Kritiken von "N69Nj"

Merchants of Doubt

Dokumentation

Merchants of Doubt

Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 25.01.2024
Hervorragende Beschreibung, mit welchen Taschenspielertricks Konzerne verschiedener Art mit Hilfe von willigen Helfer der Bevölkerung Sand in die Augen streuen, um ihre Geschäfte zu sichern. Hierbei ignorieren sie nicht nur anerkannte Forschung und sogar auch ihre eigene Untersuchungen vor, sondern diskreditieren und bekämpfen diese aktiv und offen, wenn diese Risiken für ihr Geschäft bedeuten. Der Film zeigt, wie sie genug Empörung schaffen, die die Erkenntnis, dass wir geschädigt werden, nicht nur verzögert sondern auch ganz verhindert. Die Mechanismen werden überall angewendet. Super Idee, dieses mit Zaubertricks in Verbindung zu bringen, wo auch Täuschung und Ablenkung passiert.

Genial war der Zufall, dass Videobuster mir den Film zusammen mit "Brexit - The Uncivil War" zusandte, in dem es um weitere Manipulationstechniken geht, die weit über Brexit hinaus in der heutigen Gesellschaft (social media, filter bubbles) angewandt werden. Das Wochenende wurde eine intensive Darstellung, welchen Mechanismen der Beeinflussung wir ausgesetzt sind. Man kann das nicht mehr ändern, muss sich dessen aber bewusst sein!

Starke Empfehlung für beide Filme!

ungeprüfte Kritik

Green Book

Eine besondere Freundschaft.
Drama

Green Book

Eine besondere Freundschaft.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 22.06.2022
Ein schöner Film, schöne Stimmung aus den 60er Jahren. Dass die zwei Söhne des eigentlichen Tony Lip (von Viggo Mortensen darstellt) auch mitspielen machen ihn noch sympathischer.

Meine Lieblingsszene: wo der Künstler Dr. Don zum ersten Mal KFC Hühnchen mit der Hand isst und nach Anleitung von Tony sein Hühnerschenkelknochen mit grandioser Maestro-Bewegung aus dem Autofenster wirft. Herrlich!

ungeprüfte Kritik

Ad Astra

Zu den Sternen - Die Antworten, die wir suchen, sind außerhalb unserer Reichweite.
Science-Fiction

Ad Astra

Zu den Sternen - Die Antworten, die wir suchen, sind außerhalb unserer Reichweite.
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 30.12.2020
Ja, ich kann mich den positiveren Rezensionen anschließen.
Ein schöner philosophischer Film. Und auch wenn viele sich darüber mokieren: es macht Sinn, dass es sehr viele Einstellungen von Brad Pitt gibt, denn es geht um seine physische UND seelische Reise und Entwicklung. Das ist hier schlüssig und auch viel angenehmer gemacht als in "Gravity", wo das ständige Zoomen auf Sandra Bullock einfach nur nervig war.
Zusätzlich zu der offensichtlichen und auch vom Regisseur beabsichtigten Parallele zu "Apocalypse Now" und will ich noch vom Thema her "The Martian" erwähnen, wo Matt Damon auch auf sich selbst gestellt ist.
Wunderbar ist, wie weitgehend ruhig der Film verläuft, weil das Weltall tatsächlich lautlos sein sollte. Es hilft aber auch der meditativen Stimmung. Die Musik dazu ist phantastisch, ich fühlte mich gar an meinen Lieblingsfilm "Rausch der Tiefe" erinnert (Luc Besson) mit der Musik von Eric Serra, auf dessen DVD sogar eine Soundspur nur mit der Musik, ohne Dialoge ist...
Sehr gut ist hier auch die Bonus Audio Track, in der der Regisseur seinen Film erklärt. Sehr aufschlussreich.
Und die UHD Bluray macht natürlich ein phantastisches Bild.

ungeprüfte Kritik

Once Upon a Time in Hollywood

Es war einmal in Hollywood...
Drama

Once Upon a Time in Hollywood

Es war einmal in Hollywood...
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 08.10.2020
Ich stimme der Bewertung von "BEAMERTHX" voll zu: diesen Film versteht man so gut wie gar nicht, wenn man nichts von den Manson Morden an eben diesem Tag 8.8.1969 weiß. In den USA kennen das wohl sehr viele. Ich hatte ehrlich gesagt bis jetzt nur eine vage Ahnung, wer denn Charles Manson war, außer, dass dass ein irgendwie bedrohlicher Mensch war. Auch Sharon Tate kannte ich nicht.

