Die Schule in einer russischen Provinzstadt bekommt 1940 einen neuen Direktor. Nikolay Romakhin (Sergey Nikonenko) wird rasch beliebt unter den Schülern, die er so gern zum munteren Gesang revolutionärer Lieder vereint. Argwöhnisch beobachtet die Klassenlehrerin der 9b, Valendra Andronowa (Vera Alentova), die Tatsache, dass er in den Mädchenwaschräumen Spiegel anbringen lässt, eine ideologische Fehlentscheidung. Darum schwärzt sie den Direktor an. Die Schüler der 9b sind mit Losungen aufgewachsen. Nicht nur Iskra Polyakova (Irina Cherichenko), die Komsomolsekretärin, weiß, dass im selbstlosen Einsatz für die Gesellschaft, in der begeisterten Hingabe an den Fortschritt der Sinn des Lebens liegt. Doch: Wo bleibt der Mensch? Diese Frage wird Iskra ihrer Mutter (Nina Ruslanova), die nicht nur mit ihrer Uniformkleidung am Stil der Revolutionszeit festhält, erst später, in einem hitzigen Disput stellen. Auf einer Geburtstagsparty hören die jungen Leute zum ersten Mal Verse von Jessenin, eine andere Poesie als die der Losungen. Nur, dieser Poet gilt als Kulakendichter. Vika Lyuberetskaya (Yuliya Tarkhova) ist es, die diese Verse rezitiert. Wenig später wird ihr Vater, ein angesehener Flugzeugkonstrukteur, verhaftet. Dem Mädchen droht der Ausschluss aus dem Komsomol. In ihrer Verzweiflung nimmt sie sich das Leben. An ihrem Grab veranstaltet die 9b eine Gedenkfeier; der Direktor hält eine Rede, obwohl er damit seine Stellung riskiert. Damit gibt er den Schülern ein Beispiel, das vielleicht bestimmend wird für ihr Leben. Wenig später ist Krieg.
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