Kritiken von "6697mn"

Die sieben Glücksgötter

Der Preis der Freiheit
Drama

Die sieben Glücksgötter

Der Preis der Freiheit
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 01.03.2017
Vielschichtiger Film, der sich deutlich von den jetzt so populären Flüchlingsdramen abhebt. Es geht nicht um das direkte Schicksal eines Opfers von Krieg und Gewalt, sondern um den traumatisierten jungen Mann, der ein Jahrzehnt später versucht, mit zwielichtigen Methoden und zweideutigen Absichten in London Fuss zu fassen. Die Hauptrolle wird von dem äusserst gutaussehenden Nik Xhelilaj hervorragend undurchsichtig und zweideutig gespielt, der Zuschauer schwankt zwischen Mitleid, Angezogensein, Abscheu und Furcht , genau wie die Charaktere, die mit ihm zu tun haben. Die verschiedenen Facetten seiner Persönlichkeit in ihrer Sprunghaftigkeit erzeugen eine beunruhigende Spannung, bleiben aber immer plausibel und erklärbar. Im letzten Drittel löst sich die Spannung und läuft auf das konsequent gewaltsame Ende zu. Sehenswerter Thriller mit aktueller Thematik.

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Landmine Goes Click

Don't. Fucking. Move!
18+ Spielfilm, Thriller

Landmine Goes Click

Don't. Fucking. Move!
18+ Spielfilm, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 23.02.2017
Die Ausgangssituation wirkt in der Tat etwas konstruiert, sobald klar wird, daß die Mine nicht zufällig da liegt, wo sie liegt. Aus der Grundsituation entwickelt sich dann aber ein recht spannendes Kammerspiel über die Abgründe menschlichen Verhaltens und Versagens und die Folgen. Selten ist ein Machtspielchen zwischen zwei Männern und dem Objekt Frau so gründlich beleuchtet worden und dann so grausam eskaliert. Die Regie/Kameraführung findet dazu wirkungsvolle Bilder, die gerade durch ihre Unschärfe umso eindringlicher unter die Haut gehen. Der Rachefeldzug im letzten Drittel des Films ist ebenso spannend inszeniert und wirkt durchaus glaubwürdig bis hin zum tragischen Ende (ohne zuviel verraten zu wollen). Die lahme Rechtfertigung eines der Protagonisten, daß er "manchmal zuviel trinke und dann schlimme Dinge tue" hätte ganz unterbleiben können, denn in einem Staat wie Georgien mit seinen antiquierten Rollenvorstellungen ist ohnehin klar, daß Männer die Macht über Frauen haben. Als Frau würde ich daher jetzt nicht unbedingt sofort einen Urlaub in Georgien planen wollen... Sehenswerter Film.

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Caracas, eine Liebe

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 23.01.2017
Überzeugendes lateinamerikanisches Sozialdrama um einen Straßenjungen und einen Mann mittleren Alters mit all den Problematiken, die man erwartet: Unterschiede in Bildung/Werten/Lebensstandard und das daraus resultierende Konfliktpotential. Es geht aber nicht hauptsächlich um Sex oder ein Coming out, sondern eher um die Fragen, wer anständig oder moralisch vertretbar handelt und wer wen ausnutzt. Das Ende hält einige Überraschungen bereit.

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Ferien

Vivian Baumann will nur ihre Ruhe.
Deutscher Film, Drama

Ferien

Vivian Baumann will nur ihre Ruhe.
Deutscher Film, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 20.01.2017
Der Film über eine Staatsanwältin mit Burn-out, die sich auf auf einer Nordseeeinsel treiben läßt und nach Sinn sucht, ist gut gespielt und fängt vielversprechend an, verflacht aber zusehends in einer Art Aneinanderreihung von Szenen mit immer merkwürdigeren Charakteren, die mehr, leider aber oft auch weniger gelungen, den Zuschauer mit Situationskomik oder skurrilen Handlungsweisen zum Lachen bringen sollen. Zur Mitte hin gehen Handlung und Charakterentwicklung völlig verloren und der Zuschauer bekommt beliebig angerissene Problemstellungen vorgesetzt (von der Mutter verlassenes Kind, plötzlicher Todesfall, gestrandeter Wal usw.), die sich in keinster Weise zu einer interessanten Geschichte verbinden. Wenn dies eine Kritik an Zielstrebigkeit im allgemeinen und "zielstrebigen" Filmen (sprich: Filme mit einer plausiblen Geschichte) sein soll, sollte die Regisseurin vielleicht ein anderes Ziel als Filme machen anstreben. Dies hier langweilt nur. Zwei Sterne für die schauspielerische Leistung.

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Maggies Plan

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 03.01.2017
Extrem dialoglastige "Liebeskomödie" im Stil der frühen Woody-Allen-Filme, nur leider um einiges weniger brillant formuliert und streckenweise miserabel gespielt (Greta Gerwig, Ethan Hawke mit dem ewig gleichen Gesichtsausdruck). Das Ende ist ab etwa der dritten Szene voraussehbar. Die Charakter- und Handlungsentwicklung, die es ohnehin kaum gibt, wird nicht gezeigt, sondern durch einen Zeitsprung einfach vorgesetzt, wobei nie richtig deutlich wird, was in der Ehe eigentlich schief gelaufen ist, was nicht schon vorher klar war. Der "Twist", die (Vaterschaft des Kindes) ist so platt und schon so lange klar, wenn sie endlich thematisiert wird, daß sie niemanden überrascht. Julianne Moores angeblich dänischer Akzent ist weder komisch noch für das Plot nötig. Über die verwurschteten Kalauer über Männer/Frauen, Rollenverteilung, und narzißtische Männer kann seit den 80ern keiner mehr so richtig lachen. Wenigstens nicht, wenn die Dialoge so wenig spritzig sind. Reine, absolute Zeitverschwendung.

