Kritiken von "videogrande"

The Call - Leg nicht auf!

Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 12.09.2014
Anfänglich dachte ich, Halle Berrys Frisur dürfte wohl das Schlimmste am Film sein, denn er begann sehr gut und intelligent. Der Arbeit der Mitarbeiter in Notrufzentralen wird der gebührende Respekt entgegengebracht. Sehr deutlich wurde der psychologische Aspekt herausgearbeitet, die emotionale Belastung, unter der die Angestellten stehen können. Auch die Entführung als solches ist recht spannend inszeniert, es deutet sich aber langsam an, dass der Drehbuchautor um jeden Preis die Spannung aufrecht erhalten will. Auch auf Kosten der Logik. - Und dann kippt der Film auf nahezu unerträgliche Weise in ein Konstrukt aus klischeehaften und dämlichen Einfällen, die komplett unglaubwürdig und an den Haaren herbeigezogen sind. Wie in den Horrorfilmen, in denen die Leute immer in den Keller flüchten, machen auch hier die Darsteller komplett unsinnige und realitätsferne Sachen, die aufzuzählen müßig wäre. Besser sieht man sich die ähnlichen Filme "Nicht Auflegen" mit Collin Farrell und "Final Call" mit Kim Basinger an. Oder, wenn man mal wissen möchten, wie man Telefongespräche nervenzerrend mit nur einem Darsteller inszenieren kann: "Buried" mit Ryan Reynolds.

Fazit: Fängt toll an und lässt dann doppelt so schnell nach. Erst exzellenter Psychothriller und dann Serienkiller-Einheitsbrei. Die Spannungsschraube wird zwar die ganze Zeit angezogen, jedoch auf Kosten der Glaubwürdigkeit. Zufälle und Zusammenhänge sind arg konstruiert. Haarsträubend - Nicht nur für die Wischmop-Locken von Halle Berry.

ungeprüfte Kritik

Ronal der Barbar

Animation, Komödie, Fantasy

Ronal der Barbar

Animation, Komödie, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 10.09.2014
Es ist kein Geheimnis, dass sich die alten Sandalenfilme, in denen leicht beschürzte Muskelprotze mit eingeölten Oberkörpern die strahlenden Helden sind, sich bei Homosexuellen gewisser Beliebtheit erfreut haben. Selbst der relativ neue "300" ist davon nicht befreit. Doch das der Animationsfilm "Ronal der Barbar" sich tatsächlich darauf beziehen möchte und eine Persiflage auf diese sein soll, kann zumindest bestritten werden.

Ich fand den Film in den meisten Szenen einfach nur pupertär und im großen und ganzen schrecklich. In aufdringlicher Weise wird hier ständig auf sexuelle Neigungen angespielt, die zumeist homoerotisch sind oder sich auf SM und andere Fetische beziehen. Da stehen die Barbaren nun, in enge Ledergurte geschnürt, die ihr Gemächt hervortreten lassen, einem Feind gegenüber, der die Lack- und Gummifraktion vertritt. Piercings und Nietenhalsbänder allerorten. Da wird gezüngelt und sich gegenseitig an die Nippel gefasst, bis es nervt. Der Film ist schwul. Zumindest wirkt er so auf mich. Es hätte eigentlich nur ein Gastauftritt der "Village People" gefehlt. Aber das hätte vorausgesetzt, dass die Macher halbwegs hintersinnigen bis intelligenten Humor eingebaut haben. Haben sie aber nicht. Sie hauen auf die Brachialpauke mit derben Zoten, Fäkalhumor und natürlich jeder Menge Sexismus. Das ist leider in den wenigsten Szenen gelungen und erschöpft sich nach kurzer Zeit. Über einen Hodensack, der als einziges nach dem Einreiben mit Unsichtbarkeitsmittel zu sehen bleibt, kann nicht jeder lachen. Die Optik hat man sich beim "Herrn der Ringe" geborgt, Brigitte Nielsen hat einen Auftritt als Amazonenkönigin aber viel mehr Andeutungen und Reminizenzen an das Genre gibt es nicht. Die angeblichen Andeutungen auf die Metalszene halten sich sehr zurück. "Ronal der Barbar" spult ein Dauerfeuer an platten Gags und eindeutigen Zweideutigkeiten ab, die schon nach kurzer Zeit ziemlich auf die Nerven fallen.
Selbstverständlich ist dies ein Film für Erwachsene. Nicht jeder Animationsfilm ist für die Kleinen gedacht. "Ronal" macht zwar viele Witze auf Kosten (oder zum Gefallen) sexueller Randgruppen, hat aber nicht den Mut zu etwas mehr Brutalität, sondern blendet diese dezent aus oder zeigt sie erneut als Anspielung (Beispiel: Schwert im After). Vor allem aber fehlt dem Streifen etwas sehr entscheidendes: Humor, über den man lachen kann.

Fazit: Schrecklicher Fetischfilm, der viel Potenzial verschenkt und auf die Nerven fällt. Will Anarcho sein, ist aber flach und ohne zündende Gags. Wahrscheinlich ist RONAL eine Wortneuschöpfung aus ROck und aNAL.

ungeprüfte Kritik

Appleseed

Science-Fiction, Anime

Appleseed

Science-Fiction, Anime
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 08.09.2014
"Appleseed" ist ein s.g. Anime, also ein Zeichentrickfilm, wie wir etwas veraltet sagen würden. Kennern brauche ich dazu nichts zu sagen. Man hasst oder liebt den typisch japanischen Zeichenstil mit Menschen, die übergroße "Heidi"-Augen haben. Ja, auch die war eigentlich ein Anime ;-)

Von Appleseed gab es zunächst eine Comicreihe und eine Verfilmung aus den 80ern, die ich allerdings beide nicht kenne.

Eindeutig richtet sich der Film natürlich an Erwachsene. Er ist auch in einigen wenigen Szenen etwas brutal. Das reicht von blutspritzenden Einschüssen bis zerquetschten Köpfen. Viele Animes sind fantasievoll, aber auch etwas wirr und krude. Ganz davon befreit ist auch "Appleseed" nicht, aber durch seine moderne Machart (computergestützte Animation) erhält er einen sehenswerten Look und erzählt vor allem eine abwechslungsreiche Geschichte mit ein wenig Tiefgang. Eigentlich bin ich kein Hardcore-Anime-Fan, doch "Appleseed" hat mich gepackt und bei mir die Lust auf mehr geweckt.