Als ich den Film nun das erste Mal gesehen habe hatte ich ein "ja, ok" Gefühl, 3 Sterne. Habe mich begeistert an der Musik, an den Autos und den Flughäfen, die ich als Kind genauso erlebt habe (inklusive in den 70ern einen Ford Galaxy!). Und an den tollen Schauspielern (Brad Pitt hat seinen Oscar zu recht bekommen!). Und an den Tarantino Splatter am Schluss.

Als ich dann aber bei Wikipedia von den Morden und die Schilderung der Täter, Opfer und dem detaillierten Ablauf der Mordnacht las fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ein wissender Ami hätte das alles wohl sofort schon gesehen. Die nächste Sichtung des Films (es lebe Videobuster, wo man eine BluRay hat, die man so oft sehen kann wie man will!) war ein völlig anderes Erlebnis, und gespenstisch. Es ist dann auch klar, wo der Film eine märchenhafte gute Wendung nimmt ("Once Upon a Time"). Spannende Idee!

EMPFEHLUNG: vor dem Film erst die Details der echten Geschichte von damals nachlesen. Das kann nicht als Spoiler gelten, denn die Amis kennen sie ohnehin auch, wenn sie in diesen Film gehen.

ungeprüfte Kritik

Ready Player One

Kämpfe für eine bessere Realität.
Science-Fiction

Ready Player One

Kämpfe für eine bessere Realität.
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 08.10.2020
Aaah, soviele Zitate aus den 80ern, der DeLorean, der C64, Blondie's "One Way or Another", ... man hört gar nicht auf zu schwelgen in schönen Erinnerungen!

Aber auch die Filmidee an sich, der Wechsel vom Videospiel mit den Avataren zur realen Welt und zurück, sind geistreich und interessant.

Lustig fand ich, dass es auch in 2020 nicht weniger peinlich aussieht, wenn Spieler mit VR-Brille rumzappelnd und fuchtelnd gezeigt werden, völlig in der virtuellen Welt vertieft. :-D been there, done it, aber es sieht trotzdem für Zuschauer in der Realität beschränkt aus.

Am Ende scheint dieser Ernest Cline nach seinem Tod ganz in die digitale Welt seiner Videospiels eingezogen zu sein. Das erinnerte mich an den SF-Klassiker "Neuromancer" (ein Buch! Trotzdem dringende Leseempfehlung!) in dem ein Mensch, der dem Hauptakteur zur Seite stand, nur noch auf einem Chip und in der virtuellen Datenwelt existierte.

Dieser Film erinnerte mich auch an den Film "Chatroom" (auch hier bei Videobuster erhältlich), der auch interessant die Wechsel zwischen Realität und virtuelle Welten visualisiert.

ungeprüfte Kritik

15:17 to Paris

Im Angesicht der Angst erreichen gewöhnliche Menschen das Außergewöhnliche.
Drama

15:17 to Paris

Im Angesicht der Angst erreichen gewöhnliche Menschen das Außergewöhnliche.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 19.05.2020
Mich hat enorm beeindruckt, dass die Drei nicht nur den Mut hatten, den Angreifer zu stellen, sondern auch noch, sich selber in einem Film zu spielen. Und das haben sie m.E. auch sehr gut hingekriegt. Alleine schon deshalb gebe ich vier Sterne.
Die Vorgeschichte ist vermutlich etwas optimiert, so dass man den Eindruck kriegen MUSS, dass insb. Spencer Stone geradezu für diese Tat bestimmt und durch sein Leben vorbereitet wurde. Aber es ist unstreitig, dass diese Menschen in der Tat etwas UNTERNOMMEN haben! Sie haben mehr getan, als es Tausende Menschen auch in Deutschland getan hätten. Der Mut dieser Amis kommt tatsächlich nicht von ungefähr, so dass mir die Geschichte des Films einleuchtend genug war und gefiel.
Schon der erste Ami, der bemerkte, dass der Attentäter sich lange im WC verschanzt hatte, und sich tatsächlich darum kümmern wollte statt "nicht mein Problem" zu denken, hat mir sehr imponiert. Der kam ein wenig zu kurz, aber der Film folgte halt dem Hauptstrang der drei Freunde.
Auch die Jubelparaden am Ende haben hier einige Mitkommentatoren gestört. Das war eben auch tatsächlich so geschehen, da kamen Dokumentation und "Märchen" sehr schön zusammen.
Dieser Film ist kein Unterhaltungsfilm für Sofasitzer à la "Games of Thrones" -- er ist BESSER: es ist Realität!! Mit Helden, die echt sind und nicht nur großmäulig tun.

