Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von
Filmfan "kh3jwdwt" am 11.03.2013Story: siehe oben
Das Brad Pitt ein ernstzunehmender Schauspieler ist, war spätestens seit
12 MONKEYS klar. Dass er sich nun, wie viele seiner amerikanischen Kollegen, politisch einmischt, rechne ich ihm hoch an, von seiner absolut brillianten Vorstellung in KILLING THEM SOFTLY mal ganz abgesehen.
Er hat als Produzent ein Meisterwerk produziert, das eine noch nicht dagewesene, Ultra-bissige Systemkritik an den USA und dem weltweiten
kapitalistischen System in eine Gangster-Geschichte verpackt, die während der Präsidentschaftswahlen (McCain vs Obama) abläuft.
(Das Wahl-BlahBlah der Anwärter schallt während des gesamten Films aus Radios und Fernsehern). Die menschenverachtende Politik wird vom Großen aufs Kleine
übertragen, und die Abschlußworte "Amerika ist kein Land, Amerika ist ein Business" stellen klar, um was es geht. Geld und nochmals Geld, nichts anderes.
Der Mensch ist unwichtig, die Schicksale uninteressant.
Keine 08/15 Mainstream-Unterhaltung und definitiv nicht mit anderen Regisseuren
zu vergleichen. B. Pitt hat seinen ganz eigenen Film mitproduziert, ohne
irgendwelche bekannten Schemata zu verwenden. Die Machart kommt einem Kammerspiel gleich, in dem die Konversationen bedeutender sind als alles andere, doch wenn die sehr knapp gehaltene Action einsetzt, dann doppelt und dreifach.
Die Performance der Schauspieler ist schlichtweg atemberaubend, an Schnitt, Kameraführung, Score, Drehbuch und Regie ist rein gar nichts auszusetzen,
und die schallende Ohrfeige zum Schluß macht nachdenklich.
Kein Unterhaltungsfilm sondern eher römisches Theater das zum Nachdenken anregt.
Hut ab Mr. Pitt, meisterlich!
ungeprüfte Kritik