Sie nahmen ihm seine Freiheit. Er nimmt ihnen alles.
Western
Sie nahmen ihm seine Freiheit. Er nimmt ihnen alles.
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Quentin Tarantino - "THE NORTH STAR OF HOLLYWOOD"
So hat ihn Christoph Waltz bei der Golden Globe Verleihung bezeichnet. Treffender kann man es nicht sagen. Für ihn war Tarantino der große Katalysator seiner Karriere, der ihn dazu gebracht hat, in einem Glanz zu erstrahlen, was in Europa (Deutschland und Österreich) nicht möglich war. Er war ja bis Tarantino ein bekanntes, aber doch unbeachtetes Gesicht, das zwar immer irgendwie anders war, aber trotzdem beliebig schien.
Christoph Waltz ist auch wieder der schauspielerische Trumpf im neuen Tarantino Film, was er ja schon im Vorgänger-Meisterwerk "Inglorious Basterds" war.
Ich glaube die Symbiose Tarantino/Waltz ist unschlagbar! Jeder profitiert vom Anderen! (Wobei Tarantino natürlich auch ohne unseren Christoph ganz groß war und auch sein würde. Tarantino schafft es ja immer, Schauspieler aus ihrem aktuellen Kontext bzw. Status herauszureissen und was ganz Neues daraus zu erschaffen. Tarantino besetzt mit Herz & Verstand und vor allem Gefühl, hingegen Hollywood ja nur nach "Typen" (scheinbar und festgefahren) besetzt. War vor allem bei Travolta so, aber auch Samuel L. Jackson war es auch erst mit Tarantino möglich zu seiner zweifellos großen schauspielerischen Facettenhaltigkeit aufzulaufen! SLJ ist auch hier mit dabei und zeigt sich wieder mal von einer ganz neuen Seite. Die ganze Besetzung ist ein großer Wurf, wobei der Original-Django Franco Nero ein wenig blass bleibt. Die beiden alten, intellektuellen Schachteln im Kino neben mir, sahen das aber anders. Vielleicht war er ja mal wirklich Stoff ihrer feuchten Träume und es wirkt immer noch nach... ups ich schweife ab... Verzeihung!)
Ich könnte endlose Lobeshymnen über Tarantino im Allgemeinen und auch auf diesen Film im Speziellen anstimmen, aber ich sollte mich langsam mal etwas kürzer fassen.
Der neue Tarantino reiht sioh zu seinen Meisterwerken ein und ist wohl sogar sein blutigster Film (toppt den ersten Kill Bill!). Tarantino traut sich ja immer mit rassistischen Vokabular aufzufallen, so auch natürlich hier. Aber der Film ist der schmerzende Finger in der nicht gerade rühmlichen Geschichte der Vergeinigten Staaten von Amerika. Tarantino hat das Herz am rechten Fleck und dafür braucht niemand eine bekloppte political correctness.
Für diesen Film kann es nur die Höchstwertung geben. Wer es anders sieht, darf gerne weiter Transformers schauen ;-)
P.S. Meiner Theorie nach standen für die Rolle des Dr. King Schultz die ganzen Winnetou Filme Pate (auch Old Shatterhand, das alter ego von Karl May, war ja ein Westmann deutscher Herkunft *grins*) Und die Aufnahmen im Schnee sehe ich als Reminiszenz an den kältesten Western aller Zeiten, "Leichen pflastern seinen Weg" und Tarantino geht sowieso ähnlich kompromisslos wie Corbucci seinerzeit ans Werk.
Beiden Daumen hoch! Ich konnte einfach nicht widerstehen, ihr Nigger! ;-)
ungeprüfte Kritik