Kritiken von "nalamuc"

The Man Who Wasn't There

Krimi, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "nalamuc" am 28.03.2021
Guter Streifen, der sich allerdings durch zwei seiner Grundelemente selbst etwas den Wind aus den Segeln nimmt: 1) Den Film-Noir-Gag, dass der Held kein Cop oder Detektiv sondern langweiliger Frisör ist der 2) passiv ohne eigenen Antrieb durch den (selbst erzählten) Plot getrieben wird. Das macht die Handlung dann natürlich auch nicht gerade außergewöhnlich mitreißend. Wie immer spitze bei den Coens sind hingegen die Dialoge, die Kameraeinstellungen und die Leistung der Schauspieler. Der Cast ist einfach klasse und fast jede Rolle perfekt besetzt. Generell sollte man sich für den Film Zeit lassen - zum absoluten Meilenstein fehlt aber irgendwas.

ungeprüfte Kritik

In Zeiten des abnehmenden Lichts

Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "nalamuc" am 19.02.2018
Alles in allem ein gelungenes Kammerspiel mit überzeugender Besetzung, das die letzten Tage der DDR mit den Lebenslinien seiner Protagonisten kreuzt. Bruno Ganz spielt den alten SED-Bonzen mit einer realistischen Mischung aus Tatterigkeit und Böshaftigkeit, und auch der Rest des Ensembles passt gut in die verblichene Ost-Kulisse. Der bisweilen eingestreute Humor ist wohl der Versuch, die doch eher hoffnungslose Situation nicht allzu dramatisch erscheinen zu lassen. Und die Sowjet-Historie des Stiefsohns als umspannender Rahmen wirkt ein wenig aufgesetzt. Trotzdem insgesamt sehr sehenswert, zumal der Film kaum Längen zeigt.

ungeprüfte Kritik

The Homesman

Der bittere Traum von Freiheit.
Western

The Homesman

Der bittere Traum von Freiheit.
Western
Bewertung und Kritik von Filmfan "nalamuc" am 13.01.2016
Es fällt mir außerordentlich schwer, mich auf die Schnelle zu entscheiden, ob ich diesen Film für sehr gelungen oder eher missglückt halten soll. Fakt ist, dass es ungefähr in der Mitte einen starken Bruch gibt. Ungewöhnlich, aber nicht schlecht, da man sich ungefähr zu diesem Zeitpunkt fragt, wie das (Happy) End denn wohl aussehen mag. Doch Pustekuchen, die Geschichte nimmt eine Wendung, die mitunter fast schon surreale Szenen zu bieten hat. Würde man sich an einem Resümee versuchen, wäre wohl das Fazit: Es ist kompliziert, auch und besonders im Wilden Westen. Dass Tommy Lee Jones und Hilary Swank großartige Arbeit leisten, muss wohl nicht extra erwähnt werden.

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Under the Skin

Tödliche Verführung
Science-Fiction, Thriller

Under the Skin

Tödliche Verführung
Science-Fiction, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "nalamuc" am 20.11.2015
Definitiv kein normaler Film: Extrem beeindruckende, surreale Bilder, etwa wenn das Alien seine Opfer "verspeist"stehen minutenlangen Autofahrten gegenüber, in denen die Kamera einfach mitläuft und scheinbar gar nichts passiert. Manche Szenen wie das Unglück am Strand und das schreiende Baby sind nur schwer zu ertragen, wobei es den Machern des Streifens eben extrem gut gelungen ist, die Geschehnisse aus der Sichtweise des Aliens darzustellen. Das zieht sich bis zum Ende durch, wenn die bisher mordend umherziehende Außerirdische selbst in die Rolle des Opfers gerät. Also: Schwierig, schwankend zwischen verstörend und banal, surreal, phantastisch. Dieser Film ist definitiv Kunst, und daran scheiden sich ja fast immer die Gemüter. Wer experimentell-anspruchsvolle Produktionen mag, sollte aber unbedingt reinschauen!

