine Sebastian. Der hod Ongschd vorm Fechfeier, weil ihm sei Bruder verzählt hot das er da nei komme wird, und nimmt nun jeden Bledsin ernst, von dem em eber verzählt dos des unsterblich mache dud.
Des is als mit ner garschdich große Portion Zynismus gmacht, das i selbst lache musst als der Bub Katze umibrochd hat. Und so zichen si die witzichen Pointen von eichentlich ernste Szenen durch den gonze Film und sorchen für ständiche Loochataken, zumindescht bei mir.
Die Ard Humor had bei mir a so gut passt, das selsbt die in deitsche Film obligatorisch Liebesgschicht net gstört hot, sondern für noch mehr Lacher und witziche Szene gsorgt hat. Die meiste davon wöre a net schnulzich, sondern ham zum Gsamtgfüch des Films bast.
Bei allem Humor dorf mer net vergesse das der Film a a moralische Bodschaft hot. Des macht ihn eben zu mehr als ner 08/fufzen-Komöd, sondern zu ner amüsanten Mischung aus Komöd und Drama.
Gut gmacht is er allemol, sehr passend zsammgschnide. Zwa eichendlich banale Szenen so z.B. nur desweche witzich weil’s so gschnide san, das mer zuerschd gar net was was da nu zomkehrt.
Schod des i den Film net belder gschehe hob, der hätt zu meine TopDen letszsch Jores köhrt.

ungeprüfte Kritik

Der letzte König von Schottland

In den Fängen der Macht.
Drama

Der letzte König von Schottland

In den Fängen der Macht.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Nach Blood Diamond mein zweiter Aufklärungsfilm über das wahre Leben in Afrika dieses Jahr. Eigentlich stand der Film gar nicht auf meiner To-See-Liste, aber die Preise für den Hauptdarsteller Forest Whitaker, sowie der äußert gute Trailer weckten mein Interesse, und das war berechtigt.

Der letzte König von Schottland erzählt die fiktive Geschichte des schottischen Arztes Nicholas Garrigan (James McAvoy), der zufällig zum Leibarzt des Ugandischen Präsidenten Idi Amin (Forest Whitaker) wird. Zu Beginn wirkt Amin wie ein guter Kumpel zu ihm und wie ein fürsorglicher Vater zu seinem Volk.
Als Garrigan die Schattenseiten Amins entdeckt und nach Hause zurück will, erweißt sich dieser Schritt als äußert schwierig, da Helfer von ihm eine Gegenleistung verlangen, den Tod Amins.

Auf geschichtliche Korrektheit legt der Film lediglich in den Grunddaten wert. Amin, gebürtiger Ugander, übernimmt durch einen Putsch Anfang der 70er-Jahre die Macht von seinem Vorgänger, Präsident Obote. Anfänglicher Euphorie des Volkes folgt Ernüchterung. Als Amin gestützt wird, jubelt das Volk wie bei seiner Amtseinführung. Dies erfährt man allerdings nur am Rande, den der Großteil der Geschichte spielt während Amins Regierungszeit und erzählt die erfundene Geschichte seines schottischen Leibarztes.

In der letzten halben Stunde ist der Film ein wahrer Sesselkraller. Als Amin sein wahres Gesicht offenbart ist die Gefahr der sich Garrigan ausgesetzt hat, geradezu spürbar. thumbup
Diese Phase beinhaltet auch zwei eklige Szenen, die die Skrupellosigkeit des Diktators gegenüber seinem Volk eindrucksvoll darstellen, allerdings etwas ungeeignet für sanfte Gemüter sind.
In der Anfangsphase überzeugte mich der Film durch sein Tempo. Es gibt keine lange Vorgeschichte, die abgearbeitet wird, nach rund 20 Minuten sind die Rollen bereits verteilt. thumbup
Was man danach erlebt kann man durchaus mit drei Buchstaben beschreiben: DiA (Für alle die Blood Diamond nicht gesehen haben: Das ist Afrika!). Vielleicht ist diese Erklärung zu einfach, aber ich glaube nicht das Amin der einzige afrikanische Diktator war, der mit seinem Volk so umging wie hier gezeigt.

Dem Unterhaltungswert und der Klasse von Der letzte König von Schottland tut dies keinen Abbruch, dessen beeindruckende Kameraführung ich an dieser Stelle lobend erwähnen muss. Oftmals war die Kamera einem Darsteller, vor allem Whitaker, so nah, das man die Schweißperlen hätte zählen können. thumbup

Dieser, Whitaker, spielt den unbarmherzigen, kumpelhaften Diktator wirklich großartig, über die Oscarreife dieser Darstellung lässt sich meiner Meinung nach streiten, aber eventuell lies die extreme Überschüttung mit Preisen meine Erwartungen auch ein wenig zu hoch steigen. thumbdown
Aber er trägt diesen Film nicht alleine, auch McAvoy spielt eindrucksvoll und mitfühlend den jungen, idealistischen Arzt. Als er am Ende im Flugzeug gen Hause sitzt, sieht man ihm Erleichterung und Bedauerniss gleichermaßen an. thumbup

Am großen Schwachpunkt des Filmes bin ich wohl selbst schuld, denn dieser beruht nur auf der Tatsache dass ich den Trailer gesehen habe. Zwar brachte mich dieser Trailer erst auf die Idee mir den Film anzuschauen, aber gleichzeitig verriet er die Grundstory, was dazu führte das ich wartete, wie die mir bekannten Wendungen der Geschichte abgearbeitet werden. thumbdown

Dies ändert allerdings nichts daran, dass mir Der letzte König von Schottland größtenteils sehr gut gefallen hat. Die Geschichte unterhält und beeindruckt gleichermaßen durch seine beiden Hauptdarsteller sowie die famosen Landschaften. Besonders Amins beinahe schizophren anmutender Charakter ist eine Quelle zahlreicher imposanter Auftritte. thumbup
Diese werden, wie der Großteil des Films, von passender, afrikanischer Musik untermalt. Sie vermittelt das unterschwellige Gefühl, das einem klar macht in welchem Teil der Erde man sich befindet. thumbup

Der letzte König von Schottland hat mit Blood Diamond nicht mehr gemeinsam als das sie auf dem selben Kontinent spielen. Gegenüber der skrupellosen Gewalt, die Amin anwendet ließ mich das erste Afrikaabenteuer nicht abstumpfen. Ebenso wenig wie die Darstellung des Militärstaates, der hier ein permanentes Symbol der Unterdrückung darstellt. Das erste Auftauchen eines Panzers ließ mich doch ein wenig überrascht der Dinge harren, die da kommen. thumbup
Was dann kommt sind allesamt tolle Bilder, die einen dieses Land, das viele wohl nur von der Landkarte kennen, wenn sie es finden würden, wirklich näher bringen. Die Geschichte des Films liefert einen kurzen Teil der Geschichte dieses Landes, von der man den Eindruck bekommt, das sie sich in ihr ein Diktator den anderen abgelöst hat. thumbup

Fazit:
Der letzte König von Schottland ist ein bewegendes, mitreisendes Drama um Macht und Korruption das von zwei großartigen Darstellern getragen wird.

ungeprüfte Kritik

Little Children

Drama, Lovestory

Little Children

Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Erich Kästner hat einmal gesagt „Nur wer Erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch“.
Somit sind Erwachsene also große Kinder. Dazu fällt mir ein Satz ein, den meine Mutter früher häufig gesagt hat: „Kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, große Sorgen.“

Um die Verursacher großer Sorgen geht es in Little Children. Um Menschen, die gefangen sind in einem Leben, das für die anderen Bewohner dieser Kleinstadt glücklich wirkt. Eine Stimme aus dem Off stellt dem Zuschauer die wichtigsten Charaktere vor, und hilft an einigen Stellen dem Zuschauer die Zusammenhänge einzelner Szenen zu verdeutlichen.
Der Erzähler berichtet uns dabei von Dingen, die die Charaktere sich nicht laut sagen trauen, er ist sozusagen eine innere Stimme, die nur der Zuschauer, nicht aber die anderen Menschen auf der Leinwand hören können. Somit kann die Stimme Dinge aussprechen die kein anderer hören soll, von unerfüllten Träumen, Phantasien und den Gefühlen die die Charaktere bewegen.

Gefühle sind in Little Children ein wesentlicher Faktor, denn die Frage ob man diesen freien Lauf lässt, oder sie zur Wahrung eines Scheins unterdrückt, ist hier die zentrale Frage. Little Children erzählt nicht die typische „Goldener Käfig“-Geschichte, nein, es ist die Geschichte von lieblosen Ehen, die lediglich durch die gemeinsamen Kinder zusammengehalten werden, vom Druck den man sich auferlegt ohne ihn eigentlich erfüllen zu wollen, von Gefühlen die man nicht haben will, aber nicht unterdrücken kann.

Diese Gefühle werden mit einer Intensität auf die Leinwand geschleudert, dass man ein intensives Verhältnis zu den Charakteren aufbaut. Dies ist auch ein Verdienst der Darsteller. Kate Winslet hat die Oscarnominierung wirklich verdient, und auch ihr männlicher Gegenpart Patrick Wilson weiß zu überzeugen.
Ebenso überzeugt Jackie Earle Haley als phädophiler, exhibitionistisch veranlagter Ex-Knacki, der von seinen Nachbarn verachtet und verfolgt wird, den er fast ein wenig zu Mitleid erregend spielt. Man nimmt seine Entgleisungen als Zwang dar, und weiß das sein Kampf, obwohl er ihn annehmen will, hoffnungslos ist. Eine beispielhafte Figur für die gesamte Einwohnerschaft dieser Vorstadt ist Larry (Noah Emmerich). Seinem alten Job nachtrauernd hört er nicht auf den Bewacher zu spielen und macht dem unbeliebten Ex-Knacki Ronald das Leben schwer.
Little Children wäre kein moralischer Film, wenn Larry nicht geläutert werden würde, und am Ende
SPOLIER Ronald sogar das Leben rettet SPOILER ENDE.

Natürlich sind für solche Läuterungen Unfälle /Unglücke notwendig. Little Children beinhaltet nicht nur sämtliche klischeehaften Charaktere die eine typische Gesellschaftskritik ausmachen, er erfüllt auch die typischen Filmklischees.
Diese führen zwar zu einer streckenweise vorhersehbaren Geschichte, allerdings sind die einzelnen Storyepisoden größtenteils spannend inszeniert. Die Schicksale der Charaktere sind mitreisend und man fühlt mit ihnen. Der Zuschauer wird hin und her gerissen zwischen Mitleid und Ablehnung gegenüber dem Handel der Charaktere. So verschwimmen auch die Grenzen zwischen Gut und Böse, und zeigen dass es weder gute noch böse Menschen gibt.

