Kritiken von "videogrande"

Fluch der Karibik

Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 28.07.2018
"Fluch der Karibik" ist inzwischen ein Blockbuster-Franchise mit Kultstatus. Im Kino war ich seinerzeit von Teil 1 restlos begeistert und nun bin ich durch den 5. Teil dazu inspiriert worden, nach 15 Jahren nochmals diesen und danach alle weiteren Filme zu schauen. Qualitativ hält der Film noch immer mit dem heutigen Kino mit, jedoch sind die damals hoch beworbenen Effekte gar nicht mal so zahlreich, wie man sie in Erinnerung hatte. Wie bekannt sein dürfte, basiert die Idee auf einer Themenfahrt im Disneyland. Das Genre des Piratenfilms wurde wiederbelebt und man darf streiten, ob die übernatürliche Komponente überhaupt notwendig gewesen wäre. Rückblickend wären die Fortsetzungen ohne sie wohl kaum möglich gewesen, denn es wurde immer „abgedrehter“. Johnny Depp hat mit seinem „Captain Jack“ einen neuartigen Charakter erschaffen und immensen Anteil am Erfolg der Reihe. Die Mischung aus Freibeutern, Grusel und Comedy erwies sich als Erfolgsrezept. Fazit: Kurzweilige 143 Minuten Abenteuer und Humor. Bestes Popcorn-Kino.

ungeprüfte Kritik

Turbo Kid

Es ist die Zukunft, wir schreiben das Jahr 1997...
Science-Fiction, Fantasy

Turbo Kid

Es ist die Zukunft, wir schreiben das Jahr 1997...
Science-Fiction, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 22.07.2018
Ein wenig Kick Ass, Mad Max, viel Herzblut und Charme der 80er/90er Jahre Trashmovies – Fertig ist der Fanfilm „Turbo Kid“. Viel mehr ist er nämlich nicht, aber dafür von echten Fans gemacht. Die Story dreht sich nicht um Öl oder Benzin, sondern um Wasser. Die Details, wie Helme und Knieschoner, sind gut recherchiert und haben tatsächlich den Look jener Zeit. Gedreht wurde im Stil eines TV-Filmes mit ganz einfachen und billigen Mitteln. Um die Hommage an Filme jener Zeit komplett zu machen, hat man es irgendwie geschafft, Michael Ironside zu engagieren, der souverän wie eh und je, jedoch fast unkenntlich geworden, den Bösewicht verkörpert. Highlight ist eindeutig Laurence LeBoef als durchgeknallte Freundin von Turbo Kid, alle anderen bleiben laienhaft und ohne den Zuschauer zu berühren. FSK 16 ist gewagt, denn die Effekte sind zwar deutlich satirisch und komplett überzogen, aber doch äusserst brutal und blutig. Hier hat man sich bei japanischen Funsplatterfilmen bedient. Das wässerige und unrealistische Kunstblut spritzt in Hochdruckfontänen über den Bildschirm und eigentlich sind diese Mätzchen überflüssig, wären sie nicht das einzig Interessante an Turbo Kid, denn der Film hat praktisch keine Handlung. Fazit: Billige aber liebevolle Hommage an Endzeitfilme vergangener Jahrzehnte. Blutig und übertrieben, leider aber auch wenig packend und ohne Pepp. Wer in den 80ern "Solarfighters" mochte, der wird auch diesen Film mögen.

ungeprüfte Kritik

Green Room

One Way In. No Way Out.
Thriller, 18+ Spielfilm

Green Room

One Way In. No Way Out.
Thriller, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 14.07.2018
Ein ziemlich unheimliches Kammerspiel, das hier geboten wird. Eine junge Punkband gerät in einen Versammlungsort von Neonazis...und diese Burschen machen wirklich Angst. Deren Gewalt und Hirnlosigkeit kommt im Film sehr real rüber. Der ganze Streifen ist auf eine authentische Atmosphäre bedacht, deshalb gibt es keine übertriebene Action, sondern ein subtiles Katz und Maus Spiel mit sehr vielen Spannungsmomenten und extremer Brutalität. Patrick Stewart (leider mit ungewöhnlicher Synchronstimme) darf hier mal extrem böse und durchtrieben sein. Bei allem Realismus und seiner fast echt wirkenden Atmosphäre, stört eigentlich nur die Handlung selbst. Es ist absolut nicht glaubhaft, dass ein paar glatzköpfige Stiernacken eine einfache Zimmertür, die per Schieberiegel verschlossen ist, nicht mit links aufgeschubst hätten. Allerdings wäre dann natürlich auch die Geschichte beendet gewesen. Es muss ja noch das „10 kleine Jägermeister“ - Prinzip abgearbeitet werden. Die Story ist hanebüchen. Zum Titel „Green Room“ passt, dass diese Farbe den ganzen Film dominiert. Sie ist ständig, meist durch Grünfilter, präsent.
Fazit: Beklemmender und sehr echt wirkender Film, dessen Inhalt für einen Kloß im Hals sorgen kann und nichts für Zartbesaitete ist. Jedoch macht die völlig unrealistische Ausgangslage die Stimmung zunichte.
Zur Bluray: Der deutsche Ton ist mal wieder anstrengend. Stimmen sind leise und stellt man deswegen den Ton lauter, platzt einem bei plötzlich einsetzender Musik die Box.

