Kritiken von "Christmano"

Death Proof

Todsicher
Thriller, Action

Death Proof

Todsicher
Thriller, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 12.03.2010
Ein Exploitation-Film von Quentin Tarantino aus dem Jahr 2007 und gleichzeitig sein Anteil am Grindhouse-Double-Feature. Eine Mädchen-Bande macht in Texas Party und wird subtil von "Stuntman Mike", einem mysteriösen, ambivalenten Mann mit "todsicherem" Stuntman-Fahrzeug verfolgt. Nachts löscht er die Mädchen brutal auf der Straße aus; er selbst wird verletzt und kommt ins Krankenhaus - Vorsatz ist ihm nicht nachzuweisen. Der Sheriff vermutet mehr dahinter, er zieht sich aber auf den Standpunkt zurück, nur dafür sorgen zu müssen, dass Mike es nicht in Texas tut, wenn er es nochmal tut. Szenenwechsel nach Tennessee: Wieder findet Mike eine Gruppe von Frauen, die er verfolgen kann. Diese leihen sich einen Dodge Challenger aus um damit "Schiffsmast" zu spielen. Währenddessen rammt Mike in seinem gewohnten Spiel das Fahrzeug, aber das Blatt wendet sich: Die Frauen schießen ihn an, verfolgen ihn und bringen ihn zur Strecke. Das surreale an diesem Film ist, dass er kaum Handlung besitzt und die Motive der Einzelpersonen unbekannt bleiben. Dennoch ist er nie langweilig und lebt von den großartigen Dialogen. Tarantino spielt zudem stark mit dem Schnitt, lässt es so aussehen, als würden Szenen fehlen, wechselt zwischendurch in Schwarz-Weiss und gibt dem Film einen 1970er-Jahre-Look: Ohne dass er inhaltlich vollständig dazu passen würde.

ungeprüfte Kritik

Inglourious Basterds

Ein rasanter Trip auf dem dreckigen Pfad der Vergeltung.
Kriegsfilm

Inglourious Basterds

Ein rasanter Trip auf dem dreckigen Pfad der Vergeltung.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 07.03.2010
Inglourious Basterds ist ein Film, der spaltet: Entweder liebt man ihn oder man hasst ihn. Regisseur Quentin Tarantino versammelte für seinen Kriegsfilm aus 2009 viele Hochkaräter: Brad Pitt, Christoph Waltz, Diane Kruger, Daniel Brühl, Til Schweiger, Gedeon Burkhard und Mike Myers; wobei Tarantino bewusst einen Schwerpunkt auf deutschsprachige Schauspieler legte, da der Film teilweise als "Original mit Untertiteln" gezeigt wird. Im besetzten Frankreich spürt der SS-Standartenführer Hans Landa (Christoph Waltz), ein äußerst perfider Charakter, Juden auf. In der Einstiegsszene lässt er eine unter den Dielen eines Hauses versteckte Familie töten, einzig die Tochter Shosanna (Mélanie Laurent) kann nach Paris fliehen und führt dort unter falschem Namen ein Kino. In Großbritannien stellt derweil Lt. Aldo Raine (Brad Pitt) eine jüdische Spezialeinheit zusammen, die hinter den feindlichen Linien deutsche Soldaten töten soll. Sie wenden Guerillataktiken an, skalpieren ihre Opfer und brandmarken die wenigen Überlebenden. Dadurch gewinnen sie schnell an zweifelhaftem Ruhm und bekommen den Namen "Basterds". In Paris wird Shosanna durch den Scharfschützen Fredrick Zoller (Daniel Brühl) bedrängt, der isoliert in einem "Vogelnest" 250 gegnerische Soldaten in drei Tagen tötete. Er sorgt dafür, dass der Propagandafilm über seine Geschichte in Shosannas Kino uraufgeführt wird; Shosanna trifft deshalb auf Landa, den Mörder ihrer Familie. Sie beschliesst daher, am Tag der Vorführung ihr eigenes Kino abzubrennen und die Führungsebene der Nazis damit auszulöschen. Da auch der "Führer" an dieser Filmvorführung teilnehmen will, bekommen die Basterds den Auftrag, den Filmabend wortwörtlich zu sprengen - hier synchronisieren sich die Geschichten. Shosanna schneidet mitten in den Film eine Szene, in der nur ihr Kopf in Überlebensgröße vor den Nazi-Granden schwebt; sie offenbart darin ihre jüdische Herkunft und erklärt den Anwesenden ihren Tot. Das Kino brennt nieder, alle sterben - und dass, obwohl Landa den Plan aufgedeckt hat. Er lässt die Basterds aber gewähren und platziert noch eine Bombe unter Hitler - um ungestraft überlaufen zu können. Das gelingt ihm auch, allerdings wird er zuvor wie alle Überlebenden von den Bastards gebrandmarkt. Der Film wirft einige Fragen an einen selbst auf, weil man sich mit den zutiefst bösen Charakteren durchaus identifizieren kann und durch die Einbettung in die Geschichte des Films bestimmte Greultaten nicht als so negativ empfindet, wie sie eigentlich sind. Die Nazis werden hier Opfer ihrer eigenen Vorgehensweisen, werden diese dadurch moralisch akzeptabel? Inglourious Basterds ist ein großartiger Film und wenn man die übliche Tarantino-Brutalalität erträgt und das Ganze als Film und nicht als Geschichtsdokumentation mit unendlicher Geschichtsklitterung sieht, sorgt er für gute Unterhaltung.

