Kein Mensch liebt ewig.
18+ Spielfilm, Horror, Fantasy
Kein Mensch liebt ewig.
18+ Spielfilm, Horror, Fantasy
Bewertung und Kritik von
Filmfan "Chimera" am 29.01.2008Das Regiedebüt von Tony Scott, dem jüngeren Bruder von Ridley, stößt durchaus auf geteilte Meinungen. Zugegeben, es ist oft nicht einfach, der sich nur sehr langsam vor sich hinplätschernden Handlung hinzugeben. Doch dafür entschädigen die brillanten Schauspieler und vor allem die ebenso unterkühlt wie auch traumhaft schön wirkenden ästhetischen Bilder mit denen diese moderne Vampirgeschichte eingefangen wurde. Gerade die Bilder sind essentiell für "Begierde" - so wirken die Schauplätze oftmals zeitlos, was teilweise sogar dazu führt, dass man in dem Strudel der Bilder das Zeitgefühl völlig verliert. Die Whitley Strieber-Verfilmung, die sich nicht sehr eng an die Vorlage hält, funktioniert insgesamt als Metapher auf das Altern. Das kommt besonders in der geradezu herzergreifenden Szene zum Tragen, in der David Bowie quasi vor den Augen von Catherine Devenue zum Greis altert und noch einen letzten Kuss ob des gebrochenen Versprechens des ewigen Lebens einfordert. Für die Vampirin bleibt nur die traurige Erkenntnis, dass sie wieder eine Liebe auf ihrem Pfad durch die Zeitalter verloren hat. Die Maskeneffekte des rapide alternden David Bowie sind übrigens hervorragend gelungen. Die später stattfindente Sexszene zwischen Susan Sarandon und Catherine Deneuve stellte anno '83 sicherlich einen Affront dar, wirkt heute jedoch recht zahm. Einzig während des Finales hätte ich mir ein wenig mehr Dialog gewünscht, da ausschließlich die Bilder das Ende nicht ganz entschlüsseln können. Eine Warnung noch zum Schluss an all Jene, die sich ein wenig Grusel versprechen: "Begierde" ist, auch wenn zwischendurch mal ein wenig Kunstblut zu sehen ist, weit davon entfernt ein Horrorfilm zu sein.
Fazit: Ruhiger und sehr ästhetischer moderner Vampirfilm auf den man sich jedoch einlassen muss, um ihn wirklich schätzen lernen zu können.
ungeprüfte Kritik