Der Komödienstadel - Klassiker der 90er Jahre

'Zur Ehe haben sich versprochen' (1996, Regie: Erich Neureuther): Kurz nach der Jahrhundertwende auf dem Land in Bayern: Eva Golong (Bettina Redlich), eine ebenso attraktive wie reiche Witwe, trägt sich mit dem Gedanken wieder zu heiraten, weil ihr großes Anwesen, der 'Heiligenbrunnerhof', einer starken männlichen Hand bedarf. Zwei Männer stehen dafür zur Auswahl, zum einen der Sägewerkbesitzer Sollinger (Werner Asam), der ihr aber mit seiner Aufdringlichkeit den letzten Nerv raubt, zum andern der ihr unbekannte Neffe des Brauereibesitzers Deisenberger (Gerd Fitz), der allerdings in dem Ruf steht, ein liederlicher Kerl zu sein. Da lernt Eva in der Gastwirtschaft ihrer Tante bei einer zünftigen Gesellschaft, einen gewissen Gustl (Ernst Cohen), kennen. Beide verlieben sich auf Anhieb ineinander. Was Eva allerdings nicht weiß, ist, dass Gustl in Wahrheit der liederliche Neffe des Deisenberger ist. Der gibt sich bis zum Schluss nicht zu erkennen, was eine Reihe von Missverständnissen und Eifersüchteleien auslöst.

'Der verkaufte Großvater' (1998, Regie: Erich Neureuther): Rosshändler Haslinger (Fred Stillkrauth) erfährt zufällig, dass der Kreithofer Großvater (Toni Berger) zwei Häuser besitzt. Das wissen nicht einmal sein Schwiegersohn und Enkel Lois. Um an das Vermögen zu kommen, will der Haslinger seine Tochter Ev (Julia Thurnau) mit dem vermeintlich armen Lois verbandeln. Doch der Lois weigert sich, jemanden zu heiraten, den er überhaupt nicht kennt. Kurzerhand kauft der Haslinger dem verschuldeten Kreithofer (Willy Harlander) den Großvater ab und hofft, dass ihm der die beiden Häuser vermacht. Aber da hat er den Großvater unterschätzt.

'Der Zigeunersimmerl' (1998, Regie: Peter Weissflog): Im Jahre 1920, irgendwo in Bayern. Die Welt war noch weiß-blau, die Dörfer kamen ohne Bebauungsplan aus und jeder kümmerte sich um jeden, auch wenn jener dies gar nicht wollte. So ergeht es dem Postwirt Vinzenz Raab (Max Grießer). Er ist mit sich und der Welt unzufrieden. Ein Choleriker und Hypochonder. Weil er sich über alles und jeden ärgert, hat er stets Baldrian bei sich. Am meisten ärgert er sich aber über seinen älteren Schwager, den er laut Testament seiner verstorbenen Frau bei sich aufnehmen musste: Logis und Essen frei. Schwager Simon 'Simmerl' Hausinger (Hans Clarin) dagegen nimmt sein Schicksal gelassen hin, denn wer nichts hat, ist auch mit Wenigem zufrieden. Wirtstöchterl Resi (Jutta Schmuttermaier) liebt seinen Sohn Toni (Christian K. Schaeffer). Die Schikanen ihres Vaters, denen Simmerl ständig ausgesetzt ist, sucht Resi immer ins Positive zu verwandeln. Der Bürgermeister (Josef Thalmeier) des Ortes, ein alter Schulspezi des Simmerl, hat eine ausgefallene Idee, wie man dem Simmerl helfen und gleichzeitig den Wirt reinlegen könnte: Er macht aus einer heilkundigen Kräuterfrau eine Zigeunerin, die überzeugend aus der Hand liest. Diese weissagt, dass der Wirt ein Jahr nach dem Tod seines Schwagers stirbt. Von Angst gepeinigt versucht der Wirt nun alles, damit der Simmerl ein möglichst langes Leben bei bester Gesundheit hat. Alles wendet sich zum Guten für den armen Simmerl. Er bekommt notariell das schönste Leben zugesagt, und damit er sich ja nicht aufregt, willigt der Wirt auch ein, dass seine Resi und der Toni ein Paar werden. Nun wäre alles in schönster Ordnung. Doch da wittert der entnervte Wirt den Betrug.