Mit "im Keller" kehrt Ulrich Seidl wieder zu seinen dokumentarischen Wurzeln zurück und begibt sich nicht nur in diverse österreichische Keller hinab, sondern auch gleich in die menschlichen Abgründe, die sich dort unten auftun. Für Kenner und Fans von Seidls Filmen ist "im Keller" ein Muss. Er ist zwar nicht so unterhaltsam wie beispielsweise seine "Paradies"-Spielfilmtrilogie, und schon gar kein Film für das breite Publikum, dennoch bekommt man auch hier wieder jede Menge skurriler Typen präsentiert. Sehenswert, aber bestimmt nicht jedermanns Sache.

Ein wunderbarer Film, der einerseits eine äußerst bewegende Geschichte erzählt, andererseits aber auch sehr unterhaltsam und spannend ist. Die Besetzung ist perfekt gewählt, auch die Kinder sind absolut überzeugend und glaubhaft in ihren Rollen. Auch die Ausstattung, die Kamera und die Inszenierung sind auf höchstem Niveau. Einziger Minuspunkt: Die Sache mit der Titelgebenden "Bücherdiebin" kommt leider insgesamt etwas zu kurz bzw. verliert sich im Laufe der Handlung fast völlig. Trotzdem: Der Film ist Pflicht.

Nach dem doch recht guten ersten Teil, nun dieser sehr unspektakuläre zweite. Der Film fängt vielversprechend an, auch die Ansiedlung der Geschichte während des zweiten Weltkriegs ist eigentlich was neues, doch daraus wird leider nichts gemacht, was sehr schade ist. Die titelgebende Frau in schwarz taucht auch erst im letzten viertel des Films auf - ein bisschen jedenfalls. Der Film krankt aber hauptsächlich am einfallslosen Drehbuch und an der unbeholfenen Inszenierung. Phoebe Fox macht ihre Sache als junge Lehrerin dagegen ganz und geht leider in einem weniger als mittelmäßigen Film unter.

Auch wenn wir die Themen Hexen und Drachen schon so oft hatten: eigentlich ist der Film recht unterhaltsam und technisch gut gemacht. Jeff Bridges spielt seine Rolle offensichtlich mit großer Freude und wirkt überzeugend. Julianne Moore wirkt als böse Ober-Hexe dagegen recht blass. Was an dem Film jedoch bei genauerer Betrachtung stört ist, dass er sich billiger Klischees bedient! Man könnte ihm sogar rassistische und frauenfeindliche Tendenzen unterstellen.

Hervorragende Schauspieler in einem guten Thriller. Nicht ganz so spannende, wie erwartet, aber dennoch ist der Film hochwertig gemacht. Alles andere als ein B-Picture. Die erste große "überraschende" Wendung nach etwa einer halben Stunde kann man leider sehr schnell vorhersehen, die zweite und bedeutendere gegen Ende des Films, zum Glück nicht! Eine nette Unterhaltung, aber kein großer Wurf.

FÜRST DER DÄMONEN ist visuell ein gelungener Horror- bzw- Fantasy-Film. Die Spezialeffekte, Sets, Kostüme und die Ausstattung sind auf hohem Niveau. Leider kann die Story bzw. die Erzählweise da überhaupt nicht mithalten. Viele Szenen wirken zusammenhanglos und ohne Kontext montiert, Charaktere handeln manchmal völlig irrational. Vielleicht liegt es zum Teil auch an der etwas holperigen Synchronisation. Was schade ist, denn der Film hätte durchaus Potential gehabt; so ist es für mich leider nur eine Aneinanderreihung von optisch netten Szenen und Effekten.

Sorry, aber was war das denn? Ich bin durchaus ein Freund von actiongeladenen Streifen, gerne auch mal Popcorn-Kino pur. Aber John Wick fand ich nur öde und langweilig. Endloses und sinnloses Geballere. Das ist zwar alles stylisch in Szene gesetzt, bietet aber praktisch null Story, null Logik. Aber gut: vielen gefällt der Film, meines ist er jedenfalls nicht.

