Kritiken von "SteveStrange"

Gierig

Drama, Deutscher Film

Gierig

Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 15.09.2008
Schauplatz Berlin – Kunst und Kulturszenerie, erzählt wird die Geschichte eines Paares, das offensichtlich nichts im Innersten zusammenhält – außer vielleicht Alltag und Gewohnheit.

Wie von Roehler nicht anders zu erwarten, werden Tod, Krankheit und sexueller Betrug beigemischt. Einige pittoreske Szenenbilder, dahin plätscherndes Leben. Sex, Drogen - wie Kinder greift man nach allem, was gerade interessant scheint. Ohne Rücksicht auf Verluste.

Doch selbst Roehler affine Zuschauer werden mit den Figuren nicht wirklich warm. Dieser Film gehört sicher nicht zu den besseren der Roehler Reihe.

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Das Zimmer meines Sohnes

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 15.09.2008
Wie ist das mit Schmerz und Trauer - nach dem Tod eines nahen, geliebten Menschen?

Nanni Moretti begibt sich mit seinem Film „Das Zimmer meines Sohnes“ auf menschliche Spurensuche. Keine Experimente, keine filmischen Höhenflüge oder gar überraschende Wenden der Handlung. Kompletter Unfug für ein solches Projekt. Der Tod ohne Kitsch oder Sentimentalität - und gleichzeitig tief in die Seelen der Betroffenen blicken. Woher nur diese unglaubliche Echtheit, die unversehen die Tränen treibt? „Das Zimmer meines Sohnes“ - das ist Authentizität TOTAL.

Was ist das Geheimnis? Sehr einfach: Moretti verfolgt, begleitet seine Figuren, ohne Schnörkel, - mit großer Emotionalität. Etwa ein Jahr – er beobachtet, wie sich seine Figuren verhalten. Wie Sie sich in ihrer Hilflosigkeit voneinander entfernen, mit dem Verlust umgehen.

Oder an ihre Grenzen stoßen: z. B. Giovanni bei der Arbeit als Psychiater, man spürt als Zuschauer fast körperlich, wenn seine Patienten erzählen, dass spätestens jetzt nicht mehr funktionieren kann, was zuvor schon schwierig ist. Diese alles noch zu ertragen. Und doch reagiert er lange Zeit nicht – man möchte ihm als Zuschauer fast zurufen, die Sache endlich zu beenden.

Man könnte eine eigene Hommage alleine auf die etwas spontane, sich ständig verlängerte kleine Reise anstimmen. Eigentlich möchte man die Zufallsbekanntschaft des Sohnes nur zur nächsten Autobahnauffahrt bringen. Moretti erzählt leise, wenn er Großes behandelt.

Ein berührender und zutiefst menschlicher Film, der mit Recht in Cannes mit der Goldenen Palme für den besten Film ausgezeichnet wurde. Dazu kommen eine Menge weiterer Filmpreise. Großes italienisches Kino, fast auf der Haut spürbarer Realismus – ein kleines Meisterwerk.

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16 Blocks

1 Zeuge... 118 Minuten...
Action, Krimi

16 Blocks

1 Zeuge... 118 Minuten...
Action, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 15.09.2008
Was ist das? Sollte man den typischen "Bruce Willis" als strahlenden Held im Hinterkopf haben, - stets am Abgrund um die gerechte Sache kämpfend- , dann traut man hier zunächst seinen Augen nicht.

Bruce Willis als desillusionierter und alkoholabhängiger Cop, der bei vermeintlich leichter Aufgabe, einen kleinen Gefangenen zu überführen, unerwartet in einen Hinterhalt gerät.

Die Dramaturgie ist nicht immer schlüssig, trifft offensichtlich zu keiner Zeit eine Entscheidung. Entweder "nur" einen klassischen „Action“ Streifen abzuliefern. Oder doch einen leicht nachdenklichen Touch über die Schlechtigkeit der Menschen im Polizeiberuf zu hinterlassen. Beides gleichzeitig gelingt dem Film nicht.

„16 Blocks“ prägt sich hauptsächlich auf Grund seiner beiden „Helden“ ein. Bruce Willis, der dem Cop Charakter und Tiefgang verleiht. Er spielt den gebeutelten, desillusionierten, nervlich und körperlich am Ende befindlichen Cop in überzeugender Manier. Sein Gefangener nervt durch unendliches Geplapper. Ist dem Zuseher zunächst eher zuwider, als Zeuge für „die gute Sache“ eigentlich zu keinem Zeitpunkt wirklich sympatisch. Was er als Opfer fremder Polizeimächte doch sein müsste...

