Kritiken von "Der_Dude"

Feinde - Hostiles

Western
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 18.10.2018
Was auf den ersten Blick als Edelwestern daher kommt, der differenzieren und mit den gängigen Klischees aufräumen will, entpuppt sich schnell als von Weißen dominierte Massenware. Auch wenn man Rosamund Pike die gebrochene Witwe glaubhaft abnimmt, symbolisiert sie doch wie so oft das weiße, durch die Grausamkeit der Ureinwohner gebeutelte Opfer. Über Chief Yellow Hawk und seine Leute erfährt man so gut wie nichts und wenn doch, nur aus Erzählungen die auf den Erlebnissen Blockers beruhen. Apropos Blocker: während mich Bale als abgestumpfter Veteran anfangs noch überzeugen konnte, wirkt seine Wandlung vom Indianerhasser zum Menschenfreund einfach unglaubhaft. Umso überzeugender waren da der kampfesmüde Weggefährte, oder der West Point-Neuling, der am Töten zweifelt.

Abgesehen von der einseitigen und halbherzigen Inszenierung muss die Frage erlaubt sein, ob der Ami seine eigene Geschichte nicht kennt, oder ob hier einfach nur schlampig gearbeitet wurde. Nur so lässt sich erklären, dass Chief Yellow Hawk beim Massaker am Wounded Knee dabei war und gleichzeitig in einem Gefängnis in New Mexico sitzt. Solche Pannen gehen gar nicht!

Fazit:

"Hostiles-Feinde" als einen schlechten Film zu bezeichnen wäre falsch, denn er hat seine großen Momente. Ein Meisterwerk ist er allerdings auch nicht. Dafür fehlt es einfach an Spannung und Unterhaltung. Kennern der amerikanisch-/indianischen Geschichte dürfte der Film auf Grund der Unachtsamkeiten allerdings hier und da sauer aufstoßen.

ungeprüfte Kritik

Brimstone

Erlöse uns von dem Bösen. Die epische Geschichte einer großen Heldin.
Western, Drama

Brimstone

Erlöse uns von dem Bösen. Die epische Geschichte einer großen Heldin.
Western, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 06.08.2018
Wer hier einen typischen Western erwartet, sollte um "Brimstone" einen weiten Bogen machen. Es handelt sich eher um einen Rache-Thriller, der wie die meisten Genre-Vertreter unter der Banalität des eigenen Plots leidet. Um davon abzulenken, inszeniert man ein Pseudo-Epos in nicht chronolog. Reihenfolge & in 4 Kapitel unterteilt. Das mag dem Ganzen einen künstlerischen Anstrich geben, macht ihn aber vorhersehbar. Man setzt auf Schockmomente, eröffnet unnütze Handlungsstränge & lässt die Protagonisten Dinge tun, die jeder Logik entbehren. Zudem wurde der Film als feministischer Western beworben. Dem kann ich nur zum Teil zustimmen. Ja, der Film wird von starken Frauen getragen, die an ihrem Schicksal nicht zerbrechen. Andererseits zelebriert Koolhoven die Gewalt gegen Frauen regelrecht, die ausnahmslos in die Opferrolle gedrängt & auf ekelhafte Weise als Nutzfleisch zur Schau gestellt werden. Auch als Kritik am relig. Fanatismus funktioniert "Brimstone" nicht, da ein einzelner Irrer, der unter dem Deckmantel des Willen Gottes foltert, schändet & mordet nicht als Kritik an der Kirche insgesamt gesehen werden kann. Was ist also von diesem Werk zu halten? Ich weiß es nicht! "Brimstone" trifft wie ein Hammer in die Magengrube, was vor allem der großartigen Leistung der Darsteller zu verdanken ist. Hinzu kommt eine beklemmende Atmosphäre, wie ich sie nur selten erlebt habe. Leider gibt es aber immer wieder Momente, in denen man sich fragt, ob man das alles noch ernstnehmen soll.