SPOILER
Zu Beginn wirkt Little Children wie eine Folge Desperate Housewifes, es gibt die spießbürgerlichen Hausfrauen, die alternative Mutter, und den Hausmann, der die heile Welt der Frauen durcheinander bringt. Dazu kommt ein Exhibitionist der aus dem Gefängnis entlassen wurde, und nun bei seiner Mutter ein einsames Dasein fristet, während er vom übermotivierten Ex-Cop drangsaliert wird.
SPOILER ENDE

Die Story klingt zu typisch um überraschen zu können, ist sie aber nicht. Das Drehbuch weiß zu überzeugen, hat mitfühlende Momente, aber auch lockere Sprüche zu bieten. Spannend sind die Entwicklungen der Kleinstadtbewohner allemal.
Gegen Ende spitzt sich die Lage selbstverständlich zu, die einzelnen Handlungsstränge überschneiden sich, dies mag auf den einzelnen ein wenig konstruiert wirken, treibt aber auch den Spannungsbogen in zuvor unerreichte Höhen. Als der Spannungsbogen in sich zusammenfällt zerfallen auch die Träume der Protagonisten in dem sehr überraschenden Ende. Dies beinhaltet viel Diskussionspotential da es sehr Hollywood-untypisch ist.
Meiner Meinung nach macht gerade das den Film aber besonders gut, denn nun spielt er lediglich mit Klischees ohne wie bisher selbst eines auszufüllen. Wenn man eine Weile darüber nachdenkt, drängt sich die Erkenntnis auf, dass dieses Ende wohl realistischer ist als jedes Hollywood-typische Ende.

Fazit:
Little Children ist ein bewegendes Drama über Vorurteile, unterdrückte Gefühle und Verantwortungsbewusstsein. Ein klischeebehafteter Film, der selbst lange Zeit das Klischee der typischen Gesellschaftskritiken erfüllt.

ungeprüfte Kritik

Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 3

Am Ende der Welt
Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Eines vorweg, wer die beiden Vorgänger nicht gesehen hat, wird von diesem Film kaum etwas verstehen, den dazu ist die Story einfach zu komplex ist, oder sollte ich lieber konfus sagen?
Jedenfalls verbündet sich Protagonist A mit Protagonist B gegen die Protagonisten C, D und E. Gleichzeitig schließen aber A und E einen Pakt gegen C, während dieser mit B gegen D agiert. Klar soweit? Gut, dann kann ja A B und E hintergehen und sich mit D verbünden, der wiederum einen Pakt mit E gegen C und A schließt, und am Ende jeder gegen jeden kämpft aber irgendwie doch alle entweder für die gute oder die schlechte Seite.
Okay, ich übertreibe maßlos, naja, eigentlich nur ein wenig. Jedenfalls hat Pirates of the Caribeean – Am Ende der Welt eine unübersichtliche Story. Eben ein Film über echte Piraten, denn man weiß nie wem man trauen kann, weil jeder nur für seine eigene Sache kämpft.

Soviel zu den negativen Dingen, was gibt es positives zu berichten? Abgesehen von dem Partner-Wechsel-Dich-Spiel ist die Story angemessen und führt die in Teil 2 begonnenen Handlungsstränge konsequent weiter. Lediglich wenig davon etwas zügig, wie das Schicksal des im Vorgänger noch so gefürchteten Kraken. Für das überraschende Auftauchen von Cpt. Barbossa am Ende des zweiten Teils gibt es ebenso eine halbwegs sinnvolle Erklärung wie für die Rettung von Jack Sparrow. Dieser geht die einzige wirkliche ärgerliche Szene des Films voraus, als per Schizophrenie gezeigt werden soll dass er dabei ist verrückt zu werden.

Pirates of the Caribeean – Am Ende der Welt lebt aber nicht nur von seiner etwas zu umfangreich geratenen Story, nein er zeichnet sich auch durch einen Humor aus, der dem aus dem ersten Film der Fluch der Karibik-Reihe gerecht wird. Er driftet weniger in den Sumpf der Lächerlichkeit ab wie bei Teil 2 und beinhaltet mit dem Affen Jack einen Running-Gag der treffsicher eingesetzt wird.

Bei aller Story und Humor kommt die Action selbstverständlich nicht zu kurz. Besonders gegen Ende des Films begeistern die Piraten mit optisch beeindruckenden. noch nie da gewesenen Bildern. Ebenso neu ist das Davy Jones Gefühle zeigt, man sieht ihn kurzzeitig sogar in seiner ursprünglichen, menschlichen Gestalt. Die sollte wohl Mitleid mit dem Bösewicht erzeugen, allerdings ist das vollkommen unangebracht. Ebenfalls unangebracht, aber einmalig und äußerst witzig, war die Trauung während des Kampfes, auch ein dritter Teil kann also noch Innovationen beinhalten.

Was die schauspielerische Leistung angeht, muss man einige Abstriche in Kauf nehmen. Jonny Depp ist zwar äußerst souverän in seiner bislang größten Rolle, aber seine Leinwandpräsenz ist einfach zu gering als das man sagen könnte, dass er den Film trägt. Orlando Bloom ist damit ebenfalls überfordert, spielt aber routiniert seine Rolle wie im zweiten Teil herunter. Die Produzenten haben dem Briten wohl selbst nicht zugetraut das er einen glaubwürdigen Piraten abgibt, oder wie ist der plötzliche, klischeehafte Ohrring sonst zu erklären?
Keira Knightley ist weniger feminin als bei den Vorgängern, sie wird mehr ihren männlichen Kollegen gleichgestellt. Sie kann zwar die Kämpferin rüberbringen, aber ihre feminine Seite gänzlich zu unterdrücken beschneidet ihr Talent doch maßgeblich.

Gut, das die Hauptdarsteller den Film nicht alleine tragen müssen, die Nebenrollen werden intensiver eingesetzt, sorgen für Humor und Unterhaltung. Leider tragen manche Nebencharaktere aber auch ein wenig zur Konfusion der undurchsichtigen Story bei.
Fazit:
Guter Abschluss der Trilogie mit Humor und Action. Das Drehbuch ist nicht berauschend, aber die Umsetzung okay, der Unterhaltungswert ist sehr hoch, typisch Bruckheimer eben.

ungeprüfte Kritik

Das perfekte Verbrechen

Ein Mord. Ein Geständnis. Ein scheinbar klarer Fall.
Thriller, Krimi

Das perfekte Verbrechen

Ein Mord. Ein Geständnis. Ein scheinbar klarer Fall.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Hannibal Lektor wurde bei einer Online-Umfrage zum besten Film-Bösewicht gewählt. Nun tritt dessen alter Ego, Anthony Hopkins in die Fußstapfen seiner bekanntesten Rolle.
Wieder ein Mörder, wieder der Eingesperrte, wieder der vermeintlich in die Defensive gedrängte, der aber das Spiel bestimmt und den Gegenspieler in die Abwehr.

Hopkins ist die Rolle des Statiker Ted Crawford wirklich auf den Leib geschrieben worden. Er strahlt die gleiche Souveränität, Gelassenheit und Arroganz aus wie in der Rolle als Kannibale.
Wie beim „Schweigen der Lämmer“ hat er einen kon-genialen Gegenpart mit dem aufstrebenden Jungstaatsanwalt Willy Beachum. Ryan Gosling steht dem Altmeister in Mimikspiel und Gestik nur wenig nach.

Ich möchte hier gar nichts über die Story verraten, nur einen kurzen Vergleich anstellen. Das perfekte Verbrechen ist wie ein Tauziehen. Der offensichtliche Mörder bekommt nur das dicke braune Ende, der Rest des Taus wird dem Staatsanwalt in den Schoß geworfen. Doch dieser steht auf Beweisstücken, die ihm eines nach dem anderen verloren gehen, und je unsicherer sein Stand wird, desto mehr erhält Crawford von dem Tau, bevor er es Beachum schließlich ganz aus den Händen reisen kann.

Neben den großartigen Darstellern, erwähnen muss ich noch Billy Burke als Polizist und Geliebter des Opfers, ist es die spannende Geschichte, die den Film zu etwas besonderem werden lässt. Von Beginn an ist man im Banne des charismatischen Bösewichts gefangen, und schwankt zwischen Verachtung und Bewunderung mit diesem hin und her. Den Staatsanwalt beobachtet man dabei wie er sich in den Fall verbeißt und dabei seine steile Karriere aufs Spiel setzt. Faszinierend ist auch die Wandlung von Inspektor Nunally vom Täter zum Opfer.
Alle drei Männer werden gewissermaßen von diesem Fall verändert, und ihr Leben ändert sich auf teilweise drastische Art und Weise. Früh fokussieren sich die Bemühungen des Staatsanwalts auf ein bestimmtes Thema, das allerdings erst in quasi letzter Minute aufgeklärt wird. Dazwischen liegen gut 80 Minuten mitreisende Hochspannung.

Hopkins gehört mit Sicherheit zu den Schauspielern die einen Film alleine tragen können, auch hier zeigt er dass ihm das möglich wäre, aber es ist gar nicht notwendig, weil ihm Gosling kaum nachsteht.


Fazit:
Spannend, Mitreisend, Top-Schauspieler, macht einen hervorragender Film!

ungeprüfte Kritik

Ocean's 13

Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Manchmal ist es gut sich auf seine Wurzeln zu besinnen. Wenn sich z.B. eine Fortsetzung sehr von ihrem Vorgänger unterscheidet, so das er eine andere Zielgruppe anspricht und Fans des Originalfilms enttäuscht werden.
Die 13 ist näher an der 11 als an der 12. Dieser mathematische Unsinn macht im Bezug auf Ocena’s 13 sehr viel Sinn und tut dem Film auch sehr gut.

Ich will nicht behaupten das Ocean’s 12 schlecht wahr, er entfernte sich lediglich weit von seinem Vorgänger, er vernachlässigte seine Wurzeln. Daher machte sich relativ viel Enttäuschung unter den Fans von Ocean’s 11 breit, obwohl er diese nicht in dem Maße verdient hatte.
Diese Fans kommen nun wieder mehr auf ihre Kosten. Was Clonney, Pitt, Garcia und Co abliefern streift an Coolness, Humor, Verrücktheit und Spannung nahe an den ersten Teil heran. Der Plan ist komplex, ein wenig überdreht, gipfelt aber in einem finalen Höhepunkt wieder. Darüber hinaus existiert mit Al Pacino ein würdiger Gegenpart für das „dreckige“ Dutzend + 1.

Bei aller Ähnlichkeit zum Vorvorgänger kupfert er nicht ab, sondern bewahrt in allen Bereichen eine gewisse Einzigartigkeit, bietet permanent neues.
Natürlich ist er weit davon entfernt ein cineastisches Meisterwerk zu sein, er ist einfach Unterhaltung auf niedrigem Niveau, aber das dafür sehr unterhaltend. Die Sprüche, die Story, die spleenigen Charaktere, alles passt zusammen. Die Story hat auch Überraschungen parat, wie z.B. SPOILER die Hilfe von Terry Benedikt SPOILERENDE oder der Gastauftritt von Lines’(Matt Damon) Vater.