Fazit: Spannender und actionreicher SF-Animationsfilm mit innovativen Ideen, netter Story und guter zeichnerischer Umsetzung. Macht nicht nur eingefleischten Fans Spaß.

ungeprüfte Kritik

Abraham Lincoln Vampirjäger

Präsident bei Tag, Jäger bei Nacht.
Fantasy

Abraham Lincoln Vampirjäger

Präsident bei Tag, Jäger bei Nacht.
Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 08.09.2014
Wenn schon Hänsel und Gretel auf Hexenjagd gehen dürfen, dann verwundert es nicht, dass es der ehemalige Präsident der USA, Abraham Lincoln, mit Vampiren aufnehmen kann. In Hollywood ist so gut wie alles möglich, und mal ehrlich, es ist doch auch eine hervorragende Idee, die nach purer Unterhaltung riecht.
Mehr als ein weiteres nicht ernst gemeintes Funmovie sollte man daher auf keinen Fall erwarten, dann bekommt "Abraham Lincoln - Vampirjäger" schon mal seine durchaus verdienten 3 Unterhaltungswert-Sterne. Zu mehr reicht es keineswegs, eher zu weniger.

Der Film ist natürlich keine geschichtliche Aufarbeitung der Entstehung der Vereinigten Staaten, er nutzt aber diesen Hintergrund und es gibt zahlreiche (sehr fragwürdige) Anspielungen. So wird natürlich die Schuld für den Genozid an der Urbevölkerung und der Sklaverei den Vampiren in die Schuhe geschoben. Und wo wohnen die? Natürlich in den "bösen" Südstaaten. Wie seinerzeit übrigens Vampir Lestat aus dem "Interview mit einem Vampir".
Der Film hat Tempo und Dynamik, tritt aber nach einiger Zeit inhaltlich auf der Stelle. Er bietet viele haarsträubend übertriebene Schauwerte, von denen wohl allein die Stampede der Wildpferde und die Eisenbahnfahrt in Erinnerung bleiben könnten. Sonst nichts. Viel Neues gibt es nicht auf dem Vampirmarkt. Im Gegenteil, Puristen könnten sich erbosen, dass man sie (mal wieder) mit dem eigentlich für Werwölfe gedachten Silber um die Ecke bringen kann und sich die Erklärung dafür bei "Wes Cravens Dracula" geborgt hat. Ein, dem jungen Liam Neeson verblüffend ähnlich sehender Hauptdarsteller verkörpert die berühmte Figur mit viel Elan und Kampfeswillen. Stylishe Zeitlupen, gute Effekte und etwas zu viel Martial Arts unterstützen ihn dabei.

Fazit: Bloß nichts auf die Goldwaage legen und sich nicht an den extremen Übertreibungen stören. "Abraham Lincoln - Vampirjäger" beginnt noch ganz famos, verliert sich dann aber in seinen Effekten und bietet keinerlei frisches Blut für das Genre. Pure, sinnlose Guilty Pleasure Spaß-Unterhaltung, die etwas abwechslungsreicher hätte sein müssen, aber allein aufgrund der Idee schon von jedem Vampirfan mal gesehen werden sollte.

ungeprüfte Kritik

Emperor and the White Snake

Die Legende der weißen Schlange - Krieger. Herrscher. Legende.
Fantasy, Action

Emperor and the White Snake

Die Legende der weißen Schlange - Krieger. Herrscher. Legende.
Fantasy, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 07.09.2014
...über sowas kann ich mich als Filmfreund schon wieder gewaltig ärgern!

Da gibt es doch schon einen Film mit dem Titel "Die Legende der weißen Schlange" ebenfalls mit Jet Li vom Label NewKSM und - Sie haben richtig geraten - er ist ein und derselbe! Na, vielleicht nicht ganz, denn die Laufzeit dieser angeblichen Uncut Edition ist mit den angegebenen 98 Minuten um 8 Minuten länger. Warum also gaukelt man dem Kunden hier einen andern Film unter anderem Titel vor? Ein Emperor, also ein Imperator oder Kaiser kommt gar nicht vor und auch das Titelbild stammt nicht aus diesem Streifen. Noch viel mehr, als es das andere Filmcover vermittelt, wird ein Martial Arts Abenteuer versprochen. Dabei ist dies eher ein Märchenfilm mit kindlichem Anstrich. Noch dazu einer, dem nur Fans des asiatischen Kinos etwas abgewinnen können.

Lesen Sie daher meine Kritik unter "Die Legende der weißen Schlange" und leihen Sie sich dann diese Ausgabe, damit Sie nicht wie ich, um 8 Minuten betrogen werden...

ungeprüfte Kritik

Fright Night

Zur Hölle mit dem Nachbarn.
Horror, Fantasy

Fright Night

Zur Hölle mit dem Nachbarn.
Horror, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 05.09.2014
Um das logischte gleich vorwegzunehmen: Nein, "Fright Night" kommt an das Original aus den 80er Jahren nicht heran! Aber er ist trotzdem nicht übel.

Man sollte ihn wohl eher als alleinstehenden Film sehen, daher möchte ich mir großartige Vergleiche um Charme und Einfallsreichtum lieber sparen. Als Oldschool Vampirfilm funktioniert er ganz gut...und ein ganz so schlechtes Remake ist er auch nicht ;-) Damals wie heute ist es die Figur des Peter Vincent (früher war die Namensgebung wohl den Horrorikonen Peter Cushing und Vincent Price geschuldet), die für die bleibenden Momente sorgt. An dieser Rolle sieht man auch den Zeitgeist-Wandel. Vom verstaubten älteren Herrn im Nachtprogramm des Fernsehens zum jungen, quirligen Las Vegas Showstar mit frechen Sprüchen. Die Story wurde kaum verändert, sie hat einfach eine Verjüngungskur bekommen und die ist gut geglückt. Vampirfans dürfte der Film gut unterhalten, da er sich an die gängigen Regeln hält. Fans des Originalfilmes wird er spalten, weil sie zum einen natürlich eingefahren sind und zum anderen die Erstverfilmung wirklich neuartig, irre komisch und zugleich splatterig war. Ein Klassiker der 80er Jahre. Zu einem solchen wird es nicht reichen, zu bekannt ist im Laufe der Zeit eben alles geworden. Solide und spannende Gruselkost mit Witz ist aber garantiert.

Fazit: Ein Remake, das natürlich unnötig ist, aber modern interpretiert wurde und sehr gut unterhält.

ungeprüfte Kritik

Das erstaunliche Leben des Walter Mitty

Sei kein Träumer, erlebe das Leben.
Fantasy, Drama

Das erstaunliche Leben des Walter Mitty

Sei kein Träumer, erlebe das Leben.
Fantasy, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 04.09.2014
Ein schöner Film, das kann man nicht anders sagen. - Und das, obwohl ich anfänglich enttäuscht und leicht genervt war.