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Der seidene Faden

Drama, Lovestory

Der seidene Faden

Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 28.06.2018
Wenn man es poetisch ausdrücken will, könnte man diesen Film mit einem Gemälde vergleichen. Ein Gemälde, bei dem jeder Pinselstrich sitzt & bei dessen Betrachtung man den Hut vor der Leistung des Künstlers zieht. Für mich ist er am Ende leider zum "Röhrenden Hirsch" geworden. Handwerklich auf höchstem Niveau, bei näherer Betrachtung aber zu bieder & blutleer, was vor allem am Drehbuch liegt & nicht an der Leistung der Schauspieler. Daniel Day-Lewis bringt den Exzentriker mit Hang zum Autismus briliant rüber. Über die Besetzung von Vicky Krieps als seine Muse, die das innere Gerüst des "Genies" zu durchbrechen versucht, kann man geteilter Meinung sein. Anderson versucht hier zusammenzuführen, was nicht zusammengehört & das merkt man dem Film leider auch an. Unterhalten fühlte ich mich zu keiner Zeit, da die Hauptfiguren keine Entwicklung durchleben & alles daran setzen, in dieser skurilen Beziehung die Oberhand zu gewinnen. Wenn es dann doch mal "menschelt", fallen beide sofort in alte Verhaltensmuster zurück und alles beginnt von vorn. Vor allem im letzten Drittel werden die Neurosen die Woodcock ausgiebig pflegt anstrengend und nahezu grotesk. "Der seidene Faden" wird für viele ein Meisterwerk sein & für viele das genaue Gegenteil. Auch ich tue mich mit einer abschließenden Bewertung schwer. Ein cineastischer Leckerbissen ist der Film auf jeden Fall. Vielleicht waren meine Erwartungen einfach zu hoch. Leider konnte mich die Hassliebe zwischen Alma und Reynolds nicht fesseln.

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Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Drama, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 25.06.2018
Hype Hype Hurra!!!

Man nehme ein geschändetes Mordopfer, eine Hauptdarstellerin auf Steroiden, die nur einen Gesichtsausdruck drauf hat und ein "F-Wort" nach dem anderen raushaut, ne rassistische Flachzange, die sich vom Saulus zum Paulus wandelt, einen totkranken Good-Cop, einen schwarzen Polizeichef und einen Kleinwüchsigen um politisch korrekt zu bleiben, jede Menge Logiklöcher, die man nicht übersehen kann und heraus kommt einer der bisher besten Filme des Jahres! Hollywood scheint echt am Ende zu sein!

Naja, immerhin gibts für jedes "Billboard" einen Stern.

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Detroit

Zeit für die Wahrheit.
Drama

Detroit

Zeit für die Wahrheit.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 13.06.2018
Nach "The Hurt Locker" und "Zero Dark Thirty", den Lobeshymnen und dem Trailer, hatte ich bei "Detroit" ein gutes Gefühl. Tja, so kann man sich irren! Einerseits ist der Film zu lang geworden, was sich gerade am Anfang zeigt. Eine knappe Stunde schaut man der schwarzen Bevölkerung dabei zu, wie sie ihr eigenes Viertel zerlegt. Das größte Problem ist aber, dass Kathryn Bigelow ihren Hauptdarstellern keine Chance gibt zu spielen, indem sie sie eine weitere Stunde stumm vor einer Wand stehen lässt, während immer wieder die selben Fragen gestellt werden. Die juristische Aufarbeitung am Ende ist viel zu oberflächlich und kann auch nichts mehr retten. Aber ich will "Detroit" nicht total zerreißen, denn trotz misslungener Umsetzung differenziert der Film durchaus. So gibt es nicht nur weiße Rassisten und schwarze Opfer, sondern Korruption auf beiden Seiten und Einzelne, die in einer angespannten Situation Öl ins Feuer gegossen und so einen Einsatz ausgelöst haben, der komplett aus dem Ruder gelaufen ist.

Für mehr als zwei Sterne reicht es leider trotzdem nicht, da man Spannung und Unterhaltung vergeblich sucht.

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Aus dem Nichts

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 08.06.2018
Ich bin kein Fan des deutschen Kinos, aber nachdem unser Beitrag für die Goldkugel von der Kritik derartig abgefeiert wurde habe ich nun doch einen Blick riskiert. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, aber was ich zu sehen bekam, war allenfalls ein besserer Tatort. Klar, Diane Kruger hat ihre großen Momente, was soll sie aber machen, wenn das Drehbuch nichts hergibt? Statt dem Zuschauer die Chance zu geben eine Beziehung zu den Akteuren aufzubauen, haut Akin den einzigen Schlüsselmoment gleich zu Beginn raus. Was folgt ist der Versuch, das Publikum in eine bestimmte Richtung zu lenken. In diesen Momenten der Betroffenheit lässt er immer wieder den Erklärbär von der Kette, um auch dem Dümmsten zu zeigen worum es ihm geht. Am deutlichsten im Gerichtssaal, als die tödlichen Verletzungen des Jungen in all ihren grausamen Details verlesen werden. Aber worum geht es Akin wirklich? Darum, dass rechter Terror furchtbar ist? Ich hoffe wir sind uns einig, dass jeder ideologische Machtanspruch zu verurteilen ist, egal aus welcher Ecke er kommt! Darum, dass unsere Justiz und unsere Behörden auf dem rechten Auge blind sind? Populistisch und Gefährlich! Kann es nicht einfach sein, dass unser Rechtsstaat funktioniert, ob uns das nun immer passt oder nicht? Was wollen wir tun, wenn Frau Z. demnächst womöglich freigesprochen wird?