ungeprüfte Kritik

Dogville

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 01.03.2010
Ein vom Setting her überraschender Film, denn Lars von Triers "Dogville" ist Film gewordenes Theater. Der schwarze Bühnenraum trägt nur Fragmente von Häusern, die Wände sind in Weiss auf dem Boden abgezeichnet. In Sprühschablonenschrift sind die Straßennamen, besondere Orte und die Bewohner der Häuser abgetragen. Der Horizont färbt sich weiss oder schwarz, hat jedoch keine Tiefe. Dogville ist ein Ort in den Rocky Mountains, der in einer Sackgasse in den Bergen liegt. Die Menschen sind arm und eine eingeschworene Gemeinschaft. Eines Tages flieht Grace (Nicole Kidman) vor Gangstern in diesen Ort und ein junger Mann überredet die Dorfgemeinschaft, ihr Zuflucht zu gewähren. Als Gegenleistung muss sie für die Dorfbewohner eine zunehmend steigende Menge an Arbeit verrichten und wird immer mehr entmenschlicht. Am Ende - als sie bereits in Ketten zum reinen Gebrauchsgegenstand verkommen ist - begeht ihr engster Vertrauter Verrat und die Gangster kehren zurück. Wir erfahren, dass Grace die Tochter des Bosses ist und sie bittet um Gnade für die Bewohner des Dorfes. Es entsteht ein Diskurs über die Frage, wer arroganter ist: Der Vater, der über die Leben anderer Menschen bestimmt oder Grace, die für alles Verständnis hat und selbst die Bewohner von Dogville nicht an moralischen Standards misst. Grace erkennt, lässt alle Bewohner töten und Dogville abbrennen. Eine großartige, dreistündige Theateraufführung über eine verrottete Gesellschaft, Rache, die Hilflosigkeit von Flüchtlingen und eine klassische Demonstration des Stockholmsyndroms.

ungeprüfte Kritik

Big Fish

Der Zauber, der ein Leben zur Legende macht.
Drama, Fantasy

Big Fish

Der Zauber, der ein Leben zur Legende macht.
Drama, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 28.02.2010
Ein zauberhaftes Drama über das Geschichtenerzählen, Regie führte Tim Burton - selbst einer der besten Geschichtenerzähler. Der Film aus 2003 basiert auf dem gleichnamigen Roman von Daniel Wallace. Zur Besetzung gehören unter Anderem Ewan McGregor, Danny DeVito, Steve Buscemi und Helena Bonham Carter; weniger bekannte Schauspieler aus anderen Burton-Filmen tauchen als Konstanten auf. Edward Bloom schmückt die Geschichte seines Lebens gerne ein wenig aus und ist ein großartiger Geschichtenerzähler - sehr zum Leidwesen seines eher nüchternen Sohnes William. Als er die Hochzeit seines Sohnes für eine Erzählung missbraucht, trennen sich ihre Wege. Erst als sein Vater im Sterben liegt, kehrt William zurück und sucht nach dem wahren Kern der fantastisch erzählten Geschichte seines Vaters. Zum Schluss muss er seinem stark geschwächten Vater das letzte Kapitel seines Lebens erzählen und wird selbst zum Fantasten. Eine schwelgerisch erzählte Geschichte mit tollen Bildern und Ideen, die in einer Mischung aus Freude und Traurigkeit endet und einen nicht unberührt lässt.

ungeprüfte Kritik

Erbarmungslos

Western
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 19.02.2010
Ein Western von Clint Eastwood aus dem Jahr 1992, in den Hauptrollen: Gene Hackman, Morgan Freeman und Clint Eastwood selbst. William Munny (Eastwood) und Ned Logan (Freeman) sind zwei einst gefürchtete Killer die sich zur Ruhe gesetzt haben und ein ruhiges Leben führen. Als zwei Cowboys in "Big Whiskey" eine Prostituierte schwer zurichten greifen sie ein letztes Mal für ein Kopfgeld zu den Waffen - inklusive Massaker, finalem Showdown und einsamem Ritt in die Prärie.