ungeprüfte Kritik

The Salesman

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 08.04.2020
Der Film ist interessant, macht aber nicht unbedingt Spaß, am Ende störte mich die Selbstgerechtigkeit des Protagonisten. Aber das ist gerade die Parallele zum Tod des Handlungsreisenden, wo Lebenslügen zusammenfallen und Gut und Böse nicht mehr klar zuzuordnen sind.
Sehr interessant fand ich die besonders iranischen Aspekte, z.B. dass der Bagger weiterbaggert, obwohl klar ist, dass er das Nachbarhaus beschädigt.
Auch dass das im Film geprobte Theaterstück mehrfach durch die Zensur zurechtgestutzt wird, damit es überhaupt aufgeführt werden darf. Sehr lustig fand ich die Idee, dass die Theaterdarsteller den Spieß umdrehen und die angebliche Prostituierte im Stück voll bekleidet auftritt, sogar mit einem Regenmantel, trotzdem handelt und spricht, als sei sie nackt, und damit die Zensur unterstreicht und ad absurdum führt.
Dass der Protagonist weiter seine Frau rächen will, die sich selber aber von seinem Rachefeldzug distanziert, kann auch vieles bedeuten: vielleicht auch mit einer patriarchalischen Gesellschaft zu erklären sein, wo der Mann für die Frau bestimmt, was die Ehre gebietet, oder weil er vielmehr seine eigene Demütigung rächen will, weniger die Verletzung seiner Frau.
Vieles wird nur durch Andeutungen mitgeteilt. Ein sehr poetischer Film, den ich deshalb auch gelungen finde. Die Auszeichnungen hat er zu recht bekommen, finde ich.

ungeprüfte Kritik

Free Solo

Ein Leben ohne Angst.
Dokumentation

Free Solo

Ein Leben ohne Angst.
Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 08.12.2019
Spannender Film! Super Bilder! Der Aufstieg ist atemberaubend; man sieht fassungslos zu. Jemand, dessen Angstzentrum im Hirn wie bei Alex Honnold heruntergedimmt ist, kann da Ruhe bewahren.

Ich möchte aber nicht wie Nutzer SaBroe dem Alex Honnold "allergrößten Respekt und tiefe Wertschätzung" entgegenbringen.

Ich erkenne sehr wohl seine Leistung an. Ich freue mich auch für ihn und mit ihm, dass er diese Herausforderung bewältigt hat, die er (und seine Kollegen der Kletterei) sich gestellt haben. Ich habe mich auch an den spektakulären Aussichten und der guten Filmführung ergötzt.

Aber am Ende „bleibe man auf dem Boden“ und bedenke, dass durch das Bekraxeln von hohen Felswänden wenig in der Welt besser wird.

Keine Sorge, diese Menschen sollen sich sehr gerne an ihren Zielen abarbeiten und sie gerne auch erreichen. Aber die Risiken führen gelegentlich zu Schäden, die auch von Umfeld und Gesellschaft getragen werden (müssen?). Jeder schätzt anders ein, ob die Erfolge dies wert sind und aufwiegen.

„Respekt“ haben für mich Helden verdient, die daran arbeiten, diese Welt besser zu machen oder schlimme Zustände zu lindern. Nichts hiervon wird durch das waghalsige Erklettern von Felswänden erreicht. Die Welt wird durch Free Climber ebenso wenig besser wie durch sonst welche Extremsportler (oder auch durch die meisten „Normalos“ in Routinejobs, klar).

Kurz: eine Krankenschwester oder Altenpfleger verdienen m.E. mehr "Respekt und Wertschätzung" als Extremsportler.

ungeprüfte Kritik

Salyut-7

Tödlicher Wettlauf im All.
Science-Fiction

Salyut-7

Tödlicher Wettlauf im All.
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 28.03.2019
Ein wunderbarer Film, unaufgeregt und aufrichtig, ohne Hollywood Pathos; trotzdem gut gemacht und spannend!

Er erinnerte mich von der Thematik an "Gravity", aber ohne die völlig überdrehte Story (die bei Gravity gaga war) und vor allem ohne andauernde aufdringliche Close-Ups vom vermeintlichen Superstar (Sandra Bullock, die mich unheimlich nervte)!