ungeprüfte Kritik

Nightcrawler

Jede Nacht hat ihren Preis.
Thriller

Nightcrawler

Jede Nacht hat ihren Preis.
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "nalamuc" am 20.11.2015
Hui. Sehr hart, dem scheinbar emotionslosen Sensations-Fotografen bei der Arbeit zuzusehen und wie er dabei wortwörtlich über Leichen geht. Ohne moralisch werten zu wollen, hält der Film unserer heutigen Gesellschaft den Spiegel vor, und das Bild, das sich darin abzeichnet, ist nicht schön. Überrascht hat mich die doch recht starke Kapitalismuskritik - während der Hauptdarsteller zwar scheinbar keine Gefühle im Leib hat, beherrscht er das 1&1 der freien Marktwirtschaft perfekt und bemisst ein menschliches Leben lediglich nach seinem wirtschaftlichen Wert. Schlimm, in der heutigen Welt aber eher der Normalfall. Auch die Bilder sind gut in Szene gesetzt und die Darsteller wirken allesamt authentisch, so dass dieser Streifen für mich schon jetzt ein kleines Meisterwerk ist.

ungeprüfte Kritik

Der Knochenmann

Jetzt ist schon wieder was passiert... Nach dem Roman von Wolf Haas.
Krimi, Komödie

Der Knochenmann

Jetzt ist schon wieder was passiert... Nach dem Roman von Wolf Haas.
Krimi, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "nalamuc" am 04.08.2015
Für mich bislang fast der beste und einprägsamste Brenner-Krimi, was neben dem Hauptdarsteller vor allem an fantastischen Nebendarstellern wie Birgit Minichmayr und vor allem Josef Bierbichler liegt. Der bringt, angesprochen auf seine Unfreundlichkeit als Wirt, auch das beste Zitat des Films: "Des is koa Gasthof, des is a Wirtshaus!" Die Romanze von Brenner mit der Bedienung Birgit ist nett anzuschauen, und wer die Coen-Brüder mag, wird am Knochenmann eh seine Freude haben aufgrund so mancher grotesk-surrealen Szene – man denke nur an den osteuropäischen Zuhälter, der im Rollstuhl auf dem Alpenpass der österreichischen Polizei begegnet. Von der Story her wohl gewollt aber manchmal etwas anstrengend ist, dass sich der Kriminalfall eigentlich komplett um Brenner herum abwickelt, ohne dass dieser weiß, was eigentlich läuft. Er ganz am Schluss erst erkennt er dann, was überhaupt Sache ist. Ach ja: Vegetarier und Leute, die kein Blut sehen können, sollten bei diesem Streifen manchmal beide Augen zudrücken.

ungeprüfte Kritik

Silentium

Jetzt ist schon wieder was passiert.
Komödie, Krimi

Silentium

Jetzt ist schon wieder was passiert.
Komödie, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "nalamuc" am 04.08.2015
Nachdem ich unlängst im Kino mit 'Das ewige Leben' den vierten Teil der Brenner-Reihe gesehen habe, war es an der Zeit, sich auch die ersten drei Filme noch einmal zu Gemüte zu führen. Der Zweite, 'Silentium', bricht gleich in zwei Parallelwelten ein, nämlich zum einen die der Kirche und zum anderen die der Salzburger Festspiele. Dabei ist wenig verwunderlich, dass der Streifen an beiden Institutionen kein gutes Haar lässt, natürlich immer in Verbindung mit dem typischen Brenner-Humor. Die Besetzung stimmt auch diesmal, mit (Neben)Darstellern wie Joachim Krol und Jürgen Tarrach kann man auch nicht viel falsch machen. Ich persönlich fand den Tatort Kirche / Kloster fast schon etwas abgedroschen, was dem insgesamt guten Film aber keinen Abbruch tut. Für Hader / Brenner / Haas-Fans ein Muss, und für den Rest eine auf jeden Fall unterhaltsame Krimi-Komödie.