Geschenkt sind die Mängel als „Actionstreifen“ – New York ist klein, überall dort, wo Sie gebraucht werden, sind Polizisten in Minutenschnelle omnipräsent. Fluchtwege, die in einer Sackgasse enden, lassen immer noch Hintertüren offen.

Den Schluss bitte einfach verschweigen. Die Torte zum Geburtstag wird selbstverständlich verschickt. Hollywood eben...

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The Wind That Shakes the Barley

Eine irische Geschichte
Drama, Kriegsfilm

The Wind That Shakes the Barley

Eine irische Geschichte
Drama, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 15.09.2008
Film über den Kampf der Irren für ihre Unabhängigkeit vom britischen Empire. Über die Gründung der IRA, den Beginn der Spaltung innerhalb der Religion, vieler Familien - des ganzen Landes.

Die Anfänge der Entwicklung gehen zurück in die 20er Jahre. Erzählt wird auf sehr persönlicher Ebene. Einfach weil der Zuschauer verstehen soll, dass nichts unberührt bleibt. Das zuweilen fast zwanghaft Position bezogen wird. Die Macher liefern eine politische Botschaft. Es sei Ihnen gestattet.

Verehrte Cineasten, beschäftigt euch also mit den Anfängen (!) - um nur ein wenig zu verstehen, was geschehen ist. Und vergisst dabei niemals, dass Geschichte immer einen Bezug zur Gegenwart hat.

Die Botschaft kommt an. Es stört, dass zeitweilig zu deutlich - man könnte auch unterstellen "einseitig" Stellung bezogen wird. Bei entsprechendem Interesse sollte man sich um historische Quellen bemühen, die es ja durchaus gibt.

Das das Streben nach Demokratie und Unabhängigkeit vom damaligen britischen Empire bekämpft wurde, dass der "Friedensvertrag" zur Spaltung des Landes geführt hat, das Menschen, die oft unpolitisch waren, dem Widerstand regelrecht zugeführt wurden - all das kann man getrost als historische Wahrheit begreifen.

Im Film bekommen die ersten militanten Übungen fast dem Charakter von harmlosen "Räuber und Gendarm" Spielen gleich. Es gelingt - wie an vielen anderen Stellen - aufzuzeigen, dass bestimmte Schwellen innerhalb eines scheinbaren Zwangs überschritten werden. Alles aus der Situation heraus und fast ohne persönliches Motiv. So wird möglich, was eigentlich undenkbar erscheint. Im Unabhängigkeitsstreben zunächst vereinte Irren schießen auf die eigenen Mitstreiter.

Die Szenerie wirkt glaubhaft, wenn die Erzählung auch relativ schnell über historischen Ereignisse hinweg geführt wird. Bemerkenswerte schauspielerische Leistungen gehen einher mit authentischem Kulissenspiel. Verstörte Gesichter einfachster Leute, die sich plötzlich im Krieg befinden. Die Darstellung des kargen irischen Lebens, die besondere Kamera - alles das ist großartig, ergreifend.

Für manch unpolitischen Mensch wirkt die Essenz der Botschaft vielleicht etwas übergestülpt, bei Kritikern hingegen bekommt der Film ein überaus positives Echo. Man beachte z. B. die Vielzahl der Filmpreise.

Unterm Strich ist "The Wind That Shakes the Barley" allemal einen revolutionären Blick wert - sehenswert.

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Wo die Liebe hinfällt...

Basierend auf einem wahren Gerücht.
Komödie, Lovestory

Wo die Liebe hinfällt...

Basierend auf einem wahren Gerücht.
Komödie, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 02.09.2008
Romantik und Komödie, unterhaltsam, nicht langweilig - mit Bezug auf „Die Reifeprüfung“

Die Story ist ein wenig konstruiert, manchmal platt, jedoch zeitweise auch durchaus mit Witz vorgetragen. Es gibt das unvermeidliche Ende mit Heirat, das Geheimnis der Verstrickung der eigenen Familie in „die Reifeprüfung“ übernimmt die Storyline.

Shirley MacLaine gefällt als nicht altern wollende, zynische Großmutter. Ihre zweideutigen Kommentare sind liebenswert. Dazu gekonnte Situationskomik,- hier und da.

Vergnügliche Unterhaltung, allemal über Serienniveau – wer es mag, soll es sich gerne anschauen.