Auch das war schon eine Bereicherung, ich konnte sich viel besser auf die Weltraumbilder und die Story einlassen!

Hier war die Story auch noch an eine echte Begebenheit angelehnt: noch besser!

ungeprüfte Kritik

Where to, Miss?

Eine Frau kämpft für ihren Traum.
Dokumentation

Where to, Miss?

Eine Frau kämpft für ihren Traum.
Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 05.03.2019
Realistische Darstellung einer tapferen Frau, die ihren Weg gehen will gegen Widrigkeiten. Ich fand die Kameraführung nicht anstrengend, sie unterstrich eher eher den ungeschönten Realismus. Ebenso die Längen mancher Passagen sind realistisch. Wenn man in Indien gelebt hat kann man es prima nachvollziehen; z.B. auch die schummrigen Straßen bei Nacht. Ich fand es beeindruckend, wie die beteiligten Akteure und Familien über eine lange Zeit der Filmcrew diese Einblicke gewährt haben. Die Zeitsprünge kamen oft unvermittelt und man muss aufpassen, was denn wohl in der Zwischenzeit wohl passiert war. Ein interessanter Film.

ungeprüfte Kritik

The Hateful 8

Niemand kommt hierher ohne einen verdammt guten Grund.
Western

The Hateful 8

Niemand kommt hierher ohne einen verdammt guten Grund.
Western
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 15.02.2018
Ein wunderbarer Film! Ich werde ihn mir vielleicht in ein paar Jahren nochmal ausleihen, alleine wegen der langen Einführungsszene mit dem Straßenkreuz, der Landschaft, der epischen Musik von Ennio Morricone... himmlisch! Ich habe mir nun auch wieder vorgenommen, Lawrence von Arabien und Dr. Zhiwago anzusehen!
Und bei einem richtigen Tarantino MÜSSEN die Dialoge so lange sein! Das Minenspiel, die ewig langen Geschwätze über Banales, die sich immer wieder in Eruptionen entladen. Man denke an Landa in Inglorious Bustards etc. etc.
Das Besonder an diesem Film hier ist die Breitleinwand! Unbedingt auf einem großen Bildschirm ansehen! Ich bedaure, dass ich in 2015 nicht in die Kinos gefahren bin, die das zeigten.
Zum Ende hin ist zwar viel Splatter, aber mit einem Augenzwinkern. Es werden nicht einfach einseitig "hilflose Lämmer mit Kettensägen" zerfetzt. Auch die Opfer bleiben auf Augenhöhe und manche geben der Geschichte weitere entscheidende Wendungen.
SPOILER>
Absurde Exzesse wie der nackte Sohn des Generals in der Kälte und die Rache des Marquis gehören dazu. Diese Daisy Domergue ist trotz ausgeschlagener Zähne, mehrfacher Fausthiebe, überstreut mit Erbrochenem, mit angeschossenem Fuß und Arm noch in der Lage, mit einer Machete Jim Roths Arm abzuhacken und die anderen zwei richtig auf Trab zu halten. Das wird nicht langweilig!

ungeprüfte Kritik

Up in the Air

Ein Mann sucht Anschluss.
Drama

Up in the Air

Ein Mann sucht Anschluss.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 08.12.2016
Erstaunlich vielschichtig für Hollywood!

Ich dachte zuerst auch: "banal", flau", und typisch amerikanisch. Aber eigentlich handelt der Film auf sehr vielen Ebenen von Bindungen, Isolation, Entstehen und Lösen von Bindungen zwischen Menschen. Die emotionalen Bindungen, die beruflichen, der "Rucksack"; die Entfernungen in Weite und (Flug)Höhe; sogar die virtuelle Bindung durch Loyalitätsprogramme (Miles & More! Payback!).

Ganz stark fand ich, dass die meisten der sehr zahlreichen Aussprachen bei den Entlassungsinterviews mit echten Entlassenen gemacht wurden. Nur die paar wenigen, die kurze Gespräche mit Ryan und seiner Kollegin führen, sind Schauspieler.

Kurz nach dem Ansehen wurde in meiner Firma auch ein Abbauprogramm mit "Freiwilligenregelung" ausgerufen. Man muss sich prompt selber mit der Wahl befassen, ob man seine Bindung zur Firma halten oder "freiwillig" ins Leere gehen will oder gar muss. So geht es vielen um uns herum!