ungeprüfte Kritik

Ein Mann namens Ove

Nach dem Bestsellerroman von Fredrik Backman.
Komödie, Drama

Ein Mann namens Ove

Nach dem Bestsellerroman von Fredrik Backman.
Komödie, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 10.07.2018
„Ein Mann namens Ove“, allein der Titel klingt doch nichtssagend und langweilig. Erinnert man sich aber an schwedische Kriminalfilme oder Romanverfilmungen, so kam meist nur Gutes dabei heraus. So ist es auch hier. Der Zuschauer wird hineingesogen in die Lebensgeschichte eines granteligen, unbeliebten Nachbarn, dessen Zynik hier für viele Lacher sorgt. Der Film ist sehr charmant, herzlich, ruhig mit einer rechten Prise schwarzen Humors. Er schneidet subtil gesellschaftliche Themen, wie den Umgang mit Behinderten und Migranten, an und hat auch seine melancholischen Momente. Natürlich gibt es einen Grund für die dauerhafte schlechte Laune, den man in gut eingefügten Rückblenden erfährt. So liegen Rührung und Humor hier ganz dicht beieinander. Lediglich zum Ende hin gibt es eine fürchterliche Kitschszene, die aber den Zuschauer nochmals über sein eigenes Leben nachdenken lässt. Ich habe nach Ansicht bleibende Nachwirkungen und wurde ganz charmant und wegen unverbrauchter Darsteller gut unterhalten. Fazit: Ein feines, kleines, schwedisches Filmchen. Gut inszeniert, nachdenklich machend, humorvoll und irgendwie einfach nur schön.

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Buck Rogers im 25. Jahrhundert - Staffel 2

Serie, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 06.07.2018
Als wäre es eine ganz andere Serie! Ohne Einleitung wird man in eine völlig andere Ausgangslage geworfen. Als würde ein Bindeglied zwischen den Staffeln fehlen. Plötzlich befinden sich Wilma, Buck und Twiki (als einzige aus der Urserie) auf einem Raumschiff in ähnlicher Mission wie die Crew des Kampfsterns Galactica. Es gibt neue Personen, z.B. Admiral Asimov und einen Strickjacken-Opa, den man bei der Kostümverteilung vergessen hat. Vertraute Charaktere sind -einfach so- nicht mehr dabei. Die Optik der Serie ist deutlich in die 80er Jahre gesprungen. Charme und Sexappeal sind wie weggeblasen. Jetzt hat man zwar deutlich innovativere Stories, aber nicht mehr das typische Eyecandy. Der kuriose Humor fehlt ebenso, wie Bucks Flirterei mit knapp bekleideten Ladies. Man bemerkt tatsächlich den krassen Wechsel in eine 2. Staffel. Diese bringt mit 13 Folgen glatte 11 Teile weniger als die erste. Vielleicht kam die storytechnische Nähe zu „Galactica“ und „Enterprise“ nicht an. Selbst einen „spockähnlichen“ Sidekick hat Buck Rogers nun an seiner Seite. Kurzum, man hat sich in das Fahrwasser anderer gehängt und seinen eigenen Stil komplett verworfen. Fazit: Gewiss sind die Geschichten besser als in der ersten Staffel aber der neue Look und die unverständliche Änderung der Storyline sorgen für Enttäuschung.

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Piranhaconda

Den Körper einer Anaconda, den Kopf eines Piranha.
Abenteuer, Horror

Piranhaconda

Den Körper einer Anaconda, den Kopf eines Piranha.
Abenteuer, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 05.07.2018
Wer sich auf "Piranhaconda" einlässt, der tut das, weil er sich über solch einen Billigtrash amüsieren kann...oder völlig ahnungslos einen guten Monsterfilm erwartet hat. Letzteres wäre dann Pech ;-) Diese Streifen von "Sharknado" bis "Megapiranha" sind als Funtrasher gedacht, die nebenbei auf einer Party laufen könnten. Vollbusige Augenweiden werden von abstrusen und schlecht getricksten Monstern verputzt. Qualitativ gehts bei diesen Streifen auf und ab, meist ist der Humor unfreiwillig und als Zuschauer hat man seinen Spaß daran, Filmfehler und andere Unlogiken zu entdecken, seinem Kumpel dabei zuzuprosten und vielleicht noch auszurufen, dass ausgerechnet dieses Babe nun aber noch etwas länger am Leben hätte bleiben dürfen. Das titelgebende Monster ist hier für dieses Genre sogar überraschend "gut" getrickst, allerdings hat man sich bei der Story rein gar nichts anderes ausgedacht, als einen nach dem anderen mit einem im Computer generierten, irrsinnigen Blutsprühnebel im Maul des nimmersatten Ungetüms verschwinden zu lassen. Das ist dann doch zu wenig. Für Tarantino Fans gibts immerhin (unpassende) Musik und Michael Madsen in einer mit Unlust gespielten Rolle zu sehen. Fazit: Ein paar Lacher und das wars. "Piranhaconda" ist leider extrem einfallslos. Haie, die von einem Tornado aus angreifen, sind da deutlich unterhaltsamer.
Tipp: Unbedingt mit Intro anschauen...wie das deutschsprechende (!) Filmsternchen da auftritt, birgt die ersten Lacher!