Ben Stiller, der eigentlich nur aus Komödien bekannt ist, zu denen natürlich irgendwie...aber doch anders...auch "Walter Mitty" gehört, beweist, dass er zum einen Regietalent hat, zum anderen, dass an ihm ein Charakterdarsteller verloren gegangen ist. Die Art und Weise, wie er der Figur des Walter Mitty glaubwürdiges Leben einhaucht ist beeindruckend. Jederzeit nimmt man ihm den Wandel vom Looser zum Abenteurer ab. Ich würde mich freuen, Stiller später in ganz anderen Rollen sehen zu dürfen. Ich hab ihn unterschätzt.

Der Film beginnt, wie gesagt etwas enervierend. Die ständigen Tagträume Mittys häufen sich, orientieren sich nah am Slapstick und sind teilweise arg überzogen. Ich glaubte bereits nicht mehr an eine sinnvolle Komödie. Doch der Wandel kommt schnell. Stiller verpackt seine intelligente Geschichte später in stilvollere Bilder. Er wird nahezu philosofisch und bietet tatsächlich anspruchsvolle Kost mit Tiefgang. Dabei hat er eine ausdrucksstarke Bildsprache, passende Musikstücke und hervorragende Darsteller, die den anfänglichen Mumpitz, der gar nicht so recht passen will, in ein sehenswertes Stück Kino verwandelt. Sogar Gesellschaftskritik wird mit eingebaut, denn letztlich dreht es sich um die Verdrängung gedruckter Zeitschriften durch das übermächtige Online-Geschäft. Die Kernaussage dürfte sein: Mach was aus deinem Leben. Und das macht Walter Mitty und wird so manchen Zuschauer dazu inspirieren, es ihm gleich zu tun.

Fazit: Ben Stiller Fans könnten enttäuscht sein. Er spielt hier gekonnt gegen sein "Gaylord Fokker Image" und Brachialhumor an. "Das erstaunliche Leben des Walter Mitty" ist ein Gute-Laune-Film mit Tiefgang, bestens geeignet für Leute, die gern reisen und an hintergründigen Themen interessiert sind, die humorvoll aufbereitet werden. Nicht der übergroße Blockbuster, aber am Ende sitzt man nachdenklich und glücklich auf dem Sofa.

ungeprüfte Kritik

Die Legende der weißen Schlange

Action, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 01.09.2014
"Die Legende der weißen Schlange" ist ein Film, der eigentlich besser nicht in westlichen Gefilden erschienen wäre. Er ist nämlich für hiesige Sehgewohnheiten absolut nicht gedacht und im Prinzip ungeeignet. Ich bin mir sicher, dass der Film in Asien aber eine große Fangemeinde haben wird, denn er ist für den dortigen Geschmack ein absolutes Highlight. Bis zur Schmerzgrenze reizt er Romantik und Kitsch, Buddhistische Lehren, Geisterglauben und Rührseligkeit aus. Alles Dinge, die dort sehr gut ankommen.

Die DVD wurde hierzulande leider etwas schlecht vermarktet. Sie ist mitnichten ein abenteuerliches Fantasyepos, kein Martial Arts Wunderwerk, sondern eine waschechte Lovestory, die eher mit Andersens "Kleiner Meerjungfrau" zu vergleichen wäre. In weiten Teilen mutet er wie ein Kinderfilm an, denn die Tiere können sprechen und alles ist sehr märchenhaft. Andererseits gibt es auch ein paar gruselige Fledermausdämonen zu sehen. Alles in allem hat mir der Film, trotz hohem Kitschfaktor, ausgezeichnet gefallen und echten Kennern des asiatischen Kinos müsste es genau so ergehen. Er ist sehr kurzweilig und bietet viele optische Schmankerl, auch wenn die Tricks nicht alle besonders gelungen sind. Die Geschichte kommt natürlich bekannt vor, aber da irgendwie die Grenzen zwischen Gut und Böse verwischen und es immer neue Effekte gibt, packt der Streifen seine Zuschauer und unterhält sie ohne Langeweile bis zum Ende. Wie gesagt, nur die Zuschauer, die etwas für asiatische Bräuche und Kultur, sowie für dortige Filmproduktionen übrig haben.

Fazit: Aufwändiges und unterhaltsames Märchenepos. Dynamisch, fesselnd, temporeich und ohne sonst typische Längen. Eine Lovestory, die vor Schmalz fast trieft, aber dennoch schön ist und über die gesamte Lauflänge unterhält. Nur für Asia-Fans.

ungeprüfte Kritik

47 Ronin

Der Weg zum ewigen Ruhm.
Action, Fantasy

47 Ronin

Der Weg zum ewigen Ruhm.
Action, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 29.08.2014
Respekt! Völlig wider Erwarten ist "47 Ronin" kein Hollywood typischer Blockbuster geworden, sondern ein reinrassiger, asiatischer Film. Jedenfalls fühlt er sich komplett so an. Regisseur Carl Rinsch ist es gelungen, die Langsamkeit und Kraft, sowie die Aura des Asia-Kinos einzufangen. Man könnte allen Ernstes glauben, Keanu Reeves sei nur der Gaststar in einer japanischen Produktion. Auffallend und wohltuend unaufdringlich setzt der Regisseur ihn in Szene und macht ihn nicht zum beherrschenden Element (wie beispielsweise Hugh Jackman als Wolverine), sondern fügt Reeves in das Ensemble ein. Selbst der Pathos um Ehre und Aufopferung ist sehr glaubhaft japanisch dargestellt. Die Tricks sind sehr solide gemacht und meistens gar nicht sichtbar, denn fast alles wurde mit Greenscreen verbessert, ohne das es auffällt. Es fragt sich nur, warum der Film, der von der wahren Geschichte inspiriert worden ist, überhaupt Fantasyelemente enthalten musste. Denn auch als Historienfilm hätte "47 Ronin" funktioniert und macht nun Lust auf die vorangegangenen Verfilmungen der Geschichte um Rache und Ehre.

Allenfalls wegen der Erwartungshaltung wirkt der Streifen aber auch langatmig. Es gibt viele Längen und Dialoge, etwas melancholische Schwere und Romantik. Alles Attribute des asiatischen Filmes...und deshalb entäuscht "47 Ronin" letztendlich die Zuschauer, die eben actionreichen Mainstream erwartet haben.

