Vier verurteilte Gewaltstraftäter, drei hochgradig bissige Hunde und eine Frau, die bereit ist, in den Kampf zu ziehen gegen hilflose Institutionen und den Kreislauf der Gewalt. Vor allem aber gegen die eigenen Zweifel an der Erlösung von dem Bösen. 'Die Rüden' führt ins Herz einer Finsternis, die heute mit toxischer Maskulinität umschrieben wird. Und leuchtet es aus: In einer Arena aus dunklem, vernarbtem Beton treffen vier junge Gewaltstraftäter auf drei kampflustige Hunde mit metallenen Maulkörben. Testosteron pur also, wäre da nicht Lu, die angstfreie, hochkonzentrierte Hundetrainerin, die sich der Herausforderung stellt, Feuer mit Feuer zu löschen. Lu siedelt ihr, so riskantes wie von den Strafvollzugs-Autoritäten misstrauisch überwachtes, Projekt jenseits der Fragen nach Täter und Opfer, Schuld und Sühne an. Sie lässt sich ein, auf das Unaussprechliche, das Unkontrollierbare und das Ungewisse, in das es führt. Die Täter, die Tiere, sie selbst. So wird sie zur Provokation und ihr Ansatz zum Sprengsatz für ein System, das noch immer glaubt, man könne Gut und Böse wirklich auseinander sortieren. Lu lotet auch die Grenzen der Männlichkeit aus. Am Abgrund von Aggression, Gewalt und Uneinsichtigkeit wird die männliche zur menschlichen Grenze. Und deren Überwindung zu einem Thema für uns alle: die Zornigen wie die Zaghaften, die Handelnden wie die Verdrängenden, vor allem aber: Männer wie Frauen...
'Die Rüden' (2019) ist eine so eindrückliche wie verstörende Reise zum Mittelpunkt der Menschlichkeit unter der Regie von Connie Walter.
Weiterlesen »
Four convicted violent criminals, three highly biting dogs and a woman who is ready to go into battle against helpless institutions and the cycle of violence. Above all, however, against one's own doubts about salvation from evil. 'The Dogs' leads into the heart of a darkness that is today described as toxic masculinity. And illuminates it: In an arena made of dark, scarred concrete, four young violent offenders meet three pugnacious dogs with metal muzzles. Pure testosterone, if it weren't for Lu, the fearless, highly concentrated dog trainer who takes on the challenge of extinguishing fire with fire. Lu locates her project, which is as risky as it is suspiciously monitored by the prison authorities, beyond the questions of perpetrator and victim, guilt and atonement. She gets involved with the unspeakable, the uncontrollable and the uncertain into which it leads. The perpetrators, the animals, herself. So it becomes a provocation and its approach an explosive device for a system that still believes that good and evil can really be sorted apart. Lu also explores the boundaries of masculinity. On the abyss of aggression, violence and intransigence, the male border becomes a human border. And overcoming them into an issue for all of us: the angry as well as the timid, the actors as well as the repressed, but above all: men and women...
'The Dogs' (2019) is an impressive and disturbing journey to the center of humanity directed by Connie Walter.
More »