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Mr. Holmes

Der Mann hinter dem Mythos.
Drama

Mr. Holmes

Der Mann hinter dem Mythos.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 24.06.2018
Ich habe mich nach kurzer Zeit gefragt, was mir der Film eigentlich sagen will. Und um ganz ehrlich zu sein, ich weiß es immer noch nicht. Erzählt wird uns die Geschichte eines greisen Sherlock Holmes, den es in diesem Film-Falle tatsächlich gibt, und dessen Roman-Geschichten aus der Feder seines Freundes Watson stammen. Der Meisterdetektiv hat sich aufs Land zurückgezogen und wird vergesslich...und somit stellt das Ganze ein Demenzdrama dar. Eine Abrechnung mit dem Älterwerden. "Robin und Marian" ist das seinerzeit besser gelungen. Der Film hat drei Handlungsstränge, die im stetigen Wechsel hin und her springen und in verschiedenen Zeitabschnitten spielen. Weder sind die Fälle interessant, noch ist es der ganze Film. Auch ein Zusammenhang ist völlig unklar. Das einzig wirklich sehenswerte ist hier wieder einmal Sir Ian McKellen, der Mr. Holmes in verschiedenen Altersstufen darstellt und dabei seine ganze Klasse unter Beweis stellt. Selbst den Tattergreis gibt er überzeugend und würdevoll. Dabei hilft ihm eine hervorragende Maskenbildnerei. Der Film ist aber so ziemlich das Langweiligste, was mir seit langer Zeit untergekommen ist und darum kann es nicht viele Sterne geben. Fazit: Nichtssagend, langweilig und nur dank Ian McKellen überhaupt noch sehenswert.

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Buck Rogers

Der Kinofilm zur Kultserie
Science-Fiction

Buck Rogers

Der Kinofilm zur Kultserie
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 14.06.2018
Zur damaligen Zeit legte der „Krieg der Sterne“ die Messlatte für eine neue Art SF-Film ziemlich hoch. Daran anknüpfen wollte Produzent Glen A. Larson mit seinem „Kampfstern Galactica“ und schließlich auch mit „Buck Rogers“. Beides eigentlich TV Serien, die es aber umgeschnitten auch ins Kino schafften. Während man bei Galactica ernsthaft blieb, wurde „Buck Rogers“ etwas zuviel Humor mitgegeben. Das Ganze wirkt wie eine Satire und der Vorspann des Kinofilmes wie der eines Pornos. Schon damals im TV konnte ich Rogers nie ernst nehmen und hatte nie das Bedürfnis, den auf VHS aufzunehmen. Woran lag das? Das Ganze war mir zu albern und zu billig. Die Maskeneffekte sind nahezu lächerlich und Twiki, der Roboter, ist eine Mischung aus C3PO und R2D2 mit einer Kopfform, die auch merkwürdige Assoziationen weckt. Kurzum: Es steckt neben beabsichtigten Albernheiten auch viel unfreiwillige Komik drin. Zudem auch herzliche Naivität. 500 Jahre hat es Captain Rogers in die Zukunft geworfen, aber das Grab seiner Eltern findet er im Dunkeln auf einem Friedhof. Finden Sie mal das Grab eines Ehepaares aus dem Mittelalter ;-) Dieser ganze Unsinn nennt sich heutzutage „Charme“ und hat Kultpotenzial. Das allein rettet „Buck Rogers“ vor vernichtender Kritik, denn er ist ein ulkiges Vehikel, das aus heutiger Sicht Spaß macht und dem man neudeutsch das Prädikat „Trash“ verleihen würde. Fazit: Als ernstzunehmender SF Film, bzw. als Serie, eine echte Gurke aber für nostalgische Fans wohl ein „Must See“.

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Buck Rogers im 25. Jahrhundert - Staffel 1

Serie, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 14.06.2018
Das Ganze kann nur als knallbunte Satire gemeint sein. Es steckt neben beabsichtigten Albernheiten auch viel unfreiwillige Komik in der Serie. Ob bewusst oder nicht, erinnert vieles an das „Golden Age of Porn“, denn die Kleidchen sind knapp geschnitten oder eng, versprühen Sex und sogar unterschwellige Homoerotik. Manche Lederklamotte könnte einem Fetisch-Shop entliehen sein. Allerdings ist Erin Gray die wohl attraktivste Raumpilotin der Galaxis. Zur Sache: Der Pilotfilm entspricht dem Kinofilm, der eine andere Synchro und ein anderes Intro (auch etwas anrüchig) hat und eventuell leicht umgeschnitten wurde. Dessen Story wird erst ein paar Folgen später weitergeführt. Die Zeit ging nicht spurlos an dieser überaus naiven Serie vorbei. Man muss schon damit groß geworden sein, um sie zu mögen oder erfreut sich einfach am Charme und den Mädels. Der Inhalt der Folgen reicht von gut bis peinlich, ist meist aber doch eher langweilig und zäh. Es wird viel geredet und die Folgen hängen nur zusammen, wenn sie als Zweiteiler konzipiert sind. Aus heutiger Sicht kann das Spaß machen und man würde neudeutsch das Prädikat „Trash“ verleihen. Diese 1. Staffel ist durchaus ansehbar, vor allem wegen der "Babes", aber auch für die 70er Jahre extrem billig gemacht, was sich in üblen Matte Paintings und Parkhäusern widerspiegelt, die als Kulisse herhalten. Fazit: Als ernstzunehmende Serie eine Lachnummer aber für nostalgische Fans wohl ein buntes „Must See“ voller Humor und sehr viel Sexappeal.

