Drehbücher wie diese in denen nicht wirklich viel passiert, die fast ausschließlich von pointierten Dialogen leben und dabei auch noch wunderbar funktionieren, gibt es nur selten.

Wenn sich Hollywood tödlichen Krankheiten widmet, dann normalerweise in der Form von rührseligen Taschentuch-Arien mit weich-gespülten Moralen und Lebensweisheiten. Levines neue Komödie "50/50" ist ausnahmsweise mal nicht so eine bittere Pille, sondern ein wunderschöner Film mit emotionaler Echtheit, exzellenten Schauspielern und Krebs-Gags, die zünden. Ganz großes Kino! Damals eine Sneak-Entdeckung gewesen.

Ray Liotta spielt hier alle an die Wand! Vielleicht war er nie besser, vielleicht wird es nie wieder sein (leider ziemlich sicher). Der Streifen ist auch ein wunderbares Beispiel dafür, wie wichtig der Soundtrack für einen Film sein kann, denn hierbei ist der Großteil der Atmosphäre durch großartige musikalische Untermalung gelungen , die einfach in jedem Moment passt.

Fiebertraumartige Atmosphäre. Szenen und Figuren graben sich unweigerlich in das Gedächtnis ein. Hier werden, tiefsitzende Ängst angerührt a la Lynch.

Paul Verhoevens, oft missverstandene und verspottete, Action-Satire handelt von einer Gruppe Soldaten, die einen Planeten von einer gigantischen Insektenplage, den "BUGS", befreien. Wenn man verstanden hat, dass der Film eine Parodie auf Faschismus und die Fremdenfeindlichkeit in vielen amerik. Kriegsfilmen ist, sieht man ihn mit ganz anderen Augen. Selbst dass die schauspielerischen Leistung sich dem Niveau der Insekten anpassen, gehört zum Konzept. Ein gesellschaftskritisches Trash-Fest für Sci-Fi-Fans mit (immer noch!) ordentlichen Effekten. Mr. Verhoeven in Bestform. Möchten sie mehr wissen?

"Prevolution" ist (meiner Meinung nach) nicht nur der beste Teil der kompletten Reihe, sondern auch einer meiner Kino-Highlights 2011. Der Blockbuster trumpft mit einer spannenden und emotionalen Geschichte, mit sehr guten Spezialeffekten (die längst fälligen CGI-Affen) und einem grandiosen Andy Serkis, der beeindruckend den Affen "Caesar" verkörpert und zum wiederholten Mal sein göttliches,schauspielerisches Talent beweist.

Wall-E ist ein beeindruckender und tiefgehender Animationsfilm aus dem Hause Pixar, der es schafft mit nur wenigen Worten unglaubliche Emotionen zu erzeugen. Der einzigartige Film, welcher teils äußerst sozial-kritische Themen behandelt, beweist zum wiederholten Mal das Talent des Animationsstudios, welches es immer wieder schafft anspruchsvolle Themen für Kinder wie auch Erwachsene schmackhaft zu gestalten. Pixar sind und bleiben die unangefochtenen Meister der Kinderunterhaltung. Detail-Arbeit vom Feinsten, ein großartiger Anfang (des Film) und Liebe in jeder Szene.

Mit Abstand der beste deutsche Film aller Zeiten! Eigenständig, einflussreich und flott. Ich war überrascht wie gut er ist. Gute Schauspieler, interessante Ideen, geniale Kamera und Schnitte. Auch gerade wegen seines Alters sowie der Kulisse sehr interessant. Auch wenn ich die angewendeten Stilmittel verstehe, mäßige BR-Bildqualität.

Dustin Hoffman wurde mit seinem Porträt des von einer nebulösen Abneigung gegen den leeren Materialismus seiner Eltern umgetriebenden Bejamin Braddock zum Star. Zeitloser Anschaubefehl!

Geschichte und Animation sind wenig spektakulär, aber die Charakterisierung und die Musik, geben dem Film sein besonderes Flair. Zudem war es der letzte Zeichentrickfilm, dessen Produktion Walt Disney persönlich überwachte.