Wer einfach mal wieder gut unterhalten werden möchte kommt mit Ocean’s 13 voll auf seine Kosten. Ein wenig enttäuscht werden wohl die Fans des direkten Vorgängers sein.

ungeprüfte Kritik

Stirb langsam 3

Jetzt erst recht.
Action, Thriller

Stirb langsam 3

Jetzt erst recht.
Action, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
John McLaine macht hier sein Meisterstück. Während die Vorgänger einen gemütlichen Auftakt haben bei dem die Bösewichte versuchen im Verborgenen zu agieren, geht hier bereits in der ersten Minute die erste Bombe hoch und beendet damit abrupt die geniale Eingangsmusik.
Panik bricht aus, und dann erfährt man was bzw. wen der Bösewicht wirklich will: John McLane.
Der Held vergangener Tage ist ein Wrack und außer Dienst. Nachdem er zu einer selbstmörderischen Aktion gezwungen wird, erhält er unfreiwillig Hilfe eines Kioskbesitzers. Samuel L. Jackson erweißt sich hier als optimale Besetzung. Er hat nicht nur die nötige Hautfarbe, sondern auch Coolness und Kaltschnäuzigkeit um Willis Paroli bieten zu können.
Dieses kon-geniale Duo sorgt dafür dass das schauspielerische Niveau auf einem für Actionfilme ungewöhnlich hohen Level ist. Während die beiden durch die Stadt hetzen, und der Film wie eine riesige Schnitzeljagd wirkt, erfährt man die wahren Pläne des Bösewichtes. Es geht um einen Bankraub, und um Rache an McLane für einen toten Bruder. Jeremy Irons kann hier durchaus mit den Qualitäten eines Rickman im ersten Teil mithalten. Ebenso hervorragend spielt Larry Bryygam als Inspektor Coop, der in der Zwischenzeit ganz New York nach einer Bombe durchsuchen darf. Während die Polizei Nadel-im-Heuhaufen-Suche spielt, kommt McLane hinter die wahren Pläne der Terroristen. Nun heißt es nicht mehr sinnlos durch die Stadt hetzen, sondern ständig den Bösen hinterher, bis zum bombastischen Showdown.

Das Areal wurde gegenüber den Vorgängern erweitert, was zu einer deutlich höheren Schlagzahl führt. Stirb langsam – Jetzt erst Recht gönnt dem Zuschauer von der ersten bis zur letzen Minuten kaum Pause, und bietet Non-Stop Action auf hohem Niveau, die erfrischend altbacken ist. Der McLaine-typische Humor ist permanent präsent und wird durch coole Sprüche von Jackson perfekt ergänzt. Selbst im Moment des sicher geglaubten Todes schaffen es die beiden den Zuschauer zum Lachen zu bringen. Bis dahin ist Zeus (Jackson) vom unfreiwilligen Polizistenbegleiter zum Möchtegernhelden mutiert und hat sichtlich Spaß daran Polizist zu spielen.
Hier hat der Film noch ein paar Überraschungen zu bieten und endet mit einem lustigen Finish.
Bis dahin hat man eine Achterbahnfahrt mitgemacht die ihresgleichen sucht. Die wenigen ruhigen Momente dienen lediglich dazu Zusammenhänge zu erklären, wie den zwischen McLane und Simon(Irons).
Dieser ist ein kompromissloser, zielstrebiger, gut organisierter Bösewicht der auch nicht vor Opfern in den eigenen Reihen zurückschreckt. Trotzdem ist er lange Zeit ruhig und diszipliniert, und reagiert lediglich gegen Ende emotional.
Dagegen steht McLaine, der unverhofft wieder in Dienst muss und im Feinrippunterhemd die Pläne des Bösewichts vereiteln muss. Er ist diesem stets einen Schritt hinterher, und lässt sich zu Beginn von ihm herumschubsen, ehe er ganz zum Schluss das Ruder herumreisen kann.

Stirb langsam – Jetzt erst Recht entfernt sich zwar stark vom genialen klaustrophobischen Actionprinzip seiner Vorgänger, besitzt aber dank Bruce Willis einen hohen Wiedererkennungswert zur Stirb langsam – Reihe. Der legendäre Einzelkämpfer ist hier auch kein Einzelgänger mehr, es vor allem den schauspielerischen Leistungen von Jackson zu verdanken das diese Veränderung dem Film eher nützt als im schadet. Fraglich ob dies im vierten Teil ebenso positive Auswirkungen hat.

Erfreulicherweise hält sich Stirb langsam – Jetzt erst Recht nicht mit Nebenhandlungen auf. Manche Fans werden Holly wohl vermissen, war sie doch ein bedeutungsvoller Charakter in den Vorgängern, mir persönlich haben die Momente ihrer Erwähnung gereicht, um das McLane-Familienleben zu durchblicken.

Die Filmmusik ist ebenfalls ein Meisterstück, gerade Eingangs- und Ausgangsmusik passen zur jeweiligen Stimmung. Wenn ich im Radio „Summer in the City“ höre, muss ich immer noch jedes Mal an Stirb Langsam denken.

Obwohl er viele Grundsätze seiner Vorgänger ignoriert ist „Jetzt erst Recht“ eine sehr gute Fortsetzung, da er der Reihe ein neues Gesicht gibt. Er versucht kein Plagiat seiner Vorgänger zu sein, er vermischt zahlreiche Elemente der Stirb Langsam – Filme mit anderen typischen Actionfilm-Elementen, wie Autoverfolgungen und dem „Buddy-Element“, wie ich die Anwesenheit von Jackson mal bezeichnen will.
Natürlich kann man meckern, es ist mehr ein 08/15-Actionfilm als ein Stirb Langsam-Film, aber dieser Schritt war in diesem Fall kein Rückschritt. Den ewig lies sich das Prinzip aus Teil 1 eh nicht kopieren und dank Willis behält Teil 3 genug Ähnlichkeit mit den Vorgängern.
Hierfür sind besonders die markigen Dialoge zwischen Willis und Jackson verantwortlich, die sich mit McLane typischen Sprüchen abwechseln und das ganze Erlebnis zu einem wahren Vergnügen werden lassen.

100% Action gepaart mit gut aufgelegten Schauspielern und viel Humor. Fehlen tut dem Film nämlich eigentlich nix, selbst innovativ ist er für eine Fortsetzung.

ungeprüfte Kritik

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Fantasy, Kids
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
SPOILER? Eigentlich nicht. Verrät nichts über den Inahlt des Films, nur ein wenig über den Inhalt des Buches!

Ich lese gerade das neue HP-Buch, und dabei ist mir eingefallen das ich immer noch keine Kritik zu HP3 abgegeben habe. Aber besser spät als nie, hier ist sie:
Die einfache Gleichung Bestes Buch = Bester Film funktioniert in diesem Fall, obwohl es die bis dato schlechteste Buchumsetzung der Reihe ist. Ich möchte mich hier nicht über unwesentliche Kleinigkeiten die gegenüber dem Buch fehlen oder veränderte Locations aufregen, nein, das hat mich überhaupt nicht gestört. Es fehlt nichts wichtiges, und es sind auch alle wesentlichen Aspekte vorhanden, die in den nächsten Teilen relevant sind. Aber das Weglassen der Tatsache das Harry zum ersten Mal in seiner Hogwarts-Zeit den Quiditsch-Pokal gewinnt ist unverzeilich. Solch gravierende Einschnitte gab es in den Vorgängern nicht. Ansonsten setzt der Film hervorragend die Geschichte um Sirius Black um. Die überraschenden Storywechsel haben mich genauso fasziniert wie damals als ich das Buch gelesen habe.
Die Darsteller der neuen Charakatere sind allesamt überzeugend, vor allem Gary Oldmann als Sirius und Emma Thompson als durchgeknallte Prof. Trelawney.

Man merkt dem Film auch eine gewisse Reife an. Nicht nur die Darsteller sind logischerweise ein Jahr gealtert. Auch ist der Film viel erwachsener geworden als die Vorgänger. Der Film konzentriert sich auf die spannende Story um Sirius Black und verzichtet auf unwichtige, lustige Unterrichtsstunden, wie damals im ersten Jahr die „wir lassen Federn schweben“-Stunde. Wie auch die Buchreihe werden auch die Filme deutlich erwachsener und sind wirklich nichts mehr für Kinder.
Jeder der bislang glaubte Harry Potter seihen Kinderfilme wird mit diesem Film oder spätestens im November mit Teil4 eines Besseren belehrt!
Er war für mich von allem was ich letztes Jahr im Kino gesehen habe, abgesehen von Herr der Ringe 3, der beste Film des Jahres, und hätte die 5 Sterne eigentlich verdient. Aber wegen dem fehlenden Quidditsch-Pokal ziehe ich einen ab.

ungeprüfte Kritik

Harry Potter und der Feuerkelch

Dunkle und schwere Zeiten stehen bevor.
Fantasy, Kids

Harry Potter und der Feuerkelch

Dunkle und schwere Zeiten stehen bevor.
Fantasy, Kids
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Nun ist auch das vierte Abenteuer des Zauberschülers unter die Klappe gekommen.

Große Spoilerwarnung für den ersten Abschnitt.
Der Rest spoilert nur sehr wenig.

Story:
Nach einer mysteriösen Einführungssequenz, geht es mit Harry (Daniel Rattcliffe), Ron (Rupert Grint), Hermione (Emma Watson), und ein paar von Rons Familie zur Qudditsch-WM. Wie die ausging, nebensache, wichtiger ist der Angriff der Totesser, der Gefolgsleute von Lord Voldemorts, die das Zeltlager in ein Schlachtfeld verwandeln.
Danach geht’s in die Schule, hier erwartet uns etwas ganz besonderes: Das trimagische Turnier. Hier tritt Harrys Schule, Hogwarts gegen zwei andere Schulen an. Warum Harry daran teilnimmt, ist erstmal unklar, und sorgt für viel Verwirrung, es kommt auch zum Streit mit seinem besten Freund Ron.
Während die Stimmung im Film immer düsterer wird, beginnt der auflockernde Nebenplot, ein Tanzabend. Dieser Teil bietet einige lustiger, aber auch kitschige Szenen.
Nachdem das Turnier in die zweite Runde ging, geschieht ein Mord. Einige Szenen, die wie Puzzleteile wirken, folgen, ehe es zum Finale des Turniers kommt. Hier wird klar das Harry an dem Turnier nur teilnehmen musste, um zu Voldemort (Ralph Finnes) gelotst zu werden. Dieser schafft es nun wieder, in einen eigenen menschlichen Körper zu schlüpfen, und ruft seine Totesser. Unter denen trifft man auch ein bekanntes Gesicht. Harry kann entkommen, für einen anderen Schüler endet diese Szene allerdings tödlich. Zurück in Hogwarts kann Harry noch nicht verschnaufen, denn der in der Schule infiltrierte Gefolgsmann Voldemort outet sich. Dadurch fügen sich die vielen kleinen Puzzleteil-Szenen zu einem sinnigen Bild zusammen. Das Ende fällt nicht ganz so fröhlich aus, wie man das gewohnt ist, es hat mehr von einer Aufbruchsstimmung, die zeigt das sich mit diesem Schuljahr alles verändert hat.