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Der Aufenthalt

Nach dem gleichnamigen Roman von Hermann Kant.
Kriegsfilm, Deutscher Film

Der Aufenthalt

Nach dem gleichnamigen Roman von Hermann Kant.
Kriegsfilm, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 17.11.2016
Immer noch sehenswerter und spannender DEFA-Film von Frank Beyer ("Spur der Steine") über einen jungen deutschen Kriegsgefangenen, der kurz nach dem Krieg in polnischer Gefangenschaft des Mordes an einem Kind beschuldigt wird, aber seine Unschuld beteuert. Von polnischer Seite schlägt ihm Hass entgegen, aber das ist nichts verglichen mit dem, was er erlebt, als er in eine Zelle mit anderen deutschen Kriegsgefangenen verlegt wird, wo vom Nazi-General zum SS-Sturmführer zum Gaswagenfahrer bis hin zum Reichsbahndisponenten usw. alles vertreten ist. Nicht nur bestehen die alten Hierarchien und Rivalitäten weiter, Rechtfertigungen, Zurückweisung jeglicher Schuld, Befehlshörigkeit und Antisemitsmus sind ebenso an der Tagesornung. Als Einzelverhöre eine Angst- und Verratsstimmung erzeugen, eskaliert die Situation. Der Film wirft das ganze Spektrum an Fragen auf, die mit persönlicher Verantwortung Deutscher angesichts der Naziverbrechen zu tun haben und gibt keine einfachen Antworten. Sehr gut geeignet, um Diskussionen über das Thema anzuregen, und auch filmisch auf der Höhe der Zeit (80er). Unbedingt anschauen.

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Gleißendes Glück

Drama, Deutscher Film

Gleißendes Glück

Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 03.11.2016
Vorweg: Die schauspielerischen Leistungen von Martina Gedeck und Ulrich Tukur sind herausragend und deswegen schaut man sich den Film gerne zu Ende an. Die Geschichte selbst, und damit auch das Plot, überzeugt jedoch nicht. Kommt schon das Thema Glaubensverlust als existentielles Trauma relativ angestaubt daher, gilt das erst recht, wenn es um Martyrium zum Zweck der Erlösung und naives Gottvertrauen bis hin zur Selbstgefährdung geht. Das Handeln der Frauenfigur mutet daher unmotiviert oder antiquiert, um nicht zu sagen dumm, an, und daran kann auch Martina Gedeck nichts ändern. Auch die Reformierung des sex- und pornosüchtigen Gehirnforschers will nicht so richtig überzeugen. So einfach sollen jahrelange Muster gebrochen werden können? Eher ist es doch so, dass das Muster überhaupt nicht gebrochen wurde, denn die Frau ist weiterhin ein Objekt und Opfer von Voyeurismus . Die Chancen dieser Beziehung als "gleissendes Glück" kann wohl hoffentlich höchstens als Ironie gemeint sein. Kann man anschauen, um mitreden zu können, ist aber beileibe kein Muß.

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Hasret - Sehnsucht

Istanbul. Stadt der Geister, Träume und verzehrenden Liebe.
Dokumentation

Hasret - Sehnsucht

Istanbul. Stadt der Geister, Träume und verzehrenden Liebe.
Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 18.10.2016
Persönliches Portrait der Stadt, das gegen Ende stark ins Esoterische abdriftet. Mangels interessanter Interviews und Persönlichkeiten nicht sonderlich erhellend. Es nervt der zunehmend weinerliche Ton des Regisseurs. Am interessantesten noch einige abgelichtete alte Fotografien aus dem Istanbul Anfang des 20. Jahrhunderts. Dafür würde jedoch ein guter Bildband genügen. Kann man sich sparen.

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My Big Fat Greek Wedding 2

Menschen ändern sich. Griechen nicht.
Komödie, Lovestory

My Big Fat Greek Wedding 2

Menschen ändern sich. Griechen nicht.
Komödie, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 06.09.2016
Flaue und nicht besonders lustige "Komödie" mit einer Menge alten Kalauern und permanent auf Lacher ausgerichtete übertriebene Gesichtsmimik der Hauptdarsteller. Dümmliche Dialoge. Völlig unterentwickelte, an den Haaren herbeigezogene Handlung, die schon nach zehn Minuten langweilt und zum ebenfalls nach zehn Minuten voraussehbaren Ende führt. Aufgesetzter Läuterungs- und Romantikschmalz. Kann man sich wirklich sparen.

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The Dressmaker

Die Schneiderin - Rache ist wieder in Mode.
Drama

The Dressmaker

Die Schneiderin - Rache ist wieder in Mode.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 30.05.2016
Doch, weniger als drei Sterne geht auch. Auch Kate Winslet bleibt bei diesem zusammengewürfelten Plot ohne Hand und Fuß deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurück, und wer sie aus anderen Filmen kennt (zuletzt "Steve Jobs", wo sie mit ihrer Nebenrolle den Film erst interessant machte), wird sehr enttäuscht sein. Dieser Film bietet gar nichts und ein paar schön geschneiderte Kostüme können die Inhaltslosigkeit nicht kaschieren. Gähn!

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Sunrise - Sonnenaufgang

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 24.05.2016
Der Kritik von r.why kann ich mich nur anschliessen. Der Film berührt auf einer Ebene, die bei Stummfilmen selten ist. Körpersprache und Mimik sind sehr natürlich und oft ohne das bei Stummfilmen übliche Pathos. Die Geschichte ist spannend und schlüssig. Die Nebenrollen sind ausgezeichnet besetzt (der Barbier, der Kellner, der Fotograf ) und komische Episoden (die Geschichte mit dem Schwein, der Torso beim Fotografen, der Mann, der ständig die rutschenden Träger seiner Flapper-Frau hochzieht) heitern die Geschichte nicht nur auf, sondern geben der Charakter- und Plotentwicklung eine Tiefe, die Stummfilmen mangels Dialogmöglichkeiten oft fehlt. Dazu ist die Kameraarbeit für die Zeit höchst innovativ - Doppelbelichtung, Schattenspiel, Übereinanderlegen von Szenen, statischer Vorder- oder Hintergrund unterstreichen die Handlung. Unterhaltsamer und fesselnder als mancher Tonfilm und so unbedingt sehenswert!

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The Perfect Guy

Vertraue dem einen, fürchte den anderen.
Thriller

The Perfect Guy

Vertraue dem einen, fürchte den anderen.
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 20.04.2016
Sogenannter "Erotikthriller", der spannungsloser, vorhersehbarer und banaler nicht sein könnte. Ein paar lauwarme Sexszenen und ein psychopathischer Voyeur machen noch lange keine Erotik und die konventionelle Kameraführung langweilt. Es drängt sich zudem der Verdacht auf, dass der Film von der US-Waffenlobby und Selbstjustizbefürwortern mitfinanziert wurde, wie sonst wäre sonst der Rat des Polizisten zum Waffenkauf und das Ende des Films (ohne zuviel verraten zu wollen) zu interpretieren? Aber selbst wer damit keine Probleme hat, hat bessere Unterhaltung verdient.

