Jesus Christ Superstar

Eine Gruppe junger Leute spielt in den Ruinen antiker Bauten in der Negev-Wüste Stationen aus dem Leben Jesu und seiner Jünger. Der Akzent liegt auf dem machtpolitischen Spannungsverhältnis, in das Jesus (Ted Neeley) durch den Massenerfolg seiner Predigten gerät. Judas (Carl Anderson) wird als tragische Figur interpretiert: Seine Skepsis und Verzweiflung angesichts der zur Droge gewordenen christlichen Lehre, auf deren sozialrevolutionäre Kraft er hoffte, treibt ihn zu Verrat und Selbstmord. Die brillant fotografierte Inszenierung macht sich mitunter selbst zum Thema, indem sie Starkult und Showbusiness ironisiert. Aufgrund des sehr 'menschlich' dargestellten Jesus und der 'freizügigen' Interpretation der altbekannten Geschichte kam es vor der Premiere des Films zu riesigen Tumulten durch aufgebrachte, konservative Christen. Ähnlich des Skandals um 'Die letzte Versuchung Christi' (1988, Regie: Martin Scorsese) und 'Die Passion Christi' (2004, Regie: Mel Gibson) kam es zu erheblichem Wirbel, der letztlich jedoch nicht verhindern konnte, das 'Jesus Christ Superstar' ein großer Erfolg und ein Musical-Klassiker wurde, gekrönt von 6 Nominierungen bei den 'Golden Globes' 1974 (u.a. 'Bester Film' und 'Bester Darsteller') sowie mit einem 'Oscar' 1974 für die beste Musik.