Manche vermissen ein "Happy End": ich finde das nicht, denn das Ende ist offen und Ryan hat doch gerade dazugelernt. Er weiss, worauf es eher ankommt, sein Meilenstatus ist ihm nicht mehr so wichtig und er hat noch alle Zeit der Welt, sein Glück zu finden. Er ist nicht mehr "12 Jahre alt", wie ihm Natalie um die Ohren pfeffert, aber noch nicht so "erwachsen", wie sich Alex wähnt. In der Zwischenzeit lebt er noch eine Weile weiter in der Welt, in der es sich gut aushalten lässt: in der Business Class und in Hiltons. Es könnte schlechter laufen!

ungeprüfte Kritik

Im Labyrinth des Schweigens

Drama, Deutscher Film

Im Labyrinth des Schweigens

Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 29.09.2015
Sehr guter Film. Er erinnert daran, warum es nie einen "Schlußstrich" geben darf. In den 50er Jahren wußte kaum jemand in Deutschland von Auschwitz; das hat sich inzwischen zum Glück geändert. Aber auch heute mußten meines Wissens zu viele feine Firmen und Familien, die für sich Ehre und Ruhm beanspruchen, noch keine Verantwortung für die von ihnen damals mitgetragenen Verbrechen tragen (m.W. z.B.: Varta und Quandt, Züblin beim Bau der Landebahn des Frankfurter Flughafens). Es sei denn, die Lage hat sich seit den Dokumentarfilmen, die ich hierzu sehen durfte, geändert. Die Grundlagen ihrer jetzigen Erfolge und Reichtümer bauen auch auf diesen Geschehnissen auf. Auch das ist ein Skandal. Ich stimme einer Reportage von Nazi-Jägern zu, die mal sagten: solange es Überlebende gibt, für die die Geschehnisse damals ohne eigene Schuld jeden Tag Realität ist und bis zu ihrem Tod bleibt, müssen auch die Täter bis zu ihrem Lebensende damit rechnen, für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen zu werden. Alleine, um diese gerichtsfest zu dokumentieren und nicht unter den Teppich zu kehren. Leider gibt es zuviele Opportunisten und Zyniker, die wie in dem Film sagen: "Das alles bezahlt sich nicht, wenn die Mandanten unrecht haben". Zu wenige Menschen tun "das Richtige", wie es der Hauptdarsteller im Film tut.

ungeprüfte Kritik

Enigma - Das Geheimnis

Er war der Mann, der den Code knacken sollte. Sie war die Frau, die er nicht entschlüsseln konnte.
Thriller, Kriegsfilm

Enigma - Das Geheimnis

Er war der Mann, der den Code knacken sollte. Sie war die Frau, die er nicht entschlüsseln konnte.
Thriller, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 29.09.2015
Wie andere Bewerter fand ich den Film nett und kann mir sehr gut vorstellen, daß das Buch besser und spannender geschrieben ist; ich werde das Lesen bei Gelegenheit nachholen. Der Film ist etwas sprunghaft und wirr, nur bei zweimaligen Sehen des Films habe ich die Geschichte ganz verstanden. Kate Winslet war gut, die Angehimmelte "Claire" hat besonders beim zweiten Ansehen nur noch genervt. Aber einen Zusatzstern zu den drei Sternen gebe ich (als Technikinteressierter), weil eine echte Enigma und tatsächliche Nachbauten der Rechenmaschinen von Bletchley Park in Aktion gezeigt wurden. Zusatzstern für Authentizität also.

ungeprüfte Kritik

Die Stille nach dem Schuss

Drama, Deutscher Film

Die Stille nach dem Schuss

Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 11.02.2015
Bibiana Beglau ist einfach wunderbar!

Die Geschichte ist auch interessant und schildert das Herumirren der Terroristen in den Systemen, in denen sie nirgendwo wirklich reingehören.