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The Midwife - Wildauge

Nach der Bestseller-Novelle von Katja Kettu.
Lovestory, Kriegsfilm

The Midwife - Wildauge

Nach der Bestseller-Novelle von Katja Kettu.
Lovestory, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 26.02.2016
Das hätte eine interessante Auseinandersetzung mit dem finnisch-lappländischen Krieg und seinen Problemen von Sabotage, Kollaboration und Lagern im Niemandsland zwischen arktischem Meer, sowjetischen Staatsgebiet und finnischen Freiheitskämpfern anhand starker Gefühle sein können, herausgekommen ist aber ein schnulzige und gänzlich spannungslose Liebesgeschichte mit hölzernen Dialogen und unglaubwürdigen Nebenhandlungen. Die Protagonistin selbst ist wohl die beste Schauspielerin und macht einiges wett, aber ihr zwischen Gut und Böse zerrissener Charakter ist so dürftig entwickelt, dass der Film nur in altbekannten Allgemeinplätzen steckenbleibt ("Ich handle hier auf Befehl"). Dasselbe gilt für ihren deutschen Geliebten. Die Liebesgeschichte selbst ist mangels Spannung zwischen den Darstellern völlig unglaubwürdig. Massaker, Menschenversuche, Gewalt und damit die Schuldverstrickungen der Hauptcharaktere verkommen vor dem Hintergrund dieser Amour fou zu bloßen Staffagen. Langweilig und ärgerlich.

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Codename U.N.C.L.E.

Die Welt retten kommt nie außer Mode.
Krimi, Action

Codename U.N.C.L.E.

Die Welt retten kommt nie außer Mode.
Krimi, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 15.12.2015
Stupider James-Bond-Verschnitt. Das Weltbild des Regisseurs und/oder Drehbuchautors ist so simpel und antiquiert, dass es lächerlich wirkt. Da hilft auch nicht die Ausrede, dass der Film im kalten Krieg spielen soll. Auch die filmischen Mittel (split screen, Auto- und Bootrennen in futuristisch anmutenden Fahrzeugen, Spiegelszenen) sind mittlerweile in jedem drittklassigen Action-Film Standard. Da die Welt ja nicht untergegangen ist, ist das Ende voraussehbar. Sinnfreie Unterhaltung.

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Dessau Dancers

Wie der Breakdance fast sozialistisch wurde...
Deutscher Film, Komödie, Musik

Dessau Dancers

Wie der Breakdance fast sozialistisch wurde...
Deutscher Film, Komödie, Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 04.12.2015
Ausgezeichneter Jugendfilm , der die "großen" DDR-Themen wie Freiheit, Konformität, Bespitzelung und Vereinnahmung von Jugendbewegungen aufarbeitet. Sowohl die Jugendlichen als auch die Funktionäre sind überzeugend charakterisiert , Mimik und Sprache stimmen und die Sets von verwahrlosten Häusern bis hin muffigen Wohnzimmern und beflaggten Parteikader-Konferenzräumen sind gut getroffen. Die Handlung bleibt spannend und es gibt einige nette Breakdance-Szenen. Auf eine recht leichte und bisweilen auch lustige Art und Weise wird nahegebracht, was es heißt, in einer sozialistischen Diktatur zu leben. Als eine Art "Das Leben der Anderen" für Jugendliche unbedingt zu empfehlen!

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Stille Nacht - Eine wahre Weihnachtsgeschichte

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 19.10.2015
Langwierig, langweilig und ohne Spannung erzählt, und obendrein schlecht geschauspielert. Vielleicht gibt es ja einfach keine interessante Geschichte hinter der Entstehung des Liedes, aber dann sollte man vielleicht nicht versuchen, einen anderthalbstündigen Film daraus zu machen, der sich in unwichtigen Einzelheiten und den Problemen unterentwickelter Nebencharaktere verliert. Der Film taugt nicht einmal als Bild der Zeit, sind doch die Darsteller für Anfang des 19. Jahrhunderts allesamt zu sauber, gepflegt und gestylt und Männer und Frauen pflegen erstaunlich moderne Umgangsformen. Bei den Locations verhält es sich ähnlich - eine Strassenlampe ist beispielsweise auch schon mal im Bild!. Öde bis zum geht nicht mehr und zuweilen unfreiwillig komisch.

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Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach

Drama, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 17.09.2015
Wieder eine Anreihung von skurrilen Szenen, zum Teil nicht zusammenhängend, die einen Gesellschaftskommentar abgeben sollen. Dieses Mal sind nicht nur zwischenmenschliche Geschichten, sondern auch Kriege und Despotismus in der Vergangenheit, Tierversuche und Rassismus das Thema. Die Charaktere agieren minimalistisch in einem grau-grün getönten Umfeld und werden nur durch Mimik und Körpersprache interessant, während die Dialoge sich auf kurze Sätze oder einzelne Worte beschränken. Das ist schön und gut, zuweilen auch lustig, aber für 96 Minuten definitiv zu einseitig. Dass die Charaktere einsam sind, das Leben absurd und der Alltag lächerlich, begreift der Zuschauer schon nach wenigen Einzelszenen - eine Aussage, die darüber hinausgeht , hätte dem Film den dringend benötigten roten Faden verliehen. Schade.

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Get

Der Prozess der Viviane Amsalem
Drama

Get

Der Prozess der Viviane Amsalem
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 08.09.2015
Hochinteressanter, gesellschaftskritischer Film, über was passieren kann, wenn eine Frau im heutigen Israel vor einem Rabbinergericht die Scheidung verlangt. Der Film spielt nur im Gerichtssaal und auf dem Flur, ist aber keine Sekunde langweilig. Der Zuschauer schwankt zwischen Empörung , Verständnis und Zweifel an der Integrität der einzelnen Charaktere, die alle sorgfältig gezeichnet und ausgezeichnet gespielt sind und im Lauf des Verfahrens eine schlüssige, nachvollziehbare Entwicklung durchmachen. Es bleibt die Frage, warum die Frau nach einer Zeit nicht einfach an ein Zivilgericht wechselt oder mit dem Stigma der Untreue lebt, um der Farce ein Ende zu setzten. Empfehlenswert für Leute mit Interesse an Israel oder Liebhaber von tiefergehenden, realistischen Kammerspielen.

