Drama
Bewertung und Kritik von
Filmfan "6697mn" am 25.11.2011Ganz interessantes Familiendrama, das Fragen nach dem Sinn des Lebens, dem Lauf der Zeit, dem Erwachsenwerden und Abschiednehmen, der Existenz Gottes und weiteren ähnlich elementaren menschlichen Erfahrungen aufwirft. Leider ist das Ganze in einen äußerst schwülstigen religiös-mystischen Rahmen gepackt, der die obengenannten Themen nicht erhellt, sondern in seiner ausgreifenden, langatmigen Art (Urknall/Am Anfang war das Licht/Evolution usw.) langweilt. Weniger wäre hier besser gewesen! Seit den Farbexplosionen und Zusammenhängen, die in "2001- Odyssee im Weltraum" hergestellt werden sollten, sind halt einige Jahrzehnte vergangen und was damals revolutionär war, genügt heute einfach nicht mehr. Wenn ich mir Vulkanausbrüche, Mondaufgänge, animierte Dinosaurier und Hammerhaie im Meer anschauen will, greife ich doch lieber zu einem Naturfilm, zumal hier nicht unbedingt deutlich wird, was die mit der Geschichte eines Jungen mit einem autoritären Vater zu tun haben, der dem amerikanischen Traum hinterherjagt. Der Vater ist zugegebenermaßen gut gespielt von Brad Pitt und man kann sich bei längerem Nachdenken auch einiges zusammenreimen, nur macht einem der Film nicht wirklich Lust darauf. Ebenso nervt das ständige Voice-over von flüsternden Stimmen, die Gedankenfetzen und Erinnerungen darstellen sollen, aber meistens nur aus rhetorischen Fragen bestehen, die keiner Lust hat zu beantworten, der Zuschauer am allerwenigsten. Sicher ist der Film "anders" und experimentell in seiner nicht linearen Erzählweise und der versuchten Breite, aber das allein macht ihn noch nicht gut. Ich rate ab, es sei denn, man fühlt sich von religiös-mystischem Geschwafel angezogen.
ungeprüfte Kritik