Marian (Bien de Moor), eine Krankenschwester um die 40, kümmert sich aufopferungsvoll um ihre Patienten. Ihre Hingabe geht so weit, dass sie glaubt, das Leiden Schwerkranker und Alter durch Sterbehilfe verkürzen zu müssen. Der Tod ist für sie der Moment der absoluten Intimität. Außerhalb des Krankenhauses lebt sie ein einsames und isoliertes Leben, das durch Kontrollsucht und Perfektion getrieben ist. Gelegentlich jedoch brechen ihre unterdrückten Gefühle durch. So auch an dem Tag, als sie einen Fremden (Lars Eidinger) im Bus beobachtet und ihm in eine Videothek folgt. Marian fantasiert über den Mann und geht mit ihm über einen Akt des gegenseitigen Voyeurismus eine Art Verbindung ein. Die plötzliche Intimität verwirrt, fasziniert und ängstigt sie. Sie erkennt, dass sie ihren Bedürfnissen nachgeben muss, selbst wenn menschliche Nähe ihren Preis hat...
Die preisgekrönte Regisseurin Urszula Antoniak zeichnet in 'Code Blue' (2011) ein beeindruckendes Porträt einer emotional gestörten Frau, die sich einem gefährlichen und übermächtigen Verlangen hingibt. Indem sie die Themen Isolation, Hingabe und Aufopferung aufgreift, kreiert Antoniak ein atemberaubendes, sinnliches Drama.
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Marian (Bien de Moor), a nurse in her 40s, selflessly cares for her patients. Her devotion goes so far that she believes she has to shorten the suffering of the seriously ill and old age through euthanasia. For her, death is the moment of absolute intimacy. Outside the hospital, she lives a lonely and isolated life, driven by control and perfection. Occasionally, however, their suppressed feelings break through. This is also the case on the day when she observes a stranger (Lars Eidinger) on the bus and follows him into a video store. Marian fantasizes about the man and enters into a kind of connection with him through an act of mutual voyeurism. The sudden intimacy confuses, fascinates and frightens her. She realizes that she has to give in to her needs, even if human closeness has its price...
In 'Code Blue' (2011), award-winning director Urszula Antoniak paints an impressive portrait of an emotionally disturbed woman who indulges in a dangerous and overpowering desire. Addressing the themes of isolation, surrender and sacrifice, Antoniak creates a breathtaking, sensual drama.
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