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The Railway Man - Die Liebe seines Lebens

Eine wahre Geschichte über Vergebung und Versöhnung.
Lovestory, Drama

The Railway Man - Die Liebe seines Lebens

Eine wahre Geschichte über Vergebung und Versöhnung.
Lovestory, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 07.09.2015
Reine Zeitverschwendung. Dem Regisseur gelingt es nicht, eine an sich interessante Lebensgeschichte in einen Film umzusetzen, der das Interesse des Zuschauers erweckt und behält. Nach einem recht vielversprechenden Anfang, an dem mit Zeitebenen, psychologischen Andeutungen und verschiedenen Erzählperspektiven gespielt wird, sackt der Film nach einer Viertelstunde ins Belanglose ab. Die Story entrollt sich danach linear und der Zuschauer kapiert spätestens nach der 2. Folterszene, dass der Rest des Films nur noch eine Aneinanderreihung schrecklichen Erinnerungen ist, die jetzt - oh Wunder - bewältigt werden sollen. Dass sich alles in Wohlgefallen auflöst, ist schon von vorneherein klar - Nicole Kidman darf als Katalysator durch "Liebe" alles in Gang setzen und bleibt ansonsten stumm und dumm und schauspielerisch völlig unterfordert. Dasselbe trifft auf Colin Firth zu. Langes Verweilen der Kamera auf Gesichtern, in denen sich Grauen, Schmerz, Haß Liebe, Vergebung usw. zeigen sollten, ersetzen zunehmend Körpersprache, Dialoge und Handlung. Das führt aber selbst bei so versierten Schauspielern wie Firth und Kidman auf Dauer zur Langeweile. Szenen mit offenen Türen, hinter denen sich der Schrecken verbirgt, und Tunnels, durch die der Protagonist "durch" muß, mögen zwar symbolträchtig und gut eingesetzt durchaus Thriller-Wirkung haben, wirken aber lächerlich, wenn dem Regisseur sonst nichts einfällt. Schade, dass sich Firth/Kidman für so etwas hergegeben haben.

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Birdman

oder Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit.
Drama

Birdman

oder Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 29.06.2015
Nein, gesehen haben muß man diesen Film wirklich nicht . Mit nervend hektischer Handkamera, schwer verständlichem Inhalt und mit Symbolen, Andeutungen und pseudo-philosophischen Dialogen überfrachtet, verliert sich der Film in einem Wust von unzusammenhängenden Einzelthemen, die der Regisseur anscheinend immer mal sagen oder darstellen wollte, und bildet kein einheitliches Ganzes, dem der Zuschauer folgen kann/will. Wenn das eine Metapher für die Sinn-und Zwecklosigkeit menschlicher Existenz sein sollte, hat der Film schon nach zehn Minuten seine Schuldigkeit getan. Wenn Psychosen, narzissistische Persönlichkeiten und Konkurrenzkampf unter Schauspielern das Thema waren, scheitert der Film daran, dass der Zuschauer keinerlei Verständnis oder Mitgefühl für die konstruierten, schematischen und eindimensionalen Charaktere entwickelt , von denen einige für die Story gar nicht wichtig sind (Emma Stone). Auch die Frage nach der Vermischung von Realität und Bühne ("all the world is a stage") wurde seit Shakespeare schon x-mal thematisiert und besser dargestellt. Die einzig wirklich interessante Frage ist, warum gewann dieser Film Oscars für Beste Regie und Bester Film? Die Auswahl muß ja erschreckend gewesen sein. Möglicherweise hat die Jury aber den Film einfach selbst nicht ganz verstanden und wollte sich nicht blamieren... Oder vielleicht wollte man einmal Cannes zuvorkommen und etwas "Intellektuelles" prämieren? Das ging leider gründlich daneben.

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Das Verschwinden der Eleanor Rigby

A New York Lovestory
Drama, Lovestory

Das Verschwinden der Eleanor Rigby

A New York Lovestory
Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 24.06.2015
Definitiv keine Liebesgeschichte, wie das Cover glauben machen will. Stattdessen bekommt der Zuschauer das Ende einer Beziehung vorgesetzt, deren Story aber nie richtig erzählt wird. Die wenigen Rückblenden geben kaum Aufschluss über das Scheitern oder das Auseinanderdriften der Hauptcharaktere nach dem sogenannten dramatischen Ereignis, das selbst auch nur angedeutet wird. Stattdessen gibt es endlose Shots der Gesichter oder der in die Ferne strebenden, in den Rückblenden ach so glücklich hüpfenden, tanzenden und nun verloren in die Gegend starrenden Protagonisten. Spätestens nach dem dritten Mal hat man aber den treuen Dackelblick von James McAvoy satt und hätte höchstens Lust, der permanent wie ein verwundetes Reh dreinblickenden Jessica Chastain einen Psychiater zu empfehlen. Dabei könnte sie sich dann ohne Weiteres gleich auch auf Magersucht und/oder Eisenmangel untersuchen zu lassen... So verliert der Zuschauer schnell das Interesse an den Hauptpersonen und die Nebendarsteller (Vater/Professorin) dürfen höchstens banale Lebensweisheiten oder tränentriefende Geschichtchen über fast ertrunkene Kinder (Relevanz zur Story???) von sich geben (schade für William Hurt). Wie schön für den dann irgendwie abzuschließenden Film, dass die Papis genug Geld für neue Restaurants oder Studiengänge haben! Richtige Zeitverschwendung.

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Tangerines

Drama, Kriegsfilm

Tangerines

Drama, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 12.06.2015
Eindrucksvolles Kammerspiel mit starken Schauspielern. Es geht um Krieg, Völkerfeindschaften, Vorurteile, Sterben und Töten. Anhand einer einfachen Geschichte wird gezeigt, dass sich , wenn sich Individuen vermeintlich verfeindeter Volksgruppen kennenlernen , das anerzogene Feindbild plötzlich auflöst und der Mensch in den Vordergrund tritt. Starkes Plädoyer für Menschlichkeit und gegen sinnloses Morden im Krieg.

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Jimmy's Hall

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 24.04.2015
Ziemlich schlecht geschauspielertes Alterswerk mit hölzernen Dialogen und einer nicht besonders interessanten Story. Der aufgesetzte geschichtliche Hintergrund, der entweder als Text erscheint oder Schauspielern in unnötigen Szenen in den Mund gelegt wird, macht das ganze nur mäßig interessanter, unterbricht den Fluß der Geschichte und läßt die mangelnde Professionalität der Schauspieler noch deutlicher werden. Unterentwickelte Charaktere erwecken im Zuschauer kein tieferes Interesse. Eine konfliktreiche Liebesgeschichte mit einer verheirateten Frau hätte angesichts der Haltung der Kirche und den damaligen Moralvorstellungen interessant werden können, wurde vom Regisseur (mangels Courage?) aber nicht weiterverfolgt. Spontane Tänze ganzer Dörfer in der Natur und abendliche Dylan-Thomas -Gedichtinterpretations- und Rezitiergruppen auf dem Dorf entsprechen wohl dem Wunschdenken des Regisseurs. Die Armut der irischen Bevölkerung zu der Zeit wird dem Zuschauer weder in Kleidung oder Einrichtung noch in anderen Details vermittelt. En paar nette Tanz- und Musikszenen retten diesen Film nicht.

