Schattenwelt

Der Ex-Terrorist Bernd Widmer (Ulrich Noethen) wird nach 22 Jahren aus dem Gefängnis entlassen. Widmer war ein führendes Mitglied der zweiten Generation der 'Roten Armee Fraktion'. Sein Kommando hatte bei einer fehlgeschlagenen Entführungsaktion den Bankpräsidenten von Seichfeld getötet - und einen seiner Angestellten. Wer die tödlichen Schüsse damals abgab, ist bis heute nicht zweifelsfrei erwiesen. Bis auf Marita Gellert (Eva Mattes), Widmers damalige Lebensgefährtin, sind alle anderen Kommando-Beteiligten nicht mehr am Leben. Marita hatte als Kronzeugin gegen Widmer ausgesagt und damit ihre Begnadigung bewirkt. Seine Anwältin Ellen Weber (Tatja Seibt) hat Widmer eine Wohnung in einem anonymen Mietkomplex in Freiburg organisiert. Widmer möchte sich wieder in den Alltag einfügen, in eine Welt, an die er sich erst noch gewöhnen muss. Er will sich zuerst um ein paar einfache Sachen kümmern - vor allem aber sucht er Kontakt zu seinem inzwischen erwachsenen Sohn Samy (Christoph Bach). Widmer hatte ihm jeden Monat aus dem Knast geschrieben, die ganzen Jahre lang. Doch die Briefe wurden Marita zugestellt, Samy hat sie nie bekommen. Neben Widmer wohnt Valerie Matos (Franziska Petri), eine junge Mandantin von Ellen. Nachdem sie ihren achtjährigen Sohn in der Öffentlichkeit verprügelt hat, entzog man ihr das Sorgerecht. Widmer weiß nicht, dass Valerie die Tochter des Gärtners ist, der bei dem Attentat erschossen wurde. Er spürt ihre Anspannung, ahnt allerdings nicht, dass Valerie auf der Suche nach dem Mörder ihres Vaters ist. Valerie wird vom Verlangen nach Vergeltung getrieben. Als es bei einer Gartenparty im Mietshaus zu einem Eklat kommt, brechen Widmer und Valerie noch am gleichen Morgen mit dem Auto auf. Sie wollen zu Samy, Widmers Sohn. Auf der Fahrt nach Berlin gibt sich Valerie Widmer zu erkennen und beschuldigt ihn des Mordes an ihrem Vater.
Das Verschwinden der beiden bleibt nicht unbemerkt. Ellen, Widmers Anwältin, und 'Fisch', sein ehemaliger Zielfahnder, begegnen sich im Mietshaus, wo Valerie und Widmer inzwischen vermisst werden. Ellen und Fisch hatten sich beim Prozess gegen Widmer kennen gelernt. Sie waren kurzzeitig ein Paar. Jeder der beiden hat etwas zu verbergen. Ellen verschweigt Fisch, dass sie Widmer Maritas Berliner Adresse zugesteckt hat. Decker hingegen hütet sich, Ellen gegenüber seine intime Beziehung zu Valerie einzugestehen. Valerie hatte vor einigen Monaten gezielt seine Nähe gesucht, ohne sich ihm zu erkennen zu geben. Er war sogar noch am Tag von Widmers Entlassung in ihrer neuen Wohnung gewesen. Unterwegs nach Berlin streitet Widmer Valerie gegenüber jede Schuld am Tod ihres Vaters ab. Er beschuldigt stattdessen Marita, Samys Mutter und wie er Kommando-Mitglied, die Mörderin ihres Vaters zu sein. Lügt er oder sagt er die Wahrheit? Valerie überrascht Marita mit vorgehaltener Waffe in ihrer Berliner Wohnung. Aber auch Marita streitet die Tat vehement ab. Valerie muss sich entscheiden.