Durch Zufall entdeckt Paul Kromberger (Matthias Habich) im Internet das Foto der US-amerikanischen Operndiva Caterina Fabiani (Barbara Sukowa), die seiner verstorbenen Frau Evelyn zum Verwechseln ähnlich sieht. Er bittet seine Tochter Sophie (Katja Riemann) nach New York zu fliegen und Kontakt zu der vermeintlich Fremden aufzunehmen. Caterina begegnet Sophie abweisend und ohne jede Bereitschaft, Auskunft über sich und ihre Familie zu geben. Ein Besuch bei Caterinas im Pflegeheim lebender Mutter Rosa (Karin Dor) bestärkt Sophie jedoch in dem Glauben, dass sie der Lösung eines langverborgenen Geheimnissen ein Stück näher gekommen ist. Aber erst als Sophie nach ihrer Rückkehr den Vater zur Rede stellt, kommen die bisher verschwiegenen und verdrängten Familiengeheimnisse ans Tageslicht, in denen auch Pauls verhasster Bruder Ralf (Gunnar Möller) eine entscheidende Rolle spielt...
Mit 'Die abhandene Welt' kehrt Margarethe von Trotta zu jenem Schwestern-Thema zurück, das sie bereits in ihren auch international viel beachteten Filmen 'Schwestern oder die Balance des Glücks' (1979), 'Die bleierne Zeit' (1981), 'Fürchten und lieben' (1988) und dem TV-Film 'Schwester' (2010) aufgegriffen hatte. Mit großer Emotion erzählt der Film vom plötzlichen und unvermuteten Einbrechen der Vergangenheit in die Gegenwart, von verdrängter Angst und Schuld. Ein Wechselspiel der Gefühle mit ungewissem Ausgang und eine autobiographisch geprägte Familiengeschichte über zwei Frauen, die entdecken, dass sie Schwestern sind. Nach dem Tod ihrer Mutter erhielt Margarethe von Trotta den Brief einer Frau, die sich nach Geburtsort und Vorname der Verstorbenen erkundigte. Es stellte sich heraus, dass die Briefschreiberin ihre 15 Jahre ältere Schwester ist, die ihre Mutter nach der Geburt zur Adoption freigegeben hatte. Ein Geheimnis, das die Mutter mit ins Grab nahm. Unbewusst trieb das Thema 'Schwestern' die Filmemacherin schon öfters in ihren Filmen um. Mit ihrem neuesten Werk 'Die abhandene Welt' und dem evidenten persönlichen Bezug zieht sie subtil den Bogen vom Unbewussten zum Bewussten und beweist wieder einmal, dass sie zu den besten deutschen Filmemacherinnen gehört. Katja Riemann und Barbara Sukowa, erstmals gemeinsam vor der Kamera, spielen dieses Schwesternpaar mit großem Einfühlungsvermögen, ganz auf der Höhe ihrer schauspielerischen Leistungskraft. Sie scheinen wie zwei Seiten einer Medaille: Sophie, die empathische Jazzsängerin und Caterina, die eher in sich verschlossene Operndiva. Ihre Annäherung ist zu Beginn mühsam und schmerzhaft und entwickelt sich dann doch für beide zu einem Glücksfall.
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By chance, Paul Kromberger (Matthias Habich) discovers a photo on the Internet of the American opera diva Caterina Fabiani (Barbara Sukowa), who looks confusingly similar to his deceased wife Evelyn. He asks his daughter Sophie (Katja Riemann) to fly to New York and contact the supposed stranger. Caterina meets Sophie dismissively and without any willingness to give information about herself and her family. However, a visit to Caterina's mother Rosa (Karin Dor), who lives in a nursing home, strengthens Sophie's belief that she has come a step closer to solving a long-hidden secret. But it is only when Sophie confronts her father after her return that the family secrets, which have been kept secret and suppressed so far, come to light, in which Paul's hated brother Ralf (Gunnar Möller) also plays a decisive role...
With 'The Lost World', Margarethe von Trotta returns to the sister theme that she had already taken up in her internationally acclaimed films 'Sisters or the Balance of Happiness' (1979), 'Die bleierne Zeit' (1981), 'Fürchten und lieben' (1988) and the TV film 'Schwester' (2010). With great emotion, the film tells of the sudden and unexpected intrusion of the past into the present, of repressed fear and guilt. An interplay of emotions with an uncertain outcome and an autobiographical family story about two women who discover that they are sisters. After the death of her mother, Margarethe von Trotta received a letter from a woman who inquired about the place of birth and first name of the deceased. It turned out that the letter writer was her sister, 15 years her senior, whom her mother had given up for adoption after birth. A secret that the mother took with her to the grave. Unconsciously, the topic of 'sisters' has often driven the filmmaker in her films. With her latest work 'The Lost World' and the evident personal reference, she subtly draws the line from the unconscious to the conscious and proves once again that she is one of the best German filmmakers. Katja Riemann and Barbara Sukowa, together in front of the camera for the first time, play this pair of sisters with great empathy, at the height of their acting performance. They seem like two sides of the same coin: Sophie, the empathetic jazz singer, and Caterina, the rather withdrawn opera diva. Their rapprochement is arduous and painful at the beginning and then develops into a stroke of luck for both of them.
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