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Die mit dem Bauch tanzen

Pure Lebensfreude, garantiert ansteckend!
Dokumentation

Die mit dem Bauch tanzen

Pure Lebensfreude, garantiert ansteckend!
Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 19.01.2015
Im Ansatz ganz interessanter Film über das Älterwerden, gezeigt an einer Gruppe von Frauen jenseits der 50, die Bauchtanz als Hobby pflegen. Am stärksten ist der Film, wenn die Frauen selbst zu Wort kommen. Was extrem nervt, sind die naiven, ichbezogenen Kommentare und zuweilen auch dümmlichen Fragestellungen der Regisseurin, durch die es nicht gelingt, das Thema mit der nötigen Tiefenschärfe zu beleuchten. Intelligentere Fragen und durchdachtere Kommentare hätten dem Film sicher mehr Aussagekraft verliehen. Der Regisseurin ist zu raten, sich für ihr nächstes Projekt Hilfe beim Herausarbeiten einer Aussage zu holen und den Filmkommentar jemandem mit mehr Abstand zu überlassen. Netter Anfang.

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Rosie

Drama

Rosie

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 12.01.2015
Noch ein Film, der sich nicht entscheiden kann, ob er eine schwule Liebesgeschichte, Mutter-Kind-Konflikt oder die Problematik eines Alterns in Würde in der heutigen Abschiebe-Gesellschaft thematisieren will. Alles auf einmal ist zuviel und behindert eine tiefergehende Entwicklung der Charaktere. Die Dialoge des Protagonisten wirken zudem oft hölzern und nicht durchdacht. Das gelüftete "Familiengeheimnis" ist leider so banal und vorhersehbar, dass kein richtiger Spannungsbogen entsteht. Themenbeschränkung wäre hier besser gewesen. Sybille Brunner als Rosie, die mit viel Widerspruchsgeist auf ihr Ende zugeht, trotz der oft beschämenden Art und Weise, wie sie von Pflegern und Kindern behandelt wird, regt noch am ehesten zum Nachdenken an. Für einen verregneten Nachmittag...

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Sag nicht, wer du bist!

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 08.01.2015
Der Wuschelkopf von Xavier Dolan ist zwar hübsch anzusehen, aber der Film kann sich leider nicht entscheiden, ob er eine Liebesgeschichte , Thriller oder Psycho-Familiendrama sein will. So bleibt er letztendlich im Morast einer konfusen Handlung mit offenem Ende und nicht nachvollziebaren Charakterbrüchen seiner Protagonisten stecken. Eine Liebesgeschichte zwischen einem offen schwul lebenden Großstädter und einem latent schwulen, gewaltbereiten Bauern hätte sicher genug Material für einen Film gegeben, und hätte die zusätzlich oberflächlich angerissene Mutter-Sohn-Problematik, Promiskuität und Mißbrauch zwischen Brüdern nicht gebraucht. Gut geschauspielert, aber inhaltlich völlig unbefriedigend und letztendlich enttäuschend.

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Urlaubsreif

Komödie, Abenteuer

Urlaubsreif

Komödie, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 18.11.2014
"Komödie" untersten Niveaus. Ein paar seltene Lacher können die voraussehbare, hanebüchene Story nicht anderthalb Stunden tragen, weswegen kräftig in die Klamaukkiste gegriffen wird. Fäkalhumor und pubertäre sexuelle Anspielungen machen die hölzernen Dialoge auch nicht besser. Was am meisten nervt, ist das Bild von Afrika, das amerikanische Kinogänger hier vermittelt bekommen - ein riesiger Spaßpark für zahlungskräftige amerikanische Touristen. Hier wird auch kein Klischee ausgelassen. Geeignet für Abende, an denen man sich richtig ärgern will.

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Das Wunder von New York

Komödie, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 27.10.2014
"Weihnachtsfilm" für Depressive. Die Story um zwei Knastbrüder, die Geldprobleme haben und dieselbe Frau lieben, ist zwar gut geschauspielert, schleppt sich aber über lange Strecken ohne sichtbares Plot dahin. Worin das "Wunder" besteht, bleibt unklar, keiner der Charaktere ist am Ende weitergekommen. Sicher gibt es ein paar Szenen, die zum Schmunzeln verleiten, besonders mit der skurrilen russischen Haussitterin (Sally Hawkins), die den beiden etwas näherkommt, aber um anderthalb Stunden zu füllen, ist das definitiv zu wenig. Falls der Film eine Persiflage auf den typischen Weihnachtsfilm mit Läuterung und Happy-end usw. sein sollte, ist dies gründlich mißlungen - dafür ist die Storyline zu schwach entwickelt und die Dialoge nicht bissig genug. Entgegen der Cover-Beschreibung ist von New York außer einer heruntergekommenen Ecke nichts zu sehen, und außer der Haussitterin gibt es keine entwickelten Charaktere, die man als typische New Yorker empfinden würde. Zeitverschwendung.

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Bergfest

Deutscher Film, Drama

Bergfest

Deutscher Film, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 25.09.2014
Etwas künstliches aber doch spannendes Kammerspiel um einen entfremdeten Vater und Sohn, der von seiner Verlobten wider besseren Wissens auf eine Berghütte geschleppt wird, um sich dort mit seinem Vater zu versöhnen. Der Vater ist mit blutjunger Geliebten angereist und hat auch sonst einige verborgene Motive für das Wiedersehen. Gut geschauspielerte, bissige Dialoge, die Verletzungen, Übertretungen, Zweifel und Selbstzweifel bei allen Beteiligten zur Oberfläche bringen und Nerven blank legen. Der Film geht ohne Läuterungskitsch zu Ende, ob Neuanfänge gelingen werden, bleibt zweifelhaft. Nur drei Sterne, weil der Zentralkonflikt, der in der Kindheit des Sohnes zu suchen ist, für die Dramatik der Beziehungen zu banal scheint und manch ein Detail zu konstruiert wirkt. Etwas für Freunde dialoglastischen Schauspielerkinos.