Eine reale, bewegende Geschichte, die wenigen bekannt sein dürfte: Die Geschichte des britischen Mathematikers und Informatikers Alan Turing und die Entschlüsselung der Enigma. Geschickt werden drei Zeitebenen miteinander verwoben, Rückblenden in die Jugend geben Aufschluß über bestimmte Verhaltensmuster des Protagonisten. Benedict Cumberbatch ist wohl die Idealbesetzung für die Rolle Turings gewesen und spielt diesen sehr überzeugend und präzise. Punktabzug gibt es lediglich für die etwas altbackene Inszenierung. Ansonsten ein Film, der auch mal ohne Action spannend und sehenswert ist.

Nicht alles, was von Kritikern hochgelobt und mit Preisen und Auszeichnungen bedacht wird, muss auch unterhaltsam sein. Jüngstes Beispiel ist BIRDMAN. Mag sein, dass bei diesem Film eine gewisse Ironie und Satire dahintersteckt, ich konnte diese aber nur schwer und vereinzelt ausmachen. Das reicht leider nicht für einen abendfüllenden Spielfilm. Im übrigen finde ich Filme, die sich über Ihre eigene Branche lustig machen auch nicht mehr wirklich witzig und schon gar nicht originell.

Eine der Herausforderungen bei BIRDMAN mag gewesen sein, ihn ohne sichtbaren Schnitt (nur angeblich) , mit der Handkamera gedreht zu haben. Das hat Hitchcock 1948 schon versucht und später selber als "idiotischen" Fehler bezeichnet. Nach kurzer Zeit geht einem das gehörig auf den Keks, weil es so wirkt wie "abgefilmtes Theater". Langweilig, uninteressant und belanglos.

Nun ja... Von der Grundidee nicht schlecht. Ich hatte hohe Erwartungen, die dann so leider nicht erfüllt wurden. Es wurde sehr viel Potential, welches die Story durchaus gehabt hätte, verschenkt. Zwar wird der Film nicht langweilig – das liegt aber hauptsächlich an der visuell sehr interessanten und opulenten Umsetzung – dennoch es gelingt nicht, die essentiellen Teile der Geschichte, die doch für die Menschheit im Film weitreichende Konsequenzen hätten, packend rüber zubringen. Stattdessen wird viel Energie und Filmzeit in auf Dauer nerviges Geballer und Kampfszenen gesteckt, wo man schon drauf und dran ist, nach der Vorspultaste zu suchen. Irgendwie lässt einen als Zuschauer das alles kalt. Schade.

An sich nicht schlecht. Die Dialoge sind recht witzig und die Handlung eigentlich auch ganz originell. Es gibt sogar ein paar überraschende Wendungen. Leider flacht das ganze - mangels neuer Ideen und einer allzu schwerfälligen Inszenierung - zum Ende hin etwas ab.

Der Film bietet allen Genre-Fans eine gute und kurzweilige Unterhaltung.

Oh je, was für ein Schrott! Langweilig ohne Ende. Es kommt keinerlei Spannung auf. Dazu spielen 99 Prozent der Handlung im Dunkeln oder in nicht erkennbaren Kulissen. So konnte auch mit Billig-Budget ein abendfüllender Film realisiert werden. Die Handlung hätte aber allenfalls für einen Kurzfilm gereicht. Hätte, wären da nicht die Schauspieler die allesamt hölzern spielen und dem Zuschauer noch die letzte Hoffnung nehmen. Muss man sich wirklich nicht antun!

Sowohl inhaltlich als auch auf der filmischen Ebene ein gelungenes Produkt! Der Film lenkt den Fokus auf ein wenig beachtetes und thematisiertes Kapitel Nachkriegsdeutschlands. Allein das macht den Film zur Pflicht. Dazu kommt eine sehr gelungene und stilsichere Umsetzung im Kolorit der damaligen Zeit. Die Atmosphäre ist sehr gut und glaubhaft getroffen. Einzig bei den Charakteren wurde zu sehr vereinfacht und fast schon auf Stereotypen zurückgegriffen. Ein wenig mehr Tiefgang und mehr Mut zu etwas ausgeprägterer Ambivalenz der Figuren hätten dem Film noch gut getan. Trotzdem: Ansehen!