ungeprüfte Kritik

Zero Dark Thirty

Die Jagd nach dem meistgesuchten Mann der Geschichte.
Thriller, Kriegsfilm

Zero Dark Thirty

Die Jagd nach dem meistgesuchten Mann der Geschichte.
Thriller, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 11.08.2014
Ein spannender Film! Wie andere auch sagten, vergleichbar zu Argo. Wer glaubt, daß er hier "Unterhaltung" findet, hat nicht verstanden, um was es bei dem Film geht, und soll woanders schauen. Das hier ist anspruchsvoll, spannend, weil es nahe an der Wirklichkeit sein soll. Es lohnt sich, die Hintergründe zu dem Film in der Wikipedia nachzulesen. Auch, wenn man weiß, wie es endet.
Es ist bedrückend, daß hier kaum ein Kommentator sich über die offensichtliche Folterszenen im ersten Filmteil erregt, obwohl das die Realität der USA ist, besonders seit George W. Bush. Vielleicht unterliegen die meisten dem Mißverständnis, es handele sich um einen Thriller. Wie auch immer, die Folterfrage hat nach den Kinovorführungen viele aufgeregt. Manche meinen, der Film würde abschrecken, gerade weil er Folter zeigt. Für meinen Geschmack zeigt es die Folter etwas zu sehr als valides Werkzeug, indem sie laut Film tatsächlich zuverlässige und korrekte Informationen liefert.
Wie absolut ironisch ist es, daß ich den Film just an dem Wochenende sah, als Obama in der Realität zugab, daß man mit der Folter die falschen Mittel eingesetzt habe! Was für eine Koinzidenz!
Ja, bestimmt wurde die Geschichte so gezeigt, wie es die USA bzw. CIA es haben wollen, aber ich habe andererseits nicht viele Abweichungen zu den Informationen gefunden, die ich bisher sonst in der Presse gelesen habe. Es scheint eine recht realitätsnahe Darstellung zu sein. Wenn es eine andere Wahrheit gibt, wird es wohl schwer sein, diese zu erfahren.
An der Stelle, an der die (zweifellos toughe) Hauptdarstellerin über die Video-Übertragung sieht, daß die Soldaten gerade Osama Bin Laden erschossen haben, finde ich interessant, daß sie sich in ihrer Anspannung die Hand gerade so vor den Mund hält, wie es Hillary Clinton auf dem berühmten realen Foto in der Führungsrunde um Obama zum gleichen Zeitpunkt machte. Ich glaube nicht, daß das ein Zufall ist, zumal Clinton danach viel Kritik einstecken mußte, weil sie sich weich und vielleicht der Sache nicht gewachsen zeigte. Vielleicht soll der Film auch dieses Foto erklären.
Ja, der Film endet abrupt, aber die eigentliche Geschichte, daß hartnäckige Frauen eine wichtige Rolle bei der Suche nach Bin Laden gespielt haben, ist da ohnehin schon erzählt. Wer da noch irgendeine seichte Nachgeschichte nach dem Ende, das ja alle kennen, wie z.B. auch bei "Titanic" wünscht, soll sich eben anderswo umsehen. Es ist halt ein Doku-Drama. Und ein recht spannendes!

ungeprüfte Kritik

3096 Tage

Berührend. Bewegend. Mutig. Stark. Die wahre Geschichte der Natascha Kampusch.
Deutscher Film, Drama

