Obwohl der neurotische, 21-jährige Musiker Juri (Noah Saavedra) noch jung ist, hat er vor allem Eines: Angst vor dem Sterben. Und somit Angst vor dem Leben, denn dort lauert der Tod an allen Ecken. So lebt er zurückgezogen und verdient sein Geld mit Online-Black-Jack. Als eines Abends ein Vogel an Juris Scheibe fliegt und vor seinen Augen stirbt, stürzt ihn das in eine Panikattacke. Er flieht von zu Hause und sucht Trost in einem nahe gelegenen Automatenkasino. Doch statt zur Ruhe zu kommen, begegnet Juri einem unheimlichen Österreicher (Marko Mandic), der behauptet niemand anderer als der Tod höchstpersönlich zu sein. Dieser düstere, aber nicht humorlose Kerl nimmt Juri in faustischer Manier mit auf eine skurrile und abenteuerliche Reise durch die Nacht. Sie sprechen über das Leben und das Sterben, klauen erst ein Fahrrad, dann ein Auto und schließlich einen Flamingo aus dem Zoo. Auf einer GoKart-Bahn überleben sie eine Partie russisches Roulette, rauchen beinahe Opium, das sie von einer mysteriösen, alten Floristin bekommen und schließen Freundschaft mit der melancholischen Stripperin Nina (Vanessa Loibl) aus dem 'Neon Triangle', die sich den nächtlichen Eskapaden der beiden anschließt. Die Reise führt schließlich bis ans Ende der Nacht und konfrontiert die drei sowie auch das Publikum mit folgenden Fragen: Ist der charismatische Österreicher tatsächlich der Sensenmann und muss wirklich jemand sterben? Können Juri und Nina sich gegenseitig dabei helfen, besser klar zu kommen? Und ist es eine gute Idee von Juri, sich in Nina zu verlieben? Fühlt sich der Tod etwa auch zu ihr hingezogen oder am Ende gar zu Juri? Wie lässt man sich überhaupt auf zwischenmenschliche Nähe ein? Lohnt es sich überhaupt, Angst vorm Sterben zu haben? Und ist der Flamingo tatsächlich eine reinkarnierte Seele?
Antworten auf all diese Fragen liefert Regisseur Xaver Böhm in seinem Spielfilmdebüt 'O Beautiful Night' (2019), das seine Premiere am 12. Februar 2019 auf den Berlinale-Filmfestspielen in Berlin feierte.
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