Das Drama mit realem Hintergrund um zwei Brüder und Profi-Ringer und deren Beziehung zu einem exzentrischen Multi-Millionär, vermag durchaus zu überzeugen. Besonders die schauspielerische Leistung von Steve Carell als John E. DuPont und die Kameraführung sind ganz großes Kino. Allerdings kommt der Film anfangs nur langsam in Fahrt und auch die Inszenierung fand ich jetzt nicht besonders originell. Die Story hätte mehr verdient und auch mehr hergegeben; zum Beispiel hätte man die lineare Erzählweise auch mal durchbrechen können mit Rückblenden, die manche exzentrischen Angewohnheiten von DuPont und Reaktionen der anderen Protagonisten erklären hätten können. Dennoch sehenswert.

Der Film fängt sehr spannend an, man erwartet großes Kino. Die Story entwickelt sich mitreissend. Das 1980er-Jahre-Set ist stilsicher und hat was, die Schauspieler sind alle überzeugend in ihren Rollen, sogar Don Johnson, bei dessen Erscheinen man im ersten Moment an eine Komödie denkt, sich dann aber ganz gut einfindet im Rest der Geschichte. Apropos Geschichte: Die gerät ab etwa der Hälfte etwas ins Stocken, verstrickt sich dann leider etwas in sich selbst, driftet in eine unerwartete Richtung ab und wird unglaubwürdig und langweilig. Schade, denn der Anfang war richtig gut.

Hui, was für ein wirres, langweiliges und dämliches Machwerk! Eine Story ist praktisch nicht vorhanden, sie Szenen sind irgendwie zusammenhanglos, Aktionen der Charaktere nicht nachvollziehbar. Es wird eine ehemalige Busfabrik erwähnt (mitten im dichten Wald?), die man dann aber nie zu Gesicht bekommt, ausser ein alter, im Waldboden eingegrabener Bus (hä, wie kommt der da hin?)... Die erwachsenen Schauspieler sind katastrophal, nur die Kinder spielen akzeptabel und der der junge Maurice Luijten macht sich sogar recht passabel für sein Alter. Das ist aber dann auch schon das einzige Highlight des Films. Finger weg!

Eine Komödie? Ein Drama? Beides? Zunächst weiß man bei "The Cobbler" nicht so recht, in welche Richtung es gehen wird. Schnell wird diese Frage dann aber beantwortet: sowohl als auch! Beides gelingt dem Film recht gut und ausgewogen. Der Film bietet eine sehr dichte Atmosphäre, die Figuren wirken alle sehr authentisch und glaubhaft, die Besetzung ist großartig. Lediglich die magischen Momente im Film hätten noch etwas mehr "Magie" vertragen, hier wurde eindeutig Potential verschenkt, es geschieht zuviel einfach so beiläufig. Man denke nur an Regisseure wie Steven Spielberg & Co., die hätten in den 1980er Jahren Kassenknüller aus so einen Stoff gemacht... Alles in allem aber ein recht unterhaltsamer Film, bei dem man nichts falsch macht, wenn man ihn sich ansieht.

Bodenständiger Action-Thriller, unterhaltsam und routiniert inszeniert. Auch die Besetzung ist gut und überzeugend. Einzig die Handlung ist etwas dünn, sehr vorhersehbar und wenig originell geraten. Leider der schwächste Film der Reihe, aber dennoch sehenswert.