Um sich treu zu bleiben, MUSS im Abspann NATÜRLICH der Bezug zum NSU her. Da ist er wieder, der Erklärbär!

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Dunkirk

Dünkirchen - Das Ereignis, das unsere Welt verändert hat.
Kriegsfilm

Dunkirk

Dünkirchen - Das Ereignis, das unsere Welt verändert hat.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 30.12.2017
Leider bildet "Dunkirk" den Höhepunkt eines katastrophalen Kinojahres. Zu steril wirkt der Schauplatz des größten militärischen Desasters der britischen Geschichte. Dafür, dass während der "Operation Dynamo" über 300.000 Mann evakuiert wurden & der größte Teil des Kriegsmaterials zurückgelassen werden musste, ist der Strand erstaunlich leergefegt. Auch das zerbombte Dünkirchen hat im Film keinen Kratzer. Und in der Luft? Da sehen wir Tom Hardy der gegen deutsche Jagdbomber & mit dem eigenen Sprit kämpft. Insgesamt wirkt alles so, als hätten die britischen & französischen Soldaten am Strand weitesgehend ihre Ruhe gehabt.

Hinzu kommt die komplexe Erzählstruktur. Grundsätzlich finde ich die Idee, gleiche Ereignisse aus verschiedenen Blickwinkeln zu zeigen genial. Leider hat die Art & Weise wie Nolan diese Idee umsetzt bei mir nur für Verwirrung gesorgt. Auch hält sich Nolan nicht immer an seine eigenen Prinzipien. Einerseits will er das Geschehen so nüchtern & emotionslos wir nur möglich zeigen, andererseits stellt er einzelne Charaktere immer wieder vor moralische Entscheidungen. Am Ende gipfelt das Ganze dann so in Kitsch & Pathos, dass es abgedroschener nicht geht.

Fazit:

"Dunkirk" pfeift auf historische Fakten & will nicht mehr als durchgestyltes Arthouse sein. Spannung & Dramaturgie sucht man hier vergebens. Seit "Batman" hat Nolan nichts großes mehr abgeliefert. Eigentlich kann es dann ja nur noch besser werden.

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Silence

Abenteuer

Silence

Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 28.09.2017
Was für ein Filmjahr!

Eine Gurke jagt die Nächste. "Silence" reiht sich da wunderbar ein, was vor allem daran liegt, dass der Film einem in jedem zweiten Satz das Holzkreuz vor den Latz knallt. Entscheidende Fragen werden nicht gestellt. Ist es nicht so, dass Christen Muslime töten, Muslime Christen töten & Buddhisten Muslime töten? Ist Religion nicht immer auch Ideologie? Warum konnte das Christentum in Japan zum Einen auf fruchtbaren Boden fallen & zum Anderen so vehement verfolgt werden? Lag es an der Religion alleine, oder wurde viel mehr der Einfluss der westlichen Welt & der Kirche als Institution gefürchtet? Statt die kulturellen Eigenheiten & Gegensätze herauszuarbeiten, treffen unsere beiden Jesuiten auf Christen im Untergrund & man ist sich einig, für seinen Glauben bis in den Tod zu gehen. Missionarische Überzeugungsarbeit ist gar nicht mehr nötig.

Auch handwerklich ist "Silence" schwach. Man musste wohl ein zu großes Projekt mit einem zu kleinen Budget wuppen. Die Landschaftsaufnahmen vom "feuchten", "versumpften" Japan (Taiwan) sind toll. Auf der anderen Seite sind die Bilder zu gestylt & die CGI-Effekte enttäuschend. Hinzu kommen platte Dialoge & in meinen Augen ein fehlbesetzter Andrew Garfield & Liam Neeson. Ich wurde den Eindruck nicht los, dass Scorsese bei Malick abschauen wollte, ohne dessen Niveau zu erreichen. Wenn das alles ist, was nach 30 Jahren Vorarbeit von seinem Herzensprojekt übrig bleibt, dann gute Nacht!

