Drama, Thriller
Nach seinem gleichnamigen Blockbuster widmet sich Spielberg einem ganz anderen Krieg der Welten und zeigt in intensiven wie spannungsgeladenen Bildern die Geschichte des Vergeltungsschlags auf das Münchener Terrorattentat.
München ist ein Projekt, das Steven Spielberg ursprünglich schon für einen Kinostart 2003 oder 2004 realisieren wollte. Grund für die Verzögerung war, dass zwischendurch Tom Cruise frei wurde und man sich gemeinsam an die Dreharbeiten zu „Krieg der Welten“ machen konnte.
Die positiven Aspekte des Films überwiegen: so werden die wichtigsten Figuren in all ihrer Komplexität ausführlich beleuchtet, ihre Motive, Handlungen und Konflikte sind gut nachvollziehbar. Gerade die ganz eigene Welt der Agenten, die während ihrer Mission mit den damit einhergehenden psychologischen Problemen zu kämpfen haben, aber auch die schattenhafte Welt des Mossad, die selbst für seine Agenten nicht wirklich einsehbar ist, finden hier besondere Aufmerksamkeit und ermöglichen dem Zuschauer, sich intensiv in die komplizierten Ereignisse und die damit konfrontierten Personen hineinzuversetzen.
Allen voran glänzt Eric Bana („Hulk“) als junger und vergleichsweise unerfahrener Mossad-Agent, der seine schwangere Frau verlässt und seine Identität ablegt, um fortan die den Vergeltungsschlag verübende Truppe zu führen.
Dramaturgisch gesehen wurde ein toller Kniff angewandt. Nicht nur wird der Anschlag in wohl platzierten Rückblenden gezeigt, was ihn umso intensiver erscheinen lässt, auch kommen mit den sich in die Länge ziehenden Attentaten Avner wie auch dem Publikum nach und nach Zweifel an der ganzen Sache auf. Außer den Mossad-Bossen scheint niemand mehr zu wissen, was hier überhaupt gespielt wird. Aber auch an mehreren anderen Stellen wird geschickt mit den Vorahnungen des Zuschauers gespielt, als während der Mission nicht alles nach Plan läuft.
Im Gesamtbild beweist Spielberg einmal mehr, dass er ein Meister seines Fachs ist, der selbst ein Epos in kürzester Zeit abdrehen kann.
ungeprüfte Kritik