Kritik:
Verändert hat sich auch das Wesen des Films. Schon das Erscheinen des WarnerBrothers-Symbol wirkt düsterer als bisher. Hogwarts ist sehr dunkel gestaltet. Ja, es sieht wieder anders aus in den vorherigen Filmen, aber wenn stört das? Häufig regnet es, Fenster weinen, Morde geschehen. Auch wenn es offiziell erlaubt ist: Eltern, die mit ihren 6 – 8- jährigen Kindern das anschauen, gehören nach Azkaban verbannt.
Der Film ist der bislang actionreichste, kein Wunder, es ist das inhaltsreichste Buch. Deshalb bietet er auch fast nie Verschnaufpausen, er wirkt aber nicht gehetzt. Einige Peinlichkeiten hat der Film schon, vor allem in der Nebenstory, um den Weihnachtsball, der zum einen für 20 Minuten Auflockerung sorgt, zum anderen die Entwicklung der Kinder zu Teenagern sehr schön, und nachvollziehbar zeigt. Vor allem Hermione ist hier sehr stark, die alle Facetten einer typischen 14-jährigen aufzeigt.
Ein sehr guter neuer Charakter ist der Lehrer Mad-Eye Moody (Brendan Gleeson), er zeigt in der einzigen Unterrichtsstunde, des gesamten Films, das er konsequent und knallhart ist, kein Vergleich zu der heiteren Irrwicht-im-Schrank-Stunde des dritten Teils. Auch sonst ist er sehr cool und hat etwas Furcht einflößendes an sich. Die Teilnehmer des trimagischen Turniers werden sehr schön eingeführt, zumindest die männlichen. Cedrig Digory lernt man sehr früh als agilen, starken jungen Mann kennen. Viktor Krum hat eine sehr pompöse Einführung, hierfür wurde die Qudditsch-WM effektiv genutzt. Fleur Delacure wird bei dem Auftritt der Schülerinnen ihrer Schule nicht speziell erwähnt. Dieser Auftritt ist übrigens etwas peinlich geraten. Dies gilt auch für die Szenen mit der Reporterin, die noch nerviger rüberkommt als man sie sich im Buch vorstellt.
Die Optik des Films ist sehr schick. Dunkle und helle Szenen wechseln sich schön ab. Die Darstellung des Drachen, und des Schiffes der bulgarischen Schule sind sehr beeindruckend. Beeindruckend ist auch die Szene auf dem Friedhof. Der wirkt passend düster. Voldemort sieht sensationell aus, man erkennt fast das Gesicht aus Teil1 wieder.

Die Darsteller:
Den drei Hauptdarsteller merkt man die Erfahrung an, die sie mittlerweile gesammelt haben. Sie wirken deutlich souveräner als im ersten Film. Die Pupertät bringen sie sehr gut rüber, was vor allem daran liegt, das sie selbst gerade darin sind. Ralph Finnes schafft es den dunklen Lord wirklich düster und umbarmherzig rüberkommen zu lassen. Sehr stark ist auch Brendan Gleeson, der dem Mad-Eye wirklich Charakter gibt.

Fazit:
Interessante, ungewöhnliche Story, die sowohl optisch beeindrucken, als auch schauspielerisch überzeugen kann. Er setzt konsequent das Älterwerden der Charaktere und die Mutation des Films zum ernsthaften Film fort. Macht Freude auf Teil5.
Mein einziger Kritikpunkt sind eigentlich die wenigen Szenen die etwas peinlich rüberkommen, Bsp. Baden mit Ei und Geist. Insgesamt hat er mich nicht ganz so begeistert wie Teil3, dem ich 90% gegeben habe, deswegen die 80%.

Ein paar Anmerkungen zur Buchumsetzung:
Der Regisseur hat die Schwerpunkte richtig gesetzt, und vertieft diese sinnvoll. er beschränkt sich, wie schon sein Vorgänger auf die wesentliche Story. Szenen, die für diese nicht wichtig sind, wurden konsequent rausgeschnitten. Ich höre schon das Jammern der Leute, die eine Abfilmung des Buches erhofft haben, und sehe schon ihre Listen, was den alles fehlt. Solche Leute wollen sich wohl 5 Stunden ins Kino setzen. Die Hälfte reicht auch, und in der Zeit hatte wurde ich sehr gut unterhalten.

ungeprüfte Kritik

Harry Potter und der Orden des Phönix

Die Rebellion beginnt.
Fantasy, Kids

Harry Potter und der Orden des Phönix

Die Rebellion beginnt.
Fantasy, Kids
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Starttag, 16:45 Uhr. Ich sitze im Kino und fühle … mich alt. Links neben mir: 2 Kinder mit erwachsener Begleitung. Ich blicke in die Reihen vor mir und versuche einen Menschen zu erblicken der ebenfalls der Bald 30-Genertion angehört. Fehlanzeige! Hinter mir: ca. ein Dutzend Jungs die knapp die Altersfreigabe erfüllen, wenn überhaupt. Schlimmer als das sie evtl. unberechtigt dort sitzen ist die Tatsachen dass die meisten von ihnen unter dem „Ich kann meinen Mund keine 140 Minuten halten – Syndrom“ litten. Neben dem chronischen Alleswisser war in dieser Gruppe auch der chronische Nichtswisser anwesend, der bei jeder neuen Person, die auf der Leinwand auftauchte, fragte wer das denn sei.
Lange Rede, kurzer Sinn: Schaut euch den Film nicht vor 20 Uhr an!

Wollte ich sonst noch was erzählen? Ja, da war ja noch eine Kleinigkeit, der Simpsons-Trailer!
Herrlich, habe den Kauf der Karte für den 25. noch nicht bereut.

So, nun bin ich aber fertig.

Halt, nicht wegklicken, nach dem Simpsons-Trailer kam ja noch ein Film, und damit endlich zum eigentlich Thema, das da heißt ‚Harry Phoenix und der Orden des Potter’ oder so ähnlich.

„Tatze? Kenn ich nicht.“ Wenn es euch ähnlich geht solltet ihr euch die letzten Vorgänger dieses Films noch einmal anschauen, denn die Story baut auf diesen auf.
Dementsprechend trifft man einige alte Bekannte aus dem „Gefangenen von Askaban“ und „Feuerkelch“ wieder: Lupin, Sirius, Moody.
Zum ersten Mal tauchen also Lehrer des Fachs „Verteidigung gegen die dunklen Künste“ ein zweites Mal in einem Harry Potter–Film auf. Allerdings ohne dabei eine Fuß in die Schule zu setzen, denn den Unterricht übernimmt dieses Mal eine Frau!

Ich weiß, das ist schwer zu verstehen, aber sie ist dort auch nicht um den Schülern etwas beizubringen, sondern HALT! Ich wollte gar nicht so viel über die Story verraten.

Jedenfalls geht es in „Orden des Phönix“ weniger darum das Harry und seine Schulfreunde den Umgang mit Magie lernen, als das sie sie anwenden. Denn aus den braven Schulfilmen
ist ein Politdrama um Intrigen und Machtspielchen geworden, das in einen handfesten Krieg ausartet.
Genug gespoilert. Weitere Spoiler werde ich jeweils vorher androhen.

Mut ist schon immer in zentrales Thema in der Welt von Harry Potter. Den bewies dieses Mal auch Warner Brothers, indem sie den fast ausschließlich durch TV-Filme bekannten Regisseur David Yates die Adaption von „Harry Potter und der Orden des Phönix“ überleisen. Der Mut wurde belohnt.
Yates versteht es die Stimmung ab der ersten Minute auf den Boden zu drücken, und sie dort zu halten. Somit macht er allen Zuschauern im einstelligen Alter klar: „Der Film ist nichts für euch“!
Für Harry geht es bereits nach wenigen Minuten um sein Leben und den Erhalt seiner Lebensmittelpunkte. Er muss kämpfen, und das den ganzen Film über. Gegen Lehrer, sich selbst, Gefühle und natürlich gegen ihr-wisst-schon-wen!
Für Daniel Ratcliffe war es mit Sicherheit die bis dahin schwierigste Aufgabe den Zauberschüler darzustellen. Auch wenn er immer noch die Gesichtsvielfalt von Matt Damon geerbt zu haben scheint, bekommt er dies ordentlich in den Griff.
Den Leistungssprung von Emma Watson (Hermine) fand ich aber, wie schon beim ‚Feuerkelch’ ein wenig größer. Sie gibt ihrer Rolle Facetten die Rowling selbst wohl gar nicht vorgesehen hat. Dies kann jeder interpretieren wie er will, ich finde es gut.
Rupert Grint (Ron Weasley) kann sich mit dieser Leistung lediglich als Komödiendarsteller bewerben, seine witzigen Dialoge mit Hermine waren dafür aber echte Highlights.

Kurz zu den neuen Charakteren:
Da wäre als erstes Ms. Figg, die Nachbarin von Harry, die seltsamerweise Dumbledore kennt (dass sie von Zauberern abstammt ohne selbst eine Hexe zu sein wird verschwiegen). Ihr Kurzauftritt ist zwar von Bedeutung, sie gerät aber schnell in Vergessenheit.
Die trifft auf den nächsten Neuling keineswegs zu: Tonks ist mit einem Wort u beschreiben: HAMMER! Allein wegen ihr freu ich mich schon auf den sechsten Film, indem sie wohl ein wenig mehr Einsätze bekommen wird, als die sporadischen Kurzauftritte hier.
Ein weiterer neuer Charakter ist, wie üblich, der neue Lehrer des Fachs ‚Verteidigung gegen die dunklen Künste’. Dolores Umbridge ist ein dermaßen unsympathischer Kotzbrocken das man ihr bereits nach ihrer zum Einschlafen aufrufenden Antrittsrede nur das Schlechteste wünscht. Imelda Staunton liefert hier die beste Leistung der gesamten Filmreihe ab. Wie rigoros und selbstherrlich sie agiert, immer mit einem falschen Lächeln auf den Lippen, ist ganz großes Kino. Für mich ein Kandidat für den Nebendarstellinen-ed.
Eine bisher unbekannte Schülerin bekommt man auch noch vorgesetzt: Luna Lovegood. Was sie eigentlich für einen Sinn hat wird nie ganz klar, jedenfalls redet sie seltsam daher und unterstützt Harry bei seinen Kämpfen gegen Umbridge und Voldemort.
Kommen wir nun zum bösesten der neuen Charaktere, die übrigens allesamt Frauen sind. Die Totesserin Bellatrix Lestrange(Helena Bonham Carter) wird als absolutes Sinnbild des durchgeknallten Voldemort-Anhängers dargestellt und sieht wirklich zum Fürchten aus.

Kommen wir nach diesem Girlsclub mal wieder zu einem Mann, zu dem im Regiestuhl. Nun stellen wir uns die Frage was wir mit 150 Millionen Dollar machen würden. Wer sich das überlegt hat, dem verrate ich was der gute Mr. Yates damit gemacht hat. Er hat damit ein Effektfeuerwerk geschaffen das zum einen eindrucksvolle Bilder liefert, zum anderen diese nicht in den Vordergrund stellt, sondern sie als Mittel zum Zweck einsetzt. Optische Elemente sorgen dafür dass man bei den teilweise schnell geschnittenen Kämpfen nicht den Überblick über die Protagonisten verliert. Sie erwecken Zaubersprüche zum Leben, sie sorgen für AHA-Effekte und sorgen für die stets passende Stimmung.
Die Gänge auf dem Weg zum finalen Endkampf sind tiefschwarz, Dolores Umbridge kitschig-pink. Das Spiel mit den Farben und Effekten beherrscht Yates wirklich sehr gut. Dabei passt er die Optik der Situation an und stellt nicht alles grau dar oder liefert permanent schlechtes Wetter wie Mikel Newell in Teil 4.
Aber er nutzt das Geld nicht nur für Effekte, er liefert Landschaftsaufnahmen vom Hogwartsgelände ebenso wie Stadtrundflüge inkl. britischem Parlament.