Ein Hoch auf die Religion!

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Hacksaw Ridge

Die Entscheidung
Kriegsfilm

Hacksaw Ridge

Die Entscheidung
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 13.07.2017
Ideenloser Krawallporno!

Gleich zu Beginn tauchen wir ab in Desmonds Kindheit & Jugend, um zu ergründen, was diesen jungen Mann umtreibt. Wir erleben häusliche Gewalt, werden Zeuge, wie Doss seine spätere Frau kennenlernt und gehen mit ihm durch die Grundausbildung. Da er aus religiösen Gründen den Dienst an der Waffe verweigert, wird er schließlich angeklagt, aber bald darauf freigesprochen. An der japanischen Front erwartet den Zuschauer die Hölle auf Erden und spätestens hier, verkommt "Hacksaw Ridge" zur plumpen Massenware. Der von Gewalt besessene Gibson präsentiert dem Zuschauer eine Choreographie des Todes, die an die Anfangssequenz von "Der Soldat James Ryan" erinnern soll, ohne die Emotionalität seines Vorbildes ansatzweise zu erreichen. Inmitten von weggeballerten Gesichtern, zerfetzten Körpern und brennenden Soldaten, sehen wir Doss, der wahrlich Überragendes leistet, um möglichst viele seiner Kameraden zu retten. Hier wird es problematisch. Indem Gibson seine Hauptfigur gottgleich inszeniert, macht er alle anderen eindimensional und zum bloßen Kanonenfutter (die Japaner sowieso). Da verwundert auch nicht die Schlussszene, die einer Auferstehung gleicht.

Mit "Hacksaw Ridge", hat Gibson nen richtig dicken Bock geschossen. Der Film hält keinem Fakten-Check stand und wird der Leistung des wahren Desmond Doss nicht gerecht. Auch handwerklich kann der Film mit anderen Genrevertretern nicht mithalten, was nicht zuletzt an den unterirdisch schlechten CGI-Effekten liegt.

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Die Taschendiebin

Solange du lügst.
Drama

Die Taschendiebin

Solange du lügst.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 07.07.2017
Für Cineasten sicherlich ein Leckerbissen

"Die Taschendiebin" ist einer dieser Filme, an dem sich die Geister scheiden. Während er für die Einen ein Meisterwerk ist, werden die Anderen verwundert den Kopf schütteln. Obwohl die schauspielerische Leistung, das Flair und die Ausstattung durchweg überzeugen, konnte mich der Film nicht vollends in seinen Bann ziehen. Park Chan-wook versteht sein Handwerk, aber es ist einer dieser Filme, die vor allem von ihrem Twist leben. Die Wendungen und Irreführungen sind großartig, aber bis dahin muss man einige Längen überstehen. Bis zum großen Aha-Effekt windet sich der Film zwischen Gewalt, Klamauk und Sex und kratzt dabei arg an der Grenze zum Kitsch. Wenn es ans Eingemachte geht laden Ausdrücke wie "südliche Pforte" schon zum Fremdschämen ein. Vielleicht ist es aber auch so, dass das weibliche Publikum eher einen Zugang zu diesem Film findet, da die Geschichte nun mal von zwei Frauen getragen wird und die männlichen Protagonisten nicht unbedingt als Identifikationsfiguren taugen. Sehenswert ist "Die Taschendiebin" trotzdem, nicht zuletzt wegen des Finales.

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Jackie

Die First Lady
Drama

Jackie

Die First Lady
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 04.07.2017
Unentschlossen und ermüdend

Was vielversprechend beginnt, schlägt spätestens nach einer halben Stunde in Heiligenverehrung und Langeweile um. Ich hatte das Gefühl, dass die Macher selbst nicht genau wussten, was sie eigentlich zeigen wollten. Zugegeben, man bekommt vor allem durch die Leistung von Natalie Portman einen beklemmenden Eindruck davon, was in Dallas passiert ist. Bei aller Tragik muss ich sagen, dass die Betroffenheit in der "Jackie" zergeht, ab einem gewissen Punkt nur noch nervt. Noch während des Films habe ich mir über die gelungenen Aspekte Gedanken gemacht und kam zu dem Schluss, dass man wenigstens das Attentat nicht übermäßig ausgeschlachtet hat. Gegen Ende des Films wurde ich jedoch eines Besseren belehrt. Noch nie wurden die Schüsse auf Kennedy so eindringlich gezeigt wie hier. Vielleicht hat man gemerkt, dass man sich vergaloppiert hat und wollte dem Mainstream-Publikum entgegenkommen. Schade!