ungeprüfte Kritik

Only Lovers Left Alive

Drama, Lovestory, Fantasy

Only Lovers Left Alive

Drama, Lovestory, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 16.09.2014
Es mag ja ganz witzig sein, einen Film zu machen, der mit Zitaten nur so vollgestopft ist, ihn zu sehen ist aber ermüdend, wenn ein übergeordneter roter Faden oder eine verbindende Geschichte fehlt. Am Anfang macht es vielleicht noch Spaß, die ganzen Andeutungen auf Musiker und ihre Instrumente, historische Persönlichkeiten, Bücher, Schriftsteller, geschichtliche Ereignisse und filmische Mittel zu identifizieren, aber der Zuschauer merkt schnell, das dies letztendlich zu nichts führt. Enttäuschende Nabelschau eines alternden Regisseurs.

ungeprüfte Kritik

Dom Hemingway

Krimi, Komödie

Dom Hemingway

Krimi, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 26.06.2014
Der neue Kino-Trend, das Karussell Geld-Sex-Drogen-Macht-Selbstzerstörung in schnell geschnittenen Bildern mit Charakteren, deren Vokabular hauptsächlich aus immer wiederkehrenden Schimpfwörtern besteht, zu zeigen, mag in manchen Zusammenhängen ja noch einen Sinn und (moralischen) Zweck haben (z. B. in "Wolf of Wall Street" oder "Drecksau"). Wenn, wie hier, aber eine plausible Geschichte fehlt und ein eigentlich guter Schauspieler wie Jude Law ständig seine Stimmbänder in zusammenhanglos gebrüllten Monologen in aneinandergereihten, beliebigen Szenen bez. im Dialog mit unglaubwürdigen Nebencharakteren strapazieren muß, bleibt eigentlich nur noch der Ausknopf. Ich wünschte, ich hätte ihn früher benutzt!

ungeprüfte Kritik

Der blinde Fleck

Das Oktoberfestattentat - Täter. Attentäter. Einzeltäter?
Drama, Deutscher Film

Der blinde Fleck

Das Oktoberfestattentat - Täter. Attentäter. Einzeltäter?
Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 13.06.2014
Völlig spannungsloser, überflüssiger Film zur NSU-Problematik und den damit verbundenen Cover-ups. Es werden weder neue Erkenntnisse dargestellt noch neue Perspektiven aufgezeigt. Die Geschichte mit dem verbissenen Reporter, der bis an seine (familiären) Grenzen recherchiert, korrupten Politikern und Mitarbeitern, die aus persönlichen Rachemotiven zum Verräter werden, hat man anderswo schon besser gesehen. Im Film kommt keine Spannung auf, die Story ist voraussehbar, die filmischen Mittel und Kameraführung erzeugen Gähnen. Höchstens als Fernsehkost geeignet, wobei jeder nur mittelmäßige Tatort unterhaltsamer ist.

ungeprüfte Kritik

Die schönen Tage

Drama, Lovestory

Die schönen Tage

Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 31.05.2014
Ganz netter Film mit einer großartigen Fanny Ardant. Pensionärin gerät in eine Affäre mit Frauenheld, der ihr Sohn sein könnte. Nach anfänglichen Schuldgefühlen genießt sie ihr totgeglaubtes Verlangen nach Sex und bestimmt den Lauf und das Ende der Beziehung selbst. Gut geschauspielert bis in die Nebenrollen und mit einiger Situationskomik bleibt der Film dennoch zu sehr an der Oberfläche und das Ende ist vorhersehbar und möglicherweise auch unrealistisch (ohne zuviel verraten zu wollen). Trotzdem amüsiert man sich gut bei einem Thema - Attraktivität und Bedürfnisse älterer Frauen -, das mehr Aufmerksamkeit verdient.

ungeprüfte Kritik

Wer schön sein will, muss reisen

Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 12.05.2014
Interessantes Thema, aber leider sind die Antworten, die der Film findet, nicht wirklich erhellend oder schlicht nicht interessant, da völlig persönlich oder schlecht formuliert. Was ein Recherche in die vielschichtige Frage von Schönheits- und Schlankheitswahn und ihre gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen hätte werden können, gerät zur puren Nabelschau der Regisseurin und wirkt dann - dank der wenig innovativen Kameraführung und dem fehlendem Mut, Überflüssiges und sich Wiederholendes herauszuschneiden - wie ein langwieriges Urlaubsmovie, das nur noch für Freunde und Bekannte der Regisseurin von Interesse sein dürfte. Schade um die völlig vertane Chance, ein Thema tiefergehend zu beleuchten. Was man so nebenbei über Mauretanien und die Gavache erfährt, wäre in einem etwa zwanzigminütigen Film über das Land besser aufgehoben gewesen. Wer braucht schon endlose Szenen mit der Regisseurin, die die Landestracht anprobiert, Kamelmilch trinkt, im Auto fährt, sich die Hände mit Henna färben läßt usw. usw. Zeitverschwendung.

ungeprüfte Kritik

Zum Geburtstag

Drama, Deutscher Film

Zum Geburtstag

Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 24.04.2014
Der Film ist zwar streckenweise spannend und gut geschauspielert, wirkt aber im Plot zuweilen arg konstruiert und ist in Teilen auch vorhersehbar (der "beste" Freund, der gar keiner ist, der Jugendfreund, der es jetzt auf die Tochter abgesehen hat). Interessant sind die vielen Rückblenden in die Jugend, die immer wieder andere Lesarten zulassen. Den Hauptcharakter Paul hätte man sich noch etwas vielschichtiger gewünscht und nicht all so sehr als Opfer.

ungeprüfte Kritik

Um jeden Preis

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 08.04.2014
Belanglose Geschichte über einen Farmer in Iowa, die mit Ausnahme der Figur von Dennis Quaid zudem noch schlecht geschauspielert ist. Das Thema ist eigentlich interessant - Betrug, Scheinheiligkeit, Ehebruch, Heuchelei, Profitgier im Dienst des American Dream im mittleren Westen -, aber Charaktere und Handlung verharren völlig an der Oberfläche und ein großer Teil der Probleme löst sich nach ein paar "klärenden Worten!" einfach auf. Dabei ist es wohl kaum realistisch, dass ein Betrugsfall mit Saatgut im großen Stil, ein Mord und jahrelanger Ehebruch einfach konsequenzlos von allen Beteiligten ad acta gelegt werden... Wenn der Film eine Kritik daran sein soll, dass im ländlichen Amerika die Fassade das Allerwichtigste ist, koste was es wolle, hätte die Handlung stringenter, die Charaktere tiefgründiger und die Nebenrollen mit ausdrucksstarken Schauspielern (und z. B. nicht mit Zac Efron, der nur eine mimische Ausdrucksmöglichkeit zu kennen scheint) besetzt werden müssen. Auf endlose Szenen mit Autorennen, Sex im Getreidesilo und Saufereien im Auto hätte man stattdessen gern verzichtet. Der Star des Films ist die Landschaft von Iowa mit ihrer Monokultur an Maisfeldern. Das kann man kürzer und besser in einer Doku über den Cornbelt haben.