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Mathilde - Eine große Liebe

Lovestory, Kriegsfilm

Mathilde - Eine große Liebe

Lovestory, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 20.08.2008
Ein "Jean Pierre Jeunet", wie man ihn aus "Die wunderbare Welt der Amelie" kennt. Gewaltige Bildersprache, Liebe zum Detail - und dazu eine skurrile, stets liebenswerte Erzählweise.

"Mathilde" reicht jedoch an "Amelie" in keiner Weise heran. Vielleicht weil Jeunet seine besonderen Stilmittel fast gleichartig einsetzt. Ohne besondere Aufmerksamkeit darauf zu verwenden, dass diese HIER nur unter Schwierigkeiten eingepasst werden können.

Audrey Tautou versucht als "Mathilde" aufzuklären, in wie weit ihr Liebhaber noch am Leben ist, der im 1. Weltkrieg an der Front gefallen sein soll.

Doch die Liebe zum Detail wird zur Geduldsprobe. Immer wieder werden neue Beobachtungen verschiedenster Augenzeugen dargereicht. Mit dem traurigen Ergebnis, dass der Betrachter kein Bündnis mit der Dramaturgie eingehen will. Auch die fast schon künstlichen Szenerie leistet einen Beitrag, man glaubt sehr bald keiner der vorgetragenen Geschichten mehr.

Viele Namen und noch mehr Konstellationen. Das kann für den Zuschauer ein Ansporn sein, sich an die Spur der Geschichte zu heften. Hier jedoch spürt man kein wirkliches Bedürfnis, zu erfahren, wie sich die Dinge wohl zugetragen haben. Oder gar ein Verlangen, selbst zum Detektiv zu werden.

Es ist offensichtlich ein Problem der Komposition. Der Film erschlägt durch die wie in Kunstfarben eingetauchten Bilder. Poetische, zur Melancholie neigende Stilblüten vertragen sich offensichtlich schwer mit dem Anliegen, den Betrachter in Unsicherheit zu fesseln.

Nur die Frage nach dem, was wohl passiert sein könnte, kann so etwas leisten. Es hilft nur eine hintergründlich aufgezogene Dramaturgie.

Kein Grund zu verzweifeln. Alleine die Bilder und die atmosphärischen Eigentümlichkeiten liefern am Ende nicht wenige Gründe, doch mal einen Blick zu riskieren.

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Déjà Vu - Wettlauf gegen die Zeit

Du denkst, es spielt sich alles nur in deinem Kopf ab? Dann geh zurück und sieh genauer hin.
Thriller, Action

Déjà Vu - Wettlauf gegen die Zeit

Du denkst, es spielt sich alles nur in deinem Kopf ab? Dann geh zurück und sieh genauer hin.
Thriller, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 19.08.2008
Wer fragt bei Filmen schon nach stets schlüssigen Handlungssträngen?

Wie wohl - der aufmerksame Betrachter fragt gelegentlich. Und kann das Gegenteil immer dann akzeptieren, wenn Filme wie "Deja Vu" seine Bahnen kreuzt.

Action Drama aus der Gegenwart, man ermittelt im Nachgang eines fürchterlichen Anschlags. Spätestens mit dem Einstieg in die Vision, mit Technik Raum und Zeit überbrücken zu können, muss sich der Zuschauer entscheiden. Er sollte sich festlegen, ob er den Schritt mitgehen will. Wie wahr - besser nicht alles hinterfragen und "Science Fiction" als Beimischung zulassen.

Wenn ja, wird man von einem unglaublichen intensiven Thriller an die Hand genommen. Bei dem nunmehr vollkommen neue Konstellationen auftauchen. Man wird zum "Gedanken-Taschenspieler", es gilt ein Verbrechen rückwärts aufzuklären.

Irgendwann liegt es für die Agierenden auf der Hand, mehr als nur Aufklärung zu betreiben. Man will nun kurzentschlossen selbst den Lauf der Geschichte verändern. Tempo geladener Actionthriller, der es vermag einem zu jeder Zeit in seinen besonderen Sog zu ziehen. Hochglanzpoliert - teuer und explosiv. Zu keiner Zeit stumpfsinnig. Es überkommt einem manchmal der Glaube, nur US-Filmschaffende können eine solche Art Thriller abliefern.

Wer sich an Zeitreisen -eingeschlossen dem Genre- nicht stört, wird seinen besonderen Spaß haben.

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Walk the Line

Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 17.08.2008
'Walk The Line' erzählt das Leben des Johnny Cash in Episoden - Zeitraum von 1939 bis 1968. Im Mittelpunkt steht die Liebesgeschichte zur Country-Sängerin June Carter.