Fazit:

Der Unterhaltungswert von "Jackie" geht gegen Null und taugt weder als Biopic, noch als Politfilm. Eingefleischte Cineasten können diesem Film vielleicht irgendetwas abgewinnen. Bei mir reicht es leider nur für zwei Sterne!

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Snowden

Der sicherste Ort ist die Flucht.
Drama, Thriller

Snowden

Der sicherste Ort ist die Flucht.
Drama, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 01.06.2017
All jene, die die letzten fünf Jahre konsequent Winterschlaf gehalten haben oder aus anderen Gründen am politischen Weltgeschehen nicht teilhaben konnten, können einen Blick riskieren. Für alle anderen dürfte sich der Gewinn an neuen Erkenntnissen in Grenzen halten. Die schauspielerische Leistung ist durch die Bank gut. Der Hinweis zu Beginn des Films darauf, dass die Ereignisse aus Gründen der Unterhaltung dramatisiert dargestellt sind, sagt eigentlich alles. Trotzdem bleibt die Spannung auf der Strecke.

Von mir gibts drei Sterne und die Empfehlung, sich lieber die Oscar-prämierte Doku "Citizenfour" von Laura Poitras anzusehen. Lohnt sich!

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Girl on the Train

Was hat sie gesehen? Nach dem Bestseller, der die Welt schockierte.
Thriller, Krimi

Girl on the Train

Was hat sie gesehen? Nach dem Bestseller, der die Welt schockierte.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 13.04.2017
Als bekennender Lesemuffel habe ich natürlich das Buch nicht gelesen. Sollte es tatsächlich so gut sein, hat man bei dessen Verfilmung ne Menge falsch gemacht. Da hier irgendwie jeder nen Knall hat, fällt es schwer, sich mit irgendeiner der Figuren zu identifizieren. Selbst Emily Blunt, der man noch halbwegs schauspielerisches Talent bescheinigen kann, nervt irgendwann einfach nur noch. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass man, gewollt oder ungewollt, Vergleiche zu Finchers "Gone Girl" zieht. Ihm gelingt es eine Spannung und Athmosphäre zu schaffen, bei der man bis zum Ende mitfiebert. Wo "Gone Girl" fesselt, wird man bei "Girl on the Train" (durch ständige Rückblenden) zu oft mit falschen Tatsachen konfrontiert die schnell zu der ernüchternden Erkenntnis führen: "Was soll ich mir hier noch meine eigenen Gedanken machen - is doch eh wieder falsch". Wie schon der ganze Film, kommt auch das Finale wenig spektakulär um die Ecke. Naja, wenigstens passt das ja dann.

Fazit:

Diesen Film kann man sich schenken. Ich war jedenfalls froh, als der Zug in seinen Zielbahnhof einfuhr.

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Arrival

Warum sind sie hier?
Science-Fiction

Arrival

Warum sind sie hier?
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 06.04.2017
Auf den ersten Blick kommt "Arrival" unaufgeregt daher und stellt nicht das oft bemühte Alien-Invasions-Szenario in den Vordergrund. Viel mehr geht es darum, wie der Erstkontakt mit einer fremden Spezies aussehen kann und welche Bedeutung diese Begegnung weltpolitisch hat. Doch genau hier traut sich Villeneuve zu wenig. Das Erforschen der uns fremden Lebensform unter Leitung der Linguistin Louise Banks wird lieblos via Voice-Over auf die Leinwand "gerotzt". Statt sich wissenschaftlich und realistisch mit unseren neuen Nachbarn zu befassen, eröffnet uns Villeneuve eine Metaebene, die davon ausgeht, dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bereits gelebt sind und uns fremde Kommuniaktionsformen dabei helfen können, uns an unsere Zukunft zu erinnern. Oder anders: "Wie würdest du leben, wenn du deine Zukunft kennen würdest und sie nicht ändern kannst?". Nun folgt SciFi seiner eigenen Logik. Wenn sich diese Logik aber zunehmend widerspricht bekommt man das Gefühl, dass die Macher an ihren eigenen Ansprüchen gescheitert sind. Hinzu kommt, dass die wichtigste Frage, nämlich die nach dem Warum, nur unzureichend beantwortet wird. Mir hat sich die Notwendigkeit einer Ufo-Landung nicht erschlossen und so sind "Abbott und Costello" in meinen Augen nur cineastisches Beiwerk.

