Gar kein so schwacher britischer Gangsterfilm mit Milieu- und Sozialstudientendenzen. DOM HEMINGWAY vermag, trotz übersichtlicher Action-Einlagen und geringer Plot-Ereignisse, gleichwohl zu fesseln und immer auch wieder mal zu überraschen. Gegen Ende zu geht dem Werk allerdings ziemlich die Puste aus. 3,20 Melody-Sterne in London.

So etwas hat man schon mehrfach gesehen. Eine gut beobachtete, gut konzipierte und auch sehr stark gespielte Sozialstudie. Leider auch ohne echte Überraschungen, ganz so wie im echten Leben. Damit macht sich FISH TANK auch ein wenig obsolet, denn wozu ins Kino gehen, wenn man sich draußen auf der Parkbank sitzend, vergleichsbares, nur eben halt kostenfrei betrachten kann? Wer sich aber genre die ganze Wahrheit komprimiert auf 90 Minuten geben möchte, der sollte das Werk unbedingt konsumieren, alle anderen potentiellen Zuseher können sich den Film aber auch gerne ersparen. 3,30 getanzte Sterne in Essex.

Schwere Kost, die nachdenklich macht. BLUE VALENTINE - VOM ENDE EINER LIEBE besitzt als ganz großes Plus seine immanente Glaubwürdigkeit, die final auch beim Publikum ankommt. Aber auf dem langen Weg dahin bleibt der Plot bisweilen auf der Strecke liegen. Nicht alle Zuschauer werden daher bis zum Schluß dabei bleiben. Den Machern ist es zu keiner Zeit gelungen die Filmzeit inhaltlich und/oder formal aufzulockern. Folglich nur 3,10 defekte Bindung-Sterne in Pennsylvania.

Ein Backwood-Thriller mit Alien- und Endzeit-Touch. THE QUIET HOUR ist inhaltlich trotz dieser Aspekte völlig überflüssig und formal eher langweilig. Insofern kann man sich als Zuschauer diesen Science Fiction Film, oder alternativ diesen Beziehungs-Thriller tatsächlich sparen. Ordentliche Darsteller und gute Optik, aber letztlich 2,10 löchrige Sterne in England.

Wirr, dunkel und verwackelt. Ärgerlich dieser Found-Footage-Streifen, denn die Plot-Idee wäre eigentlich gar nicht mal so schlecht, aber was die Macher daraus gemacht haben, ist beinahe schon dilettantisch. EVIDENCE - AUF DER SPUR DES KILLERS kann keine richtige Spannung aufbauen, ist teilweise vorhersehbar, meist ziemlich unglaubwürdig und zeigt stereotype Charaktere. 1,90 Schweißer-Sterne in Nevada.

Von der grundsätzlichen Plot-Idee her, zwar auch wahrlich nicht neu, aber zumindest gut und interessant. Die Umsetzung grenzt allerdings an eine unnötige Zumutung des Publikums. HELIX kann weder interessante Charaktere, noch gute Darsteller bieten, besitzt so gut wie keinen Spannungsbogen und keinen Soundtrack. Allein die Optik weiss ein wenig zu gefallen. 1,70 Mauer-Sterne in Vancouver.

Idee, teilweise auch deren Umsetzung und die finale Auflösung sind recht gelungen. Alles andere aber leider nicht: Drehbuch, Darsteller und die Regie hätten neben den Horror-Effekten noch deutlich zulegen können. Damit ist SHROOMS maximal nur ein mittelmäßiger Genre-Vertreter geworden, der viele seine Potentiale leichtfertig verschenkt hat. 2,60 Pilz-Sterne in Irland.

Vom Handlungsverlauf eher unglaubwürdig, aber von den dargestellten Figuren weitgehend überzeugend. JULIA zeigt immer wieder tolle Herangehensweisen im Geschehen, um jene allerdings mit wenig Phantasie in Sachen Regie und Drehbuch sogleich wieder zu zerstören. Überdies nervt bisweilen das Over-Acting von Tilda Swinton, die mit Sicherheit eine starke Schauspielerin ist, doch hier zu deutlich überzieht. Auch ist die deutsche Synchronisation nicht immer gelungen. 2,70 doppelt entführte Sterne in Tijuana.

Wer mit einer Mixtur aus David Lynchs LOST HIGHWAY und Terry Gilliams BRAZIL etwas anzufangen weiss, der sollte sich unbedingt diesen schwer zu kategorisierenden Streifen anschauen. Ansonsten ist THE DOUBLE kein Film für das breite Publikum, trotz professioneller Umsetzung und starken Darstellern. Es fehlt dem Werk einfach an optischen Ideen und am inhaltlichen Sinn. 2,80 Doppelgänger-Sterne in der Kafka-Welt.