Fazit: Es ist überraschend geglückt, den Geist des Asia-Kinos auf den Film zu übertragen. Rinsch ist ein guter Beobachter des Genres. Ganz so episch und kurzweilig wie erhofft ist "47 Ronin" nicht. Es mangelt ihm letztlich doch etwas an Tempo, aber ein gelungener Film ist das allemal.

ungeprüfte Kritik

Appleseed - Alpha

Um Olympus zu finden, müssen sie ums Überleben kämpfen.
Science-Fiction, Anime

Appleseed - Alpha

Um Olympus zu finden, müssen sie ums Überleben kämpfen.
Science-Fiction, Anime
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 28.08.2014
Wenn von einem wegweisendem Anime aus heiterem Himmel und ohne jede Vorankündigung ein 3. Teil auf DVD/Bluray auf dem deutschen Markt erscheint, dann ist Skepsis angesagt. Lange Zeit haben Fans nämlich auf eine Fortsetzung des bislang letzten Animationsmovies "Applesed Ex Machina" gewartet. Diese nun "klammheimliche" Art der Veröffentlichung erinnert schon sehr an solch gurkige Fortsetzungen zu Blockbustern, wie beispielsweise "Starship Troopers 2" - Leider zu Recht.

"Appleseed Alpha" muss man in zweierlei Hinsicht bewerten. Zum Einen wäre da seine Machart. Erstmalig ist das Ganze vollständig computeranimiert und kein "Zeichentrick" im herkömmlichen Sinne mehr. Im ersten Moment scheint das ganz toll zu sein. Zum Anderen natürlich muss man sich der Story und Qualität annehmen. Ohne zu weit auszuholen, ist dies gar nicht mal so einfach. Zu Beginn war das Manga, also ein japanisches Comic, welches verfilmt wurde. Den ersten "Appleseed"-Film gibt es in gewissem Sinne aber zweimal. Einmal als relativ unbekannte Version aus den 80er Jahren, dann kurz nach dem Millenium nochmals neu aufgelegt mit computergestützter Animation, einer abstrus, fantastischen Geschichte und tollen Schauwerten. Dieser Film war wirklich klasse. Ihm folgte ein noch besser getrickster 2. Teil (Ex Machina), dessen Story dünner war, aber der optisch ebenfalls nur begeistert hat. Vor allem sind beide Filme auch reinrassige Animes.

Der jetzige dritte Teil ist ein s.g. Prequel. Er spielt vor den Ereignissen der anderen Filme und weicht auch erheblich von der bisherigen Erzählung ab. Auf den Look eines gezeichneten Anime-Filmes hat man hier leider völlig verzichtet. Mit dem Versuch, alles fotorealistisch wirken zu lassen, wurde der Serie endgültig das Genick gebrochen. Während alles hyperreal aussieht und wirklich toll gemacht wurde, bleiben die menschlichen Charaktere weit hinter den Erwartungen zurück und sehen fast immer noch so hölzern und unecht aus, wie im Film "Final Fantasy" von vor 13 Jahren. Und das ist das Manko: Die damalige Anime-Figur Deunan wirkt selbstverständlich künstlich. Sie ist eine Comicfigur mit den typischen übergroßen Augen. Und hat dadurch ihren ganz eigenen Charakter. Die neue Deunan soll echt aussehen, tut es aber nicht. Und somit ist der Zuschauer ständig damit beschäftigt, sich über ihre unrealistische Animation zu ärgern (oder sich über ihr völlig unlogisches Dekolleté zu erfreuen). Es war ein Riesenfehler, den Film nicht im alten Stil zu gestalten. Die Story ist zudem ungeheuer eintönig und einfallslos und kann mit den Vorgängern überhaupt nicht mehr mithalten. Statt die fantastische Tricktechnik für die futuristische Stadt Olympus zu nutzen, zeigt man Ruinen und ein Wüstenkaff.

Fazit: Enttäuschend! Dann lieber komplett real verfilmt. Die im Computer entstandene Version einer seelenlosen und langweiligen Geschichte im Appleseed Universum versagt auf ganzer Linie. Den Charme der alten Filme und auch deren Dynamik und Tiefe sucht man vergeblich. "Appleseed Alpha" wirkt nur wie ein unmotivierter Clip zu einem Videogame. Er springt vor die bisherigen Ereignisse und bringt uns überhaupt nicht weiter. Technisch gesehen sind auch die Schwarzwerte enttäuschend, die den Film ständig in ein nebliges grau tauchen, das man am liebsten mit der Helligkeitstaste verdunklen möchte.

ungeprüfte Kritik

Wild Seven

Schnell. Skrupellos. Tödlich.
Action

Wild Seven

Schnell. Skrupellos. Tödlich.
Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 24.08.2014
"Wild Seven" ist ein routinierter Actionfilm, der eine allzu bekannte Geschichte erzählt und dabei keinerlei Innovationen oder Eyecandy bietet. Ein stylisher Gangsterfilm im Manga Look. Damit man auch ja die 7 titelgebenden Typen auseinanderhalten kann, haben sie alle sehr auffällige Frisuren...Die sind auch dringend von Nöten, denn die Schauspieler sind allesamt stocksteif und wecken beim Zuschauer keinerlei Emotionen oder Interesse. Es gibt keinen, der herausragt, keinen, der irgendetwas erinnerungswürdiges an sich hat. Die Darsteller wirken wir Marionetten , ohne Charakter oder Tiefe.

Der Film hält sich auf mit vielen Dialogen, wilden Schießereien und Motorradstunts. Doch die sind auch nicht aufregend oder sonderlich sehenswert. Somit plätschert "Wild Seven" gemächlich und monoton vor sich hin. Der Zuschauer hat Mühe, sich wach zu halten geschweige denn Lust, ab der ersten halben Stunde noch weiter zu folgen...

Fazit: Enttäuschend und vorhersehbar. Für einen modernen Actionfilm aus Japan ist der Film viel zu uninteressant und uninspiriert. Während des Filmes gibt es weder etwas zu lachen, noch etwas mitreißendes zu sehen. Todlangweilig!

ungeprüfte Kritik

Aushilfsgangster

Ganz gewöhnliche Typen. Ein außergewöhnlicher Plan.
Komödie, Krimi

Aushilfsgangster

Ganz gewöhnliche Typen. Ein außergewöhnlicher Plan.
Komödie, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 22.08.2014
Um es mit den Worten von Eddie Murphy zu sagen: "Ich ruf gleich Ralf!" - Dieser Insider war noch das witzigste am ganzen Film, der zwar sehr viele Schmunzelmomente bietet, aber keinen herzhaften Lacher. Und was bedeutet das für eine Komödie? - Richtig, durchgefallen.