Da ihm WB zu wenig Zeit gibt die umfangreiche Geschichte auszuschmücken wird der Zuschauer über einige Ereignisse per Zeitungsbericht informiert. Jahreszeitwechsel werden mittels kurzem Überflug über das Hogwarts-Gelände vermittelt, ähnlich wie im 3. Teil.
Dessen dichte Athmosphäre ist es was dem ‚Orden des Phönix’ ein wenig fehlt. Es zieht sich ein wenig zwischen Phönixorden, Dumbleodres Armee, und damit Hogwarts und Grimaudplatz, der übrigens ‚Place’ genannt wird, hin und her. Das weitere Manko im Vergleich mit dem bisher besten Film der Reihe ist die verhältnismäßig einfache Story. Alles bewegt sich auf das große Finale zu, an dessen Ende es keine Wendung mehr gibt, nein, kurz darauf ist der Film vorbei.
Für Trauer ist dann keine Zeit, nein dem Zuschauer wird entgegengeschmettert das der begonnen Kampf im Mittelpunkt der restlichen Serie stehen wird. Auch wenn hier Emotionen wünschenswert gewesen wären, passt das offene Ende wirklich gut, weil jeder weiß das da noch was kommt.

Ein wenig kommt auch noch in meiner Kritik.
Denn was in einem Jugendfilm, ich vermeide bewusst den Begriff Kinderfilm, nicht fehlen darf ist trotz aller Bedrohung und Düsternis ist ein gewisser Humor. Den setzt Yates zielgerecht ein, lässt Rons humoristisch veranlagten Brüdern genug Freiraum um ihre farbenfroh inszenierten Scherze durchzuführen. Für weitere Gags sorgen Hermine und Ron die sich zahlreiche pointierte Wortgefechte liefern. Filch, der ja bereits in Teil 4 zur Witzfigur verkommen ist, sorgt hier wiederum für einige unterhaltsame Einlagen, die allerdings nicht ganz so lächerlich wirken wie beim ‚Feuerkelch’. Reden darf er dabei allerdings kaum. Man könnte ihn fast als Statist bezeichnen.
Allerdings passt es zum Konzept des Films, das offensichtlich von dem Prinzip ‚Ein Bild sagt mehr als tausend Worte’ abgekupfert wurde. In vielen Szenen wird nicht mehr geredet als nötig, klärende Worte dessen was man sieht sind oftmals einfach nicht nötig.
Ein gutes Beispiel hierfür sind die Traumsequenzen. Diese schaffen es ohne Worte die gute Laune zu zerstören und dem Zuschauer bewusst zu machen warum er da ist, also Harry, nicht der Zuschauer.

Er muss in den Krieg ziehen, er muss gegen Voldemort kämpfen. Eigentlich nichts Neues mehr für den kampferprobten Zauberschüler, aber dieses Mal ist der Kampf deutlich emotionaler als je zuvor. Diese Emotionen darf Ratcliffe voll ausleben, besonders wenn er gemeinsam mit Gary Oldman alias Sirius Black auf der Leinwand zu sehen ist. Ihr väterliches Verhältnis ist rührselig ohne zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken. Der Höhepunkt der Beziehung ist erreicht, als während eines Kampfes Sirius Harry plötzlich James nennt. Es wird wohl ein Versprecher gewesen sein, das vom Regisseur bewusst geplant war. Es ist gewissermaßen Harrys Ritterschlag, die Bestätigung dass er jetzt erwachsen ist.
Emotionen ein wenig anderer Art hat Harry gegenüber einer Mitschülerin. Allerdings wirkt dieser Plot ein wenig aufgesetzt. Man wollte Harrys ersten Kuss wohl auf jeden Fall in den Film einbauen, wusste aber um die Irrelevanz um die Geschichte drum herum, die deswegen richtigerweise gestrichen wurde. Aber er hat eine der witzigsten Szenen des ganzen Filmes zur Folge.
Ganz andere Emotionen erlebt Harry durch das Mittun seines Erzfeindes Voldemort. Zum ersten Mal erlebt man einen in sich zerrissenen Harry, der sich seiner Verbindung zu Voldemort bewusst ist, und sein eigens Wesen mit dessen gleichstellt.
Wie bereits angedeutet leistet Daniel Ratcliffe ordentliche Arbeit, dies schließt die Darstellung dieser sehr unterschiedlichen Emotionen auf jeden Fall ein. Ebenfalls stark fand ich seine Szenen als Lehrer.

Ein Problem in Romanverfilmungen ist ja häufig ein hohes Tempo, hierunter leiden Harry Potter – Filme umfangsbedingt auch das oder andere mal.
Hier fiel mir das Tempo lediglich am Ende negativ auf, als nach gefühlten 100 Minuten der Film bereits vorbei vor. Es hätte ruhig ein wenig mehr sein können. Denn diese realen 138 Minuten fühlte ich mich sehr gut unterhalten, hatte meinen Spaß, war abgetaucht in einer anderen Welt und erlebte in dieser eine spannende Geschichte.
Eine Geschichte die sich deutlich erwachsener präsentiert als bei den Vorgängern. Schulinterne Wettkämpfe? Fehlanzeige! Schulturniere zum Zuge der internationalen Verständigung? Unnötig. Kein Jagen nach irgendwelchen Pokalen oder guten Noten, wobei letztere eine rudimentäre Rolle spielen. Die Bibliothek, früher ein zentraler Ort der Handlung, wird kein einziges Mal erwähnt. Hauspunkte werden auch keine vergeben oder abgezogen. Dafür gibt es eine Jagd nach Glaubwürdigkeitspunkten, in deren Wertung der machtbesessene Zaubererminister Fudge Harry stets einen Schritt voraus ist. Aber nicht nur um Macht im Ministerium geht es, nein auch innerhalb Hogwarts entsteht ein Machtkampf wie man ihn vorher noch nie erlebt hatte.

Kurz noch ein paar Anmerkungen die Spoiler enthalten:

Percy Weasley, Rons Bruder den man aus den ersten drei Filmen kennt, ist in zwei Kurzauftritten zu sehen. Da seine im vierten Teil aufgebaute uneingeschränkte Loyalität gegenüber dem Ministerium dort nicht erwähnt wurde, ist seine Rolle in diesem Teil doch schwierig nachvollziehbar.
Eine kurze Erwähnung des Bruchs mit seiner Familie z.B. bei der Weihnachtsfeier wäre da hilfreich gewesen.

Warum hat ein Avada Kedavra von Bellatrix Lestrange andere Auswirkungen als bei Voldemort bzw. Wurmschwanz? Auch wenn die Regisseure wechseln, wäre ein wenig Kontunität wünschenswert, aber das ist wirklich nur ein sehr kleines Übel.

Spoilerende .


Wer sich über die geänderte deutsche Stimme von Dumbledore wundert, dem sei hiermit gesagt, das er diese evtl. kennt, da sie früher für einen anderen Schauspieler verwendet wurde, nämlich für Bud Spencer!

Zum Schluss muss ich noch Nigel erwähnen. Im vierten Teil war dieser kleine Knirps nur kurz zu Sehen, hier darf er kämpfen und hat ein paar Dialoge mit Harry. Das Besondere an Nigel ist, das er nicht im Buch auftaucht.


Fazit:
Eigentlich habe ich genug geschrieben. Bleibt nur zu sagen dass der Film düster ist und daher meiner Meinung nach nichts ist für folgende Bevölkerungsschichten:

1. Kinder bis 10 Jahre wenn sie die Romanvorlage kennen.
2. Kinder bis 14 Jahre wenn sie die Romanvorlage nicht kennen.
3. Menschen die weder Buch noch vorhergehende Filme kennen.
4. Menschen mit schwachen Nerven


In meinem persönlichen Harry Potter – Ranking liegt der Film knapp hinter meinem Favoriten, dem „Gefangenen von Askaban“ auf Platz 2. Das Abenteuer präsentiert sich noch eine Spur erwachsener als das Vierte, bei dem es vordergründig ja um Ruhm und Ehre geht, während dieses Mal das Handeln des dunklen Lords nicht so lange im Verborgenen bleibt.

ungeprüfte Kritik

Die Simpsons - Der Film

Komödie, Animation

Die Simpsons - Der Film

Komödie, Animation
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Serienadaptionen gehören ja mitunter zu den schlechtesten Filmen diesseits der Milchstraße. Besonders Filme älterer Serien sind zwar meist sehenswert, erreichen aber nicht den Charme ihrer in die Jahre gekommenen Vorbilder.
Die Simpsons profitieren herbei von ihrem Vorteil den sie auch gegenüber anderen Serien haben, dass sie eben eine Zeichentrickserie sind. Die Charaktere altern nicht, und müssen somit in der Filmadaption nicht von anderen Darstellern gespielt werden als in der Serie.

Dies erhöht den Wiedererkennungswert und man fühlt sich nach wenigen Sekunden schon wohl wie auf dem heimischen Sofa.
Von da an erlebt man eigentlich nicht mehr als eine Simpsons-Folge mit Überlänge. Diese ist von der Grundstimmung deutlich ernster als die meisten der knapp 400 bisherigen Folgen. Trotzdem darf Homer seinem typischen Humor freien Lauf lassen. Besonders zu Beginn gibt es ein großartiges Gagfeuerwerk. Die meisten dieser Gags machen auch Sinn für die Geschichte, nur einige sind belangloses Beiwerk, wie das bei den Simpsons aber nun mal üblich ist. Ebenso wird das typische hohe Tempo mit dem sich die Story entwickelt aus der Serie übernommen. Das verringert sich zwar im Laufe der Zeit, aber Langweile kommt keine Sekunde auf. Irgendein Familienmitglied ist stets für einen Lacher gut.
Aber es wäre keine Simpsons-Folge wenn es ausschließlich etwas zu lachen gäbe, nein, die Lage ist ernst. So ernst das die Staatsgewalt über das Schicksal der Simpsons zu entscheiden hat. Natürlich wird hierbei mit Kritik und Parodien nicht gespart. „I wurd gwählt zum lenken, ned zum denken!“.
Alles was man aus der Serie kennt, erhält hier ausgiebig Spielraum: Vater-Sohn-Konflikt, Geschwisterkämpfe, schlüpfrige Dialoge zwischen Homer und Marge, die Senilität von Grandpa, usw.

Die Macher ließen es sich auch nicht nehmen den aberwitzigen Versuch zu starten sämtliche Charaktere der Reihe in den Film einzubauen. Es ist ihnen beinahe gelungen, der einzige Charakter der mir spontan einfällt der nicht zu sehen war, ist Stephen Hawkin.

Was sofort ins Auge fällt ist die Qualität der Zeichnungen. Da haben die Zeichner wohl die Sonntags-Stifte ausgepackt, alles schaut klarer aus, und präsentiert sich in leicht anderen Farben als auf dem Fernseher. Bei dieser Leistung kann man getrost die Rechner aus dem Fenster werfen, kein Mensch braucht 3D-Animationen, wenn man diese 2D-Qualität sieht.