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The Age of Shadows

Thriller, Drama

The Age of Shadows

Thriller, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 12.06.2018
„Age of Shadows“ entwickelt sich mit zunehmender Laufzeit zu einem monumentalen Film, der ein kleines Kapitel aus der düsteren koreanisch-japanischen Vergangenheit erzählt. Er wurde aufwändig in Szene gesetzt und hat ein glasklares Bild. Das Ambiente ist stimmig, die Optik ist schön, die Kameraarbeit erstklassig und die Darsteller sind hervorragend. Dies ist ein anspruchsvoller Film, also kein oberflächlicher Actionstreifen, und darum jedem zu empfehlen, der den Unterschied zwischen "Ruhe" und "Langeweile" kennt. Echte Asia Fans tun das. Zugegeben, ein wenig mehr Tempo hätte nicht geschadet, aber die Entwicklung des Filmes hin zu einem echten Drama mit gruseligem Schlag in die Magengrube verdient wohl diese positive Art der Langsamkeit. Für westliche Zuschauer dürfte es auch kaum Probleme geben, denn der Film ist sehr geradlinig und ohne typische Verschwurbelungen gedreht. Die Handlung ist spannend umgesetzt und so ganz weiß auch der Zuschauer nie, wer auf welcher Seite steht und wem hier zu trauen ist. Letztlich ist lobenswert, das auf Kitsch und Pathos völlig verzichtet wurde und ein emotionales Werk entstanden ist, dessen zunehmende Brutalität nichts für zarte Gemüter ist.
Fazit: Hervorragend umgesetzter Historienfilm mit zunehmender Eskalation und Spannung.

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IRIS

Der Spion aus der Kälte.
Action, Krimi

IRIS

Der Spion aus der Kälte.
Action, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 08.06.2018
IRIS gehört zu den Filmen, die mit zunehmender Laufzeit immer schlechter und unlogischer werden. Anfänglich macht er noch einen richtig guten Eindruck, so wie er auf Hochglanz poliert als Thriller daherkommt und internationale Drehorte präsentiert. Nach einiger Zeit fällt dem Zuschauer auf, dass irgendetwas den Realismus stört und zwar die Machart des Filmes. Er wirkt nämlich wie eine "Korean Soap Opera". Alles ist schick und schön, die Darsteller sind wie gelackt, Frisuren sitzen immer und die Ladys überbieten sich an Attraktivität. Schön anzusehen, aber unglaubwürdig. Hinzu gesellen sich Lächerlichkeiten, wie eine Verfolgungsjagd im weißen Hemd, welches danach nicht einen Tupfer Dreck aufweist. Auffällig ist auch die Schleichwerbung für eine koreanische Automarke, die aufdringlich ins Bild gerückt wird. Aprospos: In einer Schießerei gehen davon einige zu Bruch, fahren aber ein paar Minuten später wieder unversehrt durchs Bild. Die Action ist ok aber eintönig und wird durch eine extreme Wackelkamera zerstört. Die ohnehin konfuse Story hat gleich mehrere Höhepunkte und kommt zu keinem Ende. Dann wird es auch noch gefühlsduselig und unfreiwillig komisch, als sich beim Catfight zwischen zwei Damen die eine verschmitzt ihre eigentlich schützende, kugelsichere Weste abstreift. Sowas macht nur als Mangaverfilmung Laune. Fazit: Wirrer, wackeliger Film mit attraktiven Menschen, die sich gegenseitig bekriegen und der trotz Action und Optik irgendwann nur noch langweilt.

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Pieta

Drama

Pieta

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 04.06.2018
Kim Ki Duk Filme sind ja nahezu ein eigenes Genre geworden. Der koreanische Regisseur macht Filme, die sich den tiefsten Tiefen der menschlichen Seele nähern. Meist ohne viele Worte mit Bildern, in denen sich Metaphern verbergen. Tragödien scheinbar von griechischer Mythologie beeinflusst. In diesem Falle ähnelt die Story entfernt der Geschichte um Ödipus. Wer bis hierhin gelesen hat, der ahnt bereits: Oha! Das ist ja schwerste, intellektuelle Kost! Ja, so kann man das sagen. Vor allem meist zähe und langweilige Kost, die aber eine Faszination ausüben kann. „Pieta“ ist aber erstaunlich anders gestrickt, als man es gewohnt ist. Viel geradliniger und viel einfacher zu durchschauen, kaum komplex, wie andere Werke Ki Duks. Vor allem: Hier wird viel gesprochen, was bei ihm äußerst selten vorkommt. Und leider macht das alles den Film vergleichsweise uninteressant. Woher Mutti plötzlich kommt bleibt unklar, warum der Läuterungsprozess so schnell einsetzt ebenfalls. Am Ende ist man wenig überrascht, außer dass ich mit einem anderen Toten gerechnet hätte. Fazit: Arthouse! Für die einen tödlich langweilig, was man auch nicht unbedingt leugnen kann, für die anderen faszinierendes Drama. Ki Duk ist ein Topregisseur mit einem Auge für Bildsprache, er hat aber schon wesentlich Besseres abgeliefert.