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Großstadtklein

Deutscher Film, Drama

Großstadtklein

Deutscher Film, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 25.02.2014
Recht gut geschauspielert und bisweilen etwas Situationskomik, aber extrem dünne Handlung ohne Tiefgang, die schon nach fünf Minuten voraussehbar ist und keine wirklichen, spannungserzeugenden Konflikte oder Problematiken enthält. Höchstens zum Berieseln geeignet, wenn man einen schlechten Tag hatte oder wenn man Zeit totschlagen möchte.

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La Grande Bellezza

Die große Schönheit
Drama

La Grande Bellezza

Die große Schönheit
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 21.02.2014
"La Dolce Vita" läßt grüßen. Man vermißt hier aber allzusehr Marcello Mastroianni, der den alternden, zynischen, gelangweilten Schwerenöter sicher glaubhafter gegeben hätte. Der Film hat interessante Ansätze und schöne Bilder von Rom, ist aber mit schwülstigen, zum Teil philosophischen Dialogen und unzähligen Nebenschauplätzen und Unterthemen ausgestattet, denen es an Relevanz mangelt. Hier sollen zwar die dekadente Intelligentsia, ihre Lebenslügen, Selbstbetrug und Eitelkeiten vorgeführt werden, der Film ist dafür aber viel zu breit angelegt und zieht sich unangenehm in die Länge. Der Zuschauer hat schon nach einer halben Stunde verstanden, wie leer die Existenz des Protagonisten ist und beginnt sich ob der Leere des Filminhalts zu langweilen. Ein konsequenter Handlungsstrang anstatt weitschweifiger Episoden wäre besser gewesen.

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Laurence Anyways

Die größte Revolution beginnt in einem selbst.
Drama, Lovestory

Laurence Anyways

Die größte Revolution beginnt in einem selbst.
Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 30.01.2014
Ein berührender, sogar verstörender Film, der unter die Haut geht und noch lange nachwirkt. Es geht nicht so sehr um die Frage, warum sich ein Mensch in seinem Körper fremd fühlt, sondern um die Entwicklung, die er durchmacht, nachdem er sich für eine Geschlechtsumwandlung entschieden hat und die Auswirkungen auf seine ehedem anscheinend glückliche Beziehung zu seiner Frau. Der Zuschauer hofft und bangt mit dem Paar, das seine Beziehung retten will, aber nicht weiß, wie eine neue Beziehung aussehen könnte. Es geht um Toleranz an sich, darum, was Liebe ist, unabhängig von Körperlichkeit und Aussehen, um abgrundtiefe Enttäuschung, wenn der Partner plötzlich ein ganz anderer ist, als man geglaubt hat, und schließlich um Desillusionierung und Verlust. Insofern ist das Beziehungsdrama, das beide durchmachen, durchaus auf andere Konflikte übertragbar und allgemeingültig. Hervorragende schauspielerische Leistungen der beiden Hauptdarsteller. Nur drei Sterne, da die erste halbe Stunde Längen aufweist (durchhalten lohnt sich aber!) und Nebenaspekte des Dramas nicht ganz so glaubwürdig wirken (die Mutter/Sohn-Geschichte, Charlotte, Rahmenhandlung). Sehr zu empfehlen.

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I, Anna

Die dunkelsten Geheimnisse sind die, die wir vor uns selbst verbergen.
Drama

I, Anna

Die dunkelsten Geheimnisse sind die, die wir vor uns selbst verbergen.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 13.01.2014
Ein zwar gut gespielter aber letztlich etwas unglaubwürdig wirkender und teilweise voraussehbarer Thriller, der mit verschiedenen Zeitebenen und der Frage von Realität und Einbildung einer traumatisierten Hauptperson spielt (ohne zuviel verraten zu wollen). Die Schwäche des Films liegt in der Voraussehbarkeit und der nicht besonders überzeugenden Liebesgeschichte. Wer diese Art von psychologischem Drama mag, ist mit "Die Summe meiner einzelnen Teile" wesentlich besser bedient.

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To the Wonder

Drama, Lovestory

To the Wonder

Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 10.01.2014
Was schon bei "Tree of Life" genervt hat, scheint sich immer mehr zu Malicks Markenzeichen zu entwickeln: Schwülstige, pathetische Voiceovers statt Dialoge, ungereimte, grandiose Fragestellungen nach dem Sinn und nach Gott, die leider allesamt unbeantwortet bleiben und auf die auch die dargestellten Charaktere oder die Handlung (die nur in Ansätzen existiert) keine Antwort geben. Die Rolle der Französin und ihr ständiges, kindliches Gehüpfe und Getanze im Spitzenhemdchen oder Mädchenkleidchen ist zusätzlich ärgerlich und wirft zudem noch die Frage auf, ob Malicks Frauenbild nicht völlig überholt oder einfach ein Altmännerwunschtraum ist. Die Gegenüberstellung von einem Leben in der europäischen Metropole Paris und einer amerikanischen Kleinstadt irgendwo im amerikanischen Cornbelt mit ihren völlig unterschiedlichen Vorstellungen und Ansprüchen an das Leben hätte interessant sein können, der Regisseur hat leider nicht viel daraus gemacht. Selten waren Ben Affleck und Rachel McAdams so unterfordert. Die Landschaftsbilder mögen zwar interessant aufgenommen sein, sind aber keineswegs atemberaubend. Wer will schon anderthalb Stunden den Blickwinkel, die Gegenlichteinstellung, die ungewöhnliche Perspektive usw. bewundern und auf Handlung verzichten? Ärgerlich. Man verliert langsam komplett die Geduld mit einem Regisseur , der vor Jahren (1978) mal einen wunderbaren Film gemacht hat (Days of Heaven) und jetzt anscheinend nichts mehr zu sagen hat.