Jene, die eine realistische Annäherung an fremde Lebensformen erwarten, dürften nach diesem Film enttäuscht sein. Wer an "Inception" oder "Interstellar" seine Freude hat, kann hier beherzt zugreifen!

ungeprüfte Kritik

Die durch die Hölle gehen

Drama, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 29.08.2016
Fünf Oscars? Wofür?

Das waren meine Gedanken nach drei teilweise zähen Stunden. Auch auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen, muss ich sagen, dass "The Deer Hunter" kaum Spannung bietet. Cimino verliert sich in zu vielen Nichtigkeiten und verpasst es, sowohl den Hauptfiguren (bis auf Alphatier Mike) eine Persönlichkeit zu geben, als auch die Motive der Protagonisten in den Krieg zu ziehen (glühender Patriotismus) rüberzubringen. Jeder Charakter bleibt beliebig austauschbar. Diese Distanz zieht sich durch den gesamten Film und führt dazu, dass die Szenen in Vietnam bei aller Grausamkeit zu kaum betroffen machen. Denn wenn wir ehrlich sind, erlebt hier niemand eine Überraschung, der die Filmbeschreibung gelesen oder einen Trailer gesehen hat. Was die Ereignisse danach in den USA betrifft, so liegt der Fokus viel zu sehr auf Mike. Die Schicksale von Nik und Steve, werden meiner Meinung nach nur unzureichend behandelt und lassen Fragen offen. Das Finale bringt die vorhersehbare Handlung nur konsequent zu Ende.

Fazit:

Ich hatte keinen Kriegsfilm/ Antikriegsfilm erwartet und das ist "The Deer Hunter" auch nicht. Viel mehr ist er eine Charakterstudie über einen "Anführer". Das funktioniert aber nur, wenn es Reibungspotenzial zu anderen Figuren gibt. Zumindest gegen Ende flammt dieses Potenzial auf. Angesichts der Thematik und der Tatsache, dass eine Oscarverleihung eine Hollywoodinterne Veranstaltung ist, sind die fünf Goldjungen dann irgendwie doch nicht so verwunderlich.

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The Hateful 8

Niemand kommt hierher ohne einen verdammt guten Grund.
Western

The Hateful 8

Niemand kommt hierher ohne einen verdammt guten Grund.
Western
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 25.08.2016
Was war des Künstlers Absicht?

Ich bin sicher kein Tarantino-Fachmann. Ich habe ein paar seiner Filme gesehen und fühlte mich recht gut unterhalten. Schließlich verträgt man ja auch nicht immer tiefgründige Kost. Bei allem Splatter-Spaß, hatten seine Filme immernoch eine halbwegs nachvollziehbare Handlung. Im Gegensatz dazu hat mich dieser Streifen die meiste Zeit gelangweilt, was sicher an seiner Länge und seiner Dialoglastigkeit liegt. Ich will diesem Film nicht absprechen irgendwo sowas wie eine Handlung zu haben. Bevor allerdings Licht ins Dunkel kommt, vergehen neunzig zähe Minuten und es folgt die Erkenntnis, dass alles in wenigen Augenblicken hätte über die Bühne gehen können. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.

Abschließend bleibt zu sagen, dass "The Hateful 8" eine Menge Zeit braucht, um in Fahrt zu kommen. Diese Überlänge verlangt dem Zuschauer einiges ab und tut dem Film in meinen Augen nicht gut. Dieser Film ist sicherlich nicht Tarantinos bester. Da ich gezwungen bin eine Sternewertung abzugeben, gibt es von mir ein "Gewöhnlich". Warum? Tarantinos Filme sind nie glanzlos. Gelungen ist "The Hateful 8" für meinen Geschmack allerdings auch nicht.

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Königin der Wüste

Drama, Abenteuer

Königin der Wüste

Drama, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 18.08.2016
Danke, kann weg!

In einem Interview von Herzog war zu lesen, dass er der Meinung sei, einen besseren Film gedreht zu haben, als "Lawrence von Arabien". Diesen Film könne man sich heute nicht mehr anschauen und die Darsteller seien grauenerregend schlecht. Tja Herr Herzog, irren ist menschlich!

