Am Waldrand liegt die Neubausiedlung 'Die Hügel von Beauval', eine in sich geschlossene Gesellschaft, in der alles geregelt ist und der Investor als Übervater Sorge für seine Bewohner trägt. Ein neuer Arzt wird gesucht und so kommt François (Melvil Poupaud), ein junger Arzt aus Paris in die französische Provinz. Seine Freunde, seine Freundin und auch er selbst können nicht konkret sagen, was ihn dazu treibt. Aber François lässt sich treiben und gerät schnell in die von subtilen Machtproben und Intrigen durchzogene Gesellschaft von 'Beauval'. Es ist vor allem die verschworene Gemeinschaft der Jugendlichen, die François sehr schnell zum Spielball ihrer undurchsichtigen Rituale macht. Bei den Mädchen, besonders bei der schüchternen Claire (Alice De Jode), löst der gut aussehende Arzt schwärmerische Fantasien aus. Die Mädchen simulieren Krankheiten und lassen den Arzt der Reihe nach zu nächtlichen Hausbesuchen antreten. Die Jungs betrachten ihn als Eindringling und provozieren ihn bei jeder Gelegenheit mit unverhohlener Feindseligkeit. Nachts treffen sich die Jugendlichen regelmäßig am Waldrand, um sich in undurchschaubaren Ritualen und riskanten Spielen auszuprobieren, die geprägt sind von Verführung, Erniedrigung und subtiler Gewalt. Cédric (Phénix Brossard) treibt die Mädchen zu immer gefährlicheren Mutproben an, mit denen er Beweise ihrer Zuneigung und Ergebenheit fordert. Bis es zu einem tödlichen Unfall kommt und François in den Verdacht gerät, daran beteiligt zu sein...
'La lisière - Am Waldrand' (2010) zeigt, wie sich in einer abgesicherten und kalkulierbar gemachten Gesellschaft die Energien und Antriebe der Menschen ihre unkontrollierten oder ritualisierten Bahnen brechen. Dem Film von Géraldine Bajard gelingt es, die subtilen Verletzungen der gesellschaftlichen Konventionen und der Integrität der Personen genau zu beobachten und die unmerkliche Eskalation, die zu dramatischen Ereignissen führt, für den Zuschauer nachvollziehbar zu machen.
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On the edge of the forest lies the new housing estate 'The Hills of Beauval', a self-contained society in which everything is regulated and the investor takes care of his inhabitants as the father figure. A new doctor is being sought and so François (Melvil Poupaud), a young doctor from Paris, comes to the French province. His friends, his girlfriend and he himself cannot say specifically what drives him to do so. But François lets himself drift and quickly finds himself in the society of 'Beauval', which is riddled with subtle power struggles and intrigues. It is above all the conspiratorial community of young people that François very quickly makes the plaything of her opaque rituals. Among the girls, especially the shy Claire (Alice De Jode), the good-looking doctor triggers rapturous fantasies. The girls simulate illnesses and have the doctor make nightly house calls one after the other. The boys consider him an intruder and provoke him at every opportunity with undisguised hostility. At night, the young people meet regularly at the edge of the forest to try out inscrutable rituals and risky games that are characterized by seduction, humiliation and subtle violence. Cédric (Phénix Brossard) urges the girls to ever more dangerous tests of courage, demanding proof of their affection and devotion. Until a fatal accident occurs and François is suspected of being involved...
'La lisière - At the Edge of the Forest' (2010) shows how, in a secure and calculable society, people's energies and drives break their uncontrolled or ritualized paths. Géraldine Bajard's film succeeds in closely observing the subtle violations of social conventions and the integrity of the characters and making the imperceptible escalation that leads to dramatic events comprehensible to the viewer.
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