Nette Parodie auf die Marvel-Comic-Verfilmungen. Zum Finale hin entwickelt sich DEADPOOL allerdings zu konventionell in Sachen Handungsverlauf und dessen Vorhersehbarkeit, so daß aus dem anfänglich anarchischen Streifen beinahe ein Standardwerk der zeitgenössischen Blockbuster-Umsetzungen wurde. Die ersten Zweidrittel des Films sind hingegen großartig geraten, mit viel Witz, ansehnlicher Action und einem starken Soundtrack. 3,60 geheilte Krebs-Sterne im roten Latexkostüm.

Vor 30 Jahren gab es bereits schon mit THE QUIET EARTH - DAS LETZTE EXPERIMENT einen Endzeit-Dreieck-Beziehungsfilm von der großen Insel neben Australien und dieser war schon deutlich stärker, als jener hier. Z FOR ZACHARIAH - DAS LETZTE KAPITEL DER MENSCHHEIT zeigt weder filmisch neue Wege, noch konnte irgend etwas Essentielles für das SciFi-Genre abgewonnen werden. Der Plot ist wenigstens halbwegs interessant und komplett professionell, mit starken Darstellern umgesetzt worden. Sodann 2,90 kaum verstrahlte Sterne in Neuseeland.

Endlich ist es gelungen den genialen gleichnamigen Science Fiction Roman von James Graham Ballard auf die große Leinwand zu bringen. Weshalb allerdings der Streifen im Retro-Style in jenen 70er Jahren angesiedelt ist, in dem das Buch entstand, wird wohl letztendlich das Geheimnis des guten Regisseurs Ben Wheatley (KILL LIST, SIGHTSEERS) bleiben. Also sehen wir Zuschauer einen SciFi-Film ohne Handy, aber mit ständig rauchenden Menschen, die Koteletten tragen und Oldtimer-Autos fahren. Auch sonst ist der eigentlich zeitlose Roman weitgehend 1 zu 1 umgesetzt worden, wobei Wheatleys Stil niemals störend wirkt. Das Publikum bekommt zu den vielen filmischen Höhepunkten auch zweimal ABBAs SOS (natürlich im Original aus den 70er) zu hören, einmal als Klassik-, ein andermal als raffinierte Chill-Version. HIGH-RISE unterhält und macht nachdenklich, wie einst UHRWERK ORANGE an den nicht zuletzt das Filmplakat erinnert und ebenfalls aus den 70er stammt. Was will man mehr? Antwort: Ein Fünf-Sterne-Werk, das den Plot adäquat in die Gegenwert, oder noch besser in die Zukunft transferiert hätte. Gleichwohl 4,30 coole Sterne im Block.

Optisch und von der Tricktechnik eine hochkarätiger A-Streifen. Auch die Darsteller wissen weitgehend zu überzeugen. KILL COMMAND ist allerdings inhaltlich ein trashiger B-Streifen, dessen Plot, so, oder so ähnlich schon dutzendmal auf dem TV-Schirm zu sehen war. Überdies ist die Ballerei spätestens nach der Halbzeit des Films extrem ermüdend. Daher nur 2,60 Transformer-Sterne auf der Insel der Roboter.

Hier ist nur ein inhaltlicher Esprit zu entdecken. Formal ist JACK IN LOVE so überraschend wie ein Tisch mit vier Beinen. Der Plot und der Handlungsverlauf reichten allerdings gerade noch aus, um einen durchschnittlichen Streifen entstehen zu lassen. Eine derartige Geschichte, so erzählt sieht man als Zuschauer eben nicht alle Tage auf der Leinwand. 3,10 Schwimmunterricht-Sterne in New York.

Interessante Endzeit-Variante, die sich lediglich auf die wesentlichen Kernelemente (Nahrung & Sex) nach dem besiegelten Untergang fokusiert. Obendrein werden nur wenige Figuren eingeführt und abgesehen vom finalen Schluss, spielt der SciFi-Streifen an nur einem Ort. Gleichwohl ist das Werk nicht unspannend geraten. THE SURVIVALIST kann somit durchaus als gelungen betrachtet werden und erhält von mir 3,60 Mini-Farm-Sterne im Waldversteck.

Nette und überraschend harte Gangster-Komödie mit punktgenauer Film-Klischee-Besetzung. MALAVITA - THE FAMILY zeigt dem Publikum einige wenige witzige Elemente und ebenso wenige Anspielungen auf das spezielle Gangster-Film-Genre. Die Handlung ist kaum überraschend, aber immer unterhaltend. Es fehlt lediglich der, oder die besonderen Momente für einen Klassiker, oder einfach mehr Humor für eine richtig gute Komödie. 3,30 Zeugenschutz-Sterne in der Normandie.