Was ein spannendes Biopic (von Herzog nie gewollt) über Gertrude Bell hätte werden können, entpuppt sich schnell als schwülstige Romantik-Schmonzette auf Seifenopern-Niveau, gespickt mit Dialogen, die zum Fremdschämen Anlass geben. Ich würde gerne auch etwas über die Handlung schreiben statt nur zu meckern, aber diese sucht man vergebens! Besonders auffällig wird dies gegen Ende, als es um die Neuaufteilung der arabischen Welt geht und an der Bell zumindest beratend beteiligt war. Statt sich mit den politischen Umständen (Sykes-Picot-Abkommen), die uns heute Schrecken und Tod bringen zu beschäftigen, sehen wir unsere Heldin gen "Sonnenuntergang" reiten.

Fazit:

"Lawrence von Arabien" ist zwar, was den Wahrheitsgehalt angeht, ein Märchen aus 1001 Nacht, aber für mich ein Jahrhundert-Epos. Zum Glück gaben Sie Herr Herzog, in einem anderen Interview zu ihrem Film zu, dass nur Idioten einen Anspruch auf Wahrheit im Film erheben können. Danke dafür!

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Love & Mercy

Das Leben, der Wahnsinn, der Neubeginn von Brian Wilson.
Drama, Musik

Love & Mercy

Das Leben, der Wahnsinn, der Neubeginn von Brian Wilson.
Drama, Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 02.06.2016
Genie und Wahnsinn liegen ja bekanntlich dicht beieinander. So auch im Leben von Brian Wilson. Dieses beeindruckende Biopic zeigt das "Mastermind" und den Mitbegründer der "Beach Boys" im Kampf mit seinen Dämonen. Paul Dano verkörpert grandios den jungen Wilson. Was die Leistung von John Cusack angeht kann man geteilter Meinung sein. Ich halte ihn in seiner Rolle als gealterter Brian Wilson für fehlbesetzt. Ob dieser Film für eingefleischte Beach-Boys-Fans lohnenswert ist kann ich nicht beurteilen. Wer sich allgemein für Biographien interessiert und die Musik mag, sollte hier jedenfalls auf seine Kosten kommen. Von mir gibts vier Sterne!

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The Wolf of Wall Street

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 01.06.2016
Der größte Mist seit Langem!

Dieses "Meisterwerk" zeigt wieder mal deutlich, dass das "Traumduo" Scorsese/DiCaprio nicht funktioniert. Der Meister und seine Muse haben scheinbar ne Schwäche für exzentrische Totalausfälle. Eine Obszönität jagt die Nächste. Das kann man machen, unterhält mich persönlich aber nicht. Schon gar nicht über ne Länge von drei Stunden! Der Ehrlichkeit halber soll aber gesagt sein, dass DiCaprio trotz gelegentlichem Overacting ne durchaus gute Leistung abliefert und das einzig Positive an diesem Streifen die Tatsache ist, dass er weder etwas beschönigt, noch urteilt.

Fazit:

Es gibt Filme, die die Welt nicht braucht. Dieser gehört dazu!

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Everest

Der gefährlichste Ort der Welt. Basierend auf wahren Ereignissen.
Abenteuer

Everest

Der gefährlichste Ort der Welt. Basierend auf wahren Ereignissen.
Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 26.05.2016
Solides Bergsteiger-Drama, das schon mächtig viel Zeit braucht, um in Fahrt zu kommen. Die Hälfte des Films passiert so gut wie nichts, bevor die Dramatik schließlich ihren Höhepunkt findet und sich eigentlich nur die Frage stellt, wer es schaffen wird und wer nicht. Nun hält sich bei mir die Betroffenheit und das Verständnis in Grenzen, wenn es darum geht, dass Geldgier, Selbstüberschätzung und Missmanagement in eine Katastrophe führen, die so hätte nicht passieren müssen. Ich möchte den Opfern und deren Angehörigen aber auf keinen Fall Unrecht tun.

Fazit:

Kann man sich anschauen, hat man aber so schon des Öfteren in anderen Filmen gesehen.

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The Revenant - Der Rückkehrer

Überleben ist der härtere Tod. Nach wahren Begebenheiten.
Abenteuer

The Revenant - Der Rückkehrer

Überleben ist der härtere Tod. Nach wahren Begebenheiten.
Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 20.05.2016
Schade!