Wir erleben eine nette Einbrecherstory, die aber reichlich unglaubwürdig zusammengeschustert wurde (achten Sie mal auf das Gewicht des Autos) und die merkwürdige Schnitte hat. Drehbuch und Cutting des Filmes wirken sehr stümperhaft, denn es gibt Sprünge im Ablauf und viel zu wenig Humor. Die Darsteller spulen ihr Repertoire routiniert ab, dabei erschrickt man ein wenig vor dem gealterten Matthew -Ferris Bueler- Broderick und der zurückhaltenden Leistung von Eddie Murphy.

Fazit: Mäßig unterhaltende Komödie um einen Einbruch beim Chef. Da wäre sicherlich mehr rauszuholen gewesen, für einen familienfreundlichen Fernsehabend reicht es aber durchaus.

ungeprüfte Kritik

Immer Drama um Tamara

Für das Landleben muss man sich ein bisschen schmutzig machen.
Komödie, Drama

Immer Drama um Tamara

Für das Landleben muss man sich ein bisschen schmutzig machen.
Komödie, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 10.08.2014
Gemma Arterton war der Grund, warum dieser Streifen auf meiner Wunschliste gelandet ist. Und in der Tat spielt sie die Rolle der zurückgekehrten Dorfschönheit einfach umwerfend sympatisch. Eigentlich deutet der Filmtitel und der Inhalt eine Komödie eher für Frauen an. Und das ist sie auch. Entfernt erinnert der Stil an "4 Hochzeiten und ein Todesfall", ohne allerdings auch nur im geringsten komisch oder interessant zu sein. Es ist kaum zu glauben, dass "Immer Drama um Tamara" auf einem Comic beruht, denn der Film ist alles andere als unterhaltsam. Ich glaube, ich habe nicht ein einziges Mal lachen können. Die öde Geschichte um irgendwelche Beziehungen und Fremdgeherei plätschert belanglos vor sich hin und es wird überhaupt nicht deutlich, welche Intention sie, geschweige denn die Hauptperson Tamara, überhaupt verfolgt. Es werden sogar Rollen (die der Schriftsteller) einfach fallen gelassen und nicht weiter verfolgt. Im Grunde geht es mehr um die beiden Schulmädchen, die einen Rockstar anhimmeln, dessen Band ausgerechnet in dem 500 Seelen Kaff ein Konzert gibt. In solchen Unglaubwürdigkeiten schimmert eben doch das comichafte hindurch. Nach ca. 30 Minuten habe ich nur noch halbherzig zugeschaut und überhaupt nicht verstanden, warum sich Tamara erst mit dem Musiker und dann mit dem alternden Schriftsteller einlässt, obwohl doch von vornherein klar ist, wen sie letztlich bekommt. Bis zum vorhersehbaren Ende durchzuhalten war nicht einfach und im Nachhinein bereue ich fast, nicht doch abgebrochen zu haben.

Fazit: Todlangweilige Geschichte mit sanftem Brithumor, der nur sehr selten zündet. Für Freunde von "P.S Ich liebe Dich" oder ähnlichen Schmonzetten mag das was sein. Die erwartete typisch englische Komödie ist das nicht geworden. Trotz glänzender Darsteller bricht die umständliche Geschichte dem Film das Genick.

ungeprüfte Kritik

Berlin '36

Die wahre Geschichte einer Siegerin.
Drama, Deutscher Film

Berlin '36

Die wahre Geschichte einer Siegerin.
Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 29.07.2014
Nazideutschland bietet ein wahres Füllhorn an kuriosen und unglaublichen Geschichten. Eine weitere ist diese, die von dem Versuch erzählt, eine jüdische Hochspringerin bei der Berliner Olympiade durch einen als Frau erscheinenden Mann von Platz 1 verdrängen zu lassen. So absurd dies klingen mag, es ist tatsächlich geschehen und man mag daher kaum gegen den Film "Berlin 36" wettern, er wäre völlig klischeehaft inszeniert...denn ich fürchte, alles ist so und noch viel schlimmer vorgekommen. Die Masse an Nazisymbolik und überzeichnet wirkendem Fremdenhass wirkt immer hahnebüchen und wie völlig an den Haaren herbeigezogen, sind es aber leider nicht. "Berlin 36" unterhält den Zuschauer von der ersten bis zur letzten Minute. Dies verdankt er vor allem seinen grandiosen Darstellern, wie auch der völlig unglaublichen Geschichte. Das Interesse des Zuschauers wird ständig aufrecht erhalten, er möchte den Film unbedingt bis zum Ende ansehen. Zwar ist "Berlin 36" eher wie ein Fernsehfilm und ohne großartige Spannung oder Schauwerte inszeniert, aber er hat etwas zu erzählen. Eine Geschichte, die packend ist und nicht langweilig wird.

Fazit: Gutes Historienkino auf TV Niveau. Ein neues, nahezu unbekanntes Stück aus der scheinbar völlig aus den Fugen geratenen Welt des Dritten Reichs. Sehenswert.

ungeprüfte Kritik

In Time

Deine Zeit läuft ab. Morgen ist ein Luxus, den du dir nicht leisten kannst.
Science-Fiction, Thriller

In Time

Deine Zeit läuft ab. Morgen ist ein Luxus, den du dir nicht leisten kannst.
Science-Fiction, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 25.07.2014
"In Time" ist eine von den Zukunftsgeschichten im Stile von Klassikern wie "Logans Run" oder dessen Quasi-Neuverfilmung "Die Insel" mit Ewan McGregor. Ein junges Pärchen auf der Flucht mit ablaufendem Zeitlimit. Die Idee hinter dieser leicht absurden Geschichte ist gar nicht mal so übel. Die Art der Bezahlung, nämlich mit seiner Lebenszeit, birgt enorm viel Kritik an der Konsumgesellschaft und lässt den Zuschauer schon mal nachdenklich werden. Wieviel ist ein Kaffee wert? 4 Minuten? Und was bin ich bereit zu zahlen? Sehr interessant. Dieser SF-Reißer ist routiniert in Szene gesetzt, wirkt aber eher wie ein B-Movie und bietet mit der Figur des Timekeepers eine bekannte, reichlich übertriebene, stereotype Figur, die mit ihrem schwarzen Gestapo-Mäntlein irgendwie wie eine Karikatur wirkt. Hinzu kommt, dass man sich keinerlei Erklärung für die tickende Uhr im Unterarm ausgedacht hat, die man scheinbar von Geburt an in sich trägt. Wie funktioniert das System und wie wurde es installiert? Nur das Zauberwort "Gentechnik" dafür hinhalten zu lassen, ist etwas mager. Es bleibt also viel im Raum stehen. Nichts desto Trotz unterhält der Film recht gut. Und viel mehr soll er ja auch nicht.