Neben dieser Liebesgeschichte wird der Kampf des Musikers für Erfolg und Anerkennung seiner Musik geschildert. Eine, die zu seiner Zeit durchaus revolutionären Charakter hatte.

Der Betrachter durchlebt unzählige Schwierigkeiten, die das Leben schreiben kann. Diese drohen den labilen Musiker vollkommen aus der Bahn zu werfen: der Schatten des erzkonservativen, verbitterten Vaters, der frühe Tod des Bruders, die eigene Tablettensucht. Nicht zu vergessen die eher unglückliche Ehe, die irgendwie nicht kompatibel mit dem Leben des Johnny Cash erscheint.

"Walk the Line" gelingt, was gerade in der Komplexität eher schwierig ist. Den Menschen Cash glaubhaft und lebendig zu zeichnen, mit all seinen Facetten. Dazu eine hinreißende Liebesgeschichte ohne jeden Kitsch zu erzählen. Und über all das hinaus den besonderen Zauber, die Begeisterung der Musik von Johnny Cash nicht zu vergessen.

Große Leistungen der Schauspieler, gelungene Kulissen - kombiniert mit der spürbaren Magie der Musik, im Ergebnis eine durchaus mitreißende Biographie. Einer, die man sich selbst bei Desinteresse an der Musik von Cash nicht entgehen lassen sollte.

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Lucky # Slevin

Wrong Day. Wrong Time. Wrong Number.
Krimi, Action

Lucky # Slevin

Wrong Day. Wrong Time. Wrong Number.
Krimi, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 10.08.2008
Tarantino lässt grüßen. Grausige Morde, in einem kaum mehr steigerbaren Ausmaß. Man zählt deren VIER schon im Anlauf, Tode als Begleitung der durchlaufenden Namen zum Film.

Krude Sprüche - stets im trockenen Wechsel zu Gewalttaten. DAS ist längst ein etabliertes Genre. Kino meets Popkultur. Etwaiges Gemetzel muss man wegstecken, oder jene Filme einfach meiden. Bei diesem Streifen wäre es schade. Die verabreichte Mixtur ist durchaus von der besseren Sorte.

Die Story fordert erhöhte Aufmerksamkeit. Immer wieder werden Handlungsstränge nur angedeutet. Es gibt Zeitsprünge, der Zuschauer verbleibt oft im Unklaren. Das Geschehen wechselt überraschend die Richtung. Man könnte "Lucky # Slevin" sicher auch ein zweites Mal anschauen. Und wird womöglich Neues entdecken, neu interpretieren, sich zu keiner Zeit wirklich langweilen.

Es überrascht, dass ein solcher Film kaum Bekanntheit erwerben konnte. Top Besetzung, eine ideenreiche wenn auch leicht konstruierte Handlung. "Lucky -Slevin" läuft vielem den Rang ab, was sich im gleichen Becken tummelt.

Im Zweifel auch dem Altmeister Tarantino.

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Die Dolmetscherin

Die Wahrheit braucht keine Übersetzung.
Thriller, Krimi

Die Dolmetscherin

Die Wahrheit braucht keine Übersetzung.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 03.08.2008
Die "Dolmetscherin" ist das Zwischending.

Ein durchaus ansprechend entwickelter Thriller, mit ein paar Kanten - optisch jeder Zeit fein geschliffen. Der Film profitiert von dem sehr persönlichen Spiel zwischen Nicole Kidman und Sean Penn. Die emotional gestrickte Beziehung ist absolut glaubhaft gespielt. Nimmt sich immer dann Zeit und Melancholie, wenn es den notwendig scheint. Es ist die stets menschliche Perspektive, die Pollack wählt, wenn er seine dramatische Geschichten erzählt. Erinnert durchaus an die "Drei Tage des Condor" -(Faye Dunaway/Robert Redford) - wenn dieser auch noch mehr überzeugen konnte.

Die "Dolmetscherin" nimmt sich viel vor - und kann manches leider nur am Rande streifen. Das Elend der Despoten in Afrika, die Rolle der UNO.

Auch der Handlungsverlauf ist nicht vollkommen überzeugend. Da schleift Frau Kidman ihre persönliche Geschichte triefend mit sich herum. Und was bitte soll die wiederholt aufgeführte Bedrohung des Appartements? Brauchte es die für die Dramaturgie? Bei einer derartigen Gemengelage wäre die Dame längst in persönliche Schutzhaft genommen.