ungeprüfte Kritik

Willkommen bei den Sch'tis

Über 20 Millionen Franzosen können nicht irren!
Komödie

Willkommen bei den Sch'tis

Über 20 Millionen Franzosen können nicht irren!
Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 13.02.2010
Ein liebenswerter Film über Vorurteile, Gastfreundschaft und die Unterschiedlichkeit der Menschen. Die Komödie "Willkommen bei den Sch'tis" stammt aus dem Jahr 2007 und vom französischen Regisseur Dany Boon, der zudem auch das Drehbuch verfasste und eine Hauptrolle übernahm. Boon, verwurzelte in der nordfranzösischen Region Nord-Pas-de-Calais, nimmt den französischen Nord-Süd-Konflikt - das Weißwurstäquatoräquivalent liegt hier auf der Linie Bordeaux-Paris-Metz - sowie die in seiner Heimat übliche picardische Sprache auf die Schippe. Phillipe (Kad Merad) ist Leiter einer Postfiliale und will an die Côte d’Azur versetzt werden. Als auffliegt, dass er sich dafür als Behinderter ausgegeben hat, wird er nach Bergues straffversetzt und bekommt Geschichten über die arktisartigen Temperaturen und die beschränkten Bewohner erzählt. Als er dort ankommt, leidet er zwar unter der eigentümlichen Sprache, wird aber von der Gastfreundschaft der Menschen überwältigt. Um seine Frau in ihrem neuen fürsorglichen Stadium zu halten und seine Ehe zu retten, pflegt er die Vorurteile, bis eines Tages seine Frau aus Solidarität mit in den Norden kommt. Für den Film wurde extra eine Kunstsprache entwickelt, um die Unterschiede des Picardischen zum Französischen in die deutsche Fassung übertragen zu können. Ein sehr lustiger Film mit viel Sprachwitz und interessanten Charakteren.

ungeprüfte Kritik

Slumdog Millionär

Drama, Lovestory

Slumdog Millionär

Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 06.02.2010
Ein Bollywood-Drama von Danny Boyle auf der Basis von Vikas Swarups Roman "Q & A". Der Film wurde mit acht Oscars geradezu überschüttet - und das zu Recht. Den äußerer Handlungsrahmen bildet die Fernsehsendung "Wer wird Millionär?" an der der Straßenjunge Jamal Malik teilnimmt und sich bis zum Gewinn vorarbeitet. Die Fragen kann er erstaunlichweise zumeist beantworten, weil er mit der jeweiligen Antwort dramatische Erfahrungen in seinem Leben verbindet. In Rückblenden wird der Zuschauer in die Lösungsherkunften eingeweiht: Vom Aufwachsen in den Slums, dem Tod der Mutter, die Verschleppung zum Betteln, der extreme Streit zwischen Brüdern und die Geschichte seiner großen Liebe Latika. Am Ende gewinnt er mit Glück alles; eine schöne Geschichte vor brutalem Hintergrund, genial insziniert.

ungeprüfte Kritik

Der Pate 2

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 19.01.2010
Eine wirklich gute Fortsetzung des ersten Teils. Gezeigt wird in Flashbacks die Geschichte von Don Corleone; die Ermordung seiner Familie und das Auswandern in die Vereinigten Staaten. Gleichzeitig wird die Geschichte seines Sohnes Michael vor dem Hintergrund der amerikanischen Zeitgeschichte geschildert. Ein leiser und ruhiger Film, der spannende Einblick in Mafia-Verhalten zeigt. Italienisch-Sprechende werden sich über die vielen nicht-synchronisierten Szenen freuen.

ungeprüfte Kritik

Mickey Blue Eyes

Mafioso wider Willen. Eine unwiderstehlich romantische Komödie.
Komödie, Krimi

Mickey Blue Eyes

Mafioso wider Willen. Eine unwiderstehlich romantische Komödie.
Komödie, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 18.01.2010
Der etwas andere Mafia-Film aus dem Jahr 1999 von Kelly Makin. Michael Felgate (Hugh Grant) ist Aktionator in New York und in Gina Vitale (Jeanne Tripplehorn) verliebt. Auf seinen Heiratsantrag reagiert sie abweisend, denn ihr Vater ist Mitglied der Mafia und sie sich sicher, dass sie Michael dadurch verlieren wird. Nach der Verlobung laufen Michaels Geschäfte plötzlich besser: Die Lieferanten sind zum ersten Mal pünktlich und die Konkurrenz brennt aus. Und das nicht ohne Grund; schlagartig ist Michael mittendrin im Geldwäsche-Geschäft. Als bei einer Auseinandersetzung ein Querschläger das "Familienmitglied" Johnny tötet, muss er als Little Mickey Blue Eyes aus Kansas City nicht nur sein Leben retten, sondern auch das von Gina. Eine turbulente und überraschende Komödie die ohne großen Tiefgang zumindest eines sicherstellt: Eine gute Abendunterhaltung.