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Tag

A High School Splatter Film
18+ Spielfilm, Horror

Tag

A High School Splatter Film
18+ Spielfilm, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 27.05.2018
Man könnte meinen, dass es sich um japanischen Funsplatter-Trash im Stile von „Machine Girl“ handelt. Doch nein, Hintergrundwissen hilft. Regisseur Sion Sono ist für provokante, blutige, aber auch immer sehr philosophische und metaphorische Filme bekannt. Von ihm ist kein Trash, sondern Anspruchsvolles zu erwarten. Und so ist „Tag“ keine Horrorstory, sondern eine Metapher auf die Unterdrückung der Frau. Jedenfalls ist das meine Deutung, denn verstehen kann man den Film nicht bis ins Detail und viele werden kapitulieren. Sono hat praktisch einen Alptraum verfilmt. Es ist anzunehmen, dass sich das viele Blut auf die Menstruation oder Entjungferung bezieht und die sich wiederholende Kissenschlacht, sowie umherfliegende Daunen haben sicherlich auch ihren tiefen Sinn in dem, was im Bett geschieht. Das ist natürlich extremst schwere Kost. Allerdings ist sie in faszinierende Bilder gehüllt und emotional dargestellt. Die reinste Symbolik. Zunächst kein einziger männlicher Darsteller. Eine Welt der Frauen. Die Hauptfigur steckt in verschiedenen Körpern, dies könnte auf Selbstfindung hindeuten. Sie merken, hier ist das Gehirn gefragt. Fazit: Der Slogan „Highschool Splatter“ ist eine freche Werbelüge. Horrorfans können abbestellen, es ist keiner! Psychiater und Sion Sono Fans dürfen einen Blick auf dieses merkwürdige, schwer durchzustehende aber tatsächlich poetische Werk gern riskieren.

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What Happened to Monday?

Was geschah am Montag? Sieben Schwestern. Eine Identität.
Thriller, Science-Fiction

What Happened to Monday?

Was geschah am Montag? Sieben Schwestern. Eine Identität.
Thriller, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 27.05.2018
Noomi Rapace spielt klasse. Die Tricktechnik ist so ausgereift, dass es absolut real wirkt, wie sie mit sich selbst agiert. Die Story ist interessant und auch sehr actionreich, manchmal brutal und teils schockierend. Alles in Allem kurzweilige und temporeiche Unterhaltung, die an den Bildschirm fesselt. - Jedoch: „...Monday“ möchte sich gerne bei berühmten dystopischen SF Filmen wie „Soylent Green“ einreihen und blendet den Zuschauer mit einer intelligent erscheinenden Geschichte, die allerdings nichts anderes als oberflächliche, reißerische Action darstellt, welche zudem mit Logikfehlern und Plotholes nahezu gespickt ist. Der Zuschauer, besonders der aufmerksame, muss ziemlich viele Kröten schlucken und stellt sich Fragen. So verschwindet Opa ohne Erklärung aus der Geschichte, Glen Close altert in 30 Jahren nicht und bleibt über diese Zeit Präsidentin, selbst die selben Werbeclips laufen über Jahrzehnte im Fernsehen. Eine einäugige Person hat im Schlussbild wieder beide Augäpfel, u.v.m. Auch der eigentliche Plot ist nicht frei von Fragwürdigkeiten. Das man sich so lange verstecken kann ist schon...naja. Nehmen wir aber all dass hin, dann ist der Streifen durchaus spannend, wenngleich er seine Auflösung bereits ab der Hälfte unüberlegt vorwegnimmt. Fazit: 4 Sterne, weil er keineswegs schlecht ist. Zombie- und Hexentrash kann Tommy Wirkola besser, denn da muss der sich nicht um Logik kümmern und verbreitet Spaß. Für ernsthaftere Filme muss er noch üben.

ungeprüfte Kritik

Silent Assassin

Thriller, Action

Silent Assassin

Thriller, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 25.05.2018
„Silent Assassin“ ist nicht etwa ein ernst zu nehmender Spionagethriller, sondern eher so etwas wie „Koreawood“-Unterhaltung. Der Film ist nämlich im Grunde ein Teeniefilm, zum Teil eine Highschoolromanze nach dem Schema von (etwas weit hergeholt) „Teenwolf“, in dem ein scheinbarer Loser eben doch etwas ganz anderes ist, zum anderen Teil kitschiges Melodram. Das Ganze ist natürlich wenig glaubhaft, denn man kann nicht recht verstehen, wie aus dem Schüler ein gnadenloser Killer wurde. So schwankt der Film zunächst ständig hin und her zwischen den üblichen Mobbingszenen unter Schülern und massentauglichen Kills unter Agenten. Natürlich gibt es eine obligatorische Lovestory und die bremst den Fluss des Filmes dann auch wieder gehörig aus. Wer also so etwas tiefschürfendes wie „JSA“ erwartet hat, dürfte reichlich enttäuscht sein. Trotzdem ist das ein Hochglanzstreifen in hervorragender Bildqualität mit Unterhaltungswert für Freunde des asiatischen Kinos.
Fazit: Koreanische Klischees und Kitsch treffen auf hollywoodschen Unterhaltungsstil. Das ist einen (laaangen) Abend lang ok, wenn man auf Fernost-Filme steht und in diesem Fall zur Zielgruppe der Bravo-Leser gehört.

