In ihrem neuen Film 'Der deutsche Freund' erzählt Regisseurin Jeanine Meerapfel die Geschichte einer großen Liebe in Zeiten des politischen Umbruchs und historischen Wandels: Sulamit Löwenstein (Celeste Cid), Tochter jüdischer Emigranten aus Deutschland, wächst im Buenos Aires der 50er Jahre auf. In unmittelbarer Nachbarschaft leben hier Juden und Nazis, aus Europa geflohen und in der Fremde erneut zusammengeworfen. Als junges Mädchen trifft Sulamit auf Friedrich Burg (Max Riemelt), einen deutschen Jungen, der mit seiner Familie im Haus direkt gegenüber wohnt. Zwischen den beiden entsteht schon bald eine ungewöhnliche Nähe. Als Friedrich erfährt, dass sein Vater ein SS-Obersturmbannführer war, bricht er mit seiner Familie und geht nach Deutschland. Bald schließt er sich der deutschen Studentenbewegung an. Sulamit folgt ihm wenige Jahre später. Doch sie muss feststellen, dass sein politisches Engagement keinen Raum für ihre Liebe lässt. Sulamit studiert, arbeitet später als Übersetzerin und beginnt eine Beziehung mit dem Universitätsassistenten Michael (Benjamin Sadler), der sie liebt und ihr hilft. Doch ihr Herz hängt an Friedrich. Als dieser Deutschland verlässt, um sich einer argentinischen Guerillabewegung anzuschließen, bricht der Kontakt ab und Friedrich verschwindet spurlos. Sulamit begibt sich auf eine Suche, die sie bis ins Herz Patagoniens führt...
In 'Der deutsche Freund' (2012) findet Jeanine Meerapfel ergreifende Filmbilder für eine radikale Liebe, die sich erst noch verorten muss: zwischen Deutschland und Argentinien, zwischen Politik und Privatem, zwischen Erinnerung und Zukunft. Meerapfel taucht tief ein in die deutsche Vergangenheit und erzählt vom Paradox der romantischen Liebe im Angesicht einer kollektiven Schuld. Vor der großartigen Kulisse Patagoniens inszeniert Meerapfel eine heimatlose Liebe, die sich von den Gespenstern der Vergangenheit erst noch befreien muss. Phantasievolle Bilder, großartige Schauspieler und der tiefe Blick in die Kräfte der Vergangenheit machen 'Der deutsche Freund' zu bildgewaltigem Kino der großen Gefühle.
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In her new film 'The German Friend', director Jeanine Meerapfel tells the story of a great love in times of political upheaval and historical change: Sulamit Löwenstein (Celeste Cid), daughter of Jewish emigrants from Germany, grows up in Buenos Aires in the 50s. Jews and Nazis live here in the immediate vicinity, fled Europe and thrown together again in a foreign country. As a young girl, Sulamit meets Friedrich Burg (Max Riemelt), a German boy who lives with his family in the house directly opposite. An unusual closeness soon develops between the two. When Friedrich learns that his father was an SS-Obersturmbannführer, he breaks with his family and goes to Germany. He soon joined the German student movement, followed by Sulamit a few years later. But she has to realize that his political commitment leaves no room for her love. Sulamit studies, later works as a translator and begins a relationship with university assistant Michael (Benjamin Sadler), who loves her and helps her. But her heart is attached to Friedrich. When he leaves Germany to join an Argentine guerrilla movement, contact breaks off and Friedrich disappears without a trace. Sulamit embarks on a quest that takes her to the heart of Patagonia...
In 'The German Friend' (2012), Jeanine Meerapfel finds poignant film images for a radical love that has yet to locate itself: between Germany and Argentina, between politics and private life, between memory and the future. Meerapfel delves deep into Germany's past and tells of the paradox of romantic love in the face of collective guilt. Set against the magnificent backdrop of Patagonia, Meerapfel stages a homeless love that has yet to free itself from the ghosts of the past. Imaginative images, great actors and a deep look into the forces of the past make 'The German Friend' a visually stunning cinema of great emotions.
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