Unterm Strich jedoch ein mitreißender Thriller, jederzeit treibende Musik, prächtige New York Bilder - vieles passt. Kleinere Mängel sind Herrn Pollack damit gerne verziehen.

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Trainspotting

Neue Helden
Drama

Trainspotting

Neue Helden
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 03.08.2008
"Trainspotting" ist in seiner Machart verblüffend und ungewöhnlich.

Der Film nutzt einen bitter bösen, sarkastischen Humor - weitet sich genüsslich an der Drogenszene. Man vermengt -permanent- authentisch angespitzte Gags mit super realem Horror. Bissigster Blick auf menschliche Abgründe, immer im Anflug mit hippen Szenetouch.

Die Szenerie spielt im Schottland der 90er Jahre. Das Phänomen "Selbstzerstörung durch Drogen" jedoch ist heimatlos, hat also überall auf der Welt seine Bühne.

Ein Drogenfilm, der in seiner Konzeption sicher einzigartig ist. Oder wie soll man es sonst bewerten, wenn abgefahrene Halluzinationen (- die Tauchszene im Ekel WC) mit bitterstem Leid wechseln z. B. dem Tod des Babys in der Drogen WG?

Bewertet man die makabere Mixtur als eine besonders intelligente Herangehensweise, wird man dem Film am ehesten gerecht. Sie wird in "Trainspotting" als Hebel verwendet. Ist damit Mittel zum Zweck.

Außergewöhnlich, - zu Recht eine Art Kultfilm. Absolut besondere Leistung des britischen Kinos aus den 90er.

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Mr. & Mrs. Smith

Action, Komödie, Krimi

Mr. & Mrs. Smith

Action, Komödie, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 03.08.2008
Wer die runde Story, den ach so wichtigen „Realismus“ oder gar ein „nicht absehbares Ende“ erwartete, ist selbst schuld. Bitte weg bleiben. Auf "edel" lackierte Action Komödie, vielleicht so etwas wie „der Rosenkrieg“ im Killergewerbe.

Es macht Spaß, wenn der Auftakt geleistet ist. Die Ministory ist schnell erzählt, jetzt schwenkt die Sache in eine Abfolge nicht abreißender Action. Fast alles, was jetzt folgt, wird zum irrwitzigem Trash. Das Paar wühlt sich durch aberwitzige Kämpfe, fast einer Parodie gleich. Es reihen sich harmlose Gags mit neckischen Scherzen.

Unser Traumpaar ist selbstverständlich unverwundbar, arbeitet sich -so nebenbei- an der eigenen Ehekrise ab. Die beiden harmonieren wunderbar, man weiß ja warum.

Der zweite Teil gefällt besser als der Splasher Teil in „From Dusk till Dawn.“ Nur mal so nebenbei. Und Angelina Jolie mit 20 kg Waffen im Anschlag – das hat was.

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Allein

"Du liebst mich, aber Du weißt nicht, wer ich bin..."
Drama, Deutscher Film

Allein

"Du liebst mich, aber Du weißt nicht, wer ich bin..."
Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 03.08.2008
Erstling von Regisseur Thomas Durchschlag. Erzählt wird die Geschichte einer jungen Frau, die unter einer psychischen Störung leidet - dem "Borderline-Syndrom". Wer näher Infos will, schaut sich die Extras an.

Eindrucksvoller Film über grenzwertige Labilität, Schwankungen von Stimmungen und dem eigenen Selbstwertgefühl. Die Nöte sind unterschwellig ständig in Bereitschaft, scheinen stets auf die Momente der Verzweiflung zu warten.

Selbst als sich ein rettender Anker in Form einer ehrlichen Beziehung anbietet, gibt es kaum ein Entrinnen. Eindringliche Darstellung schwierigster Lebensumstände. Die vom Umfeld nicht immer richtig interpretiert werden. Auch Momente von Glück und Hoffnung spielen eine Rolle.

Großartig authentisch aufspielende Lavinia Wilson. Sie vermittelt Einsamkeit allein mit Blicken und Gesten, immer gefangen in dem was ihr der Kopf vorgibt. Hass auf sich selbst und auf die anderen.

Wer die Gemütsverfassung dazu hat, sollte unbedingt einen Blick riskieren. Der Film vermeidet, das Etikett "Krankheit" vor sich her zu tragen. Nicht nur deshalb sehenswert.