ungeprüfte Kritik

Donnie Darko

Fürchte die Dunkelheit.
Fantasy, Drama

Donnie Darko

Fürchte die Dunkelheit.
Fantasy, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 15.01.2010
Ein Film, der einen völlig ratlos zurücklässt. Donnie Darko ist das Regiedebüt von Richard Kelly aus dem Jahr 2001 und war im Kino ein Flop - auf DVD gewann er schnell eine Fangemeinde. Der Film spielt im Jahr 1988 und Donnie ist ein normaler jugendlicher, der allerdings in psychatrischer Behandlung ist. Eines Nachts erscheint ihm Frank, ein Wesen in einem Hasenkostüm, der ihn aus dem Haus lockt und so vor dem Einschlag einer Flugzeugturbine bewahrt. Frank überzeugt ihn zu weiteren Taten: Zum Fluten seiner Schule und zum Abfackeln eines Hauses, in dem sich ein Studio für Kinderpornos befindet. Die Zeit tickt in einem Countdown rückwärts und irgendwann erfährt man, dass Donnie das Opfer eines Risses im Raum-Zeit-Kontinuums ist und der Film sich um Zeitreisen dreht. Als der Tag kommt, an dem die Flugzeugturbine erst abreisst, lässt sich Donnie lachend von der Turbine töten und das Paralleluniversum kollabiert. So die Interpretation des Regisseurs. Aber ist das logisch und voll nachvollziehbar? Zweifel sind angebracht, auch wenn breiter Interpretationsspielraum bei einem Film meist ein gutes Zeichen ist.

ungeprüfte Kritik

Eraserhead

Thriller, 18+ Spielfilm, Action

Eraserhead

Thriller, 18+ Spielfilm, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 12.01.2010
Natural Born Killers sollte der erste Film von Quentin Tarantino werden. Da er keine Finanzierung bekam, drehte er Reservoir Dogs und Oliver Stone verfilmte eine Adaption seines Drehbuchs im Jahr 1994. Natural Born Killers ist ein extrem gewalttätiger und blutrünstiger Film, der die Geschichte von Mickey und Mallory zeigt, die mordend durch die USA ziehen. Eine moderne Verfilmung von Bonnie und Clyde, die aber auch weitere Fragen an unsere Gesellschaft aufwirft; die Medienkritik übt. Während auf dem Bildschirm Menschen mit den Tätern sympathisieren, fragt man sich, warum man selbst keine Abscheu gegenüber ihnen empfindet: Weil sie die einzige Konstante des Films sind, weil sie eine schlimme Vorgeschichte haben. Gleichsam irritieren einen Einschübe wie die sitcomhafte Vorstellung der Vergangenheit von Mallory oder die subliminalen Bilder, die wie Stroboskoplichter aufblitzen - auch technisch ein interessant gemachter Film. Politisch spannend wird das Ganze dann, wenn man die Folgen des Films betrachtet: Nachahmungstäter, wie die beiden Schüler der Columbine High School, die 1999 Amok liefen und diesen Film als ihren Lieblingsfilm angaben. Und schon ist man wieder mitten drin, in der Medienkritik.

ungeprüfte Kritik

Burn After Reading

Wer verbrennt sich hier die Finger?
Krimi, Komödie

Burn After Reading

Wer verbrennt sich hier die Finger?
Krimi, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "Christmano" am 03.01.2010
Eine völlig abgedrehte Agentenstory von Ethan und Joel Coen in schauspielerischer Bestbesetzung: Brad Pitt, George Clooney, John Malkovich und Tilda Swinton haben teils so ungewohnte Rollen, dass man sich fragt, ob das für ihr Image wirklich gut ist. Für den Zuschauer bleibt letzendlich eine verwirrende, zwischendurch völlig zusammenhangslos erscheinende Geschichte mit wirren Charakteren, genialen Winkelzügen und bizarren Situationen. Coen-Skurrilität auf absolutem Maximalniveau und daher ein definitives Must-View.

ungeprüfte Kritik