ungeprüfte Kritik

Assassins Tale

Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 22.05.2018
Völlig nichtssagendes Filmchen von dem ich den Eindruck habe, man wollte einen auf Tarantino machen. Laiendarsteller, die dadurch mal mehr mal minder authentisch wirken, spielen in einem C-Movie auf, dessen Machart schon deutlich billig ist, auch wenn sich die Regie Mühe gemacht hat und Standbilder, schwarzweiße Spielereien und passende Songs eingebracht hat. Der gute Wille ist hinter dem Werk zu erkennen. Als hätte man das sehr geringe Budget kaschieren wollen. Leider hat man als Zuschauer manchmal den Eindruck, als wäre diese banale Gangstergeschichte mit dem Handy gedreht worden. Der Begriff „Wackelkamera“ steigt zu ganz neuen Dimensionen auf...und das nervt. Darsteller und Story konnten mich von Anfang an nicht packen und somit habe ich recht halbherzig zugesehen und kann einfach keine Sterne vergeben. Dem Film fehlt es am „Mitnahmeeffekt“, nichts hält mich am Schirm, weder Spannung noch Humor, denn beides ist nicht vorhanden. Fazit: Nicht jeder kann mit geringem Budget einen Kultfilm schaffen, auch wenn hier deutliche Ansätze zu sehen sind. „Assassins Tale“ ist eher eine „Good-Night-Tale“ zum Einschlafen.

ungeprüfte Kritik

SS-GB

Nach dem Roman von Len Deighton.
Serie, Thriller, Kriegsfilm

SS-GB

Nach dem Roman von Len Deighton.
Serie, Thriller, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 16.05.2018
"SS-GB" ist gelinde gesagt eine Schlaftablette. Das ist schon fast am Vorspann mit seiner einschläfernden Musik zu ahnen. Bei dieser Koproduktion hat man sich eigentlich Mühe gegeben, denn „die Deutschen“ werden auch von teils bekannten deutschen Darstellern verkörpert, die im Original auch deutsch sprechen, was in der Synchro natürlich untergeht. Schauspielkino im Film Noir Stil. Warum zum Henker allerdings entwirft man eine alternative Vergangenheit, in der Nazideutschland England erobert hat, wenn man dieses Potenzial überhaupt nicht nutzt? Auf Hintergründe und mögliche Veränderungen des geschichtlichen Ablaufs wird nur ganz sporadisch eingegangen, sozusagen herumgeredet...und geredet wird hier verdammt viel. Verfilmt wurde eine Detektivgeschichte, die in jedem Land, zu jeder Zeit und vor allem in der Realität hätte handeln können. Man hätte das besetzte Frankreich als Handlungsort ansetzen können. Folge für Folge gibt es endloses Palaber, die Geschichte kommt nicht vorwärts und ist unwahrscheinlich langweilig. Kaum Dramaturgie, keine Cliffhanger am Ende der Folgen. Ob es nun am Budget lag, aber Action, Tricktechnik und aufwändige Kampfszenen finden sich hier nahezu überhaupt nicht. Erst die letzte Folge nimmt Fahrt auf, da ist es dann zu spät. Und ein Rat an die Requisite: Überdenken Sie mal das angebliche Ritterkreuz von Standartenführer Huth...
Fazit: Öde. Gute Darsteller verschwenden ihr Talent in einem überlangen Langweiler.

ungeprüfte Kritik

Kirschblüten und rote Bohnen

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 14.05.2018
"Kirschblüten und rote Bohnen" gehört zu den ganz einfachen Filmen, die eine banale Alltagsgeschichte (mit natürlich tiefschürfendem Hintergrund) erzählen. Mit typischer, japanischer Gemütlichkeit - andere nennen es auch Langeweile - entfaltet er eine poesievoll gefilmte Geschichte, die leider etwas vorhersehbar ist und die vor Rührseligkeit fast schon trieft. Ein richtig großer Wurf ist der Film nicht geworden, dennoch mochte ich ihn und habe bis zum Ende geschaut. Das mag angesichts meiner anderen Filmvorlieben erstaunen, doch auch so ein Arthouse-Werk kann zu gegebener Zeit unterhaltsam, bzw. fesselnd sein. Voraussetzung ist allerdings, dass man ein Fan des asiatischen, eventuell speziell japanischen Kinos ist. Deutschland und Frankreich haben mitproduziert und zwar für den Sender Arte, der dann auch gleich die Zielgruppe vorgibt. Fazit: Kein umwerfender aber ein schöner Film um Vergänglichkeit, Ausgrenzung, Vorverurteilung und vieles mehr.