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Code 46

In der Zukunft wird Liebe zur Gefahr
Drama, Science-Fiction

Code 46

In der Zukunft wird Liebe zur Gefahr
Drama, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 03.08.2008
Das Gegenteil von Sexualität (Vermischen von Genen) ist nicht etwa Enthaltsamkeit, sondern Cloning (Kopieren von Genen). Da jedoch das Kopieren im Labor das natürliche Vermischen der Gene gewissermaßen ausschaltet, liegt der Gedanke der Kontrolle "vor dem natürlichen Akt" nahe.

Sollten immer mehr Reagenz Kinder die Welt bevölkern, dann bandelt Kopie auch mit Kopie an. Es droht genetisches Unheil, Inzest durch das Reagenzglas sozusagen. Wenn die Geburt aus dem Labor in der Zukunft alltäglich werden sollte, dann erwecken die genetischen Informationen größeres Interesse. Und das besonders > VOR < der Zeugung von Kindern. Der genetischen Zukunft muss gewissermaßen zu ihrem Recht verholfen werden. Vergleichbar dem Umstand, dass heute Inzucht innerhalb von Familien gesetzlich belangt wird.

Das ist in etwa der Aufhänger von "Code 46". Nicht jedes Paar ist genetisch verschieden genug, um eine Erlaubnis für Kinder zu bekommen. Menschliche Freiheit wird -im Sinne des genetischen Nutzen- beschnitten.

Freiheit wird jedoch nicht nur in Sachen Zeugung begrenzt. Privilegierte Menschen leben in abgeschotteten Städten, die streng überwacht werden. In die dennoch Menschen aus verbotenen Zonen eingeschleust werden. Detektiv William Geld (Tim Robbins) ist Ermittler, der genau diesen Fällen nachgeht. Er findet Maria, die gefälschte Genehmigungen erstellt hat. Er verliebt sich und gerät selbst in die Mühlen des Systems.

Man wird durch Musik und Stimmung aufgerührt. Orwells 1984, zwei Menschen, ein Mann, eine Frau, gegen das System. Überwachung gibt es reichlich. Die meist sterile und kühle Optik des Films ist nicht wirklich futuristisch. Im Prinzip ist alles vertraut: Verkehrsmittel, Kleidung, Architektur - die Skyline von Shanghai ist futuristisch genug. Dazu eine allgegenwärtiger Computerisierung und eine bedenkenlos eingesetzte Gentechnologie, überall die staatlich sanktionierte Transparenz des Individuums.

"Code 46" hat viele Bezüge zur gegenwärtigen Realität, die nur ein wenig weiter entwickelt wurden. Die Überlegung der Genkontrolle hat schon heute einen realistischen Bezug. Dazu die globale Klimakatastrophe - in Form von entvölkerte Wüstenlandschaften vor sprudelten Metropolen dargestellt. Oder die Teilung der Welt in Haben- und Nichthabenzonen. All das ist schon heute nicht nur ansatzweise zu sehen.

"Code 46" ist eine bittersüße Liebesgeschichte um ein tragisches Paar, das mit seinem Ausbruchsversuch aus staatlichen Restriktionen scheitern muss. Eine fast leise, poetische Machart des SF-Genres. Wenn Michael Winterbottom den Spannungsbogen an der ein oder anderen Stelle noch höher gezogen hätte, - ja dann wäre "Code 46" unter den "Best OFF" des Genres gelandet.

Dennoch unbedingt sehenswert. Schon der besondere Sinn für realistische Zukunftsszenarien ist Grund genug.

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Die Simpsons - Der Film

Komödie, Animation

Die Simpsons - Der Film

Komödie, Animation
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 26.07.2008
Was kann ein Simpsons in Kino Überlänge mehr sein, als ein auf Filmniveau aufgepolsterte Serienstory? Die passende Geschichte liefert der Umweltschutz. Die daraus resultierende "Glaskuppel" ist die brachiale "Hardware" Lösung, - für jene, die niemals lernen wollen.

Mancher Simpsons Fan der ersten Stunde betrachtet den Fortgang der Serie seit einiger Zeit kritisch. Unterstellt das mehr und mehr das Subversive fehlt, der beißende, jedoch stets menschliche Humor - die schonungslose Desillusion.

Für jemand, der nicht jedem Serienteil Folge leistet, ist Simpsons immer noch richtig gut. Stets wohltuend- sich eigensinnig abhebend. Irgendwie in einer eigenen Liga. Selbst wenn -vielleicht- die Qualität der Anfänge mittlerweile etwas verloren geht.

Beim Film wird bei 80 Minuten die Grenze gesetzt. So verbleibt der Spaß gerade noch im Takt der Serie. Kurzweiliger Genuss ist -mindestens für Fans- sehr wohl vorhanden.