Aufgebohrt wurde auch die Story um einige innovative Gags die ich hier nicht verraten möchte. Nur soviel, sie machen einfach Spaß.
Man kommt aus dem Lachen sowieso kaum heraus, die Gags überschlagen sich fast. Der Kinosaal hat getobt wie ich das selten erlebt habe.
Was bei allem Humor nicht zu kurz kommen darf ist die Story. Natürlich kann man sich fragen, on ein solcher Film eine gute Geschichte überhaupt nötig hat? Die Macher beantworteten diese Frage mit einem klaren Ja. Den ihnen ist es gelungen die zahlreichen Gags in eine unterhaltsame Geschichte zu verpacken. Diese schafft es die für Simpson-Verhältnisse ungewöhnliche Länge von knapp 90 Minuten bestens zu füllen. Trotzdem bekommen die zahlreichen Nebencharaktere meist nur Kurzauftritte, Schwerpunkt der Handlung ist die 5-köpfige Familie um ihr vertrotteltes Oberhaupt. Dessen Ignoranz sorgt sogar für einen echten Ehekrach, ehe er zum strahlenden Helden wird.

Natürlich muss sich der Film die Frage stellen wer seine Zielgruppe ist.
In erster Linie natürlich all die Simpson-Fans dieses Planeten, die die gelbe Familie lieben und schätzen. Leute, die mit der Serie nichts anfangen können, werden evtl. auch mit dem Film ihre Schwierigkeiten haben, da er eben als das beinhaltet was die Serie auch auszeichnet. Aber halt auch kaum mehr. Mehr musste es für mich als bekennender Simpsons-Fan auch gar nicht sein, diese längste Folge aller Zeiten ist jedenfalls eine der besten.

Fazit:
Konsequente Serienadaption die alle Stärken der Reihe ausspielt, und ihren Hauptcharakteren viel Spielraum lässt, um für ein selten gesehenes Humorfeuerwerk zu sorgen. Trotzdem hat der Film eine ernsthaftere Grundstimmung als die Serie, und erzählt eine amüsante und stets unterhaltsame Geschichte.

ungeprüfte Kritik

Die Fremde in dir

Wie weit würdest du gehen, wenn du alles verlierst?
Thriller

Die Fremde in dir

Wie weit würdest du gehen, wenn du alles verlierst?
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Rache! Ein häufig gesehenes Thema in der cineastischen Vergangenheit. Während sie früher eher der männlichen Schauspielerzunft zugerechnet wurde, lassen in den letzten Jahren immer mehr Regisseure geschädigte Frauen in die Rolle namenloser Rächer schlüpfen. Herausragendes Beispiel hierbei: Uma Thurman in Kill Bill.
Obwohl diese Thematik nichts neues darstellt, ist dies Die Fremde in Dir durchaus, den hier gilt ganz deutlich der Grundsatz: Die Mischung macht’s.

Jodie Foster, seit Jahren ihrer Form früherer Jahre hinterherhetzend, spielt die Radiomoderatorin Erica Bain. Sie moderiert eine Sendung namens Streifzüge, bei einem solchem durch den Central Park wird ihr Verlobter getötet und Erica schwer verletzt.
Nach zwei Wochen Koma tut sie sich nicht nur körperlich schwer in ihren Alltag einsteigen zu können. Die seelischen Qualen, hervorgerufen von den Erinnerungen an den Überfall lassen sie zu einem von Angst erfüllten Persönchen werden. Hier folgt nun ein Schnitt, der geradezu typisch ist für eine Foster-Rolle. Sie zerfällt nicht an dem Schmerz, sondern sie rappelt sich auf und holt zum Gegenschlag aus. Sie besorgt sich eine Waffe. Fortan lebt jeder gefährlich der ihr Angst einjagt.
Natürlich bleiben ihre Taten nicht unbemerkt und alsbald ahnt die Polizei in Person von Detective Sean Mercer (Terrence Howard) das Erika der von breiten Teilen der Öffentlichkeit gleichermaßen geliebte Selbstjustiz ausübende Rächer ist. Das Zusammenspiel zwischen Foster und Howard ist einer der aufregendsten Teile dieses Films. Von Dialog zu Dialog verhärtet sich Mercer’s Verdacht und man kann nur erahnen ob Erika weiß dass der Detective ihr auf die Schliche kommt.
Neben der anfangs aus Notwehr Selbstjustiz ausübenden Erika, erleben wir aber noch die Rächerin. Von der Polizei im Stich gelassen fühlend, macht sie sich selbst auf die Suche nach den Mördern ihres Freundes. Allerdings steht der Rachefeldzug klar im Hintergrund gegenüber dem Kampf in Erikas Inneren.
Da ist die Radiomoderatorin die ihren Freund liebte, die ihre Stadt liebt, die heiraten will, die voller Hoffnung ist, und sich keinen besseren Ort für Leben wünscht als New York. Diese trifft auf die verängstigte Erika, die aufgrund böser Erinnerungen nicht schlafen kann, die sich nach Schutz sehnt, von dem vorher nie gedacht hätte dass sie ihn benötigen würde. In Ermangelung eines männlichen Beschützers muss sie sich selbst verteidigen, und tut dies mit aller Härte und Konsequenz.

Der Kampf dieser beiden Erikas wird häufig durch Beiträge aus dem Off mit Fosters Stimme dargestellt. Auf diese Momente muss der Zuschauer sich einlassen um das Drama hinter der Maske des Kriminalfilms zu erkennen. Leider beginnt dieser Spagat nicht gänzlich, die ruhige Erzählweise dämmt eher die Stimmung als das sie die Intensität des erlebten steigert. Dies tun im Verlauf der Geschichte die Wandlungen der Charaktere als die Grenze zwischen Gut und Böse undurchschaubar wird und Detective Mercer am Ende eine folgenschwere Entscheidung fällt.

Das Das Fremde in Dir durchweg spannende Unterhaltung bietet ist neben der durchaus gelungenen Performance von Jodie Foster auch dem Drehbuchautoren Roderick und Taylor zu verdanken. Ein zu Beginn scheinbar ohne Zusammenhang zusätzlich eingebauter Kriminalfall schafft eine Verwirrung beim Zuschauer, die durchaus in Spannung überzugehen vermag.
Als diese verflacht beginnt die psychologische Komponente zu greifen. So ist es wohl dem gelungen Timing mit dem Regisseur Neil Jordan die verschiedenen Geschichten verwebt, zu verdanken dass dieser Thriller ein gelungenes Gesamtwerk geworden ist. Er bringt auch Jodie Foster zu ihrer wohl besten Leistung seit Panic Room. Allerdings ist auch eine typische Foster-Rolle, sie kann hier ihre ganze Routine ausspielen, und davon hat die 45-jährige mittlerweile ja genug. Terrence Howard weiß ebenfalls zu überzeugen und schafft es in den gemeinsamen Szenen sich aus dem Schatten der zweifachen Oscar-Gewinnerin herauszuspielen.
Mercers Jagd nach dem Racheengel ist die wohl unterhaltsamste Facette dieses ungewöhnlichen Thrillers. Leider macht die Ermittlungsarbeit teilweise einen inkonsequenten Eindruck. Hier zeigt sich das Jordan in vielen Teichen fischen wollte und dabei die Angelstücke wohl ein wenig zu kurz waren, um an die wirklich großen Brocken heranreichen zu können. Sein Fang reicht trotzdem um den Bedarf eines Filmhungrigen zu stillen.

Auch wenn mancher Zuschauer am Ende geschockt ist über die Verharmlosung von Morden muss man diesem Film seine tiefen-psychologische Wirkung zu gute Schreiben. Denn die Grundaussage „Jeder kann zum Mörder werden“ mögen die meisten Menschen verneinen, allerdings wagt wohl niemand eine Aussage wie er an Erikas Stelle handeln würde. Dadurch geht dieses Erlebnis unter die Haut und kann dort Spuren hinterlassen wie der Kampf zwischen Erika und der Fremden in ihr!

ungeprüfte Kritik

Von Löwen und Lämmern

Wofür lebst du? Wofür stirbst du? Wofür kämpfst du? Wofür stehst du ein?
Drama, Kriegsfilm

Von Löwen und Lämmern

Wofür lebst du? Wofür stirbst du? Wofür kämpfst du? Wofür stehst du ein?
Drama, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
SPOILERANFANG
Die erfahrene Journalistin Janine Roth (Meryl Streep) wird zu einem Senator (Tom Cruise) gerufen, der ihr von einer neuen Taktik im Krieg in Afghanistan berichtet. Diese wird zu diesem Zeitpunkt bereits umgesetzt, während der Uni-Professor Dr. Malley (Robert Redord) eine Unterhaltung mit seinem Studenten Todd Hayes(Andrew Garfield) führt, und ihm von zwei ehemaligen Studenten erzählt, die in diesem Moment an dem Einsatz teilnehmen.
SPOILERENDE


Robert Redfords hat für sein Regiedebüt mit Meryl Streep und Tom Cruise zwei echte Hochkaräter gewinnen können, und der Film profitiert davon.
Der Schlagabtausch zwischen Cruise und Streep stellt an manchen Stellen sogar Tom Cruise legendäres Rededuell mit Jack Nicholson aus ‚Eine Frage der Ehre’ in den Schatten. Während Cruise kriegsfreundliche Parolen drischt fischt die Streep meist treffend die Quint-Essenz seiner Aussagen heraus, oder nagelt ihn auf die negativen Auswirkungen seiner Platitüten fest. Ihr Minenspiel mit dem sie zwischen überrascht, empört und verwirrt hin und her wechselt ist großartig. Tom Cruise kann da nicht ganz mithalten, überzeugt aber als Sprüche klopfender Senator der von der Überlegenheit der USA fest überzeugt ist. Bis kurz vor Ende verlässt dieser Plot nicht das Büro des Senators.

Von der amerikanischen Überlegenheit sind auch die Soldaten überzeugt, die zeitgleich die von Senator Irving groß propangierte neue Offensive eröffnen. Hier sind es weniger die Darsteller die zu überzeugen wiesen, als der Kameramann. Die nahezu totale Finsternis wird immer wird von kurzen Lichtzuckungen und Gesprächen unterbrochen. Dieser Handlungsstrang ist mitreisend, wenn auch klischeebehaftet. Der ami-typische Wechsel von lockerer Vorfreude auf panische Angst erinnert ein wenig an Filme wie Black Hawk Down.

Im dritten Handlungsstrang tritt Robert Redford selbst auf die Bühne und liefert sich als engagierter Professor ein Wortgefecht mit Andrew Garfield. Der Jungstar spielt dem Altmeister hier glatt an die Wand, und das obwohl Redford nicht schlecht spielt, aber Garfield stiehlt im echt die Show.
Aber das ist egal, es geht hier ja weniger um den Schauspieler Redford als um den Regisseur Redford. Und der baut in diesen Strang der Geschichte eine Diskussion über Verantwortungsbewusstsein, über Wehrpflicht, und über die sozialen Probleme der heutigen Welt ein, die zum Nachdenken anregt und einfach mitreisend ist.
Das Ende ist zwar vorhersehbar, trotzdem ist der Zusammenhang zwischen dieser und den anderen beiden Geschichten lange unklar.


