Briefe aus Iwo Jima
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von
Filmfan "ahohmann" am 01.06.2008Die andere Seite
Über die (faire) Idee, zusammen mit »Flag of our Fathers« beide Seiten der berühmten Schlacht von Iwo Jima und damit des Krieges zu zeigen, wurde beim Erscheinen des Films schon viel positives berichtet, dem ich nur beipflichten kann. Auch in »Letters from Iwo Jima« wird die Absurdität des Krieges doppelt unterstrichen. Auf der japanischen Seite gibt es viel Ehrgefühl, und die, die ihr Ehrgefühl über das eigene Leben stellen, sterben - meist sinnlos. Die, für die das Überleben wichtiger ist, überleben. Jedem seine Prioritäten. Der Film ist, wie bereits in anderen Rezensionen angemerkt, etwas langatmig, aber das sind alle Autorenfilme von Clint Eastwood seit »Bird«. Die Schnellebigkeit duldet auch ein paar Ausnahmen. Eastwood, so scheint es, möchte durch seine beiden Beleuchtungen des Krieges zeigen, wie unbedeutend der einzelne Soldat ist, und wie sehr er sich über Ehrgefühl und Patriotismus manipulieren lässt, um für ganz andere Interessen zu sterben (und gar sterben zu wollen!), denen er egal ist. Noch bevor auf Iwo Jima der erste Schuss fiel, hatten die japanischen Generäle die Insel schon längst abgehakt.
Als Altersfreigabe hätte ich wegen viel Blutes und Sterbens 18 Jahre angesetzt, aber wir sind ja mittlerweile schon in frühem Alter viel Blut gewohnt.
ungeprüfte Kritik