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...und dann kam Polly

Komödie, Lovestory

...und dann kam Polly

Komödie, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 26.07.2008
US-Komödie im Verbund mit einer Hollywood –wir-werden-uns-kriegen- Romanze.

Der erste Teil, nennen wir es mal die „Ekel-Parade“, zeigt Mut zur Hässlichkeit, ist allerdings nicht wirklich jedermanns Sache.

Und der zweite Teil? Man muss sich auch den nicht unbedingt antun. Nicht nur, weil dieses nun wirklich schon tausend mal produziert wurde. EX und HOPP Romantikkomödien, die man vom Fließband laufen läßt. Ok – Jennifer Aniston - und der – zugegeben sehr gute „Ekel“ Basketball Gag lassen das kleine Filmchen nicht vollkommen im Nichts verschwinden.

Wie war noch mal der Titel dieses – hach- ... Filmchen?

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This Is England

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 24.07.2008
Im Rückwärtsgang in die 80er Jahre. Die Zeit der Maggie Thatcher, die Briten führen Krieg um die Falklandinseln.

Zunächst ein Lob: Mann kaum glauben, dass der Film tatsächlich 2006 gedreht wurde. Das gesamte Ambiente, die Ausstattung - alles atmet durch und durch 80er Jahre.

Erzählt wird die Geschichte des 12jährigen Shaun, der sein Vater im Falklandkrieg verloren hat. Und obendrein in einer heruntergekommenen Gegend aufwächst - die soll es ja im wirtschaftlich an der Wand stehenden England dieser Zeit reichlich gegeben haben. Shaun, der im Grunde ohne Berührungsängste ist, gerät an eine Gruppe Jugendlicher, die sich den Tag vertreiben, sich optisch kleiden wie Skin Heads, jedoch unpolitisch sind.

Bald kommen die wirklich rechts nationalen Einflüsse von außen. Woodie war im Knast. Eine verlorene Seele, haltlos und gewalttätig. Aufstachelnd okkupiert er einen Teil der Gruppe. Er verfällt immer wieder dem Rassismus, weil vieles in seinem Leben schief läuft. Woodie frönt dem eigenen Führungsanspruch.

Der Film vermittelt jederzeit das Gefühl, dass der Ausbruch von Gewalt überall möglich ist. Es bleibt jedoch lange ruhig. Die Katastrophe ist dennoch vorgezeichnet.

"This is England" transportiert ein Lebensgefühl. Erzählt von unterprivilegierten Jugendlichen Anfang der 80er Jahre. Vermag über den besonderen Blickwinkel eines 12jährigen klar zu machen, wie man als Suchender -im Grunde als eine Laune des Zufalls- auf die falsche Spur geraten kann. Auch ein Film über Freundschaft und darüber, wie man schon in sehr jungen Jahren mit dem Ernst des Lebens konfrontiert werden kann.

Der dt. Synchroton ist schlecht, es empfiehlt sich daher, auch mal in das Original zu schauen - zur Not mit deutschem Untertitel.

"This is England" hat viel Authentizität, überzeugt durch wunderbar eingesetzte Filmmusik und lässt nur an wenigen Stellen Schwächen erkennen. Vielleicht sind die zeitweise zu stereotypen Figuren ein kleiner Schönheitsfehler. "This is England" erhält viele Preise und gehört zum besseren britischen Kino.

ungeprüfte Kritik

Fräulein Smillas Gespür für Schnee

Krimi, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 24.07.2008
Was im ersten Teil noch als ansprechender Thriller mit verschrobenen Figuren durchgehen könnte, gleitet später mehr und mehr ab.

Am Ende wird der Handlungsstrang handelnder Personen seltsam banal und überdies unglaubwürdig. Das Fräulein legt den ach so großen Gegner mit einfachsten Mittel aufs Kreuz - später endet es als bizarre Mischung. Eine, die man erst mal erfinden muss. Irgendwo zwischen einem billigen Highsmith /Dreigroschen Roman und James Bond.

Auf Grund der ersten 45 Minuten jedoch kein ausgesprochener Reinfall.

ungeprüfte Kritik

Snatch

Schweine und Diamanten.
Komödie, Krimi

Snatch

Schweine und Diamanten.
Komödie, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 24.07.2008
Zuweilen platte und überaus dämliche Gags. Bis zur Schmerzgrenze gehend. Nur der running Gag des "Zigeunerslangs" lässt schmunzeln.