Redford spielt mit dem Zuschauer und lässt ihn in langen Dialogen angestrengt versuchen dem Gehörten zu Folgen. Dadurch ist ‚Von Löwen und Lämmern’ stets spannend und lässt einen nachdenklich zurück. Denn während die Reporterin Janine mit ihrem Chef Ärger bekommt, hat sich das Weltbild für Todd wohl verändert, als er nach dem Gespräch zurück in seine WG kommt. Beim Zuschauer ist diese Reaktion wohl nicht so umfassend, aber man wird mit vielen kritischen Aussagen konfrontiert, die dieses Erlebnis ohne Zweifel mehr zu einem Denk-Film als zu einem Unterhaltungsfilm machen.

Klingt ein wenig trocken, aber dies bedeutet bei weitem nicht das ‚Von Löwen und Lämmern’ langweilig wäre. Im Gegenteil, die Dialoge sind mitreisend, die diskutierten Themen spannend, die Charaktere interessant, besonders die Studenten Arian und Erwin von denen Prof. Malley erzählt. Deren Geschichte ist das eigentlich zentrale Element der Geschichte, obwohl sie erst sehr spät bewusst zu sehen sind. Viel zu sehen sind Meryl Streep und Tom Cruise die beide großartige Leistungen abliefern. Zusammen mit Redford und Garfield bilden diese vier die Hauptprotagonisten deren Gespräche den Film prägen. Den Stempel aufdrücken tut allerdings am meisten die actionreichste Story, der Einsatz der Soldaten in Afghanistan. Hier fiebert man mit, und bangt im die Menschenleben von denen in den anderen Handlungssträngen nur erzählt wird.

Dieses Dreiteilen der Handlung macht ‚Von Löwen und Lämmern’ zu einem faszinierenden, spannenden und verwirrenden Erlebnis. Die Botschaft ist natürlich stark diskussionswürdig weil sehr breit gefächert, was die unterschiedlichen Meinungen der Filmcharaktere authentisch wiedergibt.

Erwähnenswert ist auch die Subtilität mit der Redford hier arbeitet. Wenige Charaktere, wenige Schauplätze. Man kann hier wohl von einem Low-Budget-Film reden, mal abgesehen von der Gage für Cruise und Streep. Aber das Geld hat sich gelohnt. Denn die Schauspieler tragen diesen Film, nicht die Effekte, nicht die Story, sondern die großartigen Charaktere und die Umsetzung der Materie. Die Schnitte zwischen den drei Handlungsorten sind stets passend, der harte Schwenk stört nie, alles fließt zusammen zu einem Filmerlebnis aus einem Guss.

Genug des Lobs, warum steht da oben keine 100, sondern eine 80?
Weil der Film hinterher schwer einzuordnen ist, weil ich da saß und mich fragte was ich nun denken solle. Das Ende kommt abrupt, man fühlt sich nicht komplett befriedigt obwohl eigentlich alles gesagt wurde.
Und wer mich kennt weiß, das ich selten zu höheren Wertungen als der 80 greife!
Und somit gibt es 81%.

ungeprüfte Kritik

Charmed - Staffel 7

Die komplette siebte Season
Serie, Fantasy

Charmed - Staffel 7

Die komplette siebte Season
Serie, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 15.01.2009
Sehr gute Staffel miot vielen Wendungen.
Vor allem das Finale war sehr spannend und das Ende einfach großartig.
Das wäre auch ein schönes Ende für die ganze Serie gewesen!

ungeprüfte Kritik

Death Proof

Todsicher
Thriller, Action

Death Proof

Todsicher
Thriller, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Ich kann wieder zu Recht behaupten, dass ich alle Filme von Tarantino gesehen habe!
Und dass obwohl meine Lust auf den Film gesunken war nachdem ich drei, unabhängig voneinander fast identische Meinungen gehört hatte: „Langweilig“!
Diesem Urteil kann ich mich nur bedingt anschließen. Zwar besitzt Death Proof – Todsicher ausschweifende Dialoge bei denen sich Tarantino selbst übertrifft, und es eine Spur übertreibt, aber das machen die grandiosen Actionszenen weg. Besonders in der 2. Hälfte kommt kaum Langeweile auf. Der dialoglastige Teil ist eine witzige Satire über Filmschaffende. Was danach kommt lässt die Kinnlade 15 Minuten am Boden kleben.
Beim manchen Filmen hat sich der ein oder andere bestimmt schon gedacht, man könnte doch auf Schauspieler verzichten und einfach deren Stuntdoubles die ganze Arbeit übertragen. Death Proof hat dieser Schritt nicht geschadet, Zoe Bell, die Stuntfrau von Uma Thurman in Kill Bill, ist echt der Hammer, und liefert eine grandiose Leistung. Die abschließende Jagd auf Stuntman Mike (großartiges Comeback: Kurt Russel) fetzt und geht ab wie ein Zäpfchen, ein Highlight für Action-Enthusiasten.
Die erste Hälfte besitzt nur einen kurzen, dafür aber umso heftigeren Action-Einschlag! Davor erleben wir Tarantino in Reinkultur. Einen Gastauftritt lässt sich der Meister natürlich nicht nehmen während er eine Gruppe junger Frauen sich in stumpfsinnigen Gesprächen verlieren lässt. Die waren teilweise witzig, aber einfach zu viel des guten. Lediglich Kurt Russels bedrohliche Art sorgt bereits sehr früh für Spannung.
Zum Abschluss der ersten Geschichte liefern ein Sheriff und sein Sohn Nr.1 noch eine amüsante Anekdote auf Tarantinos vorherigen Film Kill Bill.
Besonders interessant ist bei Death Proof die Machart. Eine Hommage auf die B-Movies und Grindhouse-Filmchen der 80er-Jahre sollte DeathProof zusammen mit Rodrigez’ Planet Terror ja werden. Als Normalo-Kinogänger entdeckt man die Anekdoten aber leider nicht, kennt man doch kaum diese Art von Film. Die bewusst eingebauten ‚Fehler’ erkennt man dagegen als solche, diese sind daher nicht störend. Eine komplett fehlende Szene, die durchaus auch dem Indez zum Opfer gefallen worden sein könnte wird einfach mal als verloren gegangen deklariert. Ungewöhnlich und witzig, und dadurch typisch Tarantino.
Ja, Death Proof ist ein typischer Tarantino. Wohl etwas zu typisch. Denn was die Kuriosität der Charaktere angeht kommt Death Proof beinahe an Tarantinos Erstlingswerk Reservoir Dogs heran.

Fazit:
Wirklich nur etwas für Fans. Die Actionszenen suchen ihresgleichen aber auch außerhalb der Tarantino-Werkstatt. Solide Unterhaltung.

ungeprüfte Kritik

Projekt Gold

Eine deutsche Handball-WM.
Dokumentation

Projekt Gold

Eine deutsche Handball-WM.
Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Fußball ist mir zu prollig
Wenn ein kleiner Junge so denkt, was wird dann aus ihm? Handballer. Was kann aus einem Handball spielenden Jungen werden? Handball-Profi. Was wurde aus einigen deutschen Handball-Profis Anfang des Jahres? Weltmeister. Und was wurden die Weltmeister nun? Filmhelden.
Der Vergleich zwischen Projekt Gold und Deutschland – Ein Sommermärchen ist natürlich sehr nahe liegend, allerdings muss man diesen verwerfen, wenn man berücksichtigt das bei der Verfilmung des Sommermärchens mit Sönke Wortmann ein anerkannter Fachmann für Filmemachen und Fußball hinter der Kamera stand, während hier mit Winfried Oelsner doch ein eher unbeschriebenes Blatt, allerdings mit Erfahrungen was Dokumentationen angeht, das Ruder in der Hand hatte.
Oelsner legt den Schwerpunkt auf die Spiele. Diese erlebt man fast als wenn man live dabei wäre. Das nervenaufreibende Halbfinale ist fast so spannend wie der WM selbst, die Stimmung in den Hallen kommt teilweise realistisch rüber. Und am Ende, beim kollektiven Jubel, ist man mittendrin statt nur dabei.
Davor liegt allerdings ein langer Weg, den man schon während der Vorbereitung begleiten darf. Hier kann sich so mancher Trainer ein paar Tipps abholen. Verblüffend, wenn auch etwas zu lang geraten ist eine Szene mit dem Motivationstrainer. Hier merkt man das Oelsner ein gewisses Fingerspitzengefühl für Timing fehlt. Allerdings ist bei Projekt Gold diese Vorbereitung eh nur Beiwerk, denn auch beim Handball trifft der Spruch von Alt-Fußball-Bundestrainer Sepp Herberger zu: Entscheidend ist auf dem Platz. Oder eben in der Halle.
Natürlich zeigt Projekt Gold mehr als nur die Spiele, sondern liefert wie sein fußballerisches Gegenstück einen Blick hinter die Kulissen. Dieser geht vom Salzstangen-futternden Christian Schwarzer über einen während der Massage Weißbier trinkenden Christian Kehrmann zu einem akupunktiertem Pascal Henz. Immer dabei: Humor und gute Laune. Man spürt richtig wie gut die Stimmung im Team war. Auch wenn sie mal durch eine nächtliche Pizzabestellung ins Stocken geriet. Ansonsten sorgen diese Szenen für reichlich Humor und schaffen es, einen großartig zu unterhalten.
Wer nach der WM mit dem Gedanken gespielt hat selbst eine Handball-Karierre zu starten sei gewarnt, denn hier lernt man einiges über die Härte dieses Sports. Mit der Auflistung der Verletzung aller Spieler hätte der Filme locker Überlänge bekommen, deswegen beschränkte man sich auf lediglich zwei Spieler.
Mit solchen interessanten und unterhaltsamen Details ist Projekt Gold gespickt, das Sommermärchen hatte da aber ein wenig mehr zu bieten. Darüber hinaus hatte das Klinsi, während Projekt Gold Heiner dagegen stellt. Den Unterschied spürt man am meisten bei den Kabinenansprachen, die des Fußballtrainers waren einfach unterhaltsamer als die des Handballlehrers. Aber auch Heiner Brand bietet Unterhaltungswert, das fand auch ein Spieler, der ihn beim Sudoku rätseln im Zug! filmte.
Ja, die Handball-Nationalmannschaft fährt Zug, und muss andere Fahrgäste sogar von ihren reservierten Plätzen verscheuchen. Das ist nur eines von zahlreichen Beispielen in denen einem die Profisportler als Normalbürger vorkommen, dies war bei den Fußballern nicht der Fall.
Eine Parallele zu den Balltretern waren auch die Fanversammlungen vor dem Hotel der Nationalmannschaft, die immer mehr wurden, aber bei weitem nicht die Euphorie der Fußball-WM erreichten. Nicht zu letzt deswegen ist es gut dass die Doku sich stets nahe an der Mannschaft und dem Spiel bewegt, den die Begeisterung geht hier von den Sportlern selbst aus. Diese Begeisterung bewegt sich im Laufe des Films parallel zur Leistung, etwas abgeschwächt zu beginn, steigert sie sich ins Unermessliche bis zum grandiosen Finale. Der Erfolg ist am Ende das was einen einfach begeistert aus dem Kino gehen lässt.
Die Spannung, Dramartugie und Begeisterung saugt man auf wie bei der WM selbst, mit dem feinen Unterschied das man weiß das alles ein gutes Ende nimmt. Somit kann man die Spiele zwar beruhigter genießen, Oelsner verstand es aber die Momente herauszufiltern die den Blick an den Bildschirm bzw. die Kinoleinwand bannen lassen. So mancher Latten- und Pfostenwurf lässt einen zusammenzucken als wäre man live dabei. Häufig sind die Spielübertragungen mit den Original-Fernsehkommentaern versehen und vermitteln dabei ein deutlich realistischeres Gefühl des Erlebens als die Spielfetzen die die Fußball-Doku lieferte. Wohl weil sie sich weniger als Doku sah, als dies bei Projekt Gold der Fall ist. Somit muss Oelsner den Vergleich mit Wortmann nicht scheuen, die Filme sind lediglich aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Ausrichtung nicht zu vergleichen.

