Der Mörder in mir - Keiner sah es kommen...
18+ Spielfilm, Thriller, Krimi
Der Mörder in mir - Keiner sah es kommen...
18+ Spielfilm, Thriller, Krimi
Michael Winterbottom gelingt es mit "The Killer Inside Me" eine grandiose Charakterstudie eines Psychopathischen Mannes auf die Beine zu stellen, was sich nicht nur durch die bildgewaltigen Gewaltszenen wiederspiegelt die durchaus auf den Magen schlagen können, sondern auch durch das komplett kranke Verhalten des Hauptdarstellers der von einem großartig agierenden Casey Afleck verkörpert wird. Im großen und ganzen ist der Film generell gut besetzt, Jessica Alba und Kate Hudson wirken einfach unheimlich attraktiv, ist aber auch kein Wunder wenn die hübschen Damen hauptsächlich leicht bekleidet in ihre Rollen schlüpfen dürfen und sich mit ihren hübschen Körpern halb Nackt über Betten rekeln, von einem Simon Baker hatte ich mir jedoch mehr erhofft. Im Grunde gelingt es Winterbottom dem Zuschauer mit dieser Romanverfilmung eine kranke und unheilbare Psyche näher zu bringen, der Noir Klassiker von Jim Thompson wurde filmisch vor allem optisch nett umgesetzt. Die Kulisse ist atmosphärisch, wirkt kultverdächtig, man fühlt sich gut in das Jahr 1956 hineinkatapultiert, und das nicht nur durch die Kleidung, Autos und musikalische Untermalung, sondern auch weil das gezeigte so echt wirkt.
Trotzdem muss man sich auf das Geschehen einlassen können, da der Ablauf ziemlich Zäh daherkommt, ein Film der langwierig agiert, die Regie lässt sich Zeit die kranke Persönlichkeit des Lou Ford bis auf den letzten Tropfen des psychotischen Verhaltens herauszukitzeln, was dazu führt das der Handlungsverlauf öfter mal wie ein langgezogenes ausgekautes Kaugummi wirkt, was für kleine Gähnanfälle sorgen kann, was leider auf den Spannungsgrad drückt. Ansonsten aber eine durchaus intelligent inszenierte Geschichte, mit ein paar kleinen brutalen Szenen, die durchaus gewalttätig daherkommen, aber auch ein großes Stück Erotik baut Winterbottom in das kranke Spektakel ein. "The Killer Inside Me" erinnert leicht an "American Psycho" oder an "Psycho" mit Anthony Perkins, wobei er dann doch noch seinen eigenen Weg findet. Ein Film der den Zuschauer zwischen Genie und Wahnsinn stellt. Man sollte sich aber für Psychothriller interessieren, sonst könnte es passieren das man sich langweilt, da man hier keine Actionsequenzen erwaten sollte. So richtig als Serienmörder Studie verkauft sich das ganze auch nicht, es wird eher versucht die Geschichte aus der Sicht eines psychotischen Menschen zu erzählen, was allerdings sehr gut gelingt! Die Dialoge fand ich einfach super, hauptsächlich lebt der Film aber durch seine top agierenden Schauspieler, was dazu führt das man als Zuschauer über ein paar inhaltliche Schwächen drüber hinweg sieht.
Fazit : Stilsicher aber ziemlich spannungsarmer Film, der aus meiner Sicht zu langatmig ist und viel Zeit mit unnötig in die Länge gezogenen Szenen verschwendet. Zwar möchte alles irgendwie gut zusammenpassen, aber ein Stückchen mehr Tempo hätte dem Film nicht weh getan. Ansonsten aber unterhaltsam und optisch gut umgesetzt! Kameraarbeit, musikalische Untermalung sind vollkommen in Ordnung. Auch verkauft sich "The Killer Inside Me" nicht unnötig kompliziert, der Werdegang des Psychopathen ist verständlich dargestellt! Auf jeden Fall ein gutes Psychofilmchen, das man genießen kann wenn man mit langsamen Erzählweisen kein Problem hat. Wer es bis zum Ende aushält, wird nicht enttäuscht sein.
ungeprüfte Kritik