18+ Spielfilm, Thriller, Krimi
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Bewertung und Kritik von
Filmfan "0xdeadbeef" am 30.10.2008Sin City ist keine übliche Comicverfilmung und kann es auch nicht sein, weil die Vorlage kein gewöhnlicher Comic ist. Während in anderen Comics kunterbunte Superhelden extrovertierte Superschurken vertrimmen, sind die Protagonisten in Sin City selber gescheiterte und kaputte Typen, deren Gegner entsprechend völlig krank und entartet sind. Der düsteren (und ziemlich sexistischen) Vorlage kommt Rodriguez mit der fast komplett in Schwarz, Rot und Weiß gehaltenen Verfilmung sehr nahe - wohl auch dank Millers intensiver Beteiligung. Rodriguez' Kumpel Tarantino durfte (wie schon in "From Dusk Till Dawn") wieder in einer Sequenz Regie führen.
Die Optik des Film ist Stärke und Schwäche zugleich: der Verzicht auf echte Schauplätze zugunsten computergenerierter Hintergründe in Verbindung mit verfremdeten Realaufnahmen unterstreicht den visuellen Anspruch, der Vorlage möglichst nahe zu kommen, wirkt aber halt auch etwas eintönig und künstlich.
Ebenso sind die drei Handlungsstränge zwar als Kurzgeschichten im Sin City-Universum durchaus interessant, aber ergeben zusammen trotzdem keine geschlossene und wirklich packende Handlung. Die Besetzung hat u.a. mit Bruce Willis und Benicio del Toro einiges zu bieten. Besonders genial ist aber Rourke - den ich normalerweise hasse - als Monster Marv. Notiz am Rande: Dallas, eine der Lack- Amazonen, wird von Rodiguez' Schwester Patricia Vonne gespielt, die auch schon Musik zu einigen Filmen ihres Bruders beigesteuert hat.
Insgesamt schon sehr interessant und sehenswert, aber halt auch wieder nicht der Meilenstein, als der Sin City vermarktet wurde.
ungeprüfte Kritik