ungeprüfte Kritik

Sie nannten ihn Diego

Western
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 14.05.2018
Gehört zu den Filmen, zu denen ich überhaupt keinen Draht finden konnte und den ich vor Ende ausschalten musste. Ich wusste nicht mal mehr, wie der auf meine Wunschliste geriet. Wir sehen einen Filmregisseur, der sich für einen Western Inspiration suchen will. Er gerät in ein Wüstenkaff, wird dort verwechselt und für einen Gangster gehalten, was allerlei zwielichtige Gestalten auf den Plan ruft. Seit „El Mariachi“ nicht gerade neu. „Sie nannten ihn Diego“ wartet nun auf mit jeder Menge wirklich sehr gut gefilmten Landschaftsaufnahmen, die allerdings nur karg und wüstenähnlich sind. Auf dem Discovery Channel wäre das sehenswert, nicht aber einen ganzen Spielfilm lang. Der Hauptakteur wird nun ständig in ellenlange Dialoge, meist Lagerfeuergespräche, verwickelt und ist ein echtes Weichei, zu dem man auch keine Bindung aufbauen kann. Er wird geschlagen und gefoltert und jammert wie ein Waschweib, meine Augenlider wurden schwer, weil absolut NICHTS von Belang passierte. Es mangelt dem Film am roten Faden, an Action und echten Schauwerten. Ich spulte dann eine Weile schnell vor, scheinbar gibts noch ne Schießerei und das übliche „Wir-machen-einen-Helden-aus-dir“ Training. Dann hatte ich genug Zeit verschwendet. Fazit: LAAANGWEIIILIG! ...aber schöne, weite Wüstenlandschaften ;-)

ungeprüfte Kritik

Sympathy for Mr. Vengeance

Seine Rache ist gnadenlos.
Thriller, Krimi

Sympathy for Mr. Vengeance

Seine Rache ist gnadenlos.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 14.05.2018
Ich habe Park Chan Wooks s.g. Rachetrilogie zufällig in verkehrter Reihenfolge gesehen. Ohne diese zu kennen ist eindeutig, dass „Mr. Vengeance“ der ältere der Filme ist, denn er ist ziemlich anders, als die beiden starken Nachfolger, die im Übrigen nichts miteinander zu tun haben. Es handelt sich um eine rein thematische Trilogie. Auch dieser Streifen verlangt seinen Figuren und dem Zuschauer einiges ab, aber die Geschichte ist noch nicht ganz so verschachtelt und überraschend, wie man es von Park gewohnt ist. Sie ist reichlich surreal und teilweise wirkt sie wie eine Art skurrile Komödie. Das mag an unfreiwilligem Witz liegen, der sich hier oft findet und der seinen Höhepunkt in den merkwürdigen und völlig unpasseneden Szenen mit einem Behinderten findet, dessen Darsteller in meinen Augen maßlos übertreibt. Aber auch dies wird seinen metaphorischen Sinn haben. Ob ich mir die anderen Filme Parks nach diesem angeschaut hätte und ob meine Bewertung ohne Hintergrundwissen schlechter wäre? Ich nehme es fast an. So sehe ich aber nun einen emotionalen, verwirrenden und für westliche Zuschauer merkwürdigen Film vor mir, der brutal und schonungslos ist und den Weg für „Oldboy“ und „Lady Vengeance“ ebnete. Fazit: Verstörendes, hartes Arthousekino, dessen Hintergründe man kennen sollte. Nur für Asia und Park Chan Wook Fans.

ungeprüfte Kritik

Das brandneue Testament

Gott existiert. Er lebt in Brüssel.
Komödie, Fantasy

Das brandneue Testament

Gott existiert. Er lebt in Brüssel.
Komödie, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 09.05.2018
„Das brandneue Testament“ ist leider ein ziemlich zwiegespaltener Film. Während die Szenen um den granteligen Gott, der Schuld am ganzen Elend auf der Welt ist, vor brüllkomischem Zynismus strotzen und fantasievolle und clevere Einfälle beeinhalten, sind die Nebengeschichten der neuen 6 Apostel völlig aus dem Ruder gelaufen und im Grunde gar nicht verständlich. Was es mit singenden Fischgeistern, einer Liebesgeschichte zwischen Mensch und Gorilla, dem Wunsch eines Jungen ein Mädchen zu sein und einer Männerschwangerschaft auf sich hat, ist nämlich arg philosophisch ausgefallen und könnte selbst von Psychiatern mannigfaltig gedeutet werden. Diese Spaltung des Filmes in genial-lustige, bitterböse Gotteskritik und langweiligstem Arthousekino kostet extrem viele Sterne. Dennoch: Wer sich schon immer gefragt hat, warum es Krankheiten und Kriege gibt und wer darum seinen Glauben an Gott verlor, dem wird der Einfallsreichtum des Filmes gefallen. Zudem sind die Tricks, wie das Laufen über das Wasser, sehr gut geraten. Stilistisch hat man sich an der "Welt der Amelie" orientiert.
Fazit: Unausgegorene Mischung aus Gesellschafts- und Religionskritik, deren einer Teil brilliant und witzig ist, der andere jedoch öde und unverständlich. Knappe drei Sterne