Fazit: Ein Klassiker wird das nicht werden, aber die interessante Idee macht "In Time" zu einem Film mit Hintersinn, der wahrlich "keine Zeitverschwendung" ist.

ungeprüfte Kritik

Die vierte Macht

Thriller, Deutscher Film, Krimi

Die vierte Macht

Thriller, Deutscher Film, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 25.07.2014
"Die vierte Macht" erzählt eine beklemmende und sich wahrscheinlich dicht an der Realität bewegende Geschichte. Der Film hat nur einen Haken: Er ist stinklangweilig. Wie ein zähes Kaugummi werden die Erlebnisse des Journalisten Paul, der von Moritz Bleibtreu gewohnt souverän dargestellt wird, breitgewalzt und mit den Klischees unserer Vorstellungen über Russland und der dortigen Lebensumstände beladen. Die eigentlich ziemlich beängstigende Geschichte hätte viel temporeicher und vor allem abwechslungsreicher inszeniert werden müssen. Bei aller Langsamkeit wird auch noch ständig die Zeitlupe eingesetzt. Gegen Ende des Filmes hat man als Zuschauer den Anfang, der 13 Jahre vor der eigentlichen Handlung angesiedelt war, schon vergessen. Dabei ist dies eine Schlüsselszene. Es ist somit ein Thriller entstanden, der sein Potenzial überhaupt nicht nutzt und vor allem fast niemals echte Spannung aufkommen lässt. Die hätte dieser, eigentlich interessant klingende, Film bitter nötig gehabt. So quält sich der Zuschauer durch eine breiige Handlung, die teils interessanten Zündstoff bietet, aber in Teilen auch viel Unglaubwürdiges birgt.

Fazit: Wirkt wie ein sonntäglicher Kriminalfilm im deutschen Fernsehen. Langatmig, dröge und ohne jeglichen Schwung und Pepp in der teils hervorsehbaren Story. Laaangweilig!

ungeprüfte Kritik

The Purge

Die Säuberung - Einmal im Jahr sind alle Verbrechen legal.
Thriller

The Purge

Die Säuberung - Einmal im Jahr sind alle Verbrechen legal.
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 19.07.2014
Filme mit absonderlichen, ja teils absurden, Ausgangsideen landen bei mir mit Sicherheit auf der Wunschliste. So natürlich auch "The Purge", dessen Handlung in sehr naher Zukunft spielt und eine ziemlich gewagte Theorie zum Abbau krimineller Energien abspult. Das Unheimliche: Man kann sich sehr gut vorstellen, dass man im Land der unbegrenzten Möglichkeiten auf so eine Wahnsinnsidee käme: Einmal im Jahr, für eine Nacht von 12 Stunden ist jegliches Verbrechen, inclusive Mord, straffrei erlaubt. Zu was das führen könnte zeigt dieser Streifen, den ich zunächst nicht einordnen konnte. Intelligenter Actioner im Ryan Gossling Stil oder doch nur ein brachialer B-Reißer? Nun, "The Purge" liegt irgendwo dazwischen. Er ist ein gesellschaftskritischer Psychothriller, der wirklich beängstigende Atmosphäre und Spannung aufbaut. Über die gesamte Laufzeit wird manch einer Nägel kauend auf dem Sofa sitzen. Und das, obwohl das Ganze ziemlich vorhersehbar ist und viel zu viele Logiklöcher beeinhaltet...denn wer hätte die ungebetenen Gäste so ohne weiteres durch die Tür marschieren lassen? Leider wird dem Thema aber nur ein aus "Panic Room" bekanntes Szenario gegönnt, anstatt etwas mehr auf die Hintergründe der "Purge-Night" einzugehen. Mich stören außerdem diese "Rettung in letzter Minute"-Häufungen und das naive Verhalten des Sohnes. Ohne die sowohl religiös wie auch politisch provozierende These würde sich der Film kaum abheben. So gelingt es ihm aber, den Zuschauer bis zum Ende dennoch zu fesseln. Inzwischen gibt es einen 2. Teil, den ich nicht unbedingt sehen möchte, der aber (laut Trailer) vielfältiger an die Geschichte herangeht.

Fazit: Man hat den Einbruch in die Privatsphäre schon in diversen "Home Invasion"-Filmen gesehen, aber noch nicht so originell und mit sehr viel politischem Hintersinn verpackt. "The Purge" ist nicht mit Action vollgestopft, sondern ein wirklich unheimliches Kammerspiel mit Gänsehautgarantie. Auch wenn das Drehbuch die Auflösung schon viel zu früh verrät und einige dramaturgische Fehler begeht.

ungeprüfte Kritik

Same Same But Different

Deutscher Film, Lovestory, Drama

Same Same But Different

Deutscher Film, Lovestory, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 12.07.2014
"Same Same But Different" ist den meisten Südostasienreisenden ein wohl bekannter Ausspruch. Eigentlich nur eine falsch ausgesprochene Anpreisung einer Ware, jedoch mit einer fast ans geniale grenzenden Philosophie: Die Sache ist eigentlich immer die gleiche, doch anders. Und das trifft auf die ungewöhnliche, aber wahre Geschichte zu, die Detlev Buck hier sehr einfühlsam und mit Sinn fürs Detail verfilmt hat. Vor dem realen Benjamin Prüfer ziehe ich meinen Hut für dessen Mut, Aufopferung und Hingabe. Was von seinen wahren Erlebnissen allerdings in die Geschichte eingeflossen ist, bleibt im Unklaren, denn ich kann mir denken, dass Freunde und Verwandte nicht immer so unterstützend und verständnisvoll gewesen sind, wie sie in diesem, ans märchenhafte grenzenden Film dargestellt werden. Dazu sollte man dann wohl doch das Buch lesen. "Same Same But Different" ist dennoch ein schöner Film mit einer Geschichte, die das Leben schrieb. Sie kommt mir allerdings etwas geschönt vor. Das tut der Sache aber keinen Abbruch.