Hatte mir ehrlich gesagt ein wenig mehr von der Kombination Sicheritz–Düringer–Dorfer erwartet. Die Grundidee ist sicherlich nicht schlecht, auch finde ich die geschickt eingesetzten Rückblenden und Gedankensprünge gelungen. Mit dieser Besetzung hätte es eine bitter-böse Satire werden können. Allerdings erstickt die Geschichte in zuviel Klamauk, übertriebenen Albernheiten und abgedroschenen Klischees, mit denen kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist. Leider.

Autsch... So einen Schwachsinn habe ich schon lange nicht mehr gesehen! Ich hatte nicht viel von dem Film erwartet. Aber das hier Gezeigte unterbietet meine niedrigen Erwartungen noch. Die Handlung ist sehr dürftig, dabei hätte man mit etwas Talent daraus schon eine interessante Geschichte entwickeln können. Die endlosen Dialoge und das Gelaber sind zum größten Teil völlig unnötig, sie bringen die Story nicht voran. Die Charaktere handeln absolut unlogisch und nicht nachvollziehbar. An Talent fehlte es leider nicht nur beim Drehbuch. Auch die Schauspieler sind einfach nur unterirdisch. Das waren dann auch schon die gruseligsten Dinge an dem Film! Die Inszenierung ist ziemlich einfallslos und streckenweise sogar amateurhaft. Ganz zu schweigen von der laienhaften Maske.

Finger weg! Der Film ist Zeitverschwendung!

Man kann nur hoffen, dass der vierte und letzte Teil der Filmreihe nochmal einen Höhepunkt setzt, den ich in DIE TRIBUTE VON PANEM 3 absolut vermisst habe. Die Macher hätten am besten der Versuchung widerstanden, Mockingjay gleich über zwei Filme zu strecken. Die Handlung ist schon arg dünn. Man muss sich später vielleicht alle Teile nochmal zusammen anschauen, dann ergibt die komplette Reihe sicher wieder mehr Sinn. Also am besten abwarten, bis alle Teile verfügbar sind!

Der zweite Film mit dem niederbayerischen Dorfpolizisten Franz Eberhofer kommt viel derber und gröber geschnitzt daher, als sein Vorgänger. Der Humor ist nicht gerade von der feinsten Art und diese ständigen, frontalen Gesichtsaufnahmen mit Weitwinkelobjektiv, aus nächster Nähe, können einem manchmal auf den Keks gehen. Aber: Der Film ist zumindest recht unterhaltsam und kurzweilig.

Irgendwie hab ich mir, nachdem ich den Trailer gesehen hatte, eher einen Film im Stil von DER GOTT DES GEMETZELS vorgestellt. Leider wurde diese Erwartung ziemlich enttäuscht. Auch sonst vermochte mich der Film überhaupt nicht zu überzeugen. Die Besetzung war gut und hätte Potential gehabt, die Bildgestaltung und Kameraführung war sogar hervorragend. Ich habe auch verstanden, worum es im Kern gehen soll. Aus dieser Grundidee hätte man eine tolle Satire mit schwarzem Humor machen können. Das findet alles nur ansatzweise statt und wird nie wirklich zu Ende gebracht. Zum Schluss bleibt ein ratloser Zuschauer und ein ziemlich langweiliges Filmchen übrig.

DIE BOXTROLLS ist ein aufwädnig gemachter Animationsfilm mit Stop-Motion-Animation. Die Ausstattung ist sehr opulent und liebevoll bis ins letzte Detail. Besonders angetan war ich von den einzelnen Charakteren; diese sind sehr sorgfältig ausgearbeitet und einfach umwerfend animiert. Die anrührende Geschichte ist eine nachdenklich stimmende Parabel über Vorurteile und Hass gegenüber allem Fremden und wie sich skrupellose Zeitgenossen das zu Nutze machen und damit manipulieren. Obwohl der Film durchwegs auch eine passable Familienunterhaltung darstellt, könnte jüngere Kinder leicht damit überfordert sein. Begleitung und Erklärungen durch die Eltern ist sicher angebracht. Ansonsten kann man den Film nur empfehlen. Die 3D-Umsetzung ist nicht überragend, aber ganz nett anzuschauen.