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Komm, süßer Tod

Bei Notruf Mord
Komödie, Krimi

Komm, süßer Tod

Bei Notruf Mord
Komödie, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "nalamuc" am 30.04.2015
Gelungener Auftakt der Brenner-Reihe mit einem richtig jung wirkenden Josef Hader. Insgesamt sehr gute Besetzung, lediglich Barbara Rudnik als nahezu einzig perfekt hochdeutsch sprechende Rolle hat meiner Ansicht nach irgendwie nicht so richtig reingepasst. Als etwas langatmig habe ich die Verfolgungsjagd am Ende des Films empfunden. Sonst aber ein sehr kurzweiliger Austria-Krimi, der den Schwerpunkt im Vergleich zu den weiteren Folgen stärker auf Komödie denn Tragödie legt. Das aber immer in einer gelungenen Mischung, die nicht zu gewollt ist und auch nicht zu flach. Witzig fand ich die Untertitel Österreichisch-Deutsch, auf die man im jüngsten Brenner "Das ewige Leben" meiner Erinnerung nach verzichtet hat.

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Grand Budapest Hotel

Komödie, Drama

Grand Budapest Hotel

Komödie, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "nalamuc" am 03.11.2014
Wie sagte meine Gefährtin doch so schön: Nur in einem Wes Anderson-Film reden, gucken und bewegen sich die Darsteller auf diese ganz spezielle Art. Tolle Bilder, klasse Kostüme, irre Kameraeinstellungen und eine illustre Riege von 1A-Schauspielern mit viel Spaß an der Arbeit machen diesen Streifen zu etwas ganz Besonderem. Leichte Verwirrung aufgrund des üppigen Personals und manchmal fast zu ausgefeilter Dialoge gibt es gratis dazu. Recht kurz und knapp aber sehr gelungen sind die Specials wie Bill Murrays Mini-Führung durch Görlitz.

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Liberace

Zu viel des Guten ist wundervoll.
Drama, Musik

Liberace

Zu viel des Guten ist wundervoll.
Drama, Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "nalamuc" am 27.10.2014
Eher ungewöhnlicher Hollywood-Streifen, der gerade aus diesem Grund und der illustren Besetzung wegen natürlich in aller Munde war. Von allen klasse gespielt, interessantes Setting, irre Kostüme. Von der Ausstattung her macht Soderbergh so schnell keiner was vor. Schwuler Hintergrund hin oder her - letztendlich geht es schlicht darum, wie sich ein ungleiches Paar findet und dann letztendlich wieder auseinander lebt. Mit der Identifikation tat ich mir etwas schwer - ich war mir auch am Schluss nicht sicher, ob ich Liberace für einen im Kern liebenswerten Menschen oder einen neureichen Arsch halten soll.

ungeprüfte Kritik

The Wolf of Wall Street

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "nalamuc" am 07.10.2014
An diesem Film scheiden sich ja die Geister. Manche meinen, die Maßlosigkeit sei übertrieben dargestellt. Das finde ich nicht - sogar in Deutschland gab es Scharlatane, die den Kunden das Geld aus der Tasche gezogen haben und hedonistisch gefeiert haben, als gäbe es kein Morgen. Andere sagen, die dargestellten Orgien seien zu langatmig. Dem stimme ich teilweise zu, das hätte man etwas straffen können. Der wohl schwerste Vorwurf lautet, dass der Streifen die Abzocker-Mentalität verherrlichen würde. Auch das finde ich - gerade in Anbetracht des Endes - nicht unbedingt. Allerdings zeigt die Produktion halt einfach, worum es in unserer Gesellschaft hauptsächlich geht: Geld und Status. Wer das noch nicht gemerkt hat, der bekommt vom Wolf der Wall Street natürlich auf unangenehme Weise den Spiegel vorgehalten.

ungeprüfte Kritik

Finsterworld

Nach dem Drehbuch von Bestsellerautor Christian Kracht.
Drama, Deutscher Film

Finsterworld

Nach dem Drehbuch von Bestsellerautor Christian Kracht.
Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "nalamuc" am 23.09.2014
Insgesamt sehr ungewöhnlicher Streifen mit teilweise etwas gestelzten Dialogen, bedingt wohl durch die Übernahme ganzer Passagen aus dem gleichnamigen Roman. Mich hat der Film mit einem unguten Gefühl in der Magengegend hinterlassen. Hier gewinnen nicht die Guten und die Welt ist alles andere als ideal und heil. Aber ich vermute, genau das wollte die Regisseurin zeigen. Gelungenes Experiment - wer allerdings auf Mainstream steht, sollte einen großen Bogen um diese Scheibe machen.

ungeprüfte Kritik