3096 Tage

Berührend. Bewegend. Mutig. Stark. Die wahre Geschichte der Natascha Kampusch.
Deutscher Film, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 29.07.2014
Mich wundert, dass in manchen Bewertungen die fehlende Unterhaltung kommentiert wird. Wer Unterhaltung sucht, sollte (hoffentlich) nicht die Darstellung einer tatsächlich geschehenen schrecklichen Tat wählen. Schon der Titel machte mich gefasst auf eine Skizze (mehr kann es nicht sein) dieser unvorstellbar langen Zeit, in der Frau Kampusch sich abseits aller Regeln und Normen unserer uns bekannten Welt aufhalten und bewähren mußte; in der Welt, die ihr der Täter zugewiesen hatte.
So erschreckend die Umstände sind, zeigt der Film nicht nur eine endlose Höllenqual, sondern vielmehr ein Psychogramm, in dem Natascha Kampusch durch ihre persönliche Stärke ihre eigene Position behaupten und ihr Überleben sichern konnte. Ohne unbedingte Lebenslust und Glaube an sich selbst hätte sie es bestimmt nicht geschafft.
Ich kann mir vorstellen, daß in diesen gut acht Jahren mehr passiert ist, als es der Film darstellt; auch unschöne Dinge von seiten dieser heranwachsenden Frau. Man macht sich nur schwer ein Begriff, was passiert, wenn über acht Jahre jegliche Orientierung an unseren außen geltenden Gesetzen wegfällt und ob der Macht des Faktischen völlig irrelevant wird. Ich weiß nicht, ob sie wirklich darauf vertrauen konnte, daß sie jemals Gerechtigkeit erfahren würde, daß sie es überhaupt so lange durchhält.
Alleine der Gedanke, was wohl passiert wäre, wenn dem irren Priklopil bei seinen Tagesausflügen in die Stadt etwas zugestoßen wäre -- Krankheit, Unfall oder Tod -- wenn er mehrere Tage oder für immer ausgefallen wäre und Natascha Kampusch nicht versorgt worden wäre, läßt mich schaudern.
Ich denke, ein Film kann alle solche Facetten nicht beleuchten, sondern muß sich auf eine Geschichte konzentrieren. Die Autobiographie beantwortet bestimmt ein paar mehr Fragen. Die Geschichte dieses Films ist für mich der Überlebenskampf und die Selbstbehauptung von Natascha Kampusch -- einer Heldin, wie es auch in den Interviews geschildert wird.
Erschreckend fand ich zudem den Gedanken, daß dieser Ablauf nur eine extreme Form zeigt; daß diese Situation auch über diese beiden Personen hinaus gelten kann. In wievielen Beziehungen versucht ein Mensch, einen anderen klein zu halten und ihm seinen absoluten Willen aufzuzwängen? Nicht so radikal wie bei Herrn Priklopil, aber die Erwartung, der andere Partner solle doch gehorchen, damit man seine eigene Machtphantasie verwirklichen kann, gibt es auch bei "ganz alltäglichen Paaren", manchmal nicht durch Kellerwände erzwungen, sondern durch andere zwingende Umstände. Schon das Verhältnis zwischen Priklopil und seiner Mutter ist ein weiteres solches Machtspiel.
Ich glaube nicht, daß es bei diesem Film um Voyeurismus geht. Man muß nicht eingesperrt werden, um von diesem Film über Macht, Selbstvertrauen und Lebensmut zu lernen. Mich hat er beeindruckt.

ungeprüfte Kritik

Nachtzug nach Lissabon

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 05.06.2014
Schöne Bilder von Lisboa. Die allzu bekannten Schauspieler lenken etwas von der Geschichte an sich ab, aber trotzdem ganz gut. Rezensionen haben beklagt, daß der Film weit vom Duktus des Buches liegt. Ich kenne das Buch nicht, habe es anläßlich des Filmes gekauft und werde es nachträglich lesen.

ungeprüfte Kritik

Vom Reich zur Republik 2 - Die nervöse Großmacht

1871 - 1890
Drama, Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 03.02.2014
Sehr lebendige Nachstellung wichtiger Schlüsselereignisse der deutschen Geschichte im Stile eines Dokudramas. Die Serie gefällt mir bislang sehr gut, auch wegen der hervorragenden Schauspieler, die der BR dafür gewonnen hat. Ach, hätte man mir die deutsche Geschichte des 19. Jahrhunderts etwa so in der Schule vermittelt; ich hätte um Größenordnungen mehr verstanden und behalten!

ungeprüfte Kritik

Der längste Tag

Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 23.10.2013
Ein Klassiker, den man gesehen haben muß. Interessant an dieser DVD ist, daß alle Protagonisten in ihren jeweiligen Sprachen sprechen: Englisch, Deutsch, Französisch. Natürlich nur in der Originaltonspur. Die deutsche Tonspur läßt alle auf Deutsch sprechen.

ungeprüfte Kritik

Der rosarote Panther kehrt zurück

Inspector Clouseau - der größte Trottel vom Revier
Komödie, Krimi

Der rosarote Panther kehrt zurück

Inspector Clouseau - der größte Trottel vom Revier
Komödie, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 23.10.2013
Inspector Clouseau in seiner klassischen Tolpatsch-Rolle und der Beginn des Wahnsinns des Vorgesetzten Dreyfus. Hier hat Clouseau seinen Stil gefunden! Wie bei allen Pink Panthers ein Genuß nur in der englischen Originalspur.