Dieser Film ist visuell zweifellos großartig, aber leider kein Meisterwerk. Die Grizzly-Attacke ist das Beste was CGI momentan zu bieten hat und ist für mich schon jetzt unbestritten Filmgeschichte. Effekthascherei und lange Kamerafahrten sind aber nun mal nicht alles. Was immer Iñárritu auch zeigen wollte, es funktioniert nicht. Ein unglaubwürdiger Übermensch, Charaktere, die keine Gelegenheit bekommen sich zu entwickeln und Ureinwohner als bloße Staffage! Richtige Spannung existiert auch nicht, da der Trailer schon alles verrät.

Fazit:

Neben der visuellen Wucht und einem Finale in guter alter Hollywood-Manier, bleibt der Eindruck, dass zu Gunsten des Mainstreams typische Erwartungen erfüllt wurden und man mit Hilfe eines teilweise hanebüchenen Drehbuchs regelrecht auf den Oscar spekuliert hat. Für überzeugende Inhalte war da leider kein Platz!

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Sherlock - Die Braut des Grauens

Krimi, Serie
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 29.03.2016
"Die Braut des Grauens" wurde als eigenständige Episode ohne direkten Bezug zur Serie angekündigt. Das stimmt allerdings nicht ganz, denn gleich zu Beginn wird klar, dass der Aufhänger der Selbstmord Moriartys ist. Die Frage ist, wie man es schafft, sich eine Kugel durch den Kopf zu jagen und trotzdem überlebt. Dazu begibt sich Sherlock in die Tiefen seines Gedächtnispalastes, zurück ins Jahr 1895. Lestrade ist gerade mit dem Fall der mordenden (aber eigentlich toten) Emelia Ricoletti beschäftigt. Am Ende ist die Aufklärung schon fast zu banal. Trotz etwas Grusel und den Bemühungen damalige gesellschaftliche Missstände anzuprangern, fehlt es dem Film an Spannung. Stattdessen verliert er sich in übertriebenem Klamauk. Die größte Schwäche des Films ist aber die Tatsache, dass wesentliche Fragen die zur Lösung des Falls führen nicht beantwortet werden. Hinzu kommt, dass Sherlock kaum deduziert und sich die Ermittlungen aus der Hand nehmen lässt. Man steht als Zuschauer vor Ergebnissen, die einem zwar einleuchten, von denen man aber nicht genau weiß, wie sie zu Stande kamen.

Fazit:
Als eigenständige Episode kann "Die Braut des Grauens" nicht funktionieren, weil man ohne die Serie und die Bücher zu kennen keine Chance hat. Die Sprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit, Gedächtnispalast und Realität verwirren zu sehr, als dass sie Klarheit schaffen!

ungeprüfte Kritik

Troja

Abenteuer, Kriegsfilm

Troja

Abenteuer, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 25.03.2016
Inwieweit sich der Film an die historische Vorlage hält will ich gar nicht beurteilen, weil ich keine Ahnung davon habe (Schulwissen eben). Was ich gesehen habe, war ein Gemetzel nach dem anderen und der Rest hatte nicht sehr viel Substanz. So wie der Stoff verfilmt wurde, hätte er locker in max. zwei Stunden gepasst.

Was bleibt ist die Erkenntnis, dass Frauen ziemliches Chaos anrichten können ;)

ungeprüfte Kritik

Giganten

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 02.02.2016
Mit sogenannten "Klassikern" ist es ja so eine Sache: man muss deren Erfolg immer im Kontext ihrer Zeit sehen. Entweder waren diese Filme DAMALIGE Aufreger oder brachen mit DAMALIGEN Tabus. In "Giganten" wird zum einen die Geschichte der Rancher-Familie Benedict erzählt, zum anderen wird auch immer wieder auf das Thema Rassismus (hier gegen Mexikaner) eingegangen. Vor allem aber dürfte der Film vom Mythos seines Hauptdarstellers (neben Liz Taylor und Rock Husdon) James Dean profitiert haben, der die Premiere selbst nicht mehr erlebt hat. Mir persönlich hat Dean in seinen beiden anderen Rollen besser gefallen.

Fazit:

Unterm Strich kann man sagen, dass "Giganten" eine Familiengeschichte erzählt, die recht solide aber leider auch mit einigen Längen daherkommt und für damalige Verhältnisse Themen wie Rassismus und Aufstieg und Fall überraschend offen angeht. Allerdings sollte man heutzutage nicht zu viel erwarten. Ein Mal sehen reicht!

ungeprüfte Kritik