Fazit: Ein Arthousefilm mit berührender, fast unglaublicher Geschichte, der auch anderen Menschen, in ähnlichen Situationen, eine hoffnungsvolle Botschaft mit auf den Weg geben könnte: Gib niemals auf und geh deinen Weg. Das ist schön. Noch schöner wäre es allerdings, wenn die Bildqualität nicht so grieselig wäre.

ungeprüfte Kritik

Captain America 2 - The Return of the First Avenger

Fantasy, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 12.07.2014
Der zweite Soloauftritt des Captains ist solide und actionreiche Comickost, die an Teil 1 aber bei weitem nicht heranreicht. Das ist ja der nicht gerade seltene Fluch vieler Fortsetzungen. Der satirische Witz und eine gewisse Tiefe blitzen in nur kurzen Sequenzen auf, nämlich wenn sich Captain America im Museum wiederfindet und er seine, im wahrsten Sinne, alte Freundin wiedertrifft. Auch der obligatorische Gastauftritt von Comicveteran Stan Lee findet sich wieder. Die Story...na ja, welche Story eigentlich...kommt dem Genrefan unheimlich vertraut vor. Details möchte ich nicht verraten, aber der Zuschauer wird ohnehin das meiste innerhalb kürzester Zeit vorausahnen. Wirklich neu ist hier rein gar nichts...und wer sich an unrealistischen Sprüngen oder dem Schlittern auf Asphalt stört, bei dem die Helden nicht mal eine Schürfwunde davontragen, dem sei hiermit abgeraten. Die Stunts sind ein wenig over the top, aber Hallo, es ist ja auch eine Comicverfilmung - und die unterhält ihre Zuschauer trotz genannter Mängel Hollywood-Blockbustermäßig. Allerdings: Neuzugang Falcon, mit seinem überflüssigen Fluggerät, weiß sich überhaupt nicht in den Streifen einzufügen und wirkt wie eine unfreiwillige Parodie auf den Disney-Klassiker "Condorman".

Fazit: Bildgewaltiges und sehr unterhaltsames Actiongewitter mit belangloser Blabla-Geschichte, die mit tollen Effekten garniert wurde und dem anspruchslosen Comicfan 2 Stunden Freude bereitet. Zum Vergleich: Deutlich besser als der unsägliche "Iron Man 3". Steve Rogers Auftritt macht Spaß und man gönnt ihm noch weitere Fortsetzungen. Und wie immer: Bleiben Sie bis zum Abspann sitzen...da kommt noch was.

ungeprüfte Kritik

Escape Plan

Flieh oder stirb!
Action, Thriller

Escape Plan

Flieh oder stirb!
Action, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 12.07.2014
Nach dem Kurzauftritt in den "Expendables" ist dies der erste gemeinsame Film mit den Action-Urgesteinen Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone. Da beide Darsteller dieselbe deutsche Synchronstimme haben, war ich gespannt, ob man dies Problem ähnlich galant, wie in vorgenanntem Streifen, lösen wird. Für den Trailer wurde es noch so gehandhabt...doch für den Film - Leider Nein. Man hat Schwarzenegger einen anderen Synchronsprecher verordnet, der dessen Ösi-Dialekt in die Synchro einfließen lässt. Das ist zunächst gewöhnungsbedürftig. In diesem Zusammenhang: Im US-Original spricht Arnie einen Teil des Dialoges in deutsch, was natürlich nun nicht mehr so ganz deutlich rüberkommt. Segen und Fluch der Synchronisation.

Zum Film: 0-8-15 Massenunterhaltung mit einer seit den Alcatraz- und Fortress-Filmen allzu bekannten Ausbrecherstory. Und die ist so hahnebüchen, dass es dem Zuschauer sehr, sehr schwer fällt, sie zu akzeptieren. Ein Knasttester, der sich selbst einbunkern lässt und dafür alle Schikanen, nebst Isolierhaft und Schlägerei unter den Insassen in Kauf nimmt ist ja eigentlich schon deftiger Mumpitz...aber die Geschichte hinter dem unüberwindbarem Ultraknast....du meine Güte. Die 80er Jahre standen Pate und man muss einfach über diesen arg vorhersehbaren Unsinn hinwegsehen können. Doch damit nicht genug, steckt der Streifen voller Klischees, die vom fiesen und korrupten Gefängnisdirektor bis zum bösen, ach ne doch nicht so bösen, Mitgefangenen reicht. Das hat man leider 1000 mal gesehen und es wirkt angestaubt und ist in keiner Minute glaubwürdig. Aber das soll es ja auch nicht ;-)

Fazit: Nur für Fans der gealterten Haudegen, denn schon trotz deren Besetzung ist "Escape Plan" nur einer von vielen gut gemachten Actionern und eher zum schnellen Abendkonsum beim Feierabendpils geeignet.

ungeprüfte Kritik

Monuments Men

Ungewöhnliche Helden - Es war der größe Kunstraub der Geschichte.
Kriegsfilm

Monuments Men

Ungewöhnliche Helden - Es war der größe Kunstraub der Geschichte.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 12.07.2014
"Monuments Man" ist eine großartig besetzte Dramödie um ein sagenumwobenes Kapitel des zweiten Weltkrieges. George Clooney ist hier, trotz der üblichen Klischees - die wohl nur dem deutschen Zuschauer aufstoßen werden, ein netter Streifen gelungen, der als eine Kömödie verstanden werden sollte. Vielleicht erreicht der Film deshalb nicht die Qualität Clooneys vorheriger Regiearbeiten, bietet aber eine gute Mischung aus Comedy und Drama und beruht dabei auf wahren Hintergründen. Vor allem John Goodman und Bill Murray lockern den Streifen mit ihrem trockenen Humor auf, lassen ihn aber nie zur reinen Komödie verkommen. Dafür sorgen auch die düsteren, aber immer auch klischeebehafteten, Momente um die Nazigreueltaten. Es weht immer ein gewisser Witz durch den Film und daher sollte er nicht als ernst zu nehmendes Drama oder gar actionreicher Kriegsfilm eingestuft werden. Kulissen und Drehorte wirken sehr passend und real. Mich wundert allerdings immer wieder, warum deutsche Schrift im amerikanischen Film bis heute keine Umlaute besitzt. So prangt an einem Modell die Aufschrift "Fuhrermuseum"...und das hätte dem Diktator bestimmt nicht gefallen ;-)

Fazit: Sehr unterhaltsame Geschichtsstunde um ein spannendes und weitgehend unbekanntes Kapitel des 2. Weltkrieges, das bis auf kleine Details sehr authentisch wirkt und auch entsprechend mit deutschen Darstellern besetzt wurde, die im O-Ton auch ihre Sprache benutzen.

ungeprüfte Kritik

The Four

Die Verschwörung des Bösen
Action, Abenteuer

The Four

Die Verschwörung des Bösen
Action, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 15.06.2014
Man benötigt ein paar Voraussetzungen, um diesem Film seine guten Seiten abzugewinnen. Als allererstes einmal Sitzfleisch. Wie allzu oft bei chinesischen Epen wird nämlich alles in nahezu unerträgliche Längen gezogen. Man muss asiatische Filme, im speziellen Kampfkunstfilme mit ihren unnatürlichen, den Gesetzen der Physik widersprechenden, Sprüngen mögen. Und: Man sollte sich gut konzentrieren können. Nicht unbedingt die Attribute, die man für ein Popcornthema aufbringen möchte.

