Emilia Galotti

Emilia Galotti

Keine Zeit! Wir ahnen es von Anfang an: Dieser Abend im Deutschen Theater zu Berlin hat keine Sekunde zu vergeuden. Wenige Stunden nur sind es, die Lessing in seinem ... mehr »
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Deutschland 2002 | FSK 0
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DVD

Emilia Galotti
Emilia Galotti (DVD)
FSK 0
DVD / ca. 79 Minuten
Vertrieb:ZDF
Bildformate:16:9 Breitbild
Sprachen:Deutsch Dolby Digital 2.0
Extras:Interaktive Menüs, Kapitelanwahl, Interviews
Erschienen am:15.05.2009
EAN:4280000101129

HandlungEmilia Galotti

Keine Zeit! Wir ahnen es von Anfang an: Dieser Abend im Deutschen Theater zu Berlin hat keine Sekunde zu vergeuden. Wenige Stunden nur sind es, die Lessing in seinem Trauerspiel unter die Lupe nimmt. Doch sie reichen aus, um das Leben des grundanständigen Bürgermädchens Emilia Galotti (Regine Zimmermann) zu vernichten. Auch sie ist ein Opfer ihrer Zeit, ein Opfer aristokratischer Willkür, die sich um Gefühle und Befindlichkeiten des einzelnen nicht schert, es sei denn, er ist ein Angehöriger des Adels. Der nimmt sich, was er will, ohne Rücksicht auf Verluste. Regisseur Michael Thalheimer schneidet Lessings wortreicher, höfisch-bürgerlicher Räuberpistole den Klassiker-Bart ab, indem er seinerseits an der Zeitschraube dreht. Dabei greift er jedoch nicht nach platten Methoden der Aktualisierung. Seine Protagonisten sind Graf, Intrigant oder Bürgermädchen im alten Gewand, aber sie sprechen wie auf Koks. Beinah ausdruckslos rattern sie sich ihre Texte um die Ohren und lassen keinen Zweifel daran, dass hier das einzelne Wort selten auf die Goldwaage gelegt wird. Es sind Dialoge, die eher einem Feuergefecht gleichen denn einer rhetorisch-psychologisch ausbalancierten Bühnen-Konversation. Warum macht er das, dieser Regiestar des neuen Jahrhunderts, der zusammen mit seinem Bühnenbildner Olaf Altmann mit dieser Inszenierung den ersten Höhepunkt einer anhaltenden Serie gefeierter Inszenierungen lieferte? Es ist nicht allein die Leichtigkeit, die uns an diesem Theaterabend über die Grenzen einer Stadttheater-üblichen Klassikerdeutung hinaus trägt. Es ist der beinahe choreographisch anmutende Gesamtentwurf des Bühnengeschehens, der den Zuschauer gefangen nimmt. Thalheimer spielt mit seinen Figuren Sekundenschach. Er entwirft eine künstliche Mechanik der Auf- und Abtritte, von Rede und Gegenrede, aus treibender Musik und Stille, die sich zu einem verhängnisvollen System verbinden, in dem der einzelne keine Chance hat. Er nimmt seine Emilia und alle, die um sie herum ihr gutes oder böses Spiel treiben, in den Würgegriff und das Publikum gleich mit dazu. Die Laufsteg-Ästhetik und die Fluchtpunkt-Perspektive des Bühnenbildes tun ein übriges, diesen Abend künstlich aufzuladen und zuzuspitzen. Eine Inszenierung wie ein Messerstich: schnell, scharf und tödlich. Die Fernsehadaption entstand im Deutschen Theater zu Berlin und ist eine Kombination von Aufnahmen aus der laufenden Vorstellung und Sequenzen, die ohne Publikum, aber in der Originalinszenierung gefilmt wurden.

No time! We suspect it from the beginning: This evening at the Deutsches Theater zu Berlin does not have a second to waste. It is only a few hours that Lessing takes a close look at in his tragedy. But they are enough to destroy the life of the fundamentally decent middle-class girl Emilia Galotti (Regine Zimmermann). She, too, is a victim of her time, a victim of aristocratic arbitrariness that does not care about the feelings and sensitivities of the individual, unless he is a member of the nobility. He takes what he wants, regardless of losses. Director Michael Thalheimer cuts off the classic beard of Lessing's wordy, courtly bourgeois robber's pistol by turning the time screw for his part. However, he does not resort to flat methods of updating. His protagonists are counts, intriguers or bourgeois girls in old clothes, but they speak as if on coke. Almost expressionlessly, they rattle their lyrics around their ears and leave no doubt that the individual word is rarely weighed on the gold scales here. They are dialogues that are more like a firefight than a rhetorically and psychologically balanced stage conversation. Why is he doing this, this star director of the new century, who, together with his set designer Olaf Altmann, delivered the first highlight of an ongoing series of celebrated productions with this production? It is not only the lightness that carries us beyond the boundaries of a usual interpretation of the classics on this evening of theatre. It is the almost choreographic-seeming overall design of the stage action that captivates the audience. Thalheimer plays second chess with his pieces. He designs an artificial mechanism of entrances and exits, of speech and counter-speech, of driving music and silence, which combine to form a fateful system in which the individual has no chance. He takes his Emilia and all those around her who play their good or evil game in a stranglehold and the audience with him. The catwalk aesthetic and the vanishing point perspective of the stage set do the rest to artificially charge and exacerbate this evening. A staging like a knife stab: fast, sharp and deadly. The television adaptation was made at the Deutsches Theater zu Berlin and is a combination of footage from the current performance and sequences that were filmed without an audience, but in the original production.

FilmdetailsEmilia Galotti

Gotthold Ephraim Lessings Emilia Galotti

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Deine Online-Videothek präsentiert: Emilia Galotti aus dem Jahr 2002 - als DVD, Blu-ray, 4K UHD leihen. Ein Film aus dem Genre Drama mit Regine Zimmermann von Michael Thalheimer. Film-Material © ZDF.
Emilia Galotti; 0; 15.05.2009; 2,4; 7; 79 Minuten; Regine Zimmermann, Nina Hoss, Ingo Hülsmann, Katrin Klein, Sven Lehmann, Peter Pagel; Drama, Deutscher Film;