Weshalb nach zwei hochwertigen THOR-Comic-Verfilmungen nun eine Billig-Version nachgelegt werden mußte, ist ziemlich unbegreiflich. THOR - GOD OF THUNDER ist nicht nur weitgehend wirr, sondern überdies relativ handlungsbefreit. Hier ging es nur darum auf einer Erfolgswelle mit einer Kopie Kohle einzustreichen. Wobei Kopie eine freundliche Beschreibung von THOR - GOD OF THUNDER ist. Hier dürfen wahrlich nur Trash-Fans zugreifen. 1,60 unnötige Hammer-Sterne fern von Asgard.

Ein Teenager-Streifen, der locker auch als Erwachsenfilm durchgeht. DIE 5. WELLE hat allerdings kaum Neues zu bieten. Viele kleinere und größere Details sind aus Genrefilmen (SIE LEBEN, INDEPENDENCE DAY, u.a.), oder der Science Fiction Literatur entliehen. Die hier gebotene Variation jener Elemente ist aber schon gelungen, wenngleich nicht gerade hoch kreativ entworfen, oder derart umgesetzt. Folglich ist DIE 5. WELLE ein nettes und passables Unterhaltungswerk mit 3,30 Endzeit-Sternen in Ohio.

Zwischenzeitlich gar nicht mal so schlecht, insbesondere wenn man hin und wieder ein Auge auf die gut gewählte Kulisse wirft. Im Ganzen gesehen ist NYMPH - MYSTERIÖS. VERFÜHERISCH. TÖDLICH. allerdings misslungen: Konzeptloses Drehbuch, sehr schwache Darsteller (mit Ausnahme von Franco Nero, der aber im Vergleich zum restlichen Cast einfach nicht in den Film gehört), kaum Handlungsideen und unglaubwürdige Figuren. Maske und Tricktechnik sind hingegen selten zu kritisieren. 2,40 Mamula-Sterne in Montenegro.

Ein schon etwas älteres Trash-Werk im späten Nachgang zu den drei JURASSIC-PARK-Streifen. ATTACK OF THE LAST DRAGON konnte dieser Dino-Welle allerdings absolut nichts Neues abgewinnen. Ganz im Gegenteil: Dümmliche Dialoge und eine schwachsinnige Handlung brillieren neben billig animierten Riesenechsen. 1,70 Waran-Sterne auf Hawaii.

Schön aufgebauter Horror-Thriller, wobei sowohl der Thrill, wie auch die Horror-Elemente, maximal im Light-Format für den Zuseher entwickelt wurden. Zudem hat THE BOY gerademal zwei richtig gute Ideen: Die Sache mit der Puppe und die finale Auflösung. Das ist nicht viel, wird aber über die 90 Minuten professionell dem Publikum dargeboten. Gute Schauspieler und starke Dramaturgie ergeben dann schließlich 3,30 Puppen-Sterne in Großbritannien.

Man erwartet als Zuschauer immer Wendungen, nur kommen die hier irgendwie nicht. Das Werk schreitet so fort, wie es beginnt und geht so aus wie man es erwarten kann, aber nicht unbedingt tatsächlich erwartet und damit ist THE INVITATION doch ein wenig unvorhersehbar geworden. Die Dramaturgie ist in Ordnung, der Score sogar richtig gut, die Darsteller eher durchschnittlich und die Message vom Film ist zu vernachlässigen. 2,70 Los-Angeles-Sterne im abgeschlossenen Haus am Ende der Straße.

Nichts für Horror-Fans. Der Streifen ist maximal ein Thriller, aber auch nur im letzten Drittel. Die ersten Zweidrittel sind beliebig und so, oder so ähnlich, schon zu oft gesehen. Auch das Finale ist teilweise vorhersehbar, zeigt aber auch zwei, drei unerwartete Wendungen. Obendrein ist fast der komplette Film spannend geraten. Ergo nur etwas für Genre-Anhänger, alle anderen Zuschauer können sich das Werk ersparen. 2,90 Psycho-Sterne im HOUSE AT THE END OF THE STREET.

Nichts Neues aus Norwegen. SONS OF NORWAY geht zurück in die Flower-Power-Zeit und an die Schnittstelle zur Punk-Bewegung. Das ist alles mehrfach bekannt und könnte gut und gerne auch in der Gegenwart spielen. Damit ist der Streifen leider auch ein wenig austauschbar und mitunter belanglos. Einzig die Figuren können etwas punkten und bisweilen ist sogar Humor in dem Film zu entdecken. Inhaltlich und dramaturgisch hätte SONS OF NORWAY allerdings noch zulegen können. 2,90 Vorort-Sterne von Oslo.