ungeprüfte Kritik

Der Soldat James Ryan

Der Auftrag ist ein Mensch.
Kriegsfilm

Der Soldat James Ryan

Der Auftrag ist ein Mensch.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 16.08.2013
Ein immer wieder packender Film, bekannt für seine Darstellung der D-Day Invasion. Den Film kennen wahrscheinlich die meisten, so daß ich über ihn nicht viele Worte verlieren brauche. Ich habe ihn mir nach Jahren wieder angesehen.
Dafür nur eine Erläuterung, warum ich nur vier statt fünf Sterne vergebe, und zwar wegen der m.E. unerträglichen letzten Worte von Captain Miller an den überlebenden Ryan: "Earn this!".
Der Junge (Ryan) kann nichts dafür, daß dieser Trupp ihm zur Seite geeilt ist. Der Film zeigt eine Orgie furchterregenden Gemetzels, in denen alle (auch die Guten) mehr oder weniger schuldig werden und jeder letztendlich auch durch Glück überlebt. Die Aufgabe des Trupps, Ryan zu finden vermischen sich immer wieder mit den anstehenden Kriegshandlungen (Angriff des MG-Nestes an der Radarstation, Halten der Brücke gegen die Deutschen); diese sind ehrenwerte Ziele, keiner opfert sich einer sinnlosen Sache. Es ist ja ohnehin zu erwarten, daß ein US-Film in Hollywood-Manier die Armee ehrenhaft und heroisierend zeigt.
Daß der Trupp am Ende Ryan gerettet hätte kann man nach dem Bombeninferno an der Brücke nicht wirklich behaupten. Am Ende haben die P-51D Mustangs alle (Überlebenden) erlöst. Bis dahin hat sich jeder so gut er konnte geschlagen, auch Ryan. Und gerade zum Schluß meint also der Film, daß (nur) Ryan für sein Überleben besondere Rechenschaft ablegen müsse, sich das Glück "verdienen" müsse. Das regt mich jedes Mal wieder auf, wenn ich den Film sehe.
Im einer vorhergehenden Szene wird berichtet, daß 22 Soldaten sterben mußten, weil für einen General zusätzliche Panzerung in den Lastensegler eingebaut wurde und dieser dadurch instabil wurde. Ob man den General danach auch gesagt hat, er müsse sich diese Sonderbehandlung "verdienen"? (es wird nicht gesagt, aber ich gehe davon aus, daß der General selber überlebt hatte; andereseits wäre das bestimmt erwähnt worden).
"Dankbarkeit" für das Glück, "Verpflichtung" für die Überlebenden, schön und gut! Aber "Verdienen"? Rechenschaft ablegen? Das paßt m.E. nicht zum Irrsinn eines jeden Krieges.
Abgesehen davon ist es ein ergreifender Film!

ungeprüfte Kritik

Die Bucht

Geliebt und gejagt - Das tragische Schicksal der Delfine.
Dokumentation

Die Bucht

Geliebt und gejagt - Das tragische Schicksal der Delfine.
Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 02.08.2013
Gute Aufklärung in einem gelungenen Krimi-Format. Schade, daß bei den Aktionen vor allem US-Amis die Protagonisten sind und sich gezwungenermaßen nur kurzfristig in Japan betätigen. Ich hätte mir schon vorgestellt bzw. gewünscht, daß bei einer so wichtigen Sache auch Vertreter lokaler japanischer Umweltorganisationen eine Rolle mitspielen. Wie Rick im Film sagt: WWF und andere sind alle in Japan, wieso sind sie nicht in Taiji???
Wichtig und wertvoll finde ich auch die Bonus-Filme! Ich wußte bislang nicht viel über die hohe Quecksilberbelastung! Das gilt bestimmt auch für Fischverzehr hier in Europa!

ungeprüfte Kritik

Hacker

Porträt einer Gegen-Kultur
Dokumentation, Deutscher Film

Hacker

Porträt einer Gegen-Kultur
Dokumentation, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "N69Nj" am 02.08.2013
Interessente Portraits von Hackern verschiedener Generationen. Macht auch Angst, wenn man sieht, wozu diese "Guten" fähig sind (ich denke, das stimmt, was der Film zu ihnen behauptet). Die "Bösen" würden sich nicht für einen solchen Film hergeben und setzen ihre kriminelle Energie viel schädlicher um.
Kommentar nebenbei: Mir ist beim Ansehen der Eindruck gekommen, daß alle mehr oder weniger für sich selbst leben, verliebt in sich selbst und die eigenen Utopien, und nie wirklich persönlich Verantwortung für mehr als sich selbst nehmen mußten oder wollen, z.B. für andere oder eine größere Gesellschaft. Ich kann mich irren, aber so habe ich viele ihrer Aussagen interpretiert. OK, Organisation des CCC war dabei aber scheidet diesbezüglich aus, da sich Hacker dort wie in einer Selbsthilfegruppe organisieren und gegenseitig bestärken. Ich habe den Eindruck, daß die gezeigten Hacker in ihren Leben darauf bedacht sind, sich jederzeit verweigern oder absentieren zu können.

ungeprüfte Kritik