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Only God Forgives

Time to Meet the Devil
Thriller, Krimi

Only God Forgives

Time to Meet the Devil
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 06.01.2014
Aesthetisierte Bilder von sinnloser, bestialischer Gewalt untermauert mit freudianisch anmutenden Erklärungsversuchen - wer braucht das eigentlich?

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Naked As We Came

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 13.12.2013
Der Film fängt interessant und halbwegs überzeugend an, versackt dann aber als Entwicklungsdrama um eine sterbende Frau, ihre entfremdeten Kinder und einen jungen Schriftsteller immer mehr in Klischees. Das gilt nicht nur für die Handlung sondern auch für die Bilder und die Dialoge. Die schlechte Mutter, die nochmals alles gut machen will, die Tochter, die denkt, sie weiß alles besser, der orientierungslose Sohn und der storygeile Schriftstelller - alle werden im Angesicht des Todes reformiert und auf den Weg der Erkenntnis gebracht. Leider wirkt das Ganze angesichts sinkender schauspielerischer Leistungen mit der Zeit immer unglaubwürdiger. Die Rahmenhandlung, die am Anfang Interesse wecken soll, bleibt völlig bedeutungslos und der Zuschauer fühlt sich arg an der Nase herumgeführt. Zum Vergessen.

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Inuk

Die schwierigste Reise ist die zu dir selbst.
Drama

Inuk

Die schwierigste Reise ist die zu dir selbst.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 02.12.2013
Nur die Bilder haben drei Sterne verdient, ansonsten ist dies ein eher unterdurchschnittlicher Film für Leute, die sich für die Inuit und ihr heutiges Leben interessieren. Die Bilder von Grönland, der Eislandschaft und den Fahrten mit dem Husky-Schlitten vermögen ja noch zu fesseln, auch die Problematiken junger Inuits am Polarkkreis, denen ihre Kultur verlorengegangen ist und die (noch?) nichts Neues gefunden haben, das ihrem Leben einen Sinn geben könnte, wäre vielleicht einen Film wert. Allerdings ist die Handlungsentwicklung dürftig und ohne Spannung oder Tiefe. Ein weitergehender, gesellschaftlicher Bezug oder gar eine Kritik an der Inhaltslosigkeit puren Konsumstrebens fehlen ganz und die angebotene Lösung (Jagen wie früher?) ist viel zu simplistisch, wenn nicht gar fragwürdig (Ist man plötzlich eins mit sich selbst, wenn man eine Robbe abschlachtet?). Dazu kommen eine nervige, wenig überzeugende und sich ständig wiederholende Erzählerinnen-Figur und schlecht geschauspielerte Nebenrollen. Die vielen Preise hat dieser Film nicht verdient.

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An Enemy to Die For

Wenn du dich in deinen Feind verliebst...
Abenteuer, Kriegsfilm

An Enemy to Die For

Wenn du dich in deinen Feind verliebst...
Abenteuer, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 18.11.2013
Gähnend langweilige und zuweilen hanebüchene, unglaubwürdige Geschichte, die auf der gegenwärtigen Welle der Filme reitet, die der Nazizeit noch einen neuen Blickwinkel abgewinnen wollen. Weder ist dies eine gute psychologisch fundierte Betrachtung über eine Gruppe von Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Nationen, die auf engstem Raum zusammenarbeiten sollen, während ihre Heimatländer sich den Krieg erklären, noch ein Kriegsfilm, der die unausweichliche Tragik von Kriegssituationen und Entscheidungen, die in solchen getroffen werden müssen, veranschaulicht, noch eine Persiflage über nationale Charaktere... Der Regisseur kann oder will sich nicht entscheiden, was das Ganze sein soll, serviert von allem ein oberflächliches Bißchen und am Ende als Sahnehäubchen noch einen psychopathischen Killer - fertig ist der ungenießbare, z. Teil auch noch schlecht geschauspielerte Brei. Schade um Axel Prahl, der es doch besser kann! Für einen innovativen Blick auf die Nazizeit lieber "Ende der Schonzeit" anschauen.

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Stoker

Die Unschuld endet.
Thriller

Stoker

Die Unschuld endet.
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 08.11.2013
Vom Inhalt her niveauloser Splatter-Film. Den zweiten Stern gebe ich einzig und allein wegen der ausgezeichneten und innovativen Kameraarbeit. Diese erzeugt in der ersten halben Stunde, wo noch nicht klar ist, wo der Film hin will, Gruseln und Spannung durch eigenwillige Blickwinkel, verstörende Lichteffekte und lange, teleskopisch anmutende Kamerafahrten. Leider wird dann bald klar, dass es sich hier weder um Übernatürliches noch um einen psychologischen Thriller handelt, sondern um zwei simple Psychopathen, die dann in rapider Folge mehrere blutige Morde begehen. Schade! Schade auch, dass Nicole Kidman sich dafür hergibt.

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Exit Marrakech

Deutscher Film, Drama, Abenteuer

Exit Marrakech

Deutscher Film, Drama, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 01.11.2013
Völlig banaler, voraussehbarer Inhalt um Vater, der die Familie verlassen hat und jetzt wieder zu seinem Teenager-Sohn zurückfindet Der Film ist grob zusammengewürfelt aus Elementen, die man schon mal besser gesehen hat: "Himmel über der Wüste", "Babel", "Lawrence of Arabia" lassen grüßen. Die Charaktere bleiben flach, die Problematiken unterentwickelt und plakativ und die Handlung verkommt zu einem puren "Schöne-und-exotische-Bilder-von-Marokko-zeigen" (und leider gibt es auch nicht gerade wenige westliche Klischees darin). Höchstens als Einstimmung für Leute geeignet, die schon immer mal nach Marokko wollten. Von der Regisseurin des großartigen Films "Jenseits der Stille" hätte man mehr erwartet.

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Schilf

Alles, was denkbar ist, existiert.
Deutscher Film, Drama

Schilf

Alles, was denkbar ist, existiert.
Deutscher Film, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 19.09.2013
Interessante Idee, aber leider nicht stringent umgesetzt. Der Film verfängt und verheddert sich - genau wie der Protagonist - in seinen eigenen Zeitspiralen und Gedankenexperimenten, so dass der Zuschauer am Ende am Ende eher genervt als nachdenklich zurückbleibt und den Film schnell als "konfus" ad acta legt. Die an sich faszinierende Frage nach Parallelwelten gerät so schnell zum Zeitsprung-Krimi ohne tiefere Bedeutung.

ungeprüfte Kritik