Fantasy, Action
Bewertung und Kritik von
Filmfan "videogrande" am 24.05.2014Bryan Singer hat wieder die Regie übernommen und dies ist in einigen Teilen deutlich zu spüren. Im Großen und Ganzen kann mich der Film sehr begeistern, weil in ihm wieder eine gewisse Tiefe steckt, er voller guter Ideen und Schauwerte ist, ausgefeilte Dialoge hat und sich auch viele Gaststars aus den vorhergehenden Teilen wiederfinden. Aufwändige Kulissen und Kostüme waren notwendig, um die 70er Jahre auferstehen zu lassen. Soweit so toll! Jedoch gibt es auch eine Menge auszusetzen. Also, entweder ich bin zu doof, oder aber die Drehbuchautoren sind es. Es gab innerhalb der Reihe schon immer gewisse kleine, jedoch vermeidbare, Logiklöcher, doch bin ich der einzige der hinterfragt, weshalb Professor X in der Personifizierung von Patrick Stewart überhaupt in Erscheinung treten kann? Er ist im Verlauf von Teil 3 (Der letzte Widerstand) praktisch entmaterialisiert, verbrannt, ausgelöscht...wie auch immer man es nennen will. Und ja, ich habe den Abspann gesehen, in dem er in einem anderen Körper wieder erwachte....wohlgemerkt einem ANDEREN Körper (auch wenn es Stimmen gibt, die von einem Zwillingsbruder reden...der dann aber in "Erste Entscheidung" in Erscheinung hätte treten müssen). Wieso also ist Xavier vor dem Zeitsprung anwesend? Das Ende, über das man gern geteilter Meinung sein darf, weil es alles auf Null stellt, hat im Grunde damit nichts zu tun. - Man kann sagen, dass die Szenen in den 70ern, also mit der sympathischen Besetzung aus "Erste Entscheidung", hervorragend funktionieren, die Zukunftssequenzen mit den Ur-Stars aber völlig hektisch, düster und unpassend wirken und auch den Darstellern, allen voran Halle Berry, überhaupt nicht genug Zeit bieten. Das ist einfach überkandidelte und unpassende Science Fiction, in der auch Mutanten auftauchen, die bislang in der Serie nicht vorkamen. Unübersehbare Vergleiche drängen sich da auf. Zum Terminator, zu Iron Man...Schon wieder Roboter...die auch noch aussehen, wie die Gestalten, mit denen es Thor, auch aus dem Hause Marvel, bereits schon zu tun hatte...Aprospos andere Marvelfilme...um diesen hier besser zu verstehen, sollte man schon alle X-Men Verfilmungen gesehen haben.
Fazit: Gut, aber in wahrstem Sinne zwiespältig. Der Film ist zu sehr zweigeteilt in die beiden Zeitebenen, von denen die alte restlos begeistert, die Zukunft aber viel zu viele Fragen aufwirft...allen voran, warum bislang in keiner Folge eine Gefahr durch Roboter gegeben war, obwohl diese in den 70ern bereits gebaut wurden (und viel zu modern für diese Epoche wirken). Das Ende hat gewissen Reiz, aber birgt enorme Unlogik und Verwirrfaktor...und erst die Nach-Abspann-Minute....Comiclesern mag das was sagen, wer aber nur die Filme kennt, der ahnt, dass es sich um einen erneuten Logikfehler handelt, da die Mutationen erst im Laufe der jüngeren Vergangenheit erfolgt sind..."Zukunft ist Vergangenheit" lässt vieles offen und wirkt eindeutig wie eine Vorbereitung auf weitere Folgen....Bitte reitet diese bislang tolle Serie nicht zu Tode.
ungeprüfte Kritik