Das erste Kapitel dieses Films alleine muss jeder gesehen haben! Der Soundtrack, der auch vor experimenteller Chormusik nicht zurückschreckt, lässt sofort Bilder vor dem geistigen Auge erstehen.

Im Gegensatz zu anderen Western, erhebt El Topo nicht den Anspruch von Naturalismus und historischer Genauigkeit. Die dargestellte Welt ist eine sehr persönliche Landschaft, ein Schauplatz für den Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt.

Vielleicht das gelungenste Gemeinschaftswerk der Zucker Brüder und Jim Abraham. Der Film ist im wesentlichen eine Parodie auf die Katastrophen Filme der 70er. Immer wieder gut!

Die außergewöhnlichen Kampfszenen sind in schwarzweiß gedrehte Halluzinationen aus berstenden Glühbirnen, spritzenden Körpersäften und brutalen Schlägen, denen Kameramann MIchael Chapman auf Rollschuhen nahe rückte.

Die großartige Mischung aus Abenteuer, Humor, Effekten, Eskapismus und hervorragenden Schauspielern wurde oft imitiert. Doch an das Steven Spielberg Spektakel kam nur selten ein Blockbuster heran.

Gruseleffekte und schwarzer Humor liegen dicht nebeneinander. Rich Bakers außergewöhnliche Werwolf-Effekte veranlassten Michael Jackson, ihn für sein Musikvideo Thriller zu engagieren. Klasse Film, nicht umsonst einer der Lieblinge von Edgar Wright.

Einer der traurigsten Filmerlebnisse meiner Kindheit. Der Film spricht das Kind in uns an und klopft den härtesten, coolsten Zuschauer weich.

Mann könnte sich fragen, warum die Familie nicht einfach packt und wegfährt, aber der gesunde Menschenverstand ist hier auf die hinteren Ränge verbannt. Kann man machen.

Wim Wenders drehte mit Paris, Texas einen der archetypischen Filme der 80er Jahre. Seine europäisch geprägte Ästhetik - von Kameramann Robby Müller in starken Landschaftsbildern umgesetzt - passt hervorragend zum amerikanischen Selbstverständnis von Drehbuchautor Sam Shepard. Außerdem hörenswert ein angenehmes Audiokommentar für den Rewatch.

Was für ein Wachsinnsritt auf den unser der Werner Herzog da mitnimmt. Verglichen mit Herzogs Konquistadoren-Geschichte Aguirre der Zorn Gottes ist Fitzcarraldo geradezu unschuldig.

Heute kann man über Tanz der Teufel eigentlich nur noch lachen, vor allem wenn man seine Fortsetzungen von 1987 und 1993 berücksichtigt. Aber hier steckt so viel Liebe und Detailverliebtheit drin!

Mit einem futuristischen Produktionsdesign, dass laut der großen Fangemeinschaft oft kopiert, aber nie übertroffen wurde, ist dieses SciFi Meisterwerk eines der Wichtigsten seiner Art. Kunstvoll, einzigartig, nachdenklich.

Der Film ist einer der ersten, in dem zerplatzendes, blutendes Fleisch zu Bildern von surrealer Schönheit stilisiert wird. Spannend bis zur letzten Minute!

Obwohl Paul W.S. Anderson's (mit dimensions-weitem Abstand) bester Film ein sehenswerter Zusatzcontent für "Dead Space"-Fans (wie mich) ist, mit einer unglaublich dichten Atmosphäre, schaurigen Traumsequenzen (gespickt mit einer Reihe an Jump-Scares) genau den Geschmack des Genrefans trifft, sind es diverse sehr ärgerliche Logiklücken und Klischees, die dem derben USK16-Splatterfest ihre Glaubwürdigkeit rauben. Der Streifen hätte mehr sein können. Trotzt des verschenkten Potenzials aber einen Blick wert, denn der Ausflug auf die Event Horizon ist durchgängig unterhaltsam (auch beim zweiten Mal).