Ein rasanter Trip auf dem dreckigen Pfad der Vergeltung.
Kriegsfilm
Ein rasanter Trip auf dem dreckigen Pfad der Vergeltung.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von
Filmfan "stuforcedyou" am 08.09.2009Die ersten Bilder und Filmausschnitte die von "Inglorious Basterds" durch die Welt flimmerten ließen auf einen Kriegsfilm im Italo-Western Stil schließen und tatsächlich ist der sechste Spielfilm vom kultisch verehrten Filmnerd Tarantino zu Teilen eine Mixtur aus Spaghetti- Western und B-Movie Kriegsaction, aber halt nur zum Teil, denn die "Basterds" bestehen nicht nur aus fünf Kapiteln sondern auch aus einer wilden, oftmals etwas stoischen, ja fast schon bockig verquerten Verkettung von cineastischen Stilen. Da gibt es noch Groteskes, Satirisches, Dramatisches und Explosives alles verbunden zu einem dreckigen Märchen für Erwachsene, ein Märchen von einem Erzähler, von dem man eigentlich etwas anderes erwarten hätte.
Natürlich bieten die "Basterds" aber typische und lieb gewonnene Tarantino-Standards: Übertriebene, comicartige Gewalt die eruptiv aus der Handlung bricht, eine Fülle von Filmzitaten, ein herausstehender wie toller Soundtrack und großartige Dialoge die von großartigen Darstellern vorgetragen werden. Besonders gut: Christoph Waltz als SS Oberst Hans Landa, der mit seiner sprachlichen wie psychologischen Eloquenz, seiner bürokratischen, manchmal sogar kindlicher Gefühlskälte klar und prägnant aus dem Cast hervorsticht.
Diese qualitativ hohen und immer wieder sehenswerten Standards, die von Tarantino immer wieder aus der Mottenkiste geholt und recycelt werden, sowie die erfrischende Trotzigkeit sich nicht der historischen Korrektheit und Objektivität zu unterwerfen, bringen den „Inglorious Basterds“ eine knurrige Note die sich durch die fünf Kapitel und die verschiednen Genreversatzstücke schneidet wie das Jagdmesser von Leutnant Aldo Raine durch einen Nazikopfhaut. Die klare Aussage am Ende des Films wird so robust verfestigt. Eine Aussage die jedem Filmliebhaber gefallen dürfte: Das Kino besiegt den Faschismus. Dass war (und ist) oft nicht so, aber wer will schon ein Märchen ohne Hoffnung.
ungeprüfte Kritik