ungeprüfte Kritik

The Disaster Artist

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 07.05.2018
Ein Film über einen Film, noch dazu einen schlechten? Das dies kein Unfug sein muss, bewies seinerzeit bereits Tim Burton mit "Ed Wood". Und was James Franco hier auf die Beine gestellt hat: Hut ab! Da steckt spürbar Herzblut im Projekt. Eigentlich wäre das Original "The Room" wohl längst in der Versenkung verschwunden, hätte sich dessen dilletante und unfreiwillig komische Machart nicht Kultpotenzial erarbeitet. Mit viel Humor und darstellerischem Talent hat Franco hier nicht nur Filmszenen 1 zu 1 kopiert (den verblüffenden Vergleich sieht man im Abspann), sondern erzählt die Geschichte vom enthusiastischen Möchtegern-Darsteller Tommy Wiseau und dessen Motivation. Zwar gehört dieser Film eher in eine Schublade mit Arthouse-Projekten, aber den Gebrüdern Franco sei Dank, ist eine hoch unterhaltsame Geschichte daraus geworden. Zudem erstaunt, dass nicht der übliche Klamauk entstanden ist, sondern eine tiefschürfende Komödie mit Zwischentönen. Fazit: Erstaunlich, wie unterhaltsam eine banale Geschichte beruhend auf Wahrheit sein kann. Nur ob der Disaster Artist Tommy Wiseau diese Werbung für seinen Schund überhaupt verdient hat, das darf angezweifelt werden...aber ich gebe zu: Ich muss das Ding unbedingt auch mal sehen!

ungeprüfte Kritik

Black Panther

Action, Fantasy

Black Panther

Action, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 07.05.2018
Ein weiteres Puzzleteil im Marveluniversum. Alle Filme, von Iron Man über Thor bis eben zu Black Panther, hängen zusammen. Ein genialer Schachzug der Produzenten, denn wer nun alles verstehen will, der muss auch alles sehen! Für alle, die den übertriebenen 3. Teil von Thor nicht mochten: Entwarnung! Hier geht es wieder etwas bodenständiger zu. Naja, wenn sie voraussetzen können, dass es in Afrika eine hochentwickelte Kultur gibt, die sich unter einer Energiekuppel verstecken kann. Wir haben es wieder mit einer Comicverfilmung zu tun. Die ist auch ganz ordentlich geraten, über Tricks und Optik darf sich keiner beschweren. Allerdings wird hier meines Erachtens zu deutlich auf Klischees eingegangen. Diesen Film umweht der Wind der 70er Jahre Blaxploitation, wo sich Afroamerikaner eigene Filme schufen. Man spürt leicht rassistische Anklagen und Untertöne unterdrückter Gleichberechtigung. Nichts desto Trotz ist Black Panther, der in "Civil War" seinen Einstand gab, ein sehenswertes, wenn auch zu routiniertes Teil des Ganzen. Es gibt kaum irgendetwas Eigenes. Die Story ist bekannt, enthält viel "007"-Essenz und ist manchmal tatsächlich etwas langatmig. Der Twist ist für erfahrene Zuschauer auch vorhersehbar. Was Black Panther hervorhebt, sind seine erstklassigen und sympathischen Darsteller, die hier doch etwas mehr zu tun bekommen, als sich nur vor Greenscreen die Köppe einzuhauen. Fazit: Gewohnt unterhaltsam abgespulte Comicverfilmung, die ihre Bösewichte aber komplett verschenkt

ungeprüfte Kritik

Thor 3 - Tag der Entscheidung

Fantasy, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 07.05.2018
Es fragt sich mal wieder, warum man den für den Weltuntergang bekannten Titel "Ragnarök", der ja nun ALLES sagt, hier angeblich aus Copyrightgründen nicht verwenden durfte. Statt "Götterdämmerung" zu wählen wurde nun ein banaler "Tag der Entscheidung" daraus. Die Marvelfilme haben wirklich an ihren Eindeutschungen zu leiden. Die Bewertung des Filmes ist schwer. Er ist mit Sicherheit bombastisches Popcorn-Comic-Kino, welches blendend unterhält und alles parat hat, was sich Auge und Ohren wünschen können. Jedoch schätzte man an den ersten Marvelverfilmungen noch den "relativen Realismus", der sich aber immer weiter in Richtung Over-The-Top-Action entwickelt hat. Teil 1 wurde noch von einem Shakespeare-Mimen inszeniert, hier nun ist es ein Spaßvogel aus Neuseeland. Man packt also schon mal jemanden bei den Füßen und schlägt ihn, wie in einem Bugs Bunny Clip, rechts und links auf den Boden, woraufhin der kurz den Kopf schüttelt. Nunja, es ist eine Comicverfilmung, nicht vergessen. Warum man diesem dritten Thor-Film nun den Humor der Guardians of the Galaxy aufgelegt hat, ist offensichtlich, denn in kommendem "Infinty War" werden Thor und die beliebten Raumfahrer zusammenarbeiten. Fazit: Völlig anderer Stil, aber blendende Unterhaltung. Wer gnadenlose Übertreibungen und (etwas zu viel) Humor nicht mag, für den ist hier mit Sicherheit Schluss mit Marvel. Wer ein knallbuntes Unterhaltungsfeuerwerk sucht, ist richtig.

ungeprüfte Kritik