"The Four" ist ein typisch chinesischer Kampfkunstfilm im Stile von "Tiger & Dragon", der aber eine Fantasygeschichte erzählt, die gewisse Ähnlichkeiten zu den "X-Men" aufweist. Auch hier haben wir Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten, einen väterlichen Mentor, ja selbst der obligatorische Rollstuhl (sogar mit einem X als Speichen) spielt eine gewisse Rolle. Das alles ist bildgewaltig und auf hohem tricktechnischem Niveau inszeniert. Der Film ist enorm ausgestattet und bietet eine vielzahl schöner Kulissen. Die Damen sind hoch attraktiv. Eyecandy für Fans. Die Geschichte jedoch bedient sich der eingangs erwähnten Langatmigkeit. Sie ist einfach zu wenig abwechslungsreich, wiederholt sich in ihrer Choreografie und die Vielzahl (von wegen The Four) der unwahrscheinlich ähnlich aussehenden Darsteller erschwert den Sehgenuss doch ungemein.

Fazit: Gut gemachtes China-Historien-Fantasy-Epos mit Überlänge aber ermüdender und nicht wirklich packender Handlung. Ein zweites Mal möchte man sich nicht durch die Geschichte quälen. Und das ist angesichts der vielen Schauwerte im Grunde schade.

ungeprüfte Kritik

A Million Ways to Die in the West

Von dem Typ der 'Ted' gemacht hat.
Western, Komödie

A Million Ways to Die in the West

Von dem Typ der 'Ted' gemacht hat.
Western, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 05.06.2014
Zugegeben, intelligente Witze braucht man hier wirklich nicht erwarten. Dies ist eine brachiale Komödie, und ja, sie beinhaltet zu viel vom leider in Mode gekommenen Fäkalhumor. Derbe Wortwahl und leicht eklige Szenen finden sich ebenso, wie ein paar Brutalitäten. Jedoch ist der Film, bei aller Überdrehtheit, nicht ganz so überzogen, wie beispielsweise die nackte Kanone. Es gibt auch ruhige Stellen und eine etwas zu vorhersehbare Lovestory. Dafür punktet " A Million Ways To Die In The West" mit namhaften Stars wie Charlize Theron und Liam Neeson. Oftmals schrammt der Streifen die Grenzen des guten Geschmacks, man muss schon Sperma an der Wange und vollgeschissene Cowboyhüte in Kauf nehmen...und so schlimm diese Dinge auch klingen mögen, der Film hat seine Momente...bei aller Flachheit einiger Gags, man muss trotzdem über sie lachen.
"A Million Ways ..." hat zwar gewisse Längen und eine befremdliche Halluzinationsszene, wegen toller Darsteller und doch einiger gelungener Witze kriegt der Film dennoch die Kurve. Schließlich bekommen wir mehrere geniale Cameos zu sehen, die allein das Eintrittsgeld wert sind...aber die auch nur im Ansatz zu verraten, wäre fies.

Fazit: Gut platzierte Lacher in einer toll ausgestatteten Komödie mit sehr guten Darstellern und überraschenden Gastauftritten...ohne den überflüssigen Fäkalienmist wäre dies eine erstklassige Komödie. So findet sie nicht so recht den Pfad, bleibt aber immer bei der Sache und unterhält. Was will man mehr?

ungeprüfte Kritik

Friendship!

Die ersten Ossis in Amerika... basierend auf einer fast wahren Geschichte.
Komödie, Deutscher Film, Abenteuer

Friendship!

Die ersten Ossis in Amerika... basierend auf einer fast wahren Geschichte.
Komödie, Deutscher Film, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 03.06.2014
DDR-Nostalgie trifft auf das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Was sich seinerzeit niemand hätte vorstellen können, wird in diesem Film humorvoll aufbereitet. Zwei alte Schulfreunde, die in Ostdeutschland groß geworden sind, reisen kurz nach dem Mauerfall in die USA, eigentlich der neu gewonnenen Freiheit wegen. Doch in Wirklichkeit steckt mehr dahinter.

Erzählt wird hier eine Geschichte von Freundschaft, Familie, verlorenen Idealen und Liebe. Und vielleicht noch viel mehr. - Aha, da hat man also eine Menge in den Film hineinpacken wollen. Wahrscheinlich zu viel. Plötzlich weicht der anfänglich freche Anarcho-Humor einer merkwürdigen Mischung, die scheinbar jedem Zuschauer gefallen möchte. Und so passiert es, dass der witzige Anteil immer mal wieder durchbrochen wird, von sentimentalen Tönen und von den üblichen Eskalationen unter Freunden, inklusive der Liebesgeschichte um die Frau, die beide wollen. Wenn die beiden Hauptdarsteller in einem US-Kino eine Doku über ihre (alte) Heimat zeigen, und sich in ihren Gesichtern die Trauer nach vergangenen Tagen widerspiegelt, dann wird es fast ein wenig anrührig. "Friendship" ist fürchterlich konstruiert, dennoch ist der Film ansehbar und wirkt wie ein guter Fernsehfilm. Großes Kino ist das nicht, aber ein typischer Schweighöfer Film, der eigentlich irgendwie mehr für weibliche Zuschauer gedacht ist. Der Mix aus Komödie, Drama, Liebesgeschichte und Vergangenheitsbewältigung hätte einfach auf ein paar Zutaten verzichten müssen, um richtig gut zu sein.

Fazit: "Friendship" ist eine nette Roadmovie-Komödie, die anfänglich ganz ordentlich funktioniert, sich dann in typischen Klischees verliert und nach einem Drittel kaugummiartig zieht...dabei aber immer noch unterhaltsam bleibt.

ungeprüfte Kritik