Projekt Gold ist ein unterhaltsames und äußerst mitreisendes Stück Erinnerung an ein großartiges Kapitel deutscher Sportgeschichte. Die WM begeisterte auch die Menschen die sich ansonsten nicht für Handball interessieren, dieser Film hat es verdient dass es ihm ebenso geht. Wer diesen Erfolg nicht noch einmal nachempfinden will, hat wohl seinen letztes bisschen Patriotismus im Mutterleib vergessen. Diesen Film anzuschauen ist staatsmännische- und frauische Bürgerpflicht!

ungeprüfte Kritik

Stirb langsam 4.0

Action, Thriller

Stirb langsam 4.0

Action, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Helden sterben nie, sie werden höchstens alt, aber sie bleiben Helden. Der größte Actionheld war mit Sicherheit John McClane alias BBruce Willis. Dreimal Held wider Willen, wird er auch dieses Mal eher zufällig in einen Kriminalfall der besonderen Art hineingezogen. Einmal in den Fall verstrickt gibt McClane natürlich nicht auf bis alle Bösewichte getötet sind.
Dieses Mal wird nicht ein Gebäude, Gelände oder eine Stadt angegriffen sondern das ganze Land. Im geplanten fünften Teil wird McClane wohl die Welt retten müssen um diese Steigerung voranzutreiben zu können. Diese Distanzierung vom Grundprinzip der Reihe verringert zwar den Widererkennungswert als typischen Stirb Langsam – Film, macht aber mehr Sinn als eine billige Kopie. Besonders nachdem diesen Weg bereits ‚Jetzt erst recht’ sehr imposant begonnen hat, erscheint diese Weiterentwicklung der Reihe doch sehr nachvollziehbar.
Um der neuen Zeit, in die John McClane gerissen wurde, musste natürlich ein aktuelles Thema her. Computerterrorismus ist zwar fast schon wieder out, und die ersten Hacker mittlerweile gut bezahlte Sicherheitschefs, trotzdem ist die Abhängigkeit des Menschen von Computern stets ein aufrüttelndes und permanent existentes Thema. Dieser Abhängigkeit entzieht sich selbst John McClane nicht, hat er doch einen Partner zur Seite gestellt bekommen der mit technischer Raffinesse die Bösewichte überlisten kann.
Die modernste Technik die John selbst einsetzt ist seine Pistole. Aber John McClane ist auch ein Handwerker, und erledigt den ein oder anderen Gangster im Faustkampf. Währenddessen erschlägt er sie noch mit markigen Sprüchen die er jederzeit parat hat.
Diese Schlagfertigkeit mit dem Mund ist es was Stirb Langsam 4.0 als Stirb Langsam – Film erkennbar macht. Ansonsten werden zu viele typische Actionelemente verwendet. Kurzzeitig erinnert der Film an Willis’ letztjähriges Actionspektakelchen 16 Blocks als er Bodyguard spielen muss und einen Zeugen von A nach B bringen soll. Aber das größte Manko kommt erst gegen Ende.
ACHTUNG Spoiler
In jedem zweitklassigen Actionfilm kommt eine Entführung vor, nun auch zum ersten Mal in einem Stirb Langsam – Film. Schade dass dem Drehbuchautor nichts innovativeres eingefallen ist als McClane’s Tochter entführen zu lassen.
Spoiler Ende
Das bleibt nicht das einzige Klischee das die Grenze zwischen dem typischen Die Hard und dem Standard-Actionfilm fliesend werden lässt. Das sie nicht ganz verschwindet liegt lediglich an Bruce Willis, dem das John McClane – Kostüm nach 12 Jahren immer noch wie angegossen passt. Seine markigen Sprüche, seine Coolness, seine Art mit dem Bösen fertig zu werden ist einfach einzigartig und macht immer noch Spaß. Mit dem Computerspezialsten Matt Farrell hat er einen Gehilfen an seiner Seite der nach anfänglicher Angst zum mutigen Helden aufsteigt und in Sachen Schlagfertigkeit John McClane nur wenig nachsteht. Überraschender Weise schafft es der unbekannte Justin Long(Trennung mit Hindernissen) die Fußstapfen von Samuel L. Jackson weitestgehend auszufüllen.
Die Rolle des Bösewicht übernahm mit Timothy Olyphant(Scream2, Nur noch 60 Sekunden) kein unbeschriebenes Blatt, aber auch kein jedem bekanntes Gesicht. Souverän und skrupellos, wenn auch etwas überdreht stellt er den Sicherheitsfanatiker Thomas Gabriel dar, der zwar ein adäquater, aber auch klischeehafter Bösewicht ist.
Auch wenn der Held aus den 80ern ist, kommt ein Film aus dem 21. Jahrhundert nicht ohne Spezialeffekte aus. Diese fallen nur in einer, relativ langen, Szene negativ auf. Allerdings sind die Effekte hier dermaßen übertrieben unrealistisch das es beim Zuschauen fast weh tut.
Schade das so ein negativer Punkt einen bleibenderen Eindruck hinterlässt als die hand-made Action von Willis oder der geniale Kurzauftritt von Kevin Smith als Computerfreak.
Auch wenn es genug kurzweiligen Humor gab, besteht der Großteil des Films aus Action. Die Story weiß zu unterhalten und gewinnt an Spannung und Dramatik wenn die Bösewichte ihre Macht unter Beweis stellen, oder McCLane im Alleingang die gegnerische Armee erledigt.
Die Macht der Bösewichte ist fast erschreckt, man fühlt sich ihnen total ausgeliefert. Gut, das die Kontrolle sehr global ausfällt wodurch es zu unrealistisch wirkt um Angst in der Realität bewirken.
Der Kameramann leistet hier ebenfalls solide Arbeit und filmt die Actionszenen nicht wie der von Spider-Man 3 mit Nasenhaar-Zoom.
Fazit:
Wie zu erwarten der untypischste Stirb-Langsam-Film, der sich dem Actionfilmeinheitsbrei dieses Jahrtausends deutlich annähert.
Trotzdem wird John McClane seinem Ruf gerecht und bringt einen äußerst unterhaltsamen Actionfilm auf die Leinwand. Störend waren nur die Entführung und der Jet, ansonsten sehr spannend und unterhaltsam. Der Stirb Langsam-Stil ist zwar nur noch rudimentär vorhanden, aber BruceWillis macht im Muskelshirt einen genauso guten Eindruck wie im Feinripp-Unterhemd.

ungeprüfte Kritik

Prestige

Die Meister der Magie - Freunde, die zu Rivalen werden. Rivalen, die zu Feinden werden.
Thriller

Prestige

Die Meister der Magie - Freunde, die zu Rivalen werden. Rivalen, die zu Feinden werden.
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "TylerDurden79" am 12.01.2009
Schauspieler sind wie Magier. Beide wollen ihrem Publikum eine irreale Welt vorgaukeln, und je besser sie darin sind, dem Zuschauer etwas vorzumachen, desto bewundernswerter sind sie. Der Unterschied ist das Schauspieler eigentlich nur Marionetten sind, denen ein Regisseur sagt was sie wo wie wann zu tun haben.
Sie sind die Künstler hinter der Bühne, die gewissermaßen die Fäden ziehen, die die Ideen haben. Für Zauberer sind solche Strippenzieher die Erfinder, wie Cutter(Michael Caine), der die Illusionen die Archer(Hugh Jackman) vorführt, entwickelt.

Zauberer machen mit alltäglichen Gegenständen ungewöhnliche Dinge, der Zuschauer weiß nicht wie das gesehene von Statten geht. Ähnlich ist es bei Prestige. Der Zuschauer wird in eine Welt entführt die er nicht versteht und teilweise weiß man gar nicht was einem der Zauberer auf der Bühne bzw. der Schauspieler auf der Leinwand zeigen will. So undurchsichtig wie ein Zaubertrick so verwirrend ist auch dieser Film. Glücklicherweise unterscheidet er sich von einem Zauberstück darin, das dem Zuschauer am Ende die Auflösung verraten wird, und er nicht unwissend nach Hause gehen muss. Davor liegen 90 Minuten Faszination und Unterhaltung wie bei einer Zaubervorführung. Man taucht in eine Welt ohne sie wirklich zu verstehen, nur das offensichtliche zu erblicken, ohne zu wissen was die Vorgänge im Hintergrund sind.
Dazu konstruiert The Prestige eine spannende Geschichte zwischen zwei Magiern die durch den Tod einer Frau zu Feinden werden. Aus dem Drang die Shows des Anderen zu manipulieren wird am Ende ein Kampf auf Leben und Tod. Das vorläufige Ende dieses Kampfes bekommt man bereits zu Beginn vorgesetzt, ohne aber den Kampf zu kennen. So bleibt ein wesentlicher Teil der Thematik eine Weile im Dunkeln während die spannende Vorgeschichte erzählt wird. Diese Vorgeschichte ist kein Kampf Gut gegen Böse, diese Grenzen sind hier ähnlich undurchschaubar wie so mancher Zaubertrick.

Hugh Jackman und Christian Bale, die den meisten wohl ausschließlich aus Actionfilmen bekannt sind, liefern sich hier einen großartigen Schlagabtausch. Beide beweisen das sie mehr können als in engen Kostümen kräftig grobschlächterisch auszuteilen. Sie spielen ihre Rollen einfühlsam und glaubwürdig. Bei Christian Bale fiel mir lediglich die verblüffende Ähnlichkeit mit Tom Cruise negativ auf. In einer Nebenrolle taucht Scarlett Johansson auf, die hier wie üblich, gut ausschaut, aber ausnahmsweise auch nicht viel mehr tut. Altmeister Michael Caine fasziniert jedes mal wenn er nur den Mund oder die Augen aufmacht, er ist eine Idealbesetzung für die Rolle des Erfinder und Beraters.

Prestige ist ein herausragender Film der eine ungewöhnliche Geschichte auf eine sehr ungewöhnliche, teilweise verwirrende Art erzählt. Diese Verwirrung ist allerdings selten störend, im Gegenteil, sie trägt größtenteils zur Spannung bei.
Prestige ist wirklich wie ein Zauberkunststück: unterhaltsam, verwirrend, faszinierend, mitreisend. Nur mit Auflösung, die man durchaus als Geschmackssache bezeichnen kann. Der Untertitel Meister der Magie trifft auch auf Christopher Nolan zu, der die Faszination der Magie geradezu magisch auf die Leinwand gebracht haben.

ungeprüfte Kritik