Und so produziert man Kult: Wer bietet mehr als 100 Tode? Ein bisschen Videostyle, dazu der 444ste Versuch, sich am Glanz und Windschatten von "Pulp Fiction" abzuarbeiten. Selbst die Peinlichkeit "die Leiche muss verschwinden" wird nicht ausgelassen. Das Ambiente? Brad Pitt trägt Popper Frisur und wird durch Bartwuchs zum Zigeuner.

Eher ein cineastischer Tiefschlag. Manche mögen ja gerade das...

ungeprüfte Kritik

Die Wutprobe

Spürt die Liebe.
Komödie

Die Wutprobe

Spürt die Liebe.
Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 24.07.2008
In der Eingangsszene im Flugzeug zeigt der Film wirklich Klasse.

Später werden Promis aufgefahren (spielten die nicht mal Tennis? waren NY Bürgermeister?) Noch ein paar schöne Gags - zum Ende wird es immer lauer, US-gewöhnlich und unerträglich platt. Man verspricht sich im Stadion die Heirat (-mein Gott) und alles klärt sich in bester Hollywood Machart auf.

Muss ein solches ENDE wirklich sein? Die Idee zur Story hatte jedenfalls weit mehr Potential. Unterm Strich eine Enttäuschung.

ungeprüfte Kritik

Barry Lyndon

Drama, Abenteuer

Barry Lyndon

Drama, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 24.07.2008
Historisches Drama nach klassischer Romanvorlage. Kubrick vermittelt die Zeit mit historischer Akribie. Man könnte sogar behaupten: mit absoluter Versessenheit.

"Barry Lyndon" oder die Schönheit der Analyse. Und das ohne Konzessionen an den Zuschauer. Der könnte es durchaus auch anders gebrauchen. Der Film liefert jedoch keine durchschlagende Identifikation mit dem Helden. Und dazu kein wirkliches GUT gegen BÖSE.

Einzigartige Kamera und Licht (z. B. werden die Aufnahmen bei Kerzenlicht ohne künstliches Licht mit NASA Linse gedreht)- Kulissen und Landschaften erscheinen wie in historischen Gemälden.

Sicher etwas Überlänge. Und doch ein großartiger Kubrick Film.

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From Dusk Till Dawn

Von der Dämmerung bis zum Morgengrauen...
Horror, 18+ Spielfilm, Fantasy

From Dusk Till Dawn

Von der Dämmerung bis zum Morgengrauen...
Horror, 18+ Spielfilm, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 24.07.2008
Beginnt als typischer Tarantino Thriller - der Meister himself als gestörter Bruder im Einsatz.

Gleitet leider in der Titty Twister Bar in einen Horror Splatter mit Genre Gags ab. So betrachtet es zumindest jemand, der Tarantino uneingenommen, frei von "das-muss-immer-Kult-sein" bewerten kann.

Wer wird überleben? Es ist ein sonderbarer MIX - Kult muss knallen, und wenn dann noch was übrig bleibt...

Der Film war zumindest eine Startrampe für Clooney und Hayek. Allerdings - auch das ist nicht nur als Anerkennung zu verstehen. Den auch die beiden haben zuweilen mehr Oberfläche als nachhaltige Klasse im Gepäck.

Wer es mag...

ungeprüfte Kritik

Ein mörderischer Sommer

Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 24.07.2008
Drama und Psychothriller um den Rachfeldzug der Eliane (Adjani).

Atmosphärische Dichte in südfranzösischem Kleinstadtmilieu. Film profitiert von der rachsüchtigen, frech kindlichen Eliane samt ihrer erotischen Ausstrahlung.

Der zeitweise über Kommentare gelieferte Erzählstrang sowie die Psychose der Eliane wirken manchmal etwas hölzern - dennoch unterm Strich sehenswert.

ungeprüfte Kritik

Todeszug nach Yuma

Die Zeit läuft gegen einen Mann.
Western

Todeszug nach Yuma

Die Zeit läuft gegen einen Mann.
Western
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 24.07.2008
Der Western ist tod? Wer sagt das?

Wer diesen Film sieht, wird schnell feststellen, das dem nicht so ist. Der charismatisch und durchtriebene Bandenchef im Duell gegen einen einbeinigen, veramten Farmer. Eine bleihaltige Gewaltorgie mit viel Staub, dazu ein total fesselnder Handlungsfaden.

Musik, Bilder - es stimmt einfach alles. Ein erbarmungslos guter Western - nicht nur für